| Titel: | Neuere Grubenventilatoren. | 
| Autor: | Pregél | 
| Fundstelle: | Band 296, Jahrgang 1895, S. 54 | 
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                        Neuere Grubenventilatoren.
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Grubenventilatoren.
                        
                     
                        
                           Im Mittel ist die für einen Grubenarbeiter benöthigte Luftmenge 120 bis 180 cbm/Std., während
                              									der Spannungsunterschied, welcher bei Sonderventilation 10 bis 60 mm Wassersäule
                              									beträgt, bei Sammelventilation auf 60 bis 150 mm Wassersäule, entsprechend 0,006 bis
                              									0,015 m, steigt. Die minutliche Umlaufszahl des Flügelrades schwankt je nach Grösse
                              									und System zwischen 30 und 500. Dasselbe kreist in einem allmählich sich
                              									erweiternden Ringraum, welcher Vertheiler, Blasehals oder Diffusor genannt wird. Je
                              									nach der Ventilationsfähigkeit der Gruben sind die Spannungsunterschiede passend zu
                              									bemessen. Enge Gruben erfordern kleine Ventilatoren mit grosser Umlaufszahl und
                              									grosser Saugwirkung, während bei weiten Gruben grosse Ventilatoren mit kleiner
                              									Umlaufszahl vortheilhaft sind.
                           Die im Folgenden zu besprechenden Ventilatoren sind wie folgt geordnet:
                           1) Schaufelrad von gleichbleibender Breite (Guibal, Capell,
                                 										Walker, Pelzer, Farcot).
                           2) Flügelrad mit abnehmender Schaufelbreite (Waddle, Ser,
                                 										Rateau, Farcot, Wenner, Wade).
                           3) Flügelrad mit Einlaufkegel (Rateau, Ser).
                           4) Flügelrad mit Einlaufschraubenflügel (Pelzer,
                                 									Wade).
                           5) Flügelrad mit nach rückwärts gekrümmten Schaufeln (Capell,
                                 										Walker, Pelzer, Wade, Farcot).
                           6) Rad mit geraden radial stehenden Schaufeln (Waddle).
                           7) Rad mit nach vorwärts gekrümmten Schaufeln (Ser, Rateau,
                                 										Wenner).
                           8) Schaufelrad mit schräg stehenden geraden oder nach vor- oder rückwärts
                              									abgekrümmten Schaufelenden (Guibal).
                           
                           9) Schaufelrad mit unterbrochen gekrümmten Flügeln (Capell, Farcot).
                           10) Verbundventilatoren (Wenner).Ueber Ventilatoren
                                       												vgl. D. p. J. 1885 255 280, 256 * 145, 257 490; 1888 267
                                       												* 1; 1889 272 * 74, 273 118; 1891 280 * 39 * 180; 1892
                                       													283 187; 1893 289 252; 1894 293 * 35, 294 264.
                           Die Berechnungen der Ventilatoren werden wesentlich vereinfacht, wenn an Stelle der
                              									eigentlichen Grubenquerschnitte eine gleichwertige Querschnittsfläche a in einer dünnen Scheidewand an der Beobachtungsstelle
                              									des Wetterkanales gesetzt wird, durch welchen in der Secunde dieselbe Luftmenge V bei derselben Spannung oder Depression h strömt, wie in der Grube.
                           Nach Murgue gilt
                           a < 1 qm als enge Grube,
                           a = 1 bis 1,5 qm als mittlere,
                           a > 1,5 qm als weite
                              										Grube.Vgl. A. v. Jhering, Die Gebläse, Berlin
                                    										1893.
                           Ist nun
                           a qm die gleichwertige Fläche,
                           vm/Sec. die Wetter-
                              									oder Luftgeschwindigkeit,
                           Vcbm/Sec. die
                              									secundlich geforderte Luftmenge,
                           u=\pi\,D\,\frac{n}{60}m/Sec. die
                              									Umfangsgeschwindigkeit des Flügelrades,
                           o=\frac{\pi}{4}\,{D_1}^2 qm die
                              									Durchgangsöffnung des Ventilators bei einem Saugrohr,
                           H0
                              									die theoretische Maximaldepression in m Wassersäule,
                           H die effective
                              									Maximaldepression,
                           h die effective Depression für
                              									irgend eine Umfangsgeschwindigkeit in m Wassersäule,
                           γ0
                              									= 1000 k/cbm
                              									Gewicht von 1 cbm Wasser,
                           γ = 1,293 k/cbm Gewicht von
                              									1 cbm Luft bei der Temperatur 0°,
                           g = 9,81 m/Sec.
                              									Beschleunigung der Schwerkraft,
                           so ist
                           
                              v=\sqrt{2\,g}\,\sqrt{\frac{\gamma_0}{\gamma}}\,\sqrt{h}\mbox{ (=
                                 										Luftgeschwindigkeit)},
                              
                           V = μ . a . v (= Luftmenge, wenn μ  = 0,65 ein Coëfficient ist).
                           Nun ist
                           
                              H_0=\frac{u^2}{g}\,.\,\frac{\gamma}{\gamma_0}\mbox{ (= theoretischer
                                 										Maximaldepression)}
                              
                           und weil
                           
                              \frac{H}{H_0}=k\mbox{ (= dem manometrischen Wirkungsgrad)}
                              
                           ist, so wird
                           
                              H=k\,.\,\frac{u^2}{g}\,.\,\frac{\gamma}{\gamma_0}\mbox{ (= der effectiven
                                 										Depression)}
                              
                           sein. Sonach ist
                           h0 =
                              										H – h (die Depressionsabnahme)
                           und
                           h = H – h0.
                           Weil aber die Luftmengen, die durch den Querschnitt a,
                              									sowie durch den Ventilatorquerschnitt o strömen, die
                              									gleichen sind, so folgt:
                           
                              o . v
                              0
                              = a . v
                              
                           oder
                           
                              o\,.\,\sqrt{h_0}=a\,\sqrt{h}
                              
                           
                              \frac{h_0}{h}=\frac{a^2}{o^2}\mbox{ bezieh.
                                 										}h_0=\frac{a^2}{o^2}\,h.
                              
                           Dieser Werth in Gleichung
                           h = H – h0 bezieh. h + h0
                              									= H
                           eingesetzt, folgt
                           
                              h\,\left(1+\frac{a^2}{o^2}\right)=H
                              
                           und daher
                           
                              h=\left(\frac{o^2}{o^2+a^2}\right)\,H.
                              
                           Da ferner
                           
                              H=k\,.\,\frac{u^2}{g}\,.\,\frac{\gamma}{\gamma_0}
                              
                           ist, so folgt:
                           
                              h=k\,.\,\frac{u^2}{g}\,.\,\left(\frac{o^2}{o^2+a^2}\right)\,\frac{\gamma}{\gamma_0}
                              
                           (= effectiver Depression in m Wassersäule).
                           Hieraus folgt:
                           
                              \frac{h}{u^2}=\frac{k}{g}\,\left(\frac{o^2}{o^2+a^2}\right)\,\frac{\gamma}{\gamma_0}=C_0=\mbox{Constante}.
                              
                           Es war ferner:
                           V =μ . a. v die Luftmenge in cbm/Sec.,
                           v=\sqrt{2\,g}\,\sqrt{\frac{\gamma_0}{\gamma}}\,\sqrt{h} die
                              									Luftgeschwindigkeit in m/Sec. und
                           
                              h=\frac{k}{g}\,\left(\frac{o^2}{o^2+a^2}\,\frac{\gamma}{\gamma_0}\,.\,u^2
                              
                           (die Depression in m Wassersäule),
                           woraus nach Einsetzung folgt:
                           
                              V=\mu.\,.\,a\,.\,u\,.\,o\,\sqrt{\frac{2\,k}{o^2+a^2}}
                              
                           und
                           
                              \frac{V}{u}=\mu\,.\,a\,.\,o\,\sqrt{\frac{2\,k}{o^2+a^2}}=C=\mbox{
                                 										Constante}.
                              
                           Sonach hat das folgende Gesetz für alle Ventilatoren Geltung:
                           1) Die von einem Ventilator secundlich gelieferte Luftmenge V
                                 										ist der secundlichen Umlaufszahl des Flügels (n :
                                 										60) direct proportional.
                           2) Die Depression h ist dem Quadrate dieser Umlaufszahl,
                                 										also (n2)
                              										direct proportional.
                           
                              u=\pi\,D\,.\,\frac{n}{60}
                              
                           Es ist daher
                           
                              \frac{V}{u}=C=\frac{V}{\pi\,D\,.\,\frac{n}{60}}
                              
                           daher
                           
                              \frac{V}{n}=\frac{\pi\,D}{60}\,.\,C=C_1\mbox{ (Constante)}.
                              
                           Ebenso wird
                           
                              \frac{h}{u^2}=\frac{h}{\left(\frac{\pi\,D}{60}\right)^2\,.\,n^2}=C_0
                              
                           sein, sonach
                           
                              \frac{h}{n^2}=\left(\frac{\pi\,D}{60}\right)^2\,.\,C_0=C_2
                              
                           werden.
                           Werden die Depressionen in mm Wassersäule eingesetzt, so folgt:
                           
                              v=\sqrt{2\,g\,\frac{\gamma_0}{\gamma}\,.\,\frac{h}{1000}}
                              
                           weil γ0 = 1000 ist, also
                           
                           
                              
                              v=\sqrt{2\,g\,\frac{h}{\gamma}}.
                              
                           Wird
                           √2g = 4,43
                           und
                           
                              \gamma=1,25=\frac{5}{4}
                              
                           angenommen, so entsteht
                           v = 3,961 √h
                           als Luftgeschwindigkeit in m/Sec. Das Luftvolumen wird
                           V = μ . a . v bezieh. V = μ . a . 3,961 . √h
                           und, weil μ = 0,65 ist,
                           V = 0,65 . 3,961 . a √h
                           oder
                           V = 2,574 . a √h
                           sein. Hiernach entsteht
                           
                              a=\frac{1}{2,574}\,.\,\frac{V}{\sqrt{h}}
                              
                           oder
                           a = (0,38 . V : √h) qm
                           als gleichwerthige Querschnittsfläche.
                           
                        
                           Guibal's Grubenventilatoren.
                           Ueber Grubenventilatoren im Allgemeinen und über Guibal's
                                 										Ventilatoren insbesondere ist bereits früher in D.
                                 										p. J. 1889 272 * 73 bezieh. 1889 273 118 berichtet worden. Obwohl dieselben in Deutschland
                              									durch kleinere, rasch umlaufende Ventilatoren verdrängt sind, so werden diese für
                              									leicht zu ventilirende Gruben bei Bewältigung grosser Luftmengen doch noch ihren
                              									Platz behaupten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 56
                              Guibal-Ventilatoren.
                              
                           Die ausserordentlich grossen Abmessungen von D bis 11 m
                              									und B bis 3,5 m Durchmesser und Breite bedingen grosse
                              									Eigengewichte, und bei Umlaufsgeschwindigkeiten von v =
                              									30 m und mehr werden bedeutende Effectverluste durch Reibung verursacht.
                           Zudem veranlasst der stossweise Luftaustritt ein starkes Geräusch und Vibrationen,
                              									welche den ganzen Flügelbau mit der Zeit lockern.
                           Die Guibal-Ventilatoren (Fig. 1 bis 6) sind mit geraden,
                              									einen Zugkreis berührenden Schaufeln versehen, die, gegen den äusseren Umfang
                              									schwach abgebogen, meistens nach vorwärts (Fig. 1 und 6), seltener nach
                              									rückwärts (Fig. 2)
                              									gekrümmt sind, manchmal aber auch wie Fig. 3 und 4 gerade auslaufen. Diese
                              									sind bis auf die Austrittsöffnung durch das Gehäuse (Fig. 1) eingeschlossen,
                              									so dass nur diejenigen Zellen die Luft wegfördern, die gerade vor der
                              									Austrittsöffnung zu stehen kommen. Zur Regelung derselben dient manchmal ein von
                              									aussen stellbarer Schieber, sonst sind die meisten mit einem spiralig in einen
                              									Schlott auslaufenden Gehäuse versehen.
                           In Tabelle I sind Abmessungen, sowie Angaben über Leistung und Effectverbrauch von
                              									Guibal-Ventilatoren, wie sie von der Maschinenbauanstalt
                                 										Humboldt in Kalk a. Rh. ausgeführt werden, zusammengestellt.
                           Tabelle I.
                           
                              Guibal-Ventilatoren von der Maschinenbauanstalt Humboldt in
                                 										Kalk a. Rh.
                              
                           
                              
                                 Schaufelrad-durchmesserD in m
                                 RadbreiteB in
                                    											m
                                 Depressionh in
                                    											mmWassersäule
                                 LuftmengeV in
                                    											cbm/Sec.
                                 Reine
                                    												Venti-lationsleistungN=\frac{V\,.\,h}{75}
                                    											in HP
                                 EffectverbrauchNe in HP bein = 60
                                 MechanischerWirkungsgradηm = N : Ne
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                   5  6  7  8  9101112
                                 1,51,82,12,42,73,03,33,6
                                   21  30  40  53  68  84100120
                                   510162433466281
                                     1,4    4,0    8,5  17,0  30,0  51,5  82,5130,0
                                     3    6  14  27  47  82132205
                                 0,4660,6670,6000,6300,6400,6280,6250,634
                                 Die Depression h  und das
                                    											Luft-  volumen V be-  ziehen sich
                                    												auf  n ±  60
                                    											minutl.  Umdrehungen  des Flügelrades.
                                 
                              
                           Eine grosse Anzahl Versuche, hauptsächlich mit Guibal'schen Centrifugalventilatoren, sind von R. van
                                 										A. Norris in Wilkes-Barre, Pa., im J. 1890 in amerikanischen Gruben
                              									angestellt worden, worüber in Engineering, 1892 Bd. 53
                              									* S. 303, Bericht gegeben ist. Aus diesem, sowie nach Uhland's Rundschau, 1893 Bd. 7 Nr. 39 und 40 * S. 305 bezieh. S. 316, ist
                              									eine kleine Zusammenstellung in Tabelle II gemacht worden.
                           Aus dieser ganzen Versuchsreihe glaubt Norris folgende
                              									Rückschlüsse ziehen zu können:
                           1) Auf die Leistung ist der Durchmesser einflusslos; grosse Durchmesser setzen nur
                              									die Umlaufszahl herab.
                           2) Mit der Rad breite wächst die Luftmenge, ohne den Wirkungsgrad zu
                              									beeinflussen.
                           3) Innerhalb angemessener Grenzen hat die Gestalt der Schaufeln keinen wesentlichen
                              									Einfluss auf die Ventilatorleistung. Nach rückwärts abgebogene Schaufeln scheinen
                              									die Stösse herabzumindern.
                           4) Einen bedeutenden Einfluss hat die Form des Gehäuses. Schliesst sich das Gehäuse
                              									kreisförmig an das Schaufelrad an (Fig. 1), so wird der
                              									Wirkungsgrad herabgesetzt. Bedeutend besser sind diejenigen Ventilatorgehäuse,
                              									welche das Schaufelrad spiralförmig umschliessen (Fig. 2, 3, 4 und 6).
                           
                           Tabelle II.
                           
                              Guibal-Ventilatoren, Versuche von van A. Norris.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 57
                              Schaufelraddurchmesser in m; Breite
                                 										B in m; Minutliche Umlaufszahl n; Umfangsgeschwindigkeit v in m/Sec.; Luftmenge
                                 										V in cbm/Sec.; Luftmenge für eine Umdrehung in cbm; Inhalt des Schaufelrades in
                                 										cbm; Depression h in mm Wassersäule; Aequivalente Fläche a qm; Indic.
                                 										Dampfmaschinenleistung Ni; Dynam. Wirkungsgrad N : Ni; Reine
                                 										Ventilationsleistung N; Bemerkungen; Delaware and Hudson Canal Company,
                                 										Baltimore Tunnel, doppelt (Fig. 4 und 5), ohne Schieber. Vier Saugrohre D1 = 2,44 m.; Susquehannah Coal
                                 										Company, doppelt (Fig.
                                    											2), mit Schieber und vier Saugrohren D1 = 2,694 m. * Nur der linke
                                 										Ventilator in Betrieb.; Empire mine (Fig. 1), einfach,
                                 										ohne Schieber. Ein Saugrohr D1 = 3,66 m.; Lehigh Valley (Fig. 3) Coal Company,
                                 										Henry Colliery. Ein Saugrohr D1 = 4,575 m.; Lehigh and Wilkes-Barre Coal
                                 										Company's Stanton Colliery (Fig. 6). Ein Saugrohr
                                 										D1 = 3,66 m.
                              
                           5) Regulirungsschieber haben einen entschiedenen Vortheil.
                           6) Mit der Umfangsgeschwindigkeit steigt auch der Wirkungsgrad.
                           
                        
                           Walker's Grubenventilator.
                           J. S. Walker in Wigan hat nach dem englischen Patent Nr.
                              									17141 vom 13. December 1887 den aus Fig. 7 und 8 ersichtlichen
                              									Grubenventilator aufgestellt, bei welchem der Boden des spiralig erweiterten
                              									Gehäuses in der Bogenlänge von drei Schaufeltheilungen sich an das Flügelrad
                              									schliesst, so zwar, dass eine Luftförderung erst von a
                              									über b bis c möglich wird.
                              									Der Patentanspruch erstreckt sich zum grössten Theil bloss auf die Bauausführung des
                              									Flügelrades.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 57
                              Walker's Grubenventilator.
                              
                           Jede aus einer Blechtafel ausgeschnittene, gebogene Schaufel schliesst sich an das
                              									Nabenstück an, und es werden durch Segmente d die
                              									einzelnen Flügel verbunden, während Zugstangen e den
                              									äusseren Abstand sichern.
                           
                        
                           Waddle's Grubenventilatoren.
                           Auf der Kohlengrube Craghead mit Flözen in 50, 70, 90
                              									und 154 m Teufe und drei Schächten ist ein Grubenventilator von Waddle, Ausführung vom Jahre 1890, aufgestellt, welcher
                              									nach Revue industrielle, 1892 Bd. 20 * S. 395, die
                              									folgenden Abmessungen besitzt:
                           
                              
                                 Aeusserer Durchmesser der Schlussreifen
                                 11,074
                                 m
                                 
                              
                                 Aeusserer Flügeldurchmesser
                                 10,668
                                 m
                                 
                              
                                 Aeussere Breite des Flügelrades
                                 0,348
                                 m
                                 
                              
                                 Aeussere Breite der Schlussringe
                                 0,705
                                 m
                                 
                              
                                 Durchmesser des Einlaufrohres mit
                                    											Konoid-    stutzen
                                 4,115
                                 m
                                 
                              
                                 Rauminhalt des Ventilators
                                 73,14
                                 cbm
                                 
                              
                                 Cylinderdurchmesser
                                 d = 61
                                 cm
                                 
                              
                                 Kolbenhub
                                 s = 1,067
                                 m
                                 
                              
                                 Kolbenstangendurchmesser
                                 95
                                 mm
                                 
                              
                           Die direct wirkende Dampfmaschine arbeitet mit 0,25 bis 0,75
                              									Füllung und Auspuff ins Freie.
                           Das in Fig. 9 und 10 gezeichnete Waddle'sche Flügelrad, Modell 1890, besitzt 36 Stück
                              									radial stehende, abwechselnd lange und kurze, vom Einlaufsrohr nach dem Umfang zu in
                              									der Breite bis auf 343 mm stetig abnehmende Schaufeln, welche an einem Einlaufkonus
                              									mit 12 Stück nach rückwärts schwach gekrümmten Leitschaufeln ansetzen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 57
                              Waddle's Flügelrad.
                              
                           Die Breitenabmessung der Flügel ist derart bemessen, dass ein Product Flügelbreite
                              									mal Umlaufsgeschwindigkeit dieses entsprechenden Flügelpunktes constant bleibt.
                           Hiernach ergibt sich für die Flügelbreite an dem inneren Ring von d2 = 4,115 m
                              									Durchmesser aus b2d2 = b1d1 bezieh.
                              										b_2=\frac{d_1}{d_2}\,b_1 der Werth C
                           
                              b_2=\frac{10,668}{4,115}\,.\,0,343=0,890\ m
                              
                           Dieses Schleudergebläse arbeitet ohne Mantel und ohne Ausblasrohr dadurch, dass
                              									die geraden radialen Schaufeln seitlich durch zwei Böden bis auf die Einlauföffnung
                              									seitlich abgeschlossen sind, während diese am äusseren Umfang in der Breite 343 mm
                              									frei ausmünden.
                           Bemerkenswerth sind die in folgender Tabelle III zusammengestellten
                              									Versuchsergebnisse bei drei und zwei offenen Schächten und bei einer
                              									Querschnittsöffnung im Saugkanal a = 16,378 qm an der
                              									Messtelle. Ist v
                              									m/Sec. die
                              									Luftgeschwindigkeit im Querschnitt a, so ist die
                              									Luftmenge V = v . a in cbm/Sec. und die reine Ventilatorleistung
                           
                              N=\frac{1}{75}\,.\,V\,.\,h,
                              
                           worin h die Depression in mm
                              									Wassersäule ist.
                           Tabelle III.
                           
                              Waddle's Grubenventilator.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 58
                              Versuchs-Nr.; Minutliche
                                 										Umlaufszahl; Luftgeschwindigkeit; Luftmenge; Depression; Wassersäule Temperatur
                                 										aussen in Grad Cels.; Temperatur innen in Grad Cels; Mittlerer Dampfüberdruck in
                                 										k/qc; Ventilationsleistung; Indicirte Dampfmaschinenleistung; Dynam.
                                 										Wirkungsgrad; Bemerkungen.
                              
                           Dagegen ist
                           
                              N_i=\frac{1}{75}\,\left(\frac{\pi}{4}\,d^2\right)\,.\,p\,.\,2\,s\,.\,\frac{n}{60}
                              
                           die indicirte Leistung der Dampfmaschine, welche sich für
                              										\frac{\pi}{4}\,d^2=2882 qc Kolbenfläche und
                              										\frac{s}{30}=0,0356 auch in einfacher Form schreiben
                              									lässt:
                           Ni = 1,368 . p . n.
                           Der dynamische Wirkungsgrad folgt sodann:
                           ηd = N : Ni
                           Bei einem älteren, auf der Grube Celynen (vgl. Oesterr. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen), 1885 * S. 251) befindlichen Waddle'schen Ventilator von D = 13,7 m
                              									Durchmesser, D1
                              									= 4,57 mm Durchmesser der Einlauföffnung und B = 2,0 m Breite wurden am 30. October 1879 bei dem
                              									Querschnitte a = 20 qm des Wasserkanales und v = 3,833 m/Sec. Luftgeschwindigkeit mit n = 51 minutlichen Umdrehungen des Schaufelrades V= 76,66 cbm/Sec. Luftvolumen geleistet, wobei auf dem Dampfkolben, d = 81 cm Durchmesser und s = 1,22 m Hub bei einem mittleren Ueberdruck p = 0,98 k/qc wirkend, eine indicirte Leistung Ni = 142  geliefert wurde, während die
                              									reine Ventilatorleistung N= 52,13  ausmachte,
                              									was einem dynamischen Wirkungsgrade von
                           ηd = 52 : 142 ∾ 0,367
                           entsprechen würde.
                           
                        
                           Rateau's Grubenventilator.
                           Von V. Biétrix et Cie. in Saint Etienne ist nach Revue Universelle des Mines, 1891, Serie 3 Bd. 15 * S.
                              									225, bezieh. Revue industrielle, 1890 * S. 479, für die
                              									Kohlengrube d'Aubin in Aveyron ein Ventilator von Rateau aufgestellt worden.
                           Aehnlich wie bei Waddle's Ventilator tritt die Luft in
                              									axialer Richtung ein und wird durch zwei konoidische Flügelwände in die radiale
                              									Richtung abgelenkt. Die Flügel sind an der Eintrittsstelle zurückgebogen, beim
                              									Austritt jedoch unter 45° gegen den Halbmesser vorgeneigt. Aus dem Rade tritt die
                              									Luft in ein spiralig erweitertes Auslaufrohr von zunehmender Breite (Diffusor),
                              									dessen Querschnitt bis zur oberen Schlottmündung stetig zunimmt.
                           Die untere Hälfte des Gehäuses ist ausgemauert, die obere Hälfte desselben und der
                              									Schlott bestehen aus Blech, während die Schaufeln aus Stahlblech in Formen gepresst
                              									werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 58
                              Rateau's Grubenventilator.
                              
                           Der in Fig. 11 und 12 dargestellte
                              									Ventilator besitzt D = 2,0 m äusseren Flügeldurchmesser
                              									und d = 1,2 bezieh. F1 = 1,06 qm Durchmesser bezieh. Querschnitt am
                              									Einlaufrohr, während
                              									die quadratische Schlottmündung bei 1,95 m Seitenlänge 3,8 qm Querschnitt besitzt.
                              									Das von den Schaufeln eingeschlossene Volumen beträgt 0,75 cbm. Das Flügelrad ist am
                              									Einlaufkegel mit der Welle verbunden, welche durch die 1 m grosse Riemenscheibe von
                              									dem 1,83 m grossen Schwungrade der Dampfmaschine von 815 qc mittlerer Kolbenfläche
                              									bethätigt wird.
                           Bei den Versuchen war die Lufttemperatur 31° bis 33° C., der Barometerstand 741 mm,
                              									das Wetter heiss und trocken, die Luftdichtigkeit γ =
                              									1,122 k/cbm
                              									bezieh. Wasserdichtigkeit der Luft (γ : g) = 0,1146.
                           Die Umlaufszahlen des Ventilators und der Dampfmaschine wurden mit übereinstimmenden
                              									Zählwerken (Deschiens) und die Luftgeschwindigkeit mit
                              									Anemometer (Casartelli) an der Schlottmündung gemessen.
                              									Zu diesem Behufe wurde diese mittels eines Drahtgitters in 36 Quadrate von 0,325 m
                              									Seitenlänge getheilt.
                           Die äquivalente Querschnittsfläche wurde nach Murgue
                              									mit
                           a = (0,38 V : √h)
                           und die Luftleistung mit
                           N = (Vh :
                              									75)
                           berechnet, während
                           ηd = N : Ni
                           der mechanische oder dynamische Wirkungsgrad ist, wobei Ni die indicirte Dampfmaschinenleistung vorstellt.
                           Der Durchmesser des Dampfcylinders ist d = 32,5 cm
                              									bezieh. die Kolbenfläche 825 qc, der Kolbenhub s = 0,5
                              									m und die mittlere Kolbengeschwindigkeit 3,64 m/Sec. während das Verhältniss der
                              									Flügelgeschwindigkeit zur Geschwindigkeit im Kurbelzapfenkreis 3,67 beträgt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 59
                              Fig. 13.Schaulinien für Rateau's Ventilator.
                              
                           Aus den in der Tabelle IV zusammengestellten Versuchsergebnissen ist das Diagramm
                              										Fig. 13 zusammengestellt, und zwar sind auf der
                              									wagerechten Grundlinie die gleichwerthigen Querschnitte a in qdcm, auf der linken Standlinie die Depressionen h in mm Wassersäule und der Maasstab für den
                              									dynamischen Wirkungsgrad ηd aufgetragen, während auf der
                              									rechtsseitigen Standlinie der Maasstab für die Luftmengen V in cbm/Sec. gezeichnet ist. Zudem stellt die obere Wagerechte den Werth für die
                              									theoretische Depression
                           
                              H_0=\frac{\gamma}{g}\,.\,\omega^2\,R^2
                              
                           vor und die kurze Standlinie den Maasstab für den
                              									manometrischen Wirkungsgrad. Hierin ist die Curve V für
                              									die Volumleistung in cbm/Sec., ferner die Curve für den manometrischen
                              									Wirkungsgrad ηm
                              									= H : H0, worin H die wirklich
                              									beobachtete Depression ist, und endlich die Curve für den dynamischen Wirkungsgrad
                              										ηd = N : Ni eingezeichnet.
                           Aus diesem Diagramm ersieht man, dass die Grösstwerthe für ηd den dynamischen Wirkungsgrad
                              									zwischen a = 0,75 und 1,00 qm und für den
                              									manometrischen ηm zwischen a = 1,0 und 1,47 qm liegen. Daher
                              									ist dieser Ventilator D = 2,0 m Durchmesser für
                              									mittlere Grubenquerschnitte gut geeignet.
                           Tabelle IV.
                           
                              Rateau's Grubenventilator.
                              
                           
                              
                                 Versuchs-Nr.
                                 MinutlicheUmlaufszahl
                                 Depressionh in mm Wasser-säule
                                 Luftgeschwindig-keitv in m/Sec.
                                 LuftmengeV in cbm/Sec.
                                 GleichwertigerQuerschnitta in qm
                                 LuftleistungN in HP
                                 Indicirte
                                    												Dampf-maschinenleistungNi in HP
                                 DynamischerWirkungsgradηd =
                                    												(N : Ni)
                                 
                              
                                 Flügelradn
                                 Dampfmaschinen1
                                 
                              
                                 1
                                 290
                                 154
                                   96,75
                                 3,45
                                 13,1
                                 0,50
                                 16,9
                                 30,0
                                 0,563
                                 
                              
                                 2
                                 276
                                 151
                                 101,50
                                 5,30
                                 19,8
                                 0,75
                                 26,8
                                 37,8
                                 0,709
                                 
                              
                                 3
                                 215
                                 117
                                   62,75
                                 4,26
                                 16,0
                                 0,77
                                 13,4
                                 22,1
                                 0,606
                                 
                              
                                 4
                                 235
                                 128
                                   83,00
                                 6,30
                                 24,0
                                 1,00
                                 26,6
                                 36,8
                                 0,723
                                 
                              
                                 5
                                 212
                                 116
                                   68,50
                                 7,10
                                 27,0
                                 1,24
                                 24,6
                                 38,2
                                 0,644
                                 
                              
                                 6
                                 196
                                 107
                                   55,75
                                 7,50
                                 28,7
                                 1,47
                                 21,3
                                 37,3
                                 0,571
                                 
                              
                                 7
                                 187
                                 102
                                   47,00
                                 7,52
                                 29,6
                                 1,65
                                 18,6
                                 37,3
                                 0,499
                                 
                              
                                 8
                                 184
                                 100
                                   44,00
                                 7,96
                                 30,2
                                 1,72
                                 17,5
                                 37,8
                                 0,471
                                 
                              
                           
                        
                           G. M. Capell's Grubenventilator.
                           Von der Maschinenfabrik E. W. Dinnendahl bei Steele an
                              									der Ruhr werden nach dem D. R. P. Nr. 25273 vom 25. Februar 1883 Capell'sche Grubenventilatoren gebaut.
                           Anlagen mit Schaufelraddurchmesser von D = 3,8 m bis 1,0
                              									m und bis B = 2,0 m Breite sind in grösserer Zahl seit
                              									dem Jahre 1889 ausgeführt worden, welche durchgehends sehr günstige Erfolge sowohl
                              									in der Depression bis 270 mm Wassersäule, als auch in den Wirkungsgraden
                              									aufweisen.
                           Die Schaufelräder mit doppelseitigem Saugrohr (Fig. 14 und 15) bestehen nach Uhland's Constructeur, 1890 Bd. 23 Nr. 30 * S. 153, aus
                              									einer Antriebswelle a mit zwei seitlichen Speichennaben
                              										b und einer mittleren doppelten Scheibennabe c, welche das ganze Schaufelgehäuse in zwei
                              									Abtheilungen durch das Mittelblech d trennt, während
                              									zwei äussere, an die Speichen f angenietete Blechringe
                              										e den seitlichen Abschluss besorgen. Winkelringe
                              										g und h dienen ferner
                              									zum Anschluss eines cylindrischen Blechmantels i, in
                              									welchem rechteckige Oeffnungen k freigelassen sind, die
                              									eine Verbindung des Saugraumes mit dem Druckraume vermitteln. Nun sind die gebogenen
                              									steilgestellten Schaufeln l des Saugraumes gegen die
                              									nach rückwärts gekrümmten stark liegenden Schleuderschaufeln m etwas versetzt angeordnet, wodurch der Saugraum eine kapselartige
                              									Gestalt erhält.
                           In das Mauergehäuse (Fig.
                                 										16 und 17)
                              									werden nun schwere gusseiserne Ringe n eingesetzt,
                              									welche als Lagerböcke für die Schaufelradwelle a
                              									ausgebildet sind. Dieses spiralig sich erweiternde Gehäuse ist zur Hälfte in
                              									Mauerwerk ausgeführt, während der obere Theil mit dem Auslaufrohre aus Blech
                              									gefertigt ist.
                           Sehr bemerkenswerth sind Versuche, welche von dem Ingenieur Schulte in Dortmund mit einem Capell'schen Ventilator durchgeführt wurden, der die folgenden Abmessungen
                              									hatte:
                           D = 3350 mm äusserer Durchmesser
                              									des Schaufelkörpers,
                           D1
                              									= 2100 mm Durchmesser der Saugrohre,
                           B = 2000 mm Breite des
                              									Schaufelkörpers,
                           V0
                              									= 17,62 cbm Rauminhalt des Schaufelkörpers,
                           γ = 1,2751 k/cbm Dichtigkeit
                              									der Luft,
                           V = 52,45 cbm/Sec.
                              									secundlich geforderte Luftmenge,
                           Q = γ . V = 66,87 k/Sec.
                              									secundliches Luftgewicht,
                           n = 200 minutliche Umlaufszahl des
                              									Schaufelrades,
                           n1
                              									= 52 minutliche Umlaufszahl der Dampfmaschine,
                           H = 57 mm Depression in mm
                              									Wassersäule,
                           Nc= 39,86  Effect der Compression der Luft,
                           Nv = 5,26  Effect durch die lebendige
                              									Kraft der zum Ventilator zufliessenden Luft,
                           N = Nc
                              									– Nv
                              									= 34,60  Ventilatorleistung,
                           Ni = 76,52  indicirte Leistung der
                              									Dampfmaschine,
                           ηd = 0,452 dynamischer Wirkungsgrad der
                              									ganzen Anlage,
                           \frac{n}{60}=\frac{200}{60}=3\,1/2
                              									Ventilatorumläufe in der Secunde,
                           V_r=\frac{10}{3}\,.\,17,62=58,7cbm/Sec.
                              									Volumleistung des Ventilators,
                           V : Vv= 52,45 : 58,7 = 0,893 der volumetrische Füllungsgrad
                              									des Ventilators.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 60
                              Capell's Grubenventilator.
                              
                           In Bezug auf die Schaufelform ist zu bemerken, dass der Mittelpunktskreis für die
                              									inneren sechs Schaufeln einen Durchmesser d1 = 2100 mm hat, während der Krümmungshalbmesser ρ1 = 1030 mm besitzt.
                              									Die äusseren sechs Schaufeln sind mit ρ1 = 1065 mm Halbmesser aus einem Mittelpunktskreise
                              										d2 = 1670 mm
                              									gezogen.
                           Versuche, die im J. 1890 auf der Zeche Prosper 1
                              									bei Berge-Borbeck mit einem Capell-Ventilator ausgeführt wurden, sind in der
                              									beifolgenden Tabelle V zusammengestellt. Die Abmessungen dieses Ventilators
                              									waren:
                           D = 3,75 m Durchmesser des
                              									Schaufelrades,
                           D1
                              									= 2,10 m Durchmesser des Saugrohres,
                           B = 2,0 m Breite der
                              									Schaufeln,
                           d = 52 cm Cylinderdurchmesser der
                              									Zwillingsdampfmaschine,
                           O = 2087 qc wirksame Kolbenfläche
                              									eines Cylinders,
                           s = 0,8 m Kolbenhub,
                           F1
                              									= 4,704 qm Querschnitt des Schachtausbaues,
                           F2
                              									= 5,474 qm Querschnitt des Wetterkanales an der Messtelle,
                           v1
                              									= 8,083 m/Sec.
                              									Wettergeschwindigkeit 234 m unter Tage,
                           v2= 9,1 m/Sec. Luftgeschwindigkeit an der Messtelle,
                           V1
                              									= 4,704 . 8,083 = 38,0 cbm/Sec. Luftmenge unter Tage,
                           V2
                              									= 5,474 . 9,1 = 49,80 cbm/Sec. Luftmenge an der Messtelle,
                           h = 186 mm Depression in
                              									Wassersäule bei n = 72 pro Minute,
                           V1
                              									: V2 = 38 : 49,8 =
                              									0,76, d.h. nur 76 Proc. der Ventilatorleistung werden in der Grube nutzbar
                              									gemacht.
                           Tabelle V.
                           
                              Capell's Ventilator, Zeche Prosper I.
                              
                           
                              
                                 Versuchs-Nr.
                                 Umlaufszahln in der Minute
                                 LuftmengeV in cbm/Sec.an
                                    											derMesstelle
                                 Depressionh in mmWassersäule
                                 LuftleistungNe in HP
                                 Dampf-maschinen-leistung Ni in
                                    											HP
                                 DynamischerWirkungsgradηd
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                 123
                                 72,080,087,5
                                 49,8255,8060,48
                                 186223269
                                 119,3157,9207,8
                                 229*310390
                                 0,520,510,53
                                 * 24 Proc. von   Ni gehen für   die Ventilator-  
                                    											leistung verl-   oren.
                                 
                              
                           
                        
                           E. D. Farcot's saugender Niederdruckventilator für grosse
                              									Luftmengen.
                           Nach Revue industrielle, 1890 * S. 329, bauen E. D. Farcot Fils in Paris Hochdruck Ventilatoren mit
                              									Depressionen von 900 bis 1000 mm Wassersäule für Stahlwerke, Giessereien, ferner
                              									Mitteldruck- und endlich Niederdruck-Ventilatoren für grosse Volumleistungen, welche
                              									hauptsächlich im Grabenbetrieb gebraucht werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 60
                              Capell's Grubenventilator.
                              
                           
                           Das in Fig. 18 und
                              										19 dargestellte
                              									Flügelrad besitzt Schaufeln von 600 mm Breite, welche auf d = 800 mm Durchmesser radial gerichtet und von da aus bis auf D = 1200 mm zurückliegend gekrümmt sind. Durch eine
                              									volle Mittelscheibe ist das Flügelrad in zwei Hälften abgetheilt, so dass von beiden
                              									Seiten Einlaufrohre von D = 0,8 m Durchmesser
                              									angeordnet werden können, während das mittlere Gehäuse spiralig erweitert in das
                              									Abgangsrohr ausläuft.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 61
                              Farcot's Niederdruckventilator.
                              
                           Einlaufkonus sind hierbei nicht vorhanden, sowie das Gehäuse unter Umständen
                              									entbehrlich ist, sobald die absolute Auslaufgeschwindigkeit annähernd Null wird.
                              									Weil die Ausgangsquerschnitte am äusseren Flügelradumfange verengt sind, so arbeitet
                              									das Schaufelrad mit Reactionsdruck.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 61
                              Farcot's Ventilator für mittlere Depressionen.
                              
                           Nach einer Angabe in der Revue des Mines, 1891 * S.
                              									219, schwankten der manometrische Wirkungsgrad ηm
                              									= 0,28 bis 0,59, die Umfangsgeschwindigkeiten von v = 28,6 bis 45,94, die Depressionen H = 50 bis 95 mm, die Luftmengen V =18,3 bis 24,3 cbm/Sec. bei Schaufelrädern von D = 2,5 bis 6,0 m Durchmesser.
                           
                        
                           E. D. Farcot's Ventilator für mittlere Depressionen.
                           Bei diesem saugenden Ventilator (Fig. 20 bis 22) sind die Flügel von
                              									der Nabe an bis zu dem d = 800 mm grossen Einlauf
                              									radial gerichtet und von da ab nach vorwärts gekrümmt. Zudem sind diese krummen
                              									Schaufeln durch zwei kegelförmige Ringböden seitlich abgeschlossen und von b = 620 auf 220 mm Breite nach dem Umfange abnehmend.
                              									Dieses Flügelrad kreist in einem 1000 mm breiten, dazu centrisch angeordneten
                              									Gehäuse, so dass nur jene Zellen fördern können, welche sich gerade vor dem Auslauf
                              									röhr befinden. Seitlich abgedichtet wird das Flügelrad durch Winkelringe, welche in
                              									Kreisrillen der Einlaufrohre einsetzen.
                           Stark vorwärts gekrümmte Schaufeln bedingen unter sonst gleichen Umständen eine
                              									grössere Austrittsgeschwindigkeit und dadurch einen Effectverlust, welcher nur durch
                              									Anwendung eines Diffusors (Vertheilers) zum Theil wiedergewonnen werden kann.
                           Diese Farcot-Ventilatoren besitzen jedoch keinen Blasehals oder Vertheiler.
                           
                        
                           Ser's Grubenventilator.
                           Dieser raschlaufende Ventilator mit kleinem Durchmesser ist bereits früher
                              									ausführlich behandelt, weshalb auf I). p. J. 1888 267 * 1 verwiesen
                              									wird. Zur Ergänzung dessen mögen noch einige Angaben über Versuchsergebnisse
                              									folgen.
                           Als Constructionsregel für Ser'sche Grubenventilatoren
                              									gibt Pinette (Revue des
                                 										Mines, 1891 Bd. 14 Nr. 3 * S. 213) Folgendes an. Für eine bestimmte Grube
                              									von bestimmtem äquivalentem Querschnitt a ist die
                              									Grösse des Ser'schen Ventilators dann passend, wenn der
                              									Ausflussquerschnitt desselben dem äquivalenten Querschnitt a gleicht. Ist dieser Querschnitt a doppelt
                              									so gross als der Ausflussquerschnitt, so vermehrt sich zwar die Luftmenge auf 1,65
                              									bis 1,75, dafür vermindert sich die Depression um annähernd 30 Proc.
                           Zur Berechnung der Luftmenge dient die bekannte Formel von Murgue:
                           
                              a=0,38\,\frac{V}{\sqrt{h}},
                              
                           woraus
                           
                              V=\frac{a\,.\,\sqrt{h}}{0,38}=2,631\,.\,a\,\sqrt{h}
                              
                           folgt.
                           
                           Tabelle VI.
                           
                              Ser'sche Grubenventilatoren.
                              
                           
                              
                                 DurchmesserdesFlügelradesD in m
                                 AequivalenteQuerschnitts-flächea in qm
                                 MinutlicheUmlaufszahln
                                 EffectiveDepressionh in mm
                                 LuftmengeV in
                                    											cbm/Sec.
                                 Reine Venti-lationsleistungNe in
                                    											HP
                                 ManometrischerWirkungsgradηm
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                 1,41,42,02,02,0
                                 0,51,01,01,52,0
                                 400400280
                                 83,5258,0080,0065,7958,00
                                 1220253240
                                 13,3615,5026,6628,0730,93
                                 0,9620,6680,9220,7580,668
                                 Manometrischer
                                    												Grösstwerth  \eta_m=\frac{1}{2}\,(0,962+0,922)=0,942  und
                                    											ein manometrischer Mittel-  werth ηm = 0,796 für beide, sowie  ein
                                    											Mittelwerth für               D = 2,0
                                    												m              ηm = 0,782.
                                 
                              
                           Tabelle VII.
                           
                              Ser'sche Grubenventilatoren.
                              
                           
                              
                                 Durch-messer
                                    												desFlügelradesD in m
                                 Aequi-valenteQuer-schnitts-flächea in qm
                                 MinutlicheUmläufedesFlügelradesn
                                 Depressionh in mmWasser-säule
                                 LuftmengeV incbm/Sec.
                                 VomVentilatorverbrauchteLeistungNe in
                                    											HP
                                 Riemenscheibe
                                 Dampfmaschine
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                 Durch-messerin mm
                                 Breitein mm
                                 Cylinder-druch-messerin cm
                                 Kolbenhubin m
                                 
                              
                                 1,01,2  1,4*1,61,82,02,5
                                 0,250,360,490,640,811,001,56
                                 500420350310270240185
                                 65656565656565
                                   5,5  8,011,014,018,022,035,0
                                 11162025313858
                                   400  500  600  700  800  9001100
                                 200225250275300325350
                                 25303540455060
                                 0,250,300,350,400,450,500,60
                                 * Bei D = 1,4 m werden für  
                                    												Depressionen     h = 50, 80 mm     n = 310, 390     V = 9,5, 12 cbm/Sec.    
                                       												Ne = 14, 27 HP.
                                 
                              
                           Es ist ferner aus Versuchen gefunden worden, dass die vom Ventilator gelieferte
                              									Windmenge im Mittel gleich dem Zehnfachen des von den Schaufeln durchlaufenen Raumes
                              									sei.
                           Aus der Tabelle VI wird der Einfluss einer Aenderung der äquivalenten Fläche a auf den manometrischen Wirkungsgrad ηm
                              									veranschaulicht, während in der Tabelle VII für Flügelraddurchmesser D = 1,0 bis 2,5 m und gleichwertige Flächen a = 0,25 bis 1,56 qm bei gleichbleibender Depression
                              										h = 65 mm, die Luftmengen V= 5,5 bis 35,0 cbm/Sec. sich ergeben, woraus ohne weiteres die reinen
                              									Ventilatorleistungen
                           
                              N=\frac{1}{75}\,.\,V\,.\,h
                              
                           berechnet werden können.
                           
                        
                           Pelzer's Grubenventilator.
                           Eigenthümlich an diesem Grubenventilator sind die Schöpfschaufeln, durch welche die
                              									eintretende Luft eine drehende Bewegung erhält, so dass dieselbe zwischen den
                              									Ventilatorenschaufeln bis zur Erreichung der erforderlichen Spannung nur noch einen
                              									kleinen Weg zurückzulegen hat.
                           Dadurch wird ein stossfreier Lufteintritt bei einer Saugöffnung von verhältnissmässig
                              									kleinem Durchmesser erzielt.
                           Ferner ist in der Anlage der verstellbare Vertheiler, Diffusor, bemerkenswerth. Bei
                              									saugenden Ventilatoren ist nach Angabe von Pelzer der
                              									Vertheiler so einzurichten, dass die ausgeworfene Luft zu einem geschlossenen Strome
                              									gesammelt und unter Vermeidung von Stauungen und möglichst ohne Berührung mit Wänden
                              									ins Freie gelangt.
                           In Fig. 23 bis 28 ist nach Revue Universelle des Mines, 1890 Serie 3 Bd. 9 * S.
                              									151, die Ventilationsanlage der Grube Alstaden bei
                              									Oberhausen dargestellt, deren Schaufelrad (Fig. 23 und 24) bei D = 2,5 m Durchmesser, n =
                              									268 bis 300 minutliche Umdrehungen macht und dessen Schaufelform den Uebergang
                              									vom Schrauben- zum Centrifugalgebläse bildet, indem an die zwölf radial stehenden
                              									Wurfschaufeln (Fig. 24)
                              									ebenso viel schraubenförmig gekrümmte Schöpfschaufeln (Fig. 25 und 26) von d = 2,0 m äusserem und 1,1 m innerem Durchmesser
                              									anschliessen. Ein Riementrieb von (35:8) Uebersetzung (Fig. 27 und 28) besorgt die
                              									Kraftübertragung.
                           Der Querschnitt des Grubenkanales betrug 3,9 qm, welcher durch den Beobachter auf a = 3,8 qm herabgemindert wurde. Bei einer Umlaufszahl
                              										n = 268 des Schaufelrades und einer
                              									Windgeschwindigkeit von
                           v = 0,8 . 5,3 = 4,24 m/Sec.
                           folgt eine Luftmenge
                           V = a . v = 3,8 . 4,24 = 16,11 cbm/Sec.
                           wobei 5,3 die Angabe des Anemometers und 0,8 der
                              									Correctionscoëfficient desselben ist.
                           Der manometrische Wirkungsgrad, d. i. das Verhältniss der wirklich erzielten
                              									Depression zur theoretischen Maximalspannung, kann wieder als genauer oder
                              									angenäherter ηm
                              									ausgedrückt werden. Mit Bezug auf die Schöpfschaufeln des Pelzer-Ventilators finden
                              									folgende Beziehungen statt, wenn h die Depression in mm
                              									Wassersäule für einen Luftfaden, der im Abstand x von
                              									der Ventilatorachse ein- und im Abstand y austritt.
                           Wenn \omega=\frac{\pi\,.\,n}{30} Winkelgeschwindigkeit und γ = 1,2 k das Gewicht von 1 cbm Luft bezieh. (γ : g) = (γ : 9,81) die Massendichtigkeit derselben bedeutet, so
                              									ist
                           
                              h_x=\frac{\gamma}{g}\,(y^2-x^2)\,\omega^2
                              
                           diese Depression.
                           Weil nun beim Pelzer-Ventilator der Austritt allgemein im Abstande y = R stattfindet, so wird
                           
                              h_x=\frac{\gamma}{g}\,(R^2-x^2)\,\omega^2
                              
                           folgen.
                           
                           Zieht man ferner in Erwägung, dass der Werth für x2 zwischen den Grenzen x2
                              									= 0 und x2
                              									= r2 schwankt, so
                              									kann als Mittelwerth ganz wohl \frac{x^2}{2} eingeführt werden,
                              									woraus
                           
                              h_x=\frac{\gamma}{g}\,\left(R^2-\frac{x^2}{2}\right)\,\omega^2
                              
                           entsteht.
                           Aus der Beziehung
                           
                              V\,.\,H_0=V\,\int\limits_{0}^{r}\,h_x\,.\,\frac{2\,\pi\,.\,x\,.\,d\,x}{\pi\,r^2}
                              
                           bezieh.
                           
                              H_0=\int\limits_{0}^{r}\,h_x\,.\,\frac{2\,x\,.\,d\,x}{r^2}
                              
                           folgt nach Einführung des Werthes für hx
                           
                              H_0=\frac{\gamma}{g}\,.\,\omega^2\,\left(R^2-\frac{r^2}{4}\right)
                              
                           als Depression.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 63
                              Pelzer's Grubenventilator.
                              
                           Für den Versuchsventilator war n = 268, ω = 28,065, R = 1,25 und
                              										r = 1, daher die theoretische Depression
                           
                              H_0=\frac{1,2}{9,81}\,(28)^2\,\left(\overline{1,25}^2-\frac{1}{4}\right)
                              
                           also
                           H0 =
                              									0,12 . 784 (1,5625 – 0,25) = 127 mm,
                           während die wirkliche beobachtete Depression H = 90 mm betrug, so dass
                           
                              H\,:\,H_0=\eta_m=\frac{90}{127}=0,7
                              
                           der manometrische Wirkungsgrad ist.
                           Jedes Cubikmeter Luft, welches die Grube durchströmt, setzt dem Ventilator einen
                              									gewissen Widerstand entgegen, welcher die Grube charakterisirt.
                           Wie bereits einleitend bemerkt wurde, hat Murgue die
                              									gleichwertige oder äquivalente Fläche a angenommen,
                              									während Guibal dafür eine abstracte Zahl, das sogen.
                              									Temperament der Grube, setzt.
                           Henrotte dagegen schlägt vor, die Eigenthümlichkeit der
                              									Grube durch q=\frac{H}{V^2}, den Widerstand in k, welchen 1 cbm
                              									Luft dem Ventilator entgegenstellt, zu bestimmen. Z.B. eine Grube für V = 20 cbm/Sec. Luft bei einer Depression H = 100 mm würde dem Ventilator einen Widerstand q = 0,25 k/cbm entgegenstellen, da
                           
                              q=\frac{100}{20^2}=\frac{100}{400}=0,25
                              
                           ist. Daraus folgt, dass, auf 2 cbm Luftmenge bezogen, der
                              									Ventilatorwiderstand
                           22 . q = 4 . q = 1
                           sein wird.
                           So besitzt der Pelzer-Ventilator in Alstaden bei D = 2,5
                              									m Durchmesser, V = 16,11 cbm/Sec. und H
                                 										= 90 mm Depression einen Widerstandscoëfficienten
                           
                              q=\frac{H}{V^2}=\frac{90}{\overline{16,11}^2}=0,346.
                              
                           Nach den Anlagen zum Hauptberichte der preussischen Schlagwetter-Commission Bd. 5 ist
                              									der Widerstand q für verschiedene Ventilatorsysteme bei
                              									wechselnder Grösse des Flügelrades in der folgenden Tabelle VIII angegeben.
                           
                           Tabelle VIII.
                           Widerstandscoëfficient q in k/cbm-Sec.
                           
                              
                                 Ventilator
                                 Grube
                                 
                              
                                 System
                                 Durch-messerD
                                    											in m
                                 Widerstandq
                                 Name der Grube
                                 
                              
                                 
                                    Winter
                                    
                                   1,6
                                 0,420
                                 Dorstfeld
                                 
                              
                                 
                                    Pelzer
                                    
                                   2,5
                                 0,120
                                 Maria-Anna
                                 
                              
                                 
                                    Moritz
                                    
                                   3,0
                                 0,150
                                 Königsborn
                                 
                              
                                 
                                    Pelzer
                                    
                                   3,0
                                 0,052
                                 Westphalia
                                 
                              
                                 
                                    Kley
                                    
                                   9,0
                                 0,085
                                 Schmidmannshall
                                 
                              
                                 
                                    Guibal
                                    
                                 12,0
                                 0,022
                                 Neu-Iserlohn
                                 
                              
                           
                        
                           G. W. Wade's Ventilator.
                           Nach dem englischen Patent Nr. 14799 vom 15. November 1886 besteht derselbe aus zwei
                              									Einlaufschrauben d (Fig. 29 und 30), welche in
                              									Saugrohrstutzen c des Ventilatorgehäuses b laufen und zum Saugraum des Flügelrades e leiten, dessen nach rückwärts gekrümmte Schaufeln f sich verjüngen und die Luft durch einen spiralig sich
                              									erweiternden Vertheiler nach dem Auslaufrohre g
                              									treiben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 64
                              Wade's Ventilator.
                              
                           
                        
                           C. Wenner's Verbundhochdruckventilator.
                           Dieser von Ingenieur Carl Wenner in Zürich erfundene und verbesserte
                              									Verbundventilator (D. R. P. Nr. 55760 vom 19. Juli 1890),
                              										Fig. 31 und 32, besteht aus einem
                              									zweitheiligen Flügelrade A, B mit nach vorwärts
                              									gekrümmten, abwechselnd langen und verkürzten Schaufeln, das in zwei durch die
                              									Mittelscheibe C getrennten Räumen kreist, derart, dass
                              									der von der Saugöffnung a kommende Wind von der
                              									Radhälfte A in den ringförmigen Druckraum K1 gedrückt wird,
                              									welcher zugleich Saugraum für die Radhälfte B ist,
                              									durch deren Schaufeln der aus K1 gesaugte Wind in den mit dem Druckrohre O in Verbindung stehenden Ringraum K2 gepresst wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 64
                              Wenner's Verbundhochdruckventilator.
                              
                           Dadurch wird eine Steigerung der Druckhöhen nach dem Satze ermöglicht, dass die
                              									Druckhöhe um so grösser ist, je kleiner der Unterschied zwischen Auslauf- und
                              									Einlaufgeschwindigkeit wird. Versuche mit einem 600 mm grossen
                              									Verbundventilator ergab bei Umfangsgeschwindigkeit
                           v = 31 m/Sec. bei h1 = 55 mm
                           Pressung in der Zwischenkammer und
                           h2 =
                              									130 mm
                           im Auslaufrohr. Bei
                           v = 62 m/Sec.
                           stieg die Pressung h2 auf 500 mm Wassersäule.
                           Ein Verbundventilator älterer Bauart mit drei in einander geschobenen Flügelrädern
                              										A, B, C ist in Fig. 33 und 34 nach dem englischen
                              									Patent Nr. 17607 vom 3. November 1890 dargestellt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 64
                              Verbundventilator.
                              
                           Sämmtliche Flügelräder laufen mit annähernd gleicher Umlaufgeschwindigkeit, weshalb
                              									das innere Flügelrad auf der Welle gekeilt von der Riemenscheibe E bethätigt wird. Das mittlere Flügelrad B ist an eine Rohrwelle angegossen, welche die
                              									Riemenscheibe F trägt, während das äussere Flügelrad
                              									linksseitig durch die Riemenscheibe Q betrieben wird.
                              									Beide Seitenscheiben der Flügelräder B und C erhalten Fenster H,
                              									welche als Saugöffnungen dem Flügelrade A die Luft
                              									zuführen. Abgesehen von der verwickelten Bauart, dürften beträchtliche
                              									Effectverluste beim Luftübertritt aus einem zum anderen Flügelrade unvermeidlich
                              									sein.
                           Mit diesem dreifachen Ventilator können daher Pressungen hervorgebracht werden, die
                              									dreimal so gross als jene anderer einfachen Ventilatoren sind.
                           
                              Pregél.