| Titel: | Elektrisch betriebene Hebezeuge. | 
| Autor: | Chr. Eberle | 
| Fundstelle: | Band 313, Jahrgang 1899, S. 114 | 
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                        Elektrisch betriebene Hebezeuge.
                        Von Chr. Eberle in
                           									DuisburgJetzt München,
                                 										Oettingenstrasse 28..
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 97 d.
                           								Bd.)
                        Elektrisch betriebene Hebezeuge.
                        
                     
                        
                           9. Laufkrane.
                           Bis zum heutigen Tage sind die weitaus meisten elektrisch betriebenen Laufkrane Einmotorkrane. Die Gründe hierzu sind zweierlei:
                           1. Der Einmotorkran ist stets nicht unwesentlich billiger als der mit drei
                              									Motoren.
                           2. Der Laufkranbau liegt im wesentlichen in den Händen alter Hebezeugfabriken, deren
                              									altbewährte Konstruktionen für mechanischen Antrieb (Seil, Welle) sich in
                              									einfachster Weise für den Einmotorkran anwenden lassen;
                              									auch ist der Umbau bestehender Krane in einen Einmotorkran sehr häufig in
                              									einfachster Weise möglich.
                           Zur gegenseitigen Wertschätzung beider Systeme kann auf die eingangs aufgestellten
                              									allgemeinen Gesichtspunkte verwiesen werden. Hier sei für den Einmotorkran noch
                              									besonders betont:
                           1. Die Geschwindigkeiten der einzelnen Bewegungen können nur durch Wechselgetriebe,
                              									die in die einzelnen Räderwerke eingeschaltet werden, unabhängig voneinander
                              									geregelt werden.
                           2. Stossfreies Anstellen einzelner Bewegungen verlangt sehr nachgiebige Kuppelungen,
                              									besonders bei grossen Geschwindigkeiten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 113
                              Fig. 43.
                              
                           3. Beim Einmotorkran mit festliegendem Windwerk geschieht der Antrieb der Laufkatze
                              									im allgemeinen derart, dass die Katze mittels endloser Kette durch das Lastzugorgan
                              									hindurchgezogen wird. Bei grossen Kranen, deren Katze zu einem mehrfachen
                              									Flaschenzuge ausgebildet ist, erfordert die Katzenbewegung einen ganz erheblichen
                              									Arbeitsaufwand, wodurch für die Katzengeschwindigkeit verhältnismässig enge Grenzen
                              									gezogen sind. Der Verfasser hält diesen Punkt für den wichtigsten gegen den
                              									Einmotorkran sprechenden und eine kurze Entwickelung über die Grösse der Zugkraft
                              									für angebracht, wobei ein vierfacher Produktenrollenzug in Betracht gezogen
                              									wird.
                           Die Kraft K zum Verfahren der Katze setzt sich zusammen
                              									aus K1, der Kraft zur
                              									Ueberwindung der Zapfen- und rollenden Reibung der Laufräder, und K2, der Kraft zum
                              									Durchziehen der Katze durch das Lastseil.
                           Nach Fig. 43 und mit den Bezeichnungen
                           
                              
                                 r =R
                                    											=
                                 ZapfenradiusRadius
                                 der Laufräder,
                                 
                              
                                 f =
                                 Koeffizient der Zapfenreibung,
                                 
                              
                                 
                                    x =
                                    
                                        „          „  rollenden Reibung,
                                 
                              
                                 η =
                                 Verhältnis der Kräfte im auf- und ablaufenden Trum    der
                                    											Rollen
                                 
                              
                           K_1=\frac{Q}{R}\,(r\,.\,f+x);
                           K2 =
                              										P6 – P1;
                           P2 +
                              										P3 + P4 + P5 = Q;
                           
                              P_2=\frac{P_1}{\eta}; \ P_3=\frac{P_1}{\eta^2};\
                                 										P_4=\frac{P_1}{\eta^3};\ P_5=\frac{P_1}{\eta^4};
                                 										P_6=\frac{P_1}{\eta^5}
                              
                           
                              \frac{P_1}{\eta}+\frac{P_1}{\eta^2}+\frac{P_1}{\eta^3}+\frac{P_1}{\eta^4}=Q;
                              
                           
                              P_1=Q\,.\,\frac{\eta^4}{1+\eta+\eta^2+\eta^3};
                              
                           
                              K_2=\frac{P_1}{\eta^5}-P_1=P_1\,.\,\left(\frac{1}{\eta^5}-1\right);
                              
                           
                              K_2=Q\,.\,\frac{1-\eta^5}{\eta\,.\,(1+\eta+\eta^2+\eta^3)};
                              
                           
                              K=K_1+K_2=\frac{Q}{R}\,(f\,.\,r+x)+Q\,.\,\frac{1-\eta^5}{\eta\,.\,(1+\eta+\eta^2+\eta^3)}.
                              
                           Zahlenbeispiel:
                           
                              
                                 Q =
                                 30000 kg;
                                 
                              
                                 r =
                                 40 mm;
                                 
                              
                                 
                                    R =
                                    
                                 250 mm;
                                 
                              
                                 f =
                                 0,1;
                                 
                              
                                 x =
                                 0,05;
                                 
                              
                                 
                                    η =
                                    
                                 0,95.
                                 
                              
                           
                              K=K_1+K_2=\frac{30000}{25}\,.\,(4\,.\,0,10+0,05)+30000\,.\,\frac{1-0,95^5}{0,95\,.\,(1+0,95+0,95^2+0,95^3)};
                              
                           K = K1
                              									+ K2
                              									= 540 + 1960;
                           K = 2500 kg.
                           Die Kraft K1 zur
                              									Ueberwindung der Radreibung ist also nur ca. 1/4 K2.
                           Wäre, einem ausgeführten Krane entsprechend, die Lastgeschwindigkeit 1 m/Min., die der
                              									Katze 12 m, so ergäbe sich die theoretische Arbeit
                           a) zum Heben:
                           \frac{30000\,.\,1}{60}=500\mbox{ kgm;};
                           b) zum Katzenfahren:
                           \frac{2500\,.\,12}{60}=500\mbox{ kgm;}.
                           Beide Arbeiten stimmen also überein; Versuche des Verfassers bestätigen dieses
                              									Ergebnis.
                           Aus diesen verschiedenen Gründen folgt, dass für grosse Arbeitsgeschwindigkeiten dem
                              									Einmotorlaufkran der Dreimotorkran vorzuziehen ist; besonders für Krane von sehr
                              									grosser Spannweite, wo auf grosse Katzengeschwindigkeit Wert zu legen ist, dürfte
                              									obige Regel gelten. Eine Grenze für die Brauchbarkeit des
                                 										billigeren und wesentlich geringere Anforderungen an die Kraftzentrale
                                 										stellenden Einmotorkranes lässt sich nicht ziehen, da dieselbe von der Güte der
                                 										benutzten Wendegetriebe in erster Linie abhängt, ausserdem aber von den
                              									Anforderungen des Betriebes; für Giesserei- und manche Werkstättenkrane, die sehr
                              									sanftes Anfahren und präzises Halten verlangen, vermag der Einmotorkran auch bei
                              									kleineren Geschwindigkeiten mitunter nicht mehr zu genügen.
                              									Kranfahrgeschwindigkeiten von 60 m in der Minute sind heute häufig zu finden; man
                              									ist sogar auf 100 m schon gekommen; das Katzenfahren geschient, wie auch im
                              									allgemeinen vollkommen berechtigt, mit wesentlich geringeren Geschwindigkeiten; die
                              									grösste für Einmotorkrane dem Verfasser bekannte ist 15 m/Min., für Dreimotorkrane 40 m/Min. Das
                              									Bestreben der Zeitersparnis muss als vollkommen berechtigt anerkannt werden; es will
                              									jedoch dem Verfasser erscheinen, als ob diese Bestrebungen, auf den Kranbetrieb
                              									angewendet, heute übertrieben würden. Die wirkliche Hub-
                                 										oder Fahrzeit eines Kranes beträgt nur einen kleinen Bruchteil von der
                              									gesamten zum Transporte erforderlichen Zeit; weit zeitraubender ist das Anhängen der
                              									Lasten an das Zugorgan, und dürften Verbesserungen in diesem Sinne bei weitem
                              									erfolgreicher sein als weitere Steigerungen der Geschwindigkeiten; es sei hier an
                              									die beachtenswerten Erfolge, die man in England und Amerika mit Hebemagneten gemacht hat, erinnert.
                           
                              Laufkran für Q = 15000 kg.
                              
                           Der durch die Fig. 44
                              									bis 50 dargestellte
                              									Kran mit einem Motor und seitlich liegendem Windwerk
                              									ist erbaut von der Mannheimer Maschinenfabrik Mohr und
                                 										Federhaff in Mannheim.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 114
                              Laufkran für 15000 kg Tragkraft von der Mannheimer Maschinenfabrik Mohr und
                                 										Federhaff.
                              
                           Der Nebenschlussmotor von 10  bei 960 Umdrehungen treibt das Rad R1 durch Rohhautritzel
                              										r1 und durch das
                              									Wechselgetriebe r2R2
                              									– r3R3 die
                              									Wendegetriebewelle. Derartige während des Ganges umschaltbare Wechselgetriebe mit
                              									Reibungskuppelung machen den Kran sehr manövrierfähig, indem nach langsamem Anfahren
                              									sofort auf raschen Gang geschaltet werden kann. Das Wendegetriebe W4 für das Laufwerk
                              									sitzt direkt auf der Achse von R1, W2 dient zum Schalten des Hubwerkes, W3 für die
                              									Katzenbewegung.
                           Sämtliche Wendegetriebe haben Kegelreibungskuppelungen,
                              									die der Belastung entsprechend verschiedene Durchmesser haben.
                           Eine Nachrechnung des Wendegetriebes W1 für die Uebertragung von 10  ergibt:
                           Durchmesser des Kegels = 410 mm,
                           Breite der Berührungsfläche = 70 mm,
                           Reibungskoeffizient f = 0,18,
                           Kegelwinkel α = 8°.
                           
                           Die zu übertragende Umfangskraft ist:
                           
                              v=\frac{960}{60}\,.\,\frac{1}{6}\,.\,\frac{14}{32}\,.\,0,41\,\pi=1,5\mbox{
                                 										m;}
                              
                           
                              P=\frac{75\,.\,10}{v}=\frac{7,5\,.\,10}{1,5}=500\mbox{
                                 										kg;}
                              
                           
                              P=\frac{f\,.\,K}{sin\,\alpha+f\,.\,cos\,\alpha}.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 115
                              Fig. 48.Laufkran für 15000 kg Tragkraft von der Mannheimer
                                 										Maschinenfabrik Mohr und Federhaff.
                              
                           K ist die in der Achsenrichtung wirkende
                              									Einpressungskraft.
                           500=\frac{0,18\,.\,K}{sin\,8^{\circ}+0,18\,.\,cos\,8^{\circ}};
                           
                              K=\frac{500\,.\,(sin\,8^{\circ}+0,18\,.\,cos\,8^{\circ})}{0,18};
                              
                           K = 881 kg.
                           Die Normalkraft N in der Reibungsfläche ist:
                           
                              N=\frac{K}{sin\,\alpha+f\,.\,cos\,\alpha}=2778\mbox{
                                 										kg;}
                              
                           die Flächenpressung:
                           
                              p=\frac{2778}{b\,.\,2\,r\,.\,\pi}=\frac{2778}{7\,.\,41\,.\,\pi}=3,09\mbox{
                                 										kg/qcm.}
                              
                           Die Steuerung des Wendegetriebes W1 geschieht durch eine Achse, welche durch die hohle
                              									Wendegetriebewelle hindurchgeht und den Keil, der in der Muffe eingepasst ist, hin
                              									und her schiebt. Der einarmige Steuerhebel greift an einem Kammzapfen an und wird
                              									durch das Handrad H1,
                              									dessen Achse am Ende zu einer Spindel ausgebildet ist, bewegt. Den Lastantrieb
                              									bewirkt das durch Handrad H2 zu steuernde Kegelräderwendegetriebe W2, durch welches die Räderpaare r4R4, r5R5 und schliesslich die
                              									Kettennuss r angetrieben werden. Das Lastzugorgan ist
                              									eine kalibrierte Gliederkette von 30 mm Eisenstärke, die Nuss hat sechs Daumen und
                              									324 mm Durchmesser. Die Teilung der Kette ist 84 mm, sonach
                           
                              2\,r=\frac{84}{sin\,\frac{90}{6}}=\frac{84}{sin\,15^{\circ}}=324\mbox{
                                 										mm.}
                              
                           Aufgehängt ist die Last in der Katze an einer losen Rolle. Die Beanspruchung des
                              									Ketteneisens ist mit Berücksichtigung der Wirkungsgrade der Rollen zu η = 0,96 bei 15000 kg Belastung:
                           
                              
                              k_z=\frac{15000}{2\,.\,0,96^2\,.\,14,137}=576\mbox{
                                 										kg/qcm.}
                              
                           Auf der Welle von r4
                              									sitzt die Bremse B1,
                              									eine sogen. Sicherheitskonusbremse (D. R. P. Nr.
                              									30391), welche durch die Fig.
                                 										49 und 50
                              									dargestellt wird, und zwar in einer Ausführung als Planbremse.
                           Mit dem auf der Achse aufgekeilten, zum Triebwerke gehörigen Ritzel r3 ist eine Scheibe
                              									zusammengegossen, deren Nabe Schraubenflächen trägt, gegen welche sich die
                              									entsprechenden Flächen einer zweiten, auf der Achse sitzenden Scheibe anlegen.
                              									Letztere ist durch zwei Federn, die um einige Millimeter schmäler sind als die Nuten
                              									der Scheibe, mit der Welle gekuppelt und kann sich sonach um den hierdurch
                              									geschaffenen Spielraum gegen dieselbe verdrehen, wobei die zwei Scheiben sich
                              									infolge des Schraubenganges in der Achsenrichtung gegenseitig verschieben und sich
                              									mit ihren äusseren Planflächen an die Wandungen des am Krangestell festsitzenden
                              									Gussgehäuses anpressen. Beim Heben der Last erhält Ritzel r3 einen Drehsinn, bei welchem die
                              									Relativbewegung beider Scheiben dieselben einander nähert, somit die Anpressung an
                              									das Gehäuse und die dadurch bedingte Reibung vermindert; bewirkt hingegen die Last
                              									Rückwärtsdrehung von r3, so hat das anfängliche Zurückbleiben der zweiten Scheibe Auseinandertreiben
                              									beider, d.h. festere Anpressung zur Folge; die hierdurch entstehende Reibung bringt
                              									die erforderliche Bremskraft hervor, durch welche selbstthätiges Abstürzen der Last
                              									verhindert wird. Die Senkbewegung verlangt Umschalten des Wendegetriebes auf
                              									Rücklauf bezw. Umschaltung des Motors, welches dann das überschüssige Bremsmoment zu
                              									überwinden hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 115
                              Sicherheitskonusbremse in einer Ausführung als Planbremse.
                              
                           Eine besondere Darstellung der Laufkatze durch Fig. 48
                              									wurde gegeben mit Rücksicht auf die vollkommene Durchbildung des Mitnehmers
                              									derselben durch zwei Gall'sche Gelenkketten.
                           
                           Der Antrieb der Katze geschieht durch das Wendegetriebe W3, welches durch die Räderpaare r6R6, r7R7 und r8R8 eine Achse mit den
                              									beiden Kettenrädern r9
                              									antreibt, über welche zwei Gelenkketten laufen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 116
                              Laufkran für 8000 kg Tragkraft von der Maschinenbau-Aktiengesellschaft
                                 										Nürnberg.
                              
                           Auf der Achse von r7 sitzt ebenfalls eine Sicherheitskonusbremse B2, deren Zweck in dem
                              									raschen Anhalten des Räderwerkes beim Abstellen besteht. Für die Steuerung der
                              									Fahrbewegung ist Handrad H4 vorgesehen, welches in einfacher Weise das
                              									Wendegetriebe W4 und
                              									durch die Räderpaare r10R10 und r11R11 eine bis zur
                              									Kranmitte laufende Welle antreibt, auf deren Ende r12 sitzt, welches durch R12 die Fahrwelle treibt. Diese trägt an
                              									beiden Enden die Räder r13, welche die auf den Fahrradachsen sitzenden Räder R13 drehen. Der Antrieb
                              									der Fahrwelle von der Mitte aus hat den Zweck, ungleiches Verdrehen nach beiden
                              									Seiten und damit Ecken zu verhindern.
                           Zur Feststellung der Krangeschwindigkeiten benutzen wir nachstehende
                              									Rädertabelle.
                           Rädertabelle.
                           
                              
                                 Be-zeich-nungen
                                 Durchmesser
                                 Zähne-zahl
                                 Teilung
                                 Material
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                 r1 : R1
                                 162 : 972
                                 18 : 108
                                 9π
                                 Rohhaut/Guss
                                 Gefräst
                                 
                              
                                 r2 : R2r3 : R3
                                 196 : 448322 : 322
                                 14 : 3223 : 23
                                 14π14π
                                 Gusseisen„
                                     „    „
                                 Wechsel-räder
                                 
                              
                                 r4 : R4
                                 150,5 : 1040,5
                                 11 : 76
                                 43
                                 
                                 
                                 
                              
                                 r5 : R5
                                 204 : 1360
                                 12 : 80
                                 17π
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                    r
                                    
                                 324
                                 6
                                 84
                                 
                                 Kettenmass
                                 
                              
                                 r6 : R6
                                 215 : 258
                                 15 : 18
                                 45
                                 
                                 Kegelräder
                                 
                              
                                 r7 : R7
                                 130 : 367
                                 12 : 34
                                 33,92
                                 
                                 
                                 
                              
                                 r8 : R8
                                 192 : 575
                                 12 : 36
                                 16π
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                    r
                                    9
                                    
                                 230,4
                                 18
                                 40
                                 
                                 Kettenräder
                                 
                              
                                 r10 : R10
                                 171 : 515
                                 18 : 54
                                 29,9
                                 
                                 
                                 
                              
                                 r11 : R11
                                 162 : 476
                                 17 : 50
                                 29,9
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    
                                 209
                                 22
                                 29,9
                                 
                                 Zwischenrad
                                 
                              
                                 r12 : R12
                                 257,5 : 504
                                 23 : 45
                                 35,17
                                 
                                 
                                 
                              
                                 r13 : R13
                                 191 : 828
                                 15 : 65
                                 40
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                    R
                                    
                                 750
                                 –
                                 –
                                 
                                 Laufrad
                                 
                              
                           
                           Danach berechnen sich die Geschwindigkeiten, wie folgt:
                           Lastgeschwindigkeiten:
                           v_1=960\,.\,\frac{18}{108}\,.\,\frac{14}{32}\,.\,\frac{11}{76}\,.\,\frac{12}{80}\,.\,0,324\,\pi\,.\,\frac{1}{2};
                           v1 =
                              									0,77 m/Min.;
                           v_2=960\,.\,\frac{18}{108}\,.\,\frac{23}{23}\,.\,\frac{11}{76}\,.\,\frac{12}{80}\,.\,0,324\,\pi\,.\,\frac{1}{2};
                           v2 =
                              									1,77 m/Min.;
                           Katzengeschwindigkeiten:
                           v_1=960\,.\,\frac{18}{108}\,.\,\frac{14}{32}\,.\,\frac{15}{18}\,.\,\frac{12}{34}\,.\,\frac{12}{36}\,.\,0,2304\,\pi;;
                           v1 =
                              									4,97 m/Min.;
                           v_2=960\,.\,\frac{18}{108}\,.\,\frac{23}{23}\,.\,\frac{15}{18}\,.\,\frac{12}{34}\,.\,\frac{12}{36}\,.\,0,2304\,\pi;;
                           v2 =
                              									11,35 m/Min.;
                           Fahrgeschwindigkeiten:
                           vorwärts:
                           v_1=960\,.\,\frac{18}{108}\,.\,\frac{18}{54}\,.\,\frac{23}{45}\,.\,\frac{15}{65}\,.\,0,750\,\pi;;
                           v1 =
                              									14,82 m/Min.;
                           rückwärts:
                           v_2=960\,.\,\frac{18}{108}\,.\,\frac{17}{50}\,.\,\frac{23}{45}\,.\,\frac{15}{65}\,.\,0,750\,\pi;;
                           v2 =
                              									15,12 m/Min.;
                           Laufkran für Q = 8000 kg. (Fig. 51 bis 54.)
                           Der zu besprechende Kran mit 17,22 m Spannweite ist von der Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg nach dem Dreimotorsystem
                              									erbaut.
                           Das Hubwerk betreibt ein Nebenschlussmotor von N = 13,9
                              									, dessen Umlaufszahl zwischen den Grenzen 210 und 830 verändert werden kann
                              									bei gleichbleibender Leistung. Die Regulierung geschieht durch Veränderung des
                              									Magnetfeldes, bei dessen Verstärkung die Umlaufszahl bekanntlich abnimmt, während
                              									die Zugkraft wächst. Auf der Motorwelle sitzt ein Ritzel r1 aus geschmiedetem Stahl, welches die
                              									Zwischenwelle durch das Gusseisenrad R1 antreibt; ein Vorgelege r2R2 treibt die Trommelwelle. Die Seiltrommel r mit Links- und Rechtsgängen hat 305 mm Durchmesser.
                              									Durch die aus den Figuren ersichtliche Art der Lastaufhängung wird senkrechtes
                              									Steigen derselben erzielt. Der Lasthaken ist in seinem Geschirr gefedert. Rad R1 treibt gleichzeitig
                              									ein Zahnrädchen z, auf dessen Achse eine
                              									Kegelreibungsbremse mit Gewichtsbelastung und Magnetauslösung sitzt. Man sucht durch
                              									diese Anordnung grosse Umlaufszahl der Bremsscheibe und damit kleine Umfangskraft,
                              									also kleine Magnete zu erhalten. Bei 8000 kg Last berechnet sich die Umfangskraft an
                              									der Bremsscheibe zu P = 170 kg. Bei f = 0,25 und α = 15° ist
                              									die Anpressung D der Backen bestimmt durch die
                              									Gleichung
                           
                              P=2\,.\,D\,.\,\frac{f}{sin\,\alpha+f\,.\,cos\,\alpha};
                              
                           
                              D=\frac{P\,.\,(sin\,\alpha+f\,.\,cos\,\alpha)}{2\,f}=\frac{170\,.\,(0,259+0,25\,.\,0,966)}{2\,.\,0,25},
                              
                           D = 170 kg.
                           Durch die gezeichnete Hebelübersetzung ist das Belastungsgewicht auf ca. 10 kg
                              									reduziert. Die Magnetbremse liegt im Stromkreise des Nebenschlusses.
                           Der Motor für das Katzenfahren ist ebenfalls ein Nebenschlussmotor MII von 3  bei 750 Umdrehungen und treibt
                              									durch die beiden Stirnräderpaare r3R3 und r4R4 die Katzenfahrräder R
                              									von 440 mm Durchmesser an. Eine Anhaltebremsung ist nicht vorgesehen.
                           Die Fahrbewegung des Kranes leitet der an der Kranbühne seitlich festsitzende
                              									Nebenschlussmotor Mm von N = 8,5  und 835
                              									Umdrehungen ein, indem er ein Schneckenvorgelege r5R5 und ein Schraubenräderpaar
                                 										r6R6 antreibt. Die durchlaufende Fahrwelle überträgt
                              									durch Stirnräderübersetzung r7R7 auf
                              									beiden Seiten ihre Bewegung auf die Laufräder von 800 mm Durchmesser. Der
                              									Schraubenräderantrieb, welcher Uebertragung zwischen aufeinander senkrecht
                              									stehenden Wellen ermöglicht, hat dem Kegelradvorgelege gegenüber den Vorteil ruhigen
                              									Ganges, weshalb in neuerer Zeit zur Uebertragung kleinerer Kräfte von diesem
                              									Maschinenteil häufiger Gebrauch gemacht wird. Zur Ermittelung der Geschwindigkeiten
                              									benutzen wir nachstehende Rädertabelle.
                           Rädertabelle.
                           
                              
                                 Be-zeich-nungen
                                 Durchmesser
                                 Zähne-zahl
                                 Teilung
                                 Material
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                 r1 : R1
                                 180 : 900
                                 12 : 60
                                 15π
                                 GeschmiedeterStahlguss/Guss
                                 
                                 
                              
                                 r2 : R2
                                 220 : 880
                                 11 : 44
                                 20π
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                    r
                                    
                                 305
                                 –
                                 –
                                 
                                 Lasttrommel
                                 
                              
                                 r3 : R3
                                 88 : 448
                                 11 : 56
                                 8π
                                 
                                 
                                 
                              
                                 r4 : R4
                                 110 : 560
                                 11 : 56
                                 10π
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                    R
                                    
                                 440
                                 –
                                 –
                                 
                                 Katzenlaufrad
                                 
                              
                                 r5 : R5
                                 90 : 396
                                 3 : 36
                                 11π
                                 
                                 Schneckengetr.
                                 
                              
                                 r6 : R6
                                 171 : 171
                                 19 : 19
                                 9π
                                 
                                 Schraubenräder
                                 
                              
                                 r7 : R7
                                 196 : 588
                                 14 : 42
                                 14π
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                    L
                                    
                                 800
                                 –
                                 –
                                 
                                 Laufrad
                                 
                              
                           Hubgeschwindigkeit:
                           
                              v=210\,.\,\frac{12}{60}\,.\,\frac{11}{44}\,.\,0,305\,\pi\,.\,\frac{1}{2}
                              
                           bis
                              										830\,.\,\frac{12}{60}\,.\,\frac{11}{44}\,.\,0,305\,\pi\,.\,\frac{1}{2},
                           v = 5 bis 20 m/Min.;
                           Katzengeschwindigkeit:
                           v=750\,.\,\frac{11}{56}\,.\,\frac{11}{56}\,.\,0,440\,\pi=40\mbox{
                                 										m/Min.;};
                           Fahrgeschwindigkeit:
                           v=835\,.\,\frac{3}{36}\,.\,\frac{19}{19}\,.\,\frac{14}{42}\,.\,0,800\,\pi=60\mbox{
                                 										m/Min.}.
                           Die bei dieser Ausführung auffallend grosse Katzengeschwindigkeit ist bedingt durch
                              									die grosse Spannweite von 17,22 m.
                           Die Steuerung des Kranes geschieht von dem seitlich unter der Kranbühne liegenden
                              									Führerstande aus durch Bedienung der drei Handräder H1, H2 und H3, welche senkrechte Wellen und durch
                              									Stirnräderübersetzungen die Kontakthebel der Anlassapparate drehen.
                           Laufkran für Q = 35000 kg. (Fig. 55 bis 59.)
                           Der zu besprechende Kran von 12,2 m Spannweite arbeitet mit drei Motoren und ist von
                              									der Mannheimer Maschinenfabrik Mohr und Federhaff
                              									gebaut. Da Anschluss an eine Drehstromzentrale bedingt war, ist derselbe mit
                              									Drehstrommotoren ausgerüstet. Steht Gleichstrom zur Verfügung, so wählt obige Firma
                              									Reihenschlussmotoren (Hauptstrommotoren) und ermöglicht die elektrische Bremsung
                              									durch Schaltung als Dynamo. Ueber die guten Erfolge, welche die Mannheimer Maschinenfabrik mit Drehkranen mit
                              									elektrischer Bremsung erzielte, wurde vom Verfasser wiederholt und auch bei dieser
                              									Arbeit berichtet.
                           Das Hubwerk treibt Motor Mi von 6,5  bei 940 Umdrehungen. Das auf seiner Achse
                              									sitzende Rohhautritzel r1 treibt das gefräste Gusseisenrad R1. Durch die Stirnräderpaare r2R2, r'2R'2, r3R3 und r4R4 wird schliesslich Kettenrad r für eine Gall'sche Kette
                              									von 95 mm Teilung angetrieben. Das Kettenrad hat neun Zähne und 277,7 mm
                              									Durchmesser. Die beiden Räderpaare r2R2 und r'2R'2 sind Wechselräder, die jedoch nur bei Stillstand
                              									umgeschaltet werden können. Auf der Achse von R2 sitzt die Bremse B,
                              									eine sogen. Planbremse, welche durch Fig. 49 und 50 dieses Aufsatzes
                              									dargestellt und dort besprochen wurde. Die Last hängt an einer losen Rolle; das
                              									ablaufende Kettenende ist an der Katze aufgehängt, wie die Figuren erkennen
                              									lassen.
                           Die Katzenbewegung treibt Motor MII an, der bei 1400
                              									Umdrehungen 3,5  leistet.
                           Durch die Motorwelle wird eine Schnecke r5 getrieben, welche in das Schneckenrad R5 eingreift; die
                              									beiden Stirnräderpaare r6R6 und r7R7 drehen die Achse des
                              									einen Katzenlauf räderpaar es. Das Schneckengetriebe ist eingängig; die Schnecke aus
                              									Stahl ist gedreht, gehärtet und geschliffen, das Bronzerad gefräst.
                           
                           Die Bemessungen des Getriebes sind:
                           Teilung t = 31,75 mm (11/4'');
                           Zähnezahl z = 44;
                           Durchmesser D = 442 mm;
                           Schraubendurchmesser d = 70 mm;
                           
                              tg\,\alpha=\frac{31,75}{70\,\pi}=\frac{31,75}{219,91}=0,144,
                              
                           α = 8° 10';
                           Umfangsgeschwindigkeit der Schnecke:
                           v_1=\frac{0,070\,\pi\,.\,1400}{60}=5,13\mbox{
                                 										m;};
                           Umfangsgeschwindigkeit des Rades:
                           v_2=\frac{0,422\,\pi\,.\,1400}{60\,.\,44}=0,736\mbox{
                                 										m.}.
                           Da das Schneckengetriebe selbsthemmend ist, bedarf es keiner Anhalteeinrichtung.
                           Die Fahrbewegung leitet ein Motor Mm ein, der, an der Kranbühne fest montiert, bei
                              									1410 Umdrehungen 5  leistet. Ein Schneckengetriebe, ganz ähnlich dem soeben
                              									beschriebenen, überträgt die Bewegung auf eine bis zur Mitte der Kranbühne reichende
                              									Welle, wo ein Stirnräderpaar r9R9 die eigentliche Fahrwelle antreibt, von welcher
                              									die beiden Stirnräderpaare r10R10 an
                              									beiden Seiten die Uebertragung auf die Fahrradachsen vermitteln.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 118
                              Laufkran für 35000 kg Tragkraft von der Mannheimer Maschinenfabrik Mohr und
                                 										Federhaff.
                              
                           Lastgeschwindigkeiten:
                           v_1=940\,.\,\frac{19}{76}\,.\,\frac{15}{60}\,.\,\frac{13}{95}\,.\,\frac{11}{81}\,.\,0,2777\,\pi\,.\,\frac{1}{2}=0,477\mbox{
                                 										m/Min.;};
                           v_2=940\,.\,\frac{19}{76}\,.\,\frac{25}{50}\,.\,\frac{13}{95}\,.\,\frac{11}{81}\,.\,0,2777\,\pi\,.\,\frac{1}{2}=0,954\mbox{
                                 										m/Min.;};
                           Katzengeschwindigkeiten:
                           v=1400\,.\,\frac{1}{44}\,.\,\frac{11}{48}\,.\,\frac{20}{42}\,.\,0,750\,\pi\=8,18\mbox{
                                 										m/Min.;};
                           Fahrgeschwindigkeiten:
                           v=1410\,.\,\frac{1}{46}\,.\,\frac{15}{30}\,.\,\frac{14}{52}\,.\,0,900\,\pi\=11,65\mbox{
                                 										m/Min.;};
                           Die Arbeitsgeschwindigkeiten ergeben sich mit Benutzung nachstehender Rädertabelle,
                              									wie folgt:
                           Rädertabelle.
                           
                              
                                 Be-zeich-nungen
                                 Durchmesser
                                 Zähn-zahl
                                 Teilung
                                 Material
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                 r1 : R1
                                 171 : 684
                                 19 : 76
                                 9π
                                 Rohhaut/Guss
                                 Gefräst
                                 
                              
                                 r2 : R2
                                 250 : 500
                                 25 : 50
                                 10π
                                 Gusseisen
                                 
                                 
                              
                                 r'2 : R'2
                                 150 : 600
                                 15 : 60
                                 10π
                                 „
                                 
                                 
                              
                                 r3 : R3
                                 166 : 1210
                                 13 : 95
                                 40
                                 
                                 
                                 
                              
                                 r4 : R4r
                                 227,5 : 1676277,7
                                 11 : 819
                                 6595
                                 
                                 Gall'schen Ketten-rad
                                 
                              
                                 r5 : R5
                                 70 : 442
                                 1 : 44
                                 31,75
                                 Stahlbronze
                                 Schneckengetr.
                                 
                              
                                 r6 : R6
                                 124 : 540,7
                                 11 : 48
                                 35,37
                                 
                                 
                                 
                              
                                 r7 : R7
                                 339,8 : 714
                                 20 : 42
                                 53,38
                                 
                                 
                                 
                              
                                 r8 : R8
                                 70 : 462
                                 1 : 46
                                 31,75
                                 Stahlbronze
                                 Schneckengetr.
                                 
                              
                                 R9 : R9
                                 205 : 410
                                 15 : 30
                                 42,95
                                 
                                 
                                 
                              
                                 R10 : R10
                                 243 : 901
                                 14 : 52
                                 54,45
                                 
                                 
                                 
                              
                           Die geringen Arbeitsgeschwindigkeiten des Kranes lassen die in dem Katzen- und
                              									Kranlaufwerk enthaltenen selbsthemmenden Schneckengetriebe berechtigt
                              									erscheinen.
                           Bei den jetzt vielfach vorkommenden Fahrgeschwindigkeiten von 60 m und mehr in der
                              									Minute ist ihre Anwendung durch die beim Abstellen vorhandenen Massenkräfte
                              									ausgeschlossen.
                           Die Steuerung geschieht von dem seitlich an der Kranbühne angeordneten Führerstande
                              									aus und besteht lediglich in der Bedienung von drei Motoranlassern.
                           Da bereits S. 39 dieses Aufsatzes unter dem Abschnitte „Bremsen“ auf die
                              									Lamellenbremse und ihre Eignung für Krane mit „wanderndem Windwerke“ hingewiesen
                              									wurde, soll das Kapitel „Laufkrane“ nicht abgeschlossen werden, ohne durch
                              									ein Beispiel derselben gedacht zu haben. Die Fig. 58 und 59 stellen eine sehr
                              									gebräuchliche Ausführungsform dar. Das Zahnritzel ist mit einer der beiden
                              									Kuppelungshälften zusammengegossen und sitzt mit ihr auf einem Bronzegewinde,
                              									während die zweite Kuppelungshälfte auf der Achse festgekeilt ist. Zwischen beiden
                              									sitzt ausser einer Anzahl Bronze- bezw. Schmiedeeisenlamellen die Bremsscheibe einer
                              									Differentialbandbremse, durch deren zu einem Sechskant ausgebildeter Nabe die Hälfte
                              									der Lamellen mitgenommen wird, während die übrigen in zwei Nuten der Zahnradhälfte
                              									greifen. Drehen der Welle im Sinne des Lasthebens hat Verschrauben des Ritzels in
                              									der Achsrichtung zur Folge, wodurch, eine Reibungskuppelung zwischen demselben und
                              									der Bremsscheibe bewirkt und letztere an der Drehung teilnimmt, deren Richtung so
                              									gewählt sein muss, dass sich das Band löst. Beim Abstellen des Motors oder Ausrücken
                              									des Wendegetriebes verhindert die Bremse das Abstürzen der Last und ist ein Senken
                              									der Last nur möglich durch Rückwärtsdrehen der Welle von der Kraftquelle aus;
                              									hierbei wird die Lamellenkuppelung gelöst und die Senkbewegung erfolgt unter
                              									Ueberwindung der Lamellenreibung, deren Grösse von der Last abhängt
                              									(Luftdruckbremse), ausserdem aber durch die Wahl der Schraubensteigung, Zahl und
                              									Durchmesser der Lamellen bestimmt werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 119
                              Lamellenbremse.
                              
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)