| Titel: | Mess- und Zählvorrichtungen.Controlkassen. | 
| Autor: | Seyfried | 
| Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, S. 46 | 
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                        Mess- und
                           								Zählvorrichtungen.Controlkassen.
                        (Schluss des Berichtes S. 32 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Controlkassen.
                        
                     
                        
                           Eine neuerdings in Amerika aufgetauchte Gattung von Kassen bewirkt die Addition der
                              									Beträge durch Aufstapelung von Zählkugeln in je den Einern, Zehnern, Hunderten
                              									u.s.w. entsprechenden Kanälen. Eine derartige Kasse, die als Kugelkasse bezeichnet
                              									sein mag, ist in der amerikanischen Patentschrift Nr. 544420 beschrieben.
                           Das Wesen dieser Kasse besteht darin, dass durch eine Tastenbewegung eine bestimmte
                              									Anzahl Kugeln aus einem senkrechten Vorrathskanal in den Kanal eines wagerechten
                              									Schiebers herabgelassen und nach dessen Verschiebung unter einen Steigkanal in
                              									diesen nach oben ausgestossen werden. Sie veranlassen dadurch aus diesem immer
                              									gefüllten Kanal die Entladung derselben Anzahl Kugeln an seinem oberen Ende nach
                              									unten in einen Anzeigekanal. Wenn die zehnte Kugel in diesen Kanal gefallen ist,
                              									dient sie als Anschlagstück für einen regelmässig bewegten Hebel, dessen Anschlag
                              									die Förderung einer Kugel in den Kanal der nächst höheren Zahlenreihe und die
                              									Entladung und Rückführung der zehn Zählkugeln in den Vorrathskanal bewirkt. Die zur
                              									Zehnerübertragung benutzten Kugeln werden besonderen Kanälen entnommen, in welche
                              									oben aus den Vorrathskanälen nach deren Füllung die nachgeschobenen Kugeln
                              									überrollen.
                           Dieser Apparat ist neuerdings vielfach verbessert und beispielsweise dadurch zur
                              									Schaustellung der gezahlten Beträge in Ziffern während einer bestimmten Zeit
                              									eingerichtet worden, dass die Kugelreihen wie eine Zahnstange auf die Bewegung von
                              									Ziffernrollen einwirken.
                           Zu diesem Zwecke sind zwischen entsprechenden Schlitzen in der Vorder- und Rückwand
                              									Nummernrollen l (Fig.
                                 									17) angebracht, die durch Zahnräder getrieben werden, die ihrerseits mit ihren
                              									halbrunden Zahnlücken durch Ausschnitte der Platte g in
                              									die Kugelreihen der Steigkanäle swie in Zahnstangen
                              									eingreifen und ihre Drehung auf die Nummernrollen übertragen.
                           Zur Schaustellung eines Buchstabens, welcher den Verkäufer, die Waare u.s.w.
                              									bezeichnet, ist ein besonderer Tasthebel angebracht. Dieser bewirkt das Aufsteigen
                              									einer dem Buchstaben entsprechenden Kugelzahl und dadurch die Drehung eines
                              									zugehörigen Zahnrades, das seinerseits die Bewegung auf ein Anzeigerad
                              									überträgt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 47
                              Fig. 17.Kasse, welche die Addition der Beträge durch Aufstapelung von
                                 										Zählkugeln bewirkt.
                              
                           Eine weitere Verbesserung dieser Kasse bezieht sich auf eine Sperrung und
                              									Feineinstellung der Tasten. Um diese zu erreichen, ist, wie Fig. 18 zeigt, mit jeder Taste eine Sperrzahnreihe verbunden. In alle
                              									diese Sperrzahnreihen wird nach Einstellung der Tasten ein messerartiges Element
                              									eingeworfen. Durch Anwendung spitzer Zähne und eines mit einer Schneide oder Kante
                              									versehenen Messers, welches genau in die Zahnlücken passt, wird der Zahnbogen d durch das Einschlagen des Messers m in die augenblickliche Lage fein eingestellt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 47
                              Fig. 18.Sperrung und Feineinstellung der Tasten.
                              
                           Endlich sei noch eine Verbesserung erwähnt, welche sich auf ein Druckwerk an dieser
                              									Kasse bezieht. Durch diese Einrichtung werden die einzelnen Beträge auf ein Band,
                              									das sich auf eine Trommel aufwickelt, für den Geschäftsherrn und gleichzeitig auf
                              									einen Zettel für den Käufer aufgedruckt.
                           Durch die Einstellung der Tastenhebel t (Fig. 19) erfolgt eine wagerechte Einstellung der
                              									Typen n eines Typenträgers v, der mit zwei Typenreihen versehen ist. Solcher Typenträger sind bei für
                              									deutsches Geld bestimmten Kassen vier angeordnet. Das obere und das untere Typenband
                              									tragen an über einander stehenden Stellen gleiche Zeichen; das untere druckt sie auf
                              									einen über den Druckklotz gespannten, über Rollen gewickelten Belegstreifen x auf, das obere auf einen Zettel w, der in den Rahmen r
                              									eingeschoben wird. Der Abdruck der unteren und oberen Typen erfolgt dadurch, dass
                              									die Typen n durch den die Schaltbewegung von Zählkugeln
                              									bewirkenden Mechanismus nach oben und unten gepresst werden. Die Anpressung der
                              									Typen kann dadurch bewirkt werden, dass der Zapfen o
                              									sich zwischen die Enden der scherenförmigen Hebel p
                              									eindrängt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 47
                              Fig. 19.Druckwerk.
                              
                           An die Kugelkassen mögen sich noch eine Reihe von Kassen anschliessen, die durch
                              									eigenartige Construction Interesse erregen.
                           Hierher gehört unter anderen eine Kasse, bei welcher die Anzeige der vereinnahmten
                              									Beträge durch Zeigerstellung auf einem vorderen Zifferblatte für den Käufer und auf
                              									einem hinteren Zifferblatte für den Verkäufer erfolgt.
                           Die derart angezeigten Beträge werden durch ein Räderwerk auf ein verdeckt
                              									angeordnetes Anzeigewerk übertragen, das die Einnahme summirt. Hierbei verhindert
                              									ein Sperrwerk, dass bei Zurückstellung der Zeiger, welche die Einzelbeträge
                              									anzeigen, auf Null, auch das Summirwerk auf Null gestellt wird. Die Einrichtung
                              									dieser Kasse ist folgende:
                           Auf der vorderen und hinteren Fläche des kastenförmigen Apparates sind je zwei
                              									Zifferblätter ab (Fig.
                                 										20) vorgesehen. Das eine Zifferblatt a ist so
                              									eingetheilt, dass es durch den Zeiger z Pfennige
                              									anzeigt, während das andere die Markbeträge angibt. Die Fläche der von den Zeigern
                              										z und z1 bestrichenen Zifferblätter ist so eingetheilt,
                              									dass durch eine entsprechende Bewegung der Zeiger jeder Betrag angezeigt werden
                              									kann. Wenn auf diese Weise das Zifferblatt a und sein
                              									genau übereinstimmendes Zifferblatt auf der anderen Seite des Apparates 100
                              									Eintheilungen erhält, so zeigt der Zeiger z mit dem
                              									entsprechenden anderen Zeiger, wenn er von 0 zum Theilstrich 5 geht, 5 Pf. auf jedem
                              									Zifferblatte an. Hat der Zeiger z eine volle Umdrehung
                              									auf dem Zifferblatte a ausgeführt und somit 100 Pf.
                              									angezeigt, so erfolgt die Uebertragung der 100 Pf. bei der weiteren Drehung der
                              									Pfennigscheibe durch eine Räderübersetzung auf die Markscheibe. Durch dieselbeEinrichtung werden
                              									auch die Aufrechnungsräder in Bewegung gesetzt, die, wie die Fig. 20 zeigt, im unteren Theile des Apparates
                              									angeordnet sind.
                           Sollen von dem Apparate Papierkarten u.s.w. verausgabt werden, so werden Walzen tt1 zwischen den
                              									Seitenplatten angebracht. Zwischen diesen Walzen wird ein Streifen Papier hindurch
                              									gezogen, welcher in dem Trog v Führung erhält und bei
                              										w austritt, wo ein Stück entsprechend der Kaufsumme
                              									abgerissen werden kann. Die Papierrolle wird in solcher Weise eingetheilt, dass die
                              									Länge eines Stückes Papier, welches durch die Walzen geht, einem bestimmten Werthe
                              									entspricht. Wenn also z.B. die Rolle u Eintheilungen
                              									erhält, die für die Angabe von 5 Pf. bestimmt sind, und ein Verkauf im Werthe von 20
                              									Pf. erfolgt, so wird ein Streifen abgegeben, der vier solcher Einheiten enthält. Der
                              									Streifen ist entsprechend perforirt, um leicht abgerissen werden zu können.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 48
                              Fig. 20.Kasse, bei welcher die Anzeige der vereinnahmten Beträge durch
                                 										Zeigerstellung auf einem vorderen Zifferblatte für den Käufer und auf einem
                                 										hinteren Zifferblatte für den Verkäufer erfolgt.
                              
                           An vorstehend beschriebenen Apparat möge sich der Anton
                                 										Mniszewski in Düsseldorf unter Nr. 85742 patentirte Apparat anreihen, der
                              									sich von den bisher beschriebenen Kassen dadurch unterscheidet, dass jeder einzelne
                              									Beamte einen nur für diesen zugänglichen Geldbehälter erhält. Durch Oeffnen eines
                              									beliebigen Geldbehälters werden sämmtliche übrigen gesperrt. Endlich gibt auch der
                              									Apparat denjenigen Beamten an, welcher ihn in Thätigkeit gesetzt hat. Die
                              									Einstellung der Anzeigescheiben und der Drucktypen erfolgt entsprechend dem zu
                              									zahlenden Betrage durch Stellschieber a, welche in
                              									Schlitzen neben einer Scala laufen, und die Anzeigescheiben und Typenräder mittels
                              									endloser Kette b einstellen.
                           Sowohl die Anzeigescheiben s (Fig. 21), wie die Typenräder q sitzen auf
                              									concentrisch angeordneten Röhren r (Fig. 22). Durch Schliessen eines Geldbehälters wird
                              									der Papierstreifen p gegen die Typen der Stempelräder
                              									bewegt und dadurch bedruckt. Beim jedesmaligen Oeffnen eines Geldbehälters wird der
                              									Papierstreifen durch eine Transportvorrichtung um ein entsprechendes Stück weiter
                              									geschoben. Ferner wird bei dieser Hantirung die Achse x und mittels des Hebels y das
                              									Buchstabenschild z auf der Achse w ebenfalls verschoben. Die Verschiebung des
                              									Buchstabenschildes ist hierbei derart bemessen, dass beim Oeffnen eines
                              									Geldbehälters der diesem zugehörige Buchstaben in der Oeffnung v erscheint. Das Absperren der übrigen Geldbehälter,
                              									wenn einer geöffnet ist, geschieht durch eine vor den Schlössern der Geldbehälter
                              									angebrachte flache Schiene.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 48
                              Fig. 21.Kasse von Mniszewski.
                              
                           Eine Kasse, bei welcher die vom Verkäufer vereinnahmten Beträge durch Einstellen auf
                              									einer Mark- und einer Pfennigscheibe dem Käufer angezeigt, selbsthätig auf einem
                              									Papierstreifen registrirt und schliesslich auf einem Summirwerk addirt werden,
                              									betrifft die Jean Wächtershäuser in Frankfurt a. M.
                              									unter Nr. 91029 patentirte Kasse.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 48
                              Fig. 22.Kasse von Mniszewski.
                              
                           Der ganze Apparat befindet sich, von den beiden Einstellscheiben a (Fig. 23 bis 25) abgesehen, in einem
                              									verschlossenen, oben mit zwei Schlitzen zum Durchlassen der Anzeigetafeln versehenen
                              									Kasten. Der eingezahlte Betrag wird durch Drehen an den Handhaben der beiden
                              									Scheiben an den an der Kastenwand angebrachten feststehenden Zeigern z eingestellt. Auf denselben Wellen mit diesen
                              									Einstellscheiben befinden sich konische Räder (Fig. 23),welche die senkrechten
                              									Wellen c in Bewegung setzen, auf welchen sich die mit
                              									100 Anzeigetafeln versehenen Räder d befinden. Die
                              									Anzeigetafeln werden entsprechend den auf den Zahlenscheiben a unter den Zeigern stehenden Nummern eingestellt und dadurch sichtbar
                              									gemacht, dass sie durch die oben gebogenen, mit einem kleinen Einschnitt versehenen
                              									Schubstangen n in senkrechte Lage gebracht werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 49
                              Kasse, welche die Beträge selbsttätig registrirt und addirt, von
                                 										Wächtershäuser.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 49
                              Fig. 26.Controlkasse von Jofeh.
                              
                           Die Aufwärtsbewegung dieser Schubstangen geschieht durch Hebel
                              										k, welche ihren Drehungspunkt auf einer längs des
                              									Apparates angebrachten Stange haben und vorn mit Druckknöpfen versehen sind. Bei
                              									jeder Aufwärtsbewegung der Hebel k und damit der
                              									Schubstangen n stossen die ersteren an das etwas
                              									geschweifte kurze Ende der Druckhebel o (Fig. 25), bewegen
                              									dadurch deren anderes, mit einem hammerähnlichen Kopfe versehenes langes Ende nach
                              									abwärts. Diese Knöpfe drücken einen von den Rollen e
                              									auf die Achsen der Steigräder sich aufwindenden Papierstreifen auf die
                              									Gummitypenräder r, welche auf denselben Wellen wie die
                              									Zahlenscheiben a sitzen und genau mit ihnen
                              									übereinstimmen.
                           Es druckt sich dadurch die von den Anzeigetafeln angegebene Zahlung auf dem
                              									Papierstreifen ab, dessen Aufwickelung auf die verlängerten Wellen der Steigräder
                              										p durch je eine an den Schubstangen n angebrachte Zahnstange bewirkt, welche bei jedem
                              									Schübe den Steigrädern p die entsprechende Drehung
                              									geben. Mit den beiden Hauptwellen b sind die
                              									Zeigerwerke f verbunden, welche die bei jeder Drehung
                              									der Zahlenscheiben gezeigten Nummern in fortlaufender Weise mittels zweier Zeiger
                              									angeben und die gemachten Einnahmen addiren.
                           Eine weitere Controlkasse von eigenthümlicher Bauart ist diejenige von John Jofeh in Chingford. Bei dieser Kasse sitzen
                              									mehrere über einander angeordnete Trommeln derart auf in einander liegenden
                              									röhrenförmigen Achsen, dass jede Trommel unabhängig von der anderen gedreht werden
                              									kann. Mit der Achse einer jeden Scheibe steht eine drehbare Platte derart in
                              									Verbindung, dass sie mittelsTasten und Stiften bewegt werden kann. Die Bewegungen
                              									der Platten verursachen eine theilweise Drehung der Trommel. Die Grösse dieser
                              									Drehung hängt von der Länge des mit jeder Taste verbundenen Stiftes ab. Die Drehung
                              									wird auf die Achsen mittels Schnecken- oder Kegelgetriebe übertragen. Neben den
                              									Tasten, deren Bethätigung die Drehung der Trommeln verursacht, ist noch eine weitere
                              									Taste vorgesehen, durch deren Niederdrücken der Kassenbehälter geöffnet, ein Sperrad
                              									zwecks Zurückstellung der Trommeln auf Null ausgelöst und eine Glocke zum Ertönen
                              									gebracht wird. Der Mechanismus ist in einem geeigneten Gehäuse eingeschlossen.
                              									Derjenige Theil desselben, welcher die anzeigenden Trommeln birgt, ist mit einer,
                              									zwei oder mehreren Oeffnungen versehen, welche mit Glasscheiben ausgerüstet sind,
                              									und durch welche die Anzeigen gleichzeitig von mehreren Personen beobachtet werden
                              									können.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 50
                              Vorrichtung zum Controliren von Einzahlungen.
                              
                           Die Wirkungsweise dieser Kasse ist folgende:
                           Die einzelnen Tasten f (Fig.
                                 										26) der verschiedenen Tastengruppen sind mit den drehbaren Platten ee2 derart durch
                              									verschieden lange Stiele dd2 verbunden, dass diese einen dem Werthe der
                              									angeschlagenen Tasten entsprechenden Ausschlag erhalten. Dieser Ausschlag wird
                              									mittels eines Gestänges ik und eines Getriebes
                              										g auf die Zahlentrommeln x übertragen. Um die Zahlentrommeln in der zum Anzeigen des Betrages
                              									dienenden Stellung zu erhalten, sind die Achsen b, b1 und b2 mit Sperrädern l,
                                 										l1 und l2 versehen, in welche Klinken eingreifen. Das
                              									Auslösen der niedergedrückten Tasten und das Oeffnen des Kassenbehälters wird durch
                              									Anschlagen der Taste p bewirkt.
                           Eine Vorrichtung zum Controliren von Einzahlungen, bei welcher von einem Schein zwei
                              									Abschnitte abgetrennt werden, von welchen der eine dem Einzahlenden als
                              									Quittung überreicht wird, während der andere als Beleg für den Geschäftsherrn in
                              									einen verschlossenen Kasten hinabfällt, betrifft der Gegenstand des Patentes Nr.
                              									78883. Die Abschnitte werden mittels wellenförmiger Messer abgetrennt, die durch
                              									einen Mechanismus an Metallplatten mit wellenförmigen Kanten vorbeigeführt
                              									werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 50
                              Vorrichtung zum Controliren von Einzahlungen.
                              
                           Zum Abstempeln des Scheines und des Abschnittes ist eine Einrichtung vorgesehen,
                              									welche mit der Abschneidevorrichtung derart in Beziehung steht, dass mit dem
                              									Abschneiden gleichzeitig die Stempelung der Scheine erfolgt. Diese Einrichtungen
                              									sind in einem Kasten III
                              										(Fig. 27 bis 31) derart
                              									untergebracht, dass durch Niederdrücken eines Druckknopfes x die am Gestell fgh angeordneten
                              									Messer m abwärts geführt werden. Die an den Füssen aa dieses Gestelles angebrachten Ketten k stehen mit den Tischplatten y und z derart in Verbindung, dass sie bei
                              									der Abwärtsbewegung des Gestelles die in Fig. 30 dargestellte
                              									Lage einnehmen. Diese Tischplatten stehen durch Welle e
                              										(Fig. 29), an
                              									welcher das eine Ende der Ketten k befestigt ist, mit
                              									dem Gestell, das dem Gestell fgh als Führung
                              									dient, in fester Verbindung. Die Ketten k werden daher
                              									bei der Abwärtsbewegung des Gestelles fgh
                              									gestreckt und die an ihnen befestigten Tischplatten yz werden in wagerechte Lage gebracht. Wenn dann der Knopf x losgelassen wird, geht der Schneiderahmen mit
                              										seinenMessern
                              										m durch die Wirkung der Feder q in die Höhe. Die Ketten k werden, wie die Fig. 30 zeigt, schlaff und die Tische y und
                              										z nehmen eine geneigte Lage ein. Der eine Abschnitt
                              										r gleitet in den verschlossenen Raum des Kastens
                              										II, während der andere s durch das Loch t aus dem
                              									Kasten herausfällt.
                           Die oben erwähnte Anordnung der Stempelung mit Zahlen kann so eingerichtet werden,
                              									dass der Schein und der eine Abschnitt mit der Zahl gestempelt werden, welche die
                              									gerade Anzahl der Zehner angibt, die nach der Höhe des Betrages in der Zahlenreihe
                              									die nächste ist. Werden z.B. 158,60 M. eingezahlt, so wird der Schein 16 gestempelt.
                              									In dieser Weise können allerdings geringfügige Unterschlagungen stattfinden, da die
                              									eingezahlten Beträge auch nach unten abgerundet werden. Die Stempeleinrichtung an
                              									sich besteht aus der Anordnung einer doppelten Reihe von Stempeln u (Fig. 31), die durch
                              									Stifte mit Tasten auf dem Deckel der Vorrichtung verbunden sind und mit der
                              									Abschneidevorrichtung durch eine Stange w derart in
                              									Beziehung stehen, dass die Stange w über die
                              									entsprechenden Tasten gestellt worden ist und der Knopf der Röhre f niedergedrückt wird, die Stempelung gleichzeitig mit
                              									dem Abschneiden der Scheine durch die Messer m
                              									ausführen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 51
                              Fig. 32.Kasse.
                              
                           Die folgende Kasse benutzt Räder, bei welchen die Verzahnungen in verschiedenen
                              									Längen parallel der Welle, auf welcher die Räder sitzen, angeordnet sind. Die
                              									Verzahnungen bilden also Zahnstangen, deren Längen dem Werthe von Zahlen
                              									entsprechen, auf welche ein auf der Welle sitzender Zeiger eingestellt wird. Ein
                              									Verzahnungsbogen von 15 Zähnen wird daher z.B. einem Werthe von 15 Pf.
                              									entsprechen. Für die Registrirung der Pfennige und der Marken ist je ein Rad mit
                              									einer derartigen Verzahnung vorgesehen.
                           Die beiden Räder a und a1 (Fig. 32 und 33) sitzen fest auf der Welle s und werden mit Hilfe einer Kurbel dem Werthe der Pfennige und Marken in
                              									der Weise eingestellt, dass bei der Einstellung des Zeigers nach links das Markrad
                              										d1 entsprechend dem
                              									zu zahlenden Markbetrage und bei der Einstellung des Zeigers nach rechts das
                              									Pfennigrad a entsprechend dem zu zahlenden
                              									Pfennigbetrage gedreht wird. Die Uebertragung der Einstellungen auf die
                              									Registrirräder cde und c1
                              									d1
                              									e1 vollzieht sich in
                              									der Weise dass beim Herausziehen der verschiebbaren Welle s die Zahnräder bb1, welche auf den Wellen der Registrirräder sitzen,
                              									in Eingriff kommen mit den Rädern aa1.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 51
                              Fig. 33.Kasse.
                              
                           Soll z.B. ein Betrag von 2 M. 45 Pf. registrirt werden, so dreht man den Zeiger nach
                              									links, bis er auf 2 zeigt. Hierdurch wird das Kammrad
                              										a1 so gedreht, dass
                              									zwei Zähne mit dem Zahnrade b1 in Eingriff kommen. Wenn nun der Handgriff nach aussen gezogen ist, so
                              									erfolgt eine Drehung des Zahnrades b1 um zwei Zähne. Hierdurch wird auch das Rad c1 um zwei Einheiten
                              									weiter geschaltet. Der Handgriff wird darauf wieder nach innen geschoben, und dann
                              									der Zeiger nach rechts gedreht, bis er auf die Zahl 45
                              									zeigt. Hierbei wird das Kammrad a so gedreht, dass 45
                              									Zähne mit dem Zahnrade b in Eingriff kommen. Wenn dann
                              									der Handgriff wieder nach aussen gezogen wird, dreht sich das Zahnrad b und das Rad c um 45
                              									Einheiten. Die Summe der Registrirungen wird von den Rädern e und d angezeigt. Die Verzahnungen sind auf
                              									dem Kammrade a1 nur auf
                              									der linken Hälfte und bei dem Kammrade a nur auf der
                              									rechten Hälfte angeordnet, so dass beim Registriren stets nur ein Kammrad in
                              									Thätigkeit sein kann.
                           Eine Controlkasse, welche mit einer Einrichtung versehen ist, die Geldbeträge für die
                              									einzelnen Waarengattungen gesondert zu registriren, betrifft die unter Nr. 95821 Henry S. Hallwood in Columbus patentirte Kasse.
                              									Gleichzeitig werden die vereinnahmten Beträge in bekannter Weise durch am Kopfe des
                              									Apparates angebrachte Anzeigeräder dem Käufer sichtbar gemacht.
                           
                           Entsprechend den vier Tastenreihen, welche bekanntlich eine Einzahlung von 99 M.
                              									99 Pf. zu registriren gestatten, werden durch Niederdrücken der Tasten b1 sowohl die
                              									Anzeigeräder c9 (Fig. 35) durch die
                              									Zahnstangen c7 als auch
                              									die im Inneren des Apparates liegenden Summirräder bewegt bezieh. eingestellt. Da
                              									jedoch die Bewegung der Registrirräder nicht in einer gemeinsamen Abtheilung, wie
                              									bei den bisherigen Kassen stattfindet, sondern in mehreren den gewissen
                              									Waarengattungen entsprechenden Abtheilungen, so sind zu diesem Zwecke die mit f4 bezeichneten
                              									besonderen Tasten angebracht. Wie aus der Fig. 34 ersichtlich,
                              									befinden sich die Tasten f4 nicht auf der gemeinsamen Tastenklaviatur, sondern an einer besonderen
                              									bequem zur Hand liegenden Stelle des Gehäuses. Durch Niederdrücken der einer
                              									bestimmten Waarengattung entsprechenden Taste f4 werden die Arme f2 (Fig. 36) frei. Die mit
                              									diesen verbundenen Arme f werden dann bis zur Berührung
                              									mit der zugehörigen Schiene c3, welche mit dem Rahmen c verbunden ist,
                              									durch eine Feder f5
                              									geschwungen. Hierbei greifen die Sperrklinken der Hebel f in die Zähne der zugehörigen Registrirräder e und ziehen diese mit.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 52
                              Controlkasse mit Einrichtung, um die Geldbeträge für die einzelnen
                                 										Waarengattungen gesondert zu registriren, von Hallwood.
                              
                           Schliesslich mag noch erwähnt werden, dass auch Controlkassen in Vorschlag gebracht
                              									worden sind, welche aus einer vereinfachten Schreibmaschine bestehen. Diese enthält
                              									die Typen der Ziffern 0 bis 9, welche entsprechend dem vereinnahmten Betrage auf
                              									eine Quittung gedruckt werden, die der Käufer erhält. Mit dieser Druckvorrichtung
                              									steht noch ein Summenzähler in Verbindung, der die einzelnen Beträge addirt.
                           Während andere Controlvorrichtungen, wie z.B. die Arbeiter-Controlvorrichtungen, auf
                              									dem Stadium des Versuches stehen geblieben sind, haben sich die Controlkassen derart
                              									in die Praxis eingeführt, dass die Erzeugung dieser Kassen im Fabrikbetriebe sich
                              									als lohnend herausgestellt hat.
                           So berichtet u.a. die National Cass Register Co. in
                              									Dayton (Ohio) und Berlin, dass sie bereits über 130000 Kassen abgesetzt habe, und
                              									dass Geschäftsleute auf dem ganzen Erdball von ihren Kassen Gebrauch machten. Im J.
                              									1897 habe sie allein in den Vereinigten Staaten von Nordamerika über 13000 Kassen
                              									verkauft. Eine grosse Anzahl von Erfindern, die in ihren Diensten stehe, und die
                              									unterstützt werde von den tüchtigsten Mechanikern, sei damit beschäftigt, neue
                              									Maschinen zu ersinnen und zu bauen.
                           Möge es unserer deutschen Industrie recht bald gelingen, mit dieser amerikanischen
                              									Firma in Wettbewerb zu treten. Der Anfang ist gemacht, indem die Firma Grimme, Natalis und Co. in Braunschweig ein
                              									Verkaufslager von Controlkassen in Berlin unterhält, die in der Fabrik zu
                              									Braunschweig hergestellt werden. Neuestem Vernehmen nach soll auch in Frankfurt a.
                              									M. eine Gesellschaft gegründet worden sein, die beabsichtigt, die Fabrikation von
                              									Controlkassen zu betreiben.
                           Seyfried.