| Titel: | Metallbearbeitung.Nietmaschinen, Präge- und Ziehpressen. | 
| Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, S. 185 | 
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                        Metallbearbeitung.Nietmaschinen, Präge- und
                           								Ziehpressen.
                        Mit Abbildungen.
                        Nietmaschinen, Präge- und Ziehpressen.
                        
                     
                        
                           A. Piat's standfeste Nietmaschine mit Riemenbetrieb des
                              									Presspumpwerkes.
                           Von A. Piat und Söhne in Paris werden standfeste und
                              									tragbare Nietmaschinen mit Speicher-Druckwasserbetrieb, Riemen- und Handantrieb,
                              									sowie elektromotorischem Antrieb des Presspumpwerkes für die verschiedensten
                              									Anforderungen im Schiff- und Brücken-, sowie für Zwecke des Dampfkesselbaues
                              									hergestellt. Bemerkenswerth sind nach Revue
                                 										industrielle, 1894 * S. 448, standfeste Nietmaschinen mit selbständigem
                              									Presspumpwerke in stehender und liegender Anordnung, wie Fig. 1 und 2 es darstellt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 184
                              Piat's standfeste Nietmaschine mit Riemenbetrieb des Presspumpwerkes.
                              
                           Es ist selbstverständlich, dass die Presspumpe ebenso wohl an
                              									einer anderen passenden Stelle, z.B. an einer Wand, angeordnet werden kann, so dass
                              									der Nietständer ganz frei von jeglichem Riementriebwerke bleibt, was in vielen
                              									Fällen entschieden von Vortheil sein dürfte. Am gusseisernen Hauptständer
                              										a ist der Hornständer b mit starken Schrauben c angeschlossen,
                              									welcher wegen der gewünschten Raumbeschränkung in geringeren Abmessungen, aber aus
                              									festerem Material, Stahlguss oder Stahlblech gebaut ist, so dass Blechrohre von 500
                              									mm Durchmesser darüber geschoben werden können, während die Maulweite (Tiefe) von
                              									1600 bis 2500 mm schwankt. Am Ständerfuss ist die Presspumpe d liegend angebracht, deren Kolben f mittels
                              									einer Schraubenspindel g längsseits vorgeschoben wird,
                              									wozu Winkelräder h und Riemenscheiben i für offenen und geschränkten Riemen, ein
                              									Wendegetriebe bildend, vorgesehen sind. Als Stützpunkt für die Kolbenkraft dient der
                              									an Schrauben l angesetzte Querbügel k. Ein Verbindungsrohr m
                              									mündet in einen Ventilkasten (Fig. 2) unter dessen Sicherheitsventil o, so
                              									dass Presswasser durch das Rohr p nach dem
                              									Arbeitscylinder q geleitet wird, dessen Kolben nach der
                              									durch einen Handgriffhebel r erfolgten Eröffnung des
                              									Auslassventils s mittels eines Zahnstangengetriebes vom
                              									Handrad t zurückgestellt werden kann, so dass
                              									Kraftwasser nach dem offenen Behälter u treten kann.
                              									Wenn nun währenddessen die Rücklage des Pumpenkolbens f
                              									vor sich geht, so wird vom Arbeitscylinder bezw. vom Behälter u Kraftwasser unmittelbar nach dem Pumpencylinder d überfliessen. Für Nieten von 30 bis 45 mm
                              									Schaftstärke werden Arbeitsdrücke von 50 bis 120 t entwickelt, während gewöhnlich 90
                              										k/qmm
                              									specifischen Arbeitsdrucks auf den Nietschaft gerechnet werden.
                           
                        
                           Babcock-Wilcox' Nietmaschinenstempel.
                           Um die Kühlung der Nietstempel an standfesten Nietmaschinen zu erleichtern, setzen
                              									die Stempelschäfte in Hohlräume der Nietständer ein, durch welche Kühlwasser geführt
                              									wird. In Fig. 3 ist diese Einrichtung nach dem
                              									amerikanischen Patent Nr. 561606 dargestellt, welche von der Babcock und Wilcox Company in New York in Anwendung gebracht wird. Im
                              									Ständer a sind Hohlräume b
                              									vorgesehen, durch welche der Stempel c geht, während
                              									Kühlwasser um denselben circulirt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 185
                              Fig. 3.Babcock-Wilcox' Nietmaschinenstempel.
                              
                           
                        
                           T. J. Winans' tragbare Nietmaschine mit Druckluftbetrieb des
                              									Presspumpkolbens.
                           Nach dem amerikanischen Patent Nr. 582839 ist am tragbaren Nietbügel a (Fig. 4) ein Cylinder
                              										b angeschraubt, dessen vorderes Deckelstück als
                              									Pumpcylinder c ausgebildet ist, welcher sich
                              									unmittelbar in den Arbeitscylinder d fortsetzt, der im
                              									Auge des oberen Nietbügels eingesetzt ist. In diesem bewegt sich der Arbeitskolben
                              										f mit Nietstempel g
                              									und einem unter Federkraft stehenden Ringstempel h,
                              									welcher seine Führung in einem am Kolben f
                              									angeschlossenen Rohrstück i findet. Im Hauptcylinder
                              										b bewegt sich ein Kolben k, dessen Stempel als Rohr ausgebildet ist und als Cylinder für die
                              									Stange des Kolbens l functionirt. Zur Bethätigung
                              									dieser zwei Arbeitskolben k und l sind daher doppelte Luftkanäle vorgesehen, welche nach dem Drehschieber
                              										m leiten. Durch einfache Umsteuerung wird z.B. der
                              									Kolben k nach links gestellt und ein Anschluss am
                              									Kolben l herbeigeführt. Wird nun Betriebsluft hinter
                              									den Kolben k geleitet, so rückt derselbe nach rechts
                              									und treibt den Nietkolben f vor. Reicht diese
                              									Kraftstärke zur Bildung des Nietkopfes noch nicht aus, so wird durch weitere
                              									Steuerung des Drehschiebers m Druckluft hinter den
                              									Arbeitskolben l geführt, dafür aber die Pressluft vor
                              									demselben entlassen, und damit eine vorzeitige Rücklage des Kolbens k verhindert werde, ist mittels eines drehbaren
                              									Zwischenbodens n ein Abfangen des Kolbens l ermöglicht. Hiernach leistet der Kolben l mechanische Arbeit, indem er das im Kolbenrohr k befindliche Wasser in den Arbeitscylinder d drückt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 185
                              Fig. 4.Winans' tragbare Nietmaschine mit Druckluftbetrieb des
                                 										Presspumpkolbens.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 185
                              Albree's Nietmaschine.
                              
                           
                        
                           Ch. B. Albree's Nietmaschine.
                           Am Nietbügel a (Fig. 5 und 6) mit Setzstöckel b ist der Arbeitscylinder c aufgeschraubt, dessen Kolben d durch
                              									Vermittelung des Steuerhebels f mittels Druckluft,
                              									Pressflüssigkeit oder durch irgend ein entsprechendes Kraftmittel bewegt wird, indem
                              									die Kolbenschubstange g mit dem gelenkigen Druckstück
                              										h an zwei feste Seitenschieneni angeschlossen ist, die am oberen Bügelkopf angeschraubt sind. Durch
                              									diese Anordnung beschreibt der mit einer Rolle ausgerüstete Kolbengelenkzapfen k einen Kreisbogen mit tiefer liegender Scheitelstelle.
                              									Nun ist ferner am oberen Theile des Nietbügels bei l
                              									eine Führungsschiene m angelenkt, an welcher der
                              									Nietkolben n mittels Querzapfen angeschlossen ist, und
                              									deren obere schrägliegende Bahn zur Führung der Gelenkdruckrolle k dient. Hierdurch wird die senkrechte Bewegung des
                              									Nietkolbens n mit zunehmender Kraftstärke erfolgen, so
                              									dass der Enddruck beim Nietkopfschluss in Folge stetig zunehmender Uebersetzung
                              									(Verhältniss Kolbenweg zu Nietstempelweg) am grössten wird. Zum Zurückführen des
                              									Nietstempelkolbens n ist eine kleine an der
                              									Führungsschiene m und dem Druckstück h angelenkte Zugstange o
                              									vorgesehen. Nach dem D. R. P. Nr. 89503 ist die vorbeschriebene Nietmaschine von Chester Bidwell Albree in Allegheny City, Pen.,
                              									erfunden.
                           
                        
                           J. Levèque's tragbare Nietmaschine.
                           Bei der in Fig. 7 bis
                              										9 dargestellten
                              									tragbaren Nietmaschine von J. Levèque in Herstal,
                              									Belgien, ist das Hebelprincip von Allen (vgl. D. p. J. 1889 271 * 438) in
                              									verbesserter Weise zur Anwendung gebracht. Nach dem D. R. P. Nr. 83537 ist am
                              									Nietbügel a mit Setzstock b ein Horn c angegossen, in welchem der
                              									Drehbolzen für einen schwingenden Stahlblechrahmen d,
                              									welcher zugleich Träger für den Arbeitscylinder f,
                              									sowie für den Nietstempel g ist, welcher in einem
                              									eingenieteten Schlussrahmen h sitzt. In dem Blechrahmen
                              										d ist ein Zapfen i für
                              									das zwischenliegende Druckgelenkstück k angebracht,
                              									welches an die Schubstange l gebunden, die wieder an
                              									die Kolbenstange m angebolzt ist, während die
                              									Schubstange l an die seitlichen Lenkerschienen n angeschlossen wird, die ihren Drehpunkt in o am Nietbügel a
                              									finden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 186
                              Levèque's tragbare Nietmaschine.
                              
                           Bei einer vorrückenden Bewegung des Kraftkolbens m bewegt sich der gemeinschaftliche Gelenkbolzen p nach einem Kreisbogen zu o als Mittelpunkt, worauf das Druckgelenkstück k in eine Steillage kommt und den Hebelrahmen d sammt dem Nietstempel g zum
                              									Abwärtsschwingen veranlasst, was wegen der nach dem Bogenscheitel zunehmenden
                              									Uebersetzung mit steigender Kraft das Vernieten veranlasst. Ein Vortheil dieser
                              									neuen Nietmaschine gegenüber der älteren Nietmaschine von Allen liegt in der besseren baulichen Entwickelung der Druckgelenke, ein
                              									Nachtheil ist jedoch in der Bogenbewegung des Nietstempels enthalten. Eine Hängeöse,
                              									ein Wendebügel und ein Steuerhebel vervollständigen diese Nietvorrichtung, die durch
                              									Druckluft, Presswasser oder auch von einer Schraubenspindel durch Hand betrieben
                              									werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 186
                              Fig. 10.Kalker tragbare Nietmaschine mit Blechschluss.
                              
                           
                        
                           Kalker tragbare Nietmaschine mit Blechschluss.
                           Von der Kalker Werkzeugmaschinenfabrik L. W. Breuer,
                                 										Schumacher und Co. in Kalk bei Cöln a. Rh. wird nach dem D. R. P. Nr. 89298
                              									den tragbaren Nietmaschinen mit Presswasserbetrieb und concentrisch geführten
                              									Arbeitskolben eine Steuereinrichtung gegeben, durch welche es ermöglicht wird, den
                              									vollen Arbeitsdruck durch den grossen Kolben hervorzubringen, was früher bei diesen
                              									Kolbenanordnungen nicht durchführbar war. Am oberen Arm des Nietbügels a (Fig. 10) mit
                              									Nietsetzstempel b ist der Arbeitscylinder c angegossen. In diesem bewegt sich ein Kolbenrohr d mit angesetztem Ringstempel f für den Blechschluss und aufgeschraubtem Schlussring g bei eingeklemmtem Lederstulp. Dieser Schlussring g findet seine Führung in der inneren Cylinderbohrung
                              										c und am mittleren Schaft h des den Nietstempel i tragenden
                              									Hauptkolbens k, an dem noch der untere Schlussring l aufgeschraubt ist, welcher den oberen Schlussring g untergreift. Dieser untere Schlussring l trägt den Lederstulpring und führt sich in der
                              									Bohrung des Rohrkolbens d, während ein Deckelstück m den oberen Liderungsring hält. Achsenrichtig zum
                              									Hauptkolben k schiebt sich mittels Doppeldichtung der
                              									Rohrstutzen n, von dem aus mittels radialer Querkanäle
                              										o das durch den Handhebel p gesteuerte Presswasser nach dem Ringraume oberhalb des Schlussringesg geleitet wird, wodurch der äussere Rohrkolben d unter Kraftwirkung mittels des Ringstempels f auf das zu vernietende Blech wirkt. Dabei wird vorher
                              									durch Anschlag des oberen g auf den unteren Schlussring
                              										l der mittlere, den Nietstempel i tragende Hauptkolben k
                              									mitgenommen und an den Nietstift geführt, wobei freies Behälterwasser den oberen
                              									Cylinderraum erfüllt. Sobald aber durch Abschluss des betreffenden Steuerorganes
                              									durch den Handhebel q das Nachfliessen nach dem oberen
                              									Cylinderraume abgestellt ist, tritt die volle Kraftwirkung des Ringstempels f für den Blechschluss ein. Wird daraufhin mittels
                              									Steuerhebel q dem oberen Cylinderraume Presswasser
                              									zugeleitet, so bildet der Hauptkolben k im Niedergange
                              									den Nietkopf. Nach erfolgtem Nietkopfschluss findet eine Umsteuerung durch den Hebel
                              										p statt, worauf das in dem Ringraume über g wirkende Presswasser abfliesst. In Folge dieser
                              									Entlastung der unteren Ringkolbenfläche k wird die
                              									Pressflüssigkeit auf die volle obere Kolbenfläche von k
                              									wirksam werden, wodurch die früheren zum Theil auf den Ringstempel f, zum anderen Theil auf den Nietkopfstempel i wirkenden Kräfte nunmehr auf den Nietstempel i allein zusammen thätig werden. Zur Rücklage der
                              									gesammten Kolbenverbindung wird durch das Zweigrohr r
                              									Presswasser nach dem durch den oberen Schlussring g
                              									gebildeten schmalen Ringkolben geleitet, wobei der Lederring s die Abdichtung des Rohrkolbens d
                              									besorgt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 187
                              Fig. 11.Schuler's Münzenprägepresse.
                              
                           
                        
                           L. Schuler's Münzenprägepresse.
                           Diese von Louis Schuler in Göppingen, Württemberg,
                              									gebaute Prägepresse arbeitet mit Kurbelbetrieb, dessen senkrechte Schubstangen
                              									wagerechte Kniehebel bethätigen, von denen das untere Knie nach einwärts, das obere
                              									aber nach auswärts schwingt, was bei der stets links umlaufenden einfachen
                              									Kurbelachse eine gegensätzliche, gleichzeitige Bewegung der beiden Prägestempel
                              									zur Folge hat. Die beiden zusammenlaufenden Prägestempel treffen sich in einem
                              									Prägering und fassen das eingelegte Münzplättchen. Acht solcher Prägeringe sind in
                              									einem Kreistisch vertheilt, welcher selbsthätige Schaltung erhält, während welcher
                              									Münzplättchen aus dem Vorrathsbecher eingelegt und fertig geprägte Münzen
                              									ausgestossen werden. Sicherheitsvorkehrungen gegen Beschädigungen der Prägestempel
                              									beim Versagen der Speisung, d. i. beim Fehlen eines Münzplättchens im Prägering
                              									bezw. selbsthätig wirkende Ausrückvorrichtungen, sobald zwei Münzplättchen in einen
                              									Prägering einfallen, und endlich Vorrichtungen gegen Fehlprägung bilden neben der
                              									Hauptanordnung des bereits erwähnten Kniehebeltriebwerkes, dem Speise- und
                              									Ausstossapparat den Gegenstand des D. R. P. Nr. 85647. Die in Fig. 11 bis 22 dargestellte
                              									Prägemaschine nebst ihren besonderen Einzelheiten zeigen die Wirkungsweise der
                              									vorbemerkten Glieder.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 187
                              Fig. 12.Schuler's Münzenprägepresse.
                              
                           Von der mit Reibungskuppelung ausgestatteten Riemenscheibe a wird die mit ausrückbarem Schwungrad b versehene Kurbelachse c
                              									betrieben, deren obere Schubstange d kurz und die
                              									untere f (auch Fig. 19 bis 22) lang und zweitheilig
                              									ist. Diese Schubstangen bethätigen die beiden Kniehebel g, welche mittels der Pendelstücke h die
                              									Stempelführungen i treiben, wobei zum Zwecke der
                              									Verbindung dieser frei in Pfannen zusammengreifenden Hebelglieder die Hebefedern k vorgesehen sind, welche den oberen Stempelhalter i tragen, während die unteren durch Gewichtshebel k1 gesenkt werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 187
                              Schuler's Münzenprägepresse.
                              
                           Von einerCurvenmuffe l wird von
                              									der Kurbelachse c durch Hebelwerke mm (Fig. 11 und
                              										18) eine Schieberstange n in absetzender Hubweise bethätigt und dadurch der Drehtisch o mittels Klinke und Gegenklinke (Fig. 13 bis 17) geschaltet. Dieser
                              									mit acht Prägeringen versehene Drehtisch o wird durch
                              									die Wirkung eines federgespannten Mittelbolzens gegen die ebene Tischauflage p gedrückt, indem eine feststehende Deckplatte q darüber gelegt ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 188
                              Fig. 18.Schuler's Münzenprägepresse.
                              
                           Nun ist in jedem Prägering ein schmaler, radial stehender
                              									Schieber r eingelassen, dessen aufwärts stehendes
                              									Zäpfchen in eine Curvennuth der Deckplatte q eingreift
                              									und da durch die aus dem Vorrathsbehälter s
                              									einfallenden Münzplättchen auffängt und in den Prägering einfallen lässt, indem der
                              									Schieber r zurückgezogen wird. Wenn nun ein Prägering,
                              									kurz bevor derselbe über die Prägestempel einrückt, die Tischauflage verlässt, so
                              									könnte das darin vorhandene Münzplättchen sich neigen oder herausfallen, was zu
                              									Fehlprägungen Veranlassung geben würde.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 188
                              Schuler's Münzenprägepresse.
                              
                           Um dieses zu verhindern, sind an dieser Stelle in der
                              									Tischauflage p
                              									zwei durch einen Federring gespannte Schieber t
                              									vorgesehen, welche durch den aufsteigenden Prägestempel geöffnet werden. Nach
                              									erfolgter Prägung tritt der dritte Prägering (in der Rechtsdrehung des Tisches o) über ein Loch der Tischauflage, während im
                              									Niedergange des oberen Stempelhalters i der Rollenhebel
                              										u den im Deckstück geführten Ausstossbolzen
                              									niedertreibt und die fertige Münze auswirft, welche durch das gebogene Abfallrohr in
                              									einen Sammelkasten gleitet. Um beim Fehlen eines Münzplättchens an der Prägestelle
                              									eine Beschädigung der Stempel zu verhindern, wird ein aus zwei Cylinderhälften
                              									bestehender Kuppelungsbolzen w in die senkrechte Lage
                              									gedreht (Fig. 21),
                              									wodurch der untere Schubstangentheil x frei und die
                              									Schubstange f verlängert wird. Diese Verdrehung des
                              									Bolzens w wird durch einen am linken Kurbelschenkel c angeschraubten Anschlagbolzen y besorgt, welcher an einen federgespannten Daumen z trifft, welcher mittels Reibung am Bolzen w
                              									sitzt. Sobald also bei dem Mangel eines Münzplättchens dieser Bolzen w unbelastet ist, vermag der Daumen z denselben in die senkrechte Lage (Fig. 21) zu drehen,
                              									wodurch die Verkuppelung der beiden Schubstangentheile f und x aufhört, was im Linksgange der Kurbel
                              										c, also im Aufhube, stattfindet. Dagegen stösst im
                              									Niederhube der untere Schubstangenkopf an einen in der Gestellplatte des
                              									Prägerahmens (1) angebrachten Gummibuffer, wodurch der
                              									Verschluss erfolgt. Bei regelrechtem Prägebetrieb wird daher dieser Kuppelungsbolzen
                              										w belastet sein, und daher der Anschlagbogen y einfach nur den Daumen z
                              									zum Schwingen veranlassen. Treten aber zufälliger Weise zwei Münzplättchen in einen
                              									Prägering ein, so tritt die Reibungskuppelung der Riemenscheibe a in Wirksamkeit, welche durch das Hebelgewicht 2 belastet ist.
                           
                              (Schluss folgt.)