| Titel: | Die Kettenschaltgetriebe am mechanischen Webstuhle. | 
| Autor: | Siegm. Edelstein | 
| Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 473 | 
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                        Die Kettenschaltgetriebe am mechanischen
                           								Webstuhle.
                        Von Prof. Siegm. Edelstein.
                        (Fortsetzung von S. 407 d. Bd.)
                        Die Kettenschaltgetriebe am mechanischen Webstuhle.
                        
                     
                        
                           Bei dem Schaltwerke des Kettenbaumregulators wird aus praktischen Gründen nicht
                              									eine Zahnstange mit parallel geführter Klinke, sondern ein Schaltrad angewendet, dessen zugehörige Schaltklinke in zu ihm
                              									konzentrischen Bogen oder angenähert an diesen bewegt wird. Die eben ermittelten
                              									Beziehungen lassen sich aber sofort auch auf diese Anordnung übertragen, wenn man
                              									statt des Längenmaasses für die Teilung, den Klinkenhub und den Schalthub des Rades
                              									die entsprechenden Bogenmaasse, ausgedrückt in Bogengraden, einführt.
                           Wird daher statt der Schaltstange ein Schaltrad angewendet, so ist die Grosse des Schallwinkels für das Ausmaass der Schaltung
                              									maassgebend. Ist d der Durchmesser des Schaltrades, so
                              									ist, wenn t wieder die Zahnteilung vorstellt,
                              									\frac{t}{\pi\,d} die kleinste Abstufung, die der Radschaltung erteilt werden kann, und
                              									da
                           
                              \frac{t}{\pi\,d}=\frac{t}{z}
                              
                           ist wenn z die Zähnezahl des
                              									Schaltrades bedeutet, so erkennt man, dass die Abstufung von der Zähnezahl des
                              									Schaltrades abhängt, dass mithin die Abstufung in der erzielten Schaltgrösse desto
                              									kleiner ausfällt, je grösser die Zähnezahl des Schaltrades gewählt wird.
                           Um die Schaltung empfindlich zu machen, müssen daher grosse Schalträder mit vielen
                              									Zähnen angewendet erden und da die Grösse der Zahnteilung infolge der Notwendigen
                              									Festigkeitsdimensionen des Zahnes nicht unter einen gewissen Minimalbetrag sinken
                              									kann, andererseits auch der Raddurchmesser nicht zu gross ausfallen soll, so ist es
                              									zweckmässig, die Abstufung in der Schaltung in anderer Weise herabzusetzen.
                           Man hat in der Praxis zwei Wege hierzu eingeschlagen,die Anwendung von mehreren Klinken oder die Ersetzung des
                              									Klinkenschaltwerkes durch ein Klemmbackenschaltgetriebe.
                           Bei der Anwendung von mehreren gleichzeitig von derselben Schaltstange betätigten
                              									Klinken erreicht man eine Herabsetzung der Schaltabstufung auf den sovielten Teil
                              									der Zahnteilung, als Klinken angewendet werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 473
                              Fig. 41.
                              
                           Es sei in Fig. 41 die Hubstange H, deren Bewegung auf die zur möglichsten Herabsetzung
                              									des toten Ganges mit entsprechend nach Fig. 40
                              									geformten Zähnen ausgestatteten Schaltstange S zu
                              									übertragen sei, wobei wieder wie früher vorausgesetzt werde, dass die Festhaltung
                              									der Stange S bei der Rückbewegung von H durch irgend eine besondere Vorrichtung gesichert
                              									ist. Die Teilung der Schaltstange betrage t, während
                              									auf der Hubstange drei gleich lange Klinken so angeordnet werden, dass sie entweder
                              									in den Abständen \frac{t}{3} wie die Klinken k,
                              									k1, k2 oder in den
                              									Abständen t+\frac{t}{3}, bezw. n\,t+\frac{t}{3} entfernt liegen, wie k, k' und k''.
                           Es ist ersichtlich, dass bei einem Verschube der Hubstange aus der Stellung I in die
                              									Stellung II bereits Klinke k2 bezw. k'' zum Einspielen gelangt, wenn
                              									dieser Verschub den Betrag \frac{t}{3} erreicht und ebenso wird bei einem Verschube
                              									um \frac{2}{3}\,t, Stellung III, die Klinke k1 bezw. k' und bei
                              									einem Verschube um eine ganze Teilung die Klinke k zum
                              									neuerlichen Eingreifen gelangen.
                           Da ferner auch die Hubgrössen
                           t+\frac{t}{3},\ t+\frac{2}{3}\,t,\ 2\,t,\ 2\,t+\frac{t}{3} usw.
                           von der Schaltstange aufgenommen werden, so ergibt sich, dass
                              									diese Anordnung eine Abstufung um \frac{1}{3} der Zahnteilung gestattet und wenn man
                              									allgemein x um den Betrag
                           
                              n\,t+\frac{t}{x}=t\,\left(n+\frac{1}{x}\right)
                              
                           versetzter Klinken anwendet, wobei n eine ganze, positive Zahl bezw. Null bedeutet, dass die Abstufungs-
                              									grösse der Schaltung auf \frac{1}{x} der angewendeten Zahnteilung heruntergesetzt
                              									wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 474
                              Fig. 42.
                              
                           Das gleiche Resultat erzielt man, wenn man Fig. 42
                              									statt einer Schaltstange ein Schaltrad R durch eine
                              									Anzahl von x im Umkreise disponierter Klinken k1, k2, k3 antreibt. Die eben
                              									entwickelten Beziehungen lassen sich wieder ohne weiteres auf diesen Fall anwenden,
                              									wenn man die Teilung t nicht im Längenmaasse, sondern
                              									durch Bogengrade ausdrückt.
                           Angenähert erreicht man dieselbe Wirkung, wenn man die Klinken auf einen gemeinsamen
                              									Bolzen aufsetzt, Fig. 43, und sie von verschiedener
                              									Länge derart ausführt, dass sie nacheinander ähnlich zum Einfallen kommen, wie bei
                              									der Anordnung Fig. 42.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 474
                              Fig. 43.
                              
                           Die für diesen Zweck benötigten Klinkenlängen lassen sich Fig. 43. leicht graphisch ermitteln. Wird der Bolzen, auf dem die Klinken
                              									gemeinsam aufgesteckt sind, um \frac{t}{3} nach O',
                              									bezw. \frac{2\,t}{3} nach O'' verlegt, so gibt O''o die Länge der Klinke k2 und O'o
                              									jene der Klinke k3 an,
                              									wenn t die in Bogengraden gemessene Zahnteilung
                              									vorstellt. Es mag bemerkt werden, dass die nach dem gemeinsamen Bolzen wieder
                              									zurückverlegten Klinken den gemeinsam berührten Zahnrücken po nicht in gleichen Entfernungen treffen und dass es durch die
                              
                              									Verschiedenheit der Zahnlängen nicht möglich ist, den durch die Zahnform bedingten
                              									Leergang fü alle Klinken zu vermeidend. Die drei durch die Zahnspitze o von denMittelpunkten O'
                                 										O'' und O''' gelegten Kreisbögen bestimmen
                              									bekanntlich die jeweilig anzuwendende Zahnform und man erkennt, dass, wenn dieselbe
                              									der einen Klinke angepasst ausgeführt wird, für die anderen ein entsprechender
                              									Betrag dieses Leerganges resultiert. Sein Einfluss wird sich dahin äussern, dass der
                              									Klinkenhub für sämtliche Klinken um dessen Grösse vermehrt werden muss, und da
                              									dieser Leergang für jede Klinke ein anderer ist, so muss der Hubzuschlag zumindest
                              
                              									dem grössten vorkommenden Werte in der Figur jenem der
                              									Klinke k3 entsprechen.
                              									Insolange die Anzahl der Klinken eine kleine ist und die Zahnteilung genügend gross
                              									gewählt wird, verursacht dieser Umstand wohl eine Erhöhung der Hubgrösse der
                              									Klinken, aber keine Störung in der Uebertragung des Klinkenhubes. Wird dagegen die
                              
                              									Teilung klein gewählt, sind viele und kurze Klinken angelegt, so kann sehr leicht
                              									der Fall eintreten, dass dieses Fehlerglied (\overline{p\,q} in der Fig. 39) den Betrag der reduzierten Klinkenteilung
                              									 \left(\mbox{bei }x-\mbox{Klinken}\right) übersteigt und die Folge
                              									dieser Erscheinung wäre, dass, bevor noch die an die Reihe gelangende mit dem
                              									Fehlerglied p q arbeitende Klinke einfällt, schon jene
                              									Klinke zum Einspielen kommt, die ohne Fehlerglied nach \frac{t}{x} Weg einfallen
                              									kann, und hierdurch würde, da die letztere Klinke den Vorschub übernimmt, die
                              									Schaltung des Rades grösser als beabsichtigt ausfallen.
                           Ohne auf diese Verhältnisse des Näheren einzugehen lässt sich doch feststellen, das
                              									für eine enge Teilung und grosse Klinkenzahl – Umstände, die bei einer sehr
                              									weitgehenden Abstufung unvermeidlich sind, – die Anwendung auf einem gemeinsamen
                              									Bolzen sitzender Klinken leicht zu Fehlerquellen Anlass bieten wird und es daher
                              									zweckmässiger ist, in solchen Fällen das Schaltwerk nach Fig. 42 einzurichten.
                           Wohl kann man mit Hilfe der eben besprochenen Hilfsmittel praktisch mit genügender
                              									Annäherung jene Abstufungen hervorrufen, die für die Variation in der
                              									Kettenlieferung benötigt werden; eine beliebig kleine Abstufung, d.h. eine stetige
                              									Aenderung des Schalthubes, hervorgebracht durch eine vollkommene Uebertragung des
                              									gesamten Klinkenhubes auf das Schaltrad, ist aber auch in dieser Art ausgeschlossen
                              									und kann nur durch Anordnung eines Klemmgetriebes
                              									erreicht werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 474
                              Fig. 44.
                              
                           Wiewohl diese letztere Anordnung bei Kettenbaumregulatoren nicht üblich ist, möge sie
                              									doch an dieser Stelle erwähnt werden; ihre Einrichtung ergibt sich aus Fig. 44.
                           Die an ihrem Umfange glatte ev. zur Erhöhung der Wirkung mit Keilrillen versehene
                              									Schaltscheibe S sei wieder in der Pfeilrichtung
                              									verschiebbar, nach der entgegengesetzten Richtung aber nicht frei beweglich
                              									angeordnet; auf ihrer Achse sitzt lose der Schaltwinkelhebel H, dessen wagerechter Arm durch das Gestänge p hin und her bewegt werde, der andere Arm trägt eine entsprechend glatte
                              									oder mit Gegenrillen versehene unrunde Klemmbacke B.
                              									Wird H im Sinne des Uhrzeigers bewegt, so wird S durch die eintretende Verklemmung der Backe B gegen die Scheibe S an
                              									der Bewegung teilnehmen, bei entgegengesetzter Bewegung des Schalthebels aber die
                              									Backe bis zum Losewerden abrollen und das Schaltrad nicht beeinflussen.
                           
                           Bezeichnen
                           l die Entfernung von Scheibenmitte zum
                              									Drehpunkte der Klemmbacke,
                           R den Radius der Schaltscheibe,
                           r1,
                              										r, r2, die
                              									aufeinanderfolgenden Radien der Klemmbacke wobei
                           r1
                              									< r < r2,
                           R + r1 < l und
                           R + r2 > l
                           ausgeführt sind, so tritt die Verklemmung ein, wenn die Backe
                              									mit dem Radius rx
                              									anliegt, und
                           rx ≧
                              										l – R
                           und sie hört auf, wenn durch die Abrollung
                           rx ≦
                              										l – R
                           wird.
                           Es ist unschwer zu erkennen, dass auch hier der tote Gang nicht mathematisch genau 0
                              									werden kann, indem es eines gewissen Auf- oder Abrollens der Backe bedarf, bis die
                              									Verklemmung in dem genügenden Grade eingetreten oder geschwunden ist, immerhin liegt
                              									aber dieses Fehlerglied bei entsprechender Ausführung unterhalb praktisch in
                              									Betracht kommender Grenzen.
                           Es ist bereits erwähnt worden, dass die ruckweise Vorwärtsbewegung des Schaltrades
                              									nur dann gesichert erscheint, wenn dieses an einer etwaigen Rückbewegung gehindert
                              									ist; bei ihrer Anwendung für die üblichen Kettenbaumregulatoren entfällt die
                              									Notwendigkeit hierfür eine eigene Anordnung vorzusehen, mit Rücksicht auf das
                              									eingeschaltete selbsthemmende Wurmradgetriebe, da dieses die Kettenspannung aufnimmt
                              									und sonach das Schaltrad nicht die Tendenz besitzt, sich zu drehen, es reicht bei
                              									diesen Apparaten vollständig hin, das Schaltrad gegen ein Vorlaufen, hervorgerufen durch den Stoss der Schaltklinke, zu sichern,
                              									wozu eine geringe Backen- oder Bandbremsung, die passend dem Schaltrade erteilt
                              									wird, angeordnet wird. Bei ihrer Anwendung für Warenbaumregulatoren müssen aber
                              									diese Schaltwerke infolge der Tendenz des Schaltrades, mit der Schaltklinke
                              									zurückzugehen, besondere Sperrwerke erhalten, die das Schaltrad in jener Zeit
                              									festhalten, während welcher der Schalthebel zu einem neuen Vorgange ausholt; ihre
                              									besondere Einrichtung soll an der entsprechenden Stelle behandelt werden.
                           
                              b) Einrichtungen zur Konstanterhaltung der
                                 										Kettenlieferung.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 475
                              Fig. 45.
                              
                           Der Umstand, dass der Kettenbaumdurchmesser durch seine stetige Abnahme ein störendes
                              									Moment in der Kettenlieferung bildet, indem bei gleichbleibendem Schaltwinkel des
                              									Kettenbaumes der Schaltbetrag, die Kettenlieferung stetig verkleinert würde, macht
                              									es notwendig, entweder den Schaltwinkel in dem Maasse zu vergrössern, in welchem der
                              									Kettenbaumdurchmesser abnimmt, oder die Kettenablieferung nicht durch Antrieb des
                              
                              									Kettenbaumes selbst, sondern eines Hilfsbaumes durchzuführen, über welchen die Kette
                              									unter Spannung so geführt wird, dass sie nur der Bewegung dieses Baumes folgen kann.
                              									Wie schon in der Einleitung erwähnt, bezeichnet man Kettenbaumregulatoren der ersten
                              									Art als direktwirkende und nimmt behufs stetiger
                              									Vergrösserung des Schalthubes bei denselben eine Kulissenanordnung zuHilfe, wie es schematisch durch die Fig. 45 wiedergegeben ist.
                           Von der Ladenstelze L wird unter Vermittlung eines
                              									Zwischenhebels der Stein p mit konstantem Hube hin- und
                              									hergeführt und überträgt diese Bewegung auf die Gleittasche (Kulisse) C, längs welcher er höher oder tiefer durch die
                              									Fühlwalze F und das Gestänge k
                                 										l und m n eingestellt wird. Die Kulisse treibt
                              									mit ihrem Winkelarme q das Schaltwerk in der oben
                              									ausgeführten Weise. Durch eine entsprechende Belastung des Hebelarmes l wird ein stetes Anliegen der Fühlwalze an den
                              									Garnkörper des Kettenbaumes veranlasst, so dass dieselbe desto höher steigt, je mehr
                              									die Kette vom Baume abgezogen wird; dementsprechend aber sinkt auch der Stein in der
                              									Kulisse und der Schaltwinkel derselben wird grösser.
                           Um eine Uebereinstimmung zwischen diesem veränderlichen Schaltwinkel und der
                              									jeweiligen Grosse des Kettenbaumdurchmessers zu erzielen, muss das
                              									Uebersetzungsverhältnis des Gestänges richtig gewählt werden. Sei D der momentane Kettenbaumdurchmesser, λ der entsprechende Wert des zur Wirkung kommenden
                              									Kulissenarmes, h der konstante Hub des Steines p, so rechnet sich die Grösse der momentanen
                              									Kettenlieferung für die Schaltung folgenderweise:
                           Durch den Winkelarm q wird dem Schaltrade für jeden Hub
                              									des Steines eine Bewegung erteilt, deren Grösse höchstens
                           
                              \frac{h\,q}{\lambda}
                              
                           beträgt, bezw. wenn die auf den Angriffsradius der
                              									Schaltscheibe reduzierte Teilung des Schaltrades t ist,
                              									so viel Teilungen (oder bei Anwendung mehrerer Klinken, so viel Teilbeträge der
                              
                              									Teilung) als in \frac{h\,q}{\lambda} enthalten sind, während Bruchteile der Einheit als
                              									Leergang nicht übertragen werden, der vom Schaltrade empfangene Hub ist daher r t = s, wenn allgemein
                           
                              \frac{h\,q}{\lambda}=r\,t+a
                              
                           und a < t ist.
                           Durch die Kegelräder wird nun s auf die Schnecke und das
                              									Schneckenrad übertragen, ist die hier auftretende konstante Uebersetzung i, so erhält das Schneckenrad einen Impuls vom Betrage
                              										s . i und der
                              									Kettenbaum liefert daher ein Stück Kette ab von der Länge δ, so dass
                           
                              δ : si = D : S
                              
                           
                              \delta=s\,i\,\frac{D}{S}
                              
                           die Werte eingesetzt, ergibt sich
                           \delta=\left(\frac{h\,q}{\lambda}-d\right)\,i\,\frac{D}{S} . . . 36)
                           Nehmen wir zunächst an, dass a = 0 wäre, d.h., dass der volle Klinkenhub übertragen würde, so wäre
                           \delta=\frac{h\,q\,i\,D}{\lambda\,S}=h\,\frac{D}{\lambda}\,\frac{q\,i}{S} . . . 37)
                           S, i, q und h sind
                              									konstante Werte, dagegen ist D veränderlich, und eben
                              									aus diesem Grunde wird auch λ verändert werden müssen,
                              									damit λ wie gewünscht unverändert erhalten bleibe.
                           Für δ = konstant muss daher auch \frac{D}{\lambda}= konstant
                              									sein.
                           Sei in der Anfangsstellung \frac{D}{\lambda=v}, so muss auch in jeder weitern Stellung
                              									\frac{D'}{\lambda'}=v bleiben, daher
                           
                           
                              
                              \frac{D}{\lambda}=\frac{D'}{\lambda'}
                              
                           
                              \frac{D}{D}=\frac{\lambda}{\lambda'}
                              
                           und daraus
                           
                              \frac{D-D'}{D'}=\frac{\lambda-\lambda'}{\lambda'}
                              
                           \frac{D-D'}{\lambda-\lambda'}=\frac{D'}{\lambda'}=\frac{D}{\lambda}=v . . . . 38)
                           (D – D) ist der doppelte Betrag des Fühlwalzenhubes bei
                              									einer Abnahme des Kettenbaumdurchmessers von D auf D', ihm entspricht eine Senkung des Steines p, die sich nach der angewendeten Hebelübersetzung
                              									ergibt mit:
                           \lambda-\lambda'=\frac{(m+n)}{n}\,\frac{l}{k}\,\frac{(D-D')}{2} . . . 39)
                           Da diese beiden Beziehungen 38 und 39 gleichzeitig zu Recht bestehen, so muss aus
                           
                              \lambda-\lambda'=\frac{(m+l)}{2\,n\,k}\,(D-D')
                              
                           und
                           
                              \lambda-\lambda'=\frac{D-D'}{v}
                              
                           das Hebelverhältnis
                           
                              \frac{(m+n)\,l}{2\,n\,k}=v
                              
                           gemacht werden, worin die Konstruktionsbedingung für das
                              									Gessänge m, n, k, l, gegeben ist.
                           Ist z.B. v = 2 wie dies meist ausgeführt wird, so
                              									ist:
                           
                              \frac{(m+n)\,l}{n\,k}=1
                              
                           (m + n) l = n
                                 										k
                           oder
                           m + n :
                              										n = k : l
                           auszuführen.
                           Betrachten wir jetzt den allgemeineren Fall, dass die Grösse a nicht gerade Null werde, d.h. dass der Klinkenhub nicht vollkommen als
                              									Schalthub weitergeleitet werde.
                           Der Wert für den Schalthub kann dann insolange keine Aenderung erfahren, bis die
                              									Grösse a des Klinkenhubes durch die stete Vergrösserung
                              									desselben zu dem Betrage t herangewachsen ist und in
                              									diesem Momente wird die Schaltung sprungweise um eine Teilung zunehmen. Die
                              									Kettenablieferungen für die aufeinanderfolgenden Schaltungen werden daher keine
                              									stetig anwachsende Reihe bilden, sondern sie werden sprungweise zunehmen und zwar
                              									wird das Gefälle den auf den Kettenbaumdurchmesserreduzierten Betrag der
                                 										Teilung ausmachen, wie dies aus der allgemeinen Gleichung 36 für die
                              									Kettenschaltung hervorgeht.
                           Es war allgemein
                           
                              \delta=\left(\frac{h\,q}{\lambda}-a\right)\,i\,\frac{D}{S}
                              
                           Trennt man die beiden Teilausdrücke, so wird
                           
                              \delta=\frac{h\,q}{\lambda}\,i\,\frac{D}{S}-a\,i\,\frac{D}{S}
                              
                           In diesem Binom stellt der erste Ausdruck
                           
                              \frac{h\,q}{\lambda}\,i\,\frac{D}{S}
                              
                           den von der Schaltscheibe auf das Schaltrad tatsächlich
                              									übertragenen und auf den Kettenbaumdurchmesser reduzierten Wert der Kettenschaltung
                              									dar, während der zweite Ausdruck jenen entsprechend reduzierten Teilbetrag
                              									vorstellt, der nicht zur Uebertragung gelangt. Insbesondere ist
                           
                              \frac{h\,q}{\lambda}=r\,t+a
                              
                           der Klinkenhub, der durch die Verkleinerung von λ immer grösser wird und a
                              									der nur innerhalb der Grenzen Null und t sich
                              									einstellende Wert. Wächst also der Klinkenhub durch die stetige Abnahme von λ, so äussert sich diese Veränderung zunächst im
                              									Anwachsen der Grösse a und erst wenn a den Wert von t erreicht,
                              									erscheint die übertragungsfähige Grösse
                           
                              s=\frac{h\,q}{\lambda-a}
                              
                           um eine Einheit gesteigert, indem erst a effektiv verschwindet, um beim weitern Steigern des Klinkenhubes wieder
                              									aufzutauchen.
                           Diese Tatsache der sprunghaften Veränderung ist übrigens aus dem Umstände zu
                              									erschliessen, dass das Schaltrad, gleichgültig durch welche Umstände der Klinkenhub
                              									verändert werde, nur eine seiner speziellen Anordnung gemässe Abstufung gestattet,
                              									und sie karakterisiert diese Kettenablassvorrichtung dahin,
                                 										dass die Kettenlieferung keine gleichmässig bleibende ist.
                           Wird die Kette über einen Hilfsbaum geführt, wie dies
                              									bei der zweiten Gruppe, den sogenannten indirekt
                                 										wirkenden Kettenbaumregulatoren, der Fall ist, so zwar, dass diesem
                              									Hilfsbaume die Kettenschaltung überwiesen erscheint, während der eigentliche
                              									Kettenbaum durch irgend eine geeignete Bremsanordnung einfach zurückgehalten wird,
                              									so kann der Schalthub, da sich der abliefernde Baumdurchmesser nicht ändert,
                              									konstant bleiben und das Regulatorgetriebe durch Weglassung der Kulisse und
                              									Fühlwalze wesentlich einfacher ausfallen.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)