| Titel: | Elektrisch betriebene Hebezeuge. | 
| Autor: | Chr. Eberle | 
| Fundstelle: | Band 313, Jahrgang 1899, S. 129 | 
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                        Elektrisch betriebene Hebezeuge.
                        Von Chr. Eberle in
                           									Duisburg.Jetzt München,
                                 										Oettingenstrasse 28.
                        (Schluss des Berichtes S. 113 d. Bd.)
                        Elektrisch betriebene Hebezeuge.
                        
                     
                        
                           10. Aufzüge.
                           Die elektrisch betriebenen Aufzüge lassen sich in solche mit Transmissions- und
                              									direktem Antrieb einteilen. Erstere unterscheiden sich von den altbekannten
                              									Transmissionsaufzügen nur dadurch, dass an Stelle der das Aufzugsvorgelege
                              									betreibenden Kraft der Elektromotor tritt.
                           Die uns hier speziell interessierenden direkt getriebenen Aufzüge besitzen stets einen Motor, der, mit dem Windwerke festgekuppelt, umsteuerbar ist; oder es ist zwischen den dauernd im
                              									gleichen Sinne laufenden Motor und das Windwerk ein Wendegetriebe der bekannten und
                              									in diesem Aufsatze zum Teil besprochenen Ausführungen eingeschaltet. Zweifelsohne
                              									ist erstere Art die gebräuchlichste und weitaus verbreitetste, und es ist
                              									anzunehmen, dass bei der hohen Entwickelungsstufe der Elektromotoren und der
                              									erforderlichen elektrischen Umsteuerungs- und Anlassapparate diese Bauart die
                              									Zukunft beherrscht.
                           Als Uebersetzungsmittel vom Motor zum Windwerke dienen Stirnräder- oder
                              									Schneckengetriebe, sehr häufig in Vereinigung. Die besonders bei Personenförderung
                              									verlangte Sicherheit lässt nicht selten die selbsthemmende Eigenschaft der Schnecke den Ausschlag geben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 129
                              Fig. 60.Schema zum Selbstanlasser von Siemens und Halske A.-G.
                              
                           Die Steuerung der Aufzüge geschieht im allgemeinen vom wandernden Fördergefässe
                              									(Fahrstuhle) aus durch Steuerstangen oder -seile, und zwar von Hand oder
                              									selbstthätig. Bei Motorumsteuerung liegt hierin eine grosse Schwierigkeit und
                              									Gefahr, der man in den letzten Jahren durch eine grosse Zahl von Konstruktionen
                              									elektrischer und mechanischer Art zu begegnen suchte.
                           Dem anzulassenden Motor ist zunächst ein Widerstand vorgeschaltet, der mit
                              									wachsender Umlaufszahl, d.h. mit wachsender elektromotorischer Gegenkraft,
                              									abzuschalten ist. Dem vom Motor örtlich getrennten Führer ist die Beobachtung
                              									desselben unmöglich, somit auch die erforderliche richtige Abschaltung des
                              									Widerstandes. Dies führte zu der Notwendigkeit, dem Führer nur den Stromschluss zu
                              									überlassen, während der Kurzschluss des Widerstandes selbstthätig geschieht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 129
                              Fig. 61.Selbstanlasser von Siemens und Halske A.-G.
                              
                           Drei der bedeutendsten elektrotechnischen Firmen Deutschlands haben auf verschiedenen
                              									Prinzipien beruhende Selbstanlasser konstruiert:
                           1. Siemens und Halske A.-G. in Berlin. Der Kurzschluss
                              									wird bewirkt durch einen Zentrifugalregulator, der, vom Motor angetrieben, mit
                              									wachsender Umlaufszahl die Widerstände kurzschliesst, Fig.
                                 										60 und 61 zeigen einen solchen Apparat in
                              									Schema und seiner neuesten Ausführungsform (D. R. G. M. Nr. 37471). Die Umsteuerung
                              									und der Selbstanlasser sind zwei getrennte Apparate und beide mit Kohlekontakten
                              									ausgerüstet. Zunächst wird von der Steuerwelle aus der Umschalter geschlossen,
                              									hierauf der Funkenlöscher und dabei die Kurzschlusskontakte für den
                              									Nebenschlussstromkreis geöffnet. Letztere haben, wie des öfteren erwähnt, den Zweck,
                              									die Selbstinduktion der Magnetwickelung, die mit dem Oeffnen verbunden wäre,
                              									schadlos zu machen. Der Selbstanlasser schliesst nun mit Zunahme der Geschwindigkeit
                              									die einzelnen Widerstände selbstthätig in der Reihenfolge 1 bis 6 kurz. Beim
                              									Abstellen ist der Vorgang der umgekehrte. Parallel zur Nebenschlusswickelung liegt
                              									der Bremsmagnet. Die Unterbrechung des Stromkreises geschieht stets zwischen den
                              									Polen des Funkenlöschers. Die seitlich angeordnete Regulierfeder dient lediglich zur
                              									Einstellung des Apparates. Um beim Anlassen ein plötzliches Hinaufschnellen der
                              									Kugeln zu verhindern, ist eine Pendelhemmung (D. R. P. Nr. 91138, Kl. 21) seitlich
                              									angeordnet (s. Fig. 61).
                           Beim unbeabsichtigten Stehenbleiben des Motors schaltet der Anlasser den ganzen
                              									Widerstand ein; eine Gefährdung desselben ist somit ausgeschlossen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 130
                              Selbstanlasser der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft.
                              
                           2. Der selbstthätige Anlasser der Allgemeinen
                                 										Elektrizitätsgesellschaft in Berlin ist durch Fig. 62 und 63 dargestellt. Durch
                              									Steuerwelle a wird der Motor zunächst auf den
                              									gewünschten Drehsinn geschaltet; gleichzeitig wird durch Kurbel b die Schaltschiene c
                              									freigegeben. Die Abwärtsbewegung derselben wird nun durch das Pendel d mit Sperrwerk e, die
                              									Dauer des Einschaltens durch das Gewicht g geregelt.
                              									Die Widerstände werden also unabhängig vom Motor in einer ganz bestimmten
                              									eingestellten Zeit kurzgeschlossen, unabhängig davon, mit welcher Geschwindigkeit
                              									der Motor anläuft.
                           3. Den Selbstanlasser der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft
                                 										vormals Schuckert und Co. in Nürnberg (D. R. P. Nr. 74378, Kl. 21) zeigt
                              										Fig. 64.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 130
                              Fig. 64.Selbstanlasser der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals
                                 										Schuckert und Co.
                              
                           Der Schalthebel k wird dem gewünschten Drehsinn
                              									entsprechend nach links oder rechts umgelegt und so der Stromkreis in einer
                              									bestimmten Richtung für den Motor M geschlossen.
                              									Gleichzeitig wird durch Kontakt n1 der Stromkreis des Hilfsmotors m und derjenige einer Magnetkuppelung b geschlossen. Motor m
                              									setzt sich in Bewegung; das von ihm angetriebene Schneckenrad ist durch die
                              									Magnetkuppelung mit Zahnrad h gekuppelt, treibt
                              									Zahnstange i und damit die Schaltschiene d in die Höhe, bis der Stromkreis des Hauptmotors
                              									kurzgeschlossen ist. In der höchsten Stellung von d
                              									wird durch e der Kontakt bei f  geöffnet und der Stromkreis des Hilfsmotors unterbrochen. Die
                              									elektromagnetische Kuppelung bleibt geschlossen bis zur Unterbrechung des
                              									Hauptstromkreises, wobei die Schaltschiene d infolge
                              									ihres Eigengewichtes niedersinkt; die Geschwindigkeit wird dabei durch Kolben g gedämpft.
                           In der höchsten und tiefsten Stellung des Fahrstuhles o. dgl. wird der Motor
                              									selbstthätig ausgeschaltet. Je nach der Belastung und bei Hauptstrommotoren auch
                              									nach der Geschwindigkeit ist die Wegstrecke vom Beginn des Ausschaltens zum Halten
                              									verschieden. Da aber die Schaltbewegung vom Fahrstuhle eingeleitet wird, kann
                              									derselbe schon zur Ruhe kommen, ehe der Motor vollkommen ausgeschaltet ist, oder
                              									aber es läuft der Fahrstuhl bis zur Umschaltung des Motors auf Rücklauf. Beide
                              									Umstände können von schlimmen Folgen sein; man begegnete denselben durch
                              									Einrichtungen der verschiedensten Art. Die Berlin-Anhaltische Maschinenbau-Aktiengesellschaft gibt in ihrer durch D.
                              									R. P. Nr. 70242 geschützten Konstruktion einer in dem Antrieb des Schaltapparates
                              									befindlichen Räderübersetzung durch Weglassen einiger Zähne toten Gang, wodurch Ueberschalten unmöglich ist; ähnlich dieser ist eine
                              									Einrichtung der Otts Elevator Cpy. in London (D. R. P.
                              									Nr. 90988).
                           Die für Aufzüge verwendeten Bremsen sind im allgemeinen auf der Motorwelle sitzende
                              									Backenbremsen mit Gewichtsbelastung, die beim Einschalten durch eine mechanische
                              									Einrichtung (unrunde Scheibe) oder durch Elektromagneten ausgelöst werden (s. a.
                              										Fig. 60). In jedem Falle
                                 										ist dafür zu sorgen, dass die Bremse vor Einschalten des Motors gelöst
                                 									ist.
                           Die Motoren sind bei Gleichstrombetrieb meistens mit Nebenschlusswickelung versehen.
                              									Als solche besitzen sie geringe Anzugskraft und verlangen zum Anlaufen unter Last
                              									bedeutende Stromstärke. Verbesserung erzielte man durch Anwendung einer zusätzlichen
                              									Hauptstromwickelung auf den Magnetspulen, welche im gleichen Sinne mit der
                              									Nebenschlusswickelung magnetisieren; der beim Anlaufen kräftige Ankerstrom erzeugt
                              									starke Magnetisierung und grosse Zugkraft. Durch Versuche fand Ernst Egger folgende Vergleichsergebnisse:
                           
                              
                                 a) Ohne
                                       												Hauptstromwickelung:
                                 
                              
                                 
                                 Auffahrt
                                 Abfahrt
                                 
                              
                                 Anlassen
                                 32,5
                                 A.
                                 21
                                 A.
                                 
                              
                                 Volllauf
                                   6
                                 „
                                   1,5
                                 „
                                 
                              
                                 b) Mit
                                       												Hauptstromwickelung:
                                 
                              
                                 Anlassen
                                 19
                                 A.
                                   9,5
                                 A.
                                 
                              
                                 Volllauf
                                   6
                                 „
                                   1,5
                                 „
                                 
                              
                           Die Vernichtung der beim Abstellen vorhandenen Bewegungsenergie des Windwerkes
                              									geschieht durch die besprochenen Backenbremsen mit Gewichtsbelastung, in neuerer
                              									Zeit jedoch auch häufig und mit Erfolg durch Schaltung des Motors als Dynamo mit
                              									regelbaren Widerständen, wozu direkt die Anlasswiderstände benutzt werden
                              									können.
                           
                              Aufzugswinde für 1000 kg
                                 									Nutzlast.
                              
                           Die durch die Fig. 65
                              									bis 67 dargestellte
                              									Räder winde wurde durch die Firma Unruh und Liebig in
                              									Leipzig achtmal für die Kopenhagener
                                 										Freihafen-Lagerhausgesellschaft ausgeführt; den elektrischen Teil lieferte
                              									die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft in Berlin. Der
                              									Motor von 10  bei 840 Minutenumdrehungen treibt durch dreifache
                              									Stirnräderübersetzung die Trommel von 410 mm Durchmesser und 16 mm starkem
                              									Drahtseil.
                           Da in dem Windwerke selbsthemmende Teile nicht vorkommen, muss durch sicher wirkende
                              									Bremsen die Last in jeder Lage gehalten werden.
                           Die Kegelbremse B1 sitzt
                              									auf der Achse von R1
                              									und wird durch den Hebel H1 mit Gewichtsbelastung G1 an das Gehäuse gepresst. Die Nabe der Bremse ist
                              									kammlagerartig ausgebildet und wird von dem mit H1 verbundenen Hebel von unten gefasst. Gelöst wird
                              									die Bremse durch die Steuerwelle s1 mit der Kurbel k1, welche beim Einschalten des Motors nach oben zu
                              									stehen kommt und dadurch den Hebel H1 anhebt. Diese Bremse wirkt nur beim Abstellen des
                              									Motors von der Steuerung aus, wobei die Steuerwelle s1 den Hebel H1 freigibt; bei unbeabsichtigter
                              									Unterbrechung des Stromes indessen würde die Last nicht gehalten sein. Diesem Zwecke
                              									dient die Magnetbremse B2, welche ebenfalls Kegelbremse ist und mit dem Zahnrade R1 aus einem Stücke
                              									besteht. Durch Hebel H2
                              									mit Gewichtsbelastung G2 wird diese Bremse B2 ebenfalls gegen das Gehäuse gepresst, indem an dem
                              									Kammzapfen der
                              									Bügel b angreift, der durch die Zwischenhebel c und d mit H2 verbunden ist. Auf
                              										H2 wirkt in seiner
                              									rückwärtigen Verlängerung ein Elektromagnet M, welcher
                              									in den Hauptstromkreis eingeschaltet ist. Solange der Motor Strom empfängt, ist der
                              									Hebel angezogen und damit die Bremse gelöst; bei unbeabsichtigter Unterbrechung des
                              									Stromkreises verliert M seinen Magnetismus, und die
                              									Bremse B2 wird durch
                              									das Gewicht G2
                              									angezogen. Um zu verhindern, dass der Motor wieder eingeschaltet wird, ehe die
                              									Bremse gelöst ist, wodurch eine Gefährdung des Motors entstehen könnte, ist
                              									gleichzeitig mit H2
                              									durch e ein Hauptstromausschalter f verbunden; erst nachdem durch den Handgriff von H2 der Hebel
                              									niedergedrückt und damit B2 gelöst ist, kann der Motor angelassen werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 131
                              Aufzugwinde für 1000 kg Nutzlast von Unruh und Liebig.
                              
                           Die Steuerung der Winde vom Fahrstuhle aus geschieht durch die Steuerscheibe, auf
                              									deren Achse direkt der Anlasserhebel sitzt; gleichzeitig wird durch diese Achse die
                              									Bremse B1 gelöst. Durch
                              									die Zahnräderübertragung z1, z2 kann
                              									die Steuerwelle auch durch die Achse y angetrieben
                              									werden, welche das Windwerk in der höchsten und tiefsten Lage des Aufzuges abstellt.
                              									Achse y ist als Schraube ausgebildet, auf der zwei
                              									Muttern x1 und x2 sitzen. Von einer
                              									der Zwischenwellen aus wird das Kegelrad w auf y angetrieben, und in diesem verschraubt sich y hin und her. Nähert sich der Aufzug seinen Endlagen,
                              									so kuppelt sich das Kegelrad mit den Klauen der Muttern x1 bezw. x2, und so wird Achse y
                              									mitgenommen und der Aufzug abgestellt. Der Anlasser ist nach Fig. 62 und 63 von der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft ausgeführt.
                           Die Geschwindigkeit des Fahrstuhles ergibt sich aus der Bädertabelle zu
                           v=\frac{840}{60}\,.\,\frac{14}{42}\,.\,\frac{13}{52}\,.\,\frac{13}{39}=0,41\,\pi,
                           v = 0,500 m/Sek.
                           
                              Aufzugswinde für 750 kg
                                 									Nutzlast.
                              
                           Die durch die Fig. 68
                              									bis 71 dargestellte,
                              									ebenfalls von der Firma Unruh und Liebig ausgeführte
                              									Winde wird angetrieben durch einen Motor von 6,5  bei 800 Umdrehungen. Seine
                              									Bewegung überträgt er durch ein eingängiges, selbsthemmendes Schneckengetriebe
                              									direkt auf die Trommelwelle. Motor und Windwerk sind auf gemeinsamer gusseiserner
                              									Fundamentplatte montiert; um entstehende kleine Ungenauigkeiten auszugleichen, ist
                              									eine nachgiebige Kuppelung zwischen Motor- und Schneckenwelle geschaltet. In der auf
                              									der Schneckenwelle sitzenden, als Bremsscheibe ausgebildeten Kuppelungshälfte sind
                              									vier Bolzen eingesetzt, die mit Spiel in entsprechende Lederbüchsen der zweiten
                              									Hälfte ragen.
                           Das Schneckengetriebe ist zur Erzielung der Selbsthemmung eingängig; die Schnecke ist mit der Stahlwelle aus einem Stück
                              									geschnitten; das Bronzerad ist gefräst. Der Achsialdruck wird durch ein
                              									Phosphorbronzedrucklager (durch eine Schraube nachstellbar) aufgenommen; das ganze
                              									Getriebe ist in geschlossenem Gehäuse, welches als Oelbad dient, angeordnet; dessen
                              									Oelstand ein Schauglas jederzeit erkennen lässt; die Austrittsstelle der
                              									Schneckenwelle ist durch Stopfbüchse gedichtet. Die Masse des vorliegenden Getriebes
                              									sind:
                           Schneckendurchmesser = 100 mm;
                           Teilung = Steigung = 28,57 mm 1⅛'';
                           Zähnezahl = 77;
                           
                              \frac{\mbox{Radius der
                                 										Schnecke}}{\mbox{Teilung}}=\frac{50}{28,57}=1,75;
                              
                           Umfangsgeschwindigkeit der Schnecke:
                           
                              v_1=\frac{0,100\,.\,\pi\,.\,800}{60}04,19\mbox{
                                 										m;}
                              
                           Steigungswinkel:
                           
                              tg\,\alpha=\frac{28,57}{100\,\pi}=0,091,
                              
                           α = 5° 10';
                           Umfangsgeschwindigkeit des Rades:
                           
                              v_2=\frac{0,700\,\pi\,.\,800}{60\,.\,77}=0,38\mbox{
                                 										m.}
                              
                           Der Aufzug hängt an zwei Seilen, die in B und C auf die Trommel auflaufen; ausserdem ist das
                              									Gegengewichtseil bei A aufgelegt; die Fig. 69 und 71 stellten zwei
                              									Möglichkeiten der Seilbefestigung dar.
                           Für den 750 kg-Aufzug ist das Gewicht des Fahrstuhles ca. 500 kg; das Gegengewicht,
                              									einer gebräuchlichen Regel folgend, somit:
                           G=500+\frac{750}{2}=875 kg..
                           Zur Steuerung des Aufzuges, die im wesentlichen eine elektrische ist, dient die
                              									als doppelte Seilscheibe ausgeführte Steuerscheibe S1, welche vom Fahrstuhle aus durch Steuerstange oder
                              									-seil gedreht wird. Mit S1 in fester Verbindung steht Scheibe S2, welche den Umkehranlasser direkt antreibt. Für
                              									unser Beispiel ist zu wählen bei Ausführung von
                           
                              
                                 
                                    Siemens und Halske A.-G.:
                                    
                                 Seilscheibe
                                 von
                                 400
                                 mm
                                 Durchm.,
                                 
                              
                                 
                                    Allg. Elektrizitätsgesellsch.:
                                    
                                 „
                                 „
                                 500
                                 „
                                       „     ,
                                 
                              
                                 Schuckert und Co.:
                                 Kettenrad
                                 von
                                 z = 38, t = 20 mm,
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 D = 242,2 mm.
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 132
                              Aufzugswinde für 750 kg Nutzlast der Firma Unruh und Liebig.
                              
                           Dabei ist noch zu bemerken mit Bezugnahme auf die Fig.
                                 										61 bis 64, dass bei den beiden
                              									letztgenannten Firmen S2 den gesamten Umsteuer- und Anlassapparat steuert; bei Siemens und Hulske dagegen ist auf die
                              									Motorkuppelungshälfte ein Riemen aufzulegen, der den Zentrifugalanlasser dreht.
                              									Gleichzeitig mit der Motorschaltung wird eine mit der Steuerscheibe verbundene
                              									unrunde Scheibe a gedreht, welche durch Vermittelung
                              									des Rollenhebels h die Backenbremse mit
                              									Gewichtsbelastung auslöst.
                           In den Endlagen wird der Aufzug selbstthätig abgestellt. Die Steuerscheiben S1S2 sitzen auf der
                              									verlängerten Trommelwelle lose. Letztere trägt flachgängiges Gewinde, auf
                              									welchem zwei Klauen einstellbar festgesetzt sind; beide Klauen besitzen je einen
                              									Zahn. Eine zwischen diesen beiden Klauen sitztende Laufmutter, die auf jeder Seite
                              									einen entsprechenden Zahn hat und sich in der die beiden Steuerscheiben verbindenden
                              									Hülse gerade führt, läuft nun dem Drehsinn entsprechend nach der einen oder anderen
                              									Seite an, die Zähne greifen ein und die Steuerung wird entsprechend mitgenommen.
                           Um beim Festklemmen des sinkenden Fahrstuhles im Schachte dem weiteren Abwickeln des
                              									Seiles Einhalt zu thun, hat man eine besondere Einrichtung vorgesehen, durch welche
                              									das Windwerk abgestellt wird, sobald die Seile schlaff werden.
                           Die beiden Lastseile B und C laufen über die Führungsrollen f1 und f2, welche auf der Achse b sitzen, die aussen ein steiles Gewinde trägt. Sobald das Seil schlaff
                              									wird, sinken beide Rollen und drehen dabei die Achse b,
                              									wobei der Hebel c durch das Gewinde gedreht und die
                              									Steuerung mit der Trommelwelle gekuppelt wird.
                           Durch Zahnräderpaar gh und Seil i wird der Etagenzeiger bewegt.