| Titel: | Das Schleifen und die Schleifmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 252 | 
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                        Das Schleifen und die
                           								Schleifmaschinen.
                        (Fortsetzung von S. 175 d. B.)
                        Das Schleifen und die Schleifmaschinen.
                        
                     
                        
                           
                              
                              Diamonds Planschleifmaschine.
                              
                           Von der Diamond Machine Co., Providence, R. J., wird die
                              									in den Ansichten Fig. 34 und 35, und in
                              									Einzelheiten in Fig. 36 dargestellte Planschleifmaschine gebaut. Am Bettkasten a ist ein fester Seitenständer b mit senkrechter Schlittenbahn für das Schleifradlager c vorhanden, dessen frei ausladendes Schleifrad d in fliegender Anordnung das Tischwerk übergreift.
                              									Weil nun das durch Riemenscheiben f g h betriebene
                              									Schleifwerk eine feste Lagerung in der Achsrichtung der Schleifspindel besitzt, so
                              									folgt die Notwendigkeit, das Tischwerk mit Kreuzschlitten auszubauen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 252
                              Diamonds Planschleifmaschine.
                              
                           Auf dem Bettkasten a gleitet der Hauptschlitten i in selbsttätiger Hubbewegung, wobei der Querschlitten
                              										k eine absetzende, vom Tischhub abgeleitete
                              									Schaltung erhält, während zum Betrieb des Tischwerkes die Stufenscheibe l dient. In Fig. 36 ist die
                              									Ausführung des Schleifradlagers c, die Befestigung des
                              									Schleifrades d und die Anordnung des Seitenvorgeleges
                              									mit den Scheiben g h gezeigt, welches mit stellbaren
                              									Verbindungsstangen m n eine Anspannung des über f g laufenden Antriebriemens bequem erreichbar
                              									macht.
                           
                        
                           
                              Mayer-Schmidt Planschleifer mit laufender Planscheibe.
                              
                           Am Bettkasten a (Fig. 37 u. 38) ist in
                              									fester Lage das Schleifwerk b, durch Riemenscheiben c, d betrieben, angeordnet. Seitlich an a ist der Tischwinkel f
                              									angeschraubt, auf dessen Führungswange der Kreuzschlitten g eine periodische Hubbewegung ausführt, wozu die Stufenscheibe h mit dem zwischenliegenden Wendetriebwerke i dient. Wegen der festen Stellung des Schleifrades b muss das von der Planscheibe l getragene Werkstück die Anstellbewegung erhalten, weshalb der
                              									Spindelstock k durch eine Schraubenspindel stellbar
                              									gemacht und die Antriebscheibe m als Trommel
                              									ausgebildet ist.
                           
                        
                           
                              
                              J. E. Reineckers Planschleifmaschine mit Rundtisch.
                              
                           Von J. E. Reinecker in Chemnitz-Gablenz wird zum
                              									Planschleifen ringförmiger Körper, wie Kolbenringe u. dergl. die kl Fig. 39 bis 42 gezeigte
                              									Planschleifmaschine mit Rundtisch gebaut, welche im äusseren den sog. Drehmaschinen
                              									ähnlich ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 252
                              Mayer-Schmidt's Planschleifer mit laufender Planscheibe.
                              
                           Am Mittelkasten a (Fig. 40) sind die
                              									Seitenständer b angeschraubt, welche durch den oberen
                              									Querbalken c (Fig. 39) zu einem
                              									festen Gestellsystem verbunden werden. An diesem Rahmen ist die Querwange d in gewünschter Höhenlage stellbar, worauf der
                              									Lagerschlitten f, Hubbewegungen ausführend, gleitet,
                              									während die Planscheibe g sich fortlaufend umdreht.
                              									Diese ist vermöge eines langen Wellenzapfens h zentral
                              									geführt und durch eine ringförmige, flache Kreisbahn gestützt. Von einer
                              									dreiläufigen Stufenscheibe i erhält diese Planscheibe
                              										g durch Winkelräder k
                              									ihre Betätigung, während mittels Stufenscheiben l von
                              									der unteren Welle eine obere Welle m getrieben wird, zu
                              									der mittels Winkelräder n eine hängende Keilnutwelle
                              										o in Beziehung gebracht ist.
                           Vermöge eines daran geschlossenen Winkelrad-Wendetriebwerkes p wird die in der Querwange d lagernde
                              									Bewegungsspindel und damit der Schleifradlagerschlitten f in Hubbewegung betätigt. Mittels Handrad q
                              									kann aber auch der Schlitten f beliebige feste
                              									Einstellungen erhalten, während im Selbstbetrieb Anschlagklötzchen r die Umschaltung besorgen.
                           Die Hauptanordnung des Schleifrades zur Planscheibe ist so getroffen, dass die beiden
                              									senkrechten Achsenebenen zusammenfallen und parallel zur Querwangenfläche liegen.
                              									Damit aber der Antriebriemen des Schleifrades unter der Querwange noch vorbei geht,
                              									ist die Schleifradlagerspindel frei ausladend gemacht und tief angelegt. Eine
                              									stellbare Trommelwelle s ermöglicht in jeder Höhenlage
                              									einen sicheren Antrieb des Schleifrades.
                           
                        
                           
                              Schleifscheiben, Schleifringe, Schleifrollen und deren
                                 										Spindelanschlüsse.
                              
                           Nachdem eine Anzahl von Schleifmaschinen für allgemeine und für Sonderzwecke
                              									beschrieben worden sind, bei denen in der Hauptsache die Schleifscheibe mit ihrer
                              									äusseren Umfangsfläche wirkte und damit ebene Arbeitsflächen hergestellt wurden,
                              
                              									muss auch derjenigen Schleifwerkzeuge gedacht werden, bei welchen der Angriff an der
                              									Stirnseite des Schleifrades erfolgt. Um nun an Material zu sparen, werden diese
                              									Schleifräder vorteilhaft als Ringe ausgestaltet, die unter Umständen so schwach ausfallen, dass diesen
                              									der Name Tellerscheiben beigelegt worden ist.
                           Um hierbei eine Uebersicht über diese Werkzeuge zu gewinnen, namentlich aber die
                              									höchst wichtigen, sonst üblichen Anschlüsse an die Spindelwelle kennen zu lernen,
                              									wobei die Sicherung gegen das Abfliegen der Teile geborstener Räder beachtlich ist,
                              									mögen einige Ausführungen hier kurz Erwähnung finden.
                           
                              Fontaine Frankfurt a. M. Mayer-Schmidt Offenbach a. M.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 253
                              Reineckers Planschleifmaschine mit Rundtisch.
                              
                           Die nach der Nabe zu ballig verstärkte Schleifscheibe a
                              										(Fig.
                                 										43) wird durch zwei Nabenscheiben b entweder
                              									voll oder nur am äusseren Rande gefasst.
                           In anderen Fällen werden der Schleifscheibe ein oder mehrere staffeiförmige Absätze
                              										c entweder an einer oder an beiden Scheibenflächen
                              									gegeben. (Fig.
                                 										44, 45 u. 46)
                           
                        
                           
                              Leshure, bezw. Mayer-Schmidt.
                              
                           Bei diesen erfolgt die Montierung der Schleifscheibe unmittelbar auf die
                              									Spindelwelle.
                           Unter Umständen erscheint es jedoch vorteilhafter die Schleifscheibe an einen
                              									Nabenkörper einzubauen, so dass der Anschluss des Werkzeuges an die Spindelwelle
                              									leicht, sicherund genau zentrisch erfolgt, was beim wiederholten Austausch der
                              									Schleifscheiben von Bedeutung ist.
                           Norton formen die Schleifräder unmittelbar auf
                              									Nabenringe d (Fig. 47) auf. wobei
                              									Schwalbenschwanzförmige Randleisten vorgesehen sind.
                           Luke and Spencer wenden Nabenscheiben f (Fig. 48) mit
                              									Schwalbenschwanz-Einsätzen an, wobei Verbindungsschrauben durch das Nabenloch
                              									geführt sind.
                           Brown und Sharpe fassen die Schleifscheibe zwischen
                              									ebene Nabenscheiben g an, von denen die Schlussscheibe
                              									durch eine Ringmutter h angezogen wird, (Fig. 49)
                              									während die Nabenscheibe selbst durch eine gewöhnliche Schraubenmutter i auf den konischen Stirnzapfen der Spindelwelle
                              									gedrückt wird.
                           In (Fig.
                                 
                                 									50) ist an die Nabenscheibe unmittelbar die Antriebsrolle angeordnet und es
                              									findet der Anschluss des Schleifrades vermöge Ringmutter k an den mittleren konischen Schenkel der Spindelwelle statt.
                           Das Schleifrad wird auch oft an eine Glockennabe l (Fig. 51)
                              									mittels Ring m und Versenkkopfschrauben befestigt, die
                              									Nabe selbst aber unmittelbar auf die Spindelwelle geschraubt.
                           Als Gegensatz hierzu ist in (Fig. 52) der
                              									Nabenanschluss in die glockenartig erweiterte Nabe der Schleifscheibe n verdeckt angeordnet, was darauf schliessen lässt, dass die
                              									Schleifscheibe auch mit der Stirnfläche zur Wirkung gelangt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 254
                              Schleifscheiben, Schleifringe, Schleifrollen und deren
                                 										Spindelanschlüsse.
                              
                           Wenn aber die Schleifräder ausschliesslich mit der Stirnfläche wirken sollen, so
                              									werden diese entweder unmittelbar als einfache Ringe in die Nabenscheibe o eingeformt (Norton)
                              										(Fig.
                                 										53) oder es werden die teuer- oder glockenartig ausgebildeten
                              									Schleifkörper p an eine grosse Randscheibe q (Fig. 54) mittels
                              									Nabenschlussscheibe r befestigt.
                           Sehr oft wird der Umfang des Schleifringes durch Schutzmäntel s (Fig. 55) welche vermöge Ringmutter t dichten
                              									Anschluss am Schleifring finden, gesichert.
                           Grosse Schleifkörper werden auch aus Ringsegmenten auf gusseiserne Planscheiben
                              									zusammengesetzt, und an den Ringborden mittels Schrauben gehalten bezw. durch Kitt
                              									verbunden und ausgeglichen.
                           Der Vollständigkeit wegen möge zum Schluss noch eine Anordnung kleiner Schleifkörper
                              
                              									sog. Schleifrollen, wie sie beim Hohlschleifen vorkommen in (Fig. 56 u. 57) gezeigt
                              									werden, wobei die Befestigung mittels Nabenbüchse u
                              									jedenfalls den Vorzug, vor dem direkten Anschluss v
                              									verdiente.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)