| Titel: | Ueber die Fortschritte der Photographie und der photomechanischen Druckverfahren. | 
| Autor: | J. M. Eder, E. Valenta | 
| Fundstelle: | Band 282, Jahrgang 1890, S. 89 | 
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                        Ueber die Fortschritte der Photographie und der photomechanischen
                           								Druckverfahren.
                        Von Dr. J. M. Eder und
                           									E. Valenta in Wien.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 64 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Ueber die Fortschritte der Photographie und der photomechanischen
                           								Druckverfahren.
                        
                     
                        
                           Photographie bei künstlichem Lichte.
                           Eine vollständige Uebersicht über die Methode zur Photographie bei künstlichem Lichte
                              									gab Eder in seinem Ausführlichen Handbuch der Photographie, 1891 2. Aufl. Bd. 1.
                           Einzelne neuere Arbeiten auf diesem Gebiete werden in Nachfolgendem gegeben.
                           Eder stellte eine Tabelle auf, welche zum Zwecke des
                              									Studiums des chemischen Lichteffectes der Magnesiumlampen ermittelt wurde. Diese
                              									Tabelle gibt vergleichbare Zahlen, welche auf die Hefner-Alteneck'sche Amylacetatlampe und die Distanz der Lichtquelle = 1 m
                              									reducirt sich darstellen.
                           
                              
                                 Benutzte Lichtquelle in
                                    											einerDistanz = 1 m
                                 Relativeoptische Helligkeit
                                 Relative chemischeLeuchtkraft
                                    											bezüglichder Wirkung aufBromsilbergelatine
                                 
                              
                                 Zeitdauerder Ein-wirkung
                                    											derLichtquelle
                                 ChemischeLeuchtkraft(photo-graphischeWirkung)
                                 
                              
                                 1. Hefner-Alteneck'sche
                                    											Amylacetat-        lampe
                                   1
                                   1
                                 Sec.
                                           1
                                 
                              
                                 2. Drummond'sches Kalk-,
                                    											Magnesia-        oder Zirkonlicht
                                 70
                                   1
                                 „
                                       260
                                 
                              
                                 3. Gaslicht (Argandbrenner)
                                 16
                                   1
                                 „
                                         28
                                 
                              
                                 4. Magnesiumband, wovon 9,6 cm        = 0,05 g wägen und in 7
                                    											Se-        cunden verbrennen
                                 80
                                   7
                                 „
                                   11400
                                 
                              
                                 5. Schirm'sche Magnesiumblitzlampe      
                                    											(mit 0,05 g Mg)
                                 ?
                                 ⅛
                                 „
                                   18200
                                 
                              
                                 6. Magnesiumband, wovon 19,2 cm        = 0,1 g sind und in 13
                                    											Secunden        verbrennen
                                 –
                                 13
                                 „
                                   22000
                                 
                              
                                 7. Schirm'sche oder Beneckendorff-        sche Lampe (0,1 g Mg)
                                 –
                                 1/7
                                 „
                                   36000
                                 
                              
                                 8. Magnesiumpulver von oben in        eine Erdöllampe
                                    											geschleudert,        mittels Dr. Hesekiel's Blitzlampe        (0,1 g Mg)
                                 –
                                 1/10
                                 „
                                     7960
                                 
                              
                                 9. Explosive Magnesiummischung        mit 0,1 g Magnesium, 0,75
                                    											g        Kaliumchlorat, 0,75 g Kalium-        perchlorat
                                 –
                                 1/30
                                 „
                                   19200
                                 
                              
                                 10. Haake-Albers-Blitzlampe (0,3 g Mg)
                                 –
                                 ⅕
                                 „
                                 101000
                                 
                              
                                 11. Sinsel-Dorn'sche, sowie Hruza's        Blitzlampe (1 g Mg)
                                 –
                                 1/4
                                 „
                                 350000
                                 
                              
                                 12. Loehr'sche Lampe (1 g Mg)
                                 –
                                 ⅓
                                 „
                                 351000
                                 
                              
                                 13.        „               „     (4 g Mg)
                                 –
                                 ½
                                 „
                                 890000
                                 
                              
                                 14. Explosive Magnesium-        mischung (1½ g Mg)
                                 –
                                 1/25
                                 „
                                 200000
                                 
                              
                                 15. Explosive Magnesium-        mischung (4 g Mg)
                                 –
                                 1/20
                                 „
                                 500000
                                 
                              
                           Das Drummond'sche Kalklicht erscheint nach dieser
                              									Tabelle dem Auge 70mal heller als eine Kerze, während die photographische Wirkung
                              									auf Bromsilber ungefähr 270 mal so gross ist, was mit der Beobachtung von Michalke übereinstimmt, der zufolge gedämpftes
                              									Tageslicht bei gleicher optischer Helligkeit wie das Licht einer Amylacetatkerze
                              									dennoch photographisch 10 mal so wirksam ist. (Phot.
                                 										Mitth., 1890 Bd. 24 S. 195.)
                           Berechnet man die chemische Leuchtkraft auf Secunden-Meterkerzen und ermittelt den
                              									Effect, welcher sich ergeben würde, wenn das Licht 1 Secunde anhielte, so resultirt
                              									folgende Tabelle (nach Eder):
                           
                              
                                 
                                    
                                    
                                 Relative Wirkungauf
                                    											Bromsilbergelatineberechnet aufSecunden-Meterkerzen
                                 
                              
                                 1. Amylacetatlampe (Hefner-Alteneck)
                                               1
                                 
                              
                                 2. Magnesiumband, wovon 0,05 g =        9,6 cm lang
                                    											sind
                                         1630
                                 
                              
                                 3. Schirm'sche Lampe (mit 0,05 g
                                    											Mag-        nesiumpulver)
                                     145600
                                 
                              
                                 4. Schirm'sche oder Beneckendorff'sche        Lampe (mit 0,1 g
                                    											Mg)
                                     252000
                                 
                              
                                 5. Haake-Albers-Lampe (mit 0,3 g
                                    											Mg)
                                     505000
                                 
                              
                                 6. Sinsel-Dom-Lampe (mit 1 g
                                    											Mg)
                                   1400000
                                 
                              
                                 7. Loehr'sche Lampe (mit 1 g
                                    											Mg)
                                   1053000
                                 
                              
                                 8. Explosivpulver (mit 1,5 g Mg nebst        Chlorat und
                                    											Perchlorat)
                                   5000000
                                 
                              
                                 9. Explosivpulver (mit 4 g Mg)
                                 10000000
                                 
                              
                           Daraus ergibt sich, dass das Magnesiumpulver von allen bis jetzt bekannten
                              									künstlichen Lichtquellen bei kürzester Verbrennungsdauer den grössten chemischen
                              									Effect äussert.
                           Schirm verbesserte seine Magnesiumblitzlampe dadurch,
                              									dass er an Stelle des Gefässes mit Benzinflüssigkeit ein solches mit Werg oder Wolle
                              									gefüllt, welche Materialien mit Benzin getränkt sind, verwendet, wodurch der
                              									Transport und die Handhabung gefahrlos wird. (Eder's
                                 										Jahrbuch für Photographie und Reproductionsverfahren für 1891, S. 249.)
                           Miethe's Lampe (D. R. P. Nr. 54423) erscheint sehr
                              									empfehlenswerth, indem die Aufgabe, bei thunlichst vollkommener Verbrennung des
                              									Magnesiumpulvers eine leuchtende Flamme von grosser Ausdehnung zu erhalten, bei
                              									dieser Lampe gut gelöst wird.
                           Textabbildung Bd. 282, S. 89Fig. 1.Miethe's Magnesiumlampe. Bei Miethe's Lampe ist ein rundes Kupferblech
                              									in passender Höhe unter einem Winkel von 45° gegen die Flamme des Spiritusbrenners
                              									geneigt angebracht, welches dieselbe zwingt, sich fächerförmig zu vertheilen; bläst
                              									man nun von unten Magnesiumpulver in die Flamme, so wird der grösste Theil in der
                              									unteren und mittleren Flamme verbrannt. Das unverbrannte Pulver prallt an dem Bleche
                              									ab und gelangt so in die fächerförmige Flamme, woselbst totale Verbrennung
                              									stattfindet. Die Lampe ist mit einem Magnesiumpulvermagazin versehen, welches durch
                              									einen Hahn bei jedesmaliger Drehung nur das bestimmte Quantum (0,1 g)
                              									Magnesiumpulver in das Blaserohr treten lässt (siehe Fig.
                                 										1).
                           Textabbildung Bd. 282, S. 89Fig. 2.Hruza's Magnesiumblitzlicht.Hruza in Wien construirte eine sehr brauchbare Lampe
                              										(Fig. 2) für Magnesiumblitzlicht; das Princip
                              									derselben besteht darin, dass sich zwei Ströme noch vor dem Eintritt in die Flamme
                              									unter spitzem Winkel treffen, wodurch ein Zerstäuben des Magnesiumpulvers bewirkt
                              									wird, was das Entstehen einer grossen Lichtfläche, und in Folge dessen hohe
                              									Lichtintensität zur Folge hat. Auch kann man durch Einfüllen von Magnesiumpulver und
                              									Schwefel in das eine und Kaliumchlorat in 
                              									das andere Rohr eine hochintensive Blitzflamme erzeugen, ohne Gefahr zu laufen,
                              									eine vorzeitige Explosion zu bewirken. (Eder's Jahrbuch für
                                 										Photographie und Reproductionsverfahren für 1890 und dasselbe für 1891 S.
                              									446.)
                           Sinsel in Leipzig gab dem Magazin für Magnesiumpulver
                              									eine derartige Form, dass aus demselben selbsthätig beim jedesmaligen Drucke auf den
                              									Kautschukballon das bestimmte Quantum Magnesiumpulver in die Blaseröhre gelangt,
                              									wodurch ein rasches Wiederholen des Blitzens ermöglicht wird. (Eder's Jahrbuch, 1890 S. 447.)
                           Haake und Albers in
                              									Frankfurt a. M. gaben ihrer Lampe eine sehr einfache und handliche Form (Fig. 3). Die mit Spiritus und Benzin gefüllte Lampe
                              									ist cylinderförmig und umgibt das in der Achse befindliche Blaserohr, welches in
                              									seiner Verlängerung von dem Magnesiumpulvermagazin umgeben ist. Aus diesem Magazin
                              									gelangt beim jeweiligen Drucke an einen Knopf und Klopfen am Apparate die bestimmte
                              									Menge Magnesiumpulver in das Blaserohr. (Eder's
                                 										Jahrbuch, 1891 S. 448.)
                           Textabbildung Bd. 282, S. 90Fig. 3.Magnesiumlampe von Haake und Albers.Hesekiel's Fulgurapparat
                              									kann an jeder beliebigen Gas- oder Erdöllampe befestigt werden. Bei demselben wird
                              									das Magnesiumpulver durch eine mechanische Vorrichtung (eine Art durch Federkraft
                              									gespannter pneumatisch auszulösender Schleuder) in die Flamme geschleudert. (Eder's Jahrbuch für Photographie, 1891 S. 53.)
                           Zur Bestimmung der Verbrennungsdauer von
                                 										Magnesiumblitzlicht construirte Eder (siehe
                              										Eder's Jahrbuch für Photographie, S. 449) einen
                              									Apparat, welcher aus einem Rade besteht, das in der Secunde eine Umdrehung macht und
                              									an der Peripherie sowie im Centrum einen glänzenden Knopf trägt. Wird nun das in
                              									Bewegung befindliche Rad mittels Blitzlicht photographirt, so erscheint der
                              									glänzende Knopf an der Peripherie je nach der Dauer des Lichtblitzes als kürzerer
                              									oder längerer Bogen im Bilde, aus dessen Länge gegenüber dem Umfange des Rades sich
                              									die Zeitdauer des Lichtblitzes leicht ermitteln lässt. Der Apparat kann auch zur
                              									Bestimmung der Geschwindigkeit von Momentverschlüssen benutzt werden.
                           
                        
                           Orthochromatisches Verfahren.
                           Ueber die Herstellung orthochromatischer Platten siehe Eder,
                                 										Photographie mit Bromsilbergelatine (Halle a. S. 1890 bei W. Knapp). Ferner David
                              									und Scolik, Die orthoskiagraphische Photographie.
                           Ueber Silbererythrosinplatten schrieb Prof. Zettnow.
                              										(Eder's Jahrbuch für Photographie, 1891 S.
                              									303.)
                           Eder weist nach, dass er das Erythrosin als
                              									Sensibilisator für Bromsilbergelatineplatten zuerst beschrieben und in die Praxis
                              									eingeführt hat. (Photographische Correspondenz, 1890 S.
                              									455).
                           Ueber die Beziehungen zwischen Absorption und Empfindlichkeit sensibilisirter Platten
                              									bemerkt J. J. Ackworth, dass die Absorptionsmaxima
                              									gegen die brechbare Seite des Spectrums verschoben sind. Die Verschiebung ist in
                              									einigen Fällen geringer als in anderen; bei mehreren Absorptionsmaxima kann für
                              									eines derselben unter Umständen kein Sensibilisirungsmaximum vorhanden sein.
                           Die Endresultate stehen in naher Beziehung zu dem Stockes'schen Fluorescenzgesetz, sowie zu den von Ebert constatirten einseitigen Verbreiterungen der Spectrallinien. Als
                              									Stütze für dieses Ergebniss dienen Eder's
                              									Untersuchungen über denselben Gegenstand.
                           Leon Vidal erzielte mit dem Naphtalinblau als Sensibilisator lohnende Erfolge. Die Blauempfindlichkeit
                              									der Platten wird durch Indophenol und Malachitgrün bedeutend her abgedrückt, jene
                              									für Roth wird gesteigert. Grün und Gelb behalten die richtigen Thonwerthe. Das
                              									Verfahren zur Herstellung der Sensibilisirungsflüssigkeit ist folgendes: 0,1 g
                              									Indophenol werden in 500 cc Alkohol gelöst (1), andererseits 1 g Malachitgrün in 200
                              									cc Wasser. Zu der erwärmten letzteren Lösung gibt man eine solche von 10 g
                              									doppeltchromsaurem Kalium in 100 cc Wasser, welche ebenfalls auf 70 bis 80° C.
                              									erwärmt worden ist. Nach ½ Stunde, während welcher Zeit die Lösung warm erhalten
                              									wird, filtrirt man und löst den ausgewaschenen Niederschlag in 250 cc Alkohol,
                              									welcher 6 bis 8 g Chininsulfat enthält. Die filtrirte Flüssigkeit ist schön Grünblau
                              									gefärbt und bildet die Mutterlösung (2).
                           4 cc der Lösung 1 werden mit 4 cc der Lösung 2 versetzt und 600 cc destillirtes
                              									Wasser zugefügt, in dieser Flüssigkeit werden die Platten zwei Minuten gebadet und
                              									im dunklen Raume getrocknet. Die Platten geben das Roth nach seinem Thonwerthe
                              									selbst durch eine intensive Gelbscheibe wieder. Eine noch höhere Rothempfindlichkeit
                              									erzielt man durch Anwendung eines Ergänzungs-Strahlenfilters, das aus einer Substanz
                              									gefertigt ist, welche alle Strahlen ausser Roth und Gelb absorbirt. Verfasser
                              									empfiehlt hierzu Gelatine, welche man durch Weichen in Erythrosinlösung gefärbt hat.
                              									Die Farbstoffe hat Leon Vidal von Durand und Huguenin in
                              									Basel bezogen.
                           Bierstadt behauptet, orthochromatische Effecte nur durch
                              									Versetzen mit farbigen Mitteln zu erreichen. Er benutzt z.B. Lösungen von Anilingelb
                              									und Eosin, welche er in einer planparallelen Wanne hinter der Linse an der Camera
                              									befestigt. Die Belichtungszeit dauert sehr lange. (Ann.
                                 										Amer. of Phot., 1890 S. 154.)
                           Ueber orthochromatische Collodion-Emulsion schreibt v. Hübl: Bromsilber-Collodion-Emulsionen lassen sich
                              									durch Farbstoffe sehr leicht sensibilisiren. Man versetzt die Emulsion mit Eosin und
                              									Silbernitrat oder mit einer Lösung von Eosinsilber in schwachen Säuren, sauren
                              									Metallsalzen u.s.w. und fügt überdies etwas Silbernitrat zu oder man benutzt eine
                              									Lösung von Eosinsilber in Ammoniak. Ein eventueller Ueberschuss davon gibt zu
                              									Schleiern Veranlassung, er muss daher durch vorsichtiges Abstumpfen mit einer Säure
                              									unschädlich gemacht werden. Man fährt mit dem Zusätze der Säure so lange fort, bis
                              									eine leichte Trübung von ausfallendem Eosinsilber zu bemerken ist und filtrirt dann
                              									die Lösung.
                           Mit Eosinsilber angefärbte Collodion-Emulsionen liefern bezüglich
                              									Farbenempfindlichkeit ganz dieselben Resultate, wie die nasse Eosinbadeplatte.
                           Will man das gelbe Strahlenfilter in die Emulsion verlegen, so kann dies durch Zusatz
                              									von alkoholischem neutralen pikrinsaurem Ammoniak erreicht werden. (Phot. Corr., 1890 S. 388.)
                           Joseph Bierfelder berichtet über die Albert'sche Collodion-Emulsion 
                              									und das Arbeiten mit derselben. (Eder's Jahrbuch für
                                 										Photographie, 1891 S. 180.)
                           Ueber die Photographie mit Eosincollodion schreibt v. Hübl: Als Farbensensibilisator benutzt man
                              									ausschliesslich die Silbersalze des Eosins; der Process ist leicht und bequem
                              									durchzuführen und hat nur einen Nachtheil: dass die photographische Schichte eine
                              									relativ ziemlich bedeutende Unempfindlichkeit zeigt, was durch die Nothwendigkeit
                              									von stark sauren Silberbädern, um bei Gegenwart von Eosin kräftige klare Platten zu
                              									erhalten, bedingt erscheint, da das in der Schicht enthaltene Eosinsilber gleichsam
                              									als Verzögerer wirkt. Der Wirkung des sauren Bades begegnet Verfasser durch
                              									Anwendung eines zweiten Bades, welches neutral ist und einen viel geringeren
                              									Silbergehalt als das erste hat. Die Eosinmenge kann auf eine sehr geringe (1/200 bis 1/300 des
                              									Bromsalzes) herabgesetzt werden ohne wesentliche Beeinträchtigung des Effectes.
                           Verfasser gibt Formeln für Zusammensetzung von Collodion- und Silberbädern sowie
                              									Entwickler. Als Verstärker empfiehlt er den Hydrochinon-Silbex-Verstärker, welcher
                              									vor oder nach dem Fixiren angewendet werden kann. (Siehe Eder's Jahrbuch, 1890 S. 221.)
                           Als wesentlich für das Gelingen des Processes ist ein kühles Laboratorium, im heissen
                              									Atelier versagt der Process vollkommen und ist keine klare kräftige Platte zu
                              									erhalten.
                           Die Exposition sei eine reichliche, das Bild muss beim Entwickeln momentan
                              									hervortreten. Selbstverständlich fehlt der Eosinsilberplatte die
                              									Rothempfindlichkeit. Das blau-stichige Roth bei Anwendung einer Gelbscheibe bleibt
                              									selbst wirkungslos. (Eder's Jahrbuch, 1891 S. 189.)
                           
                        
                           Entwickler für Bromsilbergelatineplatten.
                           Dr. Andresen in Berlin stellt das Eikonogen –
                              									Natriumsalz der Amido-β-Naphtol-β-Monosulfosäure
                           
                              
                                 C10H15
                                 SO4NaOHNH2
                                 
                              
                           – in gut haltbarer Form her.
                           Die Actiengesellschaft für Anilinfabrikation in Berlin
                              									bringt Dr. Andresen's Eikonogenpatronen in den Handel, deren Inhalt (1 cc) aus gepulvertem
                              									Eikonogen, Natriumsulfit und Soda, welche von den übrigen Bestandtheilen durch einen
                              									Baumwollenpfropf getrennt ist, besteht. Zum Gebrauche wird der Inhalt in 100 cc
                              									Wasser gelöst. Die Eikonogenpatronen werden Amateuren und reisenden Photographen
                              									sehr willkommen sein.
                           Bottamley schreibt über Normalentwickelungsmethoden. (Eder's Jahrbuch für
                                 										Photographie, 1891 S. 5).
                           Belitzky berichtet über einen haltbaren Abschwächer,
                              									derselbe besteht aus 300 cc Wasser, 15 g Ferridoxalat und 15 g Natriumsulfit. (Eder's Jahrbuch für Photographie, 1891 S. 41.)
                           Die Phot. Times empfiehlt Zusatz von Glycerin zum
                              									Eikonogenentwickler, wodurch er haltbarer werden soll.
                           Warnercke empfiehlt statt der Potasche Aetzkali zu
                              									verwenden und zwar:
                           
                              
                                 Natriumsulfit
                                   40
                                 Th.
                                 
                              
                                 Heisses destillirtes Wasser
                                 100
                                 „
                                 
                              
                                 Eikonogen
                                   10
                                 „
                                 
                              
                                 Aetzkali
                                   10
                                 „
                                 
                              
                           Die Lösung lässt sich aufbewahren; zur Verwendung wird mit
                              									Wasser (2 bis 3 Th.) verdünnt.
                           v. Melandoni (The phot.
                                 										Journ., 1890 Bd. 14 S. 110), J. J. Ackworth
                              										(The phot. Journ., 1890 Bd. 14 S. 110) und Arlt (Phot. Nachr., 1890
                              									Nr. 5 S. 3) empfehlen desgleichen an Stelle von Potasche Aetzkali zum
                              									Eikonogenentwickler zu verwenden.
                           Piffard empfiehlt Ammoniak entgegen anderen Angaben.
                              										(Phot. Nachr., 1890 S. 223.)
                           Archer setzt dem Eikonogenentwickler gelbes
                              									Blutlaugensalz zu. (Anthony's Bull., Februar 1890 Bd.
                              									21 S. 69.)
                           R. Krügener empfiehlt den Eikonogenentwickler vor
                              									Luftzutritt geschützt aufzubewahren, welchen Zweck er durch Anwendung von flachen
                              									Gummibeuteln erreichen will. (Eder's Jahrbuch für
                                 										Photographie, 1891 S. 153.)
                           Mischungen von Eikonogen mit anderen Entwicklern werden
                              									von vielen Seiten empfohlen.
                           Eikonogen-Pyroentwickler und Eikonogen-Hydrochinonentwickler sind in Amerika vielfach in Verwendung.
                              									Unter dem Namen Crystallos kam 1890 von Paris aus ein
                              									Rapidentwickler in den Handel, welcher aus Eikonogen, Hydrochinon, caustischem
                              									Alkali und gelbem Blutlaugensalz bestand.
                           Hierdurch angeregt stellte A. Lainer seinen
                              									Hydrochinonrapidentwickler her.
                           Aetzkali als Beschleuniger im Hydrochinonentwickler wurde von E. Himly, Payne, Duchesne u.a. empfohlen.
                           Zusatz von Ferrocyankalium zum Hydrochinonentwickler vermehrt die Contraste (E. Himly;Phot. Corr., 1889 S. 160). Beide zugleich geben dem
                              									Hydrochinonentwickler die Eigenschaft rapid zu wirken bei vollkommener Klarheit der
                              									Platten.
                           Solche Entwickler wurden fast gleichzeitig von Balagni
                              									in Paris und A. Lainer in Wien mitgetheilt.
                           Balagni's Entwickler (Phot.
                                 										Arch., 1891 S. 1) besteht aus drei Lösungen:
                           
                              
                                 a)
                                 Wasser (kochend)
                                 1000 cc
                                 
                              
                                 
                                 Natriumsulfit
                                   250 g
                                 
                              
                                 
                                 Hydrochinon
                                     20 g
                                 
                              
                                 b)
                                 Wasser
                                   900 cc
                                 
                              
                                 
                                 Aetznatron
                                   100 g
                                 
                              
                           Nach erfolgter Lösung werden zugefügt:
                           
                              
                                 
                                 Wasser
                                 100 cc
                                 
                              
                                 
                                 Blutlaugensalz
                                   10 g
                                 
                              
                                 c)
                                 Wasser
                                 100 cc
                                 
                              
                                 
                                 Bromkalium
                                   10 g
                                 
                              
                           Zur Hervorrufung einer Momentaufnahme (halbe Grösse) mischt man:
                           
                              
                                 a.
                                 80 cc
                                 
                              
                                 Wasser
                                 40 cc
                                 
                              
                                 c.
                                   1 cc
                                 
                              
                           Für Zeitaufnahmen werden gemischt:
                           
                              
                                 Wasser
                                 
                                 80 cc
                                 
                              
                                 Lösung
                                 a)
                                 40 cc
                                 
                              
                                 „
                                 b)
                                   4 cc
                                 
                              
                           A. Lainer (Phot. Corr.,
                              									1890 Januarheft) theilt seinen Entwickler mit.
                           Derselbe besteht aus zwei Lösungen:
                           
                              
                                 a)
                                 Wasser
                                 900 cc
                                 
                              
                                 
                                 Natriumsulfit
                                   40 g
                                 
                              
                                 
                                 Gelbes Blutlaugensalz
                                 120 g
                                 
                              
                                 
                                 Hydrochinon
                                   10 g
                                 
                              
                                 b)
                                 Aetzkalilösung 1 : 2.
                                 
                                 
                              
                           Man mischt für den Gebrauch für die Cabinetplatte:
                           
                              
                                 a)
                                 60 cc
                                 
                              
                                 b)
                                   6 cc.
                                 
                              
                           Das Bild erscheint in drei Secunden und ist die Entwickelung in 30 bis 40 Secunden
                              									beendet.
                           
                           Sämmtliche Entwickler mit Aetzkali oder Aetznatron und Hydrochinon können ohne
                              									Schaden mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt werden, sie arbeiten dann langsamer
                              									ohne dass die Details leiden.
                           Die entwickelten Platten sind kräftig abzuspülen und im sauren Fixirbade zu fixiren.
                              									Das Fixirbad kann sauer erhalten werden durch jeweiligen Zusatz von einigen Tropfen
                              									saurer Sulfitlösung des Handels (38° Bé.); Cuvetten sind empfehlenswerth.
                           Für einen concentrirten Rapid-Hydrochinonentwickler gibt A.
                                 										Lainer folgende Recepte:
                           
                              
                                 a)
                                 WasserNatriumsulfitHydrochinon
                                 100 cc  30 g  10 g
                                 warm gelöst.
                                 
                              
                           Hierzu kommen 25 g gelbes Blutlaugensalz in 100 cc Wasser.
                           
                              
                                 b)
                                 50 g Kaliumhydroxyd oder
                                 
                              
                                 
                                 30 g Natriumhydroxyd
                                 
                              
                           in 100 bezieh. 90 cc Wasser gelöst.
                           Es werden zum Gebrauche 200 cc von Lösung a mit 100 cc von Lösung b gemischt.
                           Dr. Schleussner's Pyrohydrochinonentwickler gibt
                              									Negative, welche den Charakter von Collodionnegativen zeigen.
                           Derselbe besteht aus drei Lösungen:
                           
                              
                                 I.
                                 20 g Hydrochinon in 2 l destillirtes Wasser,
                                 
                              
                                 II.
                                 100 g kohlensaures Natron in 500 cc Wasser, und
                                 
                              
                                 III.
                                 400 cc destillirtes Wasser, 60 g schwefligsaures Natron,   10 bis 20
                                    											Tropfen verdünnte Schwefelsäure und    20 g Pyrogallussäure.
                                 
                              
                           Zum Gebrauche werden von I 40 Th. und von II und III je 10 Th. gemischt. (Talbot, Neuheiten in Photogr., September 1890.)
                           Lohse empfiehlt Resorcin als Zusatz zum
                              									Hydrochinonentwickler, wo es als Verzögerer wirkt. (Phot.
                                 										Alman., 1891 S. 21.)
                           Pyrogallolentwickler. Als Verzögerer in diesem
                              									Entwickler wirkt citronensaures Natron. (Yearbook of
                                 										Photogr. for 1891, S. 72.)
                           Ueber die Wirkung von Borax siehe Phot. Arch., 1890 S.
                              									371.
                           Pyrogallol in Kapseln verschlossen wird von Frankreich aus in den Handel gebracht.
                              									Dieselben enthalten die für die Entwickelung einer Platte nöthige Menge Pyrogallol
                              									und verdienen wegen ihrer netten Form und Handlichkeit von Seite der Amateure und
                              									reisenden Photographen Beachtung.
                           Solche Kapseln der Firma Rousseau in Paris wurden von
                              									der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und
                                 										Reproductionsverfahren in Wien bezogen und Inhalt sowie Form praktisch
                              									befunden.
                           Auf Verwendung von Naphtalinderivaten als Entwickler in
                              									der Photographie nahm Andresen in Berlin ein Patent (D.
                              									R. P. Nr. 53549). Es ist dies ein Zusatzpatent zum D. R. P. Nr. 50265 des Genannten
                              									vom 10. Februar 1889. Das Patent betrifft im Wesentlichen einige Dioxynaphtaline und
                              									deren Sulfosäuren, sowie einige Amidonaphtole und Naphtylendiamine und zwar:
                           
                              
                                 I.
                                 1) α-2) β-3) α1α3-4) α1β3-5) α1β4-6) β1β3-
                                 Naphtohydrochinon„Dioxynaphtalin„„„
                                 Dioxynaphtaline
                                 
                              
                                 II.
                                 Dioxynaphtalinmonosulfonsäure (D. R. P. Nr. 50506)
                                 
                              
                                 III.
                                 Dioxynaphtalindisulfosäure (D. R. P. Nr. 49857)
                                 
                              
                           
                              
                                 IV.
                                 1) α1-2)
                                    												α1-3)
                                    												β1-
                                 Amido-α2-Naphtol     „    -β1        „     „    -β3        „
                                 Amidonaphtole
                                 
                              
                                 V.
                                 1) α1β1-2) α1α2-
                                 Naphtylendiamin„
                                 Naphtylendiamine,
                                 
                              
                           welche Verbindungen als Ersatz der in D. R. P. Nr. 50265
                              									beschriebenen Naphtalinderivate als Entwickler in der Photographie verwendbar
                              									sind.
                           Leo Backeland empfiehlt einen Brenzkatechinentwickler
                              									mit Aetzkali, welche Mischung er derjenigen mit Soda oder Potasche vorzieht. Die
                              									Vorschrift zu diesem Entwickler lautet:
                           
                              
                                 Nr. 1.
                                 Natriumsulfit
                                   10
                                 Th.
                                 
                              
                                 
                                 Brenzkatechin
                                     2
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 Wasser
                                 100
                                 „
                                 
                              
                                 Nr. 2.
                                 Aetzkali
                                   10
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 Wasser
                                 100
                                 „
                                 
                              
                           Zum Gebrauche werden 5 cc von Lösung 1 mit 5 cc von Lösung 2 und 100 cc Wasser
                              									gemischt. (Anthony's Phot. Bull, 1890 Bd. 21 S.
                              									78.)
                           Clement Saux und Bernardt
                              									geben Vorschriften für Brenzkatechin-Soda-Aetzkalientwickler. (Phot. News, 1890 Nr. 1633 und Helios, 1890 S. 22.)
                           Cowan ersetzt die Soda im Eikonogen- und
                              									Hydrochinonentwickler durch Lithioncarbonat – was sehr kostspielig ist. Anm. des
                              									Ref. –. (Phot. News, 1890 S. 175.)
                           Ueber die Hervorrufung mit Ammoniakdämpfen siehe Ph.
                                 										Luder in Anthony's Phot. Bull., 1890 Nr. 23;
                              									ferner L'Amateur photographe, Paris 1890.
                           
                        
                           Verstärken und Abschwächen von Negativen sowie von
                              									Opalbildern.
                           Ueber die Quecksilberverstärkung bemerkt Ch. Jones (Phot News, 1890
                              									S. 100), dass bei Verstärkung mit Sublimat und Natriumsulfit sich bei der Einwirkung
                              									von Natriumsulfit auf das mit Sublimat gebleichte Bild, welches aus
                              									Quecksilberchlorür und Silberchlorid besteht, schwarzes Quecksilber bildet und das
                              									Chlorsilber nur theilweise gelöst wird; es bleibt die Hälfte des Silbers und ein
                              									Viertel Quecksilber zurück. – Die Verstärkung mit Quecksilberchlorid und nachherige
                              									Schwärzung mit Eisenoxalat erklärt Jones sehr wirksam,
                              									nur muss vor dem Schwärzen sehr gut gewaschen werden, der Process des Schwärzens ist
                              									eine völlige Reduction des bei dem Behandeln mit Sublimat entstandenen Hg2Cl2 und AgCl.
                           Stolze behandelt das Negativ zur Verstärkung mit einer
                              									Lösung von Kupfervitriol, Bromkalium und Wasser, wäscht gut aus und legt in
                              									Eikonogenentwickler. (Phot, Nachr., 1891 S. 4.) –
                              									Dessen Einstaubverfahren siehe Phot. Nachr., 1890 S. 583.
                           Als Abschwächungsmittel für Negative empfiehlt der Amateur photographe (Paris) die Gelatineplatten eine
                              									halbe Stunde in Wasser einzuweichen, dann in ein Bad, bestehend aus 100 cc Wasser, 4
                              									g Schwefelsäure und 6 g 30procentige Kaliumbichromatlösung, zu bringen. (Phot. Corr., 1890.)
                           L. Belitzky empfiehlt folgenden Abschwächer:
                           
                              
                                 Wasser
                                 200 g
                                 
                              
                                 Kaliumferridoxalat
                                 10 g
                                 
                              
                                 Natriumsulfit
                                 8 g
                                 
                              
                                 Oxalsäure
                                 2½ bis 3 g
                                 
                              
                                 Fixirnatron
                                 50 g
                                 
                              
                           Die Mischung ist lange haltbar, wenn sie im Dunklen aufbewahrt wird. (Deutsche Phot.-Ztg., 1890 S. 63.)
                           
                        
                        
                           Biegsame photographische Platten „Films“.
                           Unter dem Namen Stripping Films führte Eastman vor längerer Zeit ein Papier ein, welches
                              									gestattet, nach dem Entwickeln die glasklare Negativhaut abzuziehen. – Die
                              									Herstellung geschieht in der Weise, dass Eastman sein
                              									Papier mit weicher Gelatine überzieht und auf diese Schicht erst die
                              									Bromsilbergelatineschicht folgen lässt. Durch Aufquetschen des vorher entwickelten
                              									Negatives auf mit Collodion überzogenes Glas und nachheriges Einweichen in lauwarmes
                              									Wasser lässt sich das Häutchen vom Papier abziehen, indem die weiche Gelatine
                              									schmilzt. Diese Operation ist nur mit grosser Vorsicht und Geschicklichkeit
                              									durchführbar, was ein entschiedener Nachtheil der Stripping Films ist.
                           Frödtman's Vergara Films
                              									enthalten als Unterlage der lichtempfindlichen Schichte eine mit Kaliumbichromat
                              									versetzte durch Belichtung unlöslich gemachte Gelatineschicht. Diese Platten geben
                              									tadellose Negative und sind dabei papierdünn. Die Herstellung aber scheint keine
                              									leichte zu sein.
                           Aehnlich den Vergara Films scheinen die Balagni'schen
                              									Films zu sein; bei denselben bilden die Unterlage für die lichtempfindliche Schichte
                              									wahrscheinlich über einander abwechselnd geschichtete Lagen von Collodion und
                              									Chromgelatine.
                           Neuerer Zeit ist es Eastman gelungen, Films, deren
                              									Bromsilbergelatine tragende Unterlage aus einem sehr zähen Collodion besteht,
                              									herzustellen, welche sehr dünn, biegsam und dabei durchsichtig sind.
                           Ein grosser Vortheil der Films liegt in dem Umstände, dass dieselben absolut niemals
                              									die Erscheinung der sogen. Lichthöfe zeigen. Auch das geringe Gewicht kommt ihnen
                              									vortheilhaft zu statten, wogegen ihre Kostspieligkeit und die Schwierigkeiten,
                              									welche die Arbeit mit Films dem weniger Geübten darbietet, ihrer allgemeinen
                              									Verwendung im Wege steht.
                           Ueber Photographie mit Films siehe Prof. Vogel in Eder's Jahrbuch für Photographie und
                                 										Reproductionsverfahren für 1891 S. 318.
                           Krügener berichtet über Celluloidfilms, deren Herstellung die Eastman
                                 										Company in New York übernommen hatte. Diese sogen. Rollfilms stellen lange
                              									Streifen von äusserst dünnem Celluloid dar, deren eine Seite die lichtempfindliche
                              									Schicht trägt; und welche auf Holzrollen aufgerollt in den Handel kommen. Krügener bemerkt, dass durch längeres Aufbewahren die
                              									Empfindlichkeit der Films leidet und bei älteren Films der Art leicht
                              									Schleierbildung eintritt. (Dieser Umstand ist bei den neueren Films der Eastman Company, welche Collodium als Unterlage haben
                              									[siehe oben], vermieden. Anna, der Ref.)
                           Perutz in München erzeugt Emulsionshäute (siehe Photogr. Mitth., Bd. 26
                              									S. 335). Zu erwähnen sind noch Anthony's Celluloidfilms, welche in Blätterform in den Handel
                              									gelangen.
                           Ueber Entwickeln und Trocknen von Transparentfilms siehe
                              										Lechner's Mittheilungen, August 1890.
                           Die Sensitized Opal Cards Comp. in London erzeugt seit
                              									1890 Friese Greene's Patent Opal Cards. Bei denselben
                              									ist die Bromsilbergelatineschicht direct auf dem Carton befindlich. Der Carton ist
                              									mit einer Mischung von Zinkweiss, Terpentin und Firniss überzogen und auf dieser
                              									Schicht die Bromsilbergelatineschicht aufgetragen.
                           Die Firma O. Moh in Görlitz erzeugt Trockenplatten
                              									auf Glimmer, welcher so dünn ist, dass das Gewicht desselben 1/12 bis 1/23 des Gewichtes
                              									einer ebenso grossen Glasplatte ausmacht. Die Platten zeigen gute Eigenschaften.
                              										(Phot. Corr., Februar 1891.)
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)