| Titel: | Messvorrichtungen.Werkzeuge zum Messen und Zeichnen. | 
| Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, S. 63 | 
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                        Messvorrichtungen.Werkzeuge zum Messen und
                           								Zeichnen.
                        (Schluss des Berichtes S. 41 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Theil- und Parallelinstrumente.
                        Werkzeuge zum Messen und Zeichnen.
                        
                     
                        
                           
                              Sargent-Starrett's Theil- und
                                 										Parallelwerk.
                              
                           Soll eine Strecke ab (Fig. 64) in irgend eine Anzahl gleicher Theile zerlegt werden, so wird
                              									ein Maasstab c inschräger Lage derart an die parallelen Endstriche der
                              									Strecke ab angelegt, dass die gleiche Anzahl
                              									Unterabtheilungen (1 : 4 Zoll oder 5 mm u.s.w.) am Maasstabe c zwischen diesen Parallelen zu liegen kommen. Wenn hierauf der Schieber
                              										d mit seiner Federklinke längs der vorbestimmten
                              									Theilstriche fortgeführt wird, so kann mittels des am Schieber d angelenkten und in der Lage festgeklemmten Lineals
                              										f die Strichtheilung in der Strecke ab durchgeführt werden. Mit diesem
                              									Parallelinstrumente von J. S. Starrett in Athol, Mass.,
                              									können nach American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 44 * S.
                              									838, auch Parallelschraffirungen gezeichnet werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 64
                              Fig. 64.Sargent-Starrett's Theil- und Parallelwerk.
                              
                           
                        
                           
                              A. Kingsbury's
                                 										Parallelinstrument.
                              
                           An den vier Kanten des Maasstabes a (Fig. 65) ist die Einheit (1 Zoll) in verschiedene,
                              									z.B. 8, 10, 12 bezw. 14 Theile abgetheilt, so dass nach Wahl je eine der
                              									Maasstabseiten zum Parallelzeichnen nach vorbestimmter Eintheilung benutzt werden
                              									kann. Selbst beim Parallelschraffiren von Querschnitten ist ein regelrechtes
                              									Aufgehen der Parallelstriche an die Umgrenzungslinien des Querschnittes angenehm,
                              									trotzdem die Eintheilungsweite der Parallelstriche gleichgültig wäre. An dem
                              									Maasstabe a führt sich das mit Griffknopf c versehene Anschlagstück b mit einer Federzunge. In der Gelenkschere wird nun das Strichlineal in
                              									gewünschter Winkellage festgestellt, das Ganze längs dem Maasstabe verlegt, indem
                              									die Federzunge jedesmal in die Ritzstriche des Maasstabes einfällt und dadurch die
                              									Lage bestimmt. (American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 21
                              									* S. 397.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 64
                              Fig. 65.Kingsbury's Parallelinstrument.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 64
                              Fig. 66.Naylor's Schraffirdreieck.
                              
                           
                        
                           
                              G. M. Naylor's
                                 									Schraffirdreieck.
                              
                           An der Reisschiene a (Fig.
                                 										66) wird ein Schlitten b mit zwei
                              									Seitenansätzen c bewegt, auf dem das Dreieck d
                              									geführt wird, dessen Ecken abgestumpft sind. Wird beim Schraffiren vorerst das
                              									Dreieck d nach links verschoben und nach beendetem
                              									Strichzuge in dieser Lage noch weiter festgehalten, während der Schlitten b ebenfalls nach links bis zum Anschlage der Nase c an das Dreieck geschoben und hierauf festgehalten,
                              									wird das Dreieck alsdann nach links verlegt, so entstehen gleiche Abstände zwischen
                              									den parallelen Zugstrichen. Um nun die Grösse dieser Linienabstände abzuändern,
                              									dient die Stellschraube f am linksseitigen
                              									Nasenabstande c des Schlittens b, wodurch der Spielraum zwischen Dreieck und Schlitten geregelt wird.
                              										(American Machinist, 1897 Bd. 20 Nr. 29 * S.
                              									551.)
                           
                        
                           
                              Schraffirdreieck.
                              
                           Dem vorhergehenden ähnlich ist das in Fig. 67 nach American Machinist, 1894 Bd. 17 Nr. 45 * S. 7,
                              									dargestellte. Auf der Reisschiene a wird der Schlitten
                              										b verlegt, in welchem zwei vorstehende kurze Stifte
                              										c vorgesehen sind. Am Dreiecke d sind ferner eine Klemmschraube f und drei Führungsstifte g vorhanden, welche zur Klemmschraube die zur Dreiecksseite senkrechte
                              									Richtung bestimmen. Wenn nun die mit Längsschlitz versehene Zunge h längs der Schraube f und
                              									dem Stifte g verlegt wird, so bleibt die Mittellinie
                              									der Zunge stets senkrecht zur Dreiecksseite. Durch diese Verlegung der keilförmigen
                              									Zunge h wird aber der Spielraum zwischen den
                              									Schlittenstiften c geregelt und der Abstand zwischen
                              									den Parallelstrichen demgemäss abgeändert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 64
                              Fig. 67.Schraffirdreieck.
                              
                           
                        
                           
                              Dayton's Schraffirdreieck.
                              
                           Von den Dayton Machinery and Tool Works in Dayton, O.,
                              									wird die in Fig. 68 angedeutete Vorrichtung
                              									angefertigt, welche an jedem Dreiecke a angebracht
                              									werden kann, wozu an jedem Schenkel zwei Löcher b
                              									vorgesehen sind. In diese wird die Vorrichtung eingesetzt und durch Schraube c festgemacht. An derselben ist ein zweiter Theil mit
                              									Schraube d wagerecht und schlittenartig verschiebbar;
                              									diese reicht mittels eines rauhen Scheibchens bis an das Zeichenpapier. Je nachdem
                              									nun ein drittes Schlittenplättchen f, welches durch die
                              									Schraube d gehalten wird und einen dreieckförmigen ∨-Ausschnitt besitzt, näher oder weiter an die
                              									Schlittenschraube d gestellt ist, wird das
                              									Zwischenspiel und damit die Strichweite abgeändert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 64
                              Fig. 68.Dayton's Schraffirdreieck.
                              
                           
                        
                           
                              R. Warg's Dreieck zum Zeichnen
                                 										scharfgängiger Gewinde.
                              
                           Dieses Doppeldreieck (Fig. 69) besitzt zwei Ecken mit
                              									30° Schenkelneigung gegen die Basisseite und eine symmetrischdazu stehende, der
                              									letzteren gegenüber liegende Spitze mit 60° Winkel. Hiermit können amerikanische
                              									Standgewinde sauber und bequem ohne Neigung der Reissschiene gezeichnet werden, wie
                              									dies in der Fig. 69 angedeutet ist. (American Machinist, 1894 Bd. 17 Nr. 51 * S. 11.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 65
                              Fig. 69.Warg's Dreieck zum Zeichnen scharfgängiger Gewinde.
                              
                           
                        
                           
                              J. W. Payler's
                                 									Greifzirkel.
                              
                           Wird in einem gewöhnlichen Greifzirkel a (Fig. 70) einer der beiden Zirkelschenkel verdickt und
                              									in diese Verstärkung eine Griffschraube b mit feinem
                              									Gewinde, z.B. mit ½ mm Steigung, eingesetzt und wird ferner der Umfang der
                              									Griffscheibe in 20 getheilt, so kann mit diesem Greifzirkel bis 1 : 40 mm gemessen
                              									werden. (American Machinist, 1896 Bd. 19 Nr. 17 * S.
                              									438.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 65
                              Fig. 70.Payler's Greifzirkel.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 65
                              Fig. 71.Starrett's Greifzirkel.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 65
                              Fig. 72.Russom's Theilzirkel.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 65
                              Fig. 73.Alteneder's Reissfeder.
                              
                           
                        
                           
                              L. S. Starrett's
                                 									Greifzirkel.
                              
                           Soll eine Wandstärke o. dgl. mittels Taster gemessen werden, wobei Flanschen,
                              									Vorsprünge, Wulste u. dgl. das Herausholen des Greifzirkels hindern, so wird der in
                              										Fig. 71 dargestellte Zirkel mit Anschlagschenkel
                              									das Messen erst ermöglichen. Der kurze Schenkel c wird
                              									durch den Zirkelschenkel b in die richtige Stellung zum
                              									Zirkelschenkel a gebracht. Nach erfolgter Anlage
                              									an das Werk wird der Schenkel b herausgedreht, der
                              									Zirkel herausgebracht und hierauf in die ursprüngliche (punktirte) Lage
                              									zurückgebracht, worauf das Messen erfolgt. Der kurze Stellschenkel c mit Bogenschlitz für die Stellschraube kann auch
                              									mittels einer Mikrometerschraube Genaueinstellung erhalten, wodurch der ruckweise
                              									Anschluss beseitigt wird. Nach Eisen-Zeitung, 1897 Nr.
                              									26 * S. 419, wird dieser amerikanische Taster von W.
                                 										Eisenfuhr in Berlin S. bezieh. von Schuchardt und
                                 										Schütte in Berlin C. in Verkehr gebracht.
                           
                        
                           
                              C. H. Russom's
                                 									Theilzirkel.
                              
                           Eine bemerkenswerthe Einrichtung besitzt der in Fig.
                                 										72 gezeichnete Haarzirkel für feine Einstellungen. Die am Griffknopfe a federnd angenieteten Zirkelschenkel b und c werden durch eine
                              									Druckschraube d gespreizt und durch eine Zugschraube
                              										f zusammengezogen. Beide parallel angeordnete
                              									Schrauben d und f finden
                              									ihr Muttergewinde in demselben Zirkelschenkel c.
                              									Zwischen diesen Schrauben liegen die Nadelspitzen g,
                              									welche mittels Oesenschrauben und Griffmutter h in eine
                              									freie Keilrinne geklemmt werden. (American Machinist,
                              									1895 Bd. 18 Nr. 25 * S. 487.)
                           
                        
                           
                              Th. Alteneder's
                                 									Reissfeder.
                              
                           Von Theodor Alteneder in Philadelphia wird die in Fig. 73 dargestellte Reissfeder angefertigt, deren
                              									Flügel b nach einwärts, gegen den festen Flügel a federt und mittels Stellschraube c seine Anstellung erhält. Ohne diese zu ändern, kann
                              									der Flügel b behufs Reinigung durch den an a angelenkten Daumen d
                              									ausgespreizt werden. (American Machinist, 1897 Bd. 20
                              									Nr. 10 * S. 202.)
                           
                        
                           
                              S. Mallory's Lothwage.
                              
                           Beim Aufbau kleiner Dampfmaschinen kann oft wegen Raummangel nur eine sehr kurze
                              									Wasserwage in Anwendung gebracht werden, welche nicht nur ungenau, sondern auch
                              									schwierig zu beobachten ist, weshalb es oft angezeigt erscheint, das altbekannte
                              									Loth wieder in Verwendung zu bringen. An das kurze Prismastück a (Fig. 74) ist ein
                              									Stahlblech b seitlich angeschraubt, an dem das Loth c befestigt ist. (American
                                 										Machinist, 1889 Bd. 12 Nr. 5 * S. 6.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 65
                              Fig. 74.Mallory's Lothwage.
                              
                           
                        
                           
                              Fr. Schaefer's Wasserwage.
                              
                           Diese Wasserwage (Fig.
                                 										75 und 76)
                              									ist hauptsächlich zum Einwägen von liegenden und lothrechten Wellen
                              									eingerichtet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 65
                              Schaefer's Wasserwage.
                              
                           Das Libellengehäuse a ist in
                              									einer Spurpfanne b in der Mitte des Rahmens c unterstützt und wird durchzwei Endschrauben d eingestellt. Die Seitenlibellen f und g sind zum
                              									lothrechten Einwägen vorhanden. (American Machinist,
                              									1894 Bd. 17 Nr. 25 * S. 7.)
                           
                        
                           
                              Reichel's Fassung für
                                 										Präcisionslibellen.
                              
                           In der Zeitschrift für Instrumentenkunde, 1894 Bd. 14 *
                              									S. 223, ist von K. Friedrich eine Präcisionslibelle
                              									beschrieben, welche die aus Fig. 77 und 78 ersichtlichen Einrichtungen besitzt. Die Libelle a ist in eine Glasröhre b
                              									eingeschoben und mittels umwickelten Baumwollfäden in dieselbe eingeklemmt, während
                              									an die Glasröhre b angeschobene Rohrstutzen c und d mit ihren
                              									Verschlusstücken f und g
                              									die Fassung bilden. Diese wird im Libellengehäusesattel h durch eine Kugelschraube i gehalten,
                              									während durch Winkelschrauben k und l, welche gegen federgespannte Kolben m und n gerichtet sind,
                              									dem Zapfen g des Verschlusstückes am linken
                              									Sattelstücke o Universalverstellung gegeben werden
                              									kann. Hierbei wirkt, um jedes Ecken zu vermeiden, der obere Federkolben m nicht unmittelbar, sondern erst durch einen
                              									zwischengelegten Halbcylinder p auf den Zapfen g ein.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 66
                              Reichel's Fassung für Präcisionslibellen.
                              
                           
                        
                           
                              T. Ertel's Libelle.
                              
                           Diese in Fig. 79 bis
                              										81 nach Glaser's Annalen }
                                 									 1895 Nr. 421 * S. 20, dargestellte, von T. Ertel und
                                 										Sohn in München construirte Wasserwage besitzt folgende Einrichtung. Das
                              									Libellenglas a ist an den Enden mittels in Lack
                              									getränkter starken Leinwandfäden 5- bis 6mal umwickelt und damit in das innere
                              									Libellenrohr b fest eingeschoben. Das eingelöthete
                              									Schlusstück c ist für Höhencorrectur, das
                              									e)ngeschraubte d für wagerechte Correctur eingerichtet.
                              									In ähnlicher Weise ist das äussere Schutzrohr f an das
                              									Sattelstück g angelöthet, und an das Sattelböckchen h mit drei Schräubchen befestigt. Zwischen dem
                              									Schutzrohre und dem inneren Libellenrohre ist am rechten Böckchen h für die Höhencorrectur eine tragende Blattfeder i eingeschaltet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 66
                              Ertel's Libelle.
                              
                           Durch diese Einrichtungen wird die Höhencorrectur vereinfacht,
                              									da bloss eine mit Gegenmutter gesicherte Regulirschraube k vorhanden ist; während die Zungenfeder i
                              									den Gegendruck abgibt, wird die Seitencorrectur mit zwei Schrauben l in vollkommenster Weise gesichert. Dadurch aber, dass
                              									das Libellenglas nicht eingegypst, sondern bloss eingeklemmt wird, ist dieses von
                              									Spannungen frei, kann leicht ausgewechselt und symmetrisch eingebaut werden, wodurch
                              									die Libelle selbst ausbalancirt ist.