| Titel: | Untersuchungen über lohgare Leder und deren Zusammensetzung. | 
| Autor: | A. Bartel | 
| Fundstelle: | Band 305, Jahrgang 1897, S. 66 | 
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                        Untersuchungen über lohgare Leder und deren
                           								Zusammensetzung.
                        Von A. Bartel in
                           								Tharand.
                        Untersuchungen über lohgare Leder und deren
                           								Zusammensetzung.
                        
                     
                        
                           Im Laufe der letzten Jahre wurde im hiesigen Laboratorium eine Anzahl lohgarer Leder
                              									untersucht. Die Ergebnisse wurden nach dem Tode des Prof. Dr. v. Schroeder in vorliegendem Berichte niedergelegt.
                           In der gerberischen Fachlitteratur findet sich bisher nur wenig über
                              									Lederuntersuchungen durch chemische Analyse. Der Chemiker wurde bislang vorwiegend
                              									nur zur Beurtheilung und Werthschätzung der Hilfsmaterialien herangezogen, während
                              									die Prüfung des fertigen Productes sich auf eine physikalisch-technische beschränkte
                              									oder dem geübten Blick des praktischen Fachmannes überlassen wurde. Nur wenn es
                              									galt, in dem Leder eine unreelle Beschwerung o. dgl. nachzuweisen, wurde die Hilfe
                              									des Chemikers nothwendig.
                           Im Ausland haben sich mit der Frage der Zusammensetzung lohgarer Leder u.a. A.-M. VillonA.-M. Villon, Traité pratique de la fabrication des
                                       												cuirs et du travail des peaux, Paris 1889., Ferd. JeanFerd. Jean. Industrie des cuirs et des peaux,
                                    											Paris.
                              									H. ProcterH. Procter, A textbook of tanning, London
                                    											1885. und besonders auch die Chemiker der chemischtechnischen
                              									Versuchsstation für Lederindustrie in WienW. Eitner und F.
                                       												Simand, Zeitschrift f. angew. Chemie und Gerber. beschäftigt und vereinzelte Analysen
                              									veröffentlicht; in Deutschland ist wohl auch von verschiedenen Fachchemikern auf
                              									diesem Gebiete gearbeitet worden, doch sind nur wenige Analysen zur Veröffentlichung
                              									gekommen, ausser einer Anzahl, die der verstorbene frühere Director der Deutschen
                              									Gerberschule, J. P. Courtier, zu einem Vortrag hatte
                              									ausführen lassen, den er im April 1892 bei Gelegenheit der Versammlung der südlichen
                              									und westlichen Gruppe deutscher Gerber und des Centralvereins der deutschen
                              									Lederindustrie zu Frankfurt a. M. hielt und dann in der Deutschen Gerber-Zeitung veröffentlichte.Deutsche Gerber-Zeitung, 1892 Nr. 43
                                    										ff.
                           Im Folgenden soll eine grössere Anzahl von Analysen verschiedener lohgarer Leder, die
                              									im Tharander Laboratorium untersucht wurden, zur weiteren Kenntniss gebracht und
                              									besprochen werden.
                           Zunächst möge hier eine Liste der untersuchten Leder folgen, die zu einem besseren
                              									Vergleich in die Hauptgruppen A bis F und innerhalb dieser in die Abtheilungen I bis
                              									XIV zusammengestellt wurden. Es wurden folgende Gruppen und Abtheilungen
                              									gebildet:
                           
                              
                                 A. Sohlleder.
                                 
                              
                                 I.
                                 Sohlleder aus geschwitzter Blösse, mit reiner Eichen-lohe nach altem
                                    											System in Gruben gegerbt.
                                 
                              
                                 II.
                                 Sohlleder aus geschwitzter oder gekalkter Blösse,mit Eichen- und
                                    											Fichtenlohe, ohne oder doch nurmit sehr wenig fremden Gerbmaterialien
                                    											nach altemSystem in Gruben gegerbt.
                                 
                              
                                 III.
                                 Sohlleder aus geschwitzten oder gekalkten Blössen,unter Zuhilfenahme
                                    											fremder Gerbmaterialien bezieh.starker Extractbrühen gegerbt.
                                 
                              
                                 IV.
                                 Sogen. norddeutsche Sohlleder, in starken Extract-brühen vorwiegend
                                    											mit Quebrachogerbstoff gegerbt.
                                 
                              
                                 V.
                                 Oesterreichische Terzen- und Pfundleder.
                                 
                              
                                 VI.
                                 Verschiedene Sohlleder unbekannter Herkunft oderGerbung, sowie
                                    											ausländische (russische, ameri-kanische u.s.w.).
                                 
                              
                                 B. Vacheleder und
                                       												unzugerichtete Riemenleder.
                                 
                              
                                 VII.
                                 Vacheleder, in Gruben nach altem System gegerbt.
                                 
                              
                                 VIII.
                                 Vacheleder, in Brühen nach neuem System oderin sogen. combinirter
                                    											Gerbung gegerbt.
                                 
                              
                                 IX.
                                 Verschiedene Vacheleder.
                                 
                              
                                 C. Zugerichtete
                                       												Riemenleder.
                                 
                              
                                 X.
                                 
                                 
                              
                                 D. XI. Blank-, Zeug-
                                       												und Geschirrleder.
                                 
                              
                                 E. Oberleder.
                                 
                              
                                 XII.
                                 Unzugerichtete Oberleder.
                                 
                              
                                 XIII.
                                 Zugerichtete Oberleder.
                                 
                              
                                 F. XIV. Beschwerte und verschiedene
                                       												sonstige lohgare Leder.
                                 
                              
                           
                        
                           A. I.Geschwitzte Sohlleder, mit
                                 										reiner Eichenlohe nach altem System gegerbt.
                           Nr. 1. Sohlleder, bezogen von einer Leipziger Firma.
                           Das Leder ist im Bezirk Trier aus einer Wildhaut mittels reiner Eichengrubengerbung
                              									nach altem System hergestellt und wird im Handel als Ia Waare geführt. Es ist durch
                              									Schwitzen enthaart.
                           Nr. 2. Desgl.
                           Nr. 3. Sohlleder von Trier.
                           Mittels reiner Eichengrubengerbung nach altem System aus gesalzener Kuhhaut
                              									hergestellt. Geringere Waare.
                           Nr. 4. Desgl.
                           Geschwitzt, reine Eichengrubengerbung nach altem System.
                           Nr. 5. Sohlleder aus dem Fürstenthum Birkenfeld (Herrstein a.
                              									N.).
                           Geschwitzt, reine Eichengerbung nach altem System. Die Ochsenhäute werden im
                              									gesalzenen Zustand vom Händler gekauft. Zum Weichen werden sie 12 Stunden in massig
                              									stark fliessendes Wasser gebracht, zum Abrinnen über einen Bock gehängt und dann bis
                              									zum Haarlassen in die Schwitze eingehängt. Nachdem sie enthaart, werden sie nochmals
                              									ziemlich stark gesalzen und in eine Kufe eingelegt. Hieraus werden sie nach ungefähr
                              									4 Wochen entnommen, 1 bis 2 Tage in fliessendem Wasser und noch ungefähr 8 Tage in
                              									Weichkästen bei täglich frischem Wasser gewässert. Während dieser Zeit werden sie
                              									geschoren und geputzt, erhalten dann sechs immer stärker werdende Farben aus reiner
                              									Sauerbrühe, und zwar täglich eine. In der siebenten Farbe wird etwas Eichenlohe
                              									zugefügt, worauf sie noch 4 Wochen lang mit Sauerbrühe und 7 bis 8 k Eichenlohe pro
                              									Haut versenkt werden. Aus diesem Versenk kommen sie 5 Monate in den ersten Satz, 6
                              									Monate in den zweiten Satz und 8 Monate in den dritten Satz. Bei der ganzen Gerbung
                              									wird nur Eichenlohe verwendet und die Einarbeitung geschieht nur im Winter. Die
                              									Häute geben durchschnittlich ein Rendement von 51 Proc. des Grüngewichtes ohne
                              									Horn.
                           Nr. 6. Sohlleder aus Siegen.
                           Geschwitzt, reine Eichengrubengerbung nach altem System. Im Handel als sehr gute,
                              									haltbare Sorte bekannt.
                           Nr. 7. Desgl.
                           Aus Wildochsenhaut in reiner Eichengrubengerbung nach altem System hergestellt.
                           Nr. 8. Desgl.
                           Geschwitzt, reine Eichengerbung nach altem System. Das Leder ist als I a Waare
                              									bezeichnet und stammt von einer gesalzenen Wildochsenhaut, die ein Rohgewicht von 23
                              									k hatte. Das fertige Leder wog lufttrocken 19 k. Die ganze Partie, von der das Leder
                              									stammt, hatte das hohe Weissgewicht von 105 Proc. des Rohgewichtes ergeben, was nur
                              									möglich ist, wenn die Rohhäute bester Qualität, d.h. sehr trocken, kurzhaarig,
                              									kernig und fleischlos sind.
                           Nr. 9. Desgl.
                           Geschwitzt, reine Eichengrubengerbung nach altem System. Das Leder ist als I a Waare
                              									bezeichnet und stammt von einer deutschen Ochsenhaut, die frisch 58 k wog und 66,45
                              									Proc. Weissgewicht ergab. Das Leder hatte ein Fertiggewicht von 30,5 k.
                           Nr. 10. Sohlleder aus Siegen. Geringe Qualität.
                           Geschwitzt, reine Eichengerbung nach altem System. Die Probe stammt vom Vorderviertel
                              									einer gesalzenen Wildochsenhaut von etwa 25 k Rohgewicht. Das Leder ist zweimal
                              									gewalzt.
                           Nr. 11. Sohlleder aus dem Siegener Kreis (Hilgenbach).
                           Nach altem System mit reiner Eichenlohe gegerbt.
                           Nr. 12. Sohlleder aus dem Siegener Kreis (Freudenberg).
                           Als I a Waare bezeichnet und aus einer Wildochsenhaut nach altem System in reiner
                              									Eichengrubengerbung hergestellt.
                           Nr. 13. Desgl. wie Nr. 12.
                           Nr. 14. Desgl.
                           Dieses Leder soll bei den Schuhmachern nicht sehr beliebt sein, da es sehr weich ist.
                              									Das niedrige specifische Gewicht bestätigt diese Anschauung von der lockeren
                              									Beschaffenheit des Leders.
                           Nr. 15. Desgl.
                           Geschwitzt, reine Eichengerbung nach altem System. Das Leder stammt von einer
                              									Buenos-Ayres-Saladeros-Ochsenhaut, welche nach genügender Wässerung durch Schwitzen
                              									enthaart wurde, danach abermals ½ Tag in frisches Quellwasser kam, mit Sauerbrühe
                              									abgefärbt bezieh. geschwellt wurde und hierauf mit bester Eichenlohe aus der Mosel-
                              									und Rheingegend ausgegerbt wurde. Das Abtränken der Gruben geschah stets kalt, und
                              									es verblieb die Haut im ersten Satz etwa 4½ Monate, im zweiten Satz etwa 5½ und
                              									im dritten Satz 6 bis 8 Monate. Das Leder zeigt einen ziemlich dunklen und etwas
                              									brüchigen Narben, was vielleicht durch eine zu schnelle Angerbung in zu starker
                              									Farbbrühe zu erklären ist.
                           Nr. 16. Sohlleder aus einer Luxemburger Gerberei.
                           Geschwitzt, reine Eichengerbung nach altem System. Das Leder hat 3 Jahre in den
                              									Gruben verbracht und gilt als vorzüglichste Qualität.
                           Nr. 17. Sohlleder aus Freiberg i. S.
                           Geschwitzt, mit einer Mischung von Eichenlohe und wenig Fichtenlohe angegerbt und in
                              									den Gruben mit reiner Eichenlohe fertig gegerbt.
                           Nr. 18. Sohlleder aus Sachsen.
                           Geschwitzt, reine Eichengrubengerbung nach altem System.
                           
                        
                           A. II.Geschwitzte oder gekalkte
                                 										Sohlleder, mit Eichen- und Fichtenlohe, ohne oder mit nur sehr wenig fremden
                                 										Gerbmaterialien in Gruben nach altem System gegerbt.
                           Nr. 19. Sohlleder aus Leipzig.
                           Nach altem System in Gruben mit ⅔ Eiche und ⅓ Fichte gegerbt. Im Handel als
                              									Mittelsorte.
                           Nr. 20. Sohlleder aus Plauen i. V.
                           Mit Eichen- und Fichtenlohe nach altem System gegerbt.
                           Nr. 21. Sohlleder aus Schlesien.
                           Das Leder ist mit Kalk enthaart, in süssen (Oberleder-) Farben mit einer Mischung von
                              									Eichen- und Fichtenlohe zu gleichen Theilen abgefärbt und in drei Sätzen gar
                              									gemacht. Im ersten und zweiten Satz erhält es ⅔ Eiche und ⅓ Fichte, im dritten Satz
                              									nur Eiche.
                           Nr. 22. Sohlleder aus Baden (Schwarzwald).
                           Gerbung nach altem System mit einer Mischung von Eichen- und Fichtenlohe. Das Leder
                              									zeigte einen etwas streifigen Schnitt.
                           Nr. 23. Sohlleder aus Thüringen.
                           Aus einer geschwitzten Haut in 18 Monaten nach altem System mit ⅔ Eiche und ⅓ Fichte
                              									gegerbt.
                           Nr. 24. Sohlleder aus Sachsen.
                           Nach altem System mit einer Mischung von gleichen Theilen Eichen- und Fichtenlohe
                              									unter Zusatz von etwas Valonea gegerbt. Leichte Waare.
                           Nr. 25. Sohlleder aus der Suhler Gegend.
                           Nach dem Schwitzen, Scheren und Putzen werden die Häute in fünf bis sechs Farben mit
                              									Sauerbrühe geschwellt. Dann kommen sie auf 14 Tage in eine sogen. Versteckfarbe mit
                              									Eichen- und Fichtenlohe, darauf werden sie gleichfalls mit einem Gemisch von Eichen-
                              									und Fichtenlohe versenkt und erhalten dann noch drei Sätze. Im ersten und zweiten
                              									Satz ⅔ Eichenlohe und ⅓ Fichtenlohe, im dritten Satz nur Eichenlohe mit einem
                              									geringen Zusatz von Valonea.
                           Nr. 26. Sohlleder aus der Rheingegend.
                           Aus deutscher geschwitzter Haut in vier Sätzen nach altem System vorwiegend mit
                              									Eichenlohe gar gemacht. Im ersten Satz unter Zugabe von etwas Fichtenlohe, später
                              									etwas Valonea.
                           Nr. 27. Sohlleder aus Pr.-Schlesien.
                           Die gesalzenen Häute werden nach gutem Wässern gekalkt, enthaart, wiederum 2 bis 3
                              									Tage gewässert, geschoren, nochmals einige Tage gewässert, geglättet und gestrichen.
                              									Nach gutem Abtropfen auf dem Bock kommen sie in vier Farben von Fichtenlohe, danach
                              									werden sie viermal versetzt. In die Gruben kommt als Streumaterial nur Eichenlohe,
                              									welche mit einer durch Extraction von Fichtenlohe mit etwas Quebrachoholz gewonnenen
                              									Brühe abgetränkt wird. Das Leder ist schwach und kommt als geringe Qualität
                              									(Brandsohlleder) in den Handel.
                           
                        
                           A. III.Geschwitzte oder gekalkte
                                 										Sohlleder, unter Zuhilfenahme fremder Gerbmaterialien bezieh. starker
                                 										Extractbrühen gegerbt (sogen. combinirtes System).
                           Nr. 28. Sohlleder aus Celle.
                           Nach neuem Verfahren unter Zuhilfenahme von Brühen gegerbt. Auf den ersten und
                              									zweiten Satz eine Mischung von ¾ Eiche und ¼ Mimose, auf den dritten Satz eine
                              									Mischung von ⅘ Eiche und ⅕ Valonea.
                           
                           Nr. 29. Desgl.
                           Wie Nr. 28. Aus geschwitzter deutscher Haut.
                           Nr. 30. Desgl.
                           Wie Nr. 28 gegerbt aus gekalkter deutscher Haut. Im Handel als Brandsohlleder.
                           Nr. 31. Sohlleder aus Friedrichshafen (Bodensee).
                           In sogen. combinirter Gerbung hauptsächlich mit Eichenlohe, doch unter Zuhilfenahme
                              									ausländischer Gerbstoffe aus deutscher Haut gegerbt. Im Handel als II a Sorte.
                           Nr. 32. Desgl.
                           Aus geschwitzter Haut mit viel Eiche unter Benutzung von Brühen aus fremden
                              									Gerbstoffen gegerbt. Im Handel als gute, besonders in der Nässe sehr
                              									widerstandsfähige Waare gern gekauft.
                           Nr. 33. Desgl.
                           Aus deutscher Haut in combinirter Gerbung hergestellt.
                           Nr. 34. Desgl.
                           Geschwitzt, mit Sauerbrühe geschwellt und mit Lohe, fremden Gerbstoffen und Extracten
                              									ausgegerbt.
                           Nr. 35. Sohlleder aus Dillenburg.
                           Aus deutscher Ochsenhaut nach neuem System mit Eiche, Mimose, Valonea und etwas
                              									Garouille gegerbt. Ungewalzt.
                           Nr. 36. Desgl.
                           Aus geschwitzter deutscher Kuhhaut wie Nr. 35 gegerbt.
                           Nr. 37. Sohlleder aus Thüringen.
                           Aus Wildhaut mit Eiche, Fichte und fremden Gerbmaterialien nach neuem System gegerbt.
                              									Im Handel als III a Sorte.
                           Nr. 38. Desgl.
                           Geschwitzt, Gerbung wie Nr. 37. Soll besser sein als sogen. norddeutsches
                              									Sohlleder.
                           Nr. 39. Desgl. wie Nr. 38.
                           Nr. 40. Sohlleder aus Plauen i. V.
                           Aus deutscher Haut in sogen. combinirter Gerbung hergestellt. Im Handel als Ha
                              									Sorte.
                           
                        
                           A. IV.Norddeutsche Sohlleder, mit
                                 										Hilfe starker Extractbrühen nach neuem System gegerbt.
                           Nr. 41. Sohlleder aus Langenfelde bei Hamburg.
                           Gegerbt nach neuem System mit Quebracho, Myrobalanen und anderen billigen
                              									Gerbmaterialien aus Seronen. Sogen. schweres, norddeutsches Sohlleder.
                           Nr. 42 bis Nr. 44. Desgl.
                           Nr. 45. Sohlleder aus Wandsbeck bei Hamburg.
                           Gerbung wie Nr. 41.
                           
                        
                           A. V.Oesterreichische Terzen- und
                                 										Pfundleder.
                           Nr. 46. Sohlleder aus Steiermark (Mautern).
                           Geschwitzt und mit Gerstenschrotbeize geschwellt. In sechs Fichtenlohfarben angegerbt
                              									und in drei Sätzen gar gemacht. Im ersten Satz Fichtenlohe und Knoppern, im zweiten
                              									und dritten Satz Knoppern und Valonea. Bei der Zurichtung gehämmert. Sogen.
                              									Pfundleder.
                           Nr. 47. Desgl.
                           Nach 5tägigem frischen Aescher enthaart, in sechs Fichtenlohfarben angegerbt und in
                              									drei Sätzen ausgegerbt. Im ersten Satz nur Fichtenlohe, im zweiten Satz Knoppern und
                              									Valonea, im dritten Satz Knoppern und Myrobalanen. Bei der Zurichtung gewalzt
                              									(Terzenleder).
                           Nr. 48. Desgl.
                           Nach 8tägigem Aescher sechs Fichtenlohfarben und drei Sätze. Im ersten Satz nur
                              									Fichtenlohe, im zweiten und dritten Satz gleiche Theile Valonea und Myrobalanen.
                              									Beim Zurichten gewalzt (Terzenleder).
                           Nr. 49. Desgl.
                           Nach 5tägigem Aescher acht Fichtenlohfarben und drei Sätze. Im ersten Satz ⅔ Fichte
                              									und ⅓ Knoppern, im zweiten Satz ⅓ Fichte und ⅔ Knoppern, im dritten Satz nur
                              									Knoppern. Zur Zurichtung gewalzt und bei steigender Temperatur von 40 bis 50° C. in
                              									6 Stunden getrocknet (Terzenleder).
                           Nr. 50. Sohlleder aus Steiermark (Brück a. M.).
                           Nach 6- bis 8tägigem Aescher acht bis zehn Fichtenlohfarben und drei Sätze. Im ersten
                              									Satz ¾ Fichtenlohe und ¼ Valonea, im zweiten Satz ½ Fichte und ½ Valonea, im dritten
                              									Satz nur Valonea. Kernstück von sogen. Terzenleder.
                           Nr. 51. Desgl.
                           Nach 6- bis 8tägigem Aescher acht bis zehn Fichtenlohfarben, dann drei Versenke. Im
                              									ersten und zweiten Satz nur Fichtenlohe, im dritten Satz ¾ Fichtenlohe und ¼
                              									Valonea. Kernstück von sogen. Lohterzenleder.
                           Nr. 52. Desgl. wie Nr. 50, Bauchstück.
                           Nr. 53. Desgl. wie Nr. 51, Bauchstück.
                           Nr. 54. Sohlleder aus Böhmen (Eidlitz).
                           Das Leder ist gekalkt, in Sauerbrühe geschwellt und nur mit Fichtenlohe gegerbt. Zum
                              									Abtränken der Gruben wurde Sauerbrühe unter Zusatz von Fichtenloheextract benutzt.
                              									Sogen. Fichtenterzenleder.
                           Nr. 55. Desgl.
                           Nr. 56. Sohlleder aus dem Böhmerwald (Prachatitz).
                           4 bis 5 Tage Aescher, dann sechs Farben mit Fichtenlohe, darauf drei Sätze. Im ersten
                              									Satz Fichtenlohe, im zweiten und dritten Satz Valonea und Knoppern. Terzenleder.
                           Nr. 57. Sohlleder aus Mähren.
                           Terzenleder mit reiner Knopperngerbung.
                           Nr. 58. Sohlleder aus Oesterr.-Schlesien (Hennersdorf).
                           Knoppernterzenleder.
                           Aus dem Kalkäscher kommen die Häute in acht Schwellfarben mit Fichtenlohe. Darauf
                              									erhalten sie in der Grube zwei Sätze reiner Knoppern, in welchen sie je 3 Monate
                              									verbleiben. Nach dem Stossen wurden die Leder gewalzt und bei etwa 40° C.
                              									getrocknet.
                           
                        
                           A. VI.Verschiedene Sohlleder
                                 										unbekannter Herkunft oder Gerbung, sowie ausländische (russische, amerikanische
                                 										u.s.w.).
                           Nr. 59. Sohlleder, vom preussischen Kriegsministerium zur
                              									Untersuchung gesandt.
                           Nr. 60.
                           Desgl. Nr. 61. Desgl. vom königl. sächs. Inf.-Reg. Nr. 133.
                           Nr. 62. Desgl. vom 7. preuss. Armeecorps.
                           Nr. 63. Desgl. zur Untersuchung gesandtes Processobject.
                           Nr. 64. Halbsohlleder
                           mit Schwefelnatrium enthaart und mit Schwefelsäure geschwellt,
                              									dann in Eichenlohfarben abgefärbt und in Versenk und Gruben mit Eichenlohe
                              									ausgegerbt.
                           Nr. 65. Sohlleder, gekalkt.
                           Das Leder zeigte sich auf dem Schnitt mit zahlreichen weissen Pünktchen durchsetzt.
                              									(Einlagerungen von Gyps durch schlechtes Wässern nach dem Kalkäscher und nachheriges
                              									Schwellen mit Schwefelsäure!)
                           Nr. 66. Sohlleder.
                           Das Leder ist versuchsweise, nachdem es wie gewöhnlich aus den Farben kam, mit
                              									Sauerlohe aus dem ersten Satz, die, obgleich sie noch etwa 7 Proc. gerbende
                              									Substanzen enthält, sonst preisgegeben wird, versetzt und mit aus derselben Lohe
                              									durch Extraction gewonnener Brühe abgetränkt worden. Das Leder erhielt so in einem
                              									Zeitraum von etwa 15 Monaten sechs Sätze und wurde dann getrocknet und gewalzt.
                           Nr. 67. Brandsohlleder,
                           als der Beschwerung verdächtig zur Untersuchung
                              									eingesandt.
                           Nr. 68. Sohlleder aus der Schweiz.
                           Elektrisch gegerbt nach dem System von Groth. Das Leder
                              									ist in etwa 10 Wochen in einer Brühe aus Eichen- und Fichtenlohe, welche nach und
                              									nach durch Zugabe von Eichenextract verstärkt wurde, gegerbt. Der Einsender ist
                              									weder von dem erzielten Rendement befriedigt, noch hat er eine Ersparniss an
                              									Gerbmaterial constatiren können.
                           Nr. 69. Sohlleder aus Hamburg,
                           welches in der in Folge eines Brandes verschütteten Grube
                              									nachweislich über 100 Jahre zugebracht hat.
                           
                           Nr. 70. Sohlleder aus Russland (Odessa).
                           Gekalkt und mit Scorza rossa (Peffkorinde) unter Zusatz von Valonea gegerbt.
                           Nr. 71. Desgl.
                           Nr. 72. Sohlleder aus Russland (Sarapul).
                           Die Häute kommen erst 3 bis 7 Tage in Farben von reiner Weidenbrühe, werden dann mit
                              									gährendem Mehl und Schwefelsäure geschwellt und erhalten dann vier Versenke von je 7
                              									bis 10 Tagen mit reiner Weidenlohe, so dass die ganze Gerbung nur etwa 50 Tage
                              									dauert.
                           Nr. 73. Desgl.
                           Wie Nr. 72, nur auf der Narbenseite leicht abgethrant.
                           Nr. 74. Sohlleder aus Russland (Warschau).
                           Aus geschwitzter podolischer Ochsenhaut, wahrscheinlich nur oder vorwiegend mit Eiche
                              									gegerbt.
                           Nr. 75. Desgl.
                           Aus geschwitzter Wildhaut von Rio Grande do Sul wie Nr. 74 gegerbt.
                           Nr. 76. Sohlleder aus Südamerika.
                           Mit Persearinde gegerbt (sogen. Valdivialeder). Das Leder ist im Innern total ungar
                              									und es zeigen mit Essigsäure behandelte dünne Schnitte einen hellen, durchsichtigen
                              									Streifen.
                           Nr. 77. Sohlleder aus Nordamerika (Californien).
                           Gegerbt mit amerikanischer Eiche in sogen. Combinationsgerbung.
                           Nr. 78. Sohlleder aus Nordamerika (Cincinnati).
                           Mit amerikanischer Eiche gegerbt.
                           Nr. 79. Sohlleder aus Nordamerika (Milwaukee).
                           Mit Schwefelsäure geschwellt und reine Hemlockgerbung.
                           Nr. 80. Desgl. wie Nr. 79.
                           Nr. 81. Desgl.
                           Andere Gerbung.
                           Nr. 82. Desgl. wie Nr. 81.
                           Nr. 83. Sohlleder aus Centralamerika (Panama).
                           Eichengerbung.
                           Nr. 84. Desgl. wie Nr. 83.
                           
                        
                           B. VII.Vacheleder und
                                 										unzugerichtete Riemenleder. Grubengerbung nach altem System.
                           Nr. 85. Vachecroupon aus Hannöv.-Münden.
                           Reine Eichengerbung.
                           Nr. 86. Deutsches Vacheleder aus Hessen (Hersfeld).
                           Reine Eichengerbung. I a Sorte.
                           Nr. 87. Vacheleder aus Wriezen a. O.
                           Eichengerbung mit wenig Valonea. Vier Farben und zwei Versenke in Eichenlohe. Erster
                              									Satz reine Eichenlohe, zweiter Satz Eichenlohe und pro Haut etwa 2,5 k Valonea. Aus
                              									dem Hals geschnittenes, sehr loses Stück.
                           Nr. 88. Vacheleder aus Pirmasens.
                           Reine Eichengerbung.
                           Nr. 89. Vacheleder aus Buchholz i. S.
                           Reine Fichtengerbung.
                           Nr. 90. Vacheleder aus Freiberg i. S.
                           Mit Eichen- und Fichtenlohe gegerbt.
                           Nr. 91. Desgl.
                           Mit Eichen- und Fichtenlohe gegerbt. Sehr lose und scheinbar schlecht
                              									durchgegerbt.
                           Nr. 92. Vacheleder aus Pirmasens.
                           Reine Quebrachogerbung.
                           Nr. 93. Desgl.
                           
                        
                           B. VIII.Vacheleder und
                                 										unzugerichtete Riemenleder. Gerbung nach neuem System (Brüh- oder combinirte
                                 										Gerbung).
                           Nr. 94. Vacheleder aus Dresden.
                           Nach neuem System gegerbt mit ½ Eichenlohe, ⅓ Fichtenlohe, Rest: Valonea,
                              									Quebrachoholz und Myrobalanen.
                           Nr. 95. Desgl.
                           Mit Fichtenlohe angegerbt und in Eichenholzextractbrühe in 6 Wochen gar gemacht.
                              									(Versuchsgerbung.)
                           Nr. 96. Wild-Vacheleder aus Thüringen.
                           Nach neuem System vorwiegend mit Fichtenlohe und wenig Eichenlohe und fremden
                              									Gerbstoffen gegerbt. Ganz billige Sorte.
                           Nr. 97. Deutsches Vacheleder aus Thüringen.
                           Wie Nr. 96.
                           Nr. 98. Vacheleder aus Rheinpreussen (Taben a. Saar).
                           Mit Kalk geäschert und nach neuem System mit ⅔ Eichenlohe und ⅓ Eichenholzextract
                              									gegerbt.
                           Nr. 99. Wild-Vacheleder aus Rheinpreussen (Taben a. Saar).
                           Aus gesalzener La Plata-Kuhhaut wie Nr. 98 gegerbt.
                           Nr. 100. Desgl.
                           Nr. 101. Riemenleder ohne Fett aus Mülheim a. Rhein.
                           Nach neuem System gegerbt mit Eichenlohe, Quebrachoholz und Mimosenrinde, sowie einer
                              									Abtränkbrühe von Eichenholzextract.
                           Nr. 102. Deutsches Vacheleder aus Giessen.
                           Die frischen Häute werden 2 bis 3 Monate gesalzen, dann im Wasserkasten 4 bis 5 Tage
                              									oder 2 bis 3 Tage im Flusswasser gewässert. Dann kommen die Häute 2 Tage in 3 bis 4
                              									Wochen alten Kalkäscher und 2 bis 3 Tage in frischen Weissäscher. Darauf werden sie
                              									gehaart, abgespült, geschoren, 2 Tage im Kasten gewässert, geglättet, gestrichen,
                              									abermals einige Stunden in frisches Wasser gelegt, auf den Baum geschlagen und nach
                              									1 Stunde in die erste Farbe eingehängt. Dies geschieht auf Stangen, Kopf und Schild
                              									nach unten, die Aasseite nach oben. Die Häute erhalten fünf Farben, in welchen sie
                              									je 2 bis 3 Tage verbleiben. Dabei erhalten sie
                           
                              
                                 in
                                 der
                                 ersten
                                 Farbe
                                 ⅓
                                 Eichenlohe,
                                 ⅔
                                 Fichtenlohe
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 zweiten
                                 „
                                 ⅛
                                 „
                                 ⅔
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 dritten
                                 „
                                 ½
                                 „
                                 ½
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 vierten
                                 „
                                 ⅗
                                 „
                                 ⅖
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 fünften
                                 „
                                 ⅘
                                 „
                                 ⅕
                                 „
                                 
                              
                           Darauf werden die Häute mit reiner Eichenlohe auf dem Narben
                              									30 Tage versenkt und dann die starken Theile mit 2/a Mimose und 73 Garouille auf der Aasseite gut eingestreut und mit
                              									Eichenlohe abermals auf 90 Tage versetzt. Dann werden die Häute gezogen, auf dem
                              									Narben dünn mit Eiche und in den stärkeren Theilen unter Zugabe von Valonea bestreut
                              									und bis zur Gare wieder versetzt.
                           Nr. 103. Vacheleder aus Offenbach a. M.
                           Combinirte Gerbung mit Eichenlohe und fremden Gerbmaterialien.
                           Nr. 104. Vacheleder aus Trier.
                           Combinirte Gerbung mit viel Mimosenrinde.
                           Nr. 105. Desgl.
                           Reine Canaigre-Brühgerbung (Versuchsgerbung).
                           Nr. 106. Vacheleder aus Russland (Krementschug).
                           Aus amerikanischen Rohhäuten nach Aescherung mit Kalk und Schwefelnatrium mit
                              									Eichenlohe und etwas Valonea gegerbt, wobei zum Abtränken der Versenke eine starke
                              									Brühe von Mitrovitzer Eichenholzextract benutzt wurde.
                           Nr. 107. Desgl.
                           Nach Vorbereitung der Häute wie bei Nr. 106 mit Hemlockextractbrühen ausgegerbt.
                           Nr. 108. Vacheleder aus England (Bristol).
                           Lohgarer Riemencroupon (Strap Butt). Aus englischen Landhäuten hergestellt; die
                              									Blösse vor der Gerbung crouponirt. Nach englischem System mit Extract (Levinstein),
                              									Valonea und Myrobalanen gegerbt. Im ersten Satz erhalten die Häute nur Myrobalanen
                              									und bleiben 8 Tage darin, im zweiten Satz während 14 Tagen nur Valonea und im
                              									dritten Satz während 3 Wochen gleichfalls nur Valonea. Ganz starke Häute erhalten
                              									noch einen Satz mit Valonea von 4 Wochen. Zum Abtränken wird frische Extractbrühe
                              									benutzt, deren Stärke mit jedem Satz steigt. Die ganze Gerbdauer beträgt etwa 4 bis
                              									5 Monate.
                           Nr. 109. Lissirtes Vacheleder aus England (Bristol).
                           Croupon (Butt). Gerbung wie Nr. 108.
                           Nr. 110. Desgl.
                           Zugerichteter Abfall von Nr. 109. Bäuche (Belly). Statt der Extractbrühen werden hier
                              									gebrauchte Brühen zum Abtränken benutzt und die Bäuche erhalten nur einen Versatz mit
                              									Valonea und Algarobilla. Ganze Gerbdauer etwa 6 Wochen.
                           Nr. 111. Desgl.
                           Zugerichteter Abfall von Nr. 109. Hälse (Shoulder). Vorgerbung wie Nr. 110. Dann
                              									erhalten die Leder zwei Sätze; im ersten Satz afrikanische Eichenrinde (Garouille),
                              									im zweiten Satz Valonea. Ganze Gerbdauer etwa 3 Monate.
                           Nr. 112. Vacheleder aus England (Warrington).
                           Lissirter Croupon (Butt). Gerbung wie Nr. 108.
                           Nr. 113. Desgl.
                           Bäuche (Belly). Wie Nr. 110.
                           Nr. 114. Desgl.
                           Hälse (Shoulder). Wie Nr. 111.
                           Nr. 115. Desgl.
                           Nr. 116. Lissirtes Vacheleder aus Nordamerika (Cincinnati).
                           
                        
                           B. IX.Vacheleder und
                                 										unzugerichtete Riemenleder. Verschiedene.
                           Nr. 117. Vacheleder.
                           Probegerbung mit Hilfe von Elektricität nach dem Verfahren von Worms und Balé. Stark narbenbrüchig.
                           Nr. 118 bis 120. Desgl.
                           Nr. 121. Vacheleder aus Frankfurt a. M.
                           Eichengerbung. Nicht ganz durchgegerbt.
                           Nr. 122. Vacheleder, von einem Commissionslager in Frankfurt a.
                              									M. zur Untersuchung eingesandt.
                           Nr. 123. Vacheleder, von einer 20 k schweren Landhaut herrührend.
                              									Ausländisches Fabrikat.
                           Nr. 124. Vacheleder. Wahrscheinlich Extractgerbung.
                           Nr. 125. Vacheleder unbekannter Herkunft und Gerbung.
                           Nr. 126. Desgl.
                           
                        
                           C. X.Riemenleder,
                                 									gefettet.
                           Nr. 127. Treibriemenleder aus Dresden.
                           Combinirte Gerbung mit ½ Eichenlohe, ⅓ Fichtenlohe und einem Gemisch von
                              									Quebrachoholz, Myrobalanen und Valonea.
                           Nr. 128. Desgl.
                           Gerbung wie Nr. 127.
                           Nr. 129. Treibriemenleder aus Freiberg i. S.
                           Mit Eichen- und Fichtenlohe gegerbt. Fett eingebrannt.
                           Nr. 130. Desgl.
                           Gerbung wie Nr. 129. Geschmiert und eingebrannt.
                           Nr. 131. Desgl.
                           Gerbung wie Nr. 129. Geschmiert.
                           Nr. 132. Treibriemen, aus einer Dresdener Fabrik bezogen.
                           5 cm breit. Gerbung wahrscheinlich vorwiegend Eichenlohe.
                           Nr. 133. Desgl.
                           Nr. 134. Treibriemen aus Dresden.
                           12 cm breit. Gerbung wahrscheinlich vorwiegend Fichtenlohe.
                           Nr. 135. Treibriemenleder aus Deuben bei Dresden.
                           Gerbung hauptsächlich Fichtenlohe mit etwas Eichenlohe.
                           Nr. 136. Treibriemenleder aus Aachen.
                           Mit reiner Eichenlohe in langsamer Grubengerbung nach altem System gegerbt.
                           Nr. 137. Treibriemenleder aus Görlitz.
                           Das Leder ist als der Beschwerung verdächtig zur Untersuchung eingesandt worden. Es
                              									ist sehr lockerer Structur, im Schnitt und Narben grob und schlecht geschoren. Die
                              									Analyse bewies, dass die Mängel nur in der Zurichtung liegen.
                           Nr. 138. Treibriemenleder aus Mülheim a. Rh.
                           Gerbung nach neuem System mit Eichenlohe, Quebrachoholz und Mimose.
                           Nr. 139 und Nr. 140. Desgl.
                           Nr. 141. Riemencroupon aus München.
                           Unbekannter Gerbung.
                           Nr. 142. Desgl.
                           Nr. 143. Riemenleder aus der Rheingegend.
                           Gemischte Gerbung mit Eichenlohe und Brühen. Im letzten Versenk Eichenlohe, Valonea
                              									und Myrobalanen. Das Leder ist geschmiert und nach dem Trocknen auf der
                              									Stossmaschine gestossen, wobei es zur Erzielung eines schöneren Aussehens mit einer
                              									Traubenzuckerlösung angefeuchtet wurde, was den gefundenen hohen Zuckergehalt
                              									erklärt.
                           Nr. 144. Treibriemenleder aus Verviers (Belgien).
                           Nr. 145. Treibriemenleder aus Herve (Belgien).
                           Reine Eichengerbung.
                           Nr. 146. Treibriemenleder aus Belgien.
                           Nr. 147. Desgl.
                           Auf der Aasseite sehr schlecht bearbeitet (rauh) und stark gefettet.
                           Nr. 148. Riemenleder aus Russland (Krementschug).
                           Aus mit Kalk und Schwefelnatrium geäscherten Häuten nach neuem System mit Eichenlohe
                              									und etwas Valonea gegerbt. Zum Abtränken wurden starke Brühen von Mitrovitzer
                              									Eichenholzextract benutzt.
                           Nr. 149. Riemenleder aus Russland (Warschau).
                           Aus podolischen Ochsenhäuten mit reiner Eichenlohe nach altem System gegerbt.
                           Nr. 150. Desgl.
                           Aus Häuten Pariser Schlachtung wie Nr. 149 gegerbt.
                           Nr. 151. Riemenleder aus England.
                           Nach neuem System gegerbt.
                           Nr. 152 und Nr. 153. Desgl.
                           Nr. 154. Riemencroupon aus Nordamerika (Ohio).
                           Sogen. Uniongerbung mit 9 Th. Hemlockrinde auf 1 Th. amerikanische Eichenrinde.
                           
                        
                           D. XI.Blank-, Zeug- und
                                 										Geschirrleder.
                           Nr. 155. Blankleder vom Artilleriedepot in Deutz. Aachener
                              									Gerbung.
                           Nr. 156. Schwarzes Blankleder.
                           Zur Untersuchung auf Beschwerung von einem Dresdener Commissionslager eingesandt.
                           Nr. 157. Desgl.
                           Nr. 158. Schwarzes Blankleder.
                           Von einer Probegerbung mit Anwendung von Elektricität nach dem Verfahren von Worms und Balé. Das Leder ist brüchig.
                           Nr. 159. Zeugleder.
                           Noch unzugerichtete Abfallstücke (Stirnstücke) von Vacheleder. Reine
                              									Fichtengerbung.
                           Nr. 160. Geschwärztes Zeugleder aus Holland.
                           Nr. 161. Geschwärztes Geschirrleder zu Militäreffecten. Aus
                              									Freiberg i. S.
                           Reine Eichen- und Fichtenlohegerbung nach altem System.
                           Nr. 162. Braunes Geschirrleder zu Militäreffecten. Aus Freiberg
                              									i. S.
                           Gerbung wie Nr. 161.
                           Nr. 163. Geschirrleder.
                           Wahrscheinlich Brühgerbung mit Eichenholz- oder Kastanienholzextract. Das Leder hatte
                              									eine dünne braungelbe Appretur auf der Aasseite und war von sehr lockerer
                              									Beschaffenheit.
                           Nr. 164. Geschirrleder aus Nordamerika (Milwaukee).
                           Noch unzugerichtet. Reine Hemlockgerbung.
                           Nr. 165. Desgl.
                           
                        
                           E. XII.Oberleder,
                                 										unzugerichtet.
                           Nr. 166. Fahlleder aus Westfalen.
                           Schlechtes Leder. Spaltstück mit hellgelben Flecken auf der Aasseite, welche sich bis
                              									ins Innere erstrecken. Aus dem dritten Satz vom Einsender entnommen, welcher
                              									behauptet, dass das Leder keinen Gerbstoff mehr aufnehmen wolle. Der
                              									Stickstoffgehalt des Leders wurde im Laboratorium durch Behandeln desselben mit
                              									Eichenholzextractlösung (wiederholt erneuert) auf 9,45 Proc. in der Trockensubstanz
                              									gebracht, was einem Gehalt von etwa 9,85 Proc. Stickstoff in trockener, aschefreier
                              									Ledersubstanz entsprechen würde und die Behauptung des Einsenders widerlegt.
                           Nr. 167. Kalbleder aus Gera.
                           Unzugerichtetes Leder aus dem Versatz. Gegerbt in fünf Farben von je 8 Tagen und
                              									angeblich 3monatlichem Versatz.
                           Nr. 168. Rossleder aus Altona.
                           Schwache Angerbung mit Fichtenbrühe und dann rein mit Quebrachoholz ausgegerbt.
                           Nr. 169. Lohgares Rosschild aus Ost-Steinbeck bei Hamburg.
                           Mit Quebracho- und Fichtenextract gegerbt.
                           
                        
                           E. XIII.Oberleder,
                                 										zugerichtet.
                           Nr. 170. Braunes Rindleder aus Gera.
                           Mit ¾ Eichenlohe und ¼ Fichtenlohe nach altem System gegerbt.
                           Nr. 171. Geschwärztes Rindleder aus Oesterr.-Schlesien.
                           Die gesalzenen Häute werden zunächst während einer oder mehrerer Nächte in
                              									fliessendes Wasser eingehängt, dann von Koth u.s.w. gereinigt und etwa 3 Wochen in
                              									den Aescher gesteckt. Nach dem Enthaaren werden sie gespült, geschabt und mit einer
                              									Lösung von Hühnerkoth in lauwarmem Wasser bis zum Verfallen gebeizt. Hierauf werden
                              									sie gestrichen und über den Bock gehängt. Das Rendement ergibt sich zu höchstens 70
                              									bis 75 Proc. wohl in Folge der starken Beize. Nun werden die Häute zunächst in eine
                              									faule Farbe eingetrieben, wo sie einmal frische Lohe erhalten, dann kommen sie auf 5
                              									Wochen in eine stärkere Farbe. Aus dieser werden sie gespalten und in etwas
                              									schwächere Brühe eingetrieben, in welcher sie etwa 2 Wochen verbleiben. Danach
                              									kommen sie auf 3 Wochen in die letzten starken Farben. Die Farben werden wöchentlich
                              									aufgefrischt. Nach der Gerbung werden die Leder am Baum reingemacht und hierauf
                              									plattirt. Nachdem sie dann etwas abgetrocknet sind, werden sie auf beiden Seiten mit
                              									Thran eingeschmiert und, nachdem dieser ordentlich eingezogen, wieder etwas
                              									angefeuchtet und gestossen. Dann werden sie getrocknet, auf der Maschine chagrinirt
                              									und mit Eisenschwärze geschwärzt. Nach dem Schwärzen werden die Leder auf der
                              									Fleischseite mit einer Schmiere, aus 4 Th. Talg, 4 Th. Degras und 1 Th. Thran
                              									bestehend, eingeschmiert und bis zum vollständigen Einziehen des Fettes getrocknet.
                              									Dann werden sie auf der Narbenseite leicht überthrant, gekraust, gegrispelt und
                              									blanchirt. Nach dem Blanchiren werden sie mit Schellackglanz geglänzt; dann nochmals
                              									gekraust, überglänzt und auf der Narbenseite noch ganz leicht einmal mit lichtem
                              									Thran übergangen, wonach sie zum Verkauf fertig sind.
                           Nr. 172. Desgl.
                           Das Leder zeigt weisse Flecken, nach der Ansicht des Einsenders Schimmel, in
                              									Wirklichkeit leichter Fettausschlag.
                           Nr. 173. Geschwärztes glattes Rindleder aus Rheinpreussen
                              									(Odenkirchen).
                           Das Leder zeigt ähnliche weisse Flecken wie Nr. 172, welche sich gleichfalls als
                              									Fettausschlag erwiesen und sich leicht durch Abreiben mit Petroleumäther o. dgl.
                              									entfernen liessen, ohne dass der Glanz des Leders litt. Das Leder ist vor dem
                              									Spalten in Lohe mit Extractbrühen fast durchgegerbt, kommt dann, nach dem Spalten,
                              									auf 8 Tage in ein Sumachbad und erhält dann in einem kleinen Gefäss, in welchem die
                              									Spaltstücke sich eben nur unterbringen lassen, ein Bad von einer Lösung von 10
                              									Würfel Catechu, 2½ k Gelbholzextract, 5 k Bleizucker, 2½ k Salz und ¼ k Alaun auf je
                              									20 Häute in so wenig Brühe als möglich. In diesem Bad verbleiben die Leder bei
                              									mehrmaligem Aufschlagen ½ Tag, werden darauf über Nacht über den Bock gehängt und
                              									dann mit einer Mischung von Talg und Thran geschmiert, nach dem Einziehen der
                              									Schmiere eingeweicht und mehrmals plattirt, geschwärzt und nochmals plattirt. Das
                              									Leder ist weich und hat Zug, zeigt aber stets nach einiger Zeit den schon oben
                              									erwähnten weissen Ausschlag. Kleine Mengen von Blei waren durch die Analyse im Leder
                              									nachzuweisen.
                           Nr. 174. Oberleder. Aus einem ostindischen Arsenkips in der
                              									Lehrgerberei der Deutschen Gerberschule zu Freiberg i. S. mit Fichte und Quebracho
                              									gegerbt.
                           Beschreibung der Gerbung und Angabe des Rendements von Frankl
                                 										und Harder in F. A. Günther's Deutscher
                                 										Gerber-Zeitung, 1892 Nr. 13.
                           Nr. 175. Braunes Kipsleder aus Gera.
                           Mit ⅔ Eichen- und ⅓ Fichtenlohe nach altem System gegerbt. I a Waare.
                           Nr. 176. Schwarz genarbtes Kipsleder aus Thüringen.
                           Jedenfalls Fichtengerbung. Geringere Qualität.
                           Nr. 177. Desgl. aus Pössneck.
                           Mit Fichten- und Eichenlohe gegerbt. Sehr gute Qualität.
                           Nr. 178. Desgl. aus Weida, nebst dazu gehörigen
                              									Blanchirspänen.
                           Nr. 179. Geschwärztes, satinirtes Kalbkipsleder aus Pössneck.
                           Sogen. Momentgerbung nach der Methode von F.
                                 									Kornacher.
                           Nr. 180. Schwarz genarbtes Kalbkipsleder aus Pössneck.
                           Sogen. Momentgerbung nach der Methode von F.
                                 									Kornacher.
                           Nr. 181. Braunes Fahlleder aus Tharand i. S.
                           Mit Fichte angegerbt und in der Hauptsache mit Eichenlohe nach altem System
                              									ausgegerbt.
                           Nr. 182. Fahlleder.
                           Aus deutscher Haut in der Lehrgerberei der Deutschen Gerberschule zu Freiberg i. S.
                              									gegerbt mit Fichte, Quebracho und Eichenlohe. Im Walkfass mit einer Schmiere von
                              									Talg und Degras zu gleichen Theilen gefettet. Ueber Gerbung und Zurichtung dieses
                              									Leders hat Prof. v. Schroeder Näheres veröffentlicht in
                              										F. A. Günther's Deutscher Gerber-Zeitung, 1893 Nr.
                              									11.
                           Nr. 183. Fahlleder aus dem Böhmerwald (Prachatitz).
                           Reine Fichtenlohgerbung in 12 bis 14 Farben.
                           Nr. 184. Fahlleder aus Ungarn (Nagy-Bittse).
                           Nr. 185. Fahlleder aus dem Elsass (Barr).
                           Reine Eichengerbung (Grüneiche).
                           Nr. 186. Braunes Fahlleder aus Eupen.
                           Auf Wunsch des Bekleidungsamtes des VII. preussischen Armeecorps eingesandt. Reine
                              									Eichenlohgerbung. Nach fünf Farben werden die Leder 6 bis 8 Wochen versenkt und
                              									kommen dann in einen starken Satz von 6 Monaten.
                           Nr. 187 und Nr. 188. Desgl.
                           Nr. 189. Fahlleder aus Celle.
                           Nach der Vorgerbung erhielt das Leder nur einen Satz reiner Eichenlohe und wurde dann
                              									in reiner Mimosenbrühe ohne jeglichen Zusatz eines anderen Gerbstoffes gar
                              									gegerbt.
                           Nr. 190. Braunes Fahlleder.
                           Aus gesalzenen deutschen Kuhhäuten in der Lehrgerberei der Deutschen Gerberschule zu
                              									Freiberg i. S. mit Eichenholzextract und Fichtenlohe gegerbt. Näheres siehe F. A. Günther's Deutsche Gerber-Zeitung, 1893 Nr.
                              									65.
                           Nr. 191. Braunes Fahlleder aus Zerbst in Anhalt.
                           Das Leder ist gegerbt mit Eichenlohe und wenig Quebrachoholz und Mimosenrinde und im
                              									Walkfass „Integral“ mit einer Mischung von 14 Th. Talg und 10 Th. Degras
                              									gefettet. Näheres hierüber Deutsche Gerber-Zeitung,
                              									1896 Nr. 11 ff.
                           Nr. 192. Braunes Kalbleder aus dem Elsass (Barr).
                           Reine Eichengerbung nach altem System. Als I a Sorte im Handel.
                           Nr. 193. Satinirtes Kalbleder.
                           In der Lehrgerberei der Deutschen Gerberschule zu Freiberg i. S. gegerbt mit Eichen-
                              									und Fichtenlohe zu gleichen Theilen. Zur Aufhellung zuletzt gesumacht. Mit einer
                              									Mischung von Talg, Thran und Degras geschmiert.
                           Nr. 194. Braunes Kalbleder aus dem Elsass (Barr).
                           Reine Eichengerbung (Grüneiche). Als sehr gute Qualität bekannt.
                           Nr. 195. Schwarzes Kalbleder aus Döbeln.
                           Gerbung vorwiegend mit Eichenlohe nach altem System. Mit der Hand geschmiert. Hierzu
                              									auch die Blanchirspäne.
                           Nr. 196. Schwarz chagrinirtes Kalbleder aus Merseburg.
                           Mit Eichen- und Fichtenlohe gegerbt.
                           Nr. 197, Desgl. aus Döbeln.
                           Wie Nr. 195 gegerbt und mit Talg und Degras zu gleichen Theilen geschmiert. Hierzu
                              									auch Blanchirspäne.
                           Nr. 198. Braunes Kalbleder aus Gera.
                           Mit Fichtenbrühen angegerbt, dann in Eichen- und Fichtenlohe gemischt, zuletzt in reiner
                              									Eichenlohe ausgegerbt. Im Ganzen etwa ¾ Eichenlohe und ¼ Fichtenlohe.
                           Nr. 199. Schwarzes Kalbwichsleder aus Russland (Warschau).
                           Eichengerbung.
                           Nr. 200. Braunes Kalbleder aus Russland (Warschau).
                           Eichengerbung.
                           Nr. 201. Schwarzes chagrinirtes Kalbleder aus Russland
                              									(Warschau).
                           Eichengerbung.
                           Nr. 202. Schwarzes, mattgeglänztes Kalbleder aus Russland
                              									(Warschau).
                           Eichengerbung.
                           Nr. 203. Schwarzes, geglänztes Kalbleder aus Russland
                              									(Warschau).
                           Eichengerbung.
                           Nr. 204. Schwarzes, mattes Kalbleder aus Russland (Warschau).
                           Eichengerbung.
                           Nr. 205. Schwarzes, plattirtes Kalbleder aus Russland
                              									(Warschau).
                           Eichengerbung.
                           Nr. 206. Braunes Kalbleder aus Luxemburg.
                           Eichengerbung. Gute Qualität.
                           Nr. 207. Braunes Kalbleder.
                           Im Tharander Laboratorium mit reinem Fichtenextract ohne
                                 										Säureentwickelung gegerbt. Das Leder war nicht geschwellt, dünn und
                              									pappig.
                           Nr. 208. Desgl.
                           Wie Nr. 207 mit Quebrachoextractbrühe ohne Säure gegerbt, Leder gleichfalls dünn und
                              									blechig.
                           Nr. 209. Desgl. aus Ost-Steinbeck bei Hamburg.
                           Mit Quebracho- und Fichtenextractbrühen gegerbt. Gute Qualität.
                           Nr. 210. Ungefärbtes Juftenleder aus Russland (Sarapul).
                           Reine Weidengerbung. Auf der Narbenseite mit etwas Thran und auf der Fleischseite mit
                              									Birkentheeröl eingerieben. Oberleder für gröberes Schuhwerk; mittlere Qualität.
                           Nr. 211. Gefärbtes Juftenleder aus Russland (Sarapul).
                           Wie Nr. 210. Sehr gute Qualität.
                           Nr. 212. Schwarz chagrinirtes Rossleder (Mittelstück) aus
                              									Russland (Berditschew, Gouv. Kiew).
                           Aus gekälkter Haut in reiner Eichengerbung hergestellt. Die Häute werden geweicht,
                              									gestreckt, gewässert, zum Abtropfen über den Bock gehängt und je nach Temperatur 9
                              									bis 14 Tage in den Kalkäscher gebracht. Nach dem Enthaaren werden die Blössen
                              									gespült und im Spiegel, Mittelstück und Kamm stück gefalzt. Dann kommen sie je nach
                              									der Jahreszeit auf 12 bis 48 Stunden in frischen Aescher, werden aus diesem nach
                              									gutem Spülen geschoren, in Hühnerkoth gebeizt und sind nun zur Gerbung fertig. Der
                              									Farbengang besteht aus drei Farben von 5 bis 7 Tagen, in deren jeder auf 20 Häute 7½
                              									Pud (120 k) Eichenlohe gegeben werden. Darauf kommt noch ein Versenk von 18 Tagen.
                              									Die Mittelstücke erhalten noch eine Nachgerbung von etwa 14 Tagen. Zum Schmieren
                              									wird Talg, russischer Donskoi-Thran und Kopenhagener schwarzer Thran verwendet, zur
                              									Schwärze wird Blauholzlösung, zum Glänzen Gummitraganth, Blauholz und Blut
                              									benutzt.
                           Nr. 213. Glattes Rossleder (Mittelstück) mit abgezogenem Narben
                              									aus Russland (Berditschew, Gouv. Kiew).
                           Gerbung wie Nr. 212.
                           Nr. 214. Geschwärztes Rosschuhleder aus Ost-Steinbeck bei
                              									Hamburg.
                           Mit Quebracho- und Fichtenextractbrühen gegerbt.
                           Nr. 215. Geschwärztes Rossleder (Hals) aus Elrnshorn.
                           Nr. 216. Desgl. mit Fettausschlag.
                           Reine Quebrachogerbung.
                           
                        
                           F. XIV.Beschwerte Leder.
                                 										Verschiedenes.
                           Nr. 217. Treibriemen.
                           Der Riemen ist aus zwei verschiedenen Ledersorten mit Lederstreifen
                              									zusammengenäht. 14 cm breit, äusserer Riemen 5 bis 6 mm, innerer 7 bis 8 mm dick.
                              									Mit Traubenzucker beschwert.
                           Nr. 218. Treibriemenleder.
                           Mit wenig Traubenzucker beschwert.
                           Nr. 219. Desgl.
                           Nr. 220. Riemenleder englischer Herkunft.
                           Wahrscheinlich Eichen- oder Kastanienholzextractgerbung mit etwas Quebracho oder
                              									Mimose. Gering mit Traubenzucker beschwert.
                           Nr. 221. Riemencroupon belgischen Fabrikats.
                           Im Handel als geringe Qualität. Mit Traubenzucker beschwert.
                           Nr. 222. Riemenleder englischer Herkunft.
                           Mit Traubenzucker beschwert.
                           Nr. 223. Desgl.
                           Nr. 224. Riemenleder aus Berlin.
                           Mit Traubenzucker beschwert.
                           Nr. 225. Gebrauchter Treibriemen aus Berlin.
                           Mit Traubenzucker beschwert.
                           Nr. 226. Riemenleder englischer Herkunft.
                           Mit Traubenzucker und Barytsalzen beschwert.
                           Nr. 227. Desgl.
                           Mit Traubenzucker beschwert.
                           Nr. 228. Desgl.
                           Nr. 229. Transmissionsriemen.
                           Mit Traubenzuckerbeschwerung. 10 cm breit, 6 mm dick.
                           Nr. 230. Riemenleder aus Westfalen.
                           Mit Traubenzucker beschwert.
                           Nr. 231. Fahlleder aus Berlin.
                           Mit Traubenzucker beschwert.
                           Nr. 232. Riemencroupon aus Esslingen.
                           Mit Chlorbarium beschwert.
                           Nr. 233. Riemencroupon.
                           Billige Sorte. Mit Chlorbarium beschwert.
                           Nr. 234. Lohterzenleder aus Steiermark.
                           Mit Chlorbarium beschwert.
                           Nr. 235 und Nr. 236. Desgl.
                           Nr. 237. Vacheleder.
                           Mit Barytsalzen beschwert.
                           Nr. 238. Sohlleder aus Russland (Odessa).
                           Mit starker weisser Appretur auf der Aasseite. Gegerbt in der Hauptsache mit Scorza
                              									rossa (Peffko) unter Zusatz von etwas Valonea.
                           Nr. 239. Vacheleder aus Pirmasens.
                           Mit starker thoniger Appretur. Reine Quebrachogerbung.
                           Nr. 240. Desgl.
                           Nr. 241. Alter Grubendeckel.
                           Das Leder stammt von im J. 1861 gekauften trockenen Wildhäuten und hat 30 Jahre lang
                              									in einer rheinischen Sohlledergerberei als Grubendeckel gedient, wobei es mit
                              									Eichenbrühe in Berührung war.
                           Nr. 242. Kopfstück einer sehr starken Ochsenhaut (Blössengewicht
                              									75 k).
                           In einer rheinischen Gerberei in der Hauptsache mit Eichenlohe und
                              									Kastanienholzextract in fünf Farben und elf Versenken gar gemacht.
                           Nr. 243. Schafleder.
                           Reine Fichtengerbung mit ganz wenig Quebrachoholzzusatz. Auf ein Fell 2 k Lohe in
                              									drei Sätzen (im ersten und zweiten Satz je ½ k Fichtenlohe kalt angestellt, im
                              									dritten Satz ⅞ k Fichtenlohe mit der heiss extrahirten Brühe von ⅛ k Quebracho
                              									-holz). Das Leder hat gar keine Fettung erhalten, trotzdem schlägt das natürliche
                              									Fett bei warmer Witterung besonders am Rücken aus und bildet dunkle Flecken auf dem
                              									Leder.
                           Nr. 244. Wildschweinleder.
                           Vor ungefähr 30 Jahren in Siebenbürgen gegerbt. Reine Eichenlohgerbung.
                           
                           Nr. 245. Walrossleder.
                           In England mit Eiche und Mimose in starken Brühen gegerbt.
                           Nr. 246. Nilpferdleder. Wie Nr. 245.
                           Nr. 247. Rhinocerosleder.
                           In Dresden in combinirter Gerbung hauptsächlich mit Eichenlohe gegerbt.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)