| Titel: | Neuere Arbeits- und Kraftmesser. | 
| Autor: | Th. Pregél | 
| Fundstelle: | Band 313, Jahrgang 1899, S. 196 | 
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                        Neuere Arbeits- und Kraftmesser.
                        Von Prof. Th. Pregél in
                           								Chemnitz.
                        (Schluss des Berichtes S. 180 d. Bd.)
                        Neuere Arbeits- und Kraftmesser.
                        
                     
                        
                           L. P. Breckenridge's Dynamometer mit
                              									Druckflüssigkeit.
                           Zum Messen der Schnittwirkung an Hobel- und Fräsemaschinen benutzte Prof. Breckenridge von der Lehigh
                                 										University
                              									den nach American Machinist, 14. August 1890, Bd.
                              									13 * S. 4, in Fig. 30
                              									bis 32 dargestellten
                              									Kraftmesser. Auf dem Hobelmaschinentisch a ist vermöge
                              									eines Winkelbockes b der Pressencylinder c angebracht, dessen Kolben d unter Flüssigkeitspressung (Oel) sich bewegt. An demselben ist ein
                              									Winkeltisch f als Träger des Werkstückes g angeschraubt, welcher auf Walzen h seine weitere Stützung findet. Indem nun das im
                              									Support gehaltene Schneidewerkzeug k bezw. l gegen das Werkstück g
                              									zur Wirkung gelangt, wird der Schnittdruck P
                              									unmittelbar durch den Kolben d aufgefangen und die
                              									Flüssigkeitspressung durch Manometer m und Indikator
                              										r angezeigt. Um das Arbeitsdiagramm
                              									hervorzubringen, ist die Indikatortrommel an einem Schwingungshebel s mittels Fadenzugs in bekannter Art angeschlossen,
                              									wobei der Hebel seinen festen Drehpunkt in o
                              									findet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 197
                              Breckenridge's Dynamometer mit Druckflüssigkeit.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 197
                              Fig. 33.Diagramme.
                              
                           Mit dem Schneidstahl k, bei α = 74° Schneid- und i = 9°
                              									Anstellungswinkel, wird Gusseisen, mit dem zweiten Werkzeug l, bei α = 75° Schneid- und i = 13,5° Anstellungswinkel, wird Schmiedeeisen
                              									bearbeitet. Bei den in folgender Tabelle zusammengestellten und durch die Diagramme
                              										a bis p (Fig. 33) ergänzten Versuchsergebnissen hatten die
                              									beiden Schneidstähle 22 zu 38 mm Querschnitt, während die Werkstücke 304 mm Länge,
                              									76 mm Breite und 25,4 mm Dicke erhielten. Der Arbeitskolben des Dynamometers hatte
                              									bei D = 9,068 cm Durchmesser eine Querschnittsfläche
                              										F = 64,5 qcm.
                           L. P. Breckenridge. Versuche an
                              									Hobelmaschinen.
                           
                              
                                 Diagramm
                                 Schnittbreiteb
                                    											mm
                                 Schnitttiefet
                                    											mm
                                 Manometer-druck p
                                    											kg/qcm
                                 MittlererDiagrammdruckpm
                                    											kg/qcm
                                 Diagramm-fläche qcm
                                 GesamtdruckP
                                    											kg
                                 Schnitt-geschwindig-keit mm/Sek.
                                 Effektmkg/Sek.
                                 Effekt in 
                                 Material
                                 
                                    
                                    
                                    Anmerkungen
                                    
                                 
                              
                                 abbbbcdefghik
                                 1,61,61,61,61,61,671,671,672,112,931,41,41,4
                                 0,811,571,571,571,570,430,841,70,431,270,430,841,27
                                 2,63,223,54,074,220,562,63,53,98,82,84,04,9
                                 2,53,03,33,73,90,52,33,053,88,42,43,554,6
                                 24,029,431,735,737,7  4,8422,229,827,730,8  8,7713,016,8
                                 160196212238252  31,9147197244540154229296
                                 54545454545151515353535353
                                   8,6410,5811,4512,8513,61  1,63  7,510,0512,9328,62  8,1612,1415,58
                                 0,1170,14410,1550,1740,1840,0220,1020,1370,1740,3850,1090,1630,211
                                 
                                    Gusseisen
                                    
                                 1Das linke Endstück war hart.
                                 
                              
                                 lmnop
                                 1,271,271,271,271,27
                                 0,842,932,932,932,93
                                 2,13,04,23,92,8
                                 1,53,03,73,22,6
                                   8,517,621,718,815,3
                                   94,5195240209169
                                 5353535353
                                   5,0010,3412,7211,08  8,96
                                 0,06720,13930,1710,14840,1205
                                 Schmiede-eisen
                                 2Im Werkstück waren zwei Löcher
                                    												gebohrt.3Der Stahl trifft den
                                    												Lochrand.4Ohne Oel.5Mit Oelschmierung.
                                 
                              
                           
                        
                           Morin-Spinney's Drehbankdynamometer.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 197
                              Morin-Spinney's Drehbankdynamometer.
                              
                           Eine unmittelbare Messung der Schnittkraft an einer Drehbank ist mit dem in Fig. 34 und 35 nach American Machinist, 1893 Bd. 16 Nr. 49 * S. 4,
                              									dargestellten Morin'schen Kraftmesser leicht möglich,
                              									welcher von L. B. Spinney in der vorgeführten Form
                              									gebaut wurde. An den vorderen Spindelzapfen einer Drehbank ist ein prismatischer
                              									Block a glatt aufgeschoben, an dem die Blattfedern b sitzen, die ihren Stützpunkt an Rollenzapfen c finden, welche in der Planscheibe d der Drekbank sitzen. An einem vorstehenden Stift f des Blockes a legt sich
                              									die Winkelnase des Mitnehmers g an, in welchem das
                              									Werkstück in bekannter Weise eingespannt wird. Endlich ist an dem Block a eine Fingerschiene h
                              									angeschraubt, in welcher der Zeichenstift i festgelegt
                              									wird. Dieser spielt
                              									auf einer Kreisscheibe k, welche durch das Uhrwerk l, der Spindelumlaufszahl entsprechend, gedreht wird.
                              									Unter der Einwirkung des Schnittwiderstandes wird die Winkelnase des Mitnehmers auf
                              									den Treibstift f ein Kraftmoment hervorrufen,
                              									demzufolge eine Verdrehung des Federblockes ab
                              									verursacht wird, was einen Ausschlag des Zeichenfingers hi mitbedingt. Hiermit werden Polardiagramme (Fig. 36) erzeugt, in welchen die Kraftstärken als Radien nach gegebenen
                              									Kreisen ermittelt werden. In folgendem ist eine bemerkenswerte Reihe von
                              									Schnittkräften aufgeführt, welche bei 150 mm/sek. Schnittgeschwindigkeit an einem gusseisernen
                              									Werkstück von 50 mm ursprünglichem Durchmesser bei wechselnder Schnitttiefe
                              									(Spanbreite) und Schaltung (Spandicke) gefunden wurden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 198
                              Fig. 36.Polardiagramme.
                              
                           Schnittkraft P in kg in Gusseisen
                              									bei 150 mm/Sek.
                              									Schnittgeschwindigkeit.
                           
                              
                                 Schnitttiefe t mm
                                 Schaltung λ mm
                                    											für 1 Umdrehung
                                 
                              
                                 
                                 0,21
                                 0,32
                                 0,43
                                 
                              
                                 6,350
                                 170
                                 290
                                 333
                                 
                              
                                 4,762
                                 135
                                 230
                                 273
                                 
                              
                                 3,175
                                 106
                                 167
                                 186
                                 
                              
                                 1,587
                                   63
                                 103
                                 115
                                 
                              
                           
                        
                           Fr. Bedell's Dynamometer für Dauerbetrieb.
                           In der Cornell University ist seit Jahren eine Vorrichtung zur Bestimmung des
                              									Gleichganges von Motorwellen in Gebrauch, welche mit Vorteil zur Arbeitsmessung
                              									herangezogen werden kann. Diese von Fr. Bedell in
                              									Ithaca, N. Y., erdachte Messvorrichtung ist in der Hauptsache eine Wellenkuppelung
                              									mit federnden Zwischengliedern und optischer Beobachtung. Diese Vorrichtung ist in
                              									schematischer Zeichnung nach American Machinist, 1897
                              									Bd. 20 Nr. 30 * S. 565, in Fig. 37 und 38 dargestellt, wobei a ein Wellenzweig mit
                              									Kuppelungsscheibe b, c die zweite Welle mit
                              									Scheibenkreuz d ist, welche durch Federwerke f verkuppelt sind. Sowohl auf b als auch auf d sind Blechringe von gleicher
                              									Grösse aufgesetzt, deren Kurvenschlitze g
                              									gegensätzliche Lage besitzen, so dass die Kreuzungsstellen i freien Durchgang einer Lichtquelle (Glühlampe) gestatten, welche als
                              									Lichtkreise erscheinen. Je nach der übertragenen Kraftstärke entsteht eine relative
                              									Verdrehung der Kuppelungsscheiben, derzufolge sich die Lichtkreise vergrössern oder
                              									verkleinern. Um nun die Grösse des Durchmessers dieser Lichtkreise, welche als Mass
                              									für die Kraft- oder Effektstärke herangezogen werden können, beurteilen zu können,
                              									wird diese Vorrichtung durch einen Schirm oder Kasten abgeblendet, und in dessen
                              									Vorderwand nur ein einziger radialstellender Schlitz h
                              									frei gelassen, durch welchen der Lichtkreis als Lichtblitz bezw. Lichtpunkt
                              									erscheint, dessen Lage durch eine Skalenteilung am Schlitzrand abgelesen wird, so
                              									dass in einem bestimmten Betriebe nach Erfordernis ohne weiteres die übertragene
                              									Effektgrösse beobachtet werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 198
                              Bedell's Dynamometer für Dauerbetrieb.
                              
                           Ueber Dynamometer vgl. D. p.
                                 										J. 1897 306 * 159, elektrisches; Morin 1895 296 * 66, Amsler-Laffon 68, Pittler
                              									* 68; Ackermann, Guggenheim 1892 286 * 32, Schmidt, Kreuz * 33; Buchelli 1891 281 255, Easton-Anderson * 255, Vnaillet * 256, * 257, Schuckert * 257, Fischinger * 257; Hefner-Alteneck, hydraulisches Dynamometer, 1889 272
                              									* 239, Bánki 1888 269 *
                              									148; Kohn 1888 268 * 537;
                              									Arbeitsmesser für Krafthämmer 1887 266 * 151, Carpentier * 575; Thurston, Bremszaum, 1887 264 195, Meeze * 195, Bánki * 196,
                              										Curie * 197, Raffard *
                              									473; Walther-Meunier, Brauer 1886 259 525, Cadiat 525, Bourry * 527, Gleason Swartz * 528, E. Dick * 529, Fritsche-Bockhaker * 529; Hefner-Alteneck
                              									1881 241 * 253.
                           
                        
                           F. Huillier's und Ch. Fremont's Leistungsversuche an
                              									Werkzeugmaschinen.
                           Bei diesen Versuchen sind nach Bulletin de la Société
                                 										d'Encouragement, 1899 Bd. 98 Nr. 4 * S. 573, ein Morin'scher Kraftmesser mit aussenliegendem Registrierwerk, eine Prony'sche Bremse zur Bestimmung der Federdrücke für
                              									gegebene Effekte, ferner eine Vorrichtung zur Ermittelung der tangentialen
                              									Schnittkraft und eine Einrichtung zur Bestimmung des maximalen Schaltungsdruckes in
                              									Anwendung gebracht worden.
                           Leergangversuche an einer Plan- und Spitzendrehbank von
                              									600 mm Spitzenhöhe.
                           Der Antriebriemen vom Zwischendynamometer zu Deckenvorgelege hat v = 1,75 m/Sek. Geschwindigkeit eingehalten.
                           Bei folgenden Minutenumlaufszahlen der Planscheibe folgten Ordinaten im Diagramm
                           
                              
                                 n =
                                 18
                                 33
                                 55
                                 90 in der Minute
                                 
                              
                                 h =
                                   6
                                 12
                                 22
                                 40 mm
                                 
                              
                           bezw.
                           
                              
                                 E0 =
                                    											17,5
                                 35,0
                                 64,1
                                 116,6 mk/Sek.
                                 
                              
                           Effekte für den Leergang des Drehbanktriebwerkes.
                           Demgemäss entspricht bei dieser Riemengeschwindigkeit v
                              									= 1,75 m/Sek. 1 mm
                              									Ordinate am Registrierwerk des Kraftmessers einem Effekt von
                              										\frac{E_0}{h}=2,915\mbox{ mkg/Sek.}.
                           Dagegen stellt sich die entsprechende, auf 1 Minutenumlaufszahl bezogene mechanische
                              									Arbeit (60. E0 : n) = A0 für
                           
                              
                                 
                                 n;
                                 18
                                 33
                                 55
                                 90 in der Minute
                                 
                              
                                 auf
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    A_0=\frac{60\,E_0}{n};
                                    
                                 58,3
                                 63,6
                                 70,0
                                 77,7 mkg
                                 
                              
                           für den Leergang des Triebwerkes.
                           Mittels eines an die Planscheibe der Drehbank befestigten Bremswerkes mit L = 2 m Hebellänge wurde der mechanische Effekt für die
                              									Hebelbelastungen Q nach der bekannten Beziehung
                           
                              E_b=\pi\,.\,2\,L\,.\,\frac{n}{60}\,.\,Q\mbox{
                                 										mkg/Sek.}
                              
                           ermittelt, wobei Q die
                              									Hebelbelastungen in Kilogramm bezeichnen, während Ed
                              									= h . 2,915 gleichzeitig der durch den Antriebriemen
                              									eingeleitete mechanische Effekt vorstellt.
                           Für n = 18 Minutenumdrehungen der Drehbankspindel folgen
                              									für Hebelbelastungen Q die Effekte Eb und Ed.
                           
                              
                                 
                                 
                                    Q =
                                    
                                 5
                                 10
                                 15
                                 20
                                 kg
                                 
                              
                                 
                                 Eb
                                    											=
                                 18,9
                                 37,7
                                 56,5
                                   75,4
                                 mkg/Sek.
                                 
                              
                                 
                                 Ed
                                    											=
                                 39,4
                                 61,2
                                 83,6
                                 105,0
                                 mkg/Sek.
                                 
                              
                                 bezw.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                    \frac{E_d}{Q}=
                                    
                                   7,83
                                   6,12
                                   5,57
                                     5,25
                                 mkg/Sek.
                                 
                              
                           
                              
                                 
                                 Differenzen
                                 
                                 1,76
                                 
                                 0,55
                                 
                                 0,32
                                 
                                 
                              
                                 bezw.
                                 
                                    \frac{E_d}{E_b}=
                                    
                                 2,08
                                 
                                 1,62
                                 
                                 1,48
                                 
                                 1,39
                                 
                              
                                 
                                 Differenzen
                                 
                                 0,46
                                 
                                 0,14
                                 
                                 0,09
                                 
                                 
                              
                           d.h. das Effektverhältnis (Ed : Eb) wird mit zunehmender Belastung günstiger,
                              									und zwar nähert sich die Differenz zwischen Q = 20 und
                              									15 kg schon 0,1, während dieselbe zwischen 10 und 5 kg den Wert 0,46 hatte.
                           Dementsprechend stellt sich der für die Ueberwindung der Reibungswiderstände im
                              									Triebwerk der belasteten Drehbank gebrauchte mechanische Effekt
                           Er= Ed– Eb für mkg/Sek. auf
                           
                              
                                 
                                    Q =
                                    
                                 5
                                 10
                                 15
                                 20
                                 kg
                                 
                              
                                 Er
                                    											=
                                 20,5
                                 23,5
                                 27,1
                                 25,1
                                 mkg/Sek.
                                 
                              
                           und da für n = 18
                           
                              
                                 
                                    E
                                    0
                                    =
                                    
                                 17,7
                                 17,5
                                 17,5
                                 17,5 mkg
                                 
                              
                           konstant ist, so folgt
                           
                              
                                 
                                    E
                                    r
                                    – E
                                    0
                                    =
                                    
                                 3,0
                                 6,0
                                 9,6
                                 7,6 mkg
                                 
                              
                           
                           für den durch die Belastung Q der Drehbank bedingten zusätzlichen Reibungseffekt, so dass
                           
                              
                                 
                                    R=\frac{E_r-E_0}{E_b}=
                                    
                                 0,16
                                 0,16
                                 0,17
                                 0,10
                                 
                              
                           oder R ∾ 0,16 als Koeffizient für
                              									die auf den Arbeitseffekt Eh bezogenen Zusatzreibung
                              									angenommen werden kann.
                           Da nun E0 für eine
                              									gegebene Spindelumlaufszahl konstant ist und da ferner R ebenfalls annähernd gleichbleibend gefunden ist, so folgt
                           R . Eb+ E0= Ermkg/Sek.
                           als der zur Ueberwindung der Triebwerkshindernisse
                              									aufgebrauchte mechanische Effekt.
                           Bei regelrechter Drehbanksarbeit muss notwendigerweise der Koeffizient dieses
                              									Reibungseffektes etwas abweichend ausfallen, weil einerseits das grössere
                              									Eigengewicht des Werkstücks, andererseits die Widerstände der bewegten
                              									Supportschlitten eine Verschiebung gegenüber jenem mittels Prony'scher Bremsscheibe ermittelten Effektes Eb bedingen werden. Diese
                              									Verschiebung ist schon mit Rücksicht auf die im Triebwerk zur Anwendung gebrachten
                              									verschiedenen Schmiermittel als unwesentlich zu bezeichnen, welche einen weit
                              									grösseren Einfluss auf den R-Wert haben dürften, als
                              									die Verschiedenartigkeit der vorerwähnten Belastungsweise.
                           Die tangentiale Schnittkraft wird durch einen Druckmesser (Toc dynamometrique)
                              									ermittelt, welcher im Wesen einem Hebelmitnehmer mit zwischengeschalteter
                              									Windungsfeder entspricht, die ihren Druckpunkt an der Planscheibe findet und in der
                              									Drehrichtung wirkt. Die Ausschwingung dieser Druckfeder wird durch einen
                              									gleicharmigen Winkelhebel gemessen, dessen Drehungsachse an der Planscheibe lagert,
                              									und von dem der eine Hebel an den Mitnehmer angelenkt ist, während der andere auf
                              									eine Schubmuffe einwirkt, die auf ein abgedrehtes cylindrisches Ende des Werkstückes
                              									gleitet, durch deren achsiale Verschiebung die Federspannung mittels Zeiger
                              									angegeben wird. Wegen der räumlichen Entfernung zwischen Federhebel und Muffenhebel
                              									ist die Winkelhebelachse als Welle ausgebildet. Entspricht nun die Uebersetzung des
                              									Zeigerhebels, welcher durch den Muff gedreht wird, jener zwischen dem Mitnehmerhebel
                              									und dem Schnittkreishalbmesser, so gibt die Anzeige der Millimeter am Zeiger
                              									zugleich den Federdruckfaktor an. Ist p = 0,5 kg/mm die
                              									Federkraft für 1 mm Federspiel, sowie l = 450 Abstand
                              									des Federmittels von der Spitzenlinie und r = 50 mm
                              									Schnittkreisradius, so wird bei 1 mm Federspiel die Schnittkraft
                           
                              O=p\,.\,\frac{l}{r}=0,5\,.\,\frac{45}{5}=4,5\mbox{
                                 										kg,}
                              
                           sein. Das Gleiche folgt, wenn nunmehr die Uebersetzung des
                              									Zeigerhebels 4,5 ist, für je 1 mm Ausschlag und 1 mm = 1 kg Skalenwert. Die
                              									Proportionalität zwischen Federspiel und Kraft ist durch direkte Belastungen von 10,
                              									20, 30, 40 und 50 kg nachgewiesen und zu 20 mm für 10 kg bestimmt worden.
                           Ferner ist der Grösstwert des in die Spitzenlinie fallenden Schaltungsdruckes durch
                              									Kompression eines Bleicylinders von 12 mm Durchmesser und 10 mm Höhe bestimmt
                              									worden, welcher in einer 25 mm grossen und 40 mm tiefen Endbohrung des Werkstückes
                              									zwischen Stahlkörpern eingesetzt wird, von denen der äussere die Körnerpfanne für
                              									die Spindelspitze enthält und verschiebbar ist.
                           Durch vorhergehende Versuche ist die zur Verdrückung des Weichbleipfropfens von
                              									10 mm auf 7,5 bezw. 7,0 mm Höhe erforderliche Kraft zu X = 380 bezw. 450 kg festgestellt. Damit der Bleicylinder seine achsiale
                              									Lage zwischen den Stahlkörpern nicht verliert, ist in dem beweglichen Stahlkörper
                              									eine 3 mm lange Nadelspitze vorgesehen, die in dem Bleipfropfen mittelrichtig
                              									einsetzt.
                           Der für ein bestimmtes, stündlich geliefertes Spangewicht G erforderliche Arbeitsaufwand A wird aus der
                              									stündlich ablaufenden Spanlänge l-m und dem
                              									tangentialen Schnittdrucke P-kg gefunden.
                           Mit n = 17 minutliche Umdrehungen wird eine
                              									Werkstückslänge von H = 102 mm in t = 15 Minuten abgedreht, d.h. es sind hierzu t . n = 255 Spindelumdrehungen erforderlich, was einem
                              									linearen Vorschub von
                           λ = 102 : 255 = 0,4 mm
                           für je 1 Umdrehung bezw.
                           
                              s=\frac{n\,.\,\lambda}{60}=0,113\mbox{
                                 									mm/Sek.}
                              
                           Sekundenvorschub gleichkommt.
                           Das stündliche Spangewicht ist zu G = 4,85 kg bestimmt.
                              									Die auf 1 Stunde entfallenden Spindelumläufe betragen
                           a = n . 60 = 17 . 60 = 1020,
                           wobei der äussere Schnittkreisumfang
                           π . d = π . 0,102 = 0,32 m
                           ist, so dass die stündlich ablaufende Spanlänge
                           L = a . πd = 1020 . 0,32 = 326,4 m
                           wird.
                           Bei einem mittleren Schnittdruck P = 300 kg wird daher
                              									die mechanische Arbeit
                           L . P =
                              									326,4 . 300 = 97920 mkg
                           für die Stundenleistung G = 4,85
                              									kg betragen, so dass als spezifischen Arbeitsverbrauch
                           
                              A=\frac{L\,.\,P}{G}=\frac{97920}{4,85}=20190\mbox{
                                 										mkg}
                              
                           oder rund A = 20000 mkg für 1 kg
                              									Eisenspangewicht sich ergibt, während für Stahlmaterial diese spezifische Arbeit auf
                              										A = 24000 mkg und mehr ansteigt.
                           Bei Querhobelmaschinen wurde die grösste auftretende kg/qmm-Schnittkraft mittels eines
                              									Kupferpfropfen von d = 8 mm Durchmesser und h = 13 mm gemessen und für Schnittbreiten von 2,5 bis
                              									3,9 mm zu Q = 210 kg/qmm Spanquerschnitt ermittelt.
                           Endlich ist beim Schleifstein von D = 2,0 m Durchmesser
                              									und B = 0,3 m Breite, das Werkstück von 25 . 3 = 75 qcm
                              									Angriffsfläche durch ein Hebelgewicht am Support mit Q
                              									= 200 kg Druck angepresst worden, was einer spezifischen Pressung von 200 : 75 =
                              									2,66 kg/qcm oder
                              									at entspricht.
                           Bemerkenswert ist in der folgenden Zusammenstellung der Versuchsergebnisse die bei
                              									den Tischhobelmaschinen Nr. 22 und 23 mit 3- und 2facher Rücklaufgeschwindigkeit
                              									erforderlichen Effekte für den Leergang des Tisches im Vor- und Rücklauf.
                           Ebenso beachtlich ist in Nr. 26 der vom Schleifstein verbrauchte Effekt in
                              									Meterkilogramm für 1 kg abgeschliffenen Weichstahl, welcher annähernd 45mal so gross
                              									ist als der Effektbedarf an einer Drehbank (25000 . 45 = 1125000).
                           
                              Versuche von
                              Huillier
                              und
                              Frémont.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 199
                              Werkzeugmaschinen; Anzahl der
                                 										Werkzeuge; Riementriebkraft; Riemengeschwindigkeit; Effekt des Antriebriemens;
                                 										Schnittgeschwindigkeit; Spangewicht; Mech. Arbeitsleistung für 1 kg Spangewicht;
                                 										Bemerkungen; Lokomotivräderdrehbank; Wagenräderdrehbank; Lokomotivräderdrehbank;
                                 										kg; m/Sek.;
                                 											mkg/Sek.;
                                 											mm/Sek.;
                                 											kg/Sek.;
                                 										1) Leergang; 2) Arbeitsgang mit 1 bezw. 2 Schneidflächen
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 200
                              Werkzeugmaschinen; Anzahl der
                                 										Werkzeuge; Riementriebkraft; Riemengeschwindigkeit; Effekt des Antriebriemens;
                                 										Schnittgeschwindigkeit; Spangewicht; Mech. Arbeitsleistung für 1 kg Spangewicht;
                                 										Bemerkungen; kg; m/Sek.; mkg/Sek.; mm/Sek.; kg/Sek.; Wagenräderdrehbank; Radreifenplandrehbank;
                                 										Lokomotivenkurbelachsendrehbank; Planscheibendrehbank; Langdrehbank; Stehende
                                 										Fräsemasch.; Fräsemaschine; Doppelte Bohrmaschine; Dieselbe; Bohrmaschine;
                                 										Radialbohrmaschine; Tischhobelmasch. Vorl.; Mit 3fachem Rücklauf; Tischvorlauf;
                                 										Tischrücklauf; Querhobelmaschine; Stoaamaschine; Schleifstein; Durchmesser;
                                 										Breite; Spiralbohrerdurchmesser; Vorschub; Fräserdurchmesser; Schnitttiefe;
                                 										Werkstück-Kupfer; Durchmesser (Ringkronenbohrer); 3fache
                                 										Rücklaufgeschwindigkeit; 4,6facher Effektverbrauch; 2facher Rücklauf; 2,33facher
                                 										Effektverbrauch für den Rücklauf; Mittlere Stösselgeschwindigkeit. 3,55 mm
                                 										Schnittbreite; Werkstück 25 × 3 = 75 qcm Angrifffläche; Hartstahl; Weichstahl.
                                 										Andruck; Schleifgeschwindigkeit