| Titel: | Textilindustrie.Fadenplattirmaschinen. | 
| Autor: | H. Glafey | 
| Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, S. 191 | 
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                        Textilindustrie.Fadenplattirmaschinen.
                        Von H. Glafey,
                           								Regierungsrath, Berlin.
                        Mit Abbildungen.
                        Fadenplattirmaschinen.
                        
                     
                        
                           Bei der Anfertigung der verschiedenartigsten Posamente, in der Weberei, bei der
                              									Herstellung von Stickereien u.s.w., kommen Fäden in grossen Mengen zur Verwendung,
                              									welche den Namen plattirte Fäden, umsponnene Fäden oder Gimpen führen. Diese
                              									Halbfabrikate bestehen aus einer Unterlage, einer Seele oder einem Futter von
                              									minderwerthigem Materiale, z.B. Baumwolle, das mit einem werthvolleren Material, wie
                              									Wolle, Seide, Lahn o. dgl. belegt, plattirt oder umsponnen ist. Für die Herstellung
                              									derartiger. Fäden sind im Laufe der Jahre eine ganze Anzahl mechanischer Hilfsmittel
                              									in Vorschlag gebracht worden, welche unter dem Namen Plattirmaschinen,
                              									Umspinnmaschinen, Gimpenmühlen, Fadenmühlen u.s.w. bekannt sind; ihrer Darstellung
                              									seien die nachfolgenden Zeilen gewidmet.
                           Je nach der Steigung, mit welcher das Deckmaterial auf die Unterlage aufgewickelt
                              									bezw. mit derselben vereinigt wird, unterscheidet man Langplattirung und
                              									Kurzplattirung.
                           Je nach der Art und Weise, in welcher die Unterlage mit dem Deckmateriale versehen
                              									wird, lassen sich die mechanischen Hilfsmittel in zwei Klassen theilen. In die erste
                              									gehören alle diejenigen Vorrichtungen, bei denen die Vereinigung der Seele mit der
                              									Umhüllung durch Zusammendrehen (Zwirnen) herbeigeführt wird. Bei der zweiten Klasse
                              									von Vorrichtungen erfolgt das Auflegen des Plattirmaterials auf die Unterlage durch
                              									Umwickeln oder Umspinnen. Diese Vorrichtungen heissen deshalb auch schlechthin
                              									Umspinnmaschinen.
                           Diese Umspinnmaschinen zerfallen wieder in sogen. deutsche und französische
                              									Plattirmaschinen. Bei den ersteren erfolgt das Auflegen des Deckmaterials auf die
                              									Seele in schraubengangförmigen Windungen dadurch, dass die Spulen mit dem
                              									Deckmateriale bezw. dieses um die Seele kreisen; bei den französischen
                              									Plattirmaschinen dagegen dreht sich die Unterlage, und das Deckmaterial läuft in
                              									Folge dessen auf dieselbe auf.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 190
                              Fig. 1.Finedel.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 190
                              Fig. 2.Hakendrehrad.
                              
                           Ebenso wie bei der erstgenannten Hauptklasse von Plattirmaschinen können auch bei der
                              									zweiten entweder Unterlagen von abgepasster Länge oder sogen. endlose Unterlagen
                              									plattirt werden. Die Herstellung von Fabrikatender ersteren Art erfordert eine Hakendrehbahn mit
                              									Hakendrehrad an der einen und Finedelwagen an der anderen Seite, die Plattirung
                              									endloser Unterlagen dagegen bedarf einer Hakendrehbahn nicht.
                           Diejenigen Plattirvorrichtungen, bei denen die Vereinigung von Unterlage und
                              									Deckmaterial durch Zusammendrehen erfolgt, haben nur wenige Vertreter; sie finden in
                              									der Hauptsache nur für Langplattirung Anwendung. Handelt es sich um das Plattiren
                              									von Unterlagen von abgepasster Länge, so schweift man zuvörderst die für Unterlage
                              									oder Seele bestimmten Fäden zwischen einem Hakendrehrad, wie solches Fig. 2 zeigt, und dem Finedel (Fig. 1) auf. Nach dem Anschweifen dreht man die
                              									Unterlage, damit sie rund wird, ein wenig an und zwar nach derselben Richtung, in
                              									der später das Weiterdrehen erfolgen soll. Hat man sodann die Unterlage angespannt,
                              									so schweift man auf die gleichen Haken das Plattirmaterial, klopft die Einlage,
                              									damit sie in das Plattirmaterial hineinkriecht, dreht die Haken des Hakendrehrades
                              									abwechselnd nach rechts und links und endlich zwecks Vollendung der Plattirung im
                              									Sinne der ersten Drehung der Unterlage weiter, bis das Plattirmaterial die Einlage
                              									vollständig deckt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 191
                              Maschine von Lehmann für das Plattiren von Unterlagen.
                              
                           Für das Plattiren von Unterlagen durch Zusammendrehen unter Ausschluss eines
                              									Hakendrehrades hat A. Lehmann in Berlin eine Maschine
                              									in Vorschlag gebracht, deren Einrichtung sich aus den Fig. 3 bis 7 ergibt. Die Maschine
                              									besteht nach denselben aus drei parallel hinter einander stehenden Rahmengestellen
                              										abc, deren Pfosten seitlich schrägstehende
                              									Stifte s zur Aufnahme der Garnspulen r für die Unterlage und das Plattirmaterial tragen. Von
                              									den Spulen werden die Fäden den auf der Vorderseite der Rahmen vorgesehenen
                              									Fadenleitern oder Registern l al bl c
                                 									 zugeführt und gelangen von da nach dem Laufwagen w, welcher bei Drehung des Kettenrades k
                              									gleichzeitig mit der Längsbewegung auf der 25 bis 30 m langen Bahn mittels des
                              									Hakens ein Zusammendrehen der angeschlungenen Fäden herbeiführt.
                           Um den Kern oder die Seele aus zwei oder mehreren der Güte nach verschiedenwerthigen
                              									Materialien herstellen zu können und dabei eine gleichmässige Plattirung zu
                              									erzielen, haben die Fadenleiter oder Register eine besondere Einrichtung erhalten.
                              									Jeder Fadenleiter besteht im Wesentlichen aus einer verstellbaren Fadenleitplatte
                              										m und einem Fadenführer n.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 191
                              Maschine von Lehmann für das Plattiren von Unterlagen.
                              
                           An dem oberen Ende des Schaftes p, der mittels Gewindes
                              									und einer Mutter in geeignetem Lager an dem Spulenträger der Maschine befestigt
                              									wird, befindet sich ein wagerechter Ansatz, in welchem eine Rinne o (Fig. 6) eingeschnitten
                              									ist, und der seitlich einen Arm trägt. In diesem Arm wird die Stange m1, an deren Ende die
                              									Fadenleitplatte m sitzt, mittels einer Flügelschraube
                              									verstellbar gehalten. Der Schaft p trägt einen Ring,
                              									welcher ebenfalls durch eine Flügelschraube verstellbar festgelegt werden kann und
                              									eine Horizontalstange n1 besitzt, die zur Aufnahme des Fadenführers n dient. Der Fadenführer besteht aus einer mit einer Reihe von Löchern
                              									versehenen Schiene n, welche am unteren Ende in einLagerauge ausläuft.
                              									Eine Klemmschraube dient dazu, die Schiene n auf der
                              									Stange n1
                              									festzuschrauben. Die durch die Lochreihen der Fadenleitplatte m zugeführten Fäden laufen, in einer der Bohrungen der
                              									Führungsschiene n sich vereinigend, durch die Rinne o des Schaftes p zu der
                              									nächsten Fadenleitvorrichtung, in welcher dieselben zusammengedreht die nächste
                              									Umhüllung bezw. Plattirung erhalten.
                           Die Fadenleitvorrichtungen gestatten hierbei zufolge der Einstellbarkeit der
                              									Fadenleitplatten m gegen die Fadenführer n eine willkürliche Aenderung des Spitzenwinkels des
                              									Fadenkegels, durch welche die specifische Windungszahl der einzelnen Fadenlagen
                              									unabhängig von einander beliebig geändert werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 192
                              Fadenleiter von Rinek.
                              
                           Um zu verhindern, dass die Plattirfäden auf ihrem Wege durch den Fadenleiter mit
                              									einander in Berührung kommen und in Folge dessen unregelmässig auf die Unterlage
                              									auflaufen, hat J. Rinek in Easton, Pennsylvanien, in
                              									der amerikanischen Patentbeschreibung Nr. 170595 einen Fadenleiter in Vorschlag
                              									gebracht, der die aus den Fig.
                                 										8 und 9
                              									ersichtliche Einrichtung besitzt. Derselbe besteht aus einem mit centraler Bohrung
                              									versehenen Kegel c, durch welchen die Unterlage e in das Führungsrohr a
                              									eintritt, das mittels kegelförmiger Erweiterung durch Schrauben d auf dem Leitkegel c
                              									gehalten wird und zwar in einem Abstand von diesem, welcher der Dicke des
                              									Plattirmaterials h entspricht. Das letztere gelangt
                              									zwischen dem Kegel c und dem Fadenleitrohr a auf die Unterlage und kann dabei in Folge der Reibung
                              									an den beiden Leitorganen nicht aus seiner Lage kommen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 192
                              Fig. 10.Plattirvorrichtung von Combe und Magee.
                              
                           Die Plattirvorrichtung von Lehmann zeigt gegenüber der
                              									zum Plattiren eingerichteten Hakendrehbahn den Vortheil, dass mit dem Anschweifen
                              									der Fäden für die Unterlage nicht nur das Deckmaterial gleichzeitig aufgeschweift
                              									wird, sondern gleichzeitig auch ein Zusammendrehen beider Fadensysteme erfolgt.
                              									Erforderlich ist für den gesammten Arbeitsprocess jedoch noch eine Drehbahn, da der
                              									Wagen auf derselben entlang bewegt werden muss. Ersetzt man das Ausfahren desselben
                              									durch ein Aufwickeln, wie es z.B. bei der Anfertigung von Bindfäden, Schnüren u.s.w.
                              									üblich ist, so kann auch die Drehbahn wegfallen und der Arbeitsprocess wird ein
                              									vollständig continuirlicher.
                           Eine Plattirvorrichtung dieser Art, bei welcher also mit dem Zusammendrehen oder
                              									Zwirnen von Unterlage und Deckmaterial gleichzeitig auch ein Aufwinden der
                              									plattirten Unterlage erfolgt, zeigt Fig. 10. Sowohl
                              									die Unterlagfäden a, als auch die Deck- oder
                              									Plattirfäden b laufen bei dieser von Abram Combe und Thomas B.
                                 										Magee, Belfast (Englisches Patent Nr. 15661/1894), herrührenden Vorrichtung
                              									von Spulen ab und es gelangen die erstgenannten Fäden durch eine Registerplatte c zu dem Leitauge d, die
                              									Deckfäden b dagegen durch die Registerplatte f zu dem Leitauge c, wo
                              									sie mit der Unterlage zusammengezwirnt werden. Die hierzu erforderliche Drehung
                              									erhalten die beiden Fadensysteme durch einen Flügel g,
                              									welcher durch das Schneckenradgetriebe n in Umlauf
                              									gesetzt wird und in seinem Inneren zwei gerillte Abzugsscheiben k trägt, die durch das Schneckenradgetriebe hi unter Vermittelung der Stirnräder l in bekannter Weise ihre Drehung empfangen. Der Flügel
                              										g windet die plattirte Unterlage auf die gebremste
                              									Fadenspule o auf. Diese ruht auf einem Support p, welcher von einer Zahnstange q getragen wird, die wieder durch das mit ihr in Eingriff stehende Zahnrad
                              										r auf der Leitschiene s gehoben und gesenkt werden kann. Die auf und ab steigende Bewegung der
                              									Zahnstange hat eine auf und ab steigende Bewegung der Fadenspule zur Folge, wie sie
                              									für das regelrechte Aufwinden des Fadenmaterials nothwendig ist.
                           Macht es sich erforderlich, zwecks besserer Füllung der Unterlage, dieselbe noch mit
                              									einem Kern zu versehen, so wird dem Fadenleitauge d
                              									gleichzeitig noch ein System von Fäden zugeführt, die von einer Spule ablaufen,
                              									welche sich mit der gleichen Geschwindigkeit dreht, wie der Flügel, damit der Kern
                              									selbst eine Drehung nicht empfängt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 192
                              Fig. 11.Tellerplattirmaschine.
                              
                           Die deutschen Plattirmaschinen, bei denen also nach der oben gegebenen Erläuterung
                              									das Auflegen der Deckfäden auf die Unterlage durch Herumführen derselben um die
                              									letztere erfolgt, sind entweder solche, bei welchen gleichzeitig mehrere Fäden auf
                              									die Unterlage neben einander aufgelegt werden, oder solche, bei denen die Plattirung
                              									nur durch einen Faden erfolgt. Die erstgenannten Vorrichtungen bilden
                              									gewissermaassen den Uebergang von der Lang- zur Kurzplattirung, je weniger Fäden
                              									gleichzeitig auf die Unterlage aufgelegt werden, desto steiler wird die Windung des
                              									Plattirmaterials, sie wird bei Verwendung nur eines Fadens am steilsten sein. Liegt
                              									eine solche Plattirung vor, so haben wir eine Kurzplattirung und das erzeugte
                              									Product bezeichnet man schlechthin als Gimpe.
                           
                           Diejenigen deutschen Plattirmaschinen, bei denen gleichzeitig mehrere Deckfäden
                              									auf die Unterlage aufgelegt werden, nennt man Tellerplattirmaschinen, weil die das
                              									Deckmaterial tragenden Spulen auf einer Scheibe oder einem Teller angeordnet sind,
                              									der in Drehbewegung versetzt wird, während gleichzeitig die Unterlage durch eine in
                              									der Achsenrichtung befindliche Bohrung hindurchläuft.
                           Soll die Tellerplattirmaschine auf der Hakendrehbahn Verwendung finden, so muss der
                              									Spulenteller a (Fig. 11)
                              									ausser seiner Drehbewegung noch eine fortschreitende Bewegung auf der ruhenden
                              									Unterlage b ausführen. Erreicht wird dies durch
                              									Lagerung des genannten Tellers in einem Wagen c,
                              									welcher auf einer Schienenbahn entlang läuft.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 193
                              Fig. 12.Tellerplattirmaschinen mit vier Gängen von Stein.
                              
                           Bei der Tellerplattirmaschine, welche das Plattiren beliebig langer Unterlagen, also
                              									einen sogen. continuirlichen Betrieb ermöglicht, dreht sich der Teller in
                              									wagerechter oder senkrechter Ebene, und die Unterlage schreitet fort. Maschinen
                              									dieser Art haben eine vielseitige Ausbildung erfahren.
                           Fig. 12 veranschaulicht eine Tellerplattirmaschine
                              									mit vier Gängen, wie sie von der bekannten Firma G.
                                 										Stein, Berlin-O., ausgeführt wird. Am Fusse der Maschine befinden sich
                              									Rahmen zur Aufnahme der Rollen für die Einlage. Diese Rahmen empfangen von der
                              									Hauptwelle der Maschine aus mittels Stufenscheiben und Triebschnüren Drehbewegung,
                              									sobald es erforderlich ist, der Einlage Drehung zu geben. Von den Spulenrahmen
                              									gelangt die Einlage über eine kegelförmige Abzugstrommel zu dem Plattirteller,
                              									welcher von der Hauptwelle mit Hilfe der stehenden Welle und geeigneter
                              									Zwischenräder in Umlauf gesetzt wird. Der Plattirteller trägt etwa 60 bis 80 Spulen,
                              									deren jede etwa 20 g Seide fasst, welche eine Länge von 500 bis 600 m repräsentirt.
                              									Je nachdem man den Abzug der Unterlage durch einen Wirtel von kleinerem oder
                              									grösserem Durchmesser der Abzugstrommel bewirken lässt, wird die Plattirung eine
                              									mehr oder weniger dichte werden. Die angebrachte Zuleitung der Plattirfäden zu
                              									der Unterlage erfolgt durch einen gelochten ringförmigen Fadenleiter, wie ihn die
                              									Figur erkennen lässt.
                           Friedrich W. Huppelsberg in Brooklyn wendet nach der
                              									amerikanischen Patentbeschreibung Nr. 200302 an Stelle eines für alle Deckfäden
                              									gemeinsamen ringförmigen Fadenleiters für jeden Deckfaden einen besonderen
                              									Fadenführer d (Fig. 13 und 14) an. Sämmtliche
                              									Fadenführer werden in der Höhenrichtung verstellbar mittels Schrauben g an einem Führungsstück e
                              									für die Unterlage c gehalten, welches mit Hilfe der
                              									Arme f auf dem Teller a
                              									montirt ist. Durch Anwendung einzeln verstellbarer Fadenleitaugen ist man in der
                              									Lage, die Zuleitung der Deckfäden zu der Unterlage so zu regeln, dass dieselben sich
                              									genau neben einander auf die letztere auflegen.
                           Wesentlich verschieden in der Construction von den beiden vorstehend erläuterten
                              									Maschinen ist die in den Fig.
                                 										15 und 16
                              									dargestellte Maschine von F. Adams, Philadelphia.
                              									Dieselbe besitzt nach dem U. S. P. Nr. 492618 folgende Einrichtung. Die zu
                              									plattirende Unterlage a wird durch die hohle Spindel
                              										b geleitet, welche mittels der Mutter c auf einer Längsschiene der Maschine befestigt ist.
                              									Auf der Spindel b sitzt frei drehbar der Teller d, welcher mittels des Zahnrades e in Umlauf gesetzt werden kann. Auf seiner Oberseite
                              									trägt der genannte Teller auf Stiften eine der Deckfadenzahl entsprechende Anzahl
                              									von Spulen f, sowie ferner eine gleiche Zahl von Armen
                              										g, die erstens die Fadenführungsaugen h für die Deckfäden enthalten und zweitens an ihrem
                              									Kopf gemeinsam das mit Führungsmulde i versehene
                              									Leitstück k für die Unterlage. Die von den Spulen f ablaufenden Deckfäden gelangen durch die
                              									Führungsaugen h über die Spannstange l zu den Walzen mn. Die letzteren sind mit Gummibelag versehen
                              									und empfangen zum Zwecke des Abzugs der Deckfäden von den Spulen von der Welle q aus mittels des Schneckenradgetriebes rs und der Stirnräder op eine Drehbewegung. Die Welle q ist auf dem Teller d
                              									gelagert und unmittelbar über demselben mit einem Triebrad r1 ausgestattet, das mit einem auf der
                              									hohlen Spindel b lest montirten Zahntrieb v in Eingriff steht. Empfängt der Teller eine
                              									Drehbewegung, so wälzt sich das Rad r1 auf dem feststehenden Triebrad v ab, und dies hat zur Folge, dass die Welle q die Abzugswalzen mn in Umlauf setzt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 193
                              Fadenführer von Huppelsberg.
                              
                           Die durch dieselben gelieferten Plattirfäden gehen durch die
                              									Kammschiene t und gelangen von hier geordnet durch die
                              									Schlitzführung und Spannvorrichtung w, um
                              										schliesslichüber eine Kante der Mulde i des Leitstückes k auf die fortschreitende Unterlage aufzulaufen. Der
                              									Plattirteller dreht sich im Sinne des eingezeichneten Pfeiles und demgemäss auch das
                              									Leitstück k im gleichen Sinne. Es verhindert das
                              									letztere somit ein Durchbiegen der Unterlage in Richtung der auflaufenden
                              									Plattirfäden und sichert demgemäss eine gute Plattirung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 309, S. 194
                              Maschine von Adams.
                              
                           Eine Spindel für Umspinnmaschinen, bei welcher neben einer Bremsung der die
                              									Plattirfäden tragenden Spulen gleichzeitig eine Glättung des plattirten Materials
                              									stattfindet, ist Gegenstand des D. R. G. M. Nr. 71172 und eine Erfindung von G. Stein in Berlin. Die Spindel besteht aus einer
                              									durchbohrten Scheibe mit Schnurwirtel, auf welcher zwei Böcke aufgesetzt und durch
                              									Stehbolzen verbunden sind. An dem oberen Ende dieser Böcke ist die Glättvorrichtung
                              									montirt, welche aus einem Querstück mit Führungsrille für die plattirte Unterlage
                              									besteht, gegen welche mittels Druckschraube ein Drucksattel angepresst wird, der aus
                              									einer dünnen Metallplatte besteht und drehbar an dem genannten Querstück angeordnet
                              									ist. Die mit dem Plattirmaterial gefüllten Spulen werden durch Bolzen auswechselbar
                              									zwischen den Böcken gehalten und durch Klappen gebremst, welche mittels Federn gegen
                              									ihren Umfang angedrückt werden. Federn und Bremsklappen werden ebenfalls von
                              									Stehbolzen getragen, die die mehrfach genannten Böcke verbinden.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)