| Titel: | Neuerungen an Dampfmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 298, Jahrgang 1895, S. 244 | 
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                        Neuerungen an Dampfmaschinen.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 227 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen an Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Eine Dampfmaschine mit Hahnsteuerung von J. T. Marshall und
                                 										R. Wigram in Leeds veranschaulichen die Engineering vom 12. October 1894 S. 506 entnommenen Abbildungen (Fig. 44 bis 47). Der Cylinder A (Fig. 44) ist an den
                              									Enden durch Deckel a geschlossen, in denen je ein
                              									Vertheilungsschieber B mit innen liegendem
                              									Expansionsschieber C untergebracht ist; erstere werden
                              									durch Spindeln bethätigt, die mit der Stange eines auf der Kurbelwelle befestigten
                              									Excenters in Verbindung stehen. Die Spindeln der Expansionsschieber treten durch die
                              									hohlen Spindeln der Vertheilungsschieber und tragen auf ihren aussen liegenden Enden
                              									kleine Kurbeln e3 (Fig. 47), welche mit
                              									einer Lenkstange e1
                              									verbunden sind, deren gabelförmiges Ende ein Gleitstück e
                              									trägt, welches in einer Coulisse F verstellbar
                              									angeordnet ist. Auf dem Zapfen k der letzteren ist noch
                              									eine Coulisse F befestigt, in welcher ein Stein f gleitet, der durch eine Stange g mit dem zweiten auf der Kurbelwelle befestigten
                              									Expansionsexcenter in Verbindung steht.
                           Die Stangen e1 und g sind durch stellbare Stangen e2 und g1 mit den entgegengesetzten Armen eines Hebels H verbunden, dessen einer Arm ausserdem am Muff des
                              									Centrifugalregulators I angeschlossen ist. Die beiden
                              									Kurbeln der Vertheilungsschieber auf der entgegengesetzten Seite des Cylinders sind
                              									ebenso wie diejenigen der Expansionsschieber durch eine Stange mit einander
                              									verbunden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 245
                              Hahnsteuerung von Marshall und Wigram.
                              
                           Steigt bei zunehmender Geschwindigkeit der Maschine der Regulatormuff, so bewegt sich
                              									das Gleitstück e nach dem Zapfen K der Coulisse E hin,
                              									während sich der Stein f in der Coulisse F von dem genannten Zapfen entfernt. Die beim Hin- und
                              									Herschwingen der Coulisse F, sowie des Gleitstückes e zurückgelegten Wege werden in Folge dessen, ebenso
                              									wie auch die Ausschlagwinkel der Expansionsschieber, immer kleiner, so dass letztere
                              									den Dampfzutritt in den Cylinder früher als vordem abschneiden. Erreicht die
                              									Geschwindigkeit der Maschine wieder ihren normalen Werth, so sinkt der
                              									Regulatormuff; das Gleitstück e bewegt sich nach
                              									abwärts, der Stein f nach aufwärts und die
                              									Expansionsschieber schneiden die Dampfzufuhr entsprechend später ab.
                           Die Fig. 48 ersichtliche Abbildung einer stehenden
                              									Verbundmaschine mit Pröll'schem. Einlassventil, deren
                              									Dampfvertheilung nach Dörfel-Pröll (1891 280 * 229) mittels cylindrischer Schieber der
                              									Corliss-Type bewirkt wird, ist dem Praktischen
                                 										Maschinenconstructeur vom 20. December 1894 entnommen.
                           Die Vertheilungsschieber c und d sind behufs bequemen Abfliessens von Condensationswasser nach
                              									Mittheilungen im Engineering an den unteren Enden der
                              									beiden über einander liegenden Dampfcylinder a und b angeordnet und werden durch ein gemeinschaftliches
                              									Excenter gesteuert, deren nach den beiden Schiebern führende Verbindungsstangen
                              									nahezu in einer geraden Linie liegen.
                           Der im Hochdruckcylinder a wirksam gewesene Dampf strömt
                              									durch die Aushöhlung des Schiebers c, den Kanal e und das mittels Flanschen am oberen bezieh. unteren
                              									Cylinder befestigte gusseiserne Rohr f in die Kammer
                              										g des Niederdruckcylinders, um durch den nach Trick mit einem Durchlasskanal versehenen Schieber d vertheilt zu werden. Das vom Regulator
                              									beeinflusste Pröll'sche Einlassventil ist über dem
                              									Schieber c des Hochdruckcylinders angebracht und wird
                              									von einem zweiten auf der Schwungradwelle sitzenden Excenter derart gesteuert, dass
                              									es sich beim Anfange eines jeden Kolbenhubes hebt; das Schliessen des Ventils
                              									erfolgt durch den direct darüber liegenden Regulator. Durch diese Anordnung ist
                              									ermöglicht, dem Vertheilungsschieber nur eine verhältnissmässig kleine Ueberdeckung
                              									zu geben, wie auch die schädlichen Räume erheblich zu verringern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 245
                              Fig. 48.Verbundmaschine nach Dörfel-Pröll.
                              
                           Der Eintritt des Arbeitsdampfes in die Maschine erfolgt bei m, während der verbrauchte Dampf durch den Stutzen n entweicht. Der obere Deckel des Niederdruckcylinders ist behufs
                              									Unterbringung der Metallstopfbüchse der zum Hochdruckcylinder gehörigen Kolbenstange
                              									von ungewöhnlicher Höhe. Die Stopfbüchsenpackung besteht aus aufgeschnittenen Ringen
                              										i von Weissmetall mit dreieckigem Querschnitt,
                              									welche durch darüber liegende, ringförmig angeordnete Spiralfedern k aus Phosphorbronze in ihrer Lage gehalten werden. In
                              									den Deckel o der Stopfbüchse eingeschraubte Stifte l sichern die Federn vor Verschiebung.
                           Eine derartige, zum Betreiben einer Sägemühle dienende Maschine zeigte die folgenden
                              									Hauptabmessungen:
                           
                              
                                 Durchmesser des Hochdruckcylinders
                                 245 mm
                                 
                              
                                          „             „   Niederdruckcylinders
                                 410 mm
                                 
                              
                                 Gemeinschaftlicher Kolbenhub
                                 406 mm
                                 
                              
                                 Minutliche Umdrehungszahl
                                 110
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 245
                              Dunlop's Dampfvertheilung.
                              
                           J. Dunlop in Wigan verwendet zur Regelung der
                              									Dampfvertheilung und Umsteuerung einer mit Corliss-Hähnen arbeitenden Dampfmaschine
                              									eine Gooch'sche Coulisse, welche die Ein- und
                              									Ausströmschieber unabhängig von einander bethätigt und durch Anordnung einer
                              									einzigen Lenkstange verschiedene Füllungen in der Weise ermöglicht, dass die irgend
                              									welchem Füllungsgrade entsprechende Vorausströmung und Compression des Dampfes viel
                              									später eintritt, als bei einer gewöhnlichen Coulissensteuerung mit einfachem
                              									Muffelschieber.
                           Wie die Engineering vom 8. März 1895 S. 328 entnommenen
                              									Abbildungen (Fig. 49
                              									und 50) erkennen
                              									lassen, sind die aussen liegenden kleinen Kurbeln AA1 der beiden Einströmschieber mit einer dreiarmigen
                              									Schwinge B verbunden, welche mittels der angreifenden
                              									Lenkstange D von der Coulisse C aus hin und her bewegt wird, so dass wie gewöhnlich eine Regulirung
                              									der Füllung und der Umdrehungsrichtung der Maschine möglich ist. Auf dem Drehzapfen
                              									der Schwinge B ist noch ein doppelarmiger Hebel F gelagert, dessen einer entsprechend gestalteter Arm
                              									durch Stangen GG1 mit
                              									den Kurbeln EE1
                              									(Ausströmschieber) verbunden ist, während am anderen Arme desselben eine Stange H angreift, die nach der Mitte der Coulisse C führt. Da die Bewegung des Mittelpunktes der Coulisse
                              										C gleichzeitig mit der Kurbel erfolgt, während die
                              									Bewegung der Lenkstange D derjenigen eines Excenters
                              									gleicht, dessen Voreilwinkel sich mit der Lage dieser Stange ändert, so wird auch
                              									die Bewegung der Enden des Hebels F an den Stellen, wo
                              									er mit den Kurbeln EE1
                              									verbunden ist, derjenigen eines Excenters entsprechen, dessen Voreilwinkel sich mit
                              									der Lage der Stange D ändert. Dieser Winkel wird indess
                              									kleiner sein, als derjenige des äquivalenten Excenters, und zwar für alle Stellungen
                              									der Lenkstange D, ausgenommen für die mittlere Stellung
                              									dieser Stange, für welche beide Bewegungen gleich ausfallen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 246
                              Fig. 51.Dampfmaschine von Wood und Macbeth.
                              
                           Bei der mit dreifacher Expansion des Arbeitsdampfes arbeitenden Dampfmaschine von H. Wood und N. Macbeth in Bolton, Lancs., liegen, wie
                              									die Engineering vom 28. December 1894 entnommene
                              									Abbildung (Fig. 51) erkennen lässt, die drei Cylinder
                              										a, b und c über der
                              									Kurbelachse d, und zwar mit ihren Achsen in derselben
                              									Ebene. Der mittlere Hochdruckcylinder a ist senkrecht
                              									direct über der Kurbelwelle d aufgestellt, während
                              									rechts und links von diesem der Mittel- und Niederdruckcylinder b bezieh. c derart geneigt
                              									liegen, dass ihre verlängerten Achsen durch die Mitte der Kurbelwelle gehen. Die
                              									Lenkstange e des mittleren Cylinders a ist mit dem Zapfen f der
                              									Kurbel g in der gewöhnlichen Weise, die Lenkstange h bezieh. i der Cylinder
                              										b c dagegen mittels Zapfen e2 mit dem entsprechend geformten Kopf der
                              									Stange e gelenkig verbunden. Auf diese Weise wird die
                              									Arbeit aller drei Cylinder auf den einzigen Zapfen f
                              									der Kurbel g übertragen, welche letztere keine
                              									Todtpunktlagen hat. Zur Steuerung dienen Corliss-Schieber k, doch können auch alle anderen Schieberconstructionen Verwendung
                              									finden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 246
                              Fig. 52.Dampfcylinder von Rhodes und Metcalfe.
                              
                           Ein wunderbarer Vorschlag zur Erwärmung der Wandungen von Dampfcylindern mittels
                              									directer Heizflamme rührt von G. G. Rhodes und T.
                                 										Metcalfe in Bradford, England, her.
                           In dem Zwischenräume zwischen dem Cylinder A (Fig. 52) und dessen mit schlecht wärmeleitendem
                              									Material bedecktem Mantel B liegen Gasbrenner C, welche den Brennstoff durch ein Rohr zugeführt
                              									erhalten, während ein anderes, auf dem Rücken des Mantels angebrachtes Rohr B zum Abführen der Verbrennungsgase dient. In gleicher
                              									Weise sind auch die Deckel von je einem Mantel E
                              									umgeben und in die dadurch gebildeten Räume derselben Brenner F gesteckt, während zur Abführung der Verbrennungsgase
                              									winkelig gebogene Rohre G dienen. Oeffnungen in den
                              									Mänteln gestatten das Anzünden der Brenner.
                           
                        
                           3. Dampfmaschinen mit Ventilsteuerungen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 246
                              Ventilsteuerung von Decombe.
                              
                           Eine elektromagnetisch beeinflusste Ventilsteuerung von A.
                                 										Decombe in Bordeaux und P. Lamena in Pauillac
                              									veranschaulichen die Engineering, 1895 S. 426,
                              									entnommenen Abbildungen (Fig.
                                 										53 und 54).
                              									Wie auch Revue industrielle vom 30. Juni 1894 S. 253
                              									berichtet, ist auf der Ventilspindel d (Fig. 53) jedes
                              									Dampfeinlassventils ein Anker e befestigt, über welchem
                              									sich ein am Gestell b aufgehängter Elektromagnet a befindet. An d greift
                              									ferner der eine Arm eines am Gestell b drehbar
                              									befestigten Doppelhebels an, dessen anderer Arm durch eine Stange an einen
                              									Winkelhebel angeschlossen ist. Der freie Schenkel des letzteren trägt eine Rolle,
                              									welche sich gegen den Umfang einer auf der Steuerwelle o aufgekeilten Steuerscheibe legt. Durch eine Spiralfeder f wird das Ventil c
                              									beständig auf seinen Sitz niedergedrückt, während ein Luftbufferkolben g die Abwärtsbewegung verlangsamt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 246
                              Ventilsteuerung von Decombe.
                              
                           Die Bewegungsorgane für die wie gewöhnlich an den unteren Enden des Cylinders
                              									sitzenden Auslassventile zeigen eine ähnliche Ausführung und bestehen im
                              									Wesentlichen aus einer Stange mit Druckrolle und einem Winkelhebel. Der Schluss des
                              									Ventils erfolgt durch eine Feder.
                           Der Commutator besitzt folgende Einrichtung:
                           Von der Steuerwelle o wird mittels eines
                              									Kegelräderpaares (Fig.
                                 										55) eine kurze, in einem Gestell kl gelagerte
                              									Welle d angetrieben, welche gleiche Umdrehungen mit der
                              										Kurbelwelle
                              									macht. Durch einen Stellring wird Längsverschiebungen der Welle d vorgebeugt. Auf d ist
                              									eine Kurbel e1
                              									aufgesetzt mit einem gegen Federdruck hi verschiebbaren
                              									Schieber b, welcher an seinem vorderen Ende eine
                              									Contactrolle g trägt. Auf der Nabe der Kurbel e1, welche von d elektrisch isolirt ist, schleift eine mittels einer
                              									isolirten Klemmschraube d1 an einer Klammer des Gestelles k befestigte
                              									Feder r, welche als Stromzuleiter zu e und g dient. Die Rolle
                              										g ist in beständiger Beruhrung mit zwei
                              									halbkreisförmigen Metallblechen pp1, welche auf einer Elfenbeinscheibe b1 unter Belassung
                              									eines isolirenden Zwischenraumes befestigt sind. Die Scheibe b1 ist mit einer Metallscheibe a verbunden, welche auf einer die Welle d lose umgebenden Büchse s
                              									leicht drehbar aufgesteckt und mit der Nabe einer auf s
                              									gleichfalls drehbaren Kurbel verbunden ist. An der Kurbel greift eine in ihrer Länge
                              									verstellbare Stange an, deren anderes Ende an den Regulatorhebel angeschlossen ist
                              										(Fig. 54). Auf der
                              									Rückseite der Scheibe a befinden sich zwei isolirte
                              									Klemmschrauben v und v1, welche mit den Platten p und p1 in
                              									Verbindung stehen und von denen je eine Leitung nach den beiden Elektromagneten a der beiden Einlassventile führt.
                           Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
                           Ist das Einlassventil durch die Hebelverbindungen und einen an der Steuerscheibe
                              									angebrachten Knaggen h1
                              										(Fig. 53) gehoben,
                              									so befindet sich zu gleicher Zeit die Contactrolle g
                              									des Commutators an derjenigen Stelle, welche durch die Linie mn (Fig. 56)
                              									bezeichnet wird. Der in d1 eintretende Strom geht sonach über e1, g, p und v nach dem vorderen Elektromagneten a und von dort zur Stromquelle zurück. In Folge dessen
                              									wird Anker e von a
                              									angezogen und das Ventil verharrt in seiner geöffneten Stellung, bis die Rolle g bei weiterer Drehung der Kurbel e1 an den isolirten
                              									Zwischenraum p und p1 kommt, durch welchen der Strom in a unterbrochen wird. Der Anker e fällt somit und das Ventil schliesst sich unter der Einwirkung der Feder
                              										f. Je nach der durch den Regulator beeinflussten
                              									Stellung der Commutatorscheibe app1 erfolgt die Stromunterbrechung und somit auch der
                              									Schluss des Ventils früher oder später.
                           Bei der auslösenden Steuerung für Ventildampfmaschinen von J.
                                 										Pichler in Nürnberg (D. R. P. Nr. 81992) wird, wie Fig. 57 ersichtlich, die Stange a durch eine
                              									auf der Steuerwelle s befestigte unrunde Scheibe b in eine bestimmte oscillirende Bewegung versetzt. Die
                              									Stange ist einerseits durch den Winkelhebel w vom
                              									Festpunkte p aus, andererseits durch ein um den
                              									Festpunkt m drehbares Hebelpaar gestützt. Im Punkt g des letzteren ist der Haken h mit zwei seitlichen cylindrischen Zapfen eingehängt; dieser nimmt bei
                              									der Abwärtsbewegung mit seiner oberen vorstehenden Nase den doppelarmigen Hebel i mit und bewirkt damit das Oeffnen des
                              									Einlassventils.
                           Im Punkte k des doppelarmigen Hebels i dreht sich der Hebel n,
                              									an dessen oberen Zapfen o die mit dem Regulatormuffe in
                              									Verbindung stehende Stange q angreift, während das
                              									untere Ende desselben auf den Haken h drückt und diesen
                              									bei genügender Abwärtsbewegung zum Loslassen des Hebels i veranlasst, so dass sich das Einlassventil unter Federdruck und
                              									Luftbufferbremsung schliesst.
                           Je nach der Höhenlage der Stange q und des Zapfens o bezieh. des Regulatormuffes geschieht dieses
                              									Loslassen früher oder später. Das Wiedereinschnappen des Hakens h erfolgt beim Aufwärtsgange der Stange a durch die Feder f
                              									mittels eines seitlich vom Drehpunkte des Hakens angreifenden kurzen Druckstückes,
                              									so dass das Ventil beim folgenden Abwärtsgange wieder geöffnet werden kann. Die
                              									Feder f drückt den Haken h
                              									beständig gegen den Hebel i und trägt ausserdem das
                              									Gewicht des gesammten Steuerungsgestänges, wodurch der Kraftschluss zwischen der
                              									treibenden Steuerscheibe b und der Rolle r im Winkelhebel w
                              									hergestellt wird. Das Steuerungsgestänge bleibt demnach auch gespannt, während das
                              									Einlassventil geschlossen ist, und zwar in demselben Sinne gespannt, wie beim
                              									Oeffnen desselben, so dass in keinem Bolzen ein Druckwechsel und selbst nicht unter
                              									Einwirkung des Gewichtes des Steuerungsgestänges eintreten kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 247
                              Fig. 57.Auslösende Steuerung von Pichler.
                              
                           Die Bewegung kann auch durch ein auf der Steuerwelle s
                              									aufgekeiltes Excenter an Stelle einer unrunden Scheibe hervorgebracht werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 247
                              Regulirvorrichtung von Pröll.
                              
                           Bei der Regulirvorrichtung mit Achsenregulator von Dr. R.
                                 										Pröll in Dresden (1892 284 * 54) verstellt der
                              									letztere zwei auf der Steuerwelle sitzende Excenter, von denen die Bewegung mittels
                              									Stangen und Hebel auf die an den Enden des Cylinders sitzenden beiden Einlassventile
                              									übertragen wird (D. R. P. Nr. 57034). Um nun einestheils die in den Laufflächen der
                              									Excenterbügel auftretende Reibung zu vermindern, anderntheils auch bessere
                              									Erhebungscurven zu erhalten, sind die Excenter, wie Fig. 58 und 59 ersichtlich (D. R. P.
                              									Nr. 81498), durch Daumenscheiben D ersetzt, welche je mit der Hülse C ein Stück bilden; letztere ist auf einer mit dem
                              									Regulatorgehäuse R zusammengegossenen excentrischen
                              									Nabe N verdrehbar. Vor der Hülse C, deren Augen A, wie im
                              									Hauptpatent dargestellt, durch Zugstangen mit den Schwungpendeln des auf der
                              									Steuerwelle sitzenden Regulators verbunden sind, befindet sich eine auf der Welle
                              									festgemachte Scheibe, auf welcher beigeschlossenem Ventile die Rolle V der nach den Ventilhebeln führenden Stange
                              									gleitet.
                           Bei einer Drehung der Welle W in der Pfeilrichtung
                              									schiebt der Daumen D die letztgenannte Stange nach oben
                              									und bewirkt die Ventilerhebung. Die abfallende Curve a
                              									des Daumens lässt die Rolle V bezieh. das Ventil wieder
                              									in Ruhe gelangen. Bei einem Ausschlage der Schwungpendel des Regulators erfolgt eine
                              									Verdrehung des Daumens D nach 2 bezieh. 3 und in Folge dessen ein früherer
                              									oder späterer Schluss des Einlassorgans. Bei der Umdrehung verschwindet der Daumen
                              										D mehr und mehr hinter der Scheibe S. In letztere ist an einer dem Beginne der
                              									Ventilerhebung entsprechenden Stelle ein kleines Stahlstückchen B eingelassen, welches über die Peripherie der Scheibe
                              									etwas hervorragt. Hierdurch wird erzielt, dass der im Moment der Ventilerhebung
                              									auftretende grosse Druck durch ein starres Glied geht und keine Wirkung auf den
                              									Daumen D bezieh. den Regulator hervorbringen kann. Die
                              									Curven des Daumens D und des Stahlstückchens B sind Kreisbogen aus demselben Punkte m.
                           Die Länge des Stahlstückchens entspricht der gewünschten Minimalfüllung.
                           Ein Steuerungsgetriebe von H. Meyer in Bielefeld zur
                              									Erzielung einer zwangläufigen, verschiedenen Füllungsgraden entsprechenden
                              									Verstellung der Expansionsschieber bei Corliss-Hähnen veranschaulichen die
                              									Abbildungen Fig. 60 und
                              										61.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 298, S. 248
                              Steuerungsgetriebe von Meyer.
                              
                           Der auf der Schieberspindel c drehbar gelagerte Hebel
                              										a ist mit dem Excenter b fest verbunden, um welches der zweiarmige Hebel d schwingt; letzterer trägt an einem Ende ein Auge f, welches die mit dem Hebel e fest
                              									verbundene Schieberspindel c mit dem Hebel d kuppelt. Durch die Zugstange h wird der Hebel a vom Regulator aus
                              									verstellt, während der zweiarmige Hebel d seine
                              									Bewegung durch die Zugstange g erhält. Die
                              									Schieberspindel c ist mit dem Expansionsschieber i verbunden, feist der Grundschieber.
                           Wird der Hebel d mittels der Zugstange g in üblicher Weise durch Excenter oder Kurbel bewegt,
                              									so dreht sich der Hebel d um den Mittelpunkt des
                              									Excenters b. Durch eine Verstellung dieses Excenters
                              									mittels des Regulators wird auch der Expansionsschieber i gegen den Grundschieber k verstellt,
                              									während die Bewegung des Hebels d von der Zugstange g aus immer dieselbe bleibt. Der Verstellung des
                              									Excenters b entsprechend, ändern sich die Füllungen im
                              									Arbeitscylinder.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)