| Titel: | Die Anwendung des überhitzten Dampfes im Dampfmaschinenbetriebe. | 
| Autor: | O. Herre | 
| Fundstelle: | Band 312, Jahrgang 1899, S. 51 | 
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                        Die Anwendung des überhitzten Dampfes im
                           								Dampfmaschinenbetriebe.
                        Von O. Herre, Ingenieur
                           								und Lehrer.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 33 d.
                           								Bd.)
                        Die Anwendung des überhitzten Dampfes im
                           								Dampfmaschinenbetriebe.
                        
                     
                        
                           
                              b) Der Ueberhitzer von
                                    											Babcock und Wilcox in London.D. R. P. Nr. 84154.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 312, S. 51
                                 Ueberhitzer von Babcock und Wilcox.
                                 
                              Die schmiedeeisernen Ueberhitzungsrohre sind hier in Gruppen von je 4 Stück
                                 										angeordnet. Die Zerteilung des Dampfstromes erfolgt in einem schmiedeeisernen
                                 										Kasten von quadratischem Querschnitt, in den die Rohre eingewalzt sind. Die
                                 										Sammlung des Dampfes erfolgt in einem Kasten gleicher Konstruktion. Die Fig. 20 und 21 zeigen die
                                 										Anordnung dieses Ueberhitzers an dem Kessel der Firma Babcock und Wilcox. Der gesättigte Dampf wird dem Kessel durch das mit
                                 										Schlitzen versehene Rohr e entnommen und durch das
                                 										Doppelrohr d dem Verteiler b zugeführt. Eine Darstellung dieses prismatischen Kastens und des
                                 										Anschlusses der Rohre an denselben zeigen in grösserem Massstabe die Fig. 22 und 23. Der
                                 										Verschlussdeckel hat ovale Form und wird durch einen dünnen Kupferring
                                 										metallisch abgedichtet. Für je eine Gruppe von 4 Rohren ist ein Deckel
                                 										vorhanden. Aus dem Verteiler b (Fig. 20 und 21) gelangt der
                                 										Dampf in die ∪-förmigen nahtlosen Röhren, die von den
                                 										Feuergasen bei dem Uebergange vom ersten zum zweiten Zuge getroffen werden. Die
                                 										Verbindungsstellen liegen dabei möglichst geschützt. Der Dampf wird dann von dem
                                 										Vereinigerkasten c gesammelt und durch zwei
                                 										Dampfleitungen f zum Absperrventil a geführt, wo die Dampfleitung zur Maschine
                                 										anschliesst. Zur direkten Entnahme gesättigten Dampfes ist noch ein zweites
                                 										Absperrventil k am Oberkessel vorhanden. Eventuell
                                 										kann dieses Ventil auch benutzt werden, um den überhitzten Dampf vor seinem
                                 										Eintritt in die Maschine mit gesättigtem zu vermischen. Zwischen beiden Ventilen
                                 										ist zu diesem Zwecke eine durch den Hahn l
                                 										absperrbare Leitung vorhanden.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 312, S. 51
                                 Fig. 24. Ueberhitzer an einem Kessel System Baboock und Wilcox.
                                 
                              Der Ueberhitzer von Babcock und Wilcox ist noch mit
                                 										einer besonderen Vorrichtung versehen, die es gestattet, die Ueberhitzerrohre
                                 										während des Anheizens des Kessels mit Wasser zu füllen. Hierdurch wird
                                 										vermieden, dass die Rohre, welche sonst entleert wären, von den heissen
                                 										Feuergasen beschädigt werden. Von dem Wasserraum des Oberkessels (Fig. 20 und 21) zweigt am
                                 										hinteren Ende eine dünne Leitung ab, die zu einem Dreiwegehahn führt. Dieser
                                 										Hahn steht dann durch eine weitere Leitung mit dem unteren Dampfkasten c, des Ueberhitzers in Verbindung. Soll der
                                 										Ueberhitzer mit Wasser gefüllt werden, so ist das Ventil am Oberkessel zu öffnen
                                 										und der Dreiwegehahn so einzustellen, dass die beiden Leitungen kommunizieren,
                                 										der Abfluss dagegen abgesperrt ist. Das Wasser steigt dann in den Ueberhitzer
                                 										und in die Rohre d und f. Das Ventil a muss dabei geschlossen
                                 										sein; der Hahn l ist zu öffnen. Die
                                 										Ueberhitzerrohre wirken dann beim Anheizen als Verdampfer. Ist genügend Dampf
                                 										entwickelt, dass der Betrieb aufgenommen werden kann, so schliesst man das
                                 										Ventil an der hinteren Stirnseite des Oberkessels, sperrt also den Wasserzufluss
                                 										ab und dreht den Dreiwegehahn derart, dass das Wasser aus dem Ueberhitzer
                                 										abfliessen kann. Sobald aus der Abflussleitung nur noch Dampf abströmt,
                                 										schliesst man den Abfluss durch den Dreiwegehahn ab, öffnet das Ventil aund schliesst den Hahn l, um überhitzten Dampf zu erhalten.
                              Fig. 24 zeigt den Ueberhitzer an einem Kessel
                                 										System Babcock und Wilcox. An Stelle des erwähnten
                                 										Dreiwegehahns ist hier ein Ventil verwendet.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 312, S. 52
                                 Ueberhitzer von Babcock und Wilcox an einem Zweiflammrohrkessel.
                                 a Dampf vom Ueberhitzer; b
                                    											Dampf zum Ueberhitzer.
                                 
                              Fig. 25 bis 27 zeigen den
                                 										Ueberhitzer in Verbindung mit einem Zweiflammrohrkessel. Der Ueberhitzer ist
                                 										doppelt angeordnet; jede Abteilung liegt an der Stelle, wo die aus den
                                 										Flammrohren austretenden Feuergase in die Seitenzüge einbiegen. Die Dampfkästen
                                 										sind dabei stehend ausgebildet. Die Führung des Dampfes und die Anordnung der
                                 										Wasserfüllvorrichtung ist aus den Abbildungen deutlich ersichtlich.
                              In den Fig. 28 bis
                                 											30 ist die
                                 										Ueberhitzungsanlage dargestellt, wie sie bei der Kesselanlage der elektrischen
                                 										Strassenbahn in Hannover ausgeführt wurde. Der gesättigte Dampf verlässt den
                                 										Kessel durch den Krümmer C, durchströmt das
                                 										Knierohr D und teilt sich in E in die beiden Zweige F. Nachdem der Dampf den liegend angeordneten Ueberhitzer passiert
                                 										hat, gelangt er durch die beiden Leitungen G nach
                                 										dem ⊥-Stück H, wo ein Thermometer angebracht ist,
                                 										und von hier durch den Krümmer K in die
                                 										Hauptleitung T. Der Ueberhitzer erhält hier wieder
                                 										die Wärme der Feuergase am Ende des ersten Zuges. Nach Versuchen, die seitens
                                 										des Betriebsingenieurs der betreffenden Zentrale vorgenommen wurden, ergab sich
                                 										an der Einbaustelle des Ueberhitzers eine Temperatur der Heizgase von 650° C.
                                 										Die höchste Temperatur des überhitzten Dampfes betrug dabei 300 ° C. Obwohl man
                                 										nun aus betriebstechnischen Gründen den überhitzten Dampf mit gesättigtem so
                                 										weit mischte, dass das Thermometer am Hochdruckschieberkasten der Maschine
                                 										nur eine Ueberhitzung von 20° C. zeigte, so wurde doch noch eine Kohlenersparnis
                                 										von 8,2 % gegen früher erreicht. Dieses günstige Ergebnis veranlasste zu
                                 										weiteren Nachbestellungen.
                              Nach einer Mitteilung der Firma G. E. Belliss und
                                    											Co. in Birmingham, deren Betriebskesselanlage aus Kesseln mit
                                 										Ueberhitzern System Babcock und Wilcox besteht,
                                 										ergaben sich bei Versuchen mit einer 300-pferdigen Kondensationsdampfmaschine
                                 										für eine Siemens – Dynamo nachstehende Resultate (s. Tab. XII).
                              Dies ergibt bei sehr geringer Ueberhitzung . immer noch eine Ersparnis von 6 %, bei Ueberhitzung von 50° C.
                                 										dagegen etwa 14 % Ersparnis.
                              Tabelle XII.
                              
                                 
                                    Ueberhitzer
                                    Temperatur des Dampfes
                                    Speisewasser-verbrauch
                                    
                                 
                                    am Kessel
                                    an d. Maschine
                                    
                                 
                                    ganz eingeschaltet
                                    nicht gemessen
                                        224 °C.
                                        8,947 kg
                                    
                                 
                                    teilweise eingeschalt
                                        269 °C.
                                    179 „
                                      9,740 „
                                    
                                 
                                    ausgeschaltet
                                    174 „
                                    174 „
                                    10,274 „
                                    
                                 
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 312, S. 52
                                 Ueberhitzungsanlage bei der Kesselanlage der elektrischen Strassenbahn in
                                    											Hannover.
                                 a Eckventil von 30 mm l. W.; b
                                    
                                    											Thermometer; c Hauptdampfleitung von 250 mm l. W.; d Dreiwegehahn, 30 mm l.
                                    											W.; e Reinigungsthüren von 450 × 450 mm l. W.
                                 
                              Nach einer Angabe der Firma Babcock und Wilcox sind
                                 										etwa 350 Ueberhitzer ihres Systems im Betrieb, darunter 44 Stück in Deutschland.
                                 											In
                                 										Verbindung mit dem Wasserrohrkessel der Firma beträgt die Erhöhung der
                                 										Temperatur des Dampfes durch den Ueberhitzer gewöhnlich 70 bis 100 ° C.
                              
                           
                              c) Der Ueberhitzer von Simonis und
                                    											Lanz in Sachsenhausen-Frankfurt a. M.
                              Die ∪- oder S-förmigen
                                 										schmiedeeisernen Röhren sind Wer teilweise parallel, teilweise hintereinander
                                 										geschaltet. Fig. 31
                                 										bis 33 zeigen einen
                                 										Ueberhitzer von 81,5 qm Heizfläche mit selbständiger Feuerung, wie er in solchen
                                 										Fällen verwendet wird, wo die vorhandene Kesselanlage den Einbau von mehreren
                                 										Einzelüberhitzern an den Kesseln nicht ermöglicht.
                              An der Stirnseite des Ueberhitzers ist eine schmiedeeiserne geschweisste Kammer
                                 										angeordnet, die durch Zwischenwände in mehrere Abteilungen getrennt ist. Der von
                                 										den Kesseln kommende Dampf strömt in die unterste Kammerabteilung ein und
                                 										verteilt sich auf die 18 parallel geschalteten ∪-förmigen Röhren, die ihn der zweiten Kammerabteilung zuführen. Solcher
                                 										Rohrgruppen sind dann bei dem Ueberhitzer in Fig. 31 bis 33 drei
                                 										hintereinander geschaltet. Von der oberen Abteilung wird dann der Dampf direkt
                                 										zur Maschine geführt. Die Feuerung ist eine Schüttfeuerung mit geneigt liegendem
                                 										Planrost, der auf Rollen vorgezogen werden kann. Die Heizgase Umspülen in
                                 										mehreren Windungen die Ueberhitzerrohre und gelangen dann direkt in den Fuchs.
                                 										Es wäre gewiss empfehlenswert, die noch beträchtlich heissen Abzugsgase in einem
                                 										Ekonomiser zur Vorwärmung des Speisewassers zu verwenden. Da der Ueberhitzer
                                 										jedenfalls bis etwa 300° C. zu überhitzen gestatten muss, so werden die
                                 										Abzugsgase voraussichtlich mit 450 bis 550 ° C. in den Fuchs entweichen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 312, S. 53
                                 Ueberhitzer von Simonis und Lanz.
                                 
                              Die allgemein übliche Anordnung des Ueberhitzers an den Kesseln der Firma zeigen
                                 											Fig. 34 bis
                                 											36. Diese durch
                                 										D. R. G. M. geschützte Ausführungsart hat besonders bezüglich der
                                 										Regulierfähigkeit der Temperatur manche Vorzüge. Der Kesseldampf passiert
                                 										zunächst im Dampfdome eine Wasserabscheidungsvorrichtung im mehrmaligen
                                 										Richtungswechsel, tritt hierauf durch Ventil C in
                                 										das Rohr D und von hier in die erste Abteilung
                                 										der schmiedeeisernen Kammer. Diese ist in der Seitenmauer des Kessels eingebaut.
                                 										Die hier S-förmigen Ueberhitzerrohre liegen quer zum
                                 										Kessel. Bei diesem Ueberhitzer von 28,18 qm Heizfläche für einen Kessel von 200
                                 										qm Heizfläche sind je 10 Röhre parallel geschaltet. Die kleinen Pfeile in Fig. 34 geben
                                 										deutlich die Richtung an, in welcher die Rohre durchströmt werden. Die erste
                                 										Kammerabteilung liegt links unten; hierbei durchströmt der Dampf die linke
                                 										Hälfte der Rohre und gelangt in die obere zweite Kammerabteilung. Von hier aus
                                 										tritt der Dampf in die rechte Hälfte der Rohre und sammelt sich in der rechts
                                 										unten liegenden dritten Abteilung. Durch das Rohr F
                                 										gelangt der Dampf zur Maschine. Es sind hier demnach 2 Gruppen hintereinander
                                 										geschaltet. Das Ventil G ist bei Betrieb mit
                                 										überhitztem Dampf geschlossen; soll der Ueberhitzer ausgeschaltet werden, so
                                 										sind die Ventile G und E zu schliessen und Ventil G zu
                                 										öffnen.
                              Die Heizgase, welche die vordere Hälfte der Dampfkesselrohre passiert haben,
                                 										teilen sich dann bei der in Fig. 34 gezeichneten
                                 										Stellung der Klappe A. Ein Teil umspült den
                                 										Ueberhitzer, der andere Teil den Oberkessel. Wird die Klappe A nach links gelegt, so gehen alle Heizgase durch
                                 										den Ueberhitzer; der Oberkessel liegt dann im toten Zuge. Soll der Ueberhitzer
                                 										ganz ausgeschaltet werden, so ist die Klappe A nach
                                 										rechts zu legen. Es wird dann nur der Oberkessel geheizt. Ausserdem ist für
                                 										diesen Fall noch die Klappe B angeordnet, durch
                                 										deren Schluss die Ueberhitzerrohre auch vor der strahlenden Wärme geschützt
                                 										werden; doch ist dies nicht unbedingt nötig. Diese Einrichtung ermöglicht eine
                                 										gute Regulierung der Temperatur und gewährt auch den Vorteil, dass eventuell ein
                                 										einzelnes Rohr ausgewechselt werden kann, wozu in der Seitenwand eine
                                 										entsprechende verschliessbare Oeffnung vorgesehen ist. Durch einen
                                 										Russabblaseapparat kann der Ueberhitzer von Russ und Flugasche gereinigt
                                 										werden.
                              Die vorstehend beschriebene Anordnung kann jedoch nur verwendet werden, wenn zur
                                 										Seite des Kessels ein Bedienungsgang vorhanden ist. Fehlt dieser, wenn die
                                 										einzelnen Kessel einer Anlage dicht aneinander liegen, so muss die Anordnung
                                 										gewählt werden, die in den Fig. 37 bis 40 dargestellt ist.
                                 										Die schmiedeeiserne Kammer liegt hierbei in der vorderen Stirnwand, die Rohre
                                 										sind längs zum Kessel angeordnet. Der Nachteil dieser Ausführungsweise liegt
                                 										darin, dass beim ausgeschalteten Ueberhitzer auch der Oberkessel ohne Heizung
                                 										bleibt, weil die Klappe A geschlossen werden muss.
                                 										Die Heizgase gehen also direkt nach dem letzten Zuge. Ausserdem nehmen die Rohre
                                 										beim Betriebe die Wärme besser auf, wenn sie quer zum Strome der Heizgase liegen
                                 										und diese zum Richtungswechsel und zu Wirbelbewegungen veranlassen, wie es bei
                                 										der vorhergehenden Anordnung der Fall ist.
                              Die Ueberhitzung lässt sich bis zu 100° treiben und kann in diesen Grenzen
                                 										beliebig eingestellt werden. Der häufige Richtungswechsel des Dampfes in den
                                 										Rohren und besonders die Mischung und Zerteilung in den Kammerabteilungen
                                 										bringen andererseits eine sehr gleichmässige Ueberhitzung zu Stande.
                              Die Leistungsfähigkeit des Ueberhitzers und des Kesselsystems der Firma Simonis und Lanz lässt sich aus den folgenden
                                 										Versuchsdaten beurteilen, die dem Berichte des Oberingenieurs Hugo Seidler in Budapest entstammenZeitschrift des
                                          													Vereins deutscher Ingenieure, 1898 S. 552..
                              Die betreffende Anlage der Druckerei „Pallas“
                                 										in Budapest besteht aus 2 stehenden Auspuff-Verbundmaschinen von etwa 207
                                 										Umdrehungen in der Minute und einer Normalleistung von 40 e; sie wurde von der Nicholson-Maschinenfabrik, A.-G., in Budapest geliefert. Die Maschinen
                                 										dienen zum Dynamoantrieb. Die Kesselanlage besteht aus 2 Wasserrohrkesseln von
                                 											Simonis und Lanz mit je 1 Ueberhitzer.
                                 										Letzterer ist seitlich an den Kesseln angebaut, etwa in ähnlicher Weise wie bei
                                 										dem Hering'schen Ueberhitzer Fig. 17 bis 19. Der Auspuffdampf
                                 										wird zur Speisewasservorwärmung benutzt, ausserdem ist ein Ekonomiser vorhanden.
                                 										Die erzielten Resultate enthält Tabelle XIII im Auszug.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 312, S. 54
                                 Ueberhitzer von Simonis und Lanz.
                                 
                              Der Dampfverbrauch von etwa 9,3 kg für 1 i in 1 Stunde, bezw. von 10,65 kg für 1 e in 1 Stunde, sowie der Kohlenverbrauch von
                                 										1,14 kg bezw. 1,3 kg für 1 i bezw. 1
                                 											e in 1 Stunde ist mit Rücksicht auf
                                 										einen Auspuff-Schnellläufer von etwa 45 e ganz besonders gering und lässt den Vorteil der Ueberhitzung
                                 										deutlich erkennen. Ebenso muss der erzielte Kesselwirkungsgrad von 0,756 bezw.
                                 										0,779 als ein sehr guter bezeichnet werden.
                              Tabelle XIII.
                              
                                 
                                    Versuchsdauer
                                    
                                    8,5 Std.
                                    8 Std.
                                    
                                 
                                    Mittlere Dampfspannung am Kessel
                                    kg
                                    9,91
                                    9,98
                                    
                                 
                                    Dampftemperatur am Kessel
                                    °C.
                                    182,68
                                    182,97
                                    
                                 
                                    Mittlere Dampftemperatur hinter dem  
                                       												Ueberhitzer
                                    „
                                    278,00
                                    255,10
                                    
                                 
                                    Ueberhitzung
                                    „
                                    95,32
                                    72,13
                                    
                                 
                                    Indizierte Gesamtleistung
                                    
                                       
                                       i
                                       
                                    53,56
                                    53,23
                                    
                                 
                                    Effektive „
                                    
                                       
                                       e
                                       
                                    46,72
                                    46,43
                                    
                                 
                                    Kohlenverbrauch gesamt
                                    kg
                                    525,57
                                    479,10
                                    
                                 
                                                „               für 1 i in der Stunde
                                    „
                                    1,154
                                    1,125
                                    
                                 
                                                „                „  1 e. „   „      „
                                    „
                                    1,320
                                    1,289
                                    
                                 
                                    Temperatur des Speisewassers vor dem  
                                       												Vorwärmer
                                    °C.
                                    ∾ 15
                                    ∾ 15
                                    
                                 
                                    Temperatur des Speisewassers hinter dem  
                                       												Vorwärmer
                                    „
                                    72,7
                                    71,2
                                    
                                 
                                    Speisewassermenge gesamt
                                    kg
                                    3995
                                    4074
                                    
                                 
                                                „                  für 1 i in der Std.
                                    „
                                    9,03
                                    9,56
                                    
                                 
                                                „                   „  1 e „   „    „
                                    „
                                    10,35
                                    10,96
                                    
                                 
                                    Verhältnis, Speisewasser: Kohle
                                    
                                    7,83
                                    8,5
                                    
                                 
                                    Heizwert der Kohle
                                    W.-E.
                                    6579
                                    6820
                                    
                                 
                                    Wirkungsgrad der Kesselanlage
                                    
                                    0,756
                                    0,779
                                    
                                 
                              
                           
                              d) Ueberhitzer von C. Budil in
                                    											Königgrätz.Oesterr. Pat. vom 15. Mai 1897.
                              Die Fig. 41 bis 43 stellen diesen
                                 										Ueberhitzer dar. Es sind je 4 gerade Rohre zu einer Gruppe zusammengefasst. Die
                                 										Enden der Rohre sind in schmiedeeiserne Platten eingewalzt und die Platten mit
                                 										Gusskörpern dampfdicht verschraubt. Der Dampf durchströmt 4 Rohre, sammelt sich
                                 										im Gusskörper und wird dann wieder in 4 Ströme zerlegt. Die Rohrgruppen sind
                                 										hintereinander geschaltet und bilden eine S-förmige
                                 										Rohrschlange.
                              Ob dieser Ueberhitzer schon praktische Verwendung gefunden hat, ist dem Verfasser
                                 										unbekannt. Die Anzahl der Dichtungsstellen ist bei dieser Bauart ungewöhnlich
                                 										hoch und liesse sich ohne weiteres auf die Hälfte vermindern, wenn anstatt der
                                 										geraden Röhren ∪-förmig gebogene verwendet würden und
                                 										die oberen Verbindungskörper ganz in Wegfall kämen. Die Ausdehnung der Röhren
                                 										bei einseitiger Erwärmung wäre dann auch eine ungehinderte.
                              Die unter c) und d)
                                 										behandelten beiden Systeme von Simonis und Lanz und
                                 											C. Budil gehören eigentlich nur bedingungsweise
                                 										in die hier behandelte Gruppe der Ueberhitzer, weil bei ihnen die Rohrgruppen
                                 										zum Teil auch hintereinander geschaltet sind. Ein Vergleich mit dem unter a) behandelten Ueberhitzer von Hering zeigt aber, dass der Unterschied dieser
                                 										Systeme nicht so bedeutend ist und ihre Erledigung an dieser Stelle berechtigt
                                 										erscheint. Zu dieser Ueberhitzergruppe wären dann noch Weiter zu zählen:
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 312, S. 55
                                 Ueberhitzer von Simonis und Lanz.
                                 
                              
                           
                              
                                 e) Der Ueberhitzer von
                                    												McPhailThe Engineer, 1894 S. 121 und 140 und
                                          													1895 S. 228.,
                                 
                              dessen Konstruktion die grösste Aehnlichkeit mit dem
                                 										System von Babcock und Wilcox hat, da bei demselben
                                 										auch ∪-förmige Röhren in schmiedeeiserne Kammern von
                                 										prismatischer Form eingewalzt sind. Die Kammern sind mit einer schmiedeeisernen
                                 										Platte an Stelle der einzelnen Handverschlüsse abgeschlossen. Das
                                 										Charakteristische dieses Ueberhitzers besteht darin, dass nur mässige
                                 										Ueberhitzung erzielt werden soll und dass der überhitzte Dampf zu diesem Zwecke
                                 										nach dem Verlassen des Ueberhitzers noch durch den Wasserraum des Kessels
                                 										in Röhren geleitet wird.
                              
                           
                              
                                 f) Der Ueberhitzer der Firma
                                    											Carlshütte in Altwasser.
                                 
                              Die vertikalen, in einer besonderen Kammer hinter dem zweiten Zuge eingebauten
                                 										Ueberhitzerröhren sind Mannesmannröhren und ∪-förmig
                                 										angeordnet. Eine Darstellung der Kesselanlage mit diesem Ueberhitzer für die
                                 										Elektrizitätswerke in Waldenburg enthalten die Mitt. a.
                                    											d. Prax. des Dampfk.- u. Dampfmaschin.-Betriebes, 1898 S. 289.
                              
                           
                              
                                 g) Der Ueberhitzer von Grouvelle
                                    											und Arquembourg.
                                 
                              Eine eingehende Beschreibung dieses Systems findet sich in D. p. J., 1896 300 256,
                                 										weshalb hier darauf verwiesen wird. Dieser Ueberhitzer hat Aehnlichkeit mit der
                                 										Bauart des Hering'schen Ueberhitzers, indem auch
                                 										hier mehrere S-förmige Röhren parallel nebeneinander
                                 										liegen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 312, S. 55
                                 Ueberhitzer von Budil.
                                 
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)