| Titel: | Fräsewerkzeuge mit Einsatzstählen. | 
| Fundstelle: | Band 296, Jahrgang 1895, S. 208 | 
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                        Fräsewerkzeuge mit Einsatzstählen.
                        Mit Abbildungen.
                        Fräsewerkzeuge mit Einsatzstählen.
                        
                     
                        
                           Einsatzstähle sind bei Planfräsescheiben schon seit langer Zeit in Anwendung. An der
                              									Stirnseite des Planscheibenkörpers werden die Stähle in einem oder zwei Kreisen
                              									angeordnet und dieselben nach einer Stichzahl (t : π) = 15 bis 25 bei
                              									kleineren Scheiben bis 250 mm und (t : π) = 27 bis 33 bei grösseren Scheiben bis 1000 mm
                              									Durchmesser gleichmässig vertheilt.
                           Die Anordnung der Einsatzstähle nach einer Spiralcurve ist selten angewendet.
                              									Gewöhnlich erhalten diese Einsatzstähle eine verhältnissmässig schmale Schneidkante,
                              									doch sind längere Messer nicht selten. Weil jedes einzelne Werkzeug einer Stirnfräse
                              									nur mit der äussersten Schneidkante wirkt, so wird bei geringer Schichthöhe oder
                              									kleiner Eingriffstiefe diese wirksame Schneidkante sich auf die Ecke oder die Spitze
                              									beschränken.
                           Es kann daher der übrigbleibende, nach einwärts radial gerichtete Theil der in der
                              									Drehungsebene liegenden Schneidkante erst nach entsprechender Abnutzung der
                              									Schneidstahlspitze zur Wirkung kommen, wobei sich diese Angriffswirkung nur auf dem
                              									der Spitze zunächst liegenden Element der Schneidkante erstreckt. Weil nun der
                              									Durchmesser der Schnittkreise grösser als die Breite des Werkstückes bezieh. der
                              									Bearbeitungsfläche sein soll, so wird die Anordnung der Einsatzstähle nach
                              									Spiralcurven zu einer Beschränkung des Arbeitsfeldes führen. Auch die frühere
                              									Umständlichkeit des Zuschärfens der einzelnen ausgehobenen Einsatzstähle wird in
                              									neuerer Zeit dadurch beseitigt, dass die Stähle im Plankopf, also im regelrecht
                              									eingespannten Zustande, auf der Arbeitsspindel durch besondere
                              									Schmirgelscheibenschleifvorrichtungen zugeschärft werden.
                           Neuerdings werden die Einsatzstähle auch gleichmässig und gleichzeitig vorgestellt,
                              									so dass die Einrichtung möglich wird, einen Messerkreis zum Vorarbeiten und den
                              									zweiten zur Fertigarbeit heranzuziehen.
                           Wenn auch mit der Plan- oder Stirnfräse die Herstellung einer genauen ebenen
                              									Arbeitsfläche am einfachsten gelingt, so wird doch die Leistungsfähigkeit oder die
                              									Volumspanleistung einer Stirnfräse bei geringer Eingriffstiefe nur klein sein
                              									können.
                           Da aber die Herstellung grosser Fräsewerkzeuge durch Anwendung von Einsatzstählen
                              									verbilligt, ja sogar erst ermöglicht wird, so werden in neuester Zeit auch die
                              									cylindrischen Fräsewerkzeuge mit Einsatzstählen hergestellt.
                           
                        
                           Lorenz' Planfräsekopf.
                           Der neue Planfräsekopf der Maschinenfabrik Lorenz in Karlsruhe (D. R. P. Nr.
                                 										65471 vom 26. März 1892) besteht aus dem Kopftheile a (Fig. 1 bis 3) mit Längskeilnuthen
                              									für die Einsatzstähle b, welche durch eine
                              									Ueberwurfmutter c mit kegelförmiger Druckfläche in
                              									diese Keilnuthen gepresst werden. Um nun sowohl eine Verstellung der einzelnen
                              									Stähle zu ermöglichen, als auch eine Sicherung ihrer Lage zu erreichen, sind
                              									kegelförmige Schrauben d
                              									vorgesehen, die in entsprechenden Aussparungen des Hauptkörpers liegen und
                              									durch eine Deckplatte e am Ort gehalten werden. In
                              									diese greifen die Einsatzstähle b mit ihrem in der
                              									schmalen Unterfläche eingeschnittenen Gewinde ein.
                           Mit dieser vorzüglichen Sicherung können die Einsatzstähle einen starken Schnittdruck
                              									gut aushalten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 207
                              Lorenz' Planfräsekopf.
                              
                           Bei grösseren Planfräseköpfen a (Fig. 4 bis 7) erhalten die
                              									Einsatzstähle b ihre Sicherung durch seitlich
                              									angeordnete Schrauben d, die durch verbohrte
                              									Schlussbüchsen e drehbar festgehalten werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 207
                              Lorenz' Planfräsekopf.
                              
                           Diese Sicherungsschrauben d, welche an der flachen
                              									Seitenwand dieser Schlussbüchsen etwas vorragen, greifen in die Gewindriffen der
                              									Einsatzstähle ein und schieben diese nach Bedarf vor oder zurück, oder dienen zu
                              									deren Sicherung. Zudem werden die über den Kegeltheil (1 : 8) des Kopfes a etwas vorragenden Rückenflächen der Einsatzstähle b durch die Ueberwurfmutter c in die Keilnuth gedrückt und derart festgeklemmt, dass nebst der
                              									vorerwähnten Schraubensicherung die acht Stück Einsatzstähle gegen den stärksten
                              									Schnittdruck und namentlich gegen das Locker werden durch Stösse vollkommen
                              									gesichert sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 207
                              Lorenz' Schleifvorrichtung.
                              
                           Diese Planfräseköpfe können sowohl an Drehbänken als auch an Fräsemaschinen mit
                              									liegender und stehender Spindel angebracht werden. Zu einer besonders vortheilhaften
                              									Verwendung können diese Werkzeuge an den sogen. Hobeltischfräsemaschinen kommen.
                           
                        
                           
                           Lorenz' Schleifvorrichtung für Einsatzstähle der
                              									Planfräseköpfe.
                           Zum Anschleifen der Einsatzstähle wird die in Fig. 8 und 9 dargestellte
                              									Schleifvorrichtung gebraucht. An einem tragbaren Säulenböckchen a (Fig. 8 und 9) ist eine wagerechte
                              									Führungsbahn b vorgesehen, auf welcher mittels Spindel
                              										c und Stellmutter d
                              									ein Winkelschlitten e eingestellt werden kann. Durch
                              									einen Handhebel g wird der unter dem sogen.
                              									Anstellungswinkel i des Schneidstahles gegen die
                              									Lothrechte geneigte Lagerschlitten f in Schwingung
                              									versetzt, in welchem das mittels Schnurtrieb bethätigte Schleifrad h kreist.
                           Um die richtige Lage des abzuschleifenden Einsetzstahles des Plankopfes zum
                              									Schleifrad zu bestimmen, dient der Stützstab l, welcher
                              									in der Führungsbahn b befestigt ist.
                           
                        
                           Brown und Sharpe's Planfräseköpfe.
                           Der in Fig. 10 und 11 nach American Machinist, 1894 Bd. 17 Nr. 2 * S. 2, zur
                              									Ansicht gebrachte Planfräsekopf ist mit 20 Einsatzstählen für einen Schnittkreis von
                              									255 mm Durchmesser und für einen Spindelkopf von 128 mm Stärke eingerichtet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 208
                              Brown und Sharpe's Planfräseköpfe.
                              
                           In die Bohrung des Fräsekopfes a ist Flachgewinde von
                              									12,5 mm Steigung der Hauptspindel entsprechend eingeschnitten, an die Nabe jedoch
                              									Flachgewinde von 6,25 mm Steigung angeschnitten, während in den vorderen Bordrand 15
                              									mm breite rechteckige, oben offene Zahneinschnitte gefräst sind, in welche die
                              									Einsatzstähle b parallel zur Drehungsachse, jedoch
                              									unter einem Richtungswinkel von 19° gegen das Durchmesserkreuz passend eingelegt
                              									werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 208
                              Brown und Sharpe's Planfräseköpfe.
                              
                           Ueberdeckt sind diese Einschnitte durch einen warm aufgezogenen Stahlring c von 280 bezieh. 259 mm äusserem und innerem
                              									Durchmesser, in welchem die Ringmutter d
                              									sich führt, durch welche die Stähle b gleichmässig
                              									vorgestellt werden, die mittels Stellschrauben e durch
                              									Zwischenklötzchen f festzustellen sind.
                           Bemerkenswerth ist der doppelte Fräsekopf a (Fig. 12 und 13), indem der innere
                              									Zahnkreis zum Vorarbeiten, der äussere jedoch zum Schlichten gebraucht wird. In
                              									jedem Kreise sind 36 Einsatzstähle angebracht, und zwar liegen die groben Stähle b in Zahneinschnitten des Hauptkörpers a, während die Schlichtstähle c in den inneren Zahneinschnitten des Aussenringes d liegen. Zwischen beiden ist der Mittelring e eingeschoben und gegen Verdrehung durch drei Keile versichert. Am
                              									hinteren Theil dieses Mittelringes e ist äusseres und
                              									inneres Flachgewinde geschnitten, auf welchem die Ringmuttern f und g zur Verschiebung
                              									der Einsatzstähle b und c
                              									sich befinden. Zum Festlegen der Einsatzstähle sind Stellschrauben h und i vorgesehen,
                              									während zur Sicherung der Ringmuttern Klemmklötzchen k
                              									und l vorhanden sind.
                           
                        
                           Collet-Engelhardt's Planfräsekopf.
                           Die radial gerichteten kurzen Fräsemesser (Fig. 14)
                              									werden in den Schlitzrinnen des Fräsekopfes von durchgehenden Rundkopfschrauben
                              									gehalten, die mittels ihrer schrägen Abflachung am Kopf ein Zwischenklötzchen an die
                              									Stirnseite des Messers drücken und dadurch das letztere festhalten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 208
                              Fig. 14.Collet-Engelhardt's Planfräsekopf.
                              
                           
                        
                           Brown-Sharpe's Fräsen.
                           Brown und Sharpe haben nach American Machinist, 1894 Bd. 17 Nr. 35 * S. 1, eine der vorigen ähnliche
                              									Befestigung an der Winkelfräse in Anwendung gebracht und dabei Schrauben mit schwach
                              									kegelförmigem Schlitzkopf gebraucht, die sich in die Messerrückenfläche
                              									einlegen.
                           Hingegen ziehen bei der Cylinderfräse Fig. 15 die
                              									Schlitzkopfschrauben die Ringbüchsen an, die mittels einer Fläche sich an die Brust
                              									der Messerfräse anlegt. Wegen der vorhandenen Neigung gegen die Messerfläche
                              									entsteht eine Keilwirkung, durch welche die Messerfräse an die Zahnfläche gepresst
                              									wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 208
                              Brown-Sharpe's Fräsen.
                              
                           Eine ähnliche Einrichtung zeigt die Fräse Fig. 16, in deren
                              									Scheibenrand Zahnlücken ausgefräst sind, in welcher zwei Messer und ein
                              									Keilklötzchen passen, welches durch eine Schlitzkopfschraube angezogen wird. Damit
                              									nun die Messer gegen eine Seitenverschiebung gesichert werden, sind die
                              									Scheibenzähne mit radial gerichteten schmalen Leisten versehen, die in entsprechende
                              									Mittelnuthen der Messer passen. In Folge dieser Anordnung fällt diese Nuth
                              									abwechselnd immer in die Stirnfläche der Messerfräse, wodurch die Schnittbreite Zahn
                              									um Zahn unterbrochen wird.
                           
                        
                           Pratt-Whitney's Fräsen.
                           Diese in der Fräserei wohlerfahrene Maschinenbauanstalt stellt die Messerfräsen nach
                              										American Machmist, 1894 Bd. 17 Nr. 2 * S. 2, in der
                              									in Fig. 17 ersichtlichen Ausführung her. Die schwach
                              									keilförmigen Fräsemesser werden durch Kegelkopfschrauben nach aussen gegen die
                              									schwalbenschwanzförmigen Zahneinschnitte angedrückt und dadurch festgehalten.
                           Weil aber sowohl die Herstellung der nach innen sich erweiternden Zahneinschnitte je
                              									einen Doppelschnitt erfordert, als auch das Einlegen der Messerfräsen nur von der
                              									Seite stattfinden kann, so ist eine zweite Bauart (Fig.
                                 										17) angewendet worden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 209
                              Fig. 17.Pratt-Whitney's Fräsen.
                              
                           Zwischen je zwei radial stehenden Zahnnuthen von gleichbleibender Weite bleibt ein
                              									voller Zahn stehen, an dessen Flanken sich zwei Messer anlegen. Nun wird jeder
                              									zwischen zwei festen Zähnen befindliche Zahn durch einen schwachen Querschlitz
                              									federnd gemacht, so dass mittels eines kegelförmigen Stahldornes diese Flügel an die
                              									Messer gepresst werden können. In Fig. 18 bis 20 sind diese
                              									Fräsekopfconstructionen zusammengezogen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 209
                              Pratt-Whitney's Fräsen.
                              
                           
                        
                           Ingersoll's Fräsen.
                           Eigenartig in der Bauart sind die von der Ingersoll Milling
                                 										Machine Co. in Rockford, Ill., hergestellten Fräsen, welche nach American Machinist, 1892 Bd. 15 Nr. 31 bezieh. 41 * S.
                              									5 und 3, in Fig. 21 und
                              										22 vorgeführt werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 209
                              Ingersoll's Fräsen.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 209
                              Fig. 22.Ingersoll's Fräsen.
                              
                           Nach Schraubenlinien angeordnet und entsprechend vertheilt werden zapfenartige
                              									Einsätze, die in Schneiden endigen, in die Grundkörper eingesetzt, während flache
                              									Messereinsätze die mittlere Theilungsfuge wechselweise übergreifen. Unter
                              									Umständen können sogar kugelförmige Grundkörper (Fig. 21) mit solchen
                              									Einsatzstählen versehen und Form fräsen ausgebildet werden, welche mit seitlichen
                              									Messerfräsen einen Satz geben, der zur Bearbeitung eines Werkstückes (Fig. 23) Verwendung
                              									finden kann.
                           Zur Ergänzung sei noch eine aus einzelnen Zahntheilen zusammengesetzte Formfräse von
                              										J. Thomson in Hartford, Conn., angeführt, welche
                              									nach dem amerikanischen Patent Nr. 509145 vom 23. Januar 1893 in Fig. 24 gezeigt ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 209
                              Fig. 24.Formfräse von Thomson.
                              
                           Wie die Speichen eines Wagenrades setzen die Enden der einzelnen Formzähne in
                              									entsprechende Kerben des Fräserdornes ein, werden durch Seitenscheiben mit
                              									angedrehten Ringleisten im Mittel gehalten und zwischen Bund und Mutter
                              									festgeklemmt.
                           In der Wirkung den Fräsen mit Einsatzmesser vergleichbar ist die Cylinderfräse Fig. 25 von Brown und
                                 										Sharpe in Providence, R. I.
                           Die rechtsgängig steil gerichteten, nach links schneidenden Zahnriffen werden durch
                              									eine schraubenförmige, linksgängige, schwach ansteigende, 3 mm tiefe, 10 bis 17 mm
                              									breite flache Rille derart unterbrochen, dass abwechselnd in der Drehungsebene eine
                              									Lücke durch den Zahn der folgenden Riffe gedeckt wird. Dadurch wird eine
                              									Zerkleinerung der Fräsespäne und ein leichteres Arbeiten angestrebt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 209
                              Fig. 25.Cylinderfräse v. Brown.
                              
                           In Fig. 26 ist nach dem amerikanischen Patent Nr.
                              									509301 vom 7. Januar 1893 eine Fräse mit Einsatzstählen für Holzbearbeitung
                              									angeführt. Dieses von H. Ernsberger in North Creek,
                              									Ohio, verbesserte Fräsewerkzeug besteht aus einem Scheibenkörper mit sechs
                              									ausgefrästen cylindrischen Randlöchern, in welche die aus Stahlröhren abgestochenen
                              									Messer mittels zweier Klötzchen gehalten werden, die durch eine Spannschraube an die
                              									Lochwand gepresst werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 209
                              Fig. 26.Ernsberger's Fräsewerkzeug.
                              
                           
                        
                           C. Raabe's Formfräse mit eingesetzten Stählen.
                           Nach dem D. R. P. Nr. 64309 vom 1. September 1891 besteht diese, Carl Raabe in Berlin patentirte zusammengesetzte
                              									Formfräse (vgl. Zeitschrift für Instrumentenkunde, 1892
                              									Bd. 12 Nr. 7 * S. 231) aus einer mittleren Scheibe a
                              										(Fig. 27 bis 30) mit angesetzten
                              									Nabenwarzen b, in die wechselseitig je drei durch
                              									Schräubchen d versicherte Stiftschrauben c eingesetzt sind. An diese mittlere Nabenscheibe a werden Deckelscheiben f
                              									durch Schraubenmuttern c angeschlossen, die wieder je
                              									drei rechts- bezieh. linksseitige Fräsemesser g
                              									einklemmen.
                           Diese sechs Fräsemesser werden aus einer Stahlscheibe mit Formquerschnitt
                              									geschnitten, in Folge dessen die vorderen Schneidkanten h nach einem Zugkreis gerichtet sind, wodurch die Rückenkante des
                              									eigentlichen fertigen Formzahnes g in einem excentrischen Kreisbogen
                              									abfällt, wodurch die einzelnen vor dem in der Stirnfläche h enthaltenen und diesem folgenden radialen Formquerschnitte stetig
                              									zurücktreten. Hierauf werden von diesen Stücken je drei Fräsemesser an der linken
                              									und je drei an der rechten Flachseite (Fig. 31 und 32) zahnartig
                              									abgehobelt, so dass der eigentliche Formquerschnitt etwas über die Mittelebene
                              									vorstehend bleibt.
                           Um nun diesen Fräsemessern (Fig. 32) noch eine seitliche Anstellung, einen besseren Flankenschnitt,
                              									die dem Reinecker'schen Schräghinterdrehen (D. R. P. Nr. 52042 vom 22. August 1889) entsprechend
                              									wäre, zu geben, werden dieselben nicht parallel zur Drehungsebene, sondern dem
                              									seitlichen Anstellungswinkel angemessen etwas schräg hierzu eingesetzt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 210
                              Raabe's Formfräse.
                              
                           Zu diesem Behufe werden auch die in die Seitenscheiben f
                              									entfallenden Zahnnuthen mit schräger Berührungsfläche ausgehobelt, sonst aber der
                              									Fräsezahn g darin passend und durch einen Seitenstift
                              									gesichert eingesetzt. Nach wiederholtem Zuschärfen der Fräsezähne g an deren Stirnfläche h
                              									wird in Folge dieser Schräglage zur Drehungsebene auch die Seitenflanke, d. i. die
                              									eigentliche seitliche Schneidkante, immer mehr zurücktreten und dadurch der
                              									Schnittquerschnitt schmäler werden.
                           Um nun die Richtigkeit des Formquerschnittes in der Breitenrichtung zu sichern,
                              									werden die beiden Deckelscheiben f gegen die
                              									Mittelscheibe a etwas verdreht, was ein Ansteigen des
                              									Fräsemessers an den schrägen Berührungsflächen h der
                              									Mittelscheibe a bedingt, wodurch der Breitenabstand der
                              									Fräsemesser grösser werden muss.
                           Ermöglicht wird diese Drehverstellung durch Schlitzlöcher in den Deckelscheiben f und durch eine entsprechend grössere Breite der
                              									schrägen Fläche K an der Mittelscheibe a. Um aber diese beiden Deckelscheiben gleichzeitig und
                              									gleichmässig zu drehen, werden dieselben durch die Schraube l fest und abhängig verkuppelt.
                           Nur wenn die Rückencurve n, n des Zahnes einer
                              									logarithmischen Spirale gleicht (vgl. Pregél, D. p. J.
                              									1892 286 * 7), so entspricht diese zusammengesetzte
                              									Messerfräse den gestellten Bedingungen eines Werkzeuges mit gleichbleibendem
                              									Schnittquerschnitt.