| Titel: | Die selbsthätigen Blocksignale der Automatic Electric Railway Signal Company in Liverpool. | 
| Fundstelle: | Band 290, Jahrgang 1893, S. 208 | 
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                        Die selbsthätigen Blocksignale der Automatic
                              								Electric Railway Signal Company in Liverpool.
                        Mit Abbildung.
                        Selbsthätige Blocksignale der Automatic Electric Railway Signal
                           								Company.
                        
                     
                        
                           In dem Londoner Electrical Engineer, 1893 Bd. 11 * S.
                                 									559, werden die selbsthätigen Blocksignale der Automatic
                                 										Electric Railway Signal Company in Liverpool beschrieben, welche bei einer
                              									kleinen Bahn auf der Insel Wight zur Anwendung gekommen sind. Die einfache Anordnung
                              									derselben lässt sich mittels der beigegebenen Skizze deutlich machen.
                           Textabbildung Bd. 290, S. 208 Für den Betrieb dieser Signale sind nur zwei Leitungen erforderlich.
                              									Dieselben sind für gewöhnlich stromerfüllt und der Strom erhält die Signale auf „Frei“. Die Stromschliessungen bezieh.
                              									Stromunterbrechungen veranlassen die Eisenbahnzüge selbst bei ihrem Hinfahren über
                              									federnde Contacte; da aber zum Niederdrücken dieser Contacte ein Gewicht von 4 t
                              									erforderlich ist, so kann es beim Darüberhinfahren von Wagen der Schienenleger nicht
                              									eintreten. Es sollen beständig zwei Blockabschnitte gesperrt sein; deshalb läuft bei
                              									der in der Skizze dargestellten Blockstelle V die eine
                              									Leitung L3 zurück bis
                              									zur Blockstelle III, die andere L7 vorwärts bis zur Stelle VII; der Zug fährt in der Richtung des beigesetzten
                              									Pfeiles. Beim Vorüberfahren an der Blockstelle V geht
                              									er zuerst über ein Pedal, welches den Contactkörper C1, gegen welchen sich zwei Contactfedern
                              									anlegen, nach unten bewegt, so dass dessen isolirender oberer Theil zwischen die
                              									Federn gelangt und für die Dauer des Vorüberfahrens den Strom der Batterie B5 in der Leitung L7 unterbricht; in
                              									Folge dessen lässt in V das Relais R1 seinen Anker
                              									abfallen und unterbricht dadurch den Strom der Localbatterie b in dem zwischen x und y eingeschalteten, das Blocksignal in der Stellung auf
                              										„Frei“ erhaltenden Elektromagnete des
                              									Blocksignals in V und lässt dieses durch sein eigenes
                              									Gewicht auf „Halt“ herabfallen. In der Stelle
                              										VII läuft L7 durch den Elektromagnet eines Relais R2, dessen Ankerhebel
                              									bisher hinter R2 einen
                              									Weg zur Erde E2
                              									hergestellt hatte, während der jetzt abfallende Ankerhebel diesen Weg dauernd
                              									abbricht.
                           Beim Weiterfahren geht der Zug in V über ein zweites
                              									Pedal und drückt einen zweiten Contactkörper C2 nieder, dessen isolirender Theil bisher zwischen
                              									den beiden Contactfedern stand, bringt also für die Dauer des Vorbeifahrens dessen
                              									oberen leitenden Theil zwischen die Federn und schliesst dadurch den Strom der in
                              									der Blockstelle III, wo ja C1 längst wieder emporgegangen ist,
                              									befindlichen Batterie B3 in der Leitung L3 und durch die Rollen von R2 in V, so dass jetzt
                              										R2 in V seinen Anker wieder anzieht und durch diesen den dann
                              									bis auf weiteres bleibenden Stromweg hinter R2 zur Erde E2 auch wieder herstellt; das Wiederauftreten des
                              									Stromes in dem Relais R1 der Stelle III führt das Blocksignal in III auf „Frei“
                              									zurück.
                           Wenn endlich der Zug in der Blockstelle VII ankommt,
                              									also die Signale in VI und VII auch schon auf „Halt“ gestellt
                              									hat, schliesst er in VII durch C2 die Batterie B5 in der Leitung L7, so dass das in dieser liegende Relais
                              										R1 der Stelle V den Localstrom der Batterie b in x, y wieder im Elektromagnete des
                              									Blocksignals V wirksam werden lässt und dadurch
                              									unmittelbar dieses wieder auf „Frei“ stellt.
                           Natürlich muss auch jede andere zufällige oder absichtliche Unterbrechung der Leitung
                              										L7 das Blocksignal
                              									in V auf „Halt“ stellen, was natürlich die
                              									Sicherheit wesentlich erhöht. Es soll aber auch dafür gesorgt sein, dass, wenn ein
                              									Zug beim Ausfahren aus einem Blockabschnitte ein zurückliegendes Signal auf „Frei“ gestellt hat, er es wiederum auf „Halt“ stellt, sobald er aus irgend einem Grunde
                              									in die Blockstelle zurückfährt.
                           Das Blocksignal besteht aus einem Signalarme und einer Signallaterne. In der Nähe
                              									grosser Städte und in deren Vorstädten lässt sich dem Blocksignal leicht eine
                              									Nebelglocke hinzufügen, welche beständig läutet, bis das Blocksignal auf „Frei“ steht. Die Nebelglocke kann durch den
                              									Bahnwärter nach Bedarf ein- und ausgeschaltet werden.