| Titel: | Neuere Arbeitsmesser (Dynamometer). | 
| Autor: | Fr. | 
| Fundstelle: | Band 296, Jahrgang 1895, S. 66 | 
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                        Neuere Arbeitsmesser
                           								(Dynamometer).
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Arbeitsmesser (Dynamometer).
                        
                     
                        
                           Um die Betriebskraft einer Arbeitsmaschine oder Transmissionswelle festzustellen,
                              									bedient man sich bekanntlich der Dynamometer, von denen die meisten eine graphische
                              									Wiedergabe der Kraftschwankungen erzielen und auf dem Princip beruhen, den Zahndruck
                              									oder die Riemenspannungsdifferenzen zu messen, auch wird mittels derselben eine der
                              									Riemenspannung proportionale Kraft abgewogen u. dgl., während zur Bestimmung der
                              									Leistung von Motoren vielfach Bremsdynamometer verwendet werden, von denen als der
                              									einfachste der Prony'sche Zaum bekannt ist.
                           Einen Scheibendynamometer von Morin, welcher auf einer
                              									zur Uebertragung einer Arbeit von 20  mit 200 minutlichen Umdrehungen auf
                              									eine Anzahl von Werkzeugmaschinen dienenden Welle angeordnet ist und auf
                              									elektrischem Wege die während einer gewissen Zeit übertragenen Arbeiten angibt,
                              									beschreibt Le Génie civil, 1894 S. 288.
                           Der Apparat besteht, wie Fig.
                                 										1 und 2
                              									erkennen lassen, aus einer gusseisernen, auf einer Seite offenen Riemenscheibe 1 von 700 mm Durchmesser und 280 mm Kranzbreite, gegen
                              									welche sich eine Deckplatte 2 legt, die durch 6
                              									Schraubenbolzen mit der Scheibe 1 verbunden ist. Drei
                              									von diesen Schraubenbolzen treten durch Verstärkungen 3
                              									der Scheibe, deren Seitenflächen sich gegen angegossene Vorsprünge 4 auf der Innenfläche der Platte 2 legen und damit eine Drehbewegung der einen Scheibe
                              									hinsichtlich der anderen verhindern. Die Nabe 5 der
                              									Scheibe 1 ist auf eine Höhe von 25 mm so getheilt, dass
                              									die Theilfugen um einen Winkel von 183° aus einander stehen und ein Paar zahnartiger
                              									Vorsprünge entstehen, welche auf den Muff 6, von dem
                              									noch weiter unten die Rede sein wird, einwirken. In Folge geringen Spielraumes 7 zwischen Scheibe und Muff kann erstere eine
                              									Relativbewegung, entsprechend einem Winkel von 0° hinsichtlich des letzteren
                              									ausführen.
                           
                           Die Scheibe trägt auf der Welle 9 ein Getriebe 8 und ferner eine Rolle 10, welche in einem mit Längsschlitz versehenen Gleitstück befestigt ist;
                              									auf letzteres drückt eine Schraube derart, dass die Rolle 10 mit der Flachfeder 12 in Berührung kommt.
                              									Beim Lösen der Schraube wird die Berührung aufgehoben und die Scheibe wirkt dann,
                              									indem sie bei ihrer Bewegung den Muff 6 mitnimmt, wie
                              									eine gewöhnliche Riemenscheibe.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 67
                              Scheibendynamometer von Morin.
                              
                           Das Anziehen und Lösen der Schraube erfolgt zweckmässig durch eine Oeffnung in der
                              									Deckplatte 2, während eine andere kleine Oeffnung zur
                              									Schmierung der Rollenachse und ferner dazu dient, sich von der Lage der Rolle
                              									jederzeit überzeugen zu können. Der im Inneren der Scheibe liegende, auf der
                              									Transmissionswelle mittels Keil befestigte Muff 6 aus
                              									Gusstahl ist auf seiner der Nabe 5 gegenüberliegenden Seite ebenfalls mit 2
                              									zahnartigen Vorsprüngen versehen, gegen welche diejenigen der Scheibe 1 zu liegen kommen, nachdem letztere sich relativ um
                              									einen Winkel von 6° gedreht hat. Der Muff trägt einen Halter mit Zahnsegment 11, welches mit dem Getriebe 8 in Eingriff steht, und hat auf einer Seite eine rechteckige Oeffnung, in
                              									welcher die Lamellen der Feder 12 durch eine mittels
                              									Druckschrauben bethätigte Platte gehalten werden. Die Feder hat eine Länge von 200
                              									mm – gemessen vom äussersten Punkte der Einspannung bis zum Berührungspunkte mit der
                              									Rolle 10 – und setzt sich aus 5 Lamellen aus
                              									Cementstahl von je 65 mm Breite bei 4 mm Stärke zusammen. Die Abmessungen sind
                              									derart gewählt, dass sich die Feder bei einer Belastung von 260 k, entsprechend der
                              									Tangentialkraft von 200 k für eine Leistung von 20  bei 200 minutlichen
                              									Umdrehungen, um 30 mm durchbiegt, d.h. ihr äusserstes Ende einen Bogen, entsprechend
                              									einem Winkel von 6°, beschreibt. Bei dieser Belastung, welche nur halb so gross ist,
                              									als die zur Erreichung der Elasticitätsgrenze nöthige Belastung, befindet sich die
                              									Feder in vollkommen gestrecktem Zustande. Eine erhöhtere Beanspruchung der Feder
                              									kann nicht eintreten, da zufolge der Winkelbewegung der Scheibe diese jetzt mit dem
                              									Muff in Eingriff ist und nun wie eine gewöhnliche Riemenscheibe arbeitet. Die
                              									Scheibe 1 führt sonach zwei Bewegungen aus; die eine
                              									(ungefähr 200 Umdrehungen in der Minute) wird ihr durch den Motor ertheilt und auf
                              									die Transmissionswelle direct übertragen, die andere, welche sie in Bezug auf ihre
                              									anfängliche Lage (bei einem Widerstände = 0) annimmt, wird ihr unter dem Einflusse
                              									einer mehr oder weniger grossen Durchbiegung der Feder, je nach den veränderlichen
                              									Widerständen, mitgetheilt und auf das Getriebe 8, sowie
                              									durch die Welle 9 des letzteren auf einen Hebel 13 übertragen.
                           Gemäss dem Umsetzungsverhältniss zwischen Zahnsegment 11
                              									und Getriebe 8 beschreibt letzteres einen Winkel von
                              									ungefähr 144°, wenn ersteres sich um seinen Höchstbetrag, d.h. um einen Winkel von
                              									6° dreht; der Hebel 13 erhält ebenfalls eine
                              									entsprechende Drehbewegung, welche in der nachstehend beschriebenen Weise nutzbar
                              									gemacht ist.
                           Auf der Aussenfläche der Deckplatte 2 (Fig. 3) ist ein Rheostat
                              									befestigt, welcher durch den als Commutator wirkenden Hebel 13 auf alle Ortsveränderungen, welche aus der Durchbiegung der Feder
                              									resultiren, gestellt wird. Der selbstverständlich isolirt befestigte Rheostat
                              									besteht aus einem kreisförmigen Griffbrett mit 40 von einander isolirten Tasten,
                              									welche je mit einer Spule von bestimmtem Widerstände verbunden sind. Die 40 zu je 10
                              									hinter einander geschalteten Spulen sind in zwei mit vulkanisirtem Kautschuk
                              									überzogenen, auf der Scheibe befestigten Kästen untergebracht. Etwa 15 mm oberhalb
                              									der Tasten des Griffbrettes befindet sich isolirt von letzterem ein Messingbogen 14, welcher mit der Masse der Scheibe und einem
                              									Reibungscylinder 15 elektrisch verbunden ist. Die erste
                              									Spule des Rheostaten ist in derselben Weise mit dem mittels Kautschuk isolirten
                              									Reibungscylinder 16 verbunden. Der in Folge Schwächung
                              									auf einem Theil seiner Länge federnde Griff 13 trägt am
                              									äussersten Ende eine Feder 17, welche Strom vom
                              									Messingbogen 14 erhält, ausserdem einen Silbercontact,
                              									welcher auf den Tasten reibt; endlich legen sich 2 mit den Messapparaten durch
                              									elektrische Leitungen verbundene Stromaufnehmerbürsten 19 und 20 gegen die vorgenannten
                              									Reibungscylinder. Der elektrische Strom geht durch die Bürste 19, den Messingbogen, die Feder 17, den Contact und von hier je nach Lage der Taste, mit welcher der Griff
                              										13 in Berührung steht, durch eine mehr oder weniger
                              									grosse Anzahl von Spulen; durch die Bürste 20 tritt der
                              									Strom aus. Die Drähte, welche die Spulen mit den Tasten verbinden, sind derart
                              									angeordnet, dass, wenn z.B. der Griff 13 über der Taste Nr. 7 von
                              									rechts liegt, der Strom durch 7 Spulen geht; er würde durch 6 oder 8 Spulen treten,
                              									wenn der Griff über den nebenliegenden Tasten (rechts oder links von der Taste Nr.
                              									7) liegt.
                           In der gezeichneten Stellung des Griffs (Fig. 3), welche dem
                              									Ruhezustand der Scheibe bezieh. der Tangentialkraft = 0 entspricht, werden alle
                              									Spulen vom Strom durchflössen; in der entgegengesetzten Lage des Griffs, welche dem
                              									Maximum der Tangentialkraft entspricht, sind dagegen alle Spulen ausgeschaltet.
                           Der Griff 13 verändert seine Lage auf dem Rheostat
                              									proportional mit der Grösse der Tangentialkräfte und beeinflusst damit, in Folge der
                              									durch die Spulen geschaffenen Widerstände, die an einem Voltmeter abzulesende
                              									Spannung des elektrischen Stromes.
                           Die Grössen der Tangentialkräfte werden durch die Ordinaten auf einem Cylinder
                              									gemessen, welcher seine, Bewegung von der Transmissionswelle ableitet.
                           Die Messapparate bestehen aus einem Voltmeter, System Richard
                                 										frères, aus 2 Cylindern ohne mechanisches Uhrwerk (einer für die Stunde,
                              									der andere für die Arbeitsschicht), einem elektrischen Minutenzähler und einer
                              									Accumulatorenbatterie von 25 Elementen zur Erzeugung des elektrischen Stromes.
                           Bezüglich der Einzeltheile der Messapparate verweisen wir auf die eingangs angezogene
                              									Quelle.
                           Ueber ein registrirendes Transmissionswellen-Dynamometer aus der bekannten Werkstätte
                              									für Präcisionsmechanik von J. Amsler-Laffon und Sohn in
                              									Schaffhausen berichtet H. Maihak in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure vom 24.
                              									December 1892, S. 1510.
                           Das Dynamometer wird an Stelle einer Kuppelung auf die Transmissionswelle gebracht,
                              									deren Arbeitsleistung gemessen werden soll, und besteht aus 2 Paar Armen, welche
                              									derart auf die Wellenenden aufgekeilt sind, dass die Nabe des einen Armpaares etwas
                              									über das andere Wellenende greift, um dessen seitliches Ausbiegen zu verhindern.
                           Zwischen den Armen liegen Messfedern, welche proportional der übertragenen Kraft
                              									zusammengedrückt werden. Um die Zuckungen der Federn unschädlich zu machen, ist in
                              									jede Feder ein Katarakt eingebaut; er besteht aus einem mit Oel gefüllten Cylinder,
                              									welcher durch Schrauben drehbar mit einem Arm auf dem einen Wellenende, und einem
                              									Kolben, der durch eine Kolbenstange, eine Druckplatte und Zapfen mit einem Arm auf
                              									dem anderen Wellenende drehbar verbunden ist. Die Messfeder stützt sich einerseits
                              									gegen die Flansche des vorgenannten Oelcylinders, andererseits gegen die
                              									Druckplatte. Am freien Ende einer der Kolbenstangen ist ein Arm mit Schreibstift
                              									befestigt, welcher die Grösse der Zusammendrückung der Messfedern auf einen
                              									Papierstreifen zeichnet; letzterer wird aus dem Schlitz einer feststehenden Trommel
                              									herausgezogen und auf eine sich drehende Trommel aufgewickelt, welche ihre Bewegung
                              									von einem Pendel ableitet. Ein zweiter feststehender Schreibstift zeichnet ungefähr
                              									in halber Höhe des Papierbandes eine gerade Linie, von welcher aus man die Ordinaten
                              									des Diagramms genau messen kann.
                           Bei dem Dynamometer von v. Pittler wird nach Glaser's Annalen für Gewerbe und Bauwesen vom 15.
                              									November 1894, S. 185, direct die Arbeit bestimmt, in Arbeitseinheiten gemessen und
                              									diese fortschreitend summirt.
                           Die erhaltenen Arbeitseinheiten geben mit Berücksichtigung der Zeit die
                              									Secundenkilogrammeter und durch 75 dividirt die Arbeitsleistung in
                              									Pferdestärken.
                           Fig. 4 und 5 zeigen den aus der
                              									Welle mit 2 Riemenscheiben (einer festen und einer losen), einer Spiralfeder, 2
                              									Excentern und dem Zählapparat bestehenden Arbeitsmesser als Vorgelege mit
                              									patentirter Reibungskuppelung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 68
                              Dynamometer von Pittler.
                              
                           Die Feder ist eine spiralförmig gewundene Rechteckfeder, deren eines Ende mit der
                              									festen Riemenscheibe a und durch die Welle mit dem
                              									inneren Excenter, das andere Ende mit der losen Riemenscheibe und dem äusseren
                              									Excenter verbunden ist. Wird der Apparat ohne Belastung gedreht, so bleibt die
                              									Excenterstange in Ruhe, da der äussere Excenter in dieser Stellung die Excentricität
                              									des inneren aufhebt. Eine Verstellung der beiden Riemenscheiben bewirkt jedoch eine
                              									entsprechende Verstellung der Excenter, wobei die Führung des äusseren Excenters so
                              									getroffen ist, dass der Excenterhub proportional der Verdrehung der beiden Scheiben
                              									zu einander ist; letztere ist aber wieder der auf die Scheiben wirkenden Kraft
                              									proportional. Denkt man sich eine constante Kraft von 10 k auf den Umfang der losen
                              									Riemenscheibe wirkend und dreht den Apparat durch die feste Riemenscheibe in
                              									entgegengesetzter Richtung, so ergibt dies, wenn der Umfang der Scheibe Im ist, bei
                              									jeder Umdrehung eine Leistung von 10 mk. Dieser Arbeit bei jeder Umdrehung
                              									entspricht aber ein bestimmter Excenterhub, der die Zählscheibe um eine entsprechende
                              									Anzahl Theilstriche nach einer Richtung hin dreht. Ist die Zählscheibe in 1000
                              									Theilstriche getheilt und man stellt die Zugstange am Hebel der Zählscheibe so ein,
                              									dass sie bei der Kraft von 10 k auf 1 m Umfang nur 10 Theilstriche gedreht wird, so
                              									entspricht jeder Theilstrich 1 mk, welches Verhältniss bei jeder Belastung bestehen
                              									bleibt, da der Excenterhub der Belastung proportional ist. Damit die Zählscheibe
                              									auch den kleinsten Excenterhub mitmacht, ist die bekannte Anordnung getroffen, dass
                              									sie durch Kugelfriction mitgenommen wird. Jede Umdrehung der Zählscheibe wird auf
                              									einen Tourenzähler übertragen.
                           Der Arbeitsmesser lässt sich auch mit einem Zeichenapparat combiniren, welcher die
                              									Kraftschwankungen graphisch wiedergibt.
                           Bulletin de la Société d'encouragement bringt in Nr. 105
                              									vom September 1894 Beschreibung und Zeichnung eines von J.
                                 										Digeon construirten Wagendynamometers der französischen Westbahn.
                           Mittels des Apparates lassen sich messen:
                           die Zugkräfte,
                           die durchlaufenen Wege,
                           die Zeiten,
                           die Anzahl der Radumdrehungen,
                           die Geschwindigkeit,
                           und ferner
                           die entwickelte Arbeit.
                           Diese Daten werden auf einen Papierstreifen geschrieben, welcher sich mit einer
                              									Geschwindigkeit proportional derjenigen des Trains von einer Rolle abwickelt, welche
                              									zu dem Zwecke mit einer der Wagenachsen in Verbindung gebracht ist. Die genaue
                              									Proportionalität zwischen Geschwindigkeit des Trains und derjenigen des
                              									Papierstreifens wird dadurch controlirt, dass jedesmal nach 10 Umdrehungen
                              									derjenigen Achse, von welcher die Bewegung abgeleitet ist, durch eine elektrische
                              									Vorrichtung ein Zeichen auf den Papierstreifen geschrieben wird und ferner ein
                              									Beobachter nach Zurücklegung eines jeden begrenzten Kilometers ein Zeichen gibt;
                              									dieser Augenblick wird ebenfalls auf dem Papierstreifen vermerkt. Die Zeit wird
                              									durch eine Uhr angegeben, welche alle 10 Secunden mittels elektrischen Contactes
                              									einen durch die Armatur eines Elektromagneten getragenen Bleistift ausrückt. Die
                              									Geschwindigkeit wird mittels eines äusserst sinnreichen Apparates gemessen.
                           Eine wagerechte Scheibe empfängt von einem besonderen Regulator eine gleichförmige
                              									Rotationsbewegung (180 Umdrehungen in der Minute); auf der Scheibe wälzt sich eine
                              									Frictionsrolle, welche auf einer Schraubenspindel sitzt, die mittels konischer Räder
                              									von der Wagenachse betrieben wird. Es ist einleuchtend, dass die Frictionsrolle auf
                              									der Schraubenspindel dann keine Bewegung ausführt, wenn beide Organe dieselbe
                              									Winkelgeschwindigkeit haben; die Entfernung der Frictionsrolle von der Scheibenachse
                              									kann demnach zum Messen der Geschwindigkeit des Trains dienen. Die Zugkraft gibt ein
                              									Federdynamometer an, der zwischen Wagen und Zughaken eingeschaltet ist und aus 14 zu
                              									je 7 mit einander verbundenen Stahllamellen besteht, welche sich um 16 mm (1 mm für
                              									1 t) durchbiegen. Die Durchbiegungen werden mittels mechanischer Uebertragung einem
                              									Schreibstift mitgetheilt und von diesem auf den Papierstreifen gebracht.
                           Die Arbeitscurve endlich erhält man dadurch, dass eine Frictionsscheibe auf
                              									einer Scheibe rollt, welche sich mit einer Geschwindigkeit proportional derjenigen
                              									des Trains dreht und auf welcher sich die Frictionsscheibe proportional der Zugkraft
                              									verschiebt. Zu dem Zwecke bethätigt die Achse der Frictionsscheibe mittels Zahnräder
                              									eine Schneckenwelle, auf welcher sich ein Schieber hin und her bewegt, der einen
                              									Schreibstift trägt. Da das unbestimmte Anwachsen der Arbeit zu übermässig grossen
                              									Ordinaten führen würde, hat man das auf der Schneckenwelle sitzende Gewinde, auf
                              									welchem sich der den Schreibstift tragende Schieber bewegt, aus zwei gekreuzten
                              									Schraubengängen hergestellt, derart, dass der Schieber sich abwechselnd in dem einen
                              									und dem anderen Sinne bewegt bezieh. die Ordinaten zum Messen der Arbeit abwechselnd
                              									steigen und fallen.
                           An einer Zählscheibe lässt sich die Anzahl der Umdrehungen der Frictionsscheibe
                              									ablesen.
                           Beachtenswerthe Vorschläge zur Verbesserung des Prony'schen Zaumes sind in dem Bulletin de la Société
                                 										d'encouragement, Mai 1892 S. 267, von Fayot
                              									gegeben. Um möglichst genaue Bremsergebnisse zu erhalten, ist nach dem Genannten
                              									darauf zu achten, dass die in Folge Einflusses der Gewichte von Bremsscheibe und
                              									Hebel auf die Lagerschalen der zu bremsenden Welle hervorgerufene Reibungsarbeit,
                              									welche einen grösseren oder geringeren Theil der vom Motor entwickelten Arbeit
                              									absorbirt, und ferner die einseitige Abnutzung des unteren Bremssattels, wodurch
                              									innerhalb einer gewissen Versuchszeit die Länge des Bremshebels um so mehr
                              									beeinflusst wird, je kleiner der vom Bremssattel umspannte Bogentheil der Scheibe
                              									ist, in Wegfall kommen.
                           Fayot schlägt zu dem Zwecke vor, auf den Bremshebel eine
                              									Wirkung von unten nach oben auszuüben und anstatt die Gewichte direct am äussersten
                              									Ende des Hebels anzubringen, diese am freien Ende einer Schnur aufzuhängen, welche
                              									über eine Leitrolle nach dem Ende des Bremshebels geführt ist, ferner durch Gewichte
                              									den Hebel bereits vor den Versuchen vollständig ins Gleichgewicht zu bringen.
                           
                              
                                 Fr.