| Titel: | Gasindustrie.Amerikanische Gasgeneratoren. | 
| Autor: | Leo | 
| Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, S. 57 | 
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                        Gasindustrie.Amerikanische
                           								Gasgeneratoren.
                        (Fortsetzung des Berichtes Bd. 307 S.
                           								117.)
                        Amerikanische Gasgeneratoren.
                        
                     
                        
                           Der obere Theil des gemauerten Schachtes von Taylor's
                              									Generator ist stark konisch, darunter nahezu cylindrisch, er erweitert sich abwärts
                              									nur um wenige Centimeter und setzt sich niederwärts als Blechkonus mit grossen
                              									Oeffnungen fort, in welchem sich die Asche ansammelt. Mitten im unteren konischen
                              									Theile ragt ein Rohr empor, dessen Oeffnung mit einem Schutzschirm versehen ist, der
                              									die Asche am Eindringen in dasselbe hindert; ein Dampfstrahlapparat presst
                              									Verbrennungsluft durch dasselbe. Unter dem Blechkonus ist eine um ihr Centrum
                              									drehbare gusseiserne Bodenplatte disponirt, die auf Kugeln ruht, die in einer Spur
                              									an ihrer Unterseite laufen. Die Drehung der Platte wird mittels zweier
                              									Zahnradgetriebe und Kurbel vollzogen. Die Unterkante des Blechkonus und der drehbare
                              									Boden stehen so zu einander, dass die Entfernung beider von einander etwa 150 mm
                              									misst und dass die Asche unter einem Winkel von 56° sich häuft. Oben am Blechkonus
                              									befinden sich rund um den Generator vier senkrechte Reihen von kleinen Löchern mit
                              									Verschlussvorrichtung, durch welche der Höhenstand der Asche beobachtet werden kann;
                              									unter diesen Beobachtungslöchern sind runde Stangen, alias Kratzer, angebracht,
                              									welche bei Drehung der Bodenplatte die Asche abkratzen. Bei ungleichem Gange des
                              									Generators, d.h. wenn das Feuer auf einer Seite höher liegt als auf der anderen,
                              									regulirt man den Stand auf die Weise, dass man die Kratzer an der Seite weiter
                              									hineinschiebt, wo man stärkeren Zug wünscht. Die Gicht ist mit Glocke und Konus
                              									versehen, unterscheidet sich aber von der gewöhnlichen Form, durch kleine
                              									Abmessungen und durch das Fehlen von Löchern.
                           Taylor's Generator wird in sieben Grössen von 600 bis
                              									2400 mm innerem Durchmesser angewendet, die im Durchmesser um 300 mm von einander
                              									verschieden sind. Die grösste Sorte vergast 8 t Steinkohlen in 24 Stunden, die
                              									kleinste nur 1 t in derselben Zeit.
                           Die Verbrennung vollzieht sich im Taylor-Generator unter besonders günstigen
                              									Bedingungen. Der Verbrennungswind, welcher etwa 150 mm unterhalb der oberen Fläche
                              									der in constanter Höhe gehaltenen Asche eingepresst wird, vertheilt sich
                              									gleichmässig unter und zwischen den Kohlen; da derselbe der Kohlenschicht so nahe
                              									eingeführt wird, hat er kein stärkeres Aschenlager zu passiren, und man kann in
                              									Folge dessen eine viel stärkere Kohlenschicht geben, wodurch ein Gas von sehr
                              									geringem Kohlensäuregehalt erzielt wird. Dazu mag in seiner Art auch der Drehboden
                              									beitragen, der durch seine Bewegung die Kohlenschicht erschüttert und etwa
                              									entstandene Kanäleund Hohlräume zusammenfallen bezieh. sich wieder ausfüllen macht.
                           Bei auf angegebene Weise erfolgendem Ausaschen geht die Kohlenschicht zunächst der
                              									Ziegel wand am raschesten nieder und brennt nicht so leicht an der Wandung fest; die
                              									Wände selbst aber bleiben verhältnissmässig kühl und Jahre lang in gutem Stande.
                           Sind schwer schlackende Kohlen zu vergasen, so gibt man dem Theile des Generators, in
                              									welchem die Kohlenschicht glüht, einen mit Wasser gekühlten Blechmantel, wodurch das
                              									Anhaften sicher verhütet wird.
                           Die Asche, welche beim Herabfallen vom Drehboden genügend sich abkühlt, ist nahezu
                              									völlig frei von brennbaren Stoffen; bei wochenlanger Probearbeit wurden nicht mehr
                              									als 0,5 Proc. derselben nachgewiesen.
                           Bei Inbetriebsetzung eines Taylor-Generators ist scharf darauf zu halten, dass die
                              									Anfeuerung genau oberhalb der Mündung des Windrohres erfolgt. Man füllt dazu zuerst
                              									den Generator mit kohlenfreier Asche oder, wenn diese fehlt, mit Sand bis zur
                              									Mündung dieses Rohrs, worauf Feuer angemacht und der Generatorbetrieb in
                              									gewöhnlicher Weise weitergeführt wird. Wären brennbare Stoffe bei Anfeuerung des
                              									Generators im Untertheile des Ofens vorhanden, so würden dieselben Feuer fassen und
                              									den Blechkonus verderben.
                           Das Gas verlässt den Generator durch einen cylindrischen Gasfang und hat dabei eine
                              									Temperatur von etwa 400° C; kurz vor einer Begichtung ist die Farbe bei der
                              									Kohlenschicht im Generator dunkelkirschroth.
                           Die Volumzusammensetzung des Gases ist folgende:
                           
                              
                                 CO
                                 =
                                   27,3 Proc.
                                 
                              
                                 H
                                 =
                                   12,0   „
                                 
                              
                                 C2H4
                                 =
                                     0,4   „
                                 
                              
                                 CH4
                                 =
                                     2,5   „
                                 
                              
                                 CO2
                                 =
                                     2,5   „
                                 
                              
                                 O
                                 =
                                     0,3   „
                                 
                              
                                 N
                                 =
                                   55,0   „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 100,0 Proc.
                                 
                              
                           Der cylindrische Schacht von Kitson's Generator ist auf
                              									Trageisen aufgemauert, die von Pfeilern getragen werden, und setzt sich niederwärts
                              									aus Eisenplatten fort, welche einen schief stehenden Drehboden ummanteln, gegen den
                              									sie nach Wunsch bei verschiedenen Veranlassungen verschieden gestellt werden, so
                              									dass der Zwischenraum zwischen Boden und jeder Platte nach Bedarf geregelt wird. Bei
                              									der Drehung des Bodens ist somit die Asche beliebig zu beseitigen und man richtet
                              									sich dabei nach der Höhe der Aschenschicht, die man durch die Schaulöcher im
                              									untersten Theile des gemauerten Schachtes beobachten kann. Vom festen wagerechten
                              									Boden, auf welchen die Asche niederfällt, wird sie mittels eines an der unteren
                              									Fläche des Drehbodens befestigten Wischers in den Aschenfall gestrichen, der nach
                              									Bedarf entleert wird. Der schräge Boden bleibt beständig im Rotiren begriffen und
                              									vollzieht eine Drehung innerhalb 30 Minuten; in seiner Mitte ist eine Oeffnung für
                              									ein Dampfstrahlgebläse angebracht, dessen Mündung durch ein entsprechend geformtes
                              									Blech geschützt wird. Die Kohlen werden mittels continuirlicher Begichtung mit Konus
                              									und Glocke aufgesetzt.
                           Die Verbrennung erfolgt im Kitson-Generator unter Bedingungen, welche die Erzeugung
                              									eines guten Brenngases begünstigen. Die Kohlenschicht, welche bei richtiger
                              									Einstellung der Chargir- und Ausaschungsapparate für einen gegebenen Gasbedarf sich
                              									constant in gleicher Höhe hält, wird durch die Rotation des schrägen Bodens ständig
                              									auf und ab bewegt, wodurch die Bildung schädlicher Luftkanäle in ihr verhindert und
                              									sie selbst zugleich aufgelockert und luftdurchlässig gemacht wird. Die Behandlung
                              									der Kohlenmasse mit dem Spett erübrigt dadurch vollkommen und es fehlen in Folge
                              									dessen alle Oeffnungen zum Stochen im Generator selbst und im Gichtverschlusse
                              									desselben. Trotz lebhaften Betriebes liefert der Kitson-Generator somit ein gutes
                              									und gleichmässiges Gas.
                           Kitson's Generator hat häufigere Anwendung während der
                              									wenigen Jahre seit seiner erstmaligen Construction noch nicht gefunden; er muss aber
                              									erwähnt werden, um an einem Beispiele zu zeigen, welche Richtung man einschlagen
                              									soll bei der Construction von Gasgeneratoren und dass es besser ist, eine um etwas
                              									theurere Anlage auszuführen, mit der man bei geringster Menschenarbeit und kleinstem
                              									Brennmaterial verbrauch ein gutes Gas erzeugt, als eine
                              									billigere, mit der die Erreichung dieser Vortheile ausgeschlossen bleibt.
                           Steinkohlen können bekanntlich im Generator entweder mit Luft allein oder mit mit
                              									Wasserdampf gemischter Luft vergast werden; es sind demnach Luftgeneratoren und
                              									Dampfgebläsegeneratoren oder, wie letztere auch genannt werden,
                              										„Halbwassergasgeneratoren“ von einander zu unterscheiden. Die bisher
                              									beschriebenen amerikanischen Steinkohlengasgeneratoren gehören zu den letzteren, sie
                              									sind mit den zugehörigen Gasanalysen in nachfolgender Tabelle zusammengestellt:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 57
                              Generatortypus; Des Generators;
                                 										Verbrennungsfläche in qm; Volum in cbm Aschenraum abgezogen; Inhalt bei
                                 										gewöhnlichen Füllungsstand in cbm Steinkohle; Kohlenverbrauch in 24 Stunden per
                                 										cbm Verbrennungsfläche; Kohlenverbrauch in 24 Stunden per Generator; cbm; k;
                                 										Relative Durchsetzung; Zeitdauer des Durchgangs der Kohlen in Stunden;
                                 										Temperatur des Gases beim Austritt aus dem Generator; Des Gases Zusammensetzung
                                 										in Vol.-Proc.; CO; H; CH4; C2H4; CO2; N; O; Summa; Verbrennungswärme im cbm Gas;
                                 										Brennbare Bestandtheile in der Asche; Normal; Wilson's; Duff's; Swindell's;
                                 										Smythe's; Taylor's Nr. 8; Kitson's
                              
                           Als typisch, jedes in seiner Art, für Luftgeneratorgas und Halbwassergas sind
                              									folgende Analysen anzusehen.
                           
                           
                              
                                 
                                    
                                    
                                 Luftgeneratorgasbei Saint
                                    											GobinVol.-Proc.
                                 Halbwassergasaus Taylor's GeneratorVol.-Proc.
                                 
                              
                                 CO
                                   24,2
                                   27,3
                                 
                              
                                 H
                                     8,2
                                   12,0
                                 
                              
                                 CH4
                                     2,2
                                     2,5
                                 
                              
                                 C2H4
                                 –
                                     0,4
                                 
                              
                                 CO2
                                     4,2
                                     2,5
                                 
                              
                                 N
                                   61,2
                                   55,0
                                 
                              
                                 O
                                 –
                                     0,3
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,0
                                 100,0
                                 
                              
                           Das Luftgeneratorgas tritt aus dem Generator in einer Temperatur von 800° C, das
                              									Halbwassergas in einer Temperatur von 400° C. Bei einem gewöhnlichen regenerativen
                              									Ofen hat man keinen Nutzen von der höheren Temperatur des ersteren Gases bei seinem
                              									Eintritt in die Regeneratoren, weil so erhitztes Gas keine Wärme von den untersten
                              									Reihen der Ziegelgitter, die bei normalem Gange kaum 800° warm sind, aufzunehmen und
                              									zum Ofen zurückzuführen vermag. Es kann sogar vorkommen, dass das wärmere Gas an
                              									diese Ziegel Wärme abgibt. Diese Wärme kommt dem Ofen nicht zu gute, sondern
                              									verursacht nur, dass beim nächsten Umsetzen die Verbrennungsproducte wärmer in den
                              									Schornstein übertreten. Man scheint auch die Erfahrung gemacht zu haben, dass man
                              									von einer 400° übersteigenden Temperatur des Gases beim Austritt aus dem Generator
                              									keinen Nutzen zieht, so warm aber muss das Gas doch sein, damit durch Abkühlung
                              									desselben auf dem Wege zum Ofen sich nicht Theerbestandtheile in der Leitung
                              									absetzen.
                           Die Rechnung ergibt, dass das angeführte Luftgeneratorgas 13,96 Gew.-Proc. reine
                              									Kohle hält und dass dessen specifische Wärme 0,2670 ist. Aus 1000 k vergaster reiner
                              									Kohle wurden somit erzeugt 7,160 k Gas, welches beim Fortgange aus dem Generator mit
                              									einer Temperatur von 800° eine berechnete Wärmemenge enthält von 7,160 × 800 ×
                              									0,2670 = 1529376 W.-E. Taylor's Gas aber enthält 15,87
                              									Gew.-Proc. Kohle und seine specifische Wärme ist 0,2790. Aus 1000 k vergaster reiner
                              									Kohle werden somit 6,490 k Gas erzeugt, welches beim Austritt aus dem Generator mit
                              									einer Temperatur von 400° eine berechnete Wärmemenge von 6,490 × 400 × 0,2790 =
                              									724284 W.-E. enthält.
                           Aus 1000 k reiner Kohle ergast enthält somit das vom Generator austretende
                              										„Luft“gas eine Wärmesumme, welche mit 805092 W.-E. das Halbwassergas
                              									übersteigt. Dieser Wärmeüberschuss kann nahezu als für den Ofenprocess verloren
                              									angesehen werden.
                           Zur Herstellung von Halbwassergas aber bedarf man des Dampfes – und da man gefunden
                              									hat, dass die Vergasung der Kohle am besten zu ¼ mit Dampf und zu ¾ mit Luft
                              									erfolgt, so benöthigt man zur Vergasung von 1000 k reiner Kohle
                              										250\,\times\,\frac{18}{12}=375\mbox{ k} Dampf, dessen
                              									Erzeugung, im gewöhnlichen Dampfkessel angenommen, \frac{375}{8}=47\mbox{
                                 										k} gewöhnliche Steinkohle erfordert, was einem Wärmeverbrauch von nur
                              									47 × 6000 = 292000 W.-E. entspricht.
                           Damit soll keineswegs gesagt sein, dass es sich nicht lohne, bei der Gaserzeugung
                              									Dampf anzuwenden, wenn seine Aufmachung besonderes Brennmaterial kostet; im
                              									Gegentheil, schon aus dem Gesichtspunkte der Ersparung von Wärmemenge bei dem aus
                              									dem Generator heraustretenden Gase erhellt ein guter Gewinn; dem aber schliessen
                              									sich andere Vortheile an.
                           Bei Anwendung von Halbwassergas halten sich die Gasventile besser und ist die
                              									Gasleitung leichter in Stand zu halten, weil sie in weniger hohem Grade vom Gase
                              									erhitzt werden.
                           Der grössere Wasserstoff- und geringere Stickstoffgehalt des Halbwassergases geben
                              									demselben einen grösseren Brennwerth. Die Berechnung ergibt, dass 1000 k Luftgas bei
                              									der Verbrennung 98230 W.-E. entwickeln, welche im Kilogramm reiner Kohle im Gase
                              									7036 W.-E. entsprechen, während 1.000 k Halbwassergas eine Verbrennungswärme von
                              									128530 W.-E. besitzt, welche für 1 k im Gase befindlicher reinen Kohle 8099 W.-E.
                              									ergeben. Der Effect der vergasten Kohle ist somit um 15 Proc. gesteigert. Demnach
                              									muss sowohl Kohle erspart wie auch ein höherer pyrometrischer Effect erzielt werden,
                              									letzterer aber gestattet einen rascheren Betrieb und ermöglicht eine Verringerung
                              									des Abbrandes beim Ofenprocess.
                           Es muss ferner auf die Kohlenersparung hingewiesen werden, die sich dadurch
                              									kennzeichnet, dass die Asche der Halbwassergeneratoren so arm an brennbaren
                              									Rückständen ist; sie wird niemals bis zur Sinterung erhitzt und bleibt stets in
                              									Pulverform. In dieser Beziehung zeichnet sich Taylor's
                              									Generator besonders aus, der eine Asche mit nur 0,5 Proc. brennbaren Rückständen
                              									liefert.
                           Der zur Zeit gewöhnlichste Generator bei den Martinwerken Schwedens liefert nach Åkerman (Jernkont.
                                 										annaler, 1891) Asche mit 34 Proc. brennbaren Rückständen, wobei, da die
                              									vergaste Steinkohle 5,5 Proc. Asche hält, mindestens 3,5 Proc. der Steinkohle
                              									verloren gehen.
                           Die Dampfstrahlgeneratoren sind billiger zu erhalten. Bei den Luftgeneratoren steigt
                              									die Temperatur im unteren Theile des Schachtes so hoch, dass ein Theil der Schlacken
                              									schmilzt und an den Wandungen festsintert, aber auch dieselben anfrisst und
                              									zerstört, so dass der Generator nach verhältnissmässig kurzer Betriebszeit innerlich
                              									umgemauert werden muss. Dagegen überdauert der Dampfstrahlgenerator Jahr um Jahr in
                              									derselben Ausmauerung; seine Erhaltungskosten stellen sich in Folge dessen nur ¼
                              									oder ⅓ so hoch wie die des Luftgenerators. Schliesslich ist der Betrieb der
                              									Dampfstrahlgeneratoren ein billigerer, weil bei ihm die Menschenarbeit durch
                              									Maschinenarbeit ersetzt werden kann. Der in den verhältnissmässig kühl bleibenden
                              									Leitungen sich absetzende Russ ist von kleiner Menge und leicht her auszukratzen, da
                              									er pulverförmig bleibt.
                           Die bei schwedischen Martinwerken gebräuchlichen Generatoren sind in der Regel mit
                              									einem Wasserbassin unter den Rosten versehen, aus dem das Wasser verdunstet und sich
                              									mit dem Verbrennungswinde mischt. Diese Verdunstung ist normal nicht gross und
                              									beträgt nach Åkerman (l. c.) 4 bis 7 Proc. vom Gewichte
                              									der vergasten Steinkohlen. Man erreicht damit nicht dasselbe Resultat wie mit dem
                              									Dampfstrahlgenerator nach Taylor's Type, bei dem der
                              									verbrauchte Dampf 24 bis 30 Proc. vom Gewichte der vergasten Kohlen erreicht.
                           Neuerlich beschränkt man sich nicht mehr allein auf Verbesserung der
                              									Brenngaserzeugung, man entschwefelt auch dasselbe, wie bei Darby im The Journal of the Iron et Steel
                                 										Institute für 1896, S. 164, unter der Spitzmarke „Mond producer gas
                                 										applied to the manufacture of Steel“ nachzulesen ist.
                           Die Generatoranlage beim Universalwalzwerke in Steelton zählt in zwei Reihen 20
                              									Generatoren; bei ihr ist besonders wohl vorgesehen, dass die grossen Kohlen- und Aschentransporte
                              									leicht und unter Aufwendung geringster Arbeit sich vollziehen.
                           Auf einem Gleise zur Seite des Generatorhauses kommen die Kohlen im Bahnwaggon mit
                              									Bodenklappen an; unter diesem Gleise, welches auf einer Balkenconstruction verlegt
                              									ist, ist ein schmäleres Gleis disponirt, welches durch Drehscheiben und Aufzüge mit
                              									einem in passender Höhe über den Generatoren laufenden Gleise in Verbindung gebracht
                              									ist. Aus den Eisenbahnwagen, in denen die Kohlen ankommen, werden diese in Hunde
                              									entleert, die alsdann von Hand über Drehscheiben und Aufzüge an der Giebelseite des
                              									Generatorhauses nach der Gleisstelle über den Generatoren geschoben werden, wo die
                              									Steinkohlen zu vergichten sind; auch sie werden durch den Boden entleert, worauf sie
                              									in gleicher Weise nach der anderen Giebelseite und wieder nach unten befördert
                              									werden, um eine neue Ladung aus den grossen Bahnwagen entgegen zu nehmen.
                           Zwischen beiden Generatorreihen zieht sich ein ausgemauerter Einschnitt mit
                              									Bahngleise hin, welches gleichfalls mit den erwähnten Aufzügen in Verbindung steht,
                              									von denen das eine nach einem Gleise führt, welches ausserhalb des Gebäudes als
                              									Hochbahn seine Fortsetzung findet. Unter dieses Gleise wenden die Bahnwagen
                              									geschoben und in sie wird die Asche direct aus den Hunden entleert, welche auf dem
                              									Einschnittgleise damit beladen wurden. In Folge dieser bequemen Anordnung genügen 4
                              									Mann zur Bedienung der ganzen Generatoranlage.
                           Nach dem eben beschriebenen Systeme ist die Generatoranlage der Guggenheim Smelting Co. disponirt, ohne Rücksicht auf
                              									Ersparung von Handarbeit dagegen die der Granite City Iron
                                 										Co. Ill, wo eine Modifikation der Duffschen
                              									Generatoren in Gebrauch steht. Bei letzterem Werke werden die mit Kohlen geladenen
                              									Bahn wagen auf dem Gichtplateau der Generatoren mit der Schaufel entleert und von
                              									Hand verkarrt; beide Arbeiten sind sehr beschwerlich bei einer ziemlich grossen
                              									Anlage.
                           Bei der Guggenheim Smelting Co. umfasst die Anlage 14
                              									Taylor-Generatoren in einer Reihe und wird nahezu der gesammte Betrieb derselben
                              									maschinell bedient, so dass nur 1 bis 2 Mann für denselben erfordert werden. Die
                              									Kohle wird aus den Eisenbahnwagen durch Bodenklappen in unterhalb dem Gleise
                              									angebrachte Füllrümpfe entleert, aus denen sie auf mechanischem Wege, „mittels
                                 										Conveyor“ in über den Generatoren disponirte andere Füllrümpfe überführt und
                              									aus diesen mittels Rinnen zu den Generatorgichten abgelassen wird. Eine gleiche
                              									mechanische Anordnung besteht auch zum Abtransport der Asche.
                           Alle diese Generatoranlagen sind von den übrigen Gebäulichkeiten getrennt und liegen
                              									im Freien, so dass Kohle und Asche leicht und bequem verfahren werden können und die
                              									Anlagen selbst kein Hinderniss bilden für die Transporte der zugehörigen Schmelz-
                              									und Schweissöfen. Diese Fernverlegung der Generatoren wird ermöglicht durch den
                              									Umstand, dass das Halbwassergas in isolirten Leitungen ohne Schwierigkeit über lange
                              									Strecken geleitet werden kann. Eine in Generatoranlagen sich auszeichnende
                              									Ingenieurfirma in Philadelphia gibt als Längengrenze für Halbwassergasleitungen 500
                              									Fuss an.
                           Dr. Leo.