| Titel: | Seewesen.Schiffstreiber. | 
| Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, S. 181 | 
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                        Seewesen.Schiffstreiber.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 161 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Schiffstreiber.
                        
                     
                        
                           Eine verschiedenartige Wirkung steht auch von der Schraube von A. Viert in Chicago zu erwarten (Fig. 76).U. S. P. Nr. 552938. Als Nabe dienen ihm zwei Konen e, welche mit
                              									ihren Basen gegen einander geschraubt sind. In jedem Konus ist eine Serie Flügel
                              									eingelassen, deren Actionsfelder offenbar nicht zusammenfallen. Es resultiren hier
                              									sehr schwere Schrauben, deren Anbringung eine besondere Steuerbildung erfordert und
                              									deren Vorzüge nicht ohne weiteres ersichtlich sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 181
                              Fig. 76.Schraube von Viert.
                              
                           Dagegen rührt von einem ehemaligen amerikanischen Kapitän, A.
                                 										Vogelsang, eine Construction her, in welcher insofern eine gesündere
                              									Richtung zum Ausdrucke kommt, als das Zusammenhalten des Wassers bezweckt wird. Ob
                              									das Mittel, welches Vogelsang hierzu anwendet, ein
                              									besonders glückliches ist, müssen wir dahingestellt lassen; uns scheint dies nicht
                              									der Fall zu sein. Nach Angabe des Constructeurs bildet nämlich jeder Flügel der
                              									vorliegenden Schraube an seiner Wurzel eine einheitliche Fläche und verzweigt sich
                              									nach seiner Peripherie zu in mehrere Theile, so dass die hierdurch entstandenen
                              									Flügeltheile in verschiedenen Ebenen in der Achsenlänge des Flügels zu liegen
                              									kommen. Der Hauptzweck der Erfindung besteht darin, dass die am Kreisumfange
                              									entstandenen Flügelflächen dem Wasser nicht wie bei gewöhnlichen Schrauben eine
                              									grosse Rotationsbewegung ertheilen, sondern dass sie das Wasser in beinahe gerader
                              									Linie in entgegengesetzter Richtung zur Schiffsrichtung verdrängen, wodurch der für
                              									die Fortbewegung des Schiffes maassgebende Reactionsdruck vergrössert wird. Das
                              									Material, aus welchem die Flügel herzustellen sind, kann beliebig und die
                              									Befestigung der Flügel mit der Nabe oder Schraubenwelle in irgend einer bekannten
                              									Weise gemacht sein. Auch die Anzahl der Flügel ist beliebig; ebenso können letztere
                              									in gleicher oder in verschiedenen Ebenen in der Schraubenachse angebracht werden.
                              									Eine peripherial und radial veränderliche Steigung wird für günstig gehalten, doch
                              									sollen auch andere Steigungsverhältnisse, sowie die Verstellbarkeit der Flügel nicht
                              									ausgeschlossen werden. In Fig. 77 ist eine gemäss dieser Vorschriften ausgeführte linksgängige
                              									Schraube in Vorderansicht dargestellt; drei einheitliche Flügeltheile verzweigen
                              									sich hiernach nach aussen in sechs Theilflächen. In Fig. 78 stellt a die abgewickelte Fläche eines Flügels vor, wobei h den Kreisumfang darstellt; b ist die Ansicht eines Flügels; c zeigt den
                              									Flügel vom Ende aus gesehen; d ist, wenn die Rotation
                              									der Schraube nach Pfeil g stattfindet und die Bewegung
                              									des Schiffes nach Pfeil f erfolgt, die dem Schiffe
                              									zugebogene Eintrittskante und e die entgegengesetzt
                              									abgebogene Austrittskante. Bei dieser Ausführung arbeiten die Flügel für Vorwärts-
                              									und Rückwärtsfahrt gleich, nur die Ein- und Austrittskanten d und e vertauschen ihre Rollen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 181
                              Schraube von Vogelsang.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 181
                              Fig. 79.Schraube von Schmidt.
                              
                           Die gewöhnliche Schraube versetzt das Wasser in Drehung, und diedhierfür aufgewendete
                              									Arbeit muss als Energieverlust angerechnet werden. Diesen Energieverlust will P. F. Schmidt in Brüssel in eigenthümlicher Weise
                              									dadurch vermeiden, dass das von der Schraube abgestossene Wasser von einer zweiten,
                              									mit entgegengesetzt gerichtetem Gewinde versehenen und sich entgegengesetztdrehenden Schraube
                              									aufgefangen und dadurch zur Fortbewegung des Schiffes nutzbar gemacht wird. Aus Fig. 79 ist eine derartige Schraube in wesentlichen
                              									Merkmalen zu entnehmen. Die Schraube a gewöhnlicher
                              									Bauart ist in einer zweiten, mit entgegengesetzt gerichtetem Gewinde versehenen
                              									Schraube b angeordnet. Die Flügel dieser zweiten, die
                              									erste umgebenden Schraube sind mit Aussparungen zum Durchgange der Flügel der ersten
                              									Schraube versehen, so dass sich beide Schrauben unabhängig von einander drehen
                              									können. Es leuchtet allerdings ein, dass das von der einen Schraube abgestossene
                              									Wasser gegen die Flügel der anderen Schraube geworfen wird und der Drehung derselben
                              									einen entsprechenden Widerstand entgegensetzt; dass aber die Ueberwindung dieser
                              									Widerstandsarbeit mit einem Vortheil für den Schiffstrieb verbunden sei, möchten wir
                              									nicht zu behaupten wagen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 182
                              Schraube von Myers und Davies.
                              
                           Verworren nimmt sich auch das Streben von Charles und
                              										Elizabeth Myers und John
                                 										Davies in Manchester aus, welche die Vibration der in Thätigkeit
                              									befindlichen Schraube beheben wollen. Diese letztere soll schwächer da auftreten, wo
                              									Flügel in grösserer Anzahl angeordnet sind. Mit der Anzahl derselben wächst
                              									allerdings die Gefahr, dass ein Arbeiten in Todtwasser stattfindet. Es werden
                              									deshalb Schrauben in Vorschlag gebracht, welche mit zwei Serien vollständig
                              									verschieden geformter Flügel ausgestattet sind (Fig. 80 und 81). Eine Form dieser
                              									Flügel besteht aus einer schraubenförmig gewundenen Schleife mit flachem
                              									Querschnitt; die zweite Form ist ein flaches, schneckenförmig gewundenes Blatt,
                              									ähnlich den gebräuchlichen Flügeln. Diese verschieden geformten Flügel werden in der
                              									Reihenfolge abwechselnd um die Nabe herum angeordnet. Durch diese Anordnung soll
                              									erreicht werden, dass die Vibrationen der einen Flügelform die der anderen aufheben.
                              									Auch wird jedem Flügel bei verhältnissmässig engerer Theilung, als es bei den
                              									gebräuchlichen Schiffsschrauben möglich war, dadurch, dass der jeweilige
                              									vorhergehende Flügel eine andere Form hat, die Möglichkeit gegeben, das Wasser
                              									voll zu ergreifen, während die Entfernung zwischen den einzelnen Flügeln des
                              									einen Systems genügend gross gewählt werden kann, so dass sie nicht im Stande sind,
                              									sich das Wasser gegenseitig abzuschneiden. Die Schraube besteht aus einer Nabe a1, an welcher die
                              									Flügel angegossen oder angeschraubt oder sonstwie befestigt werden können. Die
                              									schleifenförmigen Flügel b1 und c1
                              									bestehen je aus zusammenhängenden Theilen abc, von denen die Theile ab gegen einander versetzt und unter sich durch
                              									den sectorförmigen dritten Theil c verbunden sind.
                              									Diese drei Theile gehen schraubenförmig in einander über und lassen eine centrale
                              									Oeffnung d zwischen sich. Die anderen beiden Flügel e und f bestehen je aus
                              									einem einzigen flachen Blatt, welches spiral- oder schneckenförmig gewunden ist. Die
                              									schleifenförmigen Flügel b1 und c1 sind
                              									vollständig von einander unabhängig und stehen unter sich ausser durch die Nabe a1 in keiner weiteren
                              									Verbindung. Ebenso wenig haben sie gemeinsame Theile mit den benachbarten
                              									Blattflügeln e und f. Sie
                              									stehen einander direct gegenüber. Auch die Blattflügel e und f stehen gesondert für sich und
                              									wechseln mit den Schleifenflügeln b1 und c1 in der Reihenfolge ab. So klar, wie den
                              									Constructeuren dieses Propellers, liegen nun die Gründe, aus denen die Vibration
                              									beseitigt ist, nicht; ja es ist nicht einmal die Wahrscheinlichkeit ersichtlich,
                              									dass der Zweck durch die blosse Formverschiedenheit der Flügel erreicht wird. Dass
                              									die letztere den Schraubenflügeln gestattet, nicht unmittelbar den vorhergehenden in
                              									todte Bahnen zu folgen, würde eher, als Anklang an die Vorgänge, zuzugestehen
                              									sein.
                           Bei der schon wiederholt hervorgehobenen Ungewissheit über die Arbeitsweise der
                              									Schraube im Wasser mag auch eine andere eigenthümliche Flügelbildung angezogen
                              									werden, deren Schöpfer F. Wittram in San Francisco ist
                              										(Fig. 82). Die Flügel sind so gestaltet, dass dem
                              									Wasser eine grössere Angriffsfläche geboten wird, als dies bei den bekannten
                              									Propellern von gleicher Flügellänge möglich ist, und wobei das Wasser im
                              									Vorbeistreichen an den Flügeln gewissermaassen concentrirt wird und so einen
                              									stärkeren Druck ausübt. Die vordere Kante der Flügel ist wellen- oder zickzackförmig
                              									gestaltet, wie bei a in der Zeichnung angedeutet, wobei
                              									die Wellen nach der hinteren Kante der Flügel hin allmählich an Tiefe abnehmen, so
                              									dass die hintere Kante ganz oder annähernd gerade verläuft. Durch eine derartige
                              									Gestaltung der Propellerflügel erhalten dieselben eine grössere Steifigkeit und
                              									Festigkeit und die Angriffsfläche wird vergrössert, ohne dass die Länge und Breite
                              									der Flügel wächst. Ferner wird nach Ansicht des Erfinders das bei a in die Wellungen eintretende Wasser bei seinem
                              									Durchgange durch die sich verjüngenden Wellungen in Folge der
                              									Querschnittsverminderung derselben gewissermaassen zusammengepresst und dadurch der
                              									Druck erhöht. Es ist dies, wie bemerkt, nur die Ansicht des Erfinders. Ein
                              									praktischer Versuch allein könnte hier die Ueberzeugung von der eventuellen
                              									Bedeutung der Construction auch in weitere Kreise tragen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 182
                              Fig. 82.Schraube von Wittram.
                              
                           
                           Noch verschmitzter, aber nichtsdestoweniger mit offen daliegendem Misserfolge
                              									verfährt Wladimir Ritter von Coitkovic in Budapest, der
                              									seinem Propeller den combinirten Namen Schraubenflügelrad beigelegt hat. Fig. 83 zeigt den
                              									Treiber in Vorder-, Fig.
                                 										84 in Seitenansicht, während Fig. 85 die an
                              									einem Elemente auftretenden Kräfte darstellen soll. Mit Bezugnahme hierauf erläutert
                              									der Erfinder seine Construction wie folgt: Das Schraubenrad besteht aus zwei zur
                              									Achse a symmetrisch (einander gegenüber) angeordneten
                              									Flügeln f und f1.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 183
                              Schraubenflügelrad von Ritter von Coitkovic.
                              
                           Diese sind aus je einem schiefwinkligen Parallelogramm derart
                              									entstanden, dass dieses längs der längeren Diagonale c
                              									gebrochen ist, während die stumpfen Ecken an der Achse a befestigt sind. Die beiden an der langen Diagonale befindlichen
                              									freiliegenden Ecken können scharf oder abgerundet sein. Die Wirkung des
                              									Schraubenrades ist eine stossfreie, indem bei der Drehung desselben in der Richtung
                              										I (Fig. 84) die Spitzen 11 der Flügel und bei
                              									Drehung in der Richtung II die Spitzen 22 der Flügel arbeiten bezw.
                              									indem sich die Flügel f und f1 mit diesen genannten Spitzen 11 oder 22 in das entsprechende
                              									Medium gewissermaassen einschrauben. Es wirken hierbei immer alle vier Flächen jedes
                              									Flügels, und zwar in der Weise, dass vier der gleichen Richtung zugekehrte Flächen
                              									immer mit einander in demselben Sinne arbeiten. Bei der Drehung nach Richtung I arbeiten also die Innenseiten der Flügel und
                              									gleichzeitig auch deren Aussenseiten. Nur wirken die nach einer Richtung schauenden
                              									vier Flächen entgegengesetzt den vier nach der anderen Richtung schauenden Flächen,
                              									so dass die resultirende Wirkung den eigentlichen Achsendruck ergibt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 183
                              Fig. 85.Schraubenflügelrad von Ritter von Coitkovic.
                              
                           Dabei vertheilt sich aber die Arbeit auf die beiden Theile
                              									eines jeden Flügels ganz verschiedenartig, denn jeder Flügel besteht aus zwei
                              									Dreiecksflächen, von welchen die eine freie scharfe Ecke immer entgegengesetzt zur
                              									zweiten freien stumpferen Ecke arbeitet. Alle stumpfen Ecken arbeiten in einer und
                              									die spitzen Ecken nach der anderen Richtung. Da nun die stumpfen Ecken in Folge
                              									ihrer grösseren Flächen (bei gleichem Hebelarme) auch eine grössere Reaction
                              									erzielen, so ergibt sich aus deren Arbeit eine Resultirende, die grösser ist als die
                              									Resultirende der spitzen Ecken, und die Differenz beider gibt den endgültig
                              									Resultirenden wirksamen Achsendruck, wie es auch aus dem Schema der Fig. 85 klar hervorgeht. Erfolgt die Drehung bei
                              									letzterer in der Pfeilrichtung (links), wobei r und r1 die Neigungen der
                              									beiden Dreiecke b1 und
                              										b des Flügels ff1 wären, so arbeiten bei 2 die Innenseiten, bei 1
                              									die Aussenseiten der letzteren. Es wären dann α und α1 die Reactionen der
                              									stumpfen Ecken, ß und ß1 die der spitzen Ecken. Alle diese Kräfte zerlegen
                              									sich in zur Ebene senkrechte Componenten 1-3, 2-4
                              									(Drehungswiderstand) und in zur entsprechenden Ebene parallele Componenten I-III und II-IV. Letztere
                              									setzen sich nun so zusammen, wie in Fig. 85 zu sehen
                              									ist. Es bleiben schliesslich nach einer Seite wirkend die Kräfte I-IV und III-II, deren
                              									Resultirende x der Achsendruck eines Flügels ist.
                           Aus der ganzen zur Rotation aufgewendeten Arbeit wird sich offenbar nur ein kleiner
                              									Theil für Vorwärts bezw. den Rückwärtstrieb erübrigen, der weitaus grösste Betrag
                              									hingegen bei Ueberwindung des Widerstandes der Flügelflächen gegen Drehung verloren
                              									gehen, so dass schon aus diesem Grunde ein technischer Fortschritt nicht
                              									wahrgenommen werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 183
                              Fig. 86.Einbettung des Propellers nach Busse.
                              
                           Die Sorge, das von der Schraube gefasste Wasser gegen Streuung zu schützen und die
                              									erstere thunlichst gegen einen dicht zusammenhaltenden Wassercylinder wirken zu
                              									lassen, hat bekanntlich unter anderem auch dahin geführt, den Propeller in Cylinder
                              									einzubetten, so dass er in compacter Wassersäule arbeiten muss.
                           Eine neuere Ausführungsform dieser Anordnung hat M.
                                 										Busse in Berlin angegeben (Fig. 86). Die
                              									Schraube liegt in einem rohrartigen Gehäuse a1, dessen offenes Ende a am Heck so tief wie möglich unter der Wasserlinie, dessen anderes Ende
                              										b, ebenfalls offen, dagegen mit dem ganzen
                              									Querschnitt unter dem Schiff in der Fahrrichtung mündet. Die Verbindungslinien
                              									zwischen den beiden Mündungen sind möglichst schlanke Curven zwecks Verringerung der
                              									Reibungswiderstände. Das Gehäuse a1 kann aus zwei, drei oder mehr Theilen
                              									zusammengesetzt sein, und soll überall gleichen Querschnitt haben bis auf das
                              									Heckende a; hier muss die Mündung so weit
                              									zusammengezogen sein, dass ihr Querschnitt gleich ist dem Querschnitt b vermindert um den Querschnitt des Nabenkreises und
                              									den Verticalquerschnitt der Flügel. Dadurch wird das Wasser während der
                              									Schraubenarbeit die Heckmündung als geschlossener und compacter Prallstrom
                              										verlassen.Das
                              									ganz unter Wasser liegende Schraubengehäuse a1 ist auch bei Stillstand stets mit Wasser gefüllt,
                              									so dass die Schraube auch bei Arbeitsanfang, ob vorwärts oder rückwärts gegangen
                              									wird, im Wasser arbeitet. Bei der Vorwärtsfahrt des Schiffes wird das Wasser vom Bug
                              									her bei b in das Gehäuse zwangsweise einströmen, und
                              									zwar um so intensiver, je schneller die Schiffsbewegung ist. Rationell ist die
                              									Anwendung von zwei Schrauben rechts und links von Mitte Schiff. Eine Klappe e und ein Schieber f
                              									sollen die Absperrung des Rohres zwecks Reparatur der Schraube o. dgl. gestatten;
                              										c ist ein Mannloch. Durch die Oeffnung d soll die Schraube event. Wasser aus dem Schiff lenzen
                              									oder Druckwasser in das Schiff einführen können. Der Kanal schützt die Schraube; es
                              									soll aber auch die Heckvibration in Wegfall kommen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 184
                              Fig. 87.Einbettung des Propellers nach Baumert.
                              
                           Diese Construction will P. Baumert in Berlin noch in
                              									durch Fig. 87 wiedergegebener Weise wirksamer
                              									gestalten. Das rohrartige Gehäuse c, welches dem
                              									Propeller das Wasser vom Bug her zuführt, soll mit seinem Ausfluss nicht mehr aus
                              									dem Heck herausragen, sondern mit dem Heck glatt abschneiden. Das Gehäuse c trägt am Heckende auf drei Stutzen s ein Lager d, welches der
                              									in ihm untergebrachten Schraubenwelle g eine
                              									vibrationsfreie Führung sichert. Der Propeller e ist
                              									mit dem ihn umgebenden Rohrstutzen f unwandelbar
                              									verbunden, schliesst direct an das Gehäuse c an und
                              									liegt mit der Welle g in einer Achse, so dass Propeller
                              										e und sein Rohrmantel f gemeinschaftlich rotiren. Die Schraubenflügel werden bis zur äussersten
                              									Peripherie ausgenutzt, so dass der schädliche Raum, welcher zwischen dem äusseren
                              									Kreise der Flügel und dem inneren Kreise des Mantels erforderlich ist, ganz
                              									fortfällt, also der Durchmesser des Propellers vergrössert und jede centrifugale
                              									Wasserverschleuderung nebst damit verbundener Reibung vermieden ist. Ferner brauchen
                              									die Flügel der Schraube weder an der Nabe noch im Allgemeinen so kräftig construirt
                              									zu sein, wie bisher, ohne dass ein Bruch der Flügel zu befürchten ist, weil die
                              									Widerstandsmomente, die an der Flügelperipherie am stärksten sind, von der
                              									Befestigung am Rohrstutzen f aufgefangen werden; auch
                              									die Wasserverdrängung durch die Flügel wird bedeutend geringer; hierzu kommt noch,
                              									dass der Wasserstrom innerhalb des Mantels f ohne jede
                              									Drehung bleibt und auf die ganze Länge des Mantels f in
                              									gerader Linie nur mit gleitender Reibung hinausgedrückt wird. Ausserdem kann für
                              									Schiffe mit normalen Geschwindigkeiten die Zwei-, Drei- und Viertheiligkeit des
                              									Wasserstromes entsprechend der Anzahl der Schraubenflügel vermieden werden, indem
                              									man der Schraube einen ungetheilten Gewindegang gibt.
                           Es sind in den beiden letzteren Constructionen offenbar schon starke Anklänge an
                              									die Reactionspropeller vorhanden, bei denen die Schraube nur als Wasser bewegendes
                              									Organ auftritt. Eine gleiche Combination, jedoch mit wesentlich anderen Mitteln,
                              									findet sich in den folgenden Ausführungen.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)