| Titel: | Neue Sägemaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 296, Jahrgang 1895, S. 29 | 
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                        Neue Sägemaschinen.
                        (Patentklasse 38. Schluss des Berichtes S. 5 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neue Sägemaschinen.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung von F. Heybrock in Sieker bei
                                 										Bielefeld (D. R. P. Nr. 77223 vom 4. März
                                 										1894) bezweckt die Benutzung der nach dem Grade seiner Geschwindigkeit
                              									sich ändernden Spannungen des Antriebriemens zum Kegeln des Vorschubes von
                              									Gattersägen. Die Antriebscheibe A (Fig. 20) setzt durch Riemen oder Seil a bezieh. a1 die Scheibe B und
                              									durch diese die Säge in Bewegung. Der Riemen oder das Seil a bezieh. a1
                              									ist etwa 1/10
                              									länger, als er zum gewöhnlichen Antrieb erforderlich wäre. Um sein Gleiten auf den
                              									Scheiben zu verhindern, läuft er auf zwei Spannrollen D, welche in der Stange E lagern. Eine der
                              									Spannrollen D, und zwar die dem anziehenden Theil a1 des Riemens
                              									entgegengesetzte, ist in ihrem Lager so verstellbar, dass der Riemen nach Bedarf
                              									straff oder weniger straff gespannt werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 29
                              Fig. 20.Heybrock's Gattervorschub.
                              
                           Die Stange E mit ihren Spannrollen wird von dem
                              									anziehenden Theil a1
                              									des Riemens getragen; die Lager F geben ihr Führung. An
                              									dem unteren Ende ist die Stange E mit dem Hebel G verbunden, dessen verlängertes Ende ein verstellbares
                              									Gewicht trägt. Der andere Arm des Hebels G greift mit
                              									der Gabel H über eine auf der Welle C in der Längsachse bewegliche Reibungsscheibe d, welche von
                              									der zu ihr im rechten Winkel stehenden Reibungsscheibe I gedreht wird. Der Riemen b gibt der Scheibe
                              										I den Antrieb.
                           Das Sinken der Stange E bewirkt durch den Hebel G bezieh. dessen Gabel H
                              									die Verschiebung der Reibungsscheibe d bis fast an den
                              									äussersten Rand der sie bewegenden Scheibe I. Die Folge
                              									davon ist eine vermehrte Umlaufszahl der Scheibe d und
                              									mit ihr des am Ende der Welle C lagernden Zahnrades K.
                           Die Stellung des Antriebes beim Leerlauf der Säge ist in der Zeichnung punktirt
                              									angegeben. Sobald die Säge in das Holz einschneidet, wird der Riemen a1 straffer angezogen,
                              									und zwar in dem Maasse, als mehr Kraft zur Bewegung der Säge erforderlich ist. Durch
                              									das Kürzerwerden verursacht er das Steigen der Spannrollen und damit gleichzeitig
                              									die Verschiebung der Scheibe d nach der Mitte der
                              									Scheibe I hin.
                           Ist das höchste Maass der Leistungsfähigkeit der Säge erreicht, so wird der Riemen
                              										a1 den in der
                              									Zeichnung angegebenen Stand erreicht haben. Die Scheibe d ist dadurch beinahe vor die Mittelachse der Scheibe I gezogen, in Folge dessen die niedrigste Umlaufszahl
                              									der Welle C erreicht ist.
                           Ist bei Anlagen der untere Riemenzug der anziehende, so wird durch ein an der Stange
                              									mit Leitrollen angebrachtes Gegengewicht die Stange unter den anziehenden Theil des
                              									Riemens gedrängt und so der Vorschub regulirt.
                           Eine während des Ganges beliebig bis auf Null verstellbare Vorschub Vorrichtung ist
                              									der deutschamerikanischen Maschinenfabrik Ernst Kirchner und
                                    										Co. in Leipzig-Sellershausen patentirt (*
                              										D. R. P. Nr. 69121 vom 23. October 1892).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 29
                              Vorschubvorrichtung von Kirchner und Co.
                              
                           Von dem Excenter E (Fig. 21 und 22) aus wird mittels der
                              									Stange F Hebel G bewegt,
                              									mit dessen Achse der Winkelschlitten A verbunden ist.
                              									Im Winkelschlitten sitzen die Schiebestücke B und D. Letzteres steht mit der Stange H in Verbindung, welche am Schalthebel a des Vorschubrades angreift. Das Schiebestück B im anderen Schenkel des Winkelschlittens steht
                              									mittels Gliedes I mit dem Winkelhebel K in Verbindung und ausserdem aber auch durch Hebel L mit der Stellschiene M.
                              									Die Stellschiene M lässt sich mittels Handrades b und Spindel d jederzeit
                              									heben oder senken. Der Winkelhebel K ist ferner mit
                              									seinem zweiten Schenkel K1 durch Glied N mit dem Schiebestück D in Verbindung gebracht. Es kann demnach durch die
                              									Stellschiene M mittels Schiebestückes Bund Winkelhebel KK1 die Lage des Schiebestückes D im Winkelschlitten verändert werden, so dass der Hub
                              									der Schaltstange H und somit des Vorschubhebels a sich anders gestalten bezieh. bis auf Null
                              									zurückschalten lässt, ohne dass Rücksicht auf die sonstige Bewegung der Maschine zu
                              									nehmen ist.
                           Wenn z.B. das Mittel des Drehpunktes e des Hebels L mit dem der Schwingungsachse f des Winkelschlittens zusammenfällt, so findet die mittlere Stellung der
                              									Vorrichtung statt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 30
                              Fig. 23.Vorschubverstellung von Prollius und Zeidler.
                              
                           Ist die Stellstange M über die Achsmitte des
                              									Winkelschlittens hinausgehoben, so wird der Winkelhebel KK1 und dadurch das Schiebestück D, an das die Vorschubstange H angreift, nach einwärts, d.h. näher an den Schwingungspunkt des
                              									Winkelschlittens herangezogen und der Hub in Folge dessen verkleinert, und lässt
                              									sich das Schiebestück D so weit zurückziehen, dass die
                              									Schaltvorrichtung stillsteht, d.h. die Mittel des Verbindungszapfens von D und H und der Achse f zusammenfallen. Senkt man hingegen die Stellschiene
                              									abwärts, so findet eine Nachaussenverschiebung des Stückes D statt und der Schwingungsbogen bezieh. der Hub von Stange H vergrössert sich entsprechend.
                           Denselben Zweck der Vorschubverstellung während des Ganges erreichten H. Prollius und G. Zeidler in
                              										Görlitz (* D.
                                 										R. P. Nr. 73157 vom 3. December 1892) in anderer Weise.
                           Auf dem Zapfen b (Fig.
                                 									23) der Gegenkurbel ist ein Excenter c
                              									aufgekeilt. Das Excenter steht in Verbindung mit dem Arme d2 des zweiarmigen Hebels d1 und d2, dessen Drehungspunkt e
                              									in einem kreisbogenförmigen Schlitze durch die Schraube g verstellt werden kann. Der andere Arm d1 des Hebels endet in ein Auge r, welches durch einen drehbaren Bolzen mit dem unteren
                              									Ende der Schubstange h in Verbindung steht. Bei Drehung
                              									der Gatterwelle a erhalten die Hebelarme d1 und d2 durch das Excenter
                              										c eine um e
                              									schwingende Bewegung, welche durch die Schubstange h
                              									auf die Vorschub Vorrichtung lmn des Gatters übertragen
                              									wird. Die höchste Stellung von h und r fällt in den Zeitpunkt, in welchem der grösste
                              									Ausschlagspunkt des Excenters c oberhalb der
                              									Gatterwellenachse in der Richtung der Linie r-p liegt.
                              									Dieser Zeitpunkt bedingt auch zugleich die höchste Stellung des Hebels l und der mit diesem verbundenen Sperrklinke s. Diese Klinke s greift
                              									in das Sperrad m und zwingt dieses, seiner Bewegung
                              									beim Niedergange zu folgen. Das Sperrad m bewegt die
                              									Vorschubwalzen und den auf diesen ruhenden Sägeklotz in üblicher bekannter Weise.
                              									Sobald die Sperrklinke s und mit ihr Hebel l, sowie Zugstange h
                              									vorbewegt werden, beginnt der Vorschub; dieser Zeitpunkt kann durch Verdrehung der
                              									Linie r-p nach rechts oder links so gewählt werden,
                              									dass er zur Erreichung grösster Leistungsfähigkeit des Gatters vor Beginn des
                              									Schnittes am günstigsten gelegt wird.
                           Die Verlegung der Linie r-p erfolgt dadurch, dass der
                              									Punkt e mittels der Schraube g beliebig während des Ganges des Gatters auf und nieder bewegt wird. Der
                              									Vorschub erfolgt beim Niedergange des Hebels l, wenn
                              									die Bewegung des zu schneidenden Klotzes in die Richtung des Pfeiles z fällt; er kann ebenso bei dem Heben des Hebels l erfolgen, wenn die Bewegung des Klotzes in der
                              									Richtung des Pfeiles x fallen soll. Die gewünschte
                              									Veränderung der Voreilung des Vorschubes wird in beiden Fällen durch Drehung der
                              									Schraube g erreicht.
                           Für Gatter, bei welchen die Sägen durch Kurbelbewegung getrieben werden, wurde bisher
                              									der Vorschub des zu schneidenden Holzes gegen die Sägen im gleichen Verhältniss zur
                              									Geschwindigkeit der Sägen angestrebt. Ausgeführte Versuche ergeben aber, dass die
                              									Schneidfähigkeit der Sägen im gesteigerten Verhältniss ihrer Geschwindigkeit
                              									zunimmt, so dass nach dem bisherigen Vorschubverfahren eine vortheilhafte Ausnutzung
                              									der Sägengeschwindigkeit nicht erreichbar ist. Beispielsweise steigt nach
                              									angestellten Ermittelungen bei Erhöhung der Sägengeschwindigkeit von 6 m auf 9 m in
                              									der Secunde die Leistung bei gleicher Schnittqualität von 0,75 m auf 3 m
                              									Schnittlänge in der Minute, so dass also bei 50 Proc.
                              									Sägengeschwindigkeitsvergrösserung 300 Proc. Leistungszunahme erreicht wird.
                           Nach der Einrichtung von A. Goede in Berlin (* D. R. P. Nr.
                                 										78284 vom 22. Mai 1894) wird die vortheilhafteste Ausnutzung der
                              									Sägengeschwindigkeit dadurch erreicht, dass die Uebertragung der Vorschubbewegung zu
                              									Anfang und Ausgang des Sägenhubes in annäherndem Verhältniss der
                              									Sägengeschwindigkeit, in der Mitte des Hubes aber mit gesteigerter Geschwindigkeit
                              									im Verhältniss zur Sägengeschwindigkeit sich vollzieht.
                           In dem Diagramm (Fig.
                                 									24) stellt k den halben Kurbelkreis des
                              									Antriebskurbelzapfens des Gatters dar, und es veranschaulichen die punktirten Linien
                              										v für einen ganzen Hub der Säge bezieh. des
                              									Antriebskurbelzapfens des Sägegatters den Verlauf des für Hin- und Rückgang
                              									angenommenen Vorschubes, der im Verhältniss der Sägengeschwindigkeit gleichförmig
                              									erfolgt.
                           Der Vorschub erfolgt dem gegenüber derart, dass derselbe nur im ersten und letzten
                              									Viertel des Sägenhubes in annäherndem Verhältniss der Sägengeschwindigkeit erfolgt,
                              									in der mittleren Hälfte des Sägenhubes dagegen mit gesteigerter Geschwindigkeit im
                              									Verhältniss zu der Geschwindigkeit der Säge, entsprechend der dann in gesteigertem
                              									Verhältniss zunehmenden Schneidfähigkeit der Säge, wie durch die vollen Linien v1 verdeutlicht ist.
                              										Dazu gibt die
                              									Vierteleintheilung des halben Kurbelkreises vom Diagramm mit den entsprechenden
                              									Projectionen finden geradlinigen Sägenlauf bei Annahme unendlich langer Kurbelstange
                              									auch klarlegende Anschauung davon, dass die Sägengeschwindigkeit in den beiden
                              									mittleren Vierteln des Sägenhubes über doppelt so gross ist als im ersten und
                              									letzten Viertel.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 31
                              Vorschub von Goede.
                              
                           Die Ausführung des Hubdaumens, durch welchen der Vorschub des Stammes vermittelt
                              									wird, zeigt Fig. 25 in
                              									Oberansicht und Fig. 26
                              									in Endansicht. An Stelle des bekannten Excenterkreises b, mittels dessen der Vorschub im Verhältniss der Sägengeschwindigkeit
                              									bewirkt wird, ist eine Curve c gesetzt worden, die
                              									derart ausgeführt ist, dass der Vorschub mit beginnendem Hubwechsel nur auf einer
                              									Strecke von b1 bis b2 durch den dem
                              									Excenterkreise b sich anschliessenden Theil der Curve
                              									vollzogen wird, indem danach durch die Strecke von b2 bis c1 der Curve c der
                              									Vorschub um das Stück b3c1 grösser
                              									als der Vorschub durch den Excenterkreis b bewirkt
                              									wird. Die Strecke von c1 bis c2 der
                              									Curve läuft dann annähernd parallel zum Excenterkreis b, so dass hierdurch wieder der letzte Theil des Vorschubes bis zum Hubwechsel
                              									der Sägen in annäherndem Geschwindigkeitsverhältniss wie durch den Excenterkreis b vollzogen wird.
                           Das Zurücktreten der Rolle d für den Hubanfang wird
                              									darauf durch den Druck der Rolle an die nach dem Excenterkreise b abfallende Curve c3 erreicht.
                           In Fig. 25 ist durch efg die hiernach ausgeführte Vergrösserung des
                              									Excenterkegels in seiner ganzen Länge für den Vorschub mit gesteigerter
                              									Geschwindigkeit bezeichnet.
                           Der Excenterkegel A der Welle a wirkt bei seiner Drehung auf die Rolle d
                              									eines Hebels ein, der in bekannter Weise (s. Patentschrift Nr. 38510) ein Schaltwerk
                              									bethätigt, das den Vorschub des Stammes gegen die Säge vermittelt. Nach
                              									Patentschrift Nr. 46390 wird durch gleichzeitige Anordnung eines oberen
                              									Rollenhebels mit diesem Excenterkegel auch der Vorschub des Stammes für Hin- und
                              									Rückgang der Sägen erreicht. Durch Verstellung des Kegels in der Längsrichtung der
                              									Welle erhält die Rolle d von den danach zur Wirkung
                              									kommenden Excenterkreisen verschiedener Grösse entsprechend veränderten Hub zur
                              									Uebertragung der Vorschubbewegung des Stammes.
                           Den Gegenstand der Erfindung der Maschinenfabrik Pirna, Gebr. Lein in
                              										Pirna (* D.
                                 										R. P. Nr. 73570 vom 29. August 1893) bildet eine Vorrichtung zum
                              									ruckweisen Vorschub an Sägegattern durch Anschlag eines am Gatterrahmen angebrachten
                              									Zapfens an einen Hebel, wodurch Vorschubklinken das Transportrad nach der einen oder
                              									anderen Seite um ein Stück drehen, so dass sowohl beim Vorwärtsgang als auch beim
                              									Rückwärtsgang geschnitten werden kann. Die Transportvorrichtung steht ausser jeder
                              									festen Verbindung mit den beweglichen Theilen des Gatters.
                           An dem Gestelle a (Fig. 27 und 28) sind an einer
                              									gemeinsamen Welle zwei doppelarmige Hebel b angebracht,
                              									deren einer Arm b1
                              									entweder nach aufwärts oder, wie in den punktirten Linien angegeben, nach unten
                              									gebogen sein kann, während in dem Schlitze c des
                              									anderen Armes b2 eine
                              									mittels Handrades d verstellbare Spindel e liegt, mit der mittels einer aufgesetzten Büchse die
                              									Zugstange f verschiebbar verbunden ist. Letztere greift
                              									an einen doppelarmigen Hebel g an, der seinen Drehpunkt
                              									an der Welle h des Vorschubrades k hat, während ein anderer Arm durch eine
                              									Schraubenfeder l gehalten wird. Auf diesem Hebel g sitzen die Klinken ii1, zu denen noch Sperrklinken i12i3 – auf Zapfen m des Gestelles a sitzend
                              									– angeordnet sind, um ein Zurückgehen des Rades zu verhindern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 31
                              Vorschub der Maschinenfabrik Pirna.
                              
                           An dem Gatterriegel n sind die Bolzen o angesetzt, die zur Vermeidung eines harten Schlages
                              									mit Gummi, Leder o. dgl. umkleidet sein können. Kurz bevor nun das Gatter seine
                              									höchste oder tiefste Stellung erreicht, treffen diese Bolzen o an die entsprechend gebogenen Arme des Hebels b an und dieser überträgt seine dadurch erhaltene Drehung mittels der
                              									Zugstange auf den Hebel g, der dann von der Feder l wieder in seine Lage zurückgezogen wird. Je nachdem
                              									nun die Klinke i oder i1 eingelegt ist, wird unmittelbar durch die Drehung
                              									des Hebels oder erst beim Rückgang in seine wagerechte Lage die betreffende Klinke
                              									das Rad k um ein Stück nach der einen oder anderen Seite gedreht, wobei
                              									die ebenfalls eingelegte Sperrklinke der betreffenden Seite ein Zurückgeben hindert.
                              									Der Vorschubradkranz ist prismatisch geformt und die Klinken sind in entsprechender
                              									Form gegabelt und beide mit Leder o. dgl. bezogen, um die Portbewegung durch Reibung
                              									zu bewirken.
                           Der letzte Theil der Gatterbewegung nach oben oder unten, welcher Leergang ist, da
                              									die Sägen das Holz bereits verlassen haben, wird durch diese Transportvorrichtung
                              									ausgenutzt. Sie ermöglicht, auch die Sägen beim Vor- und Rückwärtsgang arbeiten zu
                              									lassen, für dessen Wechsel nur die Klinken der einen Seite ein-, die der anderen
                              									ausgeschaltet zu werden brauchen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 32
                              Fig. 29.Vorschub von Hoffmann.
                              
                           Um die Grösse des Vorschubes zu verändern, verstellt man durch Drehen an der Spindel
                              										e die Zugstange f, die
                              									hierdurch einen grösseren oder kleineren Ausschlag des Hebels g verursacht.
                           Belastungsvorrichtung für die obere Vorschubwalze bei Sägegattern von C.
                                    											Hoffmann in Aue im Erzgebirge (*
                              										D. R. P. Nr. 75546 vom 6. Juli 1893), Fig. 29.
                           Auf einem an der Gatterwand festsitzenden Bolzen 1
                              									steckt lose das mit einem angegossenen Sperrad 3
                              									versehene Zahngetriebe 2. Auf der langen angegossenen
                              									Nabe dieses Getriebes 2 ist das zum Aufwinden der
                              									oberen Vorschubwalzen dienende Handrad 4 aufgekeilt,
                              									dessen Kranz keilförmig abgedreht ist; dasselbe dient hier auch zur zeitweisen
                              									Verbindung mit dem Belastungshebel 5. Der gabelartig
                              									geformte Belastungshebel 5 steckt lose auf der Nabe des
                              									Rades 2 und trägt einen um den Bolzen 6 drehbaren Einleger 7,
                              									der in Folge des ihm angegossenen Gegengewichtes bestrebt ist, sich auf den Kranz
                              									des Handrades 4 zu klemmen, wodurch Hebel 5 in wagerechter Lage sammt dem Belastungsgewicht 8 sofort zuverlässig mit Rad 4 gekuppelt wird.
                           In dieser Lage wirkt der Belastungshebel umdrehend in Richtung des Pfeiles 9 auf das Getriebe 2,
                              									welches durch Eingriff in das Rad 10 die
                              									Belastungswelle 11 im umgekehrten Sinne zu drehen und
                              									durch Getriebe 12 und Zahnstangen 13 die oberen Vorschubwalzen in bekannter Weise abwärts
                              									zu drängen bestrebt ist. Damit nun beim Einlaufen stärker werdenden Holzes in das
                              									Gatter und dem hierdurch in Richtung des Pfeiles 14
                              									sich drehenden Getriebe 2 und Handrad 4 nicht auch der Hebel 5
                              									mit umlaufen kann, ist folgende Einrichtung getroffen:
                           Der Einleger 7 trägt auf seiner vorderen Seite einen
                              									seitlich angenieteten Finger 15, der bis nahe an den
                              									Bolzen 1 reicht; auf dem vordersten Theil des Bolzens
                              										1 ist eine Nasenscheibe 16 aufgesteckt, die durch eine Mutter festgehalten wird. Bei fortgesetztem
                              									Umlauf des Getriebes 2 und Handrades 4 in Richtung des Pfeiles 14 legt sich Finger 15 gegen diese Nase der
                              									Scheibe 16, wodurch der Einleger 7 aus der Verbindung mit Rad 4 gedrängt wird und dem Rade 4 ein
                              									Hindurchgleiten in Richtung des Pfeiles 14 gestattet,
                              									bis das Aufdrängen beendet ist.
                           Hängt der Belastungshebel 5 senkrecht herab, so hat
                              									sich der Einleger 7 zufolge seiner einseitigen
                              									Aufhängung selbsthätig von Rad 4 abgewendet und die
                              									Verbindung mit Rad 4 unterbrochen. Mittels des
                              									Handrades 4 kann bei dieser Stellung die obere
                              									Vorschubwalze hochgedreht und in bekannter Weise durch Sperrad 3 in Verbindung mit einer am Gatter sitzenden
                              									Sperrklinke gehalten werden.
                           Die an H.
                                    											Schultz in Balve i. W. (* D. R. P. Nr. 74086 vom 6. October 1893) patentirte
                              									Vorrichtung ermöglicht, den Kopf des Horizontalgatters
                              									um 90° zu drehen, so dass man, ohne den Block umzuspannen, mit dem Gatter das
                              									Zopfende quer abschneiden kann.
                           
                        
                           Kreissägen.
                           Kreissäge mit schwingendem Blatt von J. Schardt in
                              										Würzburg (* D. R. P. Nr. 72231 vom 15. Februar 1893), Fig.
                                 										30.
                           Ein massiver Cylinder ist seiner Höhe nach durch die Schnittflächen I-I1 und II-II1 in drei Theile
                              										a, b und c getheilt.
                              									Die Schnittfläche I-I1
                              									steht schräg, die Schnittfläche II-II1 senkrecht zur Cylinderhöhenachse III-III1 Die Theile b und c sind durch
                              									Schrauben mit einander verbunden und klemmen das dazwischen gelegte Sägeblatt fest.
                              									Zum Zwecke der Einlagerung des Sägeblattes besitzt der Theil b an der Schnittfläche II-II1 einen concentrischen Ansatz e von der Höhe der Sägeblattdicke, der genau in die
                              									Spindelbohrung des Sägeblattes einpasst; ausserdem ist das Blatt an den
                              									Schraubenverbindungsstellen der Theile b und c durchlocht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 32
                              Fig. 30.Kreissäge von Schardt.
                              
                           Auf diesem Spannbacken liegt der Theil a als Stellbacken
                              									an der Schnittfläche I-I1 lose auf. Dieser Kopf ist in der Richtung der Achse III-III1 durchbohrt und
                              									wird auf die Sägenspindel aufgesteckt. Der Dorn ist mit einem Gewinde versehen,
                              									dessen Mutter m nebst Beilagscheibe l den Fräskopf gegen den Dornansatz i festzieht. Die Bohrung des Stellbackens a entspricht der Dicke des Dornes d, um welchen er bei Lockerung der Mutter m gedreht werden kann. Die Bohrung des Spannbackens bc dagegen ist radial zum Schnittflächen (II-II1) mittelpunkt
                              									kugelförmig ausgedreht und nimmt in der so gebildeten Pfanne eine Kugel k auf, welch letztere wiederum in Mitte nach Maassgabe
                              									der Dorndicke d durchlocht ist. Kugel k und Spannbacken bc
                              									bilden mithin ein auf den Dorn d geschobenes
                              									Kugelgelenk, welches derart construirt ist, dass Kugel- und Sägeblattmittelpunkt
                              									sich decken. Das Sägeblatt lässt sich demnach nach allen Seiten concentrisch um die
                              									Kugel bewegen. Die
                              									Entnahme der Kugel aus der Pfanne wird durch Losschrauben des Theiles c ermöglicht.
                           Bei Drehung des Stellbackens a um den Dorn d wird die Lage der Schnittfläche I-I1 verrückt und der
                              									Spannbacken bc gezwungen, im Kugelgelenk nach seitwärts
                              									zu gleiten, wodurch das Sägeblatt einen entsprechenden Ausschlag erhält. Der
                              									grösstmögliche Ausschlag ist erreicht, sobald der Stellbacken a eine halbe Umdrehung vollzogen hat. Der Ausschlag ist
                              									um so grösser, je beträchtlicher die Neigung der Schnittfläche I-I1 zur Mittellinie
                              										III–III1 vorgesehen
                              									ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 33
                              Fig. 31.Vorschub von Deakl.
                              
                           Die Kugel k besitzt zwei parallele Abflachungen, deren
                              									eine gegen den Dornansatz i zu liegen kommt, während
                              									auf der gegenüber befindlichen Fläche ein Ring g ruht,
                              									der sich wiederum andererseits an eine senkrecht zur Mittellinie III-III1 ausgedrehte
                              									Schleiffläche des Stellbackens a anlegt. Diese
                              									Schleiffläche bewirkt, dass der Stellbacken a in allen
                              									Lagen gleichmässig auf den Ring g und mithin auf die
                              									Kugel k drückt und dass sich dieselbe bei Anziehen der
                              									Mutter m fest gegen den Ansatz i presst.
                           Um nach Drehung des Stellbackens a und dadurch
                              									herbeigeführtem Ausschlag des Sägeblattes diese Stellung zu sichern, werden diese
                              									Theile an einander gekuppelt. Die Kuppelung geschieht mittels einer Stiftschraube
                              										h, die im Spannbacken senkrecht zur Schnittfläche
                              										I-I1 eingelassen
                              									ist und sich in einem Schlitz o des Stellbackens
                              									bewegt. Durch Festziehen der zugehörigen Mutter werden Stell- und Spannbacken
                              									gegenseitig arretirt. Da jedoch die Schlitzhöhe o
                              									ursächlich der schrägen Schnittfläche I-I1 in ihrem Ausmaass schwankt, ist behufs Erreichung
                              									gleichen Höhenmaasses der Stellbacken a in seiner einen
                              									(Schlitz-) Hälfte ebenfalls parallel zur Schnittfläche I-I1 abgeschrägt.
                           Die Bestimmung des Kreissägenausschlages wird durch eine Scala n ermöglicht, welche am Stellbacken a, mit dem Theilungsrand auf der Schnittfläche I-I1 gleitend,
                              									aufgeschraubt ist, während sich in letzterer eine Stellmarke eingravirt befindet.
                              									Damit diese Marke durch den Stellbacken a nie verdeckt
                              									werden kann, ist der Cylinderdurchmesser des Spannbackens bc etwas grösser gehalten als jener des Stellbackens a. Zum Zwecke des Nachregulirens der Scala, veranlasst
                              									durch allmähliche Abnutzung und Schärfung des Sägeblattes, sind ihre Schraubenlöcher
                              									geschlitzt.
                           Die Vorrichtung zum selbsthätigen Zuführen und Ablegen für Kreissägen (* D. R.
                              									P. Nr. 76960 vom 16. Januar 1894) von A. Bridgman in
                              									Sydenham und D. House in City Rood, England, besteht in
                              									der Anwendung eines Gleittisches, der mit selbsthätig wirkenden Vorrichtungen zum
                              									Einspannen und Festhalten des Arbeitsstückes während der Bewegung desselben nach und
                              									von der Säge, sowie auch zum Loslassen desselben, wenn die Rückwärtsbewegung nahezu
                              									vollendet ist, und zum seitlichen Verschieben desselben an die Anschlagleiste
                              									versehen ist. Dieser Tisch gleitet in Führungen, die auf einer, an ihrem hinteren
                              									Ende abwärts gebogenen Gleitplatte, dem „Kipptische“, stellbar angeordnet
                              									sind, und wie bei allen derartigen Einrichtungen überhaupt; ist seine
                              									Geschwindigkeit nach der Säge zu und während des Schneidens bedeutend geringer als
                              									beim Rückgang.
                           Vorschub- und Schutzvorrichtung von G. Deakl in
                              										München (* D.
                                 										R. P. Nr. 77249 vom 21. März 1894).
                           Die Vorrichtung wird von der Deckentransmission aus mittels Schnurscheibe a (Fig. 31) angetrieben.
                              									Die Schneckenwelle b trägt in Verbindung mit a eine Kuppelung c, um
                              									durch die Handhabe d die Vorrichtung aus- und einrücken
                              									zu können. Auf der Welle e sitzt ausser dem
                              									Schneckenrade f noch ein Kettenrad g, welches mittels der Kette g1 die Welle h antreibt. Die Kettenrollen treiben je nach rechts und links mittels
                              									Ketten i1 und i2 die Wellen i und k. Letztere Wellen
                              									tragen ausser den Kettenrädern je zwei gezahnte Transporträder. Die Lager der Wellen
                              										i und k, welche
                              									senkrecht verschiebbar sind und sich oben gegen Federn stützen, werden von einer
                              									wagerechten Platte m getragen, welche zugleich den
                              									Zweck hat, die herausfliegenden Sägespäne aufzufangen.
                           Unter den Transporträdern sind Walzen in der Grundplatte l eingebaut, um das dar üb erlaufen de Holz leicht hinweggleiten zu
                              									lassen.
                           Das zu schneidende Holz wird mittels der gegen Federn gelagerten Transporträder gegen
                              									die Säge gedrückt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 33
                              Fig. 32.Kappvorrichtung von Hoirbraaten.
                              
                           Eine Querschiene n verhindert, dass der Arbeiter mit der
                              									Hand in die Transportwalzen oder Säge gerathen kann.
                           Die ganze Vorrichtung ist an der Grundplatte l mittels
                              									Schrauben senkrecht verstellbar und wird durch die in Schlitze sich führenden
                              									Schrauben p festgestellt.
                           Den Gegenstand der Erfindung von C. J. Hoirbraaten in
                              										Eidsvald, Norwegen (* D. R. P. Nr.
                                 										74945 vom 26. October 1893), bildet eine Maschine, mit welcher man
                              									Planken und Bretter auf bestimmte Längen kappen kann. Bei dieser Maschine kann ein einzelner
                              									Mann das Abmessen und das Abkappen besorgen und schnell die Länge wechseln, wenn
                              									dies verlangt wird, ohne sich von seinem Platz zu bewegen.
                           Die Maschine kann mit jeder Kreissägebank für Planken und Bretter verbunden
                              									werden.
                           Das Brett a (Fig. 32)
                              									wird von der Seite b, an welcher sich die Zirkelsäge
                              										C befindet, auf den Sägebanktisch gelegt und von
                              									hier auf den Tisch D geschoben, worauf die Zapfen c angebracht sind, welche die Länge der Bretter
                              									bestimmen. Da die verschiedenen im Handel vorkommenden Bretter ihr bestimmtes Maass
                              									haben, ist es gewöhnlich genügend, nur eine Anzahl Zapfen c dieser üblichen Maasslänge entsprechend anzuordnen.
                           Diese Zapfen c, welche entweder flach gebildet oder rund
                              									sein können, sind auf gebogenen Hebarmen d angebracht,
                              									die drehbar um einen Zapfen e angeordnet sind, der
                              									entweder durch Schrauben an der unteren Seite des Tisches D befestigt sein kann oder auch durch Klemmschrauben an einer
                              									gemeinschaftlichen Eisenstange von rechteckigem Querschnitt. Die Hebarme d, durch welche die auf und ab gehende Bewegung der
                              									Zapfen c bewirkt wird, können an ihrem hinteren Ende
                              									mit einer Nase versehen sein, um die hinabgehende Bewegung zu begrenzen, und sind an
                              									ihrem vorderen Ende rechtwinkelig gebogen und hier mit einem Auge i versehen, in welchem eine Schnur befestigt ist, die
                              									mit den Hebelarmen S, welche auf dem Tische B angeordnet sind, und entweder direct oder durch zwei
                              									an dem Tische D befestigte Hebarme l und m in Verbindung
                              									steht. Letztere sind zwischen den Tischbeinen um Stangen n und o drehbar angeordnet und mit einander
                              									durch Schnüre p verbunden, und stehen ausserdem durch
                              									die Schnüre r in Verbindung mit demjenigen
                              									Hebarmmechanismus, der auf dem Tische B angebracht ist,
                              									um die Bewegung der Zapfen C zu bewirken.
                           Diese Einrichtung besteht aus einer Reihe von Hebarmen S, welche an der an dem Tische B senkrecht
                              									angebrachten Platte A durch Krampen u befestigt sind, worin sie sich drehen können, und
                              									welche an beiden Enden gebogen sind. Das obere Ende der Hebel S ist mit einer Handhabe versehen und bewegt sich in
                              									Führungen, welche an einer an der Platte A wagerecht
                              									angeordneten Platte F angebracht sind. Die Führungen
                              									sind mit Erweiterungen versehen, in welchen die Handhaben der oberen Enden der Hebel
                              										S befestigt werden können.
                           Das untere Ende der Hebel S steht durch Schnüre t mit einer anderen Reihe von Hebarmen v in Verbindung, welche an der Oberseite der Platte E in gleicher Weise wie die Hebarme S durch Krampen drehbar befestigt sind. Die Hebel v sind an beiden Enden gebogen und mit Augen versehen,
                              									durch welche die Enden der Hebel einerseits mit den Schnüren t, andererseits mit den vom Tische D
                              									kommenden Schnüren r verbunden sind.
                           Wenn die Maschine benutzt werden soll, gleiten die Bretter a von der Seite b über die Säge C hinweg auf den Tisch B
                              									und von hier weiter auf den Tisch D. Will man Bretter
                              									von bestimmter Länge schneiden, so hat man zunächst denjenigen Zapfen c, welcher die gewünschte Länge bestimmt, durch
                              									Niederdrücken des zugehörigen Hebels S und Befestigen
                              									des Handgriffes desselben in der Erweiterung der Führung einzustellen. Hierbei wird
                              									der Hebarm S den entsprechenden Zapfen c emportreiben, wodurch die Planke oder das Brett
                              									gezwungen wird, bei diesem stehen zu bleiben. Die Säge C wird darauf wie bei den gewöhnlichen Einrichtungen gehoben, wodurch das
                              									Brett gerade in der gewünschten Länge abgeschnitten wird. Darauf wird die Handhabe
                              									zurückgeführt, wobei der Zapfen c durch sein Gewicht
                              									wieder niedergleiten und das Hebarmsystem hierdurch seine ursprüngliche Stellung
                              									wieder einnehmen wird, so dass das abgeschnittene Brett weggeführt werden und ein
                              									neues den Platz derselben einnehmen kann u.s.w.
                           Um die Maschine zum Kappen nach verschiedenen Maassen (z.B. norwegischen,
                              									schwedischen, englischen, französischen) einstellen zu können, hat man die
                              									Metallplatten (Maassplatten) mit Löchern versehen, in welchen die Zapfen c gleiten. Es ist sodann eine Maassplatte für jede
                              									Sorte von Maassen vorhanden, und es sind die Abstände der einzelnen Löcher bei ein
                              									und derselben Platte gleich gross, während die Abstände der Löcher mehrerer Platten
                              									unter einander verschieden sind. Die Platten werden in eine Furche in der
                              									Tischplatte eingelegt, und die Zapfen, welche in den Löchern gleiten, werden durch
                              									Emporheben der Stangen in ihre Arbeitsstellung gebracht und durch Schraubzwingen in
                              									dieser Lage festgehalten.
                           Anschliessend an diesen Bericht sei die Anordnung einer neuen Schneidemühle von C. A. Smith und Co. in Minneapolis mitgetheilt, welche
                              									als Muster der Eigenart amerikanischer Sägemühlen gelten muss. Prof. F. Fischer hat diese Anlage durch Augenschein kennen
                              									gelernt und ausführlich in der Zeitschrift des Vereins
                                 										deutscher Ingenieure, 1894 * S. 1175, abgehandelt.
                           In den Vereinigten Staaten von Nordamerika unterscheidet man „vollständige“
                              									von „unvollständigen“ Schneidemühlen. Letztere dienen im Wesentlichen
                              									denselben Zwecken wie unsere Schneidemühlen, erstere sollen aber nicht allein die
                              									Blöcke in Balken und Bretter zerlegen, sondern auch die Abfälle zu handelsmässiger
                              									Waare aufbereiten.
                           Man verfolgt in der vorliegenden vollständigen Schneidemühle folgenden
                              									Arbeitsplan:
                           Sollen Bretter erzeugt werden, so schneidet man an einer Seite zunächst die Schale
                              									oder Schwarte und eine Anzahl Bretter ab, wendet den Block um 180° und behandelt die
                              									andere Seite gerade so, ein Mittelstück von 30,5 cm Dicke übrig lassend, wie Fig. 33 zeigt. Dieses Mittelstück wird dann platt
                              									gelegt und auf der Bandsäge – bis auf die Schalen – in Bretter zerlegt, oder auch
                              									nach vorherigem Besäumen einem Bundgatter übergeben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 34
                              Fig. 33.Eintheilung des Stammes in Bretter.
                              
                           Die Anfangsarbeit für die Erzeugung von Bohlen und Balken ist ähnlich.
                           Nach der Längstrennung der Blöcke werden die Balken an ihren Enden gerade
                              									geschnitten, die Planken und Dielen zunächst an ihren Rändern begradigt, besäumt und
                              									dann an den Enden gerade geschnitten. Die Bohlen zerlegt man nicht selten weiter zu
                              									schmalen Brettern. Aus den abfallenden Schalen oder Schwarten werden zum Theil
                              									Schindeln, zum Theil Latten hergestellt. Latten oder – wie sie ihrer kleinen
                              									Abmessungen halber richtiger zu nennen sind – Lättchen erzeugt man auch aus den
                              									Abfällen, welche bei dem Besäumen der Bretter und Bohlen entstehen. Blöcke, welche
                              									so krumm sind, dass sich aus ihnen keine brauchbaren Bretter schneiden lassen, ebnet man
                              									auf zwei einander gegenüber liegenden Seiten mittels der Bandsäge und verarbeitet
                              									sie dann zu Schindeln oder Latten. Inwendig faule Blöcke werden durch einen
                              									Mittelschnitt zerlegt und dann so verwerthet wie die krummen.
                           Es soll nun den Arbeitern so viel als möglich nur die Beaufsichtigung und Lenkung des
                              									Arbeitsganges zufallen. Wie diese Aufgabe von der ausführenden Maschinenfabrik – The Edw. P. Allis Co. in Milwaukee, Wis. – gelöst
                              									worden ist, soll hier erläutert werden.
                           Es ist Fig. 34 der
                              									Grundriss des Hauptgeschosses, Fig. 35 die
                              									rechtsseitige und Fig.
                                 										36 die linksseitige Giebelansicht. Das Holz wird am linksseitigen Giebel
                              									des Hauptgebäudes zugeführt (Fig. 36). Dort werden die Stämme auf die Bahn B (Fig. 34
                              									bis 36) gelegt und von
                              									den Zacken einer endlosen Kette, deren oberes Trum zwischen den Bäumen dieser Bahn
                              									liegt, zunächst schräg nach oben und dann wagerecht fortgezogen und auf dem
                              									wagerechten Theil, welcher den First einer dachförmigen Bühne bildet, liegen
                              									gelassen. Die genannte Kette wird durch das Kettenrad B1 (Fig. 35) bethätigt. Drei
                              									Gabeln B2 werfen den
                              									einzelnen Stamm entweder auf die eine oder die andere Seite der dachförmigen Bühne,
                              									so dass er herabrollt, bis er gegen die Fänge B3 oder gegen einen bereits dort liegenden Block
                              									stösst. Aus Fig. 34 ist
                              									ohne weiteres zu sehen, dass die kürzeren Stämme (bis 7,3 m) für die rechte
                              									Bühnenhälfte, die längeren (bis 12,2 m) für die linke Bühnenhälfte – von dem
                              									linksseitigen Giebel des Gebäudes aus gesehen – bestimmt sind, indem dort ein
                              									kürzerer Blockwagen C, hier ein längerer C1 sich befindet. Die
                              									Neigung der Bühnenflächen und ihr Anschluss an die Blockwagen sind aus Fig. 36 zu ersehen. Die
                              									Bewegung der Blockwagen wird durch je einen Dampfkolben mit Kolbenstange erzeugt.
                              									Für den Wagen C beträgt der Kolbendurchmesser 23 cm,
                              									der zugehörige, in Fig.
                                 										34 mit D bezeichnete Stiefel ist 11 m lang.
                              									Für den Wagen C1 ist
                              									der Kolbendurchmesser zu 25,4 cm gewählt und die Länge des Stiefels D1 zu 15,9 m.
                           Das mittels der Bandsägen Zerlegte wandert auf den Rollenbahnen e bezieh. e1 (Fig. 34) vorwärts, und
                              									zwar mit etwa 1,7 m secundlicher Geschwindigkeit. Diejenigen Stücke, welche durch
                              									ein Bundgatter E in Bretter zerlegt werden sollen,
                              									werden auf Querbahnen a geschoben, in welchen sich
                              									Förderketten befinden, die die Hölzer dem Krahne b
                              									zuführen. Dieser hebt sie einzeln oder mehrere auf einmal auf das Rollenfeld av Die Rollen
                              									dieses Feldes werden durch Kegelräder angetrieben und führen die Hölzer dem
                              									Bundgatter E zu, welches 24 Sägen enthält. Von hier aus
                              									wandern die Hölzer auf dem hinteren Rollenfeld a2 geraden Weges weiter bis zur Abwerfvorrichtung F. Diese besteht aus 2 liegenden Wellen d und d1, welche je 3 Arme tragen. An die mittleren dieser
                              									Arme fasst je eine Dampfkolbenstange, mit deren Hilfe man die Arme heben und die
                              									über ihnen befindlichen Hölzer auf die Bühne g oder g1 legen kann.
                           Diejenigen Hölzer, welche nicht zum Bundgatter geführt werden sollen – und das ist
                              									die Mehrzahl –, wandern zunächst auf den Rollenfeldern e und e1 mit
                              									1,26 m secundlicher Geschwindigkeit weiter. Bretter, welche besäumt oder in mehrere
                              									Breiten zerlegt werden sollen, sowie zu besäumende oder in Bretter zu zerlegende
                              									Bohlen verlassen die Rollenfelder e und e1 gegenüber den Bühnen
                              										g und g1. Zu dem Zwecke senkt man die Anschläge f oder f1 in den Weg der Hölzer. Die gegenüber den Bühnen
                              										g und g1 befindlichen Förderrollen sind als dicke Schrauben
                              									ausgebildet, so dass die Hölzer – wenn sie durch die Anschläge f und f1 am Fortschreiten gehindert werden – quer
                              									verschoben werden. Die Walzen in e haben linksgängiges,
                              									diejenigen in e1
                              									rechtsgängiges Gewinde, beide schieben daher die auf ihnen ruhenden Hölzer der
                              									Gebäudemitte zu. Geneigt liegende Balken vermitteln den Uebergang der Hölzer von den
                              									Rollenfeldern e und e1 auf die Bühnen g und
                              										g1.
                           Haben die von der Bandsäge A1 kommenden Hölzer eine zu grosse Länge, so werden sie mittels der Säge
                              										L, welche emporzuheben ist, quer
                              									durchgeschnitten.
                           Auf den Bühnen g und g1 sammeln sich also die zu besäumenden oder nach der
                              									Breite zu zerlegenden Hölzer, welche von dem Bundgatter oder unmittelbar von den
                              									Bandsägen kommen. Die Bühnen enthalten frei drehbare Walzen, welche etwas
                              									hervorragen, so dass die Hölzer auf diesen liegen und leicht vorwärts geschoben
                              									werden können. Die Hölzer werden von hier aus den Kreistrennsägen h bezieh. h1 zugeführt. Die Säge welle der letzteren enthält
                              									ausser den regelmässigen Sägeblättern, welche dem Besäumen dienen, noch eine
                              									Sägeblattgruppe mit 2,5 cm Abstand der Blätter. Diese ist bestimmt, 10 cm dicke
                              									Bohlen in Bretter von 2,5 cm Dicke bei 10 cm Breite zu zerlegen.
                           Sämmtliche durch die Sägen h und h1 behandelten Werkstücke gelangen auf die
                              									Bühnen i oder i1. Von hier wandern die Bretter und Bohlen geraden
                              									Weges auf die Bühnen k oder k1. In diesen befinden sich querliegende
                              									Förderketten, welche die Hölzer den Quersägemaschinen m
                              									und m1 zuführen. Die
                              									Förderketten, welche die Quersäge m versorgen, liegen
                              									unter dem Rollenfelde e4, der geraden Verlängerung des Rollenfeldes e, und die von k nach m bewegten Hölzer unterschreiten dieses Rollenfeld e4, was Fig. 34 deutlicher
                              									erkennen lässt. In der Tafel von m liegen ferner
                              									Querketten, welche die Hölzer gegen die Sägen führen und demnächst die an den Enden
                              									gerade geschnittenen aus dem Gebäude schaffen, um sie auf die Förderketten n (Fig. 35) fallen zu
                              									lassen.
                           Auch in der Tafel der Quersäge m1 liegen Förderketten; welche zunächst denselben
                              									Zweck haben wie diejenigen von m. Sie liefern aber die
                              									fertig geschnittenen Hölzer an Förderketten o (Fig. 35) ab, welche die
                              									Hölzer über k, e4 und
                              										m hinwegtragen und dann auf n fallen lassen.
                           Die Ketten n endlich schaffen die fertige Handelswaare
                              									auf die Lagerplätze.
                           Balken werden vorwiegend mittels der Bandsäge A1 erzeugt, nur ausnahmsweise mittels der Bandsäge
                              										A. Von A1 ab wandern die Balken zunächst auf den
                              									Rollenfeldern e1
                              									vorwärts und gehen, ohne ihre Bewegungsrichtung zu ändern, auf die Rollenfelder e3 und e5 über. Am Ende von
                              										e5 befindet sich
                              									die Quersäge p, welche zum Geradeschneiden der
                              									Balkenenden und zum Berichtigen der Längen dient. Die fertigen Balken gehen dann auf
                              									eine – hier nicht gezeichnete – endlose Kette über, die mit e5 in gleicher Richtung liegt und die
                              									fertige Waare auf den Lagerplatz trägt.
                           Die etwa auf A geschnittenen Balken rollen über
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 36
                              Schneidemühle von Smith und Co.
                              
                           e, e2, e4 zum Gebäude hinaus
                              									und werden behufs Berichtigens der Enden zu einer Säge getragen.
                           Es ist noch der Weg der von den Sägen A und A1 erzeugten Schalen zu
                              									verfolgen. Von A aus werden sie durch die Rollenfelder
                              										e und e2 vorwärts bewegt, bis der – niedergelegte –
                              									Anschlag q (Fig. 34) erreicht ist.
                              									Sobald durch diesen die Vorwärtsbewegung gehemmt ist, treten die Gewinde der Walzen
                              									im Felde e2 in
                              									Wirksamkeit, schieben also das betreffende Holzstück von dem Rollenfelde ab, so dass
                              									es auf die endlosen Ketten t fällt. Diese tragen es
                              									unter den Bühnen i und i1, sowie dem Rollenfelde es hinweg den
                              									Quersägen r entgegen. In derselben Weise werden die von
                              									der Bandsäge A1
                              									gebildeten Schalen – die über e1 nach es sich bewegen und hier durch den Anschlag
                              										q1 in ihrem Lauf
                              									gehemmt werden – durch die Gewinde der in e3 liegenden Walzen auf die Förderketten t geworfen und durch diese zu den Sägen r geschafft. Ebenso lässt man die Streifen, welche bei
                              									dem Besäumen der Bretter auf den Sägen h und h1 abfallen, mittels
                              									der Ketten t zu den Sägen r gelangen. Letztere zerlegen die Hölzer in 1,25 m lange Stücke und
                              									kürzeren Abfall; beides fällt auf die Förderkette s und
                              									wird durch diese auf den Rost R getragen. Diejenigen
                              									Abfälle, welche bei den Sägen m und m1 entstehen, werden
                              									durch Förderketten u und u1 den Förderketten v überantwortet, welche sie zunächst ebenfalls zu dem
                              									Roste R bringen. Hier werden diejenigen Abfälle, deren
                              									weitere Verarbeitung ihrer Kleinheit halber nicht lohnt, fallen gelassen, während
                              									die Förderketten v die grösseren Stücke in den Anbau
                              									schaffen. Sie werden hier von geübten Händen gesondert und den geeigneten Maschinen
                              									zur Bearbeitung übergeben.
                           Diejenigen Stücke, welche Schindeln liefern sollen, zerlegt die Kreissäge w in 41 cm lange Stücke, welche den Schindelmaschinen
                              										S übergeben werden.
                           Die für Latten bestimmten Stücke zerschneidet zunächst Säge x in 3,8 cm dicke Streifen, die hierauf mittels der Säge y in 0,9 cm dicke (bei 3,8 m Breite) zerlegt werden.
                              									Diese Streifen bindet man zu Bündeln zusammen und lässt sie auf der Kreissäge z auf 1,22 m Länge gerade schneiden. Sehr krumme und
                              									innerlich faule Blöcke werden nach der vorläufigen Bearbeitung auf der Bandsäge A1 (s. w. o.) mittels
                              									der Rollenbahnen e1,
                              									e3, e5 vorwärts bewegt,
                              									durch die Förderketten t3 quer verschoben und auf der Säge S1 in 41 cm lange Stücke zerlegt, um sie auf den
                              									benachbarten Schindelmaschinen S in Schindeln zu
                              									verwandeln, oder in 1,22 m lange Stücke, um aus ihnen Latten zu verfertigen, wie
                              									vorhin beschrieben.
                           Sägespäne und andere kleine Abfälle fallen in Rinnen, welche mit Förderketten
                              									ausgerüstet und so angeordnet sind, dass sie diese Abfälle auf die Förderkette K abliefern. Diese schafft die Abfälle zu den
                              									Dampfkesseln und – soweit sie von diesen nicht verbraucht werden – zu einem
                              									Verbrennungsofen.
                           Das Triebwerk dieser verwickelten Anlage befindet sich zum grössten Theil im
                              									Erdgeschoss.
                           Das Schwungrad der Betriebsmaschine, welches gleichzeitig Riemenrolle ist, hat 7,32 m
                              									Durchmesser bei 1,58 m Breite und macht 63 Umdrehungen in der Minute.