| Titel: | J. E. Reinecker's Werkzeugmaschinen. | 
| Autor: | Th. Pregél | 
| Fundstelle: | Band 312, Jahrgang 1899, S. 183 | 
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                        J. E. Reinecker's Werkzeugmaschinen.
                        Von Prof. Th. Pregél in
                           								Chemnitz.
                        (Schluss des Berichtes S. 169 d. Bd.)
                        J. E. Reinecker's Werkzeugmaschinen.
                        
                     
                        
                           Universal-Langtischfräsemaschine.
                           In einem früheren Bande von D. p. J. 1896 299 * 250 ist diese Maschine mit allen Einzelheiten nach
                              									Originalzeichnungen beschrieben worden, worauf hier verwiesen wird. Der Langtisch
                              									mit aufgesetztem Spindelstöckchen und Reitstock liegt auf der ebenso langen Bahn des
                              									Unterschlittens auf, welcher auf der Bettführung eine beschränkte selbstthätige
                              									Querverschiebung erhält. Seitlich zum Tischwerk ist ein einseitiger Ständer auf der
                              									Bettplatte aufgestellt, an dessen breiter, senkrechter Führungsbahn der
                              									Fräseschlitten befestigt wird, welcher über der Fräsespindel noch ein hierzu
                              									paralleles ausschiebbares Stützrohr für den Fräsedorn enthält, welcher ausserdem in
                              									einem leichten Seitenböckchen noch einmal Unterstützung findet.
                           
                        
                           Einfache Langtischfräsemaschine (Fig. 19 bis 22).
                           Während bei der vorerwähnten Universal-Langtischfräsemaschine die Anlage der
                              									Hauptteile sowohl als auch die besonderen Einrichtungen der allgemein bekannten
                              									Winkeltischfräsemaschine sich nähern, entspricht der Bau dieser
                              									Langtischfräsemaschine mehr dem Charakter der gewöhnlichen Tischhobelmaschine,
                              
                              									allerdings mit dem grundsätzlichen Unterschiede, dass der langen Tischplatte die
                              									Schaltbewegung zugewiesen wird. Eine solche Maschine ist bereits früher (vgl. D. p. J. 1896 299 * 253)
                              									vorgeführt worden, wobei, um Wiederholungen zu vermeiden, im folgenden das
                              									abgeänderte Tischschaltwerk beschrieben werden soll. Unmittelbar vom Deckenvorgelege
                              									ist die fünf läufige Stufenscheibe (Fig. 19) bethätigt,
                              									deren Rädervorgelege mittels Stabkeil in der Weise eingerückt wird, dass bei
                              									langsamer Gangart der Stabkeil in die Keilnut des grossen Rades (rechts) eingelegt
                              									ist, während bei rascher Gangweise dieser Stabkeil in der Keilnut des kleinen
                              									Stufenscheibengetriebes liegt, so dass die auf festen Bolzen freilaufenden
                              									Schwesterräder, sowie das grosse Rad (rechts) lose mitgehen. Wenn aber der Stabkeil
                              									ganz eingeschoben wird, so gelangt derselbe in die Ringnut des kleinen Getriebes, so
                              									dass bei fortlaufender Stufenscheibe das Schaltwerk abgestellt ist.
                           Mittels einer Winkelwelle wird bei eingerückter Stufenscheibe der Betrieb auf die lange
                              									Steuerwelle im Langbett übertragen, von welcher durch eine kurze Zwischenwelle (Fig. 20 und 21) die im Eingriff mit der Tischmulde befindliche
                              									Triebschraube bethätigt wird. Hierzu sind zwei verschiedene Zwischengetriebe für den
                              									Arbeits- und Leergang gewählt, die mittels Stellhebelwerke (Fig. 21 rechts oben) ein- und ausrückbar sind.
                           Für die Schaltung des Langtisches im Arbeitsgang dient das Schneckentriebwerk (Fig. 20 links), welches
                              									mittels Stirnräder die kurze Tischschraube treibt. Um nun nach beiden Richtungen hin
                              									den Schaltungsdruck möglichst reibungslos aufzufangen, sind beiderseitig
                              									Kugelringlager vorgesehen. Bei ausgelöstem Schneckentriebwerk kann ferner durch den
                              									Nachbarhebel ein Zwischenstirnrad (Fig. 20 rechts) in das
                              									vorerwähnte Stirnrad der Zwischenwelle in Eingriff gebracht werden, wodurch der
                              									Tischrücklauf bedingt wird. Dieser Nachbarhebel mit dem Zwischenrad findet
                              									selbstverständlich seine Schwingungsachse an der langen Steuerwelle im Bett, an
                              									welcher auch ein mit dem Zwischenrade stets eingreifendes Getriebe sitzt.
                              									Bemerkenswert ist die ausserordentlich praktische Lagerung der Zwischentriebwerke an
                              									Deckelteilen von Bettfenstern, wie es am einfachsten an der Winkelwelle für den
                              									Schaltbetrieb (Fig. 19)
                              									ersichtlich ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 183
                              Einfache Langtischfräsemaschine.
                              
                           Während bei Langtischfräsemaschinen mit kürzeren Arbeitsperioden (bis zu ½ Stunde
                              									Dauerbetrieb) der Schneckenradantrieb für die Fräsespindel sich vorzüglich bewährt
                              
                              
                              									hat, wird bei langen Tischfräsemaschinen mit ununterbrochenem mehrstündigem
                              									Arbeitsgang der Antrieb mittels Winkelwelle und einfachem Stirnradpaar (Fig. 22) bevorzugt. Am seitlichen Hauptständer führt
                              									sich senkrecht der Lagerschlitten, in dessen vorderem Auge die konisch ausgebohrte
                              									Lagerbüchse cylindrisch eingesetzt ist, während im hinteren Lagerauge die
                              									cylindrisch ausgebohrte, federnde Schlitzbüchse konisch eingepasst wird, wozu
                              
                              									Ringmuttern dienen. Ebenso wird die hohle Fräsespindel an ihrem vorderen Kegelzapfen
                              									mittels Ringmuttern an die Lagerbüchse gestellt, während der achsiale Arbeitsdruck
                              									vermöge eines Kugelspurringes möglichst reibungslos aufgefangen wird. Durch
                              									Vermittelung einer Bundschraube wird der konisch eingepasste Fräsedorn in die
                              									Fräsespindel eingesetzt und durch die achsiale Bundschraube gehalten, während zur
                              									Stützung des freien Dornendes ein stellbares Lagerböckchen dient, welches an einem
                              									leicht gehaltenen Seitenständer befestigt wird. Das grosse Stirnrad läuft mit seiner
                              									Nabenverlängerung im hinteren Lagerauge und treibt unmittelbar mittels Längskeiles
                              									die Fräsespindel. Getrieben wird das grosse Stirnrad durch eine kurze, im
                              									Lagerschlitten seitlich lagernde Zwischenwelle, welche durch übersetzende
                              									Winkelräder von der stehenden Keilnutwelle bethätigt werden, die durch die
                              
                              									Halsnabe des im Lagerarm gehaltenen Winkelrades sich schiebt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 183
                              Fig. 21. Einfache Langtischfräsemaschine.
                              
                           Bei der Langtischfräsemaschine Nr. 3 beträgt der Schalthub des Tisches 3000 mm, der
                              									kleinste und grösste Abstand Tischoberkante bis Spindelmitte 125 bezw. 500 mm, der
                              									freie innere Ständerraum 725 mm und die achsiale Spindelverstellung 20 mm. Die 300
                              									mm grosse und 120 mm breite Antriebscheibe des Decken Vorgeleges läuft mit 470
                              									Minutenumdrehungen, die 250 mm grosse und 90 mm breite Riemenscheibe für den
                              
                              									Schaltbetrieb mit 450 Minutenumdrehungen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 183
                              Fig. 22. Einfache Langtischfräsemaschine.
                              
                           
                        
                           Grosse doppelte Langtischfräsemaschine.(Fig. 23 bis 26).
                           Der Aufbau dieser Maschine ist in folgender Weise durchgeführt. An das in der
                              									Längsrichtung geteilte Hauptbett mit winkelrechten Führungsbahnen für den einfachen
                              									Langtisch sind beiderseitig zwei erhöhte, zur Tischrichtung winkelrecht liegende
                              									Prismabettungen angesetzt, auf welchen die beiden senkrechten Seitenständer, durch
                              									eine gemeinschaftliche Kopfplatte überdeckt, einen geschlossenen Rahmen von etwas
                              									veränderlicher lichter Weite bilden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 184
                              Fig. 23. Grosse doppelte Langtischfräsemaschine.
                              
                           (Die punktierte Lage der stehenden Seitenwellen [Fig. 23]
                              									zeigt die Verschiebungsmöglichkeit an.) An den senkrechten Ständerbahnen ist je ein
                              									mittels Tragspindel stellbarer, entlasteter Lagerschlitten angeordnet. Nach Bedarf
                              									wird durch die oberen Augen beider Schlitten ein Standrohr geschoben, an welchem
                              									zweckentsprechend ein, seltener zwei Fräsedornhalter anzubringen sind. Ebenso wird
                              									gewöhnlich ein beiden Fräsespindeln gemeinschaftlicher Fräsedorn eingespannt, wozu
                              									die vorerwähnte Ständerverschiebung notwendig wird, was gegenüber einer
                              									Spindelverschiebung entschieden günstiger sein soll. Uebrigens können an einem
                              									besonderen Brustbalken noch ein oder auch zwei stehende Fräsewerke angebracht
                              									werden, welche ihren Antrieb durch hebelgelenkige Zwischenräder bezw. von einer
                              									wagerechten Keilnutwelle mittels Schneckentriebwerken erhalten, wie dies in Fig. 24 (oben) angedeutet ist. Ueber die besonderen
                              									Einrichtungen des Antriebes der beiden wagerechten Fräsespindeln ist bereits im
                              
                              									vorhergehenden Abschnitt ausführlich berichtet worden. Nachzutragen ist hier nur
                              									noch die eigenartige, durch die Ständerverschiebung bedingte Einleitung dieses
                              									Antriebes auf die seitlichen stehenden Keilnutwellen für die Winkelräder am
                              									Schlitten jeder Maschinenseite, für welche je ein besonderes Deckenvorgelege mit
                              									vierläufiger Stufenscheibe vorhanden ist. Mittels je einer Winkelwelle wird von
                              									der am Querbetthinterteil lagernden Stufenscheibe (Fig. 25) eine hierzu
                              									parallele wagerechte Keilnutwelle an deren Vorderteil betrieben, über welche sich
                              									die Nabe des im standerauge gehaltenen Winkelrades schiebt, von welchem die
                              									senkrechte seitliche Keilnutwelle nach oben abzweigt. Abgestellt wird der
                              									beiderseitige Fräsebetrieb durch Verlegung der Antriebriemen des Vorgeleges auf die
                              									Losscheiben, deren Riemengabeln in den Bereich am Standplatz des Arbeiters reichen.
                              									Von diesem Punkte aus müssen auch alle übrigen Schalteinrichtungen erreichbar sein,
                              									mit einziger Ausnahme des Räderwechsels an der Stufenscheibe für den Schaltgang.
                              									Dagegen erfolgt bei dieser grossen Maschine die Abstellung des Schaltungsbetriebes
                              									vermöge einer Zahnkuppelung an der langen Steuerwelle (an dem Winkelgetriebe
                              									rechts), wobei der Gabelhebel für den Kuppelungsmuff durch ein Hebelgestänge am
                              									grossen Griffrad (links) bewegt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 184
                              Fig. 24. Grosse doppelte Langtischfräsemaschine.
                              
                           Mit dem vorbezeichneten grossen Griffrade (Fig. 25 links) kann die
                              									Einstellung des Haupttisches vorgenommen werden, und damit dieses Griffrad während
                              									des fortlaufenden selbstthätigen Schaltbetriebes im Arbeitsgange nicht in
                              									störender Weise mitläuft, ist eine Zahnkuppelung vorgesehen, die mit dem kleinen
                              
                              									Griffrade in Verbindung steht, durch welches das lose gehende Winkelgetriebe frei
                              									oder verkuppelt wird. Mit diesem linksseitigen Winkelgetriebe kann die Steuerwelle
                              									bei abgestelltem Riementrieb von Hand bethätigt werden, wobei entweder die Fein-
                              									oder Grobeinstellung eingerückt werden kann. Hierzu dienen die bereits früher (in
                              										Fig. 20 und 21) beschriebenen Werke, welche in Fig. 25 und 26 in ihrer
                              									eigentümlichen Anordnung dargestellt sind. Namentlich ist das neben dem Abtrieb der
                              									Schneckenspindel (links) angeordnete Hebelwerk mit dem einrückbaren Zwischenrade für
                              									den Schnellgang zu beachten. Sämtliche Triebwerke, so die Winkelwelle mit
                              									Stufen-Scheibe, die beiden erwähnten Schlosshebel für den Schaltwechsel und die
                              									Griffspindel für den Handbetrieb lagern je als festes Ganze in Deckelplatten, welche
                              									an die Fensteröffnungen der Bettflanken angeschraubt sind. Noch ist zu erwähnen,
                              									dass sämtliche Antrieb- und Steuerwellen in Rotgussbüchsen laufen, so dass ein
                              									später eintretender Verschleiss leicht zu beheben ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 185
                              Grosse doppelte Langtischfräsemaschine.
                              
                           Der Vorteil, den eine doppelseitige Langtischfräsemaschine gegenüber einer einfachen
                              									hat, liegt hauptsächlich in der symmetrischen Einleitung der Betriebskraft, wodurch
                              									der verhältnismässig schwache Fräsedorn vor übermässiger Drehungsinanspruchnahme
                              									befreit wird, was bei breiten Arbeitsflächen für den ruhigen Arbeitsgang von
                              									wesentlichem Einfluss ist. Dadurch wird es möglich, mittels Fräsewerken die
                              									gewöhnliche Hobelleistung um das Acht- bis Zehnfache an Zeit und das Vielfache an
                              									Spanleistung zu übertreffen, abgesehen von der genaueren Formvollendung, welche
                              									natürlich vom Warmgehen und vom ruhigen Fräsegang bedingt bleibt.
                           
                        
                           Grosse Rahmenfräsemaschine mit liegender und stehender
                              									Arbeitsspindel und freizulegender Arbeitsseite (Fig.
                                 										27 bis 29).
                           Diese Anordnung ist aus dem Bedürfnis entsprungen, grosse, weit ausgebaute Werkstücke
                              									der Fräsearbeit zugänglich zu machen, wobei der gleichzeitige Betrieb beider
                              									Spindeln oder der aufeinander folgende Arbeitsgang je nach Möglichkeit
                              									durchführbar ist. Da die inneren Einrichtungen sowohl des liegenden als auch des
                              									senkrechten Fräsewerkes, sowie jene des Tischwerkes als bekannt vorausgesetzt werden
                              									können, so erübrigt bloss eine Erwähnung derjenigen Baueigentümlichkeiten, welche
                              									dieser Maschine eigen sind. Die schwere, kastenförmige, rings mit Randleisten
                              									versehene Tischplatte v übergreift die winkelrecht
                              									begrenzten Bahnen des Wangenbettes a, an welches
                              									seitlich der schwere Seitenständer b angebolzt ist, an
                              									dessen Seitenbahn ein wagerechtes Winkelstück c
                              									freitragend und als Führung für den oberen Fräseschlitten k dienend angeschraubt wird. Dieser Winkelrahmen ist so fest gebaut, dass
                              
                              									er ohne Anwendung des rechtsseitigen Ständers, also ohne Unterstützung, zur Arbeit
                              									herangezogen werden kann. Doch wird für gewöhnlichen Arbeitsbetrieb der
                              									Seitenständer d auf den seitlichen Bettsockel a (Fig. 28) geschraubt
                              									und an den oberen Winkelbalken angeschoben, dessen Eigenschwere durch
                              									Kettenzuggewichte entlastet ist. Von der Stufenscheibe n wird mittels Winkelräder die nach oben frei ausgehende stehende
                              									Keilnutwelle und damit die im Lagerschlitten f laufende
                              									Fräsespindel g mit gestütztem Dorn h vom Räderwerk i in
                              									bekannter Weise bethätigt, während die stehende im Schlitten k lagernde Fräsespindel m durch
                              
                              									Schneckentriebwerk l mittels des im oberen Lagerwinkel
                              									des Brustbalkens c angebrachten Räderwerkes getrieben
                              									wird. Zur gleichzeitigen Einstellung der Tragspindeln für den Schlitten f und des Gegenhalters h
                              									dienen die beiden Zapfenwellen zz, von denen die untere
                              									bei ausgehobenem vorderen Seitenständer d zur
                              									Schlittenverlegung f übrig bleibt. Mit der
                              									Stufenscheibe o, den Vorgelegerädern p, den Winkelrädern q und
                              										r wird die Steuerwelle r und damit durch Schneckentrieb s bezw.
                              									durch Stirnräder t die Triebschraube u gedreht, welche in die mit Muttergewinde versehene
                              									Rinne w eingreift, die an der Unterseite des Tisches
                              										o angeschraubt ist. Handgriffrad x und Stellhebel yy dienen
                              									zum Einstellbetrieb des Tisches, während die Zapfen wellen zz, wie bereits erwähnt, zur Einstellung der Werkzeuge vorgesehen
                              									sind.
                           
                        
                           
                           Selbstthätige Stirnräderfräsemaschine.
                           In D. p. J. 1898 309 * 86 ist
                              									eine Stirnradfräsemaschine mit besonderer Einrichtung für die Ableitung der
                              									Teilradschaltung von der Hauptbewegung des Fräsers beschrieben, indem der Fräser
                              									während der Teilradschaltung zum Stillstand gezwungen wird, wobei die
                              									Schnittschaltung des Zahnlückenfräsers unmittelbar vom Deckenvorgelege aus
                              									ununterbrochen weiter erfolgt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 186
                              Fig. 27. Grosse Rahmenfräsemaschine mit liegender und stehender Arbeitsspindel
                                 										und freizulegender Arbeitsseite.
                              
                           
                        
                           Selbstthätige Schneckenradfräsemaschine mit besonderem Fräser
                              									mit Vorschub nach dem Tangentverfahren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 186
                              Fig. 28. Grosse Rahmenfräsemaschine mit liegender und stehender Arbeitsspindel
                                 										und freizulegender Arbeitsseite.
                              
                           Das Arbeitsverfahren sowohl als auch die Einrichtung der Werkzeuge nebst
                              									Versuchsmaschine und Ausführungsmaschine zum Fräsen von Schneckenrädern ist nach
                              									Originalunterlagen ganz ausführlich bereits früher beschrieben worden (vgl. D. p. J. 1896 299 * 273 und
                              									1898 309 * 12). Das Wesen dieses Arbeitsverfahrens ist
                              									darin begründet, dass ein nach vorne zu abgeschärfter genauer Schneckenfräser so in
                              									der Richtung der Kreistangierenden an den glatt und formgemäss abgedrehten vollen
                              									Zahnkranz geführt und bei ununterbrochen fortlaufender Drehung in dieser seiner
                              									Achsrichtung weitergeschaltet wird, so dass schnittweise die Schneckenradzähne von
                              									dem Kopfende nach dem Zahngrunde zu gefräst werden, wobei zwischen Teil- und Werkrad
                              									bezw. zwischen Schneckenfräser und Leitschraube eine zwangläufige Verbindung
                              									hergestellt bleibt, welche entweder durch Schlitzhebelwerke oder mittels
                              									Versatzrädern erreichbar ist. Da nach diesem Verfahren und mit den beschriebenen
                              									Maschinen nicht nur genaue Zahnflanken, sondern damit eine um das Zehn- bis
                              									Fünfzehnfache gesteigerte Arbeitsleistung gegenüber den älteren Verfahren ermöglicht
                              									ist, so darf hier auf das Interessante in den vorbezeichneten Quellen verwiesen
                              									werden.
                           
                        
                           Selbstthätige Schneckenfräsemaschine (Fig. 30 und 31).
                           Das Schneiden von mehrgängigen Steilschnecken ist auf der Leitspindeldrehbank mit
                              									Zeitverlust und Umständlichkeiten durchführbar. Es ist daher eine Maschine, mit
                              									welcher die Schnecke in ununterbrochener Arbeitsfolge hergestellt werden kann, was
                              									durch Fräsen leicht zu bewerkstelligen ist, ganz besonders zu empfehlen. Auf dem
                              									Bettkasten a mit ⊺-förmigem
                              									Grundriss ist auf der hinteren Längswange der Fräserschlitten b, dagegen auf der dazu senkrechten Querwange der
                              									Schlittentisch c mit den zum Halten und Führen des
                              									Werkstückes dienenden Einrichtungen beweglich. Es ist leicht verständlich, dass zur
                              									Bildung des Schraubengewindes eine strenge Beziehung zwischen Schlitten Verschiebung
                              										b und Drehbewegung der Werkstückspindel nm herrschen muss, was durch verbindende Triebwerke ptv erreichbar ist. Ebenso ist es klar, dass die
                              									Fräsescheibe eine zur Gewindesteigung tangierende Lage erhält, sowie dass der
                              
                              									Schnittquerschnitt des Fräsers dem Lückenquerschnitt des Gewindes entspricht. Aus
                              									diesem Grunde muss die Fräsespindel eine Schräglage von veränderlicher Neigung
                              									erhalten und in richtiger Weise eingestellt sein, d.h. es muss die Mittelebene des
                              									Fräsers d die wagerechte Achsenebene des
                              									Schneckendornes in einer Geraden schneiden, welche senkrecht auf der
                              									Spindelstockplatte steht und deren geometrische Drehungsachse ist. In dieser liegt die
                              									Antriebsspindel i, während mittels Stirnräder h ein in der Kreisplatte c
                              									des Spindelstockes b lagerndes Wellenstück, mittels
                              									Schraubenräder g die Fräsespindel f, an deren Dorn der Fräser d festgespannt wird. Weil nun der Spindelstock im Schaltgang bewegt wird,
                              									so vermitteln Stirnräder i und Winkelräder k vermöge einer Keilnutwelle den von der vierläufigen
                              									Stufenscheibe l abgegebenen Effekt an die Fräsespindel
                              										f.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 187
                              Fig. 29. Grosse Rahmenfräsemaschine mit liegender und stehender Arbeitsspindel
                                 										und freizulegender Arbeitsseite.
                              
                           Der Schaltbetrieb wird von einer fünfläufigen Stufenscheibe
                              										t mit eingebautem Rädervorgelege u, wozu der untere Riegelhebel gehört, unmittelbar vom
                              									Deckenvorgelege eingeleitet, mittels eines Schneckengetriebes s auf eine Ausrückwelle r
                              									übertragen, welche parallel zum Schlitten o und
                              									seitlich abständig davon lagert. Auf dieser gleitet, im Schlittenlager gehalten, die
                              									Schnecke q, welche den Drehbetrieb der Spindelbüchse
                              										n besorgt, in welcher der Aufspanndorn des
                              									Schneckenwerkstückes festgemacht wird, der ausserdem im Stützlager m seine Führung findet. An der hinteren Fläche des
                              									Schneckenrades p ist ferner ein Gabellager y angegossen, in welchem eine Schnecke x gehalten wird, die in ein am Ende der Spannbüchse
                              									sitzendes Schneckenrädchen greift. Mittels Versatzrädchen x findet durch Schlüsselzapfen die Einteilung bei
                              									mehrgängigem Schneckengewinde statt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 187
                              Selbstthätige Schneckenfräsemaschine.
                              
                           Rundschaltung und Teilwerk am Spindelstock n bedingen die feststehenden Grundelemente des
                              									Schneckengewindes, während durch Einschaltung der vom Schneckengetriebe w bethätigten Versatzräder v die geradlinige Schaltbewegung des Fräseschlittens b, d. i. die eigentliche Gangsteigung, abgeleitet wird. Eine
                              									kleine selbständig getriebene Fächerpumpe z liefert das
                              									nötige Kühlwasser an die Schnittstelle, welche aus der Randrinne des Schlittens o in den Saugkasten abfliesst.
                           Ueber J. E. Reinecker's Teilkopf an Fräsemaschinen vgl.
                              										D. p. J. 1896 299 *
                              									277.
                           
                        
                           Genau-Rundschleifmaschine.
                           Diese beachtenswerte Schleifmaschine hat vor Jahren eine sehr ausführliche
                              									Besprechung auf Grund von Originalzeichnungen in D. p.
                                 										J. gefunden (vgl. 1894 294 * 178 bezw. 1898 308 * 29), worauf Interessenten hingewiesen werden.