| Titel: | Bruno Hasert's indirecte Achromatisirung eines terrestrischen Fernrohres. | 
| Autor: | B. | 
| Fundstelle: | Band 280, Jahrgang 1891, S. 294 | 
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                        Bruno Hasert's indirecte Achromatisirung eines
                           								terrestrischen Fernrohres.
                        Hasert's indirecte Achromatisirung eines terrestrischen
                           								Fernrohres.
                        
                     
                        
                           Dieselbe wird bei einem terrestrischen Fernrohre mit vier Ocularlinsen (planconvexen
                              									Kronglaslinsen) erzielt, und zwar dadurch, dass eine Correctivlinse, bestehend aus
                              									einer Combination von einer concaven Flintglaslinse und einer biconvexen Linse aus
                              									Kronglas, zwischen den beiden Linsen des ersten Ocularstückes (d. i. das dem
                              									Objectiv näher stehende) eingeschaltet ist. Das vom einfachen Kronglasobjectiv
                              									erzeugte umgekehrte Bild eines Gegenstandes wird mit allen Fehlern der chromatischen
                              									und sphärischen Abweichung behaftet sein; die von diesem ausgehenden Strahlen
                              									gelangen auf die erste Sammellinse des ersten Ocularstückes, werden von dieser
                              									zusammengefasst und auf die genannte, dieser Einrichtung eigenthümliche
                              									Correctionslinse geleitet, durch diese von den Fehlern befreit, und gelangen auf die
                              									zweite Linse des Ocularstückes welche bei der Bildformung wesentlich mitwirkt, von
                              									wo sie auf die erste Linse des zweiten Ocularstückes treffen, hinter welcher nun ein
                              									scharfes aufrechtes Bild des beobachteten Gegenstandes entsteht.
                           Dass diese von Prof. Bruno Hasert in Eisenach erdachte
                              									neue Achromatisirung, welche mittels D. R. P. Nr. 43377 vom 11. Juni 1888 gesetzlich geschützt ist,
                              									eine wesentliche Verbesserung für terrestrische Fernrohre bedeutet, ist auch von
                              									Fachleuten bereits anerkannt worden. So schreibt unter Andern H. Bruns in den Astronomischen
                                       										Nachrichten Nr. 2910 über ein mit solcher Einrichtung versehenes Fernrohr,
                              									dass er innerhalb eines Gesichtsfeldes von 1° ein völlig farbenreines Bild von
                              									überraschender Schärfe erhielt. Bilder von Doppelsternen mit 10'' Distanz erscheinen
                              									ohne weiters getrennt, von solchen mit 2,8 bis 3,5'' Entfernung deutlich länglich.
                              									Seinem, diese Fernrohre in optischer Hinsicht als ausgezeichnet bezeichnenden
                              									Urtheile schliesst sich auch Folie in Brüssel an; der
                              									Vortheil, bei kurzer Brennweite des Objectivs doch einen grossen Durchmesser
                              									desselben wählen zu können und sie durch ein grosses Gesichtsfeld mit bedeutender
                              									Lichtstärke zu erhalten, ist auch nicht zu unterschätzen.
                           
                              
                                 B.