| Titel: | Elektrotechnik.Elektrischer Betrieb von Werkzeugmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, S. 55 | 
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                        Elektrotechnik.Elektrischer Betrieb von
                           								Werkzeugmaschinen.
                        Mit Abbildung.
                        Elektrischer Betrieb von Werkzeugmaschinen.
                        
                     
                        
                           Die Firma Siemens und Halske benutzt zur Anspannung des
                              									Betriebsriemens, welcher die Uebertragung auf die Werkzeugmaschine bewirkt (nach D.
                              									R. P. Nr. 66984), das Eigengewicht der Dynamomaschine selbst. Bei einer
                              									Fräsemaschine z.B. dient zu deren Betrieb ein Gleichstrommotor von 0,7 ,
                              									welcher auf einer Wippe aufgestellt ist. Letztere besteht aus einem Consol, welches
                              									einerseits um eine mit der Motorwelle parallel gelagerte Achse schwingen kann,
                              									andererseits ruht dieselbe auf einer Spiralfeder und dient somit zum selbsthätigen
                              									Nachspannen der Uebertragungsriemen zwischen Motor und Arbeitsmaschine. Dabei wirkt
                              									das Eigengewicht des Motors, soweit es nicht von der genannten Drehachse und der
                              									gespannten Feder getragen wird, auf Spannung der Riemen. Zur richtigen Bemessung der
                              									Riemenspannung ist eine Stellschraube so zu reguliren, dass die Riemen gut
                              									durchziehen. Durch einen Druck auf den Fusstritt wird die Stufenscheibe des pendelnd
                              									angeordneten Vorgeleges der Stufenscheibe der Arbeitsmaschine genähert und man kann
                              									den Riemen nun auf eine andere Stufe leicht verschieben. Alle Fälle, welche die
                              									Anwendung kurzer Uebertragungsriemen nothwendig machen, zeigen den Vorzug dieser
                              									Anordnung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 55
                              Leitspindeldrehbank mit elektrischem Betrieb.
                              
                           In derselben Weise wird eine Räder- und Radreifendrehbank, wie sie für die königl.
                              									Sächsische Staatsbahnwerkstätte bei Dresden ausgeführt wurde, angetrieben. Zum
                              									Betrieb dient hier ein Drehstrommotor, der auf einer Wippe, wie vorstehend
                              									beschrieben, aufgestellt ist. Das pendelnde Vorgelege kann, um das Verschieben des
                              									Stufenscheibenriemens zu ermöglichen, durch Schraubwinden angehoben werden.
                           Bei einer kleineren Leitspindeldrehbank wird durch einen ebenfalls auf einer
                              									Wippe schwingenden Gleichstrommotor von 0,7  angetrieben. Durch Anwendung
                              									eines offenen und eines geschränkten Riemens und zweier ungleicher Riemenscheiben
                              									mit Durchmessern im Verhältniss von 1 : 2 erhält man für den Rücklauf doppelte
                              									Geschwindigkeit, während man durch die Anordnung zweier offenen Riemen, ohne eine
                              									Stufenscheibe zu benöthigen, die Bank mit zwei Geschwindigkeiten laufen lassen kann.
                              									Das pendelnde Vorgelege kann durch einen Fusstritt zum Verschieben des
                              									Stufenscheibenriemens der im Spindelkasten sitzenden Stufenscheibe genähert
                              									werden.
                           Die letztere Anordnung ist in der Figur dargestellt. Die Vorrichtung ist in allen
                              									beschriebenen Fällen handlich und schliesst sich den vorhandenen Einrichtungen ohne
                              									Schwierigkeit an.