| Titel: | Elektrische Hängebahnen. | 
| Autor: | Dieterich | 
| Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 115 | 
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                        Elektrische Hängebahnen.
                        Elektrische Hängebahnen.
                        
                     
                        
                           Die zunehmende Verwendung mechanischer Transportmittel bildet in gewerblichen
                              									Anlagen eine Belastung der Bodenfläche, die in vielen Fällen höchst unerwünscht ist,
                              									da Transporte, wenn sie nach dem kürzesten Weg, also in gerader Linie geleitet
                              									werden, in den meisten Fällen rücksichtslos Räume oder Plätze durchschneiden, die
                              									für eigentlich produktive Arbeiten, Aufstellung von Maschinen oder für den
                              									allgemeinen Verkehr hohen Wert besitzen. Je notwendiger aber die Einrichtung
                              									maschineller Beförderung für den internen Verkehr oder den Aussenverkehr auf kurze
                              									Strecken wurde, um so dringender wurde auch die Forderung, die diesem Verkehr
                              									dienenden Einrichtungen derart anzulegen, dass sie unabhängig von dem sonstigen
                              									Arbeitsbetriebe und unabhängig von der Bodengestaltung, von der Einrichtung des
                              									Baues sind und gleichzeitig die wirklich kürzesten Verbindungswege zwischen zwei
                              									gegebenen Punkten bilden. Diese Forderungen für grössere, wenn auch noch lokale
                              									Verkehrsstrecken, haben zur Erfindung der Drahtseilbahngeführt. Innerhalb
                              									beschränkter Fabrikplätze oder innerhalb der Gebäude lassen sich Drahtseilbahnen
                              									jedoch nicht mehr mit Vorteil verwenden; hier kommen vielmehr nur Schienenbahnen in
                              									Betracht. Um aber auch diese Schienenbahnen nicht zu einer Belastung der Bodenfläche
                              									werden zu lassen, kam man auf das Auskunftsmittel, das Geleise statt auf den Boden,
                              									in die Höhe zu legen und den Transportwagen, statt ihn über das Geleise zu legen, an
                              									die Schiene zu hängen. Es entstand die sogenannte „Hänge- oder Schwebebahn“,
                              									die sich aus der Drahtseilbahn heraus entwickelt und nach verhältnismässig kurzer
                              									Zeit nicht allein für den ursprünglichen Innenverkehr, sondern auch für Lokal- und
                              									Fernverkehr eine gewisse Bedeutung erlangt hat.
                           Eine bemerkenswerte Neuheit auf dem Gebiete des Schwebebahnbaues bildet die von der
                              									Firma Bleichert in Leipzig-Gohlis in der letzten Zeit
                              									konstruierte Elektro-Hängebahn für Schnelltransport innerhalb grösserer Betriebe,
                              									die sowohl in den Gebäuden als auch auf den einzelnen Werkplätzen grosse
                              									Verbreitungsgebiete finden dürfte. Sie ist der aus der Drahtseilbahn entstandenen
                              									Hängebahn ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass jeder Transportwagen seinen
                              									eigenen Motor trägt, wodurch bei wagerechter Anlage oder Anlage mit minderen
                              									Steigungen bis zu 5 v. H. die Benutzung eines ständig laufenden Treibseiles
                              
                              									entbehrlich wird. Die Stromzuführung zu den Motoren in dieser Hängebahn erfolgt, wie
                              									sich dies aus den beistehenden Figuren ergibt, durch Zuleitungsdrähte, die über den
                              									Laufbahnen ausgespannt sind, und wird vermittelt durch Schleifbügel oder
                              									Abnehmerollen. Der Vorzug dieser elektrischen Hängebahn liegt vor allem in der
                              									Einfachheit und Leichtigkeit, mit der sich elektrischer Strom in jeder beliebigen
                              									Weise verbreiten und verzweigen lässt, ohne dass ihm komplizierte bauliche Anlagen,
                              									unzugängliche Räume, überhaupt örtliche Verhältnisse irgend welche Schwierigkeiten
                              									böten. Da die Hängebahnen, selbst auch dann, wenn sie nicht mit elektrischem Betrieb
                              									ausgerüstet sind, wohl zu den günstigsten und anpassungsfähigsten Transportmitteln
                              									gehören, die man bis jetzt kennt, so ist es klar, dass die Vereinigung zweier, so
                              									vielseitige Vorzüge besitzenden mechanischen Mittel, des Hängebahnprinzipes und der
                              									elektrischen Kraftzuführung, zu einem Ergebnis führen muss, das wohl den höchsten
                              									Ansprüchen, die an ein Transportmittel überhaupt gestellt werden können, Genüge
                              
                              									leisten dürfte.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 116
                              Fig. 1. Elektrischer Hängebahnwagen mit normalem Kasten für ca. 1000
                                 										kg-Nutzlast von Bleichert.
                              
                           Die Einrichtung dieser Bahnen selbst ist eine verhältnismässig einfache.
                           Als Laufbahnen finden meistens Stahlschienen Verwendung, die nach einem Spezialprofil
                              									gewalzt sind und die mittels gusseiserner Böcke an Wände oder Deckenkonstruktionen
                              									in geeigneter Weise befestigt werden. Bei grösseren Spannweiten und besonders da, wo
                              									eine Durchbiegung der Laufbahn den unter ihr befindlichen Raum nicht beeinflusst,
                              									lassen sich auch wie bei Drahtseilbahnen Seile verwenden, (Fig. 1) doch haben diese immer den Nachteil, dass sie unter dem Einfluss
                              									der Last durchhängen, so dass ein Wagen auf dem Seile fortwährend Steigungen und
                              									Gefälle zu durchlaufen hat. Er braucht infolgedessen mehr Kraft als ein Wagen auf
                              									einer Schienenbahn, daein Ausgleich, wie bei einer eigentlichen Drahtseilbahn,
                              									nicht stattfindet. In beiden Fällen bleibt jedoch die Konstruktion des eigentlichen
                              									Laufwerkes dieselbe. Das Vorkommen von Kurven auf einer solchen Hängebahn erfordert
                              									keinerlei konstruktive Hilfsmittel und ebensowenig irgend welche Mehrkosten
                              									gegenüber geraden Strecken. Auf das Durchfahren der Kurven hat lediglich die
                              									Geschwindigkeit des Wagens einen Einfluss, die aber automatisch je nach Erfordernis
                              									geregelt werden kann. Man braucht deshalb nicht so sehr darauf bedacht zu sein, wie
                              									dies vielfach bei anderen Transportanlagen der Fall ist, Krümmungen der Bahnlinie zu
                              									vermeiden, sondern man kann diese überall dort anlegen, wo sie durch die natürliche
                              									Lage der Verhältnisse geboten erscheinen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 116
                              Fig. 2. Klappweiche von Bleichert.
                              
                           Derartige Kurven können mit einem Radius von 2 m angelegt werden, wobei ebensowenig
                              									ansteigende und abschüssige Strecken, Geleiskreuzungen, Weichen usw. irgend ein
                              									Hindernis bilden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 116
                              Fig. 3. Vollweiche mit zwangsläufiger Bewegung in beiden Fahrtrichtungen von
                                 										Bleichert.
                              
                           Selbstverständlich sind die Weichenanordnungen für den Betrieb einer solchen
                              									Hängebahn von grösster Wichtigkeit. Die sonst bekannten Weichen bei Seil- und
                              									Hängebahnen, die sogenannten ausrückbaren Zungen oder Schleppschienen, haben den
                              									Uebelstand, dass sie von Hand bedient werden müssen, wenn der Wagen auf ein anderes
                              									Geleise übergeführt werden soll. Sie erfordern also von seiten des bedienenden
                              									Arbeiters eine gewisse Aufmerksamkeit, wenn nicht Entgleisungen der Wagen und Verschiebungen
                              									der Konstruktionsteile vorkommen sollen. Es ist deshalb von grossem Vorteil,
                              									selbsttätig arbeitende Weichen zu verwenden, und zwar kommen bei den elektrischen
                              									Hängebahnen die in den Figuren 2 und 3 dargestellten Weichenanordnungen zum Gebrauche.
                              									Diese Weichen bestehen in der Hauptsache aus einem drehbaren Schienenstück, das
                              									durch ein Gegengewicht ausgewuchtet und durch letzteres gezwungen wird, sich stets
                              									in eine zur Hängebahn entsprechend geneigte Lage zu stellen. Die in der Richtung des
                              									Pfeiles ankommenden Wagen drücken dieses Schienenstück, die sogenannte Klappweiche
                              									nieder, die ihren Stützpunkt in einem an der gegenüberliegenden Schiene befestigten
                              									Schuh findet, und der Wagen kann ungehindert passieren. Sobald er die Weiche
                              									verlassen hat, klappt diese wieder hoch und der andere Schienenstrang ist für den
                              									Verkehr frei. Eine weitere Ausbildung dieser Klappweichen stellt Fig. 3 dar und zwar eine Vollweiche mit
                              									zwangsläufiger Bewegung in beiden Fahrtrichtungen, so dass es einerlei ist, ob ein
                              									Wagen hinter der Weiche herkommt, oder gegen die Spitze derselben anfährt. Die
                              									Klappschiene wird in diesem Falle von dem ankommenden Wagen selbst langsam
                              
                              									niedergelegt, indem das Rad des Laufwerkes gegen den um einen Zapfen Z drehbaren Hebel H–L
                              									anstösst, diesen zurückdreht, S anhebt und somit die
                              									Klappenschiene K niederlegt, die nun von dem Wagen ohne
                              									Stoss befahren werden kann. Kommt der Wagen hinter der Weiche her, so hebt die
                              									entsprechende Rolle des Gehänges erst die Schiene S an
                              									und schliesst somit die Klappe, die nach dem Passieren des Laufwerkes sich wieder
                              									von selbst öffnet. Die Beschreibung der Einrichtung der etwa zur Verwendung
                              									gelangenden Handbetriebsweichen kann hier unterbleiben, da diese einfachster
                              									Konstruktion und wohl allgemein bekannt sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 117
                              Fig. 5. Hängebahn mit Führerwagen zum Transport von Rohzucker, Nutzlast ca.
                                 										500 kg von Bleichert.
                              
                           Die Transportmittel der elektrischen Hängebahnen lehnen sich in ihrer Durchbildung an
                              									die bekannten und bewährten Seil- und Hängebahn-Konstruktionen an. Der gesamte Wagen
                              
                              									besteht aus dem Laufwerk, dem Gehänge und dem Kasten, oder einer anderen zur
                              									Aufnahme der Last dienenden Vorrichtung. Das Laufwerk besteht aus zwei tief
                              									ausgekehlten Laufrädern aus Tiegelgusstahl, die sich auf den Achsen aus
                              									Phosphorbronze lose drehen und zwischen zwei Stahlplatten laufen, die ihrerseits
                              									wieder durch gusseiserne Zwischenstücke zu einem soliden Ganzen vereinigt sind. Die
                              									Stahlwangen werden nach den offenen Seiten durch besondere Deckbleche abgedeckt, so
                              									dass ein vollständig geschlossenes Gehäuse entsteht, in dem das Triebwerk und die
                              									elektrischenApparate gegen äussere Einflüsse abgeschlossen untergebracht sind.
                              									Die Uebertragung der Bewegung von den Elektromotoren auf die Laufräder geschieht
                              									durch geschnittene Zahnräder aus Stahl und Bronze. Oberhalb des Gehäuses befindet
                              									sich das Gelenk für den Stromzuleitungsbügel. Ausser dem Motor und dem Getriebe
                              									enthält das Laufgehäuse noch einen Steuerschalter und eine elektrisch selbst
                              									regulierende Sicherheitsbremse. Diese Bremse bewirkt ein schnelles, absolut sicheres
                              									Anhalten des Wagens an Belade- und Entladestellen, sie reguliert die
                              									Fahrgeschwindigkeit und verhindert, dass der Wagen, selbst auf den stärksten
                              									Gefällen, so lange eine Adhäsion überhaupt noch wirksam ist, eine übermässige
                              									Geschwindigkeit annimmt. Ausserdem hälf sie selbsttätig den Wagen an, so bald der
                              									Motor ausgeschaltet wird, oder aus irgend einem Grunde der Strom ausbleibt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 117
                              Fig. 4. Elektrischer Hängebahnwagen mit Windwerk zum Transport von Kohlen,
                                 										Nutzlast ca. 500 kg von Bleichert.
                              
                           Die Wagenkasten sind mittels der Gehänge an den Laufwerken derart befestigt, dass ihr
                              									Schwerpunkt stets senkrecht unter Schienenmitte liegt. Natürlich kann die Ausführung
                              									der Wagenkasten in den verschiedensten Formen erfolgen und muss sich dem jeweiligen
                              									Verwendungszweck anpassen. In vielen Fällen wird es notwendig sein, die
                              									Hängeschienen so hoch zu legen, dass die Wagen während des Passierens kein Hindernis
                              									für die darunter befindlichen anderweitigen Arbeiten bilden. Es müssen dann entweder
                              									die Wagenkasten oder die Lasten erst auf die Höhe der Hängebahnen gehoben werden.
                              									Bei Verwendung eines feststehenden Aufzuges, eines Becherwerkes, würde jedoch immer
                              									Vorbedingung sein, dass die zu hebenden und nachher zu fahrenden Güter an einen
                              									bestimmten Punkt, an dem sich die Aufzugsvorrichtung befindet, hingeschafft werden,
                              									womit auch wieder Zeit und Arbeit verloren geht. Andererseits kommt es aber häufig
                              									vor, dass auf grösseren Plätzen, Hüttenbetrieben, Zementfabriken, Gasanstalten,
                              									Giessereien, Wert darauf gelegt wird, die vielfach zerstreut liegenden.
                              									Transportgüter direkt aufzuheben und nach einer bestimmten Entladestelle zu
                              									schaffen. Um nun auch hier die Verwendung kostspieliger und teurer feststehender
                              									Hebeeinrichtungen zu vermeiden, und um die Arbeit zu verkürzen und zu verbilligen,
                              									versieht man jedes Hängebahnlaufwerk mit einer besonderen kleinen Winde (Fig. 4). Der Elektromotor zum Betriebe dieser Winde, ein
                              									vollständig gekapselter Kranmotor, treibt mittels geschnittener Schnecken aus Stahl
                              									und Bronze zwei Seiltrommeln an, über die sich als Zugorgan ein Stahldrahtseil auf-
                              									und abwärts windet. Der Steuerschalter für den Motor wird durch Zugschnüre vom
                              									Fussboden aus bedient. Die gesamte Winde läuft unter steter Kontrolle der oben
                              									beschriebenen elektrischen Regulierbremse, die auch hier Anwendung findet und die
                              									Winde in ihrer höchsten oder tiefsten Stellung von selbst ausschaltet.
                           Der Betrieb auf den oben beschriebenen Bahnen ist meist ein automatischer, d.h. die
                              									Wagen fahren ohne Führer und lenken sich von selbst. Auf den Belade- und
                              									Entladestationen sind dann Schalter vorgesehen, durch die das Abfahren der Wagen
                              									veranlasst wird, während das Anhalten von selbst erfolgt. Diese automatischen Bahnen
                              									erfordern kein eigenes Bedienungspersonal, da die wenigen nötigen Handgriffe von den
                              									Lagerarbeitern nebenher mit besorgt werden können. Infolgedessen gestaltet sich der
                              									Betrieb auf derartigen Hängebahnen sehr einfach und billig.
                           Sind, wie dies in der chemischen Grossindustrie oft vorkommt, grosse Massen mit
                              									erheblicher Geschwindigkeit zu befördern und von oder nach verschiedenen Belade- und
                              									Entladestellen zu holen oder zu bringen, und handelt es sich darum, durch nicht
                              									automatischen Betrieb eine willkürliche Lenkung grosser Massentransporte zu
                              									bewerkstelligen, so dürfte es empfehlenswert sein, Hängebahnen zu verwenden, die
                              									durch einen besonderen Führer bedient werden. In solchen Fällen ist es dann
                              									angängig, aus einzelnen Gehängen ganze Züge zusammen zu stellen und diesem Zuge
                              									einen besonderen Führerwagen mitzugeben, wie dies Fig.
                                 										5 zeigt. In dieser Figur ist ein Hängebahnzug mit Führerwagen zum
                              									Transport von Rohzucker dargestellt, dessen einzelne Wagen eine Nutzlast von je 500
                              									kg aufnehmen. Die Bahn ist dazu bestimmt, einen Verkehr zwischen den Rohzucker
                              									löschenden oder ladenden Schiffen und einen am Ufer liegenden Zuckerspeicher
                              									herzustellen. Jeder Wagen besitzt sowohl seinen eigenen Fahrmotor und eigenen
                              									Hubmotor, doch erfolgt die Steuerung des ganzen Zuges und die Bedienung aller Motore
                              									vom Führerwagen aus.
                           Selbstverständlich sind auch andere Ausführungsformen solcher von Hand zu steuernden
                              									Wagen möglich; so ist es z.B. angängig, einen beliebigen Hängebahnwagen ausser mit
                              									dem elektrischen Windwerke noch mit einem Führerkorb zu versehen, so dass der
                              									Wagenführer auch mit einer Einzellast fahren kann.
                           Die Grösse der Lasten, die auf elektrischen Hängebahnen transportiert werden können,
                              									ist ausserordentlich verschieden. Bei Massengütern, bei denen doch stets eine
                              									Einteilung in gewisse Transportgewichte stattfindet, werden die Lasten stets
                              									zwischen etwa 300 bis 1200 Kilo schwanken, doch steht nichts im Wege, auch mit
                              									grösseren oder kleineren Gewichten zu arbeiten. Man wird jedoch berücksichtigen
                              									müssen, dass schwere Lasten auch sehr starke und teure Schienen- und
                              									Trag-Konstruktionen erfordern; im allgemeinen geben Einzellasten von 500 bis 700
                              									Kilo die günstigsten Verhältnisse. Die Fahrgeschwindigkeit richtet sich ganz nach
                              									den örtlichen Verhältnissen. Hohe Fahrgeschwindigkeiten bis zu 2,5 m in der Sekunde
                              									sind nur auf geraden oder massig gekrümmten Bahnlinien zulässig, während bei
                              									Vorkommen häufiger Kurven die Geschwindigkeit entsprechend bis auf 0,5 m per Sekunde
                              									ermässigt werden muss. Die Ermässigung der Geschwindigkeit braucht aber nur in den
                              									Kurven selbst stattzufinden; sie lässt sich mit Leichtigkeit durch entsprechende
                              									Konstruktion der Steuereinrichtung vollständig automatisch arbeitend erzielen.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 118
                              Fig. 6. Elektrische Hängebahn für Massenverladungen von Bleichert.
                              
                           
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 119
                              Fig. 7. Elektrische Hängebahn für Massenverladungen von Bleichert; Grundriss
                                 										in der halben Grösse wie Fig. 6.
                              
                           Ein Beispiel der Verwendung elektrischer Hängebahnen für grössere Ladebetriebe bildet
                              									die in Fig. 6 und 7
                              									dargestellte Anlage einer Massenverladung vom Schiff zu einem Lagerplatz. Die zu
                              									Schiff ankommenden Massengüter werden mittels sehr rasch laufender Schwenkkräne
                              									gehoben und in Schüttrümpfe gestürzt. An den Schiebern der Rümpfe vorbei läuft ein
                              									Geleise der elektrischen Hängebahnen, das sich in einem grossen Bogen, etwa 200 m
                              									lang, an dem Ufer weiterzieht, woselbst es auf eine eiserne Hochbrücke gelagert ist.
                              									Die an den Rümpfen beladenen Wagen fahren an dem Ufer entlang nach dem Ende der
                              									Hochbrücke, kehren dort um, um an der Innenseite dieser Brücke auf den fahrbaren
                              									Verteilungskran, der den ganzen Ladeplatz bestreicht, abgeleitet zu werden.Der
                              									Verteilungskran läuft konzentrisch zu dem Bogen, den die äussere Hafenbrücke bildet.
                              									Die Hängebahngeleise des Fahrkranes schliessen mittels selbsttätiger Weichen an
                              									diejenige der Hochbrücke an, so dass die auf der Innenseite der letzteren laufenden
                              									Wagen ohne weiteres auf den Fahrkran gelangen können. An beliebigen Stellen dieses
                              									Kranes befinden sich dann wieder Auslöser für die Kippvorrichtungen der
                              									Hängebahnwagen. Nach dem Kippen fahren die Wagen nach dem inneren Ende des
                              									Fahrkranes, kehren auf einer Kurve um, fahren auf dem zweiten Geleise dieses Kranes
                              									wieder nach der Hochbrücke am Ufer und laufen in bekannter Weise auf dieser den
                              									Schüttrümpfen zu.
                           
                              Dieterich.