| Titel: | Ueber elektrisches Schweissen. | 
| Fundstelle: | Band 290, Jahrgang 1893, S. 98 | 
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                        Ueber elektrisches Schweissen.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 72 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Ueber elektrisches Schweissen.
                        
                     
                        
                           Zweck der Erfindung von J. H. Bassler in Myerstown,
                                 									Penns. (* D. R. P. Nr. 66348 vom 22. Juli 1891), ist, grosse, schwere Metallplatten,
                              									z.B. Kesselbleche, zusammenzuschweissen.
                           Bei Anwendung dieses Verfahrens werden die Kanten der zusammenzuschweissenden Platten
                              									mit einer Schicht Kohle versehen und dann beide Kanten mit einander in Berührung
                              									gebracht, so dass mittels passender Leiter ein elektrischer Strom quer durch die
                              									Verbindungsstelle von der oberen Fläche der zusammengefügten Platten aus und ein
                              									anderer Strom gleichfalls quer durch die Fuge von der unteren Fläche der Platten
                              									selbst gegen die diese Ströme durch die Schweissnaht leitenden Polstücke in der
                              									Richtung der Schweissnaht derart geleitet werden kann, dass die Schmelzhitze die
                              									ganze Verbindungslinie entlang ihre Wirkung ausübt.
                           Die Kohle wird fein gepulvert auf die Schweisstellen gestreut und mittels eines
                              									Klebstoffes festgehalten. Die Kohle soll nur als schlechter Leiter stärkere Hitze
                              									auf die Verbindungsstelle übertragen.
                           Die Ströme werden so geleitet, dass das eine Polpaar mit den oberen Flächen der
                              									Platten in der Nähe der Berührungsstellen der Kanten derselben in Contact gebracht
                              									und ein zweites Polpaar in gleicher Weise an die untere Fläche der Platten gelegt
                              									wird, so dass beide Paare sich annähernd unter einander befinden und die beiden
                              									positiven Pole die eine Platte und die beiden negativen Pole die andere Platte
                              									berühren.
                           Durch einen von der Oberfläche der beiden Platten aus quer zur Verbindungslinie
                              									geleiteten elektrischen Strom und einen gleichzeitig mit diesem, ebenfalls quer zur
                              									Verbindungslinie, jedoch von der unteren Fläche der Platten ausgehenden zweiten
                              									Strom ist man erwiesenermaassen im Stande, Metallplatten von erheblicher Dicke rasch
                              									bis zur Schmelzhitze zu erwärmen.
                           Gegenstand des Patentes von G. D. Burton in Boston (* D.
                                 									R. P. Nr. 65848 vom 23. Juni 1891) bilden Vorrichtungen zur Bearbeitung von Metall
                              									unter Anwendung von Elektricität, wobei von einer Metallstange nach einander
                              									einzelne Metallgegenstände angefertigt werden und dabei ein mehrmaliges Erhitzen der
                              									Metallstange vermieden, eine wirksame Regelung des elektrischen Stromes ermöglicht
                              									wird und die Elektroden von der zur Formgebung für die Arbeitsstücke dienenden
                              									Vorrichtung getrennt gehalten werden.
                           Nach dem Arbeitsverfahren wird nach Maassgabe der dem Gegenstand durch die
                              									Bearbeitung zu gebenden Grösse zunächst ein Metallstück von entsprechender Grösse
                              									angefertigt, dieses der Einwirkung eines dasselbe durchfliessenden elektrischen
                              									Stromes ausgesetzt und dadurch weich gemacht, worauf der elektrische Strom wieder
                              									ausgeschaltet und das weich gewordene Arbeitsstück dann geschmiedet wird.
                           Die hierzu verwendete Vorrichtung umfasst einen Vorschub für die Metallstange, eine
                              									Vorrichtung zum Abschneiden des zu bearbeitenden Metallstückes, eine
                              									Schmiedevorrichtung und eine zwischen der Abschneide- und der Schmiedevorrichtung
                              									angeordnete elektrische Heizvorrichtung, durch welche nur das von der Stange
                              									abgeschnittene Stück, ehe es weiter bearbeitet wird, erwärmt wird, ohne dass die
                              									Stange selbst wiederholt erwärmt zu werden braucht. Dabei kann entweder die
                              									elektrische Heizvorrichtung so eingerichtet sein, dass sie das Arbeitsstück der
                              									Schmiedevorrichtung selbst zuführt, oder es kann statt dessen eine besondere
                              									Zuführungsvorrichtung hierfür vorgesehen sein.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 97Fig. 9.Burton's Schweissvorrichtung. Ferner sind Hammerbahn und Gesenk, eine Zuführungsvorrichtung für das
                              									Metall, Elektroden zum Erwärmen desselben, so lange es noch ausser Berührung mit der
                              									Schmiedevorrichtung ist, ein mit den Elektroden verbundener elektrischer Stromkreis
                              									und ein darin zwischen den Elektroden und der Elektricitätsquelle angeordneter
                              									regelbarer Widerstand zum Regeln des auf das Metall zur Wirkung zu bringenden
                              									elektrischen Stromes vorgesehen.
                           Die in Verbindung mit den übrigen Vorrichtungen zur Verwendung kommende
                              									Schmiedevorrichtung oder Schmiedepresse kann von irgend beliebiger Art sein und ist im vorliegenden
                              									Falle als Fallhammer gedacht. Auf dem Untergestell a
                              										(Fig. 9) sind die oben durch eine Querverbindung
                              									mit einander vereinigten Ständer b angebracht, welche
                              									mit Geradführungen an ihren inneren Seiten und mit wagerechten Wellenlagern versehen
                              									sind, während in Ständern der Querverbindung ebenfalls Lager angeordnet sind, in
                              									denen sich die Antriebswelle dreht.
                           Der sich in den Geradführungen c auf und ab bewegende
                              									Hammerbär d ist durch einen Riemen mit der auf der
                              									Antriebswelle sitzenden, durch irgend eine Kuppelungsvorrichtung beherrschten
                              									Riemenscheibe verbunden. Im Untergestell a ist das
                              									Gesenk oder die Matrize d befestigt, während am unteren
                              									Ende des Hammerbärs die Hammerbahn angebracht ist.
                           Die Stange, von welcher die einzelnen Arbeitsstücke abgeschnitten werden sollen, wird
                              									zweckmässig durch eine selbsthätige, aussetzend wirkende Vorschubvorrichtung
                              									zugeführt.
                           In nächster Nähe der Schmiedevorrichtung ist die Vorrichtung zum Abschneiden der
                              									Arbeitsstücke angeordnet, welche aus einer in senkrechter Richtung beweglichen und
                              									einer feststehenden Schneidebacke e und f besteht, von denen die erstere an einem mit
                              									Geradführungen an den Zapfen der Ständer gleitenden Kreuzkopf g und die andere am Untergestell a befestigt ist. Ein Kniehebelgelenk h verbindet das obere Ende des Kreuzkopfes mit einem
                              									den auf der Welle i sitzenden Excenter umfassenden
                              									Excenterring, welcher andererseits auch durch das Kniehebelgelenk k mit einer in Ansätzen der Ständer befestigten Stange
                              									verbunden ist. Die Schneiden der beiden Schneidebacken sind zweckmässig V-förmig eingerichtet, ferner ist an der einen Seite der
                              									letzteren, und zwar zweckmässig am Kreuzkopf selbst, ein Anschlag vorgesehen.
                           Der elektrische Heizapparat zum Erwärmen und Weichmachen des von der Stange
                              									abgeschnittenen Arbeitsstückes tritt zwischen der Abschneide- und der
                              									Schmiedevorrichtung in Wirkung und besteht aus den beiden Elektroden in Gestalt von
                              									Hebeln l, welche auf der an den Armen m der Ständer n
                              									befestigten Stange beweglich sind. Diese Hebel dienen dazu, das Arbeitsstück zu
                              									halten, bestehen aus sehr gut leitendem Material, am zweckmässigsten aus hartem
                              									Kupfer, und sind von der Stange m durch Muffen o von Isolirmasse isolirt. Die Bewegung wird auf die
                              									äusseren Enden der Hebel durch auf der Welle p
                              									angeordnete, von dieser durch Muffen q von Isolirmasse
                              									isolirte Excenter r übertragen, welche sich in an den
                              									Hebelenden vorgesehenen Führungen s drehen. Die
                              									Excenterwelle ist mit einer Riemenscheibe versehen, welche mit der auf der Welle i sitzenden Riemenscheibe durch den Treibriemen
                              									verbunden ist und auf diese Weise Antrieb erhält. Am anderen Ende ist auf der Welle
                              										i die durch den Riemen von der Riemenscheibe der
                              									Antriebswelle angetriebene Riemenscheibe angeordnet.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 98Fig. 10.Burton's Schweissvorrichtung. Der elektrische Strom wird den Elektroden durch die selbsthätig stellbaren
                              									Contactstifte A zugeführt, welche in zwei isolirten
                              									Führungshülsen B der Ständer n angeordnet sind und vermöge der zwischen der Führungshülse und einer an
                              									den Contactstiften befindlichen Verstärkung angebrachten Druckfeder das
                              									Bestreben haben, mit den Elektroden in Berührung zu bleiben. Der positive und
                              									negative Leitungsdraht ist an dem unteren Ende des betreffenden Contactstiftes durch
                              									die Polklemmen D befestigt. Die Enden der hebelartigen
                              									Elektroden sind da, wo sie das Arbeitsstück erfassen, mit Angriffsflächen E von der in Fig. 9
                              									durch Strichpunktur angedeuteten oder von anderer geeigneter Form versehen. Die
                              									beiden Elektroden können auch in Gestalt einer Zange geformt sein, welche das
                              									Arbeitsstück beim Erwärmen desselben festhält. Bei dieser Art der Anordnung wird das
                              									obere Zangenglied, welches auf der Stange F (Fig. 10) drehbar und von dieser isolirt ist, durch ein
                              									besonderes Excenter G und eine Feder H beherrscht, welche mit den Excentern r des unteren Zangengliedes zusammenwirken und die
                              									Zange öffnen und schliessen.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 98Fig. 11.Burton's Schweissvorrichtung. An den Stellen, wo die Hebel das Arbeitsstück berühren, sind sie
                              									zweckmässig mit Auflagen K von Platina versehen, welche
                              									dem elektrischen Strom den Uebertritt nach dem Arbeitsstück erleichtern.
                           Der elektrische Stromkreis für den das Arbeitsstück erwärmenden elektrischen Strom
                              									ist in Fig. 11 schematisch dargestellt. X bezeichnet eine Dynamomaschine, Sammelbatterie oder
                              									eine sonstige Elektricitätsquelle. In diesem Stromkreise sind verschiedene
                              									Widerstandsspulen Y eingeschaltet, durch welche die
                              									Stromstärke den jeweiligen Erfordernissen bei der Bearbeitung entsprechend geregelt
                              									und damit eine gleichmässige Hitze beim Schmieden erzielt werden kann.
                           Zwischen den Elektroden und der Schmiedevorrichtung kann man auch eine Vorrichtung
                              									anbringen, welche das von der Stange abgeschnittene Arbeitsstück der
                              									Schmiedevorrichtung zuführt. Diese Zuführungsvorrichtung besteht in der hier
                              									veranschaulichten Ausführungsform aus einem unterhalb der Schneidebacken in der Nähe
                              									der Hammerbahn und des Gesenkes angebrachten geneigten Platte o, welche zweckmässig auf einem in einer
                              									schwalbenschwanzförmigen Nuth des Maschinengestelles a
                              									verschiebbaren Untersatz gelenkartig befestigt ist, wobei eine durch die am
                              									Maschinengestell befestigte Platte hindurchtretende Stellschraube in einem mit
                              									Schraubengewinde versehenen Loch des Untersatzes ruht. Das von den Elektroden
                              									losgelassene Arbeitsstück fällt auf die Platte o herab,
                              									welche unter dem Gewicht des Arbeitsstückes nach der Schmiedevorrichtung zu
                              									überkippt und dieser so das Arbeitsstück zuführt.
                           Die Wirkungsweise der Maschine ist wie folgt: Eine Metallstange, von welcher die
                              									einzelnen Gegenstände angefertigt werden sollen, wird von der Vorschub Vorrichtung
                              									zwischen die Schneidebacken geschoben, bis sie gegen einen Anschlag stösst, worauf
                              									das auf den Excenterring einwirkende Excenter die Glieder h und k des Kniehebels durchdrückt und die
                              									obere Schneidebacke e herabdrückt, welche dabei das
                              									Arbeitsstück von der bestimmten Länge von der Stange abschneidet. Dieses fällt auf die
                              									Elektroden herab, welche die in Fig. 9 punktirt
                              									angedeutete Lage haben. Das Arbeitsstück schliesst den Stromkreis zwischen den
                              									Elektroden, und der dasselbe durchfliessende Strom erwärmt das Arbeitsstück und
                              									macht dasselbe weich. Hierauf werden die inneren Enden der Elektroden unter der
                              									Einwirkung der Excenter r herabgelassen, und das
                              									hierdurch freigegebene Arbeitsstück fällt auf die Platte o herab, welche dasselbe der Schmiedevorrichtung zuführt. Hierauf tritt
                              									der mit Hammerbahn versehene Hammerbär in Wirkung und schmiedet das Arbeitsstück in
                              									die gewünschte Form.
                           Bei dem beschriebenen Vorgang wird das zu bearbeitende Metall nur einmal erwärmt,
                              									wobei die Wirkung des elektrischen Stromes sich nach dem Erkalten des Metalls darin
                              									äussert, dass die einzelnen Theile oder Partikelchen des Metalls gehärtet
                              									werden.
                           Das bisherige Verfahren der Erhitzung durch directes Hindurchleiten eines starken
                              									elektrischen Stromes durch das zu bearbeitende Metall hat den Nachtheil, dass die
                              									Stärke des zu verwendenden Stromes jedesmal der Stärke und der physikalischen
                              									Beschaffenheit des zu erhitzenden Metallkörpers angepasst werden muss, damit die
                              									beabsichtigte Erhitzung eintrete. Praktisch stösst man hierbei insofern auf
                              									Schwierigkeiten, als Metallstücke von einer grossen und über gewisse, durch die
                              									Construction der Dynamomaschinen gegebene Grenzen hinausgehenden Stärke (also von
                              									sehr geringem Widerstände) nur unter sehr grossem Energieverlust erhitzt werden
                              									können, da in diesem Fall der Gesammtwiderstand der Ankerwickelung und der
                              									Zuleitungsdrähte erheblich grösser wird als der Widerstand des zu erhitzenden
                              									Metallstückes und demgemäss auch ein verhältnissmässig geringer Bruchtheil der
                              									gesammten elektrischen Energie in diesem Metallstück in Wärme umgesetzt wird.
                           Um diesen Uebelstand zu vermeiden und um insbesondere bei der Erhitzung von
                              									langgestreckten, zu Schrauben, Schlüsseln, Feilen, Nägeln u. dgl. zu verarbeitenden
                              									Metallkörpern (Barren, Stangen, Drähten) den elektrischen Strom in möglichst
                              									günstiger Weise auszunutzen, verfahren Siemens Brothers and
                                    										Co., Limited, in London (* D. R. P. Nr. 63908 vom 14. October 1891) in der
                              									Weise, dass sie den zum Erhitzen benutzten Strom nicht unmittelbar durch das Metall,
                              									sondern durch einen dasselbe umgebenden Hohlkörper hindurchleiten, welcher von dem
                              									zu erhitzenden Metall elektrisch isolirt ist und lediglich durch Wärmestrahlung
                              									und Leitung auf dasselbe einwirkt. Man hat es auf diese Weise ganz in der Hand,
                              									den Widerstand dieses Hohlkörpers (Glührohres) so gross zu wählen, wie es mit
                              									Rücksicht auf die Ankerbewickelung der als Stromquelle verwendeten Dynamomaschine,
                              									sowie auf die Zuleitungsdrähte vortheilhaft ist. Man kann demnach das in diesem
                              									Falle den Nutzwiderstand vorstellende Glührohr mit Leichtigkeit in solchen Längen-
                              									und Breitenverhältnissen und aus solchen Materialien anfertigen, dass der Widerstand
                              									desselben fast genau gleich dem inneren Widerstand der Stromquelle plus dem
                              									Leitungswiderstand ist.
                           Unter dieser leicht zu erfüllenden Bedingung wird gegenüber der bisher benutzten
                              									Erhitzung durch directes Hindurchleiten des elektrischen Stromes durch das zu
                              									erhitzende Metall eine bei weitem günstigere Ausnutzung der elektrischen Energie
                              									erreicht und gleichzeitig auch durch die gleichmässigere Belastung der Stromquelle
                              									ein regelmässigerer und Störungen nicht unterworfener Betrieb gesichert.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 99Schweissvorrichtung von Siemens Brothers and Co. Zur Ausführung dieses Verfahrens kann der in Fig. 12 und 13 als
                              									Ausführungsbeispiel dargestellte Apparat benutzt werden, bei welchem – was indessen
                              									nicht unbedingt erforderlich – gleichzeitig die Möglichkeit ins Auge gefasst ist,
                              									bei einem und demselben Apparat Glührohre von verschiedener Länge zu verwenden
                              									bezieh. beim allmählichen Abbrennen des Glührohres an den endseitigen Contactstellen
                              									dasselbe dennoch weiter benutzen zu können.
                           Mit A ist ein Rohr aus Kohle bezeichnet, welches, wie in
                              									den Figuren dargestellt, aussen rund und innen der Form des zu erhitzenden
                              									Metallbarrens oder -Drahtes entsprechend gestaltet und entweder aus einem Stück oder
                              									aber aus mehreren Segmenten gefertigt sein kann. Die Enden dieses Rohres sind
                              									konisch geformt und werden von konischen Muffen CC1 aus Kanonenbronze, Messing oder anderen guten
                              									Elektricitätsleitern umgeben, während innen Stücke DD1 aus Schiefer, Kaolin oder anderen
                              									unschmelzbaren isolirenden Materialien eingefügt werden, welche als Führung für den
                              									durch das Kohlenrohr hindurch zu bewegenden Metallstab D dienen. Die Muffen CC1 sind in Rahmen EE1 eingesetzt, von denen der eine E feststehend, der andere E1 dagegen längs der Führungsstege F verschiebbar angeordnet ist, welch letztere an E und einem dritten feststehenden Rahmentheil E2 angebracht sind. Die
                              									Federn G sind an Isolatoren H, welche aus Porzellan hergestellt sein können, befestigt und ziehen die
                              										Rahmentheile
                              										E und E1 derart zusammen, dass die Muffen CC1 sich fest an das
                              									Kohlenrohr A anlegen und so eine gute elektrische
                              									Verbindung mit den Enden desselben herstellen. Ein zweitheiliger Behälter KK1, dessen einer Theil
                              										K mit dem Rahmentheil E, der andere dagegen mit demjenigen E1 verbunden ist, enthält Schlackenwolle, Sand oder
                              									einen anderen geeigneten, schwer schmelzbaren Stoff, welcher ein schlechter
                              									Wärmeleiter ist und das Rohr A vollkommen umgibt und
                              									einschliesst. Das Ganze wird durch einen abnehmbaren Deckel M verschlossen. Die verschiedenen Theile sind von einander durch Glimmer
                              									oder einen anderen nicht leitenden und nicht schmelzbaren Stoff isolirt. wie dies in
                              									den Zeichnungen durch die schwarz angelegten Theile angegeben ist. Wenn daher die
                              									Rahmen EE1 bezieh.
                              									durch die Leitungen LL1
                              									an die Polklemmen einer dynamo-elektrischen Maschine oder einer anderen Stromquelle
                              									angeschlossen werden, so wird der Strom, welcher eine niedrige Spannung besitzen
                              									kann, aber sehr stark sein muss, ausschliesslich durch das Kohlenrohr A hindurchfliessen und dasselbe auf eine hohe
                              									Temperatur erhitzen.
                           Die von dem Kohlenrohr auf den Metallbarren oder -Draht ausgestrahlte Hitze bringt
                              									den letzteren auf eine hohe Temperatur, und da dieser Barren u.s.w. behufs
                              									Bearbeitung mittels Hammer oder anderer Werkzeuge vorwärts bewegt wird, so tritt
                              									derselbe hocherhitzt aus dem vorderen Ende des Kohlenrohres bei D aus, in dessen Nähe die Bearbeitungswerkzeuge
                              									angeordnet werden können. Anstatt das Rohr A aus Kohle
                              									zu fertigen, kann dasselbe auch aus einem anderen schwer schmelzbaren Material
                              									bezieh. einer Verbindung von niedriger elektrischer Leitungsfähigkeit hergestellt
                              									werden. Das Innere des Rohres kann, um ein allmähliches Verzehren desselben zu
                              									verhindern, glasirt oder mit einem sonstigen, gleichzeitig elektrisch isolirenden
                              									Material umgeben sein, und ausser der im Behälter KK1 befindlichen Schutzhülle von Sand o. dgl. kann
                              									noch ein besonderer, das Kohlenrohr umgebender Schutzmantel aus Asbest,
                              									Schlackenwolle oder einem ähnlichen Material vorgesehen werden.
                           Die Federn G können durch Drahtseile ersetzt werden,
                              									welche über Leitrollen laufen und mit Gewichten beschwert sind, und anstatt die
                              									konischen Enden des Kohlenrohres mit konischen Metallmuffen zu versehen, welche auf
                              									dasselbe in der beschriebenen Weise aufgedrückt werden, können diese Enden auch
                              									durch Zuleitungsklemmen irgend welcher bekannten Construction ersetzt werden, wie
                              									solche beispielsweise zum Halten von Metallstücken benutzt werden, welche auf
                              									elektrischem Wege an einander geschweisst werden sollen.
                           Bei einem derartigen Apparat wird, da man die Entfernung zwischen dem zu erhitzenden
                              									Metall und dem glühenden Kohlenrohr sehr gering bemessen kann, durch Wärmestrahlung
                              									und Leitung eine schnelle und starke Erhitzung des durch das Glührohr
                              									hindurchgeführten Metalles bewirkt, und gleichzeitig ist man, eben weil der
                              									elektrische Strom nicht durch das Metall, sondern durch das dasselbe umgebende
                              									Glührohr geleitet wird, im Stande, die Temperatur des letzteren – da ja der
                              									Widerstand stets derselbe bleibt – auf einer durch Versuche oder Rechnung genau
                              									vorauszubestimmenden Höhe zu erhalten. Damit ist aber auch die Möglichkeit gegeben,
                              									das zu erhitzende Metall stets mit einer bestimmten, aber beliebig regelbaren
                              									Temperatur aus dem Glührohr austreten zu lassen und den in unmittelbarer Nähe
                              									desselben angebrachten, zur weiteren Bearbeitung dienenden Werkzeugen zuzuführen.
                              									Die Temperatur des aus dem Glührohr kommenden Metallkörpers ist nämlich abhängig
                           1) von der Länge des Glührohres,
                           2) von der Temperatur desselben und
                           3) von der Geschwindigkeit, mit welcher der Metallkörper durch das Glührohr
                              									hindurchgeführt wird.
                           Da aber diese drei Grössen je nach Bedürfniss und mit Berücksichtigung des jeweilig
                              									vorliegenden Zweckes beliebig geregelt werden können, so ist damit auch die
                              									Endtemperatur des aus dem Glührohr kommenden und unter den Hammer u.s.w. gelangenden
                              									Metalles ein beliebig regelbares. Die erste der erwähnten Grössen kann
                              									beispielsweise bei dem im Vorstehenden beschriebenen Apparat durch Einsetzen von
                              									verschieden langen Glühröhren bewirkt werden, zu welchem Zweck der die
                              									Wärmeschutzmasse enthaltende und das Glührohr umgebende Behälter eigens
                              									teleskopartig construirt und ebenso auch das eine Stromschlusstück C1 mit dem beweglichen
                              									Theil dieses Behälters verbunden ist. Die beiden anderen der vorerwähnten Grössen
                              									können durch geeignete Wahl oder Regelung der Stromquelle bezieh. durch besondere
                              									Zuführungsvorrichtungen in zweckentsprechender Weise verändert werden. In das Innere
                              									des Kohlenrohres kann mittels eines seitlich in dasselbe einmündenden Rohres
                              									Kohlenwasserstoffdampf, Stickstoff oder ein anderes indifferentes Gas eingeleitet
                              									werden, um auf diese Weise eine nachtheilige Oxydation des durch das Kohlenrohr
                              									hindurchgeführten Metallbarrens oder -Drahtes zu vermeiden.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)