| Titel: | Die geometrischen Verhältnisse des Fräsewerkzeuges. | 
| Autor: | Pregél | 
| Fundstelle: | Band 296, Jahrgang 1895, S. 266 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Die geometrischen Verhältnisse des
                           								Fräsewerkzeuges.
                        Von Prof. Pregél in
                           								Chemnitz.
                        (Schluss der Abhandlung S. 254 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Die geometrischen Verhältnisse des Fräsewerkzeuges.
                        
                     
                        
                           Die Winkelverhältnisse der Fräsezähne.
                           Liegt der Angriffspunkt A (Fig.
                                 										17) als Scheitelpunkt des Schnittkreises in der durch die Drehungsachse
                              										C des kreisenden Werkstückes gelegten
                              									Wagerechtebene, so ist AG die lothrechte Tangirende zum
                              									Schnittkreis im Angriffspunkte A.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 265
                              Fig. 17.
                              
                           Wenn nun die ursprüngliche Schneidkante B des
                              									Drehstahles mit dem Zahnwinkel a an die Schnittstelle
                              										A angelegt wird, so steht die obere Zahnbrust um
                              									den Winkel γ dem Brustwinkel, unter der Wagerechten BE und die Rückenkante um den Winkel (i + β) dem sogen.
                              									Anstellungswinkel von der Lothrechten nach rechts geneigt.
                           In diesem Fall ist der Schneidwinkel
                           α + (i +
                                 										β) = (90 – γ).
                           Nun werden die Stähle vortheilhaft an der Rückenkante in der Weise zugeschärft, dass
                              									die Schleifrichtung die Rückenkante nach irgend einem Winkel β schneidet, so dass eine wirkliche Zuschärfungskante AD entsteht, in Folge dessen statt des früheren
                              									Zahnwinkels α nunmehr ein Schleifwinkel (α + β) an der Schneidstelle A entsteht, wobei der Schneidwinkel unverändert (90 – γ) bleibt, während der sogen. Anstellungswinkel jetzt
                              										i wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 265
                              Fig. 18.
                              
                           Wird der Schneidstahl gehoben, so dass die Schneidkante A über den Scheitelpunkt des Schnittkreises zu liegen kommt, so wird die
                              									Tangirende AG auf Kosten des Anstellungswinkels i sich nach rechts neigen.
                           Wenn nun die Ueberhöhung so gross wird, dass die Tangirende AG sich um den Winkel i dreht, so
                              									verschwindet der Anstellungswinkel, was eine Verkleinerung des Schneidwinkels zur
                              									Folge hat, der nunmehr (90 – γ – i) sein wird.
                           In gleicher Weise entwickeln sich die Winkelverhältnisse bei einer Fräse (Fig. 18). Auch hier ist (90 – γ) der Schneidwinkel, α der Zahnwinkel, β der Zuschärfungswinkel, (α + β) der Schleifwinkel und i der Anstellungswinkel. Dieser Anstellungswinkel i, welcher einem solchen für Drehstähle zum Ausbohren
                              									entspricht, also grösser als jener für das Drehen (Fig.
                                 										17) gemacht werden muss, wird durch den Nachbarzahn begrenzt, welcher von
                              									der Schleifebene AS nicht getroffen werden darf.
                           Uebrigens hat man die Schräglage der Zahnbrust AE (Fig. 18) verlassen und führt in der Neuzeit diese
                              									radial stehend durch, so dass die Fräsezähne ausschliesslich mit einem Schneidwinkel
                              									von 90° arbeiten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 265
                              Fig. 19.
                              
                           Ist α (Fig. 19) der
                              									Zahnwinkel (zugleich Schleifwinkel) und γ der
                              									Spitzwinkel der Winkelfräse, mit welcher die Fräsezähne hergestellt werden, sowie
                              										d Durchmesser, z
                              									Riffenzahl und t Bogentheilung, so ist der
                              									Centriwinkel
                           
                              \beta=\frac{360}{z}\mbox{ und }(\alpha+\beta)=\gamma
                              
                           so dass
                           α = (γ -
                                 										β)
                           der Zahnwinkel wird.
                           Für eine Winkelfräse γ = 60° wird für Riffenzahlen z = 12 bis 50, der Zahnwinkel α
                                 										= 30 bis 53° werden.
                           
                              
                                 
                                    z
                                    
                                 =
                                 12
                                 15
                                 20
                                 25
                                 30
                                 35
                                 40
                                 45
                                 50
                                 
                              
                                 
                                    β
                                    
                                 =
                                 30
                                 24
                                 18
                                 14,4
                                 12
                                 10,3
                                   9,0
                                   8,0
                                   7,2
                                 
                              
                                 
                                    α
                                    
                                 =
                                 30
                                 36
                                 42
                                 45,6
                                 48
                                 49,7
                                 51
                                 52
                                 52,8
                                 
                              
                           Ferner folgt die radiale Zahnkopfhöhe k aus (Fig. 19)
                           
                              \left(\frac{d}{2}-k\right)=\frac{sin\,\alpha}{sin\,\gamma}\,.\,\frac{d}{2}
                              
                           so dass
                           
                              k=\frac{d}{2}\,\left(1-\frac{sin\,\alpha}{sin\,\gamma}\right)
                              
                           wird, während die Zahnfussbreite aus
                           
                              f=\left(1-\frac{2\,k}{d}\right)\,t
                              
                           sich bestimmen lässt.
                           Bei schraubenförmig gewundenen Riffenzähnen mit dem Steigungswinkel δ (Fig. 19) wird
                           
                              \frac{\beta_1}{\beta}=\frac{t\,cos\,\delta}{t}=cos\,\delta\mbox{ und
                                 										}\alpha_1=\gamma-\beta\,.\,cos\,\delta
                              
                           bezieh.
                           
                              tg\,\alpha_1=\frac{f_1}{k}=\frac{f\,\cos\,\delta}{k}
                              
                           werden, d. i. die Tangente des in die Drehungsebene fallenden
                              									Zahnwinkels α1.
                           
                        
                           
                           Das Längenverhältniss der Cylinderfräsen.
                           Es sind hierbei zwei Fälle zu unterscheiden und zwar die massive Fräse mit
                              									endseitigen Ansatzzapfen und die auf einen Dorn (Welle) geschobene rohrartige
                              									Fräse.
                           Während bei der massiven Fräse die Biegungsfestigkeit (Durchbiegung) für die
                              									Längenabmessung bestimmend bleibt, wird bei der rohrartigen Fräse vorerst die
                              									Drehungsfestigkeit des Dornes und erst bei grosserer freier Länge die
                              									Biegungsfestigkeit besonders zu berücksichtigen sein, und zwar wenn die einzelnen
                              									Fräsewerkzeuge nicht von Lager bis Lager reichen.
                           Nur noch ausnahmsweise und in seltenen Fällen werden die massiven Fräsen einseitig,
                              									also freitragend eingespannt. Unter starkem Arbeitsdruck wird die Durchbiegung des
                              									Fräserdornes in Verbindung mit der Nachgiebigkeit der Gestelltheile eine so starke
                              									Lagenänderung der Fräserachse veranlassen können, dass ohne weitere Nachstellung der
                              									Tischwerke es thunlich wird, nach dem Schruppen noch einen Schlichtspan
                              									abzunehmen.
                           Es sind daher die Grenzen der Leistungsfähigkeit einer Fräsemaschine weniger in der
                              									Festigkeit der Fräsezähne selbst als in jener der Dorne, Zapfen und Spindellager
                              									gegeben, welche bei mangelnder Widerstandskraft und bei einem ungleichen
                              									Schnittdruck den schütternden und unruhigen Gang veranlasst, der jede Genauigkeit
                              									der Arbeitsführung illusorisch macht.
                           Das Maass für die Nutzleistung ist daher in der Inanspruchnahme S des Fräsekernes, im Durchmesser d desselben, sowie im Längenverhältniss
                              										\left(\frac{l}{d}\right) des Fräsewerkzeuges enthalten.
                           Ist E=\frac{P\,.\,v}{1000} der von der Fräse übertragene Effect in
                              										mk/Sec. und
                              										\frac{1}{2}\,P\,.\,l=S\,W das äussere Biegungsmoment für
                              									gleichförmige Druckvertheilung und W=\frac{\pi}{32}\,.\,d^2 das
                              									Widerstandsmoment der Querschnittsfläche, sowie S
                              									k/qmm die
                              									Inanspruchnahme (Spannung) des Fräsematerials (Kern), so wird der Schnittdruck
                           
                              P=\frac{\pi}{16}\,.\,\left(\frac{d}{l}\right)\,.\,S\,.\,d^2
                              
                           Wenn ferner die auf den Kerndurchmesser d bezogene
                              									Schnittgeschwindigkeit
                           
                              v=\pi\,\left(\frac{3}{2}\,d\right)\,\frac{\pi}{60}=\frac{\pi}{40}\,.\,d\,.\,n
                              
                           in den mechanischen Effect eingeführt wird, so folgt
                           
                              E=\frac{P\,v}{1000}=\frac{\pi\,d\,n}{40000}
                              
                           und daraus
                           
                              P=\frac{40000\,.\,E}{\pi\,d\,n}
                              
                           der Schnittdruck.
                           Aus der Gleichung für das Längenverhältniss
                              										\left(\frac{l}{d}\right) folgt nach Einsetzung des
                              									vorstehenden Werthes
                           
                              \left(\frac{l}{d}\right)=\frac{\pi^2}{640000}\,.\,\frac{S}{E}\,.\,d^2\,n
                              
                           bezieh. für ein gegebenes Verhältniss
                              										\frac{l}{d} die Inanspruchnahme S
                              									k/qmm oder die
                              									zulässige Effectstärke E
                              									mk/Sec.
                           So folgt
                           
                              S=\frac{640000}{\pi^2}\,.\,\left(\frac{l}{d}\right)\,\frac{E}{d^2\,.\,n}
                              
                           Inanspruchnahme.
                           Sei z.B. d = 50 mm, E = 60
                              										mk/Sec., n = 100 in der Minute und
                              										\frac{l}{d}=5, so wird der Kerntheil der Fräse mit S = 1,5 k/qmm beansprucht.
                           Selbstverständlich wird der Anschlusszapfen der Fräse noch auf Verdrehung in Anspruch
                              									genommen und zwar wird für
                           
                              S=1\mbox{ k/qmm }d=35\,\sqrt[3]{\frac{E}{n}}
                              
                           werden müssen. Zum Beispiel für
                           E = 60, n
                              									= 100
                           wird d = 35 . 0,84 = 30,0 mm
                           also der obige Werth d = 50
                              									zureichend sein.
                           
                        
                           Die Schraubenwindung der Fräsezahnriffen.
                           Gewöhnlich wird die Steigung der Zahnriffen s = (7 bis
                              									10) d gemacht und zwar wird bei cylindrischen Fräsen
                              									mit Stirnzähnen der grössere Werth aus dem Grunde bevorzugt, damit die Zahnendungen
                              									an der Stirnfläche nicht zu scharf werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 266
                              Fig. 20.
                              
                           Ist ferner b die Werkstücksbreite (Fig. 20) und t die
                              									Theilung der Zahnriffen, so muss
                           
                              tg\,\delta=\frac{t}{b}
                              
                           die Tangente des Steigungswinkels δ sein, soll beim Austritt der Zahnschneide rechts der Eingriff des
                              									Nachbarzahns links beginnen.
                           Ebenso wird
                           
                              tg\,\delta=\frac{\pi\,.\,d}{s}
                              
                           sein, wenn d Durchmesser der
                              									Fräse und s Steigung der Riffen ist.
                           Daraus folgt
                           
                              \frac{t}{b}=\frac{\pi\,.\,d}{s}
                              
                           bezieh.
                           
                              s=\frac{\pi\,.\,d}{t}\,.\,b=z\,.\,b
                              
                           die Steigung der Zahnriffen.
                           Wird aber die Schichthöhe h mitberücksichtigt und
                              									für
                           
                              z=\frac{\pi\,.\,t}{h}
                              
                           eingesetzt (vgl. „Die Theilung der Fräsezähne“), so
                              									folgt
                           
                              s=\frac{\pi\,.\,t}{h}\,.\,b=\pi\,.\,t\,\left(\frac{b}{h}\right)
                              
                           bezieh.
                           
                              s=10\,\left(\frac{t}{\pi}\right)\,\left(\frac{b}{h}\right)
                              
                           
                           als Steigung der Zahnriffen. Oder es wird der
                              									Steigungswinkel ermittelt aus
                           
                              \pi\,t\,.\,\frac{b}{h}=s=\frac{\pi\,d}{tg\,\delta}
                              
                           Zum Beispiel \frac{t}{\pi}=2, z = 30,
                              										d = 60, also t = 6,28,
                              									folgt für h = 1,5 und b =
                              									60
                           
                              tg\,\delta=\frac{60}{6,28}\,.\,\frac{1,5}{60}
                              
                           tgδ = 0,24 und δ = 13,5°
                           bezieh.
                           
                              s=10\,.\,2\,\frac{60}{1,5}=800\mbox{ mm}
                              
                           während für eine Werkstücksbreite b = 20 mm die Steigung nur
                           
                              s=10\,.\,2\,\frac{20}{1,5}=266\mbox{ mm}
                              
                           werden darf.
                           Ein axialer Seitendruck ist die Folge der gewundenen Zahnriffen. Nach Fig. 20 ist
                           x = (Tsin δ –
                                 										fN) cos δ
                           und weil f = tgφ die Reibungszahl
                              									und N= T cos δ ist, so folgt
                           x = T
                              										(sin δ – tgφ . cos δ) cos
                                 										δ
                           bezieh. x = T (tgδ – tgφ) cos2
                              									δ.
                           Wird δ = φ, so wird x = 0 und der axiale Achsdruck verschwinden.
                           Für f = 0,25 = tgφ wird δ = φ = 14° und wenn für
                              										tg\,\delta=\frac{1}{4} der Werth eingeführt wird in
                           
                              \frac{d}{t}\,.\,\frac{h}{b}=tg\,\delta
                              
                           so folgt
                           
                              d=\frac{1}{4}\,.\,\frac{b}{h}\,.\,t
                              
                           als kleinster Fräserdurchmesser, und weil
                           
                              \frac{\pi\,d}{t}=z
                              
                           ist, so kann auch
                           
                              \frac{\pi\,d}{t}=\frac{\pi}{4}\,\frac{b}{h}=z
                              
                           angenommen werden als diejenige grösste oder kleinste
                              									Zahnriffenzahl der Fräse, welche sowohl der Bedingung der richtigen Schnittwirkung
                              									als auch derjenigen des Achsdruckes Null entspricht, d.h. die Fräse erhält einen
                              									annähernden Steigungswinkel δ = 14° und entspricht der
                              									Schichthöhe h und Werkstücksbreite b.
                           Tabelle III.
                           Riffenzahl gewundener Fräser
                           z=\frac{\pi}{4}\,\frac{b}{h} für Breite b = 10 bis 50 mm und Schichthöhe h = 0,1 bis 5 mm.
                           
                              
                                 
                                    h
                                    
                                 b = 10
                                 20
                                 30
                                 40
                                 50
                                 
                              
                                 0,1
                                 80
                                 160
                                 240
                                 320
                                 400
                                 
                              
                                 0,5
                                 16
                                   32
                                   48
                                   64
                                   80
                                 
                              
                                 1,0
                                   8
                                   16
                                   24
                                   32
                                   40
                                 
                              
                                 1,5
                                 –
                                   10
                                   16
                                   20
                                   26
                                 
                              
                                 2,0
                                 –
                                     8
                                   12
                                   16
                                   20
                                 
                              
                                 2,5
                                 –
                                 –
                                   10
                                   13
                                   16
                                 
                              
                                 3,0
                                 –
                                 –
                                     8
                                   11
                                   13
                                 
                              
                                 3,5
                                 –
                                 –
                                     7
                                     9
                                   11
                                 
                              
                                 4,0
                                 –
                                 –
                                 –
                                     8
                                   10
                                 
                              
                                 5,0
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                     8
                                 
                              
                           d.h. für einen stets gleichbleibenden Steigungswinkel δ = 14° müssen die obigen Zähnezahlen eingehalten
                              									werden.
                           
                        
                           Die hinterdrehten Fräser.
                           Ueber die Maschinen zum Hinterdrehen der Fräsezähne oder die Herstellung von
                              									Formfräsern mit gleichbleibendem Formquerschnitt ist bereits früher ausführlich
                              									berichtet worden (vgl. Pregél, D. p. J. 1892 286 * 1, ferner J. E.
                                 										Reinecker,
                              									„Universalhinterdrehbank“, 1894 294 * 99).
                           Bemerkenswerth sind die sogen. schräg hinterdrehten Fräser von J. E. Reinecker (D. R. P. Nr. 52042 vom 22. August
                              									1889), mit welchem auch Arbeitsflächen, welche gegen die Drehungsebene nur eine
                              									kleine Neigung besitzen, gefräst werden können.
                           Schräg hinterdreht wird, indem der Führungsschlitten für den schwingenden
                              									Stahlhalterschlitten gegen die Drehungsachse des abzudrehenden Fräsewerkzeugs nicht
                              									winkelrecht, sondern je nach der Schnittrichtung rechts oder links geneigt gerichtet
                              									eingestellt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 267
                              Fig. 21.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 267
                              Fig. 22.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 267
                              Fig. 23.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 267
                              Fig. 24.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 267
                              Fig. 25.
                              
                           In Fig. 21 ist ein Wulstfräser vorgeführt, von deren
                              									Theilen der eine rechts und der andere links hinterdreht ist. Um nun eine
                              									Zusammensetzung dieser Theile zu ermöglichen, sind je zwei Zahnpaare entfernt, so
                              									dass die Fräsezähne der einen Hälfte in die Lücken der anderen passen. Mittels eines
                              									auswechselbaren Zwischenringes können die Fräsenhälften in der Breitenrichtung
                              									verstellt werden. Selbstverständlich schneiden die links hinterdrehten bloss den
                              									linken und die rechts hinterdrehten Fräsezähne bloss die rechtsseitige Seitenwandung
                              									der Wulstrinne aus.
                           Liegt aber der Führungsschlitten für den schwingenden Drehstahl parallel zur
                              									Drehungsachse, so erhält man hinterdrehte Stirnfräsen (Fig.
                                 										22 und 23), Werkzeuge, mit denen
                              									Formdreherei mit einer geradezu erstaunlichen Leistungsfähigkeit ausgeführt werden
                              									kann.
                           In Fig. 24 ist ein normal hinterdrehter Fräser in
                              									neuem und in Fig. 25 derselbe in regelrecht
                              									abgeschliffenem Zustande gezeigt.
                           Dass die Rückencurve der hinterdrehten Fräser eine logarithmische Spirale sein
                              									sollte, ist bereits früher von Pregél in D. p. J. 1892 286 * 7 zuerst
                              									ausführlich nachgewiesen worden. Diese Curve hat bekanntlich die Eigenschaft, dass
                              									der Kreuzungswinkel α der Tangirenden eines
                              									Curvenpunktes P mit dem Hauptstrahl stets gleich bleibt
                              									auch für alle übrigen Punkte der Curve. Nun ist dieser der Winkel α des Fräsezahnes, welcher bei richtigem Nachschleifen
                              									stets gleich bleiben soll.
                           Wird in die Gleichung der logarithmischen Spirale
                           
                              u = a . e
                              φ . cotg α
                              
                           
                           für den Winkel φ° = 57,3°,
                              									dem Einheitswinkel, das Bogenmaass desselben φ = 1 =
                              										r in Rechnung gebracht, so folgt die Länge des
                              									Fahrstrahles
                           u4 =
                              										α . e
                              									cotg α
                              									= r . ecotg α.
                           Wenn nun dieser Winkel in 1/4 Theile abgetheilt wird, so folgt
                              									für das erste Viertel der Fahrstrahl
                           
                              u
                              1
                              = a . e
                              1/4 cotg a
                              
                           und da e = 2,7183 die Grundzahl
                              									der natürlichen Logarithmen ist, so entsteht durch entsprechende Ausrechnung:
                           
                              log\,u_1=\frac{1}{4}\,cotg\,\alpha\,(log\,a+log\,e)
                              
                           für a = 1 = r folgt dann
                           
                              log\,u_1=\frac{1}{4}\,cotg\,\alpha\,.\,log\,e=\frac{0,4343}{4}\,cotg\,\alpha.
                              
                           Im Besitz der Fahrstrahllängen für φ =
                              									4/4, ¾, 2/4 und 1/4 und
                              									gegebenen Kreuzungswinkel α ist es ein leichtes, mit
                              									Zuhilfenahme des zeichnerischen Potenzirens (Fig. 27
                              									und 29) sowohl die ganze logarithmische Spirale (Fig. 26) als auch ein Zweigstück derselben (Fig. 28) aufzuzeichnen, wozu die Tabelle IV dient.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 268
                              Fig. 26.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 268
                              Fig. 27.
                              
                           Tabelle IV.
                           Fahrstrahllängen u für
                              									Kreuzungswinkel α.
                           
                              
                                 
                                    α
                                    
                                 
                                    cotg α
                                    
                                 
                                    m . cotg α
                                    
                                 
                                    u
                                    4
                                    
                                 
                                    u
                                    3
                                    
                                 
                                    u
                                    2
                                    
                                 
                                    u
                                    1
                                    
                                 
                              
                                 75
                                 0,2679
                                 0,1163
                                 1,307
                                 1,223
                                 1,143
                                 1,069
                                 
                              
                                 76
                                 0,2493
                                 0,1083
                                 1,283
                                 1,206
                                 1,133
                                 1,064
                                 
                              
                                 77
                                 0,2309
                                 0,1003
                                 1,260
                                 1,189
                                 1,123
                                 1,060
                                 
                              
                                 78
                                 0,2126
                                 0,0933
                                 1,240
                                 1,177
                                 1,113
                                 1,056
                                 
                              
                                 79
                                 0,1944
                                 0,0844
                                 1,215
                                 1,157
                                 1,102
                                 1,052
                                 
                              
                                 80
                                 0,1763
                                 0,0766
                                 1,193
                                 1,142
                                 1,092
                                 1,045
                                 
                              
                                 81
                                 0,1584
                                 0,0688
                                 1,172
                                 1,126
                                 1,082
                                 1,040
                                 
                              
                                 82
                                 0,1405
                                 0,0610
                                 1,151
                                 1,112
                                 1,073
                                 1,036
                                 
                              
                                 83
                                 0,1228
                                 0,0533
                                 1,131
                                 1,096
                                 1,063
                                 1,031
                                 
                              
                                 84
                                 0,1051
                                 0,0456
                                 1,111
                                 1,082
                                 1,054
                                 1,027
                                 
                              
                                 85
                                 0,0875
                                 0,0380
                                 1,091
                                 1,068
                                 1,045
                                 1,022
                                 
                              
                           φ = 1; φ
                              									= 57,3° Einheitswinkel.
                           Für einen gegebenen Fräserhalbmesser wird aus der Spirale Fig. 26 das gebrauchte Stück entnommen und der
                              									Krümmungshalbmesser, sowie die relative Lage des Krümmungsmittelpunktes C bestimmt. Für jeden Kreuzungswinkel α muss man sich daher eine besondere logarithmische
                              									Spirale zu diesem Zwecke aufzeichnen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 268
                              Fig. 28.
                              
                           Bequemer ist das in Fig. 28 dargestellte Verfahren mit
                              									proportionalen Zwischencurven, weil für die Fräser doch nur ein kurzes Stück von der
                              									Curve gebraucht wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 268
                              Fig. 29.
                              
                           Weil ferner die Polarsubnormale (Excentricität)
                           
                              i=r\,cotg\,\alpha=\overline{O\,C}
                              
                           und die Polarnormale (Krümmungsradius)
                           
                              \rho=\frac{r}{\sin\,\alpha}=\overline{C\,P}
                              
                           ist, so ist es noch bequemer, wenn man diese Elemente i und ρ für einen
                              									gegebenen Halbmesser r bestimmt. In der folgenden
                              									Tabelle V sind für r = 1 und die Kreuzungswinkel α = 60 bis 85° diese Werthe zusammengestellt und danach
                              									in Fig. 30 die logarithmischen Spiralen für 90, 80,
                              									70, 65 und 60° durch den Punkt P gezogen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 268
                              Fig. 30.
                              
                           Ohne jede logarithmische oder trigonometrische Rechnung ist es möglich, nach einem
                              									neuen Verfahren (Pregél) die logarithmischen Spiralen
                              									für beliebige Kreuzungswinkel a mit beliebiger
                              									Genauigkeit zu zeichnen.
                           Der aus A (Fig. 31)
                              									gezeichnete Winkelstrahl (90 – α) schneidet den
                              									senkrechten Durchmesser in C. Wird aus C ein kurzes Bogenstück durch A gezogen und darin ein Nachbarpunkt P1 gewählt, so ist r1= OP1 ein neuer Fahrstrahl.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 269
                              Fig. 31.
                              
                           Wenn nun AB1
                              									= r1 gemacht und B1B gezogen wird, so ist BB1
                              									= i1 die Excentricität,
                              									welche auf die Normale zu OP1 in C1
                              									aufzutragen ist. Hiernach ist C1 der Krümmungsmittelpunkt durch den Curvenpunkt P1.
                           Durch Fortsetzung dieses Verfahrens kann der Curvenzweig eine beliebige Verlängerung
                              									erfahren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 269
                              Fig. 32.
                              
                           In Fig. 32 ist ein hinterdrehter Fräser mit
                              									Zahnwinkeln α von 60 bis 80° gezeichnet, wobei a, b, c und d die
                              									entsprechenden Curvenmittelpunkte sind.
                           Tabelle V.
                           Excentricität i = r cotg α und Radius
                              										p=\frac{r}{sin\,\alpha}
                           
                              
                                 α°
                                 
                                    cotg α
                                    
                                 (1 : sin α)
                                 α°
                                 
                                    cotg α
                                    
                                 (1 : sin α)
                                 
                              
                                 60
                                 0,5774
                                 1,155
                                 75
                                 0,2679
                                 1,0353
                                 
                              
                                 62
                                 0,5317
                                 1,132
                                 76
                                 0,2493
                                 1,0305
                                 
                              
                                 64
                                 0,4877
                                 1,112
                                 77
                                 0,2309
                                 1,0263
                                 
                              
                                 65
                                 0,4663
                                 1,104
                                 78
                                 0,2126
                                 1,0223
                                 
                              
                                 66
                                 0,4452
                                 1,095
                                 79
                                 0,1944
                                 1,0186
                                 
                              
                                 68
                                 0,4040
                                 1,078
                                 80
                                 0,1763
                                 1,0154
                                 
                              
                                 70
                                 0,3640
                                 1,064
                                 81
                                 0,1584
                                 1,0125
                                 
                              
                                 71
                                 0,3443
                                 1,058
                                 82
                                 0,1405
                                 1,0098
                                 
                              
                                 72
                                 0,3249
                                 1,052
                                 83
                                 0,1228
                                 1,0075
                                 
                              
                                 73
                                 0,3057
                                 1,046
                                 84
                                 0,1051
                                 1,0052
                                 
                              
                                 74
                                 0,2867
                                 1,040
                                 85
                                 0,0875
                                 1,0038
                                 
                              
                           
                        
                           Die Arbeitsgeschwindigkeiten des Fräsewerkzeuges.
                           Nach Erfahrungsregeln der in der Fräserei wohlerfahrenen Firma J. E. Reinecker in Chemnitz-Gablenz folgt die mittlere
                              									minutliche Umlaufszahl n bezieh. die mittlere
                              									secundliche Schnittgeschwindigkeit v mm für
                           
                              
                                 Gusstahl
                                 
                                    n\ \dot{=}\ \frac{5000}{d};\ v\,\sim\,250\mbox{ mm/Sec.}
                                    
                                 
                              
                                 Schmiedeeisen
                                 
                                    n\ \dot{=}\ \frac{5500}{d};\ v\,\sim\,250\mbox{ bis }300\mbox{
                                       												mm/Sec.}
                                    
                                 
                              
                                 Rothguss
                                 
                                    n\ \dot{=}\ \frac{9000}{d};\ v\,\sim\,400\mbox{ bis }500\mbox{
                                       												mm/Sec.}
                                    
                                 
                              
                           Je nach Schnittbreite und Formquerschnitt schwankt die minutliche
                              									Schaltgeschwindigkeit für Stahl und Schmiedeeisen zwischen 15 bis 30 mm/Min. und steigt
                              									für Rothguss auf 50 mm und mehr.
                           Bei Brown und Sharpe in Providence, R. I., beträgt die
                              									secundliche Schnittgeschwindigkeit v, die minutliche
                              									Schaltung u, für Schichthöhen h mm für:
                           
                              
                                 
                                    
                                    
                                 ausgeglühtenStahl u. Eisen
                                 Guss-eisen
                                 zähesMessing
                                 
                              
                                 Schnittgeschwindigkeit
                                 v = 200
                                 250
                                 400 mm/Sec.
                                 
                              
                                 Schaltung
                                 u =   38
                                   38
                                   38 mm/Min.
                                 
                              
                                 Schichthöhe
                                 h =     1,6
                                     4,8
                                     2,4 mm
                                 
                              
                           während die grösste minutliche Schaltung bei h = 1,6 mm Schichthöhe für Stahl auf u = 100 und Gusseisen auf u
                                 										= 150 mm/Min. ansteigt.
                           An einer Keilnuthfräsemaschine von der Pratt und Whitney
                                 										Company in Hartford, Conn., mit acht Fräsern an einer liegenden Spindel und
                              									Schlittentisch nach Hobelmaschinenart wurde die Schaltgeschwindigkeit von u = 180, 250, 350 bis 500 mm und bis auf 600 mm in der
                              									Minute gesteigert und diese äusserste Grenze erst durch den Bruch eines Fräse
                              									Werkzeuges erreicht. (Vgl. Zeitschrift des Vereins deutscher
                                 										Ingenieure, 1894 Bd. 38 Nr. 15 und 19 * S. 448 und 568.)
                           Am günstigsten stellen sich die Geschwindigkeitsverhältnisse bei Bearbeitung einer
                              									ebenen, seitlich frei begrenzten, nicht zu breiten Arbeitsfläche mit einer
                              									cylindrischen Kolben- oder Walzenfräse, die schraubenförmig gewundene Schneidkanten
                              									besitzt.
                           Unter allen Umständen wird mit einer solchen Cylinderfräse das grösste minutliche
                              									Spanvolumen geliefert.
                           Dagegen wird mit einer Planfräse die grösste Genauigkeit der Arbeitsfläche zu
                              									erzielen sein.
                           Zwischen beiden, der Leistung nach, liegen die Winkelfräsen, während die Formfräsen
                              									nach jeder Richtung hin zurücktreten müssen.
                           Ist d Durchmesser einer Cylinderfräse und n minutliche Umlaufszahl, sowie t die Zahntheilung bezieh. (t : π) ihre
                              									Stichzahl, sowie z Zähnezahl, und ist ferner r der Halbmesser des Rollkreises und u minutliche Schalt-, sowie v die entsprechende Schnittgeschwindigkeit, so folgt
                           
                              \frac{v}{u}=\frac{\pi\,d\,.\,n}{2\,\pi\,r\,.\,n}=\frac{d}{2\,r}
                              
                           oder
                           
                              2\,r=\frac{u}{v}\,.\,d
                              
                           der Durchmesser des Rollkreises.
                           Wird ferner die Schaltungsgrösse für je einen Fräsezahn, also der Vorschub für je
                              									eine Schneidkante gleichbleibend auf c=0,002=\frac{1}{50}\mbox{
                                 										mm} festgestellt, sonach
                           
                              c=\frac{u}{n\,z}=\frac{1}{50}\mbox{ mm}
                              
                           gemacht, so folgt
                           
                              \frac{u}{n}=\frac{7}{50}
                              
                           die auf eine Umdrehung der Fräse entfallende Schaltungsgrösse,
                              									woraus sich u=\frac{z}{50}\,.\,n ergibt.
                           Hiernach kann das Verhältniss
                           
                              \frac{u}{v}=\frac{\pi\,.\,d\,.\,n}{\frac{z}{50}\,.\,n}=\frac{1}{c}\,.\,\frac{\pi\,.\,d}{z}
                              
                           und da
                           
                              \frac{\pi\,d}{z}=t
                              
                           die Zahntheilung der Fräse ist, auch
                           
                              \frac{v}{u}=\frac{t}{c}
                              
                           
                           geschrieben werden. Wird die für die Rechnung bequemere
                              									Stichzahl eingeführt, so entsteht das Geschwindigkeitsverhältniss
                           
                              \frac{v}{u}=\frac{\pi}{c}\,\left(\frac{t}{\pi}\right)
                              
                           Auf Grund einer Annahme von 50 Schnitten auf 1 mm Schaltung sind nach Angabe von Brown und Sharpe in Providence, R. I. (vgl. D. p. J. 1892 285 * 254),
                              									die folgenden Tabellen VI und VII zusammengestellt und für Millimeter Werthe
                              									entsprechend abgerundet.
                           Für C=\frac{1}{50} folgt
                           
                              \frac{v}{u}=50\,.\,\pi\,.\,\left(\frac{t}{\pi}\right)=157\,\left(\frac{t}{\pi}\right)
                              
                           und da für
                           
                              
                                 Schnittbreiten
                                 b =
                                 5
                                 10
                                 50
                                 100
                                 mm
                                 
                              
                                 mittlere Schnitt-geschwindig-keiten v
                                    											mm/Sec.
                                 StahlGuss
                                 320400
                                 260325
                                 200250
                                 160200
                                 mm/Sec.mm/Sec.
                                 
                              
                           angenommen sind, so ist wegen der Unmöglichkeit einer stetigen
                              									Uebereinstimmung zwischen der angenommenen mittleren Schnittgeschwindigkeit und der
                              									Spindelumlaufszahl auch nur eine, von der durch die Gangart der Fräsemaschine
                              									bedingten Umlaufszahl n angenäherten
                              									Schnittgeschwindigkeit möglich.
                           Ebenso wird die auf eine Spindelumdrehung entfallende Schaltung
                              										\frac{u}{n}=c\,.\,z=\frac{z}{50} werden, woraus die
                              									minutliche Schaltung u=\frac{z}{50}\,.\,n und die minutliche
                              									Arbeitsfläche F = bu qc
                              									bezieh. das minutlich gelieferte Spanvolumen V = h . b . u folgt.
                           Dieses nimmt z.B. für Stahl bei einer Schnitthöhe h =
                              									1,5 mm und einer Schnittbreite von b = 5 cm für Fräsen
                              										d = 50 und 100 mm Durchmesser von 2,63 bis 1,82 cc/Min. ab,
                              									während für die gleiche Fräse d = 50 mm und den
                              									Schnittbreiten b = 1 und 10 cm die Volumleistung bloss
                              									von 0,67 bis 4,11 cc/Min., also um das Sechsfache zunimmt.
                           Wenn aber die Schnitthöhe bedeutender, z.B. h = 25 mm
                              									(Tabelle VIII), wird, so müssen sowohl die Schnittgeschwindigkeiten v als auch die minutlichen Schaltungsgrössen u ermässigt werden.
                           Für b = 10 cm Schnittbreite und
                           
                              
                                 
                                 Tab. VI
                                 Tab. VIII
                                 
                              
                                 für die Schnitthöhe
                                 
                                    h
                                    
                                 
                                    =
                                    
                                 1,5
                                 und
                                 25
                                 mm
                                 
                              
                                 wird die Schnittgeschwindigkeit
                                 
                                    v
                                    
                                 =
                                 260
                                 „
                                 100
                                 mm/Sec.
                                 
                              
                                 sowie die Schaltung
                                 
                                    u
                                    
                                 =
                                 45
                                 „
                                 21
                                 mm/Min.
                                 
                              
                                 sonach die Volumleistung
                                 
                                    V
                                    
                                 =
                                 0,67
                                 „
                                 5,25
                                 cc/Min.
                                 
                              
                                 und die Flächenleistung
                                 
                                    F
                                    
                                 
                                    =
                                    
                                 4,5
                                 „
                                 2,0
                                 qc/Min.
                                 
                              
                                 bei einer in Stahl arbeitenden,
                                 
                                    d
                                    
                                 =
                                 50 mm grossen Fräse
                                 
                              
                                 sich stellen.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Auch bei tiefem Schnitt, h = 25 mm (Tabelle VIII),
                              									stellen sich die Verhältnisse in Bezug auf die grossen Fräsen ungünstig. Bei einer
                              									Schnittbreite b = 10 mm und für
                           
                              
                                 Fräsendurchmesser
                                 
                                    d
                                    
                                 
                                    =
                                    
                                 50
                                 und
                                 150
                                 mm
                                 
                              
                                 Schnittgeschwindigkeit
                                 
                                    v
                                    
                                 
                                    =
                                    
                                 100
                                 „
                                 100
                                 mm/Sec.
                                 
                              
                                 Schaltung in der Minute
                                 
                                    u
                                    
                                 =
                                 21
                                 „
                                 9,6
                                 mm/Min.
                                 
                              
                                 das Spanvolumen
                                 
                                    V
                                    
                                 =
                                 5,25
                                 „
                                 2,4
                                 cc/Min.
                                 
                              
                           Diese Missverhältnisse sind davon entstanden, weil die Schaltungsgrösse für je einen
                              									Fräsezahn \frac{u}{n\,z}=\frac{1}{50} gleichbleibend angenommen
                              									wurde.
                           Weil aber die Theilung t grosser Fräsen auch
                              									grösser wird, so folgt ohne weiteres diese Minderleistung bezieh. weil
                              										\left(z\,:\,\frac{t}{\pi}\right) constant ist.
                           Gibt man jedoch der gröberen Theilung t einer grösseren
                              									Fräse auch eine entsprechend grössere Schaltung für je eine Fräseschneide, macht
                              									also \frac{u}{n\,z}=c mit der Zahntheilung annähernd
                              									proportional, so muss unbedingt eine gleiche Volumleistung folgen, sofern das
                              									Triebwerk der Fräsemaschine dementsprechend eingerichtet ist.
                           Bei einer grossen Fräse wird aber nicht nur der Schnittdruck, sondern auch der
                              									Hebelarm dieses Druckes in Bezug auf die Spindelachse ein grösserer werden. Diesem
                              									grösseren Momente des Schnittwiderstandes muss nicht nur das Triebwerk, sondern es
                              									müssen auch alle Rahmentheile und Führungsschlitten der Maschine gewachsen sein.
                           Zudem kommen noch die Mehrkosten für die Anschaffung eines grösseren Fräsewerkzeuges
                              									in Betracht zu ziehen. Mit der Ausdehnung der Schnittbreite muss aber der
                              									Fräsedurchmesser wachsen, weil sonst bei einem zu schwachen Fräsewerkzeug gar zu
                              									leicht eine Durchbiegung desselben und ein ungenaues Arbeiten entsteht.
                           Nun wird man bei hinterdrehten Fräsen eine gröbere Theilung vorziehen und daher die
                              									Fräsen grösser machen müssen.
                           Ist
                           u = c . z .
                                 										n die minutliche Schaltung,
                           t . z = πd der Umfang der Fräse,
                           und
                           
                              z=\frac{\pi}{t}\,.\,d\mbox{ die Riffenzahl},
                              
                           so wird
                           
                              u=c\,\left(\frac{\pi}{t}\right)\,d\,.\,n\mbox{ und
                                 										}\frac{u}{d\,n}=\frac{c}{\left(\frac{t}{\pi}\right)}
                              
                           also
                           
                              c=\frac{u}{d\,.\,n}\,\left(\frac{t}{\pi}\right)=\frac{u}{z\,.\,n}
                              
                           die Schaltung für einen Fräsezahn folgen.
                           Zum Beispiel für u = 40 mm/Min.,
                              									\left(\frac{t}{\pi}\right)=2, d = 70
                              									und n = 55 bezieh. z = 35,
                              									also z . n = 1925 und d . n
                                 										= 3850 wird
                           
                              c=\frac{40}{3850}\,.\,2=\frac{1}{48,1}
                              
                           Dagegen würde für z . n = 20 . 55, bezieh.
                              										\frac{t}{\pi}=3,5 und u = 40 der
                              									Werth für
                           
                              c=\frac{1}{28}\mbox{ mm}
                              
                           werden.
                           Dementsprechend sind in Tabelle IX für eine Schichthöhe h = 25 mm und ein Spanvolumen V = 10 cc/Min. für die
                              									Schaltung u = 40 für Gusseisen, die Werthe für
                              										\frac{1}{c} und c\,z=\frac{u}{n}
                              									zusammengestellt.
                           Weil die hinterdrehten Fräser eine gröbere Theilung bezieh. für denselben Durchmesser
                              									eine kleinere Zähnezahl als Feinzahnfräsen erhalten, so wird für dieselbe
                              									Schaltungsgrösse
                           
                           Tabelle VI.
                           Cylinderfräse in Stahlwerkstück. Schichthöhe h = 1,5 mm.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 271
                              Riffenzahl; Stichzahl; Durchmesser;
                                 										Umfang; n minutliche Umlaufszahl; Schnittbreite b mm; qc/Min. Fläche; cc/Min.
                                 										Spannvolumen; u minutliche Schaltung; Mittlere Schnittgeschwindigkeit; Mittlere
                                 										Arbeitsfläche; Mittleres Spannvolumen
                              
                           Tabelle VII.
                           Cylinderfräse in Stahlwerkstück. Schichthöhe h = 1,5 mm.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 271
                              Riffenzahl; Durchmesser; n
                                 										minutliche Umlaufszahl; Schnittbreite b mm; Schaltung; Arbeitsfläche;
                                 										Spannvolumen; u minutliche Schaltung; Mittlere Schnittgeschwindigkeit; Mittlere
                                 										Arbeitsfläche; Mittleres Spannvolumen; Rollkreisdurchmesser
                              
                           
                           Tabelle VIII.
                           Cylinderfräse. Schichthöhe h = 25
                              									mm.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 272
                              Riffenzahl; Stichzahl; Durchmesser;
                                 										Umfang; n minutliche Umlaufszahl; Schnittbreite; Schaltung; Schnittbreite;
                                 										Werkstück: Stahl; Mittlere Schnittgeschwindigkeit; Mittlere Spannvolumen;
                                 										Rollkreisdurchmesser; Werkstück: Gusseisen
                              
                           Tabelle IX.
                           Anzahl Schnitte \left(\frac{1}{c}\right) auf 1
                              									mm Schaltung, für ein constantes Spanvolumen V = 10 cc/Min. bei einer
                              									Schnittgeschwindigkeit v = 200 mm/Sec. für
                              									Gusseisen, in einer Schichthöhe h = 25 mm und für eine
                              									Schnittbreite b = 10 mm, bei einer Schaltung u = 40 mm/Min.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 272
                              Allgemein; Normalfräsen;
                                 										Feinzahnfräsen; Hinterdrehte Fräsen
                              
                           u auch der Werth
                              										\frac{u}{n}=c\,z gleichbleiben, dafür aber die auf jeden
                              									einzelnen Fräsezahn entfallende Schaltungsgrösse
                              										c=\frac{u}{n}\,.\,\frac{1}{z} sich verhältnissmässig
                              									vergrössern.
                           Wäre z.B. Tabelle IX \frac{t}{\pi}=2 die Stichzahl einer
                              									Feinzahnfräse und \frac{t}{\pi}=5 diejenige der hinterdrehten
                              									Fräse, und wäre die Schaltungsgrösse c=\frac{1}{50}\mbox{ mm} für
                              									die erste, so muss c=\frac{1}{20}\mbox{ mm} mm die Schaltung für
                              									je einen hinterdrehten Fräsezahn sein.