| Titel: | Elektrische Lampe „Stella“ für Minenzwecke. | 
| Fundstelle: | Band 280, Jahrgang 1891, S. 296 | 
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                        Elektrische Lampe „Stella“ für
                           								Minenzwecke.
                        Elektrische Lampe „Stella“ für Minenzwecke.
                        
                     
                        
                           In den Comptes rendus, 1890 Bd. III S. 301, hat de Gerson über die für Minenzwecke von einer englischen
                              									Gesellschaft gelieferte elektrische Lampe „Stella“ folgende Angaben gemacht.
                              									Das Gewicht ist 1600 g, die Leuchtkraft 1 Kerze. Sie brennt 12 Stunden ganz
                              									regelmassig, doch kann sie bis 14, ja selbst 16 Stunden aushalten. Sie ladet sich in
                              									5 Stunden wieder durch einen Strom von 1 Ampère und 4 Volt. Ihre Speicherbatterie
                              									bilden zwei Ebonitzellen, deren, jede fünf Platten von 75 × 45 mm enthält; letztere
                              									sind der Wirkung aller von aussen kommenden Stösse entzogen. Zwei der Platten sind
                              									aus starrem Bleisuperoxyd (Lithanode), wiegen zusammen 180 g und haben eine
                              									Nutzleistung von 7 Ampère-Stunden; die Gesammtleistung ist also 7 Ampère-Stunden × 4
                              									Volt = 28 Watt. Die drei anderen Platten sind aus schwammigem Blei, das auf einem
                              									äusserst leichten Träger von sehr geringem Widerstände und hohem Leitungsvermögen
                              									ruht; es nutzt sich nicht ab. Je öfter das Lithanode geladen ist, desto besser wird
                              									es, nie zerbröckeln die Platten. Da die Platten sich nirgends berühren, so tritt in
                              									der Speicherbatterie keine örtliche Wirkung ein, während sie nicht gebraucht wird.
                              									In der Grube brennend verbraucht die Glühlampe etwa 5 Ampère-Stunden innerhalb 12
                              									Stunden. Als Elektrolyt wird verdünnte Schwefelsäure von 1,170 specifischem Gewicht
                              									benutzt.
                           Das äussere Gehäuse besteht aus zur Abhaltung des Röstens galvanisirtem Stahl. Ein
                              									Raum von etwa 60 mm ist zwischen dem Gehäuse und der Speicherbatterie frei gelassen
                              									und mit Kautschukpfropfen besetzt. Ein wenig unterhalb der Aussenfläche der Lampe
                              									befindet sich eine Glaslinse und hinter dieser eine kleine Glühlampe; letztere sitzt
                              									auf einer Spiralfeder und kann sich in die Lampe zurückziehen, wenn sie einen Stoss
                              									erhält, nachdem das erste Glas zerbrochen ist. Oberhalb der Linse ist ein Umschalter
                              									angebracht, mittels dessen sich die Lampe nach Belieben anzünden und auslöschen
                              									lässt; bei einem etwaigen Einsturz in ihrem Rücken können also die Arbeiter sich so
                              									viel mal 10 Stunden Licht erhalten, als sie Lampen bei sich haben. Die Sicherheit
                              									lässt nichts zu wünschen übrig, denn innerhalb Leuchtgas zerbrochene Lampen haben
                              									dennoch keine Entzündung desselben veranlasst.