| Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeuge. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 290, Jahrgang 1893, S. 197 | 
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                        Neue Holzbearbeitungsmaschinen und
                           								Werkzeuge.
                        (Schluss des Berichtes S. 169 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neue Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeuge.
                        
                     
                        
                           Maschinen für verschiedene Zwecke.
                           Maschine zum Schneiden und Nuthen von Parkettbodenbrettchen von R. Muggli in Romanshorn, Schweiz (* D. R. P. Nr. 65838
                                 									vom 17. April 1892).
                           Mittels dieser Maschine werden die auf beiden Seiten gehobelten und auf einer
                              									Längsseite abgerichteten Brettchen auf den anderen drei Seiten abgesägt und auf
                              									allen vier Seiten genuthet, d.h. die Brettchen werden in dem erwähnten unfertigen
                              									Zustande in die Maschine eingelegt und verlassen dieselbe; auf die gewünschte
                              									Abmessung geschnitten und vollständig genuthet, in fertigem Zustande.
                           Im Wesentlichen setzt sich die Maschine aus zwei Theilen zusammen, deren erster das
                              									Parkettbrettchen auf eine bestimmte Länge zuschneidet und die Nuthen je in ihre
                              									beiden Stirnseiten einfräst, und der andere Theil die so vorgearbeiteten Brettchen
                              									übernimmt, auf bestimmte Breite schneidet und die Nuthen in die beiden Längsseiten
                              									fräst.
                           Zum Anschneiden von Zapfen und Einschneiden von Nuthen wird von M. Stubenrauch in Schweinfurt (* D. R. P. Nr. 65047 vom
                                 									13. Mai 1892) folgende Vorrichtung angegeben.
                           Das Anschneiden der Zapfen, das Einschneiden der Zapfenschlitze und Nuthen für
                              									Holzverbindungen soll dadurch erleichtert werden, dass an den zu verbindenden
                              									Hölzern mit Hilfe einer Säge mit zwei neben einander liegenden Sägeblättern zwei
                              									Einschnitte von bestimmter Entfernung zu gleicher Zeit hervorgebracht werden, indem
                              									die Sägeblätter in Führungsstücken laufen, welche an einem gegen das Werkstück
                              									verschiebbaren Support gelagert sind. Mit dieser Vorrichtung kann man unter
                              									Zeitersparniss und mit grösster Genauigkeit zwei Einschnitte erzeugen, welche durch
                              									Herausnehmen des zwischen ihnen stehenden Holztheiles Zapfenlöcher bezieh. Nuthen,
                              									durch Wegnehmen der äusseren Holztheile Zapfen entstehen lassen. Es fällt hierbei
                              									auch die mühevolle Arbeit des Vorzeichnens fort, indem der gedachte Support für
                              									eine bestimmte Holzstärke ein für alle Mal eingestellt wird, wonach sämmtliche
                              									Einschnitte bei den nach einander zu bearbeitenden Werkstücken genau an die gleiche
                              									Stelle kommen.
                           Für den besonderen Zweck der Erzeugung von Zapfen und dazu passenden Zapfenschlitzen
                              									für Rahmenhölzer (Fensterrahmen u. dgl.) empfiehlt sich eine Anordnung, bei welcher
                              									die Blätter der Doppelsäge in ihrer gegenseitigen Entfernung verstellbar sind,
                              									welcher Verstellbarkeit die Anbringung zweier Paare von Führungsschlitzen in den
                              									erwähnten Führungsstücken entspricht. Hierbei lassen sich Zapfenschlitze
                              									hervorbringen, welche etwas weiter sind, als die zugehörigen Zapfen dick sind, so
                              									dass das nachherige Zusammenfügen mit Leichtigkeit geschehen kann.
                           Die Spaltmaschine zur Erzeugung von Holznägeln von Gebrüder
                                    										Israel in Wien-Währing (* D. R. P. Nr. 61339 vom 2. September 1891)
                              									arbeitet mit über einander angeordneten Spalt- und Abschlagemessern. Erstere
                              									zerlegen die ganze Arbeitsstückbreite in Streifen gleich der Stärke der Nägel,
                              									während letzteres nach diesem Spalten die ganze Nägelzahl in einem Schnitt vom
                              									Arbeitsstücke abtrennt.
                           Derselben Firma ist eine Holznägelspitzmaschine (* D. R. P. Nr. 62410 vom 2.
                              									September 1891) patentirt, bei welcher vom Holzstück mittels gaisfussartigen Fräsen
                              									spitze Nägel abgearbeitet werden.
                           Maschine zum Biegen von Rohrstöcken von F. S. Metz und
                                    										Co. in London (* D. R. P. Nr. 66983 vom 13. Mai 1892).
                           Die Erfinder lassen die trockene Hitze plötzlich und auf kurze Zeit vor dem Biegen
                              									oder während desselben auf die Rohrstöcke einwirken. Es bedarf aber einer besonderen
                              									Weise, dem Rohrstocke ohne Beschädigung des auf solche Art weniger widerstandsfähig
                              									gewordenen glänzenden Ueberzuges die gewünschte Form zu geben.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 197Fig. 37.Biegen von Rohrstöcken. Mit a (Fig.
                                 									37) ist die den Biegestock bildende Rolle bezeichnet, welche auf einen Zapfen
                              										b der Grundplatte c
                              									geschoben werden kann. In den an einer vollen Kreisfläche fehlenden Theil der Rolle
                              										a reicht der winkelig abzweigende Arm d1 einer Handhabe d hinein, sobald deren Nabe auf den Zapfen b geschoben wird. Der Arm d1 tritt beim Aufsetzen der Handhabe in
                              									die Oese e1 am Ende
                              									eines Stahlbandes e ein und ist dazu bestimmt, das
                              									letztere, welches in der Ebene der Rolle a liegt, mit
                              									dem durch Schraubenzwinge f daran befestigten
                              									Rohrstocke g in die von dem concentrisch zum Zapfen b angeordneten Winkeleisen h gebildete Form hineinzuziehen. Das letztere ist auf die Grundplatte c geschraubt, und zwar in einem solchen Abstande von
                              									der Rolle a, dass zwischen beide ausser dem mit dem zum
                              									Biegen bestimmten Stock verbundenen Stahlband ein Einsatzstück i eingefügt werden kann. Wird daher die Handhabe d aus der Stellung I in
                              									diejenige H gedreht, so tritt das der Rolle a zugekehrte Ende des Stockes in die Rinne a1 der letzteren und
                              									zwischen das Einsatzstück i hinein, indem dieses
                              									letztere durch einen Anschlag h1 an einer Verschiebung in dem Winkeleisen gehindert
                              									wird. Auf solche Weise werden die Stöcke nach Maassgabe der Form des Biegestockes
                              										a gebogen. Zum Zwecke des erleichterten Aushebens
                              									eines in solcher Weise gebogenen Rohrstockes wird vor dem Aufsetzen der Rolle a auf den Zapfen b eine
                              									Platte k über letzteren geschoben, welche den von dem
                              									Winkeleisen h eingeschlossenen Raum auszufüllen vermag.
                              									Bei dem durch einen in den Hängearmen unterhalb der Grundplatte gelagerten Handhebel
                              									und mit demselben gekuppelte Stangen zu bewirkenden Heben der Platte k werden daher der Biegestock a, der gebogene Rohrstock g, das Stahlband
                              										e und das den letzteren stützende Einsatzstück i bis über die Oberkante des Winkeleisens gehoben. Zur
                              									Erwärmung des zu biegenden Stabes dient der an der Grundplatte angebrachte
                              									Gasbrenner n. Das Einsatzstück i wird zweckmässiger Weise auch nach der Krümmung des fertig gebogenen
                              									Stabes auf demselben belassen, bis der Stock vollständig abgekühlt ist und eine
                              									willkürliche Formänderung nicht mehr eintritt. Es empfiehlt sich ferner, das
                              									Stahlband e mit einer Riefelung auszurüsten, welche
                              									sich beim Hineinziehen des Stockes in die Form ein wenig in das Rohr eindrückt und
                              									so die Schraubenzwinge f entlastet.
                           
                        
                           Maschinen zur Herstellung von Zündhölzern und
                              									Zündholzschachteln.
                           Das Verfahren von E. Lagneau in Lessines, Belgien (* D.
                                 									R. P. Nr. 61357 vom 28. August 1891), bezweckt, eine möglichst grosse Anzahl Hölzer
                              									zu gleicher Zeit zu schneiden und in Rahmen einzulegen, und zwar dicht neben
                              									einander, ohne alle Zwischenräume zwischen den Hölzern, indem die mit der Zündmasse
                              									versehenen Enden vorher auf einer besonderen Maschine auf zwei Seiten ausgenuthet
                              									bezieh. in ihrem Durchmesser verringert worden sind, so dass beim Tunken des ganzen
                              									Bündels jedes einzelne Zündholz genügend mit Zündmasse versehen wird, ohne dass
                              									jedoch eines an das andere klebt. Ausserdem sind solche Einrichtungen getroffen,
                              									dass der Betrieb auf der gleichen Maschine ein fortlaufend ununterbrochener ist.
                           Das Verfahren besteht im Wesentlichen darin, dass auf der ersten Maschine dünne
                              									Holzplatten in der Dicke von Zündhölzern von bestimmter Länge und Anzahl eingespannt
                              									und deren Kopfenden an einer Seite ausgenuthet und sodann auf einer zweiten Maschine
                              									die genutheten Holzplatten in einzelne Stäbe zerschnitten werden. Während bei der
                              									gegenwärtigen Zündholzfabrikation jeder Arbeitsvorgang für sich unabhängig von den
                              									anderen, vom Schneiden der Holzstücke an bis zum Tunken und Ablegen vollogen wird,
                              									genügt es bei dem neuen Verfahren, die Holzplatten der Maschine zuzuführen, und
                              									werden alle übrigen Vorgänge selbsthätig von den Apparaten vollzogen.
                           Die Patentschrift veröffentlicht ausführliche Zeichnungen.
                           Einlegemaschine von M. Meissner's Söhne in Wien und Triesch in Iglau, Mähren (* D. R. P. Nr. 60798 vom 16. Mai 1891 und *
                                 									Zusatz D. R. P. Nr. 66990 vom 11. August 1892).
                           Die Erfindung bezweckt ein reihenweises Einlegen der Zündhölzchen zwischen die
                              									Schienen der Einlegrahmen, welche beim Tunken der Zündhölzchen angewendet
                              									werden.
                           Diese Maschine ist durch zwei auf parallelen Wellen gelagerte und nach
                              									entgegengesetzten Richtungen in Umdrehung versetzbare Schnecken oder Schrauben
                              									gekennzeichnet, zwischen welchen der Einlegrahmen sammt den Schienen derart
                              									eingesetzt ist, dass letztere durch die Gänge der Schnecken einzeln herabbewegt
                              									werden, wobei durch einen hin und her gehenden Kamm die Hölzchen aus einem Behälter
                              									reihenweise so vorgeschoben werden, dass jede Reihe gesondert zwischen zwei Schienen
                              									oder Theilen des Einlegrahmens zu liegen kommt, worauf, wenn der Rahmen gefüllt und
                              									die Deckleiste auf die Spindeln des Einlegrahmens aufgeschoben ist, die Hölzchen
                              									mittels der Maschine gleichgestossen und sammt den Rahmentheilen zusammengepresst
                              									werden, so dass sie durch einen geeigneten Rahmenverschluss in ihrer gegenseitigen
                              									Lage festgestellt werden können.
                           Die gleichmässige Vertheilung der in einem Behälter eingelagerten Hölzchen in die
                              									Rinnen, aus welchen sie durch einen Kamm herausgeschoben werden, wird dadurch
                              									bewirkt, dass die ganze am unteren Rand mit Vertheilern versehene Rückwand des
                              									Behälters in hin und her gehende Bewegung versetzt wird. Die Bewegung dieser
                              									Rückwand wird von der Hauptantriebswelle der Maschine durch ein auf ein Gestänge und
                              									Hebelwerk wirkendes Excenter hervorgerufen.
                           Die Vertheilung der Hölzchen kann auch nicht durch die Rückwand, sondern durch eine
                              									über den Einlegerinnen hin und her gehende, mit Vertheilern versehene Schiene
                              									bewirkt werden, welche ihren Antrieb von einem Curvenexcenter erhält, das auf einer
                              									der Wellen montirt ist, welche die zum Transportiren der Einlegerahmenstäbe
                              									dienenden Schnecken tragen. Zur Uebertragung der Bewegung des Curvenexcenters auf
                              									die Schiene ist letztere entweder in einen am Ständer der Maschine drehbaren Hebel
                              									eingelenkt, dessen eine Rolle tragendes Vorderende am Curvenexcenter durch eine
                              									Feder angepresst erhalten wird, oder es steht die eine Rolle tragende Schiene direct
                              									mit dem Excenter in Eingriff.
                           Verfahren zum Einfüllen von Zündhölzern in Schachteln von O.
                                    										L. Borg in Stockholm (* D. R. P. Nr. 60997 vom 11. October 1890 und *
                                 									Zusatz D. R. P. Nr. 62817 vom 21. Februar 1891).
                           Die Erfindung betrifft ein Verfahren nebst Einrichtung zur Abmessung der in jede
                              									Schachtel einzupackenden Zündhölzchenmenge, sowie zur Einführung dieser bestimmten
                              									Mengen in Innenschachteln.
                           Das Verfahren unterscheidet sich von den bisher zum gleichen Zweck bekannten
                              									Arbeitsweisen dadurch, dass die Hölzchen nach der Einführung zwischen Platten,
                              									Stangen o. dgl. von endlosen Bändern oder kolbenartigen Werkzeugen oder anderen
                              									geeigneten Vorrichtungen seitwärts zusammengeschoben werden, so dass sie eine
                              									geschlossene Lage bilden, die darauf mittels Messer oder Keile zur Einpackung in die
                              									Schachteln in diesem entsprechend grosse Theile zerlegt wird.
                           Bei der Zündholzhobelmaschine von F. Winkler in Wölfelsdorf (* D.
                              									R. P. Nr. 60982 vom 19. Juli 1891) werden lange Stücke Zündholzdraht aus dem Umfange
                              									eines rotirenden Holzblockes längs dessen Achse abgeschält.
                           Holzdrahtschneidmaschine von J. Schnabel in
                              									Habelschwerdt (* D. R. P. Nr. 62389 vom 12. September 1891), Fig. 38 und 39.
                           Auf einer eisernen Platte a ruht in den beiden
                              									Lagerböcken b eine Welle c, welche durch Treibriemenantrieb in der durch einen Pfeil angedeuteten
                              									Richtung in Bewegung gesetzt wird. Auf dieser Welle sitzen stählerne, am Rande
                              									scharf gefeilte Kreismesser d aufgeschoben, welche
                              									durch Papierzwischenscheiben e beliebig weit aus
                              									einander gestellt werden können und durch eine an der Welle c sitzende und in entsprechende Nuthen der Kreismesser einfassende Feder
                              										f, sowie durch einen Einlagering g auf der Welle festgelegt sind.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 199Holzdrahtschneidmaschine von Schnabel. Unter den Kreismessern und eingesenkt in die Tischplatte befindet sich die
                              									Hirnholzplatte h, in welche die einzelnen Kreismesser
                              									in etwa 2 mm tiefe Einschnitte eindringen. Die Einschnitte werden beim Zusammenbau
                              									der Maschine nach dem Einlegen der Welle in die Lager durch anfangs massige, später
                              									schnellere Drehung der Welle und durch dementsprechend allmähliches tieferes
                              									Niederschrauben der Lagerböcke auf die Platte a in
                              									höchstens 2 Minuten von den Kreismessern selbst erzeugt, wodurch eine besondere
                              									Zurichtung der Holzplatten unnöthig geworden ist. Fig. 39a zeigt eine
                              									solche Holzplatte mit den Einschnitten in Oberansicht.
                           Auf der einen Seite der Welle ist parallel mit dieser ein stählerner Kamm i mit den Zinken k an
                              									einem Lagerbock l befestigt, welcher auf der Platte a festgeschraubt ist. Jedes Zinkenende greift zwischen
                              									zwei Kreismesser und liegt in solcher Entfernung von der Lagerplatte, dass sich ein
                              									Holzspan zwischen Platte und Zinken durchbewegen kann. Die Zinken des Kammes werden
                              									im Wechsel mit Papiereinlagen in den ⊓-förmigen Kammhalter eingesetzt und dort durch
                              									die Verkeilung m festgehalten. Ausserdem erhalten die
                              									Zinken eine Sicherung durch einen Quersteg n, der
                              									mittels Schienen o am Kammhalter angehängt ist. Zwei am
                              									Lagerbock l sitzende Bügel p tragen gleichfalls einen Quersteg q – in
                              										Fig. 39
                              									fortgelassen –, und von diesem kann der Quersteg n
                              									mittels Schrauben r gegen die Kammzinken angedrückt
                              									werden.
                           Der zu schneidende Span s wird auf die Platte a mit seiner einen Kante gegen die Richtschiene t gelegt, und zwar auf der dem Kamme gegenüberliegenden
                              									Seite der Schneid welle. Er wird gegen die sich drehenden Kreismesser vorgeschoben,
                              									von diesen erfasst und in Drähte zerschnitten, indem die Messer den Span
                              									gleichzeitig weiterstossen und unter sich hindurchschieben.
                           Bei diesem Schneidevorgang spielt der Zinkenkamm eine wesentliche Rolle. Ohne die
                              									Zinken würden die geschnittenen Drähte in die Kreisbewegung der Messer mit
                              									hineingenommen und sich somit um die Schneidwelle herumwickeln, also den ganzen
                              									Arbeitsvorgang stören. Die zwischen den Kreismessern befindlichen Zinkenenden
                              									gestatten dies nicht, die Drähte kommen unter den Kamm auf dem anderen Ende der
                              									Platte zum Vorschein und werden hier durch Hand entfernt.
                           Die Späne s werden vorher auf einer gewöhnlichen Spalt-
                              									oder Schälmaschine geschnitten und gleichfalls von Hand in die Maschine
                              									eingeführt.
                           Eine Maschine zum Sortiren von Fourniren für
                                 										Zündholzschachteln von V. Alderin und A. Bjurholm in Stockholm (* D. R. P. Nr. 65721 vom 10.
                                 									Mai 1892).
                           Die Maschine sortirt Fournire, indem nicht allein geborstene oder in anderer Weise
                              									beschädigte Fournire ausgeschieden werden, sondern auch solche Fournire, welche die
                              									für die Fabrikation der Schachteln nothwendige Breite nicht haben.
                           
                        
                           Werkzeuge.
                           Hobel von E. Qurin in Kirchberg a. W. (*
                              									Oesterreichisch-Ungarisches Patent vom 18. Februar 1892), Fig. 40.
                           Es wird an der Unterfläche der geneigten Hobeleisenführung eine Schraubenspindel
                              									drehbar und unverschiebbar gelagert und eine auf dieser Spindel sitzende Mutter wird
                              									mit dem Hobeleisen gekuppelt, so dass beim Drehen der Spindel die Mutter und mit ihr
                              									das Hobeleisen hinauf oder herab bewegt wird. Um auch das Parallelstellen der
                              									Hobeleisenschneide zur Sohle zu ermöglichen, ist das Hobeleisen in seiner
                              									Längenmitte um einen durch einen Schlitz reichenden Stift drehbar und die mit dem
                              									Hobeleisen gekuppelte Mutter trägt einen nach abwärts gerichteten Arm, mittels
                              									dessen man die Mutter und folglich auch das Hobeleisen drehen kann.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 199Fig. 40.Hobel von Qurin. Zum Festhalten des Hobeleisens in der ihm gegebenen Lage ist über
                              									demselben ein Klemmhebel gelagert, der an einem Ende ein Excenter trägt; dieses
                              									lässt zwei Stellungen zu, bei deren einer das Hobeleisen ganz locker ist, während es bei der
                              									anderen so weit geklemmt ist, dass es beim Wenden des Hobels nicht selbsthätig aus
                              									seiner Lage gleiten kann.
                           Zwischen den seitlichen Backen a1 der Sohlenplatte a
                              									ist der geneigte Träger b für das Hobeleisen c befestigt. Auf b,
                              									welcher im Verein mit den Backen a1 die Führung für c
                              									bildet, sitzt Stift b1
                              									mit Kopf b2, welcher
                              									Stift durch einen Schlitz q des Hobeleisens c
                              									hindurchreicht, so dass das Hobeleisen der Länge nach verschiebbar und gleichzeitig
                              									auch um b1 drehbar
                              									ist.
                           An der Hinterfläche von b sind zwei Halslager b3, b4 für Spindel d angegossen, die mittels des Kopfes d1 gedreht werden kann
                              									und durch den Bund d2
                              									an Längenverschiebungen gehindert ist.
                           Der zwischen b3 und b4 liegende Theil der
                              									Spindel d ist mit Gewinden versehen und trägt eine
                              									Mutter f. Ein auf dieser Mutter vorhandener Zapfen f1 reicht durch einen
                              									Schlitz b5 des Trägers
                              										b in ein Loch des Hobeleisens, so dass bei Drehung
                              									der Spindel d die Mutter f
                              									am Mitdrehen verhindert ist und sich, das Hobeleisen c
                              									mitnehmend, nach auf- und abwärts bewegen muss.
                           Dem Zapfen f1 diametral
                              									gegenüber trägt Mutter f einen Arm f2, mittels dessen man
                              									die Mutter um einen gewissen Winkel drehen kann, wobei Zapfen f3 das obere Ende des
                              									Hobeleisens mitnimmt und das Hobeleisen sich um den Stift b1 dreht. Diese Anordnung gestattet, die
                              									Schneide des Hobeleisens zur Unterfläche der Sohlenplatte parallel einzustellen,
                              									während man den Hobel, mit beiden Händen an den Griffen g und h haltend, über die Unterfläche
                              									visirt.
                           Dem Klemmhebel k zum Festhalten des Hobeleisens c in der ihm gegebenen Lage dient der Kopf b2 von Stift b1 als Stützpunkt. In
                              									seinem oberen Arme ist ein Excenter m drehbar, welches
                              									zwei ebene Flächen m1,
                              										m2 besitzt, die
                              									durch ihr Anliegen an die Blattfeder n das Excenter in
                              									zwei verschiedene Lagen fixiren. Liegt die von der Drehachse des Excenters weiter
                              									abstehende Fläche m1
                              									an, so ist das Hobeleisen vollständig festgeklemmt, liegt dagegen die Fläche m2 an, deren Abstand
                              									von der Drehachse kleiner ist, so besitzt das Hobeleisen c noch eine gewisse Beweglichkeit, die die feine Einstellung desselben
                              									gestattet.
                           Klemmhebel k besitzt ein Langloch k1, das an einem Ende
                              									erweitert ist, so dass dieser Hebel behufs Zerlegens des Hobels abgenommen werden
                              									kann.
                           Bei dem Hobel von J. Hablitzel in Basel (* D. R. P. Nr.
                                 									66962 vom 12. Juli 1892) wird das auf der als Doppel dienenden federnden
                              									Schliessplatte verstellbar befestigte Querstück an beiden Enden mit halbrunden
                              									Einschnitten versehen, in welche entsprechende Zapfen von am Hobelgehäuse
                              									angebrachten metallenen Seitenplättchen eingreifen. Letztere sind wagerecht am
                              									Hobelgehäuse verstellbar, zum Zwecke, das richtige Einstellen ihrer Zapfen gegenüber
                              									den dieselben aufnehmenden Einschnitten des vorgenannten Querstückes beim
                              									Zusammensetzen des Hobels zu erleichtern und ferner ein Nachstellen derselben Zapfen
                              									bei Abnutzung der Hobelsohle zu gestatten.
                           An beiden Enden des auf der Schliessplatte G (Fig. 41) verstellbaren Querstückes F sind anstatt Zapfen, wie im Hauptpatent, halbrunde
                              									Einschnitte q angebracht, in welche die nach innen hervorstehenden Zapfen f1 der seitlich am
                              									Hobelgehäuse angebrachten Metallplättchen E eingreifen.
                              									Ein jedes dieser Seitenplättchen E ist mit einer
                              									Längsnuth e2 versehen,
                              									durch welche eine Schraube e2 hindurchgeht, die in das Hobelgehäuse eingeschraubt ist, und deren Kopf
                              									in einem anderen Metallstück F1 versenkt ist. Die Metallstücke F1 halten die
                              									Seitenplättchen E in der Wandung des Hobelgehäuses
                              									fest, so dass durch Lockern der Schrauben e0 die metallenen Seitenplättchen E nach Belieben verstellt werden können. Durch die
                              									Verstellbarkeit der Plättchen E wird das Zusammensetzen
                              									des Hobels erleichtert, indem hierdurch ein bequemes, richtiges Einstellen der
                              									Zapfen f1 gegenüber den
                              									dieselbe aufnehmenden Einschnitten e1 des Querstückes F
                              									erzielt wird, und wird ferner durch dieselbe Verstellbarkeit der Plättchen E ein Nachstellen der Zapfen f1 bei Abnutzung der Hobelsohle
                              									ermöglicht.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 200Fig. 41.Hobel von Hablitzel. Statt der zwei Schrauben e0 könnte auch nur ein einziger, durch das
                              									Hobelgehäuse hindurchgehender Bolzen gebraucht werden.
                           Der in Fig. 42 dargestellte Hobel von J. Grolimund in Pont-à-Mousson, Frankreich (* D. R. P.
                                 									Nr. 66907 vom 28. Juni 1892), ist völlig auf Metall hergestellt.
                           Die aus Metall bestehende Hobelsohle, die Hobeleisenführung und das Gegeneisen
                              									bestehen aus einem einzigen Stücke. Es wird dieses dadurch erreicht, dass man auf
                              									der Hobelsohle a ein mit einer schwalbenschwanzförmigen
                              									Nuth versehenes Führungsstück a1 für das Hobeleisen anordnet, dessen unterer, in
                              									den Ausschnitt b der Hobelsohle a hineinragender Theil a2 so geformt ist, dass er zugleich das Gegeneisen
                              									bildet.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 200Fig. 42.Hobel von Grolimund. Durch eine Schraube c wird das Hobeleisen d in seiner Führung a1 festgehalten. Damit diese Schraube beim öfteren
                              									Feststellen des Hobeleisens keine Eindrücke in das letztere machen kann, wodurch ein
                              									genaues Einstellen des Eisens verhindert würde, ist zwischen Schraube c und Hobeleisen d ein
                              									Zwischenstück e eingeschaltet, welches den Druck der
                              									Schraube auf die ganze Breite des Hobeleisens überträgt.
                           
                           Damit das Hobeleisen während des Einstellens nicht mit den Fingern gehalten
                              									werden muss, ist an der dem Hobeleisen zugekehrten Seite der Führung a1 eine Feder f angeordnet, welche das Hobeleisen gegen die schiefen
                              									Flächen der schwalbenschwanzförmigen Führung drückt; wodurch dasselbe in jeder Lage
                              									so lange festgehalten wird, bis es durch Anziehen der Schrauben c endgültig festgestellt worden ist.
                           Bei dem Hobel von A. Hülbeling in Bucha bei Jena (* D.
                                 									R. P. Nr. 63858 vom 24. December 1891) liegt das Doppelmesser zwischen zwei
                              									Keilen.
                           Das Messer wird durch abwechselndes Anziehen derselben eingestellt. Diese Einrichtung
                              									hat den Zweck, sobald sich das Spänemaul durch Abnutzung der Sohle erweitert, das
                              									Hobelmesser nachzustellen. Der eine Hobelkeil wird angezogen, wenn eine Nachstellung
                              									des Doppelmessers nöthig ist; hierdurch hebt sich das Doppelmesser, und mit dieser
                              									Hebung wird das Spänemaul verengt. Der andere Hobelkeil zieht das Doppelmesser fest
                              									an und hält es fest; da nun derselbe sich durch die oft wiederholte Anziehung
                              									abnutzt, so wird die Grosse der Abnutzung durch die Anziehung des ersten Keiles
                              									ersetzt. Sollte der zweite Keil die Nachziehung des ersten Keiles nicht immer in der
                              									Weise gestatten, dass das Doppelmesser gestellt werden kann, wie man es braucht, so
                              									ist an der unteren Seite des zweiten Keiles ein schwacher Hobelspan mit dem Hobel
                              									herunterzuhobeln.
                           Will man den ersten Keil anziehen, so schlägt man den zweiten Keil locker, gibt dem
                              									ersten Keil mit dem Doppelmesser die richtige Lage und zieht dann den zweiten Keil
                              									fest an.
                           Bei der Hobelbank von A. Poppitz in Hildesheim (* D. R.
                                 									P. Nr. 66380 vom 1. April 1892) ist der vordere Theil ausziehbar.
                           Es ist diese Anordnung von besonderer Wichtigkeit, weil durch dieselbe die
                              									Möglichkeit geboten wird, lange Werkstücke ohne Anwendung anderer unterstützender
                              									Hilfsmittel zu bearbeiten, dass ferner zwischen dem aus gezogenen Theil und der
                              									Hinterzange grössere Stücke direct eingespannt werden können, als bisher wegen des
                              									geringen Abstandes der Hinterzange möglich war, und dass die Bank im geschlossenen
                              									Zustande nicht mehr Raum in Anspruch nimmt, als die bekannte einfache Hobelbank.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 201Fig. 43.Raspel von Sedlák. Vorrichtung zum Raspeln von gebogenen, runden Möbeltheilen von F. Sedlák in Böhmisch-Kaunitz (* D. R. P. Nr. 63475 vom
                                 									9. Januar 1892), Fig. 43.
                           Ein Ständer A1 und ein
                              									mit demselben mittels Scharnier a1 und Schraube a2 mit Flügelmutter verbundener Deckel A2 sind inwendig mit
                              									einer Ringnuth a versehen. In diese Ringnuth sind mit
                              									ihren Falzen b1b2b3 drei Segmente
                              										B1B2B3 eingesetzt. Ihre
                              									Form ist so gewählt, dass zwischen je zwei angrenzenden Nachbarsegmenten ein
                              									geringes Spiel verbleibt, wenn die Segmentfalze in der Nuth a fest anliegen.
                           Die Scheitel dieser Segmente sind so ausgespart, dass in ihrer Mitte eine kreisrunde
                              									Oeffnung O entsteht.
                           In beiden Flanken bb eines jeden Segmentes sind Furchen
                              										cc angeordnet, so breit wie die Falze b1b2b3 und die Nuth a.
                           Zwei Furchen von verschiedenen Segmenten bilden zusammen eine Führung für drei darin
                              									verschiebbar gelagerte Backen C1C2C3 und drei Gleitstücke D1D2D3. Zwischen je einem Backen und dem entsprechenden
                              									Gleitstücke ist eine Feder p vorgesehen, welche den
                              									Backen gegen die Mitte bezieh. gegen das dort vorhandene Arbeitsstück anpresst,
                              									während das Gleitstück an die Sohle der Furche a sich
                              									stemmt. In einem der drei Backen, z.B. in C1, ist ein Hohlraum c1 hergestellt, in welchen ein Messer c2 mittels
                              									Anziehschraube c3
                              									eingespannt wird.
                           Der Antrieb geschieht mittels einer Riemen- oder Schnurscheibe; dieselbe ist
                              									dreitheilig, und jeder Theil E1E2E3 wird auf einem Segment befestigt.
                           Der Riemen, das Band, die Kette oder Schnur, welche den von unten erfolgenden Antrieb
                              									vermitteln, müssen mittels einer Schnalle, Agraffe oder ähnlich so verbunden werden,
                              									dass sie leicht und schnell gelöst und wieder verbunden werden können.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 201Fig. 44.Schraubenkluppe von Müller. Wenn Lehnen und ähnliche Stücke bearbeitet werden sollen, so führt man
                              									dieselben durch die Oeffnung O zwischen die aus
                              									einander tretenden Backen C1C2C3 von einem Ende zum
                              									anderen durch.
                           Die Backen passen sich selbsthätig dem jeweiligen Durchmesser des Stückes an, und
                              									zwar auch dann, wenn derselbe stetig ab- oder zunimmt. Das Messer c2 nimmt einen überall
                              									gleich dicken Span, je nachdem, um wie viel es aus dem betreffenden Backen
                              									hinausragt.
                           Ist ein vollständig geschlossener Reifen zu bearbeiten, so wird die Schraube a2 gelockert, so dass
                              									der Ständerdeckel A1
                              									umgeklappt werden kann. Hierauf löst man die Riemen- oder Schnurverbindung, nimmt
                              									das augenblicklich oben stehende Segment weg und legt den Reifen zwischen die
                              									Backen, sodann fügt man alles wieder zusammen und lässt die Maschine drehen. Das
                              									Arbeitsstück wird durch die Oeffnung O von freier Hand
                              									geführt.
                           Die in Fig. 44 dargestellte Kluppe zum Schneiden
                              									hölzerner Schrauben von M. Müller in Burg (* D. R. P.
                                 										Nr. 64385 vom
                                 									8. November 1891) besteht aus zwei durch Gelenk verbundenen Hälften aa1, welche
                              									zusammengeschlagen und durch einen um einen Stift greifenden Haken verschlossen
                              									werden können. In der Kluppenhälfte a ist das
                              									Schneideisen e mittels eines Hakens befestigt, der
                              									durch eine Schraubenmutter angezogen werden kann. Das Schneideisen ist gaisfussartig
                              									ausgebildet und greift mit seiner spitzen Schneide in die schraubenförmige Bohrung
                              									der Kluppe ein. Zur stärkeren Verbindung der beiden Kluppenhälften beim Schneiden
                              									der Schrauben dient eine mit Flügelmutter versehene Schraube, welche in ein in der
                              									Kluppenhälfte a eingebettetes, mit Gewinde versehenes
                              									Metallstück eingreift. Als Führung der beiden Hälften beim Zusammenschlagen der
                              									Kluppe dienen zwei kleine Zapfen k, welche in
                              									entsprechende Bohrungen k1 der anderen Kluppenhälfte eingreifen. An der Kluppenvorderseite befinden
                              									sich zwei flügelartige Klappen ll1. Diese Klappen sind mit einer Bohrung m versehen, welche axial zu der Bohrung liegt und zur
                              									Führung der Kluppe beim Schneiden, sowie um das Schneideisen von aussen leicht
                              									zugänglich zu machen, Verwendung finden. Die beiden Klappen sind um Zapfen drehbar
                              									und können durch Riegel pp1, welche sich um Stifte qq1 legen, verschlossen werden.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 202Schraubenkluppe von Hils. Soll mit dieser Kluppe ein Gewinde geschnitten werden, so wird das
                              									betreffende Holzstück zunächst am besten bis auf den gewünschten Gewindedurchmesser
                              									abgedreht und darauf die vollständig geschlossene Kluppe in der Weise aufgesetzt,
                              									dass die Klappen nach dem Grunde der Schraube zu gerichtet sind. Durch die
                              									gaisfussartige Form des Schneideisens e wird dann das
                              									Gewinde geschnitten, während gleichzeitig über den Rücken des Schneideisens e hinweg die Schneidspäne durch die Rinne r aus der Kluppe abziehen. Hat sich nun die Kluppe dem
                              									Schraubengrund so weit genähert, dass ein weiteres Drehen derselben nicht mehr
                              									möglich ist, dann werden nur die Klappen ll1 durch Zurückschlagen der Riegel pp1 geöffnet und in die
                              									durch Fig. 44 gezeigte Lage gebracht. Es ist dann
                              									möglich, die Schrauben bis auf Grund zu schneiden.
                           Kluppe von K. Hils in München (* D. R. P. Nr. 67206 vom
                                 									16. Februar 1892), Fig.
                                 										45 und 46.
                           Die zum Schneiden von hölzernen Schrauben bisher gebräuchlichen Schneidkluppen
                              									sind mit einem Deckel versehen, der, am besten aus Holz hergestellt, mittels leicht
                              									lösbarer Schraube an die Kluppe angeschraubt wird und der Schraubenmutter der Kluppe
                              									entsprechend eine runde Oeffnung erhält, welche dem zu schneidenden Bolzen Führung
                              									gibt. Daraus geht hervor, dass bei Anwendung derartiger Kluppen die Deckelöffnung,
                              									sowie der Durchmesser der Schraubenmutter mit dem Durchmesser des zu schneidenden
                              									Bolzens übereinstimmen muss. Dies allein schon gibt zu Umständlichkeiten und
                              									Weitläufigkeiten Anlass, indem für jeden Bolzendurchmesser eine bestimmte, genau
                              									angepasste Kluppe nothwendig ist. Hierzu tritt ein weiterer Uebelstand. Die mit
                              									einem Wulst x (Fig. 45 punktirt)
                              									versehenen Bolzen können nämlich nur so weit geschnitten werden, bis dieser Wulst am
                              									Deckel y ansteht, um nun das Gewinde bis zum Wulst zu
                              									schneiden, muss der Bolzen wieder aus der Kluppe herausgedreht, hierauf der Deckel
                              									abgenommen und sodann der Bolzen wieder eingedreht werden, worauf erst bis zum Wulst
                              									geschnitten werden kann. Dies ist ein umständliches, zeitraubendes Arbeitsverfahren,
                              									dem durch vorliegende Erfindung abgeholfen wird.
                           Der Deckel a (Fig. 46) wird
                              									zweitheilig gemacht, und zwar derart, dass die beiden Theile um den Bolzen b der Kluppe drehbar sind und zusammengeklappt den
                              									Deckel bilden, in welcher Stellung sie durch eine geeignete Vorrichtung gekuppelt
                              									werden, z.B., wie aus der Zeichnung ersichtlich, durch den an einem Theil drehbaren
                              									Bolzen c, der von oben in einen Schlitz des anderen
                              									Theiles eingeführt wird, worauf durch Anziehen der Flügelmutter d ein fester Verband der beiden Theile bewirkt wird. Um
                              									eine Drehung des geschlossenen Deckels um den Bolzen b
                              									zu vermeiden, dient der zwischen beiden Theilen angeordnete Stift e der Kluppe. Die bei geschlossenem Deckel entstehende
                              									Oeffnung f für den einzuführenden zu schneidenden
                              									Bolzen wird durch eine nach innen konisch zulaufende; durch die beiden Deckeltheile
                              									gebildete Hülse g umschlossen, welche auf die Länge des
                              									Konus mit einem oder mehreren Fräsern h versehen
                              									ist.
                           Der zu bearbeitende Bolzen wird, nachdem der Deckel a
                              									geschlossen, d.h. dessen beide Theile fest mit einander verbunden wurden, durch die
                              									Oeffnung f der Hülse g
                              									eingeführt. Besitzt der Bolzen grösseren Durchmesser als die Schraubenmutter, so
                              									wird derselbe durch die Messer h beim Einführen auf den
                              									bestimmten Durchmesser zugefräst, worauf erst die Bearbeitung durch den Gaisfuss der
                              									Kluppe erfolgt. Ist nun das Gewinde so weit eingeschnitten, bis der Wulst x an der Hülse g ansteht,
                              									so wird der Deckel geöffnet, d.h. nach Lösen des Verbandes cd werden die beiden Theile des Deckels aus einander geklappt, so dass
                              									weiter geschnitten werden kann, ohne den Bolzen erst wieder herausnehmen und hierauf
                              									wieder einsetzen zu müssen. Steht sodann der Wulst x an
                              									der Stirnwand der Kluppe an, so ist der ganze Bolzen fertig geschnitten und kann
                              									herausgenommen werden.
                           Werkzeug zum Ausfräsen konischer Löcher in Spundöffnungen u.s.w. von J. Lengering in Dortmund (* D. R. P. Nr. 67387 vom 24.
                                 									August 1892), Fig. 47.
                           Der Apparat besteht aus einem Bolzen b, welcher unten in
                              									einem Schlitz e ein Messer enthält, welches mittels des
                              									durchgeschobenen Stiftes o drehbar, und zwar
                              									excentrisch gelagert ist. Oben besitzt das Messer einen Einschnitt r, in den ein langer Stift l einfällt, welcher in der Bohrung s1 gleitet. Die Bohrung verläuft oben in einen
                              									Einschnitt s, in dem das umgebogene Ende des Stiftes
                              										l Platz findet. Diese Umbiegung wird von einer
                              									Stellmutter m auf dem Gewindetheil b1 des Bolzens b
                              									beeinflusst, und es ist ohne weiteres ersichtlich, dass durch Herabschrauben dieser
                              									Mutter der Stift l in den Einschnitt r des Messers gedrückt und letzteres in Folge seiner
                              									excentrischen Lagerung um o in eine schräge Lage
                              									gedreht wird, um den Rand des Loches e auszufräsen.
                              									Eine Stellmutter m1
                              									stützt sich gegen die äussere Fasswand und hält so den Apparat in geeigneter Lage.
                              									Dieselbe sitzt auf dem Gewindetheil b2, welcher linksgängig ist, auf welche Weise es
                              									ermöglicht wird, beim Drehen des Bohrers mittels Handgriffes auf dem Vierkant v rechts herum denselben continuirlich zu heben und so
                              									das Messer der fortschreitenden Ausfräsung entsprechend folgen zu lassen. Mittels
                              									eines an der Stellmutter angegossenen durchbohrten Lappens a kann der Apparat in geeigneter Weise durch Klemme, Schraube u.s.w.
                              									festgestellt werden.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 203Fig. 47.Fräse für konische Löcher von Lengering. Zum Einspannen der Eckstösse von Rahmen benutzt P.
                                    										Ross in Kiel (* D. R. P. Nr. 64968 vom 9. Februar 1892) eine Vorrichtung,
                              									bei welcher eine der Anzahl der Eckstösse entsprechende Zahl von offenen Eckenbacken
                              									vorhanden ist, welche in der Stosslinie ausserhalb Rollen haben und gleichmässig
                              									stark durch Druck in der Richtung der Stosslinie sämmtliche Stossflächen paarweise
                              									dadurch auf einmal senkrecht auf einander pressen, dass eine über die Rollen aller
                              									Eckenbacken laufende, durch Umkleidung der Rolle am Abrutschen gehinderte Schnur mit
                              									dem einen Ende durch einen einzigen Hebeldruck über den todten Punkt von derselben
                              									Eckbacke aus straff gespannt wird, an der das andere Ende dieser Schnur befestigt
                              									ist.
                           Gehrungsladenhobel von Anthon und Söhne in Flensburg (*
                              									D. R. P. Nr. 66899 vom 29. April 1892).
                           Es gibt Gehrungsladen, an denen Messer senkrecht zu den unter Gehrung zu schneidenden
                              									Holzstäben, Rahmenstücken, Leisten o. dgl. geführt werden, sei dies nun, indem man
                              									die Messer um Zapfen schwingen lässt, oder in prismatischer Führung geradlinig
                              									bewegt. Solche Messer befriedigen in den Leistungen, die mit ihnen möglich sind,
                              									nicht. Sie schneiden nicht genügend glatt. Ein Messer, das einen Gegenstand
                              									dicht an dessen einer Begrenzungsfläche und mit dieser parallel schneidet, spaltet
                              									einen Span von der Fläche. Die Trennung des Materials wird immer schon in einiger
                              									Entfernung vor der Messerschneide stattfinden. Eine solche Trennung wird von
                              									Unebenheiten nicht ganz frei bleiben, denn die Theilchen werden bald etwas vor, bald
                              									etwas hinter der Messerschneidenbewegungsebene von einander springen; das Messer
                              									wird keilartig wirken.
                           Liegt aussen an der Begrenzungsfläche, zu der von einem Körper parallel ein Span
                              									abgetrennt werden soll, eine andrückende Körperkante der im Körper befindlichen
                              									Messerschneide parallel, so verhindert die Kante das Abspalten. Die Trennung findet
                              									dann wirklich von der Messerschneide selbst statt, also auch in deren
                              									Bewegungsebene. Der Schnitt wird glatt.
                           Die das Material andrückende, das Spalten verhindernde Körperkante muss sich dazu mit
                              									der Messerschneide mitbewegen und muss dabei der Kante immer parallel und von ihr
                              									immer in gleichem Abstande bleiben.
                           Ein unter solcher Bedingung zu Stande kommendes Schneiden nennt man Hobeln.
                           Um also an Gehrungsladen einen mechanisch geführten Hobel, der bis jetzt noch nicht
                              									daran bekannt gewesen ist, herzustellen, wird dem Messer eine mit ihm starr
                              									verbundene Körperkante zugeordnet. Die Kante gehört einer Platte an, die der
                              									Schnittfläche parallel gestellt ist und sich so auch zu der Schnittfläche parallel
                              									mit dem Messer bewegen muss.
                           Das zu beschneidende Ende des Arbeitsstückes wird gegen die Platte gestossen und
                              									dagegen angedrückt festgehalten, während das das Arbeitsstück durchdringende Messer
                              									bewegt wird. Es findet so also ein erstrebtes Hobeln an dem Arbeitsstückende
                              									statt.
                           Fournirwalze von M. Demez in Verviers (* D. R. P. Nr.
                                 									67091 vom 9. September 1892).
                           Bisher wurde das Fourniren in der Weise bewerkstelligt, dass auf das mit Leim gut
                              									bestrichene Blindholz die vorher nass gemachten Fournirblätter gelegt und diese
                              									zunächst mit einem geeigneten erwärmten Eisen geplättet wurden, um den Leim zu
                              									erweichen. Sodann presste man mittels eines besonderen Fournirhammers die
                              									Fournirblätter nach allen Seiten hin fest an das Blindholz an, um den überschüssigen
                              									Leim heraustreten zu lassen, oder aber man befestigte die unbefeuchteten
                              									Fournirblätter mittels Fournirstifte auf dem mit Leim bestrichenen Holz, legte auf
                              									dieses eine Schicht Papier und darauf eine heisse Wärmplatte aus Eisen, wonach der
                              									Ueberschuss des hierdurch erweichten Leimes unter Zuhilfenahme einer Presse
                              									herausgedrückt wurde, welche nach einer Einwirkung von etwa 30 Minuten Dauer den
                              									Leim trocknete und die innige Verbindung zwischen Blindholz und Fournirblättern
                              									herstellte. Dieses Verfahren benöthigt namentlich, wenn es sich um grössere Flächen
                              									handelte, einen kostspieligen Aufwand sowohl an Oefen, Pressen, eisernen Wärmplatten
                              									von verschiedener Grösse, als auch an Zeit und hat ausserdem öfters die
                              									Unannehmlichkeiten im Gefolge, dass der Leim sich an manchen Stellen anhäufte und
                              									somit Beulen bildete, ferner, dass das aufgelegte Papier nach Hinwegnahme der Presse
                              									in Folge durch die Fournirblätter gedrungenen Leimes an den letzteren fest
                              									anhaftete, und dass schliesslich bei Anwendung eines Fournirhammers zum Anpressen und Plätten häufig
                              									genug durch eine geringe Unachtsamkeit das Fournir beschädigt wurde.
                           Vorliegende Fournirwalze gestattet die Aufleimung der Fournirblätter schnell und ohne
                              									Unterbrechung auf jeder beliebig grossen Fläche. Sie besteht in der Hauptsache aus
                              									einem Metallcylinder, dessen Hohlraum mit heissem Wasser oder auch anderen heiss
                              									gemachten Flüssigkeiten gefüllt wird, einem Bügel mit Griff, in dessen seitlich
                              									angeordneten Spitzen der Cylinder sich drehen kann, und einer am Bügel angebrachten,
                              									am Ende halbkreisförmig gebildeten Stütze zur Aufnahme des Vorderarmes des
                              									Arbeiters, zum Zweck, den letzteren zu befähigen, mit der Walze den grösstmöglichen
                              									Druck auf das Fournir ausüben zu können.
                           
                              
                                 Mg.