| Titel: | Ueber die Herstellung von Rohr- und Holzstäbchenmatten. | 
| Fundstelle: | Band 282, Jahrgang 1890, S. 247 | 
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                        Ueber die Herstellung von Rohr- und
                           								Holzstäbchenmatten.
                        Ueber die Herstellung von Rohr- und Holzstäbchenmatten.
                        
                     
                        
                           Die zum Berühren der Zimmerdecken und Wände benutzten Rohrmatten bieten gegenüber dem
                              									Berohren mittels Hand den Vorzug der Gleichmässigkeit, weil die Rohrstengel in den
                              									Geweben in gleichen angemessenen Abständen von einander befestigt sind, worauf die
                              									Haltbarkeit des Putzmörtels beruht. Bei der Verfertigung der Rohrgewebe sind
                              									verschiedene Herstellungsweisen zu unterscheiden, insbesondere ist hierbei das
                              									Bestreben dahin gerichtet, die Rohrhalme auf stärkeren Eisendrähten (Trägerdrähten)
                              									mit feineren Bindedrähten nach Art der Gazebindung zu befestigen; als Erfinder
                              									dieser Gewebe ist Ernst Schentke in Cottbus anzusehen.
                              									Ferner werden die Rohrhalme auf Trägerdrähten durch schraubenartiges Umwinden mit
                              									Bindedrähten festgebunden. Bei diesen Gewebearten liegen die Trügerdrähte daher
                              									stets auf der einen Seite des Gewebes und gestatten ein festes Anziehen beim
                              									Annageln an die Zimmerdecke, ohne dass die Rohrgewebe sich später längen. Auch ist
                              									die Anfertigung der Rohrgewebe durch Einzwirnen in Eisendrähte vorgenommen und nach
                              									D. R. P., Kl. 86, No. 84 85 (Joh. Mahn und Carl Kuhlmann in Glückstadt)1882, 246, 74. werden die Rohrhalme
                              									mittels feiner Eisendrähte oder Garne auf stärkeren Eisendrähten festgenäht.
                           
                        
                           1. Rohr- und Holzstäbchenmatten, bei welchen die Stäbchen
                              									gazebindig in eine Kette eingebunden sind.
                           Während bei dem in der Patentschrift 71091882, 246, 71. dargestellten
                              									Handwebstuhl zur Anfertigung gazebindiger Rohrgewebe das Eintragen der Rohrhalme in
                              									die Webkette 
                              									von der Seite des Stuhles aus geschieht, wobei das Einstecken der langen Halme
                              									äusserst beschwerlich ist und auch für den Betrieb der einzelnen Stühle ein grosser
                              									Raum gefordert wird, ist nach den späteren Patenten das Bestreben vielfach dahin
                              									gerichtet, einerseits den Webstuhl so einzurichten, dass das Einlegen der Rohrhalme
                              									von oben auf die Trägerdrähte ermöglicht ist, andererseits der Betrieb des
                              									Webstuhles möglichst selbstthätig zu gestalten, um die Productionskosten der
                              									Rohrgewebe verhältnissmässig bedeutend zu ermässigen.
                           Der Webstuhl für Handbetrieb von Hermann Janke in
                              									Cottbus (D. R. P. Kl. 86 Nr. 16606)1882, 246, 72, 74. ermöglicht das
                              									Einlegen der Rohrhalme von hinten aus oben auf die Trägerdrähte. Dabei ist
                              									angenommen, dass als hintere Stuhlseite derjenige Theil verstanden ist, an welchem
                              									die Rollen für die Webekette liegen und mit vorderer Stuhlseite der Theil bezeichnet
                              									wird, an welchem sich der Waarenbaum befindet. Die gazebindigen Gewebe werden auf
                              									diesem Stuhl dadurch erzeugt, dass die Halme auf den Trägerdrähten mittels feiner
                              									Drähte festgebunden werden, welche letztere auf Rollen enthalten sind, denen eine
                              									auf- und nieder- und hin- und hergehende Bewegung ertheilt wird.
                           Ernst Schentke und Ernst
                                 										Hille in Cottbus haben einen Webstuhl construirt (D. R. P. Kl. 86 Nr.
                              										16751)1882, 246, 71., auf welchem das
                              									Einbinden der Rohrstengel in die Kette gazebindig in selbsthätiger Weise ausgeführt
                              									wird, indem die Stengel auf starken Drähten durch feine Bindedrähte befestigt
                              									werden. Das Festbinden der mittels Hand von hinten oben auf die Trägerdrähte
                              									aufgelegten Rohrstengel auf diesen Drähten durch die Bindedrähte wird durch eine
                              									Anzahl schwingender Arme bewerkstelligt, welche rechts und links von den
                              									Trägerdrähten je einen Kopf besitzen, von denen je ein solches zu einem Trägerdraht
                              									gehöriges System ein Schiffchen mit Bindedrahtspule aufnimmt. Zur Ausführung der
                              									Bindung werden die schwingenden Arme über und unter die frei zwischen diesen Armen
                              									und deren Köpfen befindliche Trägerdrahtkette bewegt und die Schiffchen von dem Kopf
                              									des einen Armes an den gegenüberliegenden Kopf des anderen Armes geschoben.
                           Um auf diesem Webstuhl auch krummgewachsene Rohrstengel ohne Störung des Betriebes
                              									der Maschine verweben zu können, hat Ernst Schentke (D.
                              									R. P. Kl. 86 Nr. 31702) den Stuhl mit einer Einlagevorrichtung für die Rohre
                              									versehen, durch welche die krummen Rohre vor dem Erfassen durch die Greifer gerade
                              									gedrückt werden, Fig. 1. Das zu verwebende Rohr wird
                              									bei dem Einlegen in die Maschine zunächst auf je fünf sich kreuzende Drähte o und Federn r gelegt;
                              									durch die Bewegung der Maschine werden die Greifer o
                              									nach rückwärts geschoben, stossen dabei an die mit den Drähten o vereinigten Blechhaken q
                              									an und drängen diese zurück. Hierdurch werden auch die Drahthaken o zurückgelegt, welche jetzt das Rohr auf die über
                              									Walze H gespannten Trägerdrähte x fallen lassen. Zu gleicher Zeit bewegt sich ein Rahmen mit fünf aus
                              									Draht gebogenen Trapezen e nach unten, wodurch die
                              									letzteren auf das Rohr sanft aufgedrückt werden und dasselbe gerade halten,
                              									damit jetzt die nach vorwärts gehenden Greifer o das
                              									Rohr sicher fassen können. Gleichzeitig mit den Trapezen e geht auch der Winkel l nach unten und
                              									ertheilt dadurch den mit ihm verbundenen Wellen h und
                              										k eine solche Drehung, dass sich die damit
                              									vereinigten Drähte l1
                              									und m, von denen ebenfalls je fünf vorhanden sind,
                              									gegen einander nach unten zu bewegen. Die Drähte l1 und m kreuzen sich
                              									dabei und bilden so einen Halt- und Druckpunkt für das krumme Rohr. Schliesslich
                              									legen sich bei dem Weitertransport des Rohres durch die Greifer o fünf Federn s lose auf
                              									dasselbe und halten es so lange gerade, bis es durch die Bindedrähte mit den
                              									Trägerdrähten x vereinigt ist.
                           Textabbildung Bd. 282, S. 248Fig. 1.Schentke's Einweben krummer Rohrstengel. Auf dem Webstuhl von P. Stauss und H. Raff in Cottbus (D. R. P., Kl. 86, Nr. 32 608), Fig. 2 und 3, lassen sich sowohl
                              									einfache Rohrgewebe, als auch Doppelrohrgewebe herstellen, welche als Matten für
                              									Gewächshäuser sowie zum Berohren von Decken und leichten Zwischenwänden benutzt
                              									werden können. Bei der Herstellung des einfachen Rohrgewebes werden die Rohr- oder
                              									Holzstäbchen neben einander auf Längsdrähten, die in bestimmten Entfernungen,
                              									beispielsweise 20 cm, parallel zu einander laufen, mittels eines dünnen Drahtes
                              									gazebindig festgewebt, Fig.
                                 										4 und 5. Bei
                              									dem Doppelrohrgewebe wird oberhalb der Lage von dünnem Rohr eine zweite Lage von
                              									stärkerem Rohr derart festgewebt, dass auf etwa drei dünne Rohre ein starkes kommt,
                              									also zwischen je drei dünnen ein starkes Rohr mittels des Webedrahtes auf dem
                              									stärkeren Längsdraht festgewebt wird. Um dem ganzen System mehr Zusammenhang zu
                              									verleihen, hauptsächlich aber um das Doppelgewebe bequem mittels Haken an der Decke
                              									oder den Wänden befestigen zu können, 
                              									kann gleichzeitig ein zweiter starker Längsdraht oberhalb der stärkeren
                              									Rohrlage mit verwebt werden, Fig. 2, 6 und
                              										7.
                           Textabbildung Bd. 282, S. 249Webstuhl für Rohrmatten von Stauss und Ruff.Textabbildung Bd. 282, S. 249Rohrmattenbindung von Stauss und Ruff.Textabbildung Bd. 282, S. 249Rohrmattenbindung von Stauss und Ruff. Die Herstellung des einfachen Rohrgewebes ist von der des
                              									Doppelrohrgewebes verschieden, und zwar ist bei ersterer eine Hauptdrahtkette d,
                              									Fig. 2, durch die Lade
                              										g geleitet, die zur Aufnahme der Rohrstäbchen
                              									dient, welche mittelst Webedrähte h in solcher Weise
                              									festgewebt werden, dass je ein Draht h sich abwechselnd
                              									von rechts nach links und umgekehrt über den zugehörigen Hauptdraht d bewegt, wobei die Stäbe jedesmal bei der tiefsten
                              									Stellung des Webedrahtes seitlich eingeschoben werden, so dass dieselben auf der
                              									unteren Seite des Hauptesdrahtes abwechselnd rechts und links festgebunden sind. Die
                              									für den Webeprocess erforderliche auf- und abwärtsgehende und zugleich hin- und
                              									hergehende Bewegung des den Webedraht führenden Rahmens m,
                              									Fig. 2 und 3, erfolgt durch die
                              									Verbindung desselben mit der Lade r durch die
                              									Zugstanges, welche am Winkelhebel v angreift, mit dem
                              									der Zugriemen w, der am Rahmen m befestigt ist, verbunden ist. Beim Hin- und Hergehen der Lade wird daher
                              									der Gleitrahmen gehoben und gesenkt, welche Bewegung die Webedrähte mitmachen. Der
                              									Rahmen m ist durch Rollen x in seitlich angeordneten U-förmigen Schlitzen y geführt, so dass also die Drähte hin und her über die Hauptdrähte
                              									gehoben und gesenkt werden.
                           Bei der Herstellung des Doppelrohrgewebes, das zugleich mit einem Verstärkungsdraht
                              									versehen werden soll, bildet nun der frühere Hauptdraht d den Verstärkungsdraht, Fig. 6, während ein
                              									zweiter endloser Draht d2 als Hauptdraht verwendet wird, auf welchem beide Rohrlagen festgewebt
                              									werden. Hierbei erhält der Hauptdraht d2 eine auf- und abgehende Bewegung, der Webedraht
                              										h behält seine vorige Doppelbewegung bei, während
                              									der Verstärkungsdraht d nun auch eine seitlich hin- und
                              									hergehende Bewegung erhält, um die Rohre festzuweben. Zunächst werden bei der
                              									Herstellung dieser Rohrgewebe drei oder mehr schwache Rohrstäbe l3 auf dem Hauptdraht
                              										d2, Fig. 2 und 6, und demnächst ein
                              									starkes Rohr m3 auf dem
                              									Draht d2 zugleich mit
                              									dem Verstärkungsdraht d verwebt. Es wird zu dieser
                              									Herstellung ein schwaches Rohr in den Winkel y1, Fig. 2 und 6, eingeführt, die Lade
                              									angezogen und wieder zurückbewegt, wobei der Webedraht h wie bei dem einfachen Gewebe sich gehoben, den Hauptdraht d2 überwebt und sich
                              									wieder gesenkt hat, und die Rollen x aus dem linken
                              									Schlitzzweig in den rechten gelangt sind. Dabei konnte der Webedraht h den Hauptdraht d2 überweben, ohne mit dem Verstärkungsdraht d in Berührung zu kommen, weil letzterer seitlich
                              									verschoben war, Fig. 7,
                              									und der Webedraht nur eine geringe seitliche Bewegung macht. Nun wird das zweite
                              									schwache Rohr in den Winkel y1 eingeführt, die Lade vor und zurückbewegt, wobei die Rollen x aus dem rechtsseitigen Schlitzzweig in den
                              									linksseitigen gelangen und das zweite Stäbchen festgewebt ist. Bei dieser
                              									Manipulation blieben sowohl Haupt- als auch Verstärkungsdraht 
                              									in ihrer Anfangsstellung. Jetzt wird das dritte dünne Stäbchen eingeführt und
                              									der Hauptdraht d2 in
                              									seine tiefste Stellung gebracht. Dieses Senken des Hauptdrahtes wird durch
                              									Niederdrücken eines Trittes q2 bewirkt, welcher mit dem den Draht d2 führenden Gleitrahmen g2 in Verbindung steht. Gleichzeitig damit
                              									wird der Rahmen m mit dem Webedraht durch ein Seil
                              									emporgezogen. Das dritte Stäbchen ist nun festgeklemmt, jedoch noch nicht verwebt.
                              									Nun wird das starke Rohr m3 eingeführt und die Führungsschiene f mit
                              									dem Verstärkungsdraht d nach links bewegt, Fig. 3, wobei der
                              									Verstärkungsdraht d sich unter dem Webedraht
                              									hindurchschiebt, Fig. 7
                              									so dass ein Verweben stattfindet. Durch Freigeben des Trittes q2 wird der Webedraht,
                              									der quer über dem Verstärkungsdraht liegt, nach unten gezogen und der Hauptdraht d2 nach oben geführt,
                              									so dass das starke Rohr fest zwischen d2 und d gehalten wird.
                              									Hierauf wird die Führungsschiene f wieder in ihre
                              									ursprüngliche Stellung zurückgeführt, worauf sich der Arbeitsgang wiederholt.
                           Textabbildung Bd. 282, S. 250Rohrmattenwebstuhl von Weise und Abraham. Da Rohrdecken, welche mit Schalung und einfachem Rohrgewebe hergestellt
                              									sind, leicht rissig und uneben werden, weil die Schalung beim Auftragen des Mörtels
                              									gierig Wasser ansaugt und infolgedessen quillt, beim späteren Austrocknen, wenn der
                              									Mörtel bereits erhärtet ist, sich jedoch wieder zusammenzieht und den Mörtel
                              									mitnimmt, isoliren Stauss und Ruff die Schalung von dem Putzmörtel durch eine Papierschicht, welche auf
                              									der dem Hauptdraht entgegengesetzten Seite auf das Rohrgewebe mit Theer oder dergl.
                              									aufgeklebt wird.
                           Der Webstuhl von C. Weise und M.
                                 										Abraham in Cottbus (D. R. P. Kl. 86 Nr. 32917), Fig. 8 bis 10, dient zur Herstellung der in Fig. 11 dargestellten Doppelrohrgewebe, bei welchen
                              									die starken Rohrhalme c zwischen zwei über einander
                              									liegenden starken Drähten a und a1 liegen und durch einen feinen
                              									Bindedraht b, der abwechselnd rechts und links von den
                              									starken Drähten bindet, an diesen befestigt sind. Der Bindodraht bindet dabei
                              									auch unter dem starken Draht a1 die schwachen Rohrhalme c1 fest, die dicht an einander gefügt
                              									sind, während zwischen den starken Halmen c
                              									Zwischenräume bleiben. Ein verstellbarer Anschlag ermöglicht, die starken Halme auf
                              									beiden Seiten der Matte um ein bestimmtes Stück über die feinen Halme hervortreten
                              									zu lassen, wie dies an der aufgewickelten Matte in Fig. 9 dargestellt
                              									ist.
                           Der Webstuhl enthält drei Schäfte A, A1 und B, von denen A in seinen Führungsarmen h die starken Oberdrähte a hält, A1 in seinen
                              									Führungsarmen i die starken Zwischendrähte a1 und B in den Führungsarmen g
                              									die feinen Bindedrähte b führt. Die Einrichtung, um für
                              									die starken Halme c und die schwachen Halme c1 den Anschlag
                              									verschieden zu stellen, damit erstere über letztere ein bestimmtes Stück an den
                              									Seiten der Matte hervorstehen, ist folgende: Das äussere Ende des unter Hebel d liegenden Hebels m ist
                              									durch Schnur m1 mit dem
                              									Gewicht m3 verbunden,
                              									das an einer vertikalen, seitlich an der Lade C
                              									befestigten Stange m2
                              									auf- und niedergleiten kann. An der Lade G ist noch die
                              									Büchse o befestigt, in der die Stange n2 horizontal
                              									verschiebbar ist. Eine innerhalb der Büchse o
                              									befindliche Spiralfeder o1 legt sich gegen einen Ansatz der Stange n2 und zieht dieselbe in die Büchse
                              									hinein. An dem aus der Büchse o hervortretenden Theil
                              									der Stange n3 ist der
                              									Anschlag n befestigt und ausserdem der Stiel des
                              									Blockes n1 und die
                              									centrale Bohrung der Stange n2 gesteckt und an dieser durch einen Verstecker n1 befestigt. Wird nun Hebel d durch Druck auf Tritt e
                              									gesenkt, so wird das Gewicht m3 angehoben und der Anschlag n liegt dicht neben der Büchse o. Verlässt
                              									der Fuss dagegen Tritt e, so sinkt das Gewicht m3 nieder, trifft auf
                              									eine geneigte Fläche des Anschlages n und schiebt
                              									diesen sowie den Block n1 vor. Um den letzteren für die verschiedenen Gewebebreiten zu verstellen,
                              									wird sein Stiel in der Stange n2 entsprechend verschoben und darauf der Vorstecker
                              										n3 in das
                              									betreffende Loch eingesteckt.
                           Das Zusammenspiel der Schäfte und des Anschlagmechanismus 
                              									zur Herstellung des Gewebes ist nun folgendes: Der Schaft A1 mit dem
                              									Zwischendraht a1 und
                              									der Schaft B mit dem Bindedraht b befinden sich in ihrer tiefsten Stellung, Fig. 8. Da der Hebel d durch Senkung von A1 gesenkt ist, so ist das Gewicht m3 gehoben und der
                              									Block n1
                              									zurückgeschoben. Gegen letzteren als Anschlag wird nun ein starker Halm c, welcher in das zwischen Draht a und a1 geöffnete Fach gebracht wird, angeschoben, alsdann
                              									Schaft A1 gehoben und
                              									durch einen Schlag der Lade C der Halm c gegen die fertige Ware gedrückt. Durch Anheben des
                              									Schaftes A1 ist das
                              									Gewicht m3
                              									niedergegangen und hat den Block n1 vorgeschoben. Gegen diesen vorgerückten Anschlag
                              									werden nun in das zwischen Zwischendraht a1 und Bindedraht b
                              									offene Fach einige dünne Halme c1 geschoben, die Lade C
                              									angeschlagen und der Schaft B gehoben. Darauf erfahren
                              									die Schäfte AA1 eine
                              									seitliche Verschiebung und Schaft B und Schaft A1 eine Senkung. Auf
                              									diese Weise wird die Stellung nach Fig. 8 wieder erreicht;
                              									darauf erfolgen die beschriebenen Operationen von neuem, wobei dann aber der Draht
                              										b auf der anderen Seite der Drähte a und o1 bindet. Ist schliesslich Schaft B auf dieser Seite wieder gehoben, so werden die
                              									Schäfte AA1 wieder
                              									seitlich bewegt, um die Bindung auf der anderen Seite der starken Drähte zu
                              									erzielen.
                           Textabbildung Bd. 282, S. 251Fig. 10.Rohrmattenwebstuhl von Weise und Abraham.Textabbildung Bd. 282, S. 251Fig. 11.Gewebe von Weise und Abraham.Textabbildung Bd. 282, S. 251Fig. 12.Rohrwebstuhl von Janke.Hermann Janke in Cottbus versieht seinen Webstuhl für
                              									gazebindige Rohrgewebe (D. R. P. Kl. 86 Nr. 35649) Fig.
                                 										12 bis 14, mit einer Einrichtung zur
                              									Horizontalverschiebung der Bindedrahtspulen mittels Hand. Die Rollenhalter a für die Bindedrahtspulen, Fig. 12 und 13, greifen um die an der Lade
                              										b befestigte Eisenschiene c herum. Zum Hin- und Herschieben der Rollenhalter mit den
                              									Bindedrahtspulen sind an dem Gestell des Stuhles die beiden ungleicharmigen
                              									Hebel ff1 drehbar
                              									befestigt welche an beiden Enden Schnüre gg1 und hh1 besitzen, von denen die ersteren je einen
                              									Handgriff tragen, während die letzteren mit dem in der Führung d gleitenden Schieber e
                              									verbunden sind. Die Schnüre hh1 führen unten über Rollen ii1, so dass ein Zug an einem der
                              									Handgriffe genügt, um bei gesenkter Lade die in den Zwischenräumen des Schiebers e befindlichen Rollenhalter nach links, bezieh. nach
                              									rechts zu führen.
                           Textabbildung Bd. 282, S. 251Fig. 13.Rohrwebstuhl von Janke.Textabbildung Bd. 282, S. 251Fig. 14.Rohrmattenwebstuhl von Janke. Um auf diesen Stuhl das Uebersetzungsverhältniss zwischen dem Warenbaum
                              									und dem zu seiner Drehung dienenden Trittschemel in dem der Zunahme des
                              									Warenbaumdurchmessers entsprechenden Maasse selbsthätig abzuändern, ruht auf dem
                              									Warenbaum, bezieh. der Ware eine in Schlitzlagern geführte Druckwalze l, Fig. 14. Auf einem
                              									der Zapfen dieser Walze liegt der mit Gegengewicht p
                              									versehene Hebel o, dessen anderes Ende mit dem Hebel
                              										q durch eine Schnur verbunden ist. Der durch den
                              									Trittschemel bewegte, auf dem Warenbaum lose drehbare Hebel q trägt die Sperrklinke r, welche in das auf
                              									dem 
                              									Warenbaum feste Sperrad m' eingreift. Je grösser
                              									der Durchmesser des Warenbaumes wird, desto höher steigt Walze l und um so tiefer sinkt Hebel q, dementsprechend wird daher dem Warenbaum eine immer geringere Drehung
                              									infolge des kleiner werdenden Ausschlages des Hebels q
                              									ertheilt.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)