| Titel: | Ueber Fortschritte in der Bierbrauerei. | 
| Fundstelle: | Band 298, Jahrgang 1895, S. 42 | 
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                        Ueber Fortschritte in der
                           								Bierbrauerei.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 18 d.
                           								Bd.)
                        Ueber Fortschritte in der Bierbrauerei.
                        
                     
                        
                           Die Frage, in welchem Stadium der Entwickelung erfordert das
                                 										Malz auf der Tenne die grösste Sorgfalt? beantwortet Franz Cerny (Oesterreichische
                                 										Brauer- und Hopfenzeitung, 1894 Bd. 7 S. 264) dahin, dass im Brechhaufen
                              									und nicht erst im Junghaufen der kritische Moment zu suchen ist, welcher die regste
                              									Aufmerksamkeit des gewissenhaften Mälzers erfordert. Will man die Bedingungen für
                              									das Wachsthum des Blattkeimes, eine genügende Feuchtigkeit und eine möglichst
                              									niedere Temperatur der Haufen, einhalten, so hüte man sich, in den Anfangsstadien
                              									die Temperatur höher als 12 bis 13° R. steigen zu lassen; es ruft eine stärkere
                              									Erwärmung ein üppiges Wachsthum der Wurzelkeime hervor. Durch die höhere Temperatur
                              									und das häufige Widern verdunstet viel Wasser; in Folge dessen fehlt es an
                              									Feuchtigkeit und ein grosser Theil der Energie ist verbraucht. Nachträgliches
                              									Besprengen macht die Sache kaum besser. Man trachte also danach, das erste Wachsthum
                              									in vernünftiger Weise zu dämpfen; man wird dann bei den späteren Arbeiten die
                              									Entwickelung der Wurzelkeime und des Blattkeimes besser in der Hand haben. Ungesunde
                              									Gersten werden auf diese Weise am besten vor zu reichlichem Schimmeln geschützt. Nur
                              									in einem Falle kann die Arbeit auf starken Schweiss angezeigt sein, nämlich in
                              									kalten Malztennen und in strengen Wintern, wo selbst wärmere Malzkeller vom Froste
                              									durchdrungen werden. Solange die von gefährlichem Steigen der Temperatur und
                              									Wasserverlust begleitete chemische Zersetzung nicht ihre verderbliche Thätigkeit
                              									beginnt, so lange schadet auch ein intensiver Luftstrom nichts trotz der damit
                              									verbundenen mechanischen Verdunstung der Feuchtigkeit; es lässt sich alles durch
                              									Nachsprengen und Kühllegen des Haufens wieder ersetzen; es arbeitet deshalb Cerny auf der Tenne im Frühjahr und Herbst bei offenen
                              									Fenstern.
                           Die Athmung des Malzes auf der Tenne kann, wie aus
                              									Versuchen von H. Jaesschin (Wochenschrift für Brauerei, 1894 S. 474) hervorgeht, am dritten Tag solche
                              									Intensität annehmen, dass der Kohlensäuregehalt der Haufenluft auf mehr als 19 Proc.
                              									anwächst. Zu den Versuchen wurde die Bürette von Bunte,
                              									sowie auch der Orsat'sche Apparat benutzt. Es zeigte
                              									sich ausserdem, dass im Anfang der Keimung der Sauerstoffgehalt der Haufenluft in
                              									demselben Maasse fällt, als die Kohlensäure zunimmt, dass aber bereits von einem
                              									Gehalt von 3,3 Proc. Kohlensäure an zum Theil Kohlensäurebildung ohne entsprechende
                              									Sauerstoffabnahme stattfindet. Der Verfasser führt dies auf eine Selbstgährung des
                              									Malzes zurück; er hat auch Alkohol nachgewiesen, indem er durch Wasser längere Zeit
                              									die Luft vom
                              									Malzhaufen saugt. Will man die Gährung und den damit verbundenen Stoffverlust
                              									vermeiden, so ist man gezwungen, den Haufen niedriger zu führen, wobei freilich bei
                              									kalter Aussenluft die Entwickelung des Malzes gehemmt wird. Man wird also geneigt
                              									sein, die theilweise Selbstgährung des Malzes mit in Kauf zu nehmen.
                           Zur Beurtheilung der mechanisch-pneumatischen Mälzerei
                              									schreibt J. Saladin in der Zeitschrift für das gesammte Brauwesen, 1894 S. 28, dass der gute Erfolg
                              									der pneumatischen Mälzungsanlage deshalb nicht immer eintritt, weil es oft an gutem
                              									Personal zur Leitung des Betriebes fehle.
                           Die Beschaffung der Luft von richtiger Temperatur und
                                 										Feuchtigkeit für die pneumatische Mälzerei ist nach Ganzenmüller (Zeitschrift für das gesammte
                                 										Brauwesen, 1894 S. 149) keine ganz leichte Aufgabe. Man findet in der
                              									Praxis Trommeln und Thürme verwendet. Die ursprüngliche Anordnung der Galland'schen Befeuchtungsthürme mit den hohen
                              									Koksschichten zeigte verschiedene Nachtheile:
                           1) Der Wasserverbrauch ist ein grosser.
                           2) Der Widerstand, den die Luft in der Koksschicht findet, und deshalb die
                              									verbrauchte Arbeit des Windflügels ist bedeutend.
                           3) Der Koks muss öfters ausgeglüht werden, damit er nicht zum Ansteckungsherd
                              									wird.
                           4) Im Winter tritt Einfrieren ein, wenn die Luft nicht zuerst vorgewärmt oder an
                              									einer passenden Stelle Dampf zugelassen wird.
                           Die Nachtheile 2 und 4 haben die Trommeln auch.
                           Zur Beseitigung dieser Misstände sind von Henning an
                              									Stelle der im Thurme vorhandenen oberen grösseren Koksschicht Streudüsen gesetzt
                              									worden; die Luft lässt sich aber äusserst schwer vollständig sättigen. Bei R. Leicht in Vaihingen ist daher der Thurm durch
                              									mehrere ersetzt worden, in welchen mehrere Streudüsen angebracht sind, von denen
                              									verschiedene einander paarweise gegenüberstehen, um durch den Zusammenstoss der
                              									Strahlen das Wasser noch mehr zu zerstäuben. Durch diese Vorrichtung kann die Luft
                              									vollständig mit Wasser gesättigt werden. Es zeigt sich jedoch, dass es nicht genügt,
                              									die Luft nur zu sättigen, sie muss sogar mit Wasser übersättigt sein, d.h. Wasser in
                              									feinster Vertheilung mitreissen. Die Luft erwärmt sich ja beim Passiren durch das
                              									Keimgut mehr oder weniger, so dass sie vor dem Austritt noch mehr Feuchtigkeit
                              									aufzunehmen im Stande ist und deshalb an dieser Schicht das Malz austrocknet. Diesem
                              									Uebelstand begegnet man in der Kastenmälzerei durch Bespritzen des Keimgutes. Bei
                              									der Trommelmälzerei wird eine Streudüse unmittelbar vor dem Eintritt der Luft in die
                              									Trommel angebracht. Da nun aber das mechanisch mitgerissene Wasser bei der raschen
                              									Richtungsänderung in den Trommeln sich in den unteren Kanälen abscheidet und das
                              									Malz am Umfang der Trommel benetzt, statt in der Mitte, so muss auf eine recht
                              									innige Mischung des Wassers mit Luft gesehen werden. Bei der Vorrichtung von Eckert stossen ein Luftstrom und ein Wasserstrom
                              									rechtwinklig gegen einander, wodurch der Mischstrahl einen ganz bestimmten
                              									Streuwinkel erhält. Der Apparat functionirt in der genannten Brauerei von Leicht zur vollständigen Zufriedenheit. Es werden eine
                              									bedeutende Wasserersparniss (eine Trommel hat ungefähr 4 hl Wasser täglich nöthig)
                              									und die Güte des erzeugten Malzes gerühmt.
                           Ueber pneumatische Mälzerei mit Wasserrückkühlung
                              									berichtet ebenfalls Ganzenmüller in der Zeitschrift für das gesammte Brauwesen, 1895 S. 216. In
                              									der Brauerei von Kuffner in Wien-Ottakring werden als
                              									Nachtheile der Trommel angeführt:
                           1) Der Wasserverbrauch ist zu gross (eine Trommel verbraucht im Sommer täglich 500
                              									hl);
                           2) die Drahtnetze verlegen sich häufig vollständig mit Wasserstein, weshalb der
                              									Betrieb unterbrochen werden muss.
                           Um diesen Misständen zu begegnen, spritzt in feiner Vertheilung Wasser gegen eine
                              									dreifache Schicht von Brettern, wodurch es noch weiter zerstäubt wird und sich
                              									gleichzeitig so stark abkühlt, dass das ablaufende Wasser immer wieder benutzt
                              									werden kann, obwohl die Luft, welche in entgegengesetzter Richtung zwischen den
                              									Brettern durch den Sprühregen geht, ihre Wärme an dasselbe abgibt. Die Einrichtung
                              									benöthigt 1 qm Grund für je 1 cbm Luft in der Secunde. Eine Infection der Luft durch
                              									Nichterneuerung des Wassers konnte nicht beobachtet werden; es legte sich im
                              									Gegentheil der Staub an die Bretter an, welche nach jedem Vierteljahr herausgenommen
                              									und gereinigt werden sollen.
                           Eine Verbesserung an der Galland'schen Malztrommel
                              									besteht nach der Wochenschrift für Brauerei, 1894 S.
                              									88, darin, dass ausser den peripherischen Röhren und dem Centralrohre, welche die
                              									durch das Keimgut gesaugte Luft abführen, auch mittlere Röhren angebracht sind,
                              									durch welche Luft in die Keimtrommel eintritt. Es soll durch diese Neuerung eine
                              									ungleich vollkommenere Lüftung als bei der alten Construction stattfinden. Die
                              									mittleren Rohre spielen ausserdem die Rolle von Trägern für das Malz und gestatten
                              									so, dass den Trommeln eine grössere Capacität gegeben werden kann.
                           Eine Vorrichtung zur selbständigen Umschaltung der Schaufeln
                                 										von Malzwendern ist der Berlin-Anhaltischen
                                 										Maschinenbau-Actiengesellschaft patentirt (D. R. P. Nr. 72733).
                           Das Darren des Malzes nach der Farbe der Malzkeime wird
                              									nur dann richtig geleitet, wenn man bei jüngeren oder überhaupt in Bezug auf den
                              									Blattkeim kürzeren Malzen die Malzkeime sich intensiver färben lässt, als bei
                              									älteren Malzen und solchen mit langem Blattkeim. Es geht dies aus Versuchen hervor,
                              									die F. Cerny (Oesterreichische
                                 										Brauer- und Hopfenzeitung, 1894 Nr. 1) angestellt hat und bei welchen er
                              									Malzproben 1) in den Stadien des Junghaufens, 2) des ausgeglichenen Haufens und 3)
                              									des Althaufens nach Ausgleichung des Feuchtigkeitsgehaltes bei einer Temperatur von
                              									100 bis 105° C. abgedarrt hat.
                           Hat ein Aufbewahren von fertigem Malz nachtheilige
                                 										Folgen? lautet die Frage, über welche J. Brand
                              									auf der 18. Generalversammlung der wissenschaftlichen Station für Brauerei in
                              									München referirte (Zeitschrift für das gesammte
                                 										Brauwesen, 1894 S. 389). Es ist eine bekannte Thatsache, dass gelagertes
                              									Malz sich besser vermaischen lässt als frisch gedarrtes. Frisches Malz gibt beim
                              									Schroten feinere Spelzenfragmente, die sich fester zusammenlegen und das Abläutern
                              									erschweren. Es spielen hier aber nicht nur physikalische Eigenschaften eine Rolle,
                              									sondern auch chemische. Es gehen beim Lagern des Malzes chemische Veränderungen
                              									innerhalb des Kornes vor sich; stickstoffhaltige Körper, welche das Opalisiren der
                              									Würzen aus jungen Malzen veranlassen, werden bei längerem Lagern des Malzes
                              									unlöslich. Frisches
                              									Malz gibt Dach Aubry's Beobachtung während der Lagerung
                              									bedeutende Mengen Kohlensäure ab. Die Extractausbeute nimmt – ausgenommen, es sei
                              									eine sehr trockene Lagerung zu constatiren – während der Lagerung bis zu einer
                              									gewissen Grenze ab; es tritt auch eine Abnahme der Verzuckerungskraft im Malze ein.
                              									Welche Lagerzeit die beste ist, hängt von verschiedenen Umständen ab. Es soll das
                              									Malz direct von der Darre weg entkeimt werden, muss dann in trockenen Räumen offen
                              									abkühlen und länger lagern, bevor es zur Verwendung oder in höheren Haufen oder
                              									Silos zur Aufbewahrung gebracht wird. Der Wassergehalt von frischem Malz bewegt sich
                              									(in Bayern) zwischen 1 bis 3 Proc. Er darf beim Lagern bis 5 Proc. steigen, soll
                              									aber im höchsten Fall 6 Proc. nicht überschreiten. Wird noch warmes Malz in hohe
                              									Haufen oder gar in geschlossene Kästen gebracht, so tritt innerhalb des Haufens eine
                              									bedeutende Temperaturerhöhung ein, die hinreichen kann, einen Theil der im Malze
                              									enthaltenen Diastase zu zerstören. Hat das Malz 4 bis 6 Wochen frei gelagert, so ist
                              									es sehr vortheilhaft, es zum Schutz gegen Feuchtigkeit in gut verschliessbare Kästen
                              									von Holz oder Metall zu bringen. Frei gelagert erleidet das Malz durch Anziehen von
                              									Feuchtigkeit aus der Luft unangenehme Veränderungen: das Malz wird zähe, bekommt
                              									dumpfen Geruch und wird leicht schimmelig, ferner absorbirt es gern in der Luft etwa
                              									vorhandenen unangenehmen Geruch, z.B. Steinkohlenrauch u.s.w., und ist der
                              									Verunreinigung durch Staub u.s.w. ausgesetzt. Es tritt bei feuchtem Malz,
                              									wahrscheinlich unter Mitwirkung niederer Organismen, Säurebildung ein, das angenehme
                              									Malz- und Röstaroma geht verloren. Ein Malz mit hohem Wassergehalt gibt eine
                              									schlecht riechende Würze, die im Gähr- und Lagerkeller vielfach Störungen
                              									verursachen kann. Das Nachdarren hilft nicht viel in Bezug auf Verbesserung. Ferner
                              									ist es nicht gut, das Malz in warmen Räumen aufzubewahren. Es bekommt das Malz
                              									dadurch einen öligen, ranzigen Geschmack und Geruch. Das längere Lagern übt also
                              									dann keinen ungünstigen Einfluss aus, wenn es an geeigneten Orten und unter
                              									richtigen Bedingungen geschieht. (Es ist schon 2½ Jahre in Silos gelagertes Malz von
                              									guter Beschaffenheit gewesen.)
                           Johann Sedlmayr betont, dass oft auch ein langer
                              									Transportweg des Malzes nicht genügt, um dasselbe kalt in den Kästen ankommen zu
                              									lassen. Hertrich theilt mit, dass sich Malz, das in
                              									Silos aufbewahrt wurde, anfänglich von dem in Kästen untergebrachten durch
                              									schlechtere Qualität unterschied, dass aber dieser Unterschied verschwand, als das
                              									Malz vor der Verbringung in die Silos 3 bis 4 Tage unter Umschaufeln 17 bis 20 cm
                              									hoch auf dem Boden liegen blieb. Feltmann-Rotterdam
                              									bringt das Malz nach 24 Stunden mit einer der Tageswärme annähernden Temperatur und
                              									einer Wasser aufnähme von 1 Proc. in die Kästen. Ulrich
                              									und Jacobsen bestätigen die Angaben des Referenten. Hatt-Boyé hält die Frage für nahe liegend, ob die Wärme
                              									allein schädlich sei, wenn sie nicht zugleich die Feuchtigkeitsaufnahme hindere. Brand und Aubry'schen
                              									insbesondere in der Wärme einen Geschmacks verschlechterer und Aubry berichtet von einem Fall, wo ein lichtes Malz in
                              									einem durch die Darre begrenzten, sonst aber sehr reinlichen Raum aufbewahrt, stets
                              									schlecht schmeckend gewesen. Egger-Mainz erinnert
                              									daran, dass in Säcken aufbewahrtes Malz wohl häufiger, als man annehme, mehr als
                              									6 Proc. Wasser enthalte und man doch keine schlechten Erfahrungen damit mache,
                              									wenn es etwa 8 Proc. und mehr aufnimmt. Feltmann-Rotterdam dagegen ist der Ansicht, ein Malz, das mehr als 6 Proc.
                              									Wasser aufgenommen habe, könne bei sehr gutem Sudverlauf, schönem Bruch und guter
                              									Gährung später Trübungen bringen. Aubry warnt davor,
                              									Malz in Säcken aufzubewahren, soweit man dazu nicht gezwungen ist.
                           Nach dem D. R. P. Nr. 76363 ist das Verfahren zur Herstellung
                                 										von verzuckertem aromatischem Malz von A. Behr
                              									folgendes: Grünmalz oder Darrmalz wird im ganzen Korn in einem geschlossenen Apparat
                              									unter Wasser gesetzt und einem Druck von etwa 1 at unterworfen. Hierdurch nimmt das
                              									Malz in kurzer Zeit eine beträchtliche Menge Wasser auf. Das überschüssige Wasser
                              									wird abgelassen, das Malz sodann, nach eventueller Zerkleinerung, mittels
                              									Hindurchleitens möglichst feuchter und entsprechend warmer ozonhaltiger Pressluft
                              									bei einer Temperatur von 40 bis 55° allmählich verkleistert und schliesslich bei 55
                              									bis 70° verzuckert. Durch die Wirkung des Ozons wird das Malz aromatisch
                              									gemacht.
                           Nach R. Kastner's in der Wochenschrift für Brauerei, 1894 S. 1173, angegebenem Verfahren zur Herstellung von verzuckertem aromatischem
                                 										Malz entnimmt man auf der Tenne von einem zum Darren fertigen Grünmalz ein
                              									der Grösse der Farbmalztrommel entsprechendes Quantum, fasst dasselbe in einen zu
                              									schliessenden Korb und stellt diesen 25 bis 30 Minuten hindurch in einen mit etwa
                              									34gradigem Wasser gefüllten Behälter zum Weichen. Hierauf füllt man nach dem
                              									Absickern des Wassers die Farbmalztrommel und fängt mit schwachem Feuer langsam an
                              									zu brennen, bis das Innere des Malzes zu einer flüssig-klebrigen, süss aromatischen
                              									Masse wird. Nun wird bis zur Trockenheit des Malzes scharf angefeuert.
                           Die in D. p. J. 1894 292 260
                              									mitgetheilte Ansicht über die wasserlöslichen Kohlehydrate
                                 										des Malzes hält Düll in der Zeitschrift für das gesammte Brauwesen, 1894 S. 79,
                              									gegen Jalowetz aufrecht.
                           C. J. Lintner bringt in der Zeitschrift für das gesammte Brauwesen, 1894 S. 2, zur Richtigstellung einige Bemerkungen über die Unentbehrlichkeit des
                              									Phenylhydrazins zur Ermittelung verschiedener Zucker arten. Dass nach Prior's Untersuchungen (1894 292 260) im Karamelmalz andere Kohlehydrate enthalten sind, als im
                              									Darrmalz nach Düll, erklärt Lintner damit, dass sich die Einwirkung einer Temperatur von 50 bis 60°
                              									auf Malz in anderer Weise äussern muss bei einem Wassergehalt von 40 bis 50 Proc.,
                              									als bei einem solchen von 3 bis 4 Proc. So wenig es merkwürdig ist, dass im
                              									letzteren Fall kein Dextrin, keine Maltose und keine Isomaltose im Malze
                              									nachzuweisen sind, ebenso wenig ist es merkwürdig, dass Prior im Karamelmalz Stärkeumwandlungsproducte vorfand.
                           Die nach verschiedenen Untersuchungsmethoden bestimmte und
                                 										berechnete Malzextractausbeute bildet den Gegenstand einer von A. Miller im Journal of the
                                 										American chemical Society, XVI Nr. 5, gemachten Mittheilung.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)