| Titel: | Neuerungen an Wirkmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 298, Jahrgang 1895, S. 25 | 
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                        Neuerungen an Wirkmaschinen.
                        (Schluss des Berichtes S. 7 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen an Wirkmaschinen.
                        
                     
                        
                           Um auf einer Lamb'schen Strickmaschine einen Doppelrand
                              									zu arbeiten, waren bisher zur Verstellung des Nadelbettes, sowie der beiden
                              									Seitenriegel drei Handgriffe zu machen. Nach einer Erfindung, welche sich Max Hüttel in Grünhain, Sachsen, durch D. R. P. Nr.
                              									77990 vom 10. August 1893 (Fig. 47 bis 53) hat schützen lassen, lässt sich dies mittels nur eines Handgriffes
                              									durch die nachstehend beschriebene Einrichtung der Maschine bewerkstelligen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 25
                              Strickmaschine von Hüttel.
                              
                           Zur Bewegung des Seitenriegels a1, durch welchen das auf der Antriebkurbelseite
                              									liegende Schloss verstellt wird, dient ein auf der Versatzkurbelseite befindlicher
                              									und durch eine mit Schlitz b1 versehene Zugstange b auf jenen Riegel
                              									wirkender Arm c, welcher mit der zur Verschiebung des
                              									Nadelbettes bestimmten Versatzkurbel d fest verbunden
                              									ist (Fig. 47,
                              									Seitenansicht der Maschine von links). Die Welle h
                              									dieser Kurbel d trägt auf der anderen Seite des
                              									Maschinengestelles i einen ebensolchen Arm g (Fig. 48), welcher durch
                              									eine Zugstange f mit dem Seitenriegel a3 verbunden ist;
                              									letzterer dient zur Bewegung des von der Antriebkurbelseite abgewendeten Schlosses.
                              									Die Seitenriegel a2 und
                              										a4 behalten die
                              									gewöhnliche Form. Die Versatzkurbel d greift zwischen
                              									zwei Stifte k1 und k2 einer mit dem von
                              									der Antriebkurbel abgewendeten Nadelbett l1 verbundenen Schiene k
                              										(Fig. 52 und 53). Der Versatzhebel
                              										d1 ist an seiner
                              									Stirnfläche wie gewöhnlich sectorförmig gestaltet und es kann durch ihn dieses
                              									Nadelbett l1 um eine
                              									Nadeltheilung verschoben werden (Fig. 51).
                           Will man nun in Patentränderwaare einen Doppelrand arbeiten, so muss zunächst eine
                              									Netzreihe hergestellt werden. Deshalb muss l1 seitlich durch Drehen der Kurbel d nach unten versetzt werden, so dass die Riegel a1 und a3 in die
                              									Arbeitsstellung (Fig.
                                 										47 und 48)
                              									kommen. Beide Schlösser sind geöffnet und Schlitten m
                              									bewegt sich in der Pfeilrichtung z (Fig. 49). Am Ende des
                              									Hubes wird in Folge Anstossens der Riegel p (Fig. 50) an die Riegel
                              										a1 und a2 auf der
                              									Antriebkurbelseite das Schloss ausgerückt, während das andere in Thätigkeit bleibt,
                              									und es bildet sich demnach, wenn m zurückgeht, auf der
                              									betreffenden Nadelreihe eine glatte Maschenreihe. Hat sich hierauf m entgegengesetzt zu z
                              									bewegt, so schliesst sich in Folge Anstossens an den Riegel a3 das hintere Schloss, das vordere aber
                              									kommt mittels des Riegels a4 wieder in Thätigkeit und es entsteht nun auf der vorderen Nadelreihe
                              									eine glatte Maschenreihe, die mit der ersteren zusammen ein Hohlgewirke bildet.
                              									Bewegt sich hierauf nach Herstellung einer der Doppelrandbreite entsprechenden
                              									Anzahl glatt gearbeiteter Maschenreihen der Schlitten m
                              									wieder in der Richtung von Pfeil z, so wird d nach oben gewendet, l1 gelangt in seine ursprüngliche Lage und a1, sowie a3 werden
                              									zurückgezogen; das Schloss auf der Antriebkurbelseite kann sich daher nicht wieder
                              									schliessen, das andere aber wird vom Riegel a2 geöffnet und beide Schlösser liefern, indem sie
                              									gleichzeitig den zugeführten Faden verarbeiten, Patentränderwaare.
                           Bei Ränderwaare braucht das eine Nadelbett in Folge der Nadelvertheilung, wie bei
                              									glatter Waare, nicht versetzt zu werden, jedoch es müssen wie vorher nach
                              									Herstellung der Netzreihe beide Riegel a1 und a3 abgestellt werden, weil das Hohlgewirke für den
                              									Doppelrand abwechselnd auf jeder Nadelreihe gearbeitet wird. Die Versatzkurbel d darf daher nicht auf das Nadelbett l1 einwirken. Damit man
                              									aber dennoch für die Herstellung dieses Doppelrandes mittels der Versatzkurbel d die Schliessriegel a1 und a3 umstellen kann, ist der eine der die Versatzkurbel
                              									umschliessenden Stifte k1k2, etwa k2, mit Hilfe einer
                              									Griffschraube k3 in
                              									einem Schlitze k4 der
                              									Schiene k verstellbar gemacht, so dass man nur nach
                              									Lüften dieser Griffschraube den Stift k2 vom Sector der Versatzkurbel abzurücken braucht
                              										(Fig. 49, Fig. 52 und Fig. 53.)
                           James Henry Woodward in Nottingham (England) hat sich
                              									durch D. R. P. Nr. 73284 vom 18. Mai 1893 ein Verfahren zur Herstellung von
                              									Strümpfen oder Socken mit einer einzigen Naht schützen lassen, nach welchem man die
                              									Waare nicht vor ihrer Fertigstellung ganz oder theilweise von den Nadeln abzunehmen
                              									braucht. Demgemäss stellt er zuerst mit einem Fadenführer in gewöhnlicher Weise ein
                              									flaches Waarenstück mit einem Rand an jeder Seitenkante her und zwar nach Belieben
                              									an diesen Seitenkanten regulär oder nicht, setzt dann zur Bildung der Ferse die
                              									Arbeit mit zwei Fadenführern an den beiden Enden der Nadelreihe fort, unterbricht
                              									sie jedoch im mittleren Theile und fertigt auf diese Weise auf jedem Ende der Nadelabtheilung ein
                              									bogenförmiges Waarenstück, welches an der innersten Nadel jedes der Endstücke der
                              									Nadelreihe in eine Spitze ausläuft. Zur Herstellung des Fusses wird über der ganzen
                              									Nadelreihe ein flaches Waarenstück mit Rand gearbeitet. Für die Fusspitze endlich
                              									kann ein Verfahren nach der gewöhnlichen Weise oder das bei der Ferse benutzte in
                              									Anwendung gebracht werden. Erforderlichen Falles lässt sich auch bei den Fersen- und
                              									Spitzentheilen ein Mindern oder Erweitern vornehmen. Um den Strumpf oder Socken zu
                              									vollenden, wird das Waarenstück längs der Mittellinie zusammengelegt und an den
                              									Rändern zusammengenäht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 26
                              Woodward's Strickmaschine.
                              
                           Das eben beschriebene Waarenstück kann auf den Nadelreihen von Flach- oder
                              									Rundstühlen gearbeitet werden.
                           Fig. 54 bis 59 zeigen einen hiernach
                              									gearbeiteten Socken, sowie verschiedene Ansichten des zu seiner Erzeugung dienenden
                              									Waarenstückes. Es ist hierzu ein flacher Stuhl mit Hakennadeln verwendet, dessen
                              									Presse in der Mitte in zwei Theile zerlegt ist, welche sich einander nähern oder von
                              									einander entfernen lassen. Diese Theile stossen während der Herstellung des Längens
                              										(Fig. 54, 56, 57 und 58) mit den Enden an
                              									einander, es werden daher alle Nadeln gepresst und die Waare entsteht aus Fäden, die
                              									nur von einem Fadenführer in der gewöhnlichen Weise quer über die Nadelreihe gelegt
                              									werden. Wenn der Längen fertig ist, so werden die beiden Pressenhälften aus einander
                              									geschoben, also die Nadeln in der Mitte der Nadelreihe zwischen c und d (Fig. 57), auf denen
                              									immer noch Maschen hängen, nicht gepresst, gleichzeitig aber zwei Fadenführer zur
                              									Wirkung gebracht, von denen sich der eine über dem Theil b
                                 										c, der andere über dem Theil de der Nadelreihe
                              									hin und her bewegt.
                           Bei weiterem Fortschreiten der Arbeit rücken die beiden Pressentheile noch weiter aus
                              									einander, damit die mehr nach dem mittleren Theil cd
                              									gelegenen Nadeln allmählich ausser Thätigkeit kommen und nur noch einige der
                              									äussersten Nadeln in Thätigkeit verbleiben. Befänden sich z.B. 30 Nadeln zwischen
                              										d und e und hätte man
                              									diejenigen bei d mit 1,
                              									die bei e mit 30
                              									bezeichnet, so könnte der erste Gang auf den Nadeln 2
                              									bis 30 gearbeitet werden, wobei Nadel 1 ihre Masche zurückhält; der nächste Gang dann auf den
                              									Nadeln 3 bis 50, wobei die Nadeln 1 und 2 ihre Maschen
                              									zurückhalten, u.s.f., bis die Länge des Ganges nur noch auf die Nadeln 27 bis 30 beschränkt ist.
                              									Hierauf kann ein Gang längs der Nadeln 30 bis 1 gearbeitet und die Gänge können dann wieder verkürzt
                              									werden, wie durch die parallelen, über die Fersentheile in der oberen Hälfte
                              									der Fig. 57 gezogenen
                              									Linien angedeutet ist. Die auf diese Weise auf jedem Ende der Nadelreihe gebildeten
                              									dreieckigen Zwickel liessen sich ebenso in umgekehrter Ordnung, also zuerst die
                              									kurzen und dann die längeren Gänge, anfertigen.
                           An jedes dieser Waarenstücke wird nun in gleicher Weise ein zweites dreieckiges Stück
                              									gearbeitet, dessen Ränder cf und dg sich an den Enden der Nadelreihe befinden. Die
                              									beiden Pressentheile werden hierauf wieder einander genähert, der eine Fadenführer
                              									wird ausgerückt und durch Hin- und Herbewegen des anderen über die ganze Länge der
                              									Nadelreihe ein den Fuss bildendes flaches Waarenstück h
                              									hergestellt.
                           Die sich hieran anschliessende Spitze kann in irgend einer bekannten Weise angesetzt
                              									werden, oder auch dadurch, dass man, wie bei der Ferse, zwei Waarensegmente i (Fig. 54 bis 59) an den beiden Enden
                              									der Nadelreihe arbeitet.
                           Man legt nun das so erhaltene Waarenstück längs der Mittellinie zusammen und näht die
                              									Ränder so an einander, dass die Naht an der Rückseite des Längens und der Ferse bis
                              										2 in Fig. 58 und unterhalb
                              									des Fusses von 2 bis 3 und
                              									von 3 bis N läuft. Stellt
                              									man die Spitze in der in dieser Figur angedeuteten Weise her, so muss man jeden
                              									Segmentrand MN an den Rand MO nach Fertigstellung des Strumpfes annähen. Fig. 59 zeigt die
                              									fertige Spitze.
                           Wie bereits oben erwähnt, kann auch das Waarenstück mit Spitzennadeln wie gewöhnlich
                              									gemindert und erweitert werden, genau wie beim Arbeiten von regulären Längen,
                              									Fersen, Füssen oder Spitzen.
                           Statt der in zwei Theile getheilten Presse ist auch eine gewöhnliche Presse
                              									verwendbar, wobei die zeitweilig ausser Thätigkeit zu setzenden Nadeln durch andere
                              									auf ihre Schäfte wirkende Pressen zurückgehalten werden können.
                           Das D. R. P. Nr. 78414 vom 9. December 1893, welches Hermann
                                 										Stärker in Chemnitz ertheilt worden ist, betrifft eine Presse für flache
                              									Wirkstühle zur Herstellung zweitheiliger Keilfersen an Strümpfen, wobei die Waare,
                              									ohne dass man einzelne Theile derselben absprengen und aufstossen muss, fortlaufend
                              									in einem Stücke gearbeitet wird (Fig. 60 bis 65).
                           Bei einer solchen Keilferse, welche, wie Fig. 60 und 61 zeigen, auf jeder
                              									Waarenseite aus zwei keilförmigen Stücken abea2 und a1b1e1a3 besteht, sind die Kanten ca mit ca2
                              									und c1a1 mit c1a3 zusammengewirkt. Die
                              									nach vorliegender Erfindung construirte Presse ermöglicht nun die Herstellung dieser
                              									Ferse in der Weise, dass das Mittelstück aa1 des Strumpfes auf seinen Stuhlnadeln während des
                              									Arbeitens der Ferse hängen bleibt und nach Fertigstellung derselben die Reihenstücke
                              										ea2, aa1 und a3e1 eine Maschenreihe
                              									bilden, an welche sogleich der Fuss mit französischer Spitze weiter gewirkt werden
                              									kann. In dem flach liegenden Strumpfe (Fig. 61) bildet die
                              									eingewirkte Ferse das Stück abde; in der Kante ac sind die Randmaschen von ca und ca2,
                              									bezieh. c1a1 und c1a3 der anderen Seite,
                              									zusammengewirkt.
                           In Fig. 62 ist hierzu
                              									ein Cottonstuhl benutzt, doch kann auch jeder andere Wirkstuhl dazu verwendet
                              									werden.
                           Das Mittelstück f1 (Fig. 63 bis 65) ist so breit als das Mittelstück aa1 (Fig. 60) des Längens,
                              									dagegen bestehen die den Fersentheilen ab und a1b1 entsprechenden
                              									Seitentheile f2 aus
                              									einzelnen Pressenstäbchen, welche je nach der Feinheit des Stuhles entweder die
                              									Stärke von einer oder von zwei Nadeltheilungen haben. Alle Theile f1 und f2 können gegen die
                              									Nadeln o hin- oder von ihnen weggeschoben werden und
                              									lassen, wenn zurückgezogen, wie f1 in Fig. 63 und 64 und auch einige f2 in Fig. 65, die
                              									gegenüberstehenden Nadelhaken o1 (Fig. 63) offen.
                           Um die Ferse herzustellen, wird zunächst f1 durch eine Feder zurückgezogen, indem man die
                              									Schienen g und h (Fig. 64) so weit
                              									verschiebt, dass sie von f1 hinwegkommen. Der Zweck dieser Schienen, welche nur der Deutlichkeit
                              									wegen verschieden breit gezeichnet sind, besteht darin, mit ihren breiten Theilen
                              										2 und 1 (Fig. 65) das Stück f1, sowie alle Stücke
                              										f2 gegen die Nadeln
                              										o hinzudrängen. Die Fersentheile werden nun mit
                              									zwei Fäden an ab und a1b1 (Fig. 60) gewirkt, die
                              									mittlere Nadelreihe aa1
                              									erhält keinen Faden, ihre Maschen aber bleiben, da sie von f1 nicht gepresst werden, auf den Nadeln
                              									hängen. Unterdessen verschieben die Stufenscheiben l
                              									die Schienen g und h noch
                              									weiter und rücken nach jeder Reihe oder nach je zwei Reihen noch je ein
                              									Pressenstäbchen f2 auf
                              									jeder Seite von f1 aus
                              										(Fig. 65), das dann
                              									von einer Feder n (Fig. 62) zurückgeschoben
                              									wird, in Folge dessen die Randnadeln in den Kanten ac
                              									und a1c1 (Fig. 60) nicht gepresst
                              									werden. Der Weg des Fadenführers wird daher ebenfalls enger begrenzt, die Randnadeln
                              									erhalten keinen Faden, behalten jedoch ihre alten Maschen, und es verkürzen sich die
                              									Reihen in den Fersentheilen bis cd und c1d1 (Fig. 60).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 27
                              Wirkstahl zur Herstellung zweitheiliger Keilfersen.
                              
                           Die Stufenscheiben bewegen sich nun in entgegengesetzter Richtung, die Schienen g und h werden durch
                              									Federn wieder zurückgezogen, die Theile 2 und 1 rücken die Pressenstäbchen f2 wieder ein, von den Fadenführern werden
                              									wieder mehr Fäden über die Nadeln gelegt, die Randnadeln c bis a und c1 bis a1 bilden nach und nach wieder mit Maschen c bis a2 und c1 bis a3 und die Maschenreihen verbreitern sich bis
                              									zur Vollendung der Ferse in ea2 und a3e1. Es hängen jetzt die Stücke ea2, aa1 und a3e1 wieder in einer
                              									Reihe xac (Fig. 61), an welche nun
                              									der Fuss unmittelbar weiter gearbeitet wird.
                           Eine mit einzelnen Pressenstäbchen versehene Musterpresse für flache Wirkstühle, bei
                              									der sich diese Stäbchen in sehr einfacher Weise nach einem beliebigen Muster
                              									auswechseln und umstellen lassen, hat sich Max Wiener
                              									in Apolda durch D. R. P. Nr. 79135 vom 29. März 1894 schützen lassen (Fig. 66 bis 68).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 27
                              Wirkstuhl von Wiener.
                              
                           Auf dem in gewöhnlicher Weise am Wirkstuhle befestigten Pressbleche a sind durch Schrauben hh
                              									die beiden Schienen g und f befestigt. Zwischen diesen werden die, die Stuhlnadeln pressenden, mit
                              									Köpfen d versehenen Stäbchen b fest eingeklemmt, so dass letztere die Stuhlnadeln sicher niederdrücken
                              										(Fig. 67). Der Hals
                              									dieser Pressenstäbchen führt sich zum Schütze gegen seitliches Verschieben in Nuthen
                              										e der Schiene f (Fig. 68). Die jeweilig
                              									ausser Thätigkeit befindlichen Stäbchen bleiben mit ihren Köpfen an der Schiene g hängen.
                           Will man nun die Stäbchen einstellen, so braucht man nur die Schiene g nach Lüften der Schrauben h abzunehmen, welche, damit man nicht nöthig hat, diese Schrauben ganz
                              									herauszuschrauben, mit Schlitzen (Fig. 66) versehen ist.
                              									Durch diese Schlitze wird auch ein sicheres Einklemmen der Köpfe der zu
                              									gebrauchenden Presstäbchen erreicht.
                           Man kann auch die Schrauben h nur so weit lüften, dass
                              									die Köpfe der Stäbchen unter der Schiene g hinweg
                              									können, worauf man dieselben entweder hochzieht oder herunterschiebt.
                           Derselbe Erfinder hat sich auch ein Kettenglied für Musterketten an Wirkmaschinen
                              									u.s.w. mit veränderlicher Hubhöhe durch D. R. P. Nr. 78024 vom 1. Mai 1894 schützen
                              									lassen (Fig. 69 bis
                              										75). Man vermeidet
                              									bei Benutzung dieses Kettengliedes auch die Kosten und den Zeitverlust, welcher bei
                              									Anwendung der gewöhnlichen Kettenglieder bei Anfertigung eines neuen Musters, sowie
                              									durch den Ankauf neuer Glieder entsteht, welche unter Umständen selten oder gar
                              									nicht wieder gebraucht werden.
                           Das nach dieser Erfindung construirte Kettenglied besteht aus zwei Theilen, einem
                              									oberen a und einem unteren b, von denen ersterer in Aussparungen des letzteren nach Maassgabe der
                              									erforderlichen Hubhöhe eingeschoben werden kann. Der zwischen beiden entstehende
                              									Zwischenraum wird mit ausgestanzten Metallplättchen c
                              									ausgefüllt, von denen jedes so stark als der Zwischenraum zwischen je zwei Nadeln
                              									ist, die genaue Form des unteren Theiles hat und vorn um die einzuschiebende
                              									Verlängerung des Theiles a herumgreift. Dies lässt sich
                              									auf mehrfache Weise erreichen.
                           Bei der ersten Art der Anordnung (Fig. 69 bis 72) dienen zur Sicherung
                              									der beiden Theile a und b,
                              									sowie der Plättchen c die an a durch Schrauben f befestigten Federn d, welche unten die Form von Haken e haben, mit denen sie in Zähne g des Theiles b greifen, die ebenfalls dem
                              									Nadelzwischenraum entsprechend weit von einander abstehen. Zur dauernden Sicherung
                              									dieses Eingriffes führt sich in dem Schlitze h des
                              									hinteren Theiles des Kettengliedes ein an den Seiten ausgespartes und über Nasen k der Federn geschobenes Plättchen i, in dessen Aussparungen diese Nasen sitzen, so dass
                              									dieses Plättchen nicht von selbst heruntergleiten kann.
                           Bei der zweiten Anordnung (Fig. 73 bis 75) wird eine sichere Befestigung der einzelnen Theile des Kettengliedes
                              									dadurch erzielt, dass vom oberen Theile a zwei federnde
                              									Arme ll herabreichen, die durch eine an ihrem äusseren
                              									Theile befindliche und sich in einem Schlitze m des
                              									Theiles b führende Klemmschraube fest gegen letzteres
                              									angezogen werden können.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 28
                              Wirkmaschine von Wiener.
                              
                           Eine dritte Form der Ausführung würde endlich noch darin bestehen, dass die sich
                              									berührenden Seiten von a und b mit Zähnen, welche den Nadelzwischenräumen entsprechen, versehen werden,
                              									nur sind dann die Theile nach dem Einlegen der nöthigen Zahl Plättchen c nicht wie bei den zwei eben beschriebenen
                              									Constructionen von oben nach unten, sondern seitlich in einander einzuschieben.