| Titel: | Beitrag zur Untersuchung des Verhaltens von Francisturbinen bei veränderlicher Wassermenge, Umdrehungszahl und Gefällshöhe. | 
| Autor: | R. Baumann | 
| Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 547 | 
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                        Beitrag zur Untersuchung des Verhaltens von
                           								Francisturbinen bei veränderlicher Wassermenge, Umdrehungszahl und
                           								Gefällshöhe.
                        Von R. Baumann, Regierungsbauführer,
                           									Stuttgart.
                        (Schluss von S. 529 d. Bd.)
                        Beitrag zur Untersuchung des Verhaltens von Francisturbinen bei
                           								veränderlicher Wassermenge, usw.
                        
                     
                        
                           Die vollständige Untersuchung unserer Turbine hat nun zu bestimmen:
                           
                              
                                 1.
                                 Die
                                 Linie
                                 des
                                 hydraulischen
                                 Wirkungsgrades
                                 
                                    η
                                    h
                                    
                                 
                              
                                 2.
                                 „
                                 „
                                 „
                                 totalen
                                 „
                                 
                                    η
                                    t
                                    
                                 
                              
                                 3.
                                 „
                                 „
                                 der
                                 Nutzleistung ηt
                                 
                                 
                                 
                              
                                 4.
                                 „
                                 „
                                 „
                                 Leitschaufelöffnung s0
                                 
                              
                           in Funktion der Wassermenge Q.
                           5. Die Linien 1. bis 3. sowie die Linie der Wassermenge Q in Funktion der Leitschaufelöffnung s0.
                           Zu 1. Nach Aufzeichnung des Diagrammes Fig. 2Aus der Gleichung der Eintrittsellipse ergibt
                                    											sich, dass die Annahme von c1 und Berechnung von c1 cos a1 aus Gleichung 5) ersetzt werden
                                    											kann durch Annahme des Verhältnisses \frac{w}{c_1\,\mbox{sin}\,\alpha_1}. Diese Annahme ist dadurch
                                    											zu kontrollieren, dass der sich ergebende Wert von a1 für die gewählte Regulierung
                                    											und die Verhältnisse der Turbine geeignet sein muss. wird die
                              										„Eintrittsellipse“ bestimmt und ihr die jeder Beaufschlagung
                              									entsprechenden WerteIst c1 sin a1 der Wert für
                                    											volle Beaufschlagung, so muss, da die Eintrittsquerschnitte am Laufrad
                                    											konstant bleiben, der Wert von (c1 sin a1) ½, für halbe Beaufschlagung, halb so
                                    											gross sein wie c1 sin a1 usf. Aus demselben Grunde muss w2 gleichfalls der Wassermenge proportional
                                    											sein; c2 ist
                                    											dann gleich der Entfernung des Endpunktes von w2 vom Ursprung O. von wv entnommen (s. Fig. 4). Ebenso lassen sich die zugehörigen Werte von c2 entnehmen. Da ce2 als Erfahrungswert angesehen werden darf, (normal ce2 = 0,85 – 0,87 für gute Ausführungen 0,89 und
                              									mehr) so bietet die Ermittlung des hydraulischen Wirkungsgrades keine
                              									Schwierigkeiten mehr. Die auf diese Weise ermittelten Werte des hydraulischen
                              									Wirkungsgrades sind in Fig. 7 eingetragen (unter
                              									Annahme von ce2 = 0,89).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 548
                              Fig. 7.
                              
                           Zu 2. und 3. Von der unter Berücksichtigung des hydraulischen Wirkungsgrades noch zur
                              									Verfügung stehenden Leistung
                           
                              N_h=N_1\,\cdot\,\eta_h-\frac{H\,Q}{75}\,\cdot\,\eta_h
                              
                           (wo Ni
                              									die „ideale“ Leistung =\frac{Q\,H}{75})
                           gehen nun noch zwei Beträge verloren, nämlich erstens die
                              									Leerlaufleistung, zweitens die infolge des Spaltwasserverlustes q' nicht ausnützbare Leistung N_{\varrho}=\frac{q'\,H}{75}\,\cdot\,\eta_h. Solange
                              									genaue Versuche über den ersteren Verlust nicht vorliegen, kann derselbe als für
                              									alle Beaufschlagungen nahezu konstant und gleich 2 v. H. von N1 angenommen werden (d. i. im
                              									vorliegenden Fall gleich
                           \frac{2}{100}\,\cdot\,\frac{1500\,\cdot\,5}{75}=2\mbox{ PS.}).
                              								
                           Zur Ermittlung des zweiten Verlustes bestimmt man die durch den Spalt entweichende
                              									Wassermenge q' mit Hilfe der als bekannt zu
                              									betrachtenden Querschnitte am Spalt (siehe Fig. 1)
                              									und der im Spalt sich einstellenden Geschwindigkeit c',
                              									welche sich bekanntlich aus der Gleichung:
                           \left\{\left{{c'^2=\frac{{c_p}^2}{1+\left(\frac{f'}{f''}\right)^2}}\atop{{c_p}^2={c_e}^2-{c_1}^2}}\right\right\}\ .\ .\ .\
                                 .\ 9) . . . 9)
                           berechnen lässt. Setzt man den Kontraktionskoeffizienten = 0,5
                              									und nimmt man die Breite von f' zu 1 mm, die von f''2 zu 2 mm, den
                              									Durchmesser von f''1 zu
                              									60 mm und die Zahl der Entlastungslöcher zu 3 an, so ergibt sich:
                           
                              q'=0,27\,c_p\,\cdot\,\sqrt{2g\,H}=\sim\,2,7\,c_p,
                              
                           wo cpcp ist
                                    											bekanntlich bestimmt durch die Beziehungcp2= ce2– c12in
                                    											welcher ce
                                    											konstant ist und c1 als radiusvector von 0 aus der „Eintrittsellipse“
                                    											entnommen werden kann. der in Fig.
                                 										7 eingetragenen Linie der cp entnommen werden kann. Man ist so in der Lage zu
                              									ermitteln, wieviel Prozente der gesamten Wassermenge durch den Spalt ungenützt
                              									entweichen oder auch wie viele Prozente der Wassermenge das Laufrad durchströmen,
                              									also eine Art von Lieferungskoeffizienten ηp zu bilden.
                           Für den speziell betrachteten Fall erhält man:
                           
                              
                                 φ =
                                 1/1
                                 ¾
                                 ½
                                 ¼
                                 
                              
                                 q' Liter
                                    											=
                                 19
                                 16
                                 14
                                 13
                                 
                              
                                 ηp v. H. =
                                 99
                                 98
                                 98
                                 96
                                 
                              
                           Die abgesehen von der Leerlaufleistung verfügbare Leistung ist nun proportional ηp
                              									ηp. Für jede
                              									Beaufschlagung stehen also nach Abzug der 2 PS für mechanische Verluste als
                              									Nutzleistung zur Verfügung:
                           Nt= (Ni . ηp . ηh
                              									– 2) PSn.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 548
                              Fig. 8.
                              
                           Somit ist der mechanische Wirkungsgrad
                           \eta_m=\frac{N_i\,\cdot\,\eta_{\varrho}\,\cdot\,\eta_h-2}{N_i\,\eta_{\varrho}\,\cdot\,\eta_h}=1-\frac{2}{N_i\,\cdot\,\eta_{\varrho}\,\cdot\,\eta_h} . 10)
                           Der totale Wirkungsgrad ηt ist dann bestimmt durch:
                           ηt =
                              										ηm . ηp . ηh . . . . . 11)
                           oder durch:
                           
                              \eta_t=\frac{N_t}{N_i}=\frac{N_i\,\cdot\,\eta_{\varrho}\,\cdot\,\eta_h-2}{N_i}=\eta_{\varrho}\,\cdot\,\eta_h-\frac{2}{N_i}.
                              
                           Auf diese Weise erhält man:
                           
                           
                           
                              
                                 φ =
                                 1/1
                                 ¾
                                 ½
                                 ¼
                                 
                              
                                 ηh v. H. =
                                 82
                                 84
                                 83
                                 76
                                 
                              
                                 ηp v. H. =
                                 99
                                 98
                                 98
                                 96
                                 
                              
                                 ηh . ηp =
                                 81
                                 82,5
                                 81,5
                                 73
                                 
                              
                                 Ni PS. =
                                 100
                                 75
                                 50
                                 25
                                 
                              
                                 Nt PS. =
                                 79
                                 60
                                 39
                                 16
                                 
                              
                                 ηt v. H. =
                                 79
                                 80
                                 78
                                 64
                                 
                              
                           Diese Werte von ηh, ηt, Ni und Nt sind in Fig. 7 eingetragen.
                           Zu 4. Zur Bestimmung der für volle Beaufschlagung erforderlichen Leitschaufelöffnung
                              										s'0 dient
                              									bekanntlich, wenn i0
                              									die Schaufelzahl bezeichnet, die Beziehung:
                           Q=i_0\,s'_0\,\cdot\,b\,\cdot\,c_1\,\cdot\,\sqrt{2gH} . . . 12)
                           wo nur s'0 unbekanntist. Es ergibt sich für den speziellen
                              									Fall s'0 = 66 mm. Bei
                              									Drehschaufelregulierungen vergrössert sich nun im allgemeinen der Durchmesser des
                              									Kreises, auf welchem der Austritt des Wassers aus dem Leitapparat erfolgt, mit
                              									abnehmender Wassermenge infolge der Regulierbewegung von d1 auf d0. Wie sich diese
                              									Aenderung vollzieht, das wäre der Zeichnung der für die Turbine entworfenen
                              									Regulierung zu entnehmen. Für den vorliegenden Fall kann gesetzt werden:
                           d_0=d_1\,(1,09-0,09\,\varphi)=\frac{d_1}{\varphi} . . . 13)
                           Solange nun die Wasserführung zwischen dem Leitradaustritt und Laufradeintritt eine
                              
                              									derartige ist, dass der Wasserweg eine Trajektorie bildet, muss zur Wahrung der
                              									Kontinuität die im grösseren Durchmesser d0 herrschende Geschwindigkeit c0 im Verhältniss der
                              									Durchmesser kleiner sein als die Geschwindigkeit c1, im Kreisdurchmesser d1 d.h. es muss sein;
                           c_0=c_1\,\cdot\,\frac{d_1}{d_0}=\varphi\,c_1 . . . . 14)
                           Damit geht Gleichung 12) über in:
                           
                              Q=i_0\,s_0\,b\,c_0\,\sqrt{2g\,H}=i_0\,s_0\,b\,\varphi\,c_1\,\sqrt{2g\,H}
                              
                           wo c1 als Radiusvektor von O aus der
                              										„Eintrittsellipse“ entnommen werden kann.
                           Es findet sich auf diese Weise:
                           
                              
                                 
                                    φ =
                                    
                                 1/1
                                 ¾
                                 ½
                                 ¼
                                 
                              
                                 
                                    ψ =
                                    
                                 1
                                 0,98
                                 0,96
                                 0,94
                                 
                              
                                 s0 mm
                                 66
                                 45
                                 28,5
                                 14
                                 
                              
                           Auch diese Werte s0 sind
                              									in Fig. 7 eingetragen. Es Ist nun ohne weiteres
                              									ersichtlich, dass sich jetzt die Linie der ηh, ηt, Nt und Q ohne
                              									Schwierigkeit in Funktion der Leitschaufelöffnung s0 darstellen lassen (s. Fig. 8).
                           Damit sind alle gesuchten Grössen für konstante Tourenzahl und Gefällshöhe ermittelt,
                              									wenn ce2 als konstant angenommen werden darf. Scheint
                              									dies unzulässig und ist die Veränderlichkeit von ce2 bekannt (etwa
                              
                              									durch Rechnung der Verluste ermittelt, wobei die erforderlichen Geschwindigkeiten
                              									unbedenklich dem Ellipsendiagramm entnommen werden können), so erfolgt die
                              									Bestimmung des geometrischen Orts des Endpunktes von c1 derart, dass man mit Hilfe des
                              									jeweiligen Wertes von ce2 die Achsen der Eintrittsellipsen
                              									bestimmt, dieselben aufzeichnet und den Schnittpunkt mit den zugehörigen Parallelen
                              									zu u1 im Abstand φ c1 . sin α1 aufsucht. Man erhält
                              									so die Eintrittskurve punktweise ohne erheblichen Mehraufwand an Zeit. Der weitere
                              									Verlauf der Bestimmung von ηh usf. ist genau wie oben angegeben.
                           Es kann nun zur Behandlung des Falles:
                           
                        
                           
                              
                              II. Tourenzahl veränderlich, Gefälle und Leitschaufelöffnung
                                 										konstant
                              
                           geschritten werden.
                           Auch hier ist es, um auf einfache Weise zum Ziel zu kommen, erforderlich, die Grösse
                              									von ce2 vorerst als konstant anzunehmen.
                              									Ausserdem scheint es zulässig, das bisher unserer Betrachtung zugrunde gelegte
                              									Diagramm des Wasserweges 1–2 beizubehalten.
                           Der nächstliegendeDie Bestimmung der
                                    											Diagramme nach Gleichung 5) kommt als sehr zeitraubend, kaum in
                                    											Betracht. Weg, (welcher jedoch im Folgenden nicht beschritten,
                              
                              									vielmehr durch einen weit einfacheren ersetzt werden soll) ist nun der, die zu jeder
                              									Tourenzahl gehörigen Werte von u1 und u2 auszurechnen – durch Multiplikation des normalen
                              										u1 bezw. u2 mit dem Verhältnis
                              									der Tourenzahlen – und damit die Achsen der Eintrittsellipse zu ermitteln.
                           
                              \left(\frac{c_1\,\mbox{sin}\,\alpha_1}{w_2}-\mbox{konstant!}\right)
                              
                           Aus dem durch den Schnitt der Eintrittsellipse mit dem freien Schenkel von α1 (dessen Richtung für
                              									jede Schaufelöffnung aus Fig. 4 entnommen werden
                              									kann) festgelegten Eintrittsdiagramm kann die Grösse von c1 sin α1 gefunden und damit w2,
                           
                              \left(\mbox{aus }\frac{c_1\,\mbox{sin}\,\alpha_1}{w_2}\right)
                              
                           dessen Richtungswinkel β2 sich nicht ändert, ermittelt werden.
                           Wie früher, ist nun c2
                              									und wv dem Diagramm zu
                              									entnehmen, womit der hydraulische Wirkungsgrad sich berechnen lässt. Auch die
                              									Bestimmung aller anderen Grössen (ηt, Nt, Q hat keine neuen
                              									Schwierigkeiten.
                           Der oben erwähnte weit einfachere Weg beruht auf dem Umstand, dass für eine und
                              									dieselbe Leitschaufelöffnung die Wassermenge der Grösse der absoluten
                              									Eintrittsgeschwindigkeit proportional sein muss, und dass sich die Linie der c1 für veränderliche
                              									Umfangsgeschwindigkeit leicht ermitteln lässt.
                           Der Eckpunkt des Eintrittsdiagramms ist durch Gleichung 7) bestimmt:
                           x^2+y^2\,\cdot\,\left(\frac{w_2}{c_1\,\mbox{sin}\,\alpha_1}\right)^2={c_e}^2-{u_1}^2+{u_2}^2 . 7)
                           Bezeichnet man mit r die veränderliche Grösse von c1, mit ψ den Winkel von r gegen
                              									die x-Achse, so ist:
                           x = r .
                              									cos ψ und y = r . sin ψ . . . . 8)
                           Ferner ist:
                           n_2=u_1\,\cdot\,\left(\frac{u_2}{u_1}\right) . . . . . 15)
                           8) und 9) in Gleichung 7) eingesetzt gibt:
                           r^2\,\left\{\mbox{cos}^2\,\psi+\mbox{sin}^2\,\psi\,\left(\frac{w_2}{c_1\,\mbox{sin}\,\alpha_1}\right)^2\right\}+{u_1}^2\,\left(1-\left(\frac{u_2}{u_1}\right)^2\right)={c_e}^2 . . . . . 16)
                           Für eine und dieselbe Leitschaufelöffnung ist nun Winkel ψ = konstant; ebenso ist das Verhältnis \frac{u_2}{u_1} und \frac{w_2}{c_1\,\mbox{sin}\,\alpha_1}
                              									konstant.
                           Für volle Leitschaufelöffnung ist ψ = 25° = α1; cos ψ = 0,91; sin
                              										ψ = 0,425.
                           Ferner ist:
                           
                              \frac{w_1}{c_1\,\mbox{sin}\,a_1}=\frac{0,585}{0,275}=2,13;\ \frac{u_2}{u_1}=6,96.
                              
                           
                           Damit kommt speziell:
                           1,654 r2
                              									+ 0,515 u12 = 0,89 . .
                              									17)
                           Man erkennt, dass der Endpunkt von r sich auf einer
                              									Ellipse bewegt, deren Achsen leicht zu ermitteln sind. r (bezw. c1)
                              									ist nun proportional der Wassermenge und stellt bei entsprechendem Maasstabe der
                              									Ordinaten diese selbst dar. Die Linie der Wassermenge ist
                                 										also bei veränderlicher Tourenzahl für eine und dieselbe Leitschaufelöffnung
                                 										eine Ellipse. („Wasserellipse“.) Bei geändertem Ordinaten-Maasstab
                              									ist selbstredend die Wasserellipse auch die Linie der idealen Leistung
                              									N_i=\frac{Q\,H}{75}.
                           Die Grösse des hydraulischen Wirkungsgrades ηh ist nun bestimmt durch:
                           ηh=ce2 – c22 – wv2.
                           Wie früher bei der Bestimmung der „Eintrittsellipse“ ergibt sich hieraus unter
                              									Beachtung von Gleichung 15):
                           
                              \eta_h={c_e}^2-{u_2}^2-\varphi^2\,{w_2}^2+2\,\varphi\,\cdot\,w_2\,u_2\,\mbox{cos}\,\beta_2-(u_1-c_1\,\mbox{cos}\,\beta_2)^2
                              
                           ={c_e}^2-\left(\frac{u_2}{u_1}\right)^2\,{u_1}^2-\varphi^2\,{c_1}^2\,\left(\frac{w_2}{c_1}\right)^2+2\,u_1\,\left(\frac{u_2}{u_1}\right)\varphi\,\cdot\,c_1\,\left(\frac{w_2}{c_1}\right)\,\mbox{cos}\,\beta_2-(u_1-c_1\,cos\,\alpha_1)^2 . . 18)
                           Hieraus ergibt sich für volle Leitschaufelöffnung mit:
                           β2 =
                              									26°; cos β2 = 0,90;
                              									\frac{w_2}{c_1}=\frac{03,585}{0,650}=0,90; ce2 = 0,89; ϕ = 1.
                           ηh =
                              									0,89 – 0,485 u12 – 0,81 c12 + 1,13 u1
                              									c1
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 550
                              Fig. 9.
                              
                           Der Wert von (u1 – c1 cos α1) wird auf die in
                              										Fig. 9 angedeutete einfache Weise gefunden, ηh hängt also nur noch
                              									von u1 und c1 ab, deren
                              									zusammengehörige Werte der „Wasserellipse“
                              									Fig. 9. entnommmen werden können. Aus Gleichung
                              									18'), welche sich sehr bequem handhabt, sind die in Fig.
                                 										9 eingetragenen Werte von ηh ermittelt worden. Da die „Wasserellipse“
                              									auch die Werte von c1
                              									darstellt, so sind auch die Grössen von cp damit q' und
                              										ηp leicht zu
                              									bestimmen.
                           Die in der früher geschilderten Weise gefundenen Werte von ηt und Nt sind in Fig. 9
                              									gleichfalls dargestellt. (Die Leerlaufarbeit wird der Tourenzahl proportional
                              									angenommen).
                           Für eine andere Schaufelöffnung ändert sich in Gleichung18') der Wert von φ und ψ so, wie sich diese
                              									Werte für das, der normalen Umdrehungszahl (125) entsprechende Diagramm (Fig. 4) ändern. Für die Schaufelöffnung s0 = 28,5 mm schluckt
                              									z.B. die Turbine bei normaler Tourenzahl die halbe Wassermenge, es ist daher für
                              									dieses s0 der
                              									Koeffizient φ = ½ zu setzen. Der Winkel ψ ergibt sich aus Fig.
                                 										4 für φ = ½ zu ψ
                              									= 10°.
                           In der beschriebenen Weise könnten für verschiedene Leitschaufelöffnungen die Linien
                              									der Leistungen und des Wirkungsgrades ermittelt und aufgezeichnet werden; da sie
                              									jedoch nichts neues bieten würden, wird auf ihre Wiedergabe verzichtet.
                           Die Annahme ce2 = konstant trifft nun bei normalen Verhältnissen
                              									innerhalb weiter Grenzen zu. Berechnet man, falls man die Veränderlichkeit zu
                              									berücksichtigen wünscht, die jeweils auftretenden VerlusteSind für eine und dieselbe Turbine mehrere
                                    											Verlustbestimmungen auszuführen, so empfiehlt es sich die Verluste – welche
                                    											alle dem Quadrat der Geschwindigkeit proportional sind – auf 1 m
                                    											Geschwindigkeit zu reduzieren. Man erreicht so, dass für jede
                                    											Leitschaufelstellung die eigentliche Verlustrechnung nur einmal durchzuführen ist, indem sich die einer
                                    											anderen Geschwindigkeit entsprechenden Verluste durch Multiplikation des
                                    											reduzierten Wertes mit dem Quadrat der Geschwindigkeit (in m) ergeben. Ein
                                    											grosser Teil der Verluste ist für alle Leitschaufelstellungen gleich
                                    											gross., so lässt sich die Wassermengenlinie, welche bei
                              									veränderlichem ce2 an Stelle der „Wasserellipse“
                              									tritt, wie früher die „Eintrittsellipse“ punktweise bestimmen als Schnitt der
                              									jeweiligen Ordinate mit derjenigen Wasserellipse, welche durch das für die
                              									betreffende Umfangsgeschwindigkeit geltende ce2
                              									bestimmt ist. Die Linie der ηh bestimmt sich wie für konstantes ce2 aus Gleichung
                              									18') mit dem Unterschied, dass jetzt ce2 von Punkt zu
                              									Punkt wechselt.
                           Man erhielte bei Berücksichtigung des veränderlichen Wertes von ce2 eine Leistungslinie, bei welcher der für
                              									dieselbe charakteristische Knick, welcher durch den Verlauf der Linie des
                              
                              									hydraulichen Wirkungsgrades hervorgerufen wird, noch ausgeprägter ist als ihn Fig. 9 zeigt.
                           Nachdem nun auch der Fall II völlig untersucht ist, soll der Fall:
                           
                        
                           
                              III. Gefälle veränderlich, Tourenzahl und
                                 										Leitschaufelöffnung konstant,
                              
                           behandelt werden.
                           Der nächstliegende Weg ist hier analog dem unter II beschriebenen: Aus der bekannten
                              									Tourenzahl bestimmt sich die Umfangsgeschwindigkeit des Laufrades in Metern und,
                              									nach Division mit dem jeweiligen Wert von \sqrt{2\,g\,H} die Grösse von u1 und u2 im Gefällsmaasstab.
                              									Nimmt man wieder ce2 = konstant (speziell = 0,89) an, was, wie sich
                              									durch Berechnung der im Leit- und Laufrad auftretenden Verluste zeigen lässt,
                              									innerhalb weiter Grenzen praktisch zulässig ist, so finden sich alle zu den
                              									einzelnen Werten von u1
                              									gehörigen Diagrammwerte mit Hilfe der Eintrittsellipse wie früher und man kann ηh, c1, damit die
                              									Wassermenge Q und weil H
                              									jeweils bekannt ist auch N_i=\frac{Q\,H}{75} sowie schliesslich cp, ηp, ηt und Nt bestimmen. (Leerlaufarbeit ∾ = konstant.)
                           Weit einfacher erhält man alle gesuchten Grössen mit Hilfe von Gleichung 16) bezw.
                              									17).
                           r^2\,\left\{\mbox{cos}^2\,\psi+\mbox{sin}^2\,\psi\,\left(\frac{w_2}{c_1\,\mbox{sin}\,\alpha_1}\right)^2\right\}+{u_1}^2\,\left(1-\left(\frac{u_2}{u_1}\right)^2\right)={c_e}^2 . . 16)
                           Diese Gleichung ermöglicht es, die absolute Eintrittsgeschwindigkeit (r bezw. c1) in Funktion der im Gefällsmaasstab gemessenen
                              									Grösse von u1
                              									darzustellen, wobei es gleichgiltig ist, ob sich u1 bei konstantem Gefälle infolge verschiedener
                              									Tourenzahl oder bei konstanter Tourenzahl infolge verschiedenen Gefälles und
                              									Gefällsmaassstabes ändert. Man erhält somit als Ort der
                                 										Endpunkte von c1
                              									dieselbe Ellipse wie unter II, Eig. 9. Die Linie der
                              										Wassermenge bestimmt sich aus der Linie der c1 sehr einfach durch
                              									Einführung des jeweiligen Gefällsmaasstabes, d.h. durch Multiplikation der Ordinaten
                              									mit dem dem jeweiligen u1 entsprechenden Werte von \sqrt{2\,g\,H}. Die ideale Leistung N1 erhält man durch
                              									Multiplikation der Ordinaten der Wassermengenlinie mit \frac{H}{75}. Auch die in Fig. 9 eingetragene Linie der ηh kann, wie sich aus Betrachtung der
                              									Gleichung 18) bezw. 18') ergibt, ohne weiteres für Fall III verwendet werden. In
                              										Fig. 10 sind, entsprechend obigen Erwägungen,
                              									die Linien der r (bezw. c1) und ηh identisch mit den
                              									gleichbenannten Linien in Fig. 9 aufgezeichnet,
                              									während die gleichfalls eingetragene Linie der Q so wie
                              									oben erwähnt ermittelt wurde. Die zu den einzelnen Werten von u1 gehörigen Werte von
                              
                              										H sind ebenfalls in Fig.
                                 										10 verzeichnet, so dass jetzt (Fig. 11)
                              									die Werte der Q und ηh ohne weiteres in Funktion der Gefällshöhe
                              									dargestellt werden können. In Fig. 11 ist ausserdem
                              
                              									noch die Linie der Ni
                              									eingetragen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 551
                              Fig. 10.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 551
                              Fig. 11.
                              
                           Ganz wie früher kann man nun aus c1 und cc die Grösse von cp, aus dieser die
                              									Spaltwassermenge q' und somit (da Q jeweils bekannt ist) auch den
                              										„Lieferungskoeffizienten“
                              									ηp ermitteln. Alsdann
                              									steht der Berechnung von ηt und Nt
                              									nichts mehr im Wege. Die so gefundenen Werte von ηt und Nt sind in Fig. 11
                              									eingetragenund stehen in voller Uebereinstimmung mit Bremsergebnissen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 551
                              Fig. 12a.
                              
                           So wie hier für eine Schaufelöffnung bei verschiedenem Gefälle der Verlauf der
                              									Leistungslinie ermittelt wurde, kann für beliebige andere Stellungen der
                              									Leitschaufel verfahren werden. Man erhält dann die in Fig.
                                 										12a dargestellte „Variationsfläche“ der Turbine. In dieser Figur
                              									sind nur die Werte der Nutzleistung eingetragen, um die Uebersichtlichkeit nicht zu
                              
                              									beeinträchtigen, der Aufzeichnung auch des Wirkungsgrades (Fig. 12b) steht jedoch nichts entgegen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 551
                              Fig. 12b.
                              
                           Durch die im vorstehenden beschriebenen Untersuchungen scheint das Verhalten der
                              									Turbine nach jeder Richtung hin beleuchtet. Erschiene es wünschenswert, andere
                              									Kombinationen von Leitschaufelöffnung, Touren-I zahl, Wassermenge, Gefällshöhe,
                              
                              									Wirkungsgrad und Nutzleistung als Linien oder Flächen darzustellen, so würde das
                              									neue Schwierigkeiten nicht bieten, ebenso wie sich die für jede Turbine günstigsten
                              									Verhältnisse mit verhältnismässig geringem Zeitaufwand ermitteln liessen. – Zum
                              									Schlusse sei es gestattet, die der vorliegenden Arbeit zugrunde liegenden Annahmen
                              									und ihre Ergebnisse zu wiederholen.
                           1. Es ist zulässig, das Diagramm für den Wasserweg 1–2 allein der Untersuchung zugrunde zu legen; Wasserweg 1–2 ist hierbei
                              									dadurch bestimmt, dass er die Wassermenge bei voller Beaufschlagung halbiert oder
                              									auch dadurch, dass er durch den Schwerpunkt der Austrittskante verläuft.
                           2. Die relative Austrittsgeschwindigkeit für Punkt 2 ist der Wassermenge
                              									proportional.
                           3. Die effektive Gefällshöhe, d.h. das Gefälle vermindert um die ausser durch den
                              									Stossverlust am Laufradeintritt in den Kanälen der Turbine durch
                              									Reibung,Krümmung und Querschnittsänderung verursachten Gefällsverluste ist
                              									konstant.
                           Die Annahmen 1. bis 3., deren Zulässigkeit nachgewiesen wurde, ergeben:
                           1. Die Gleichung des geometrischen Ortes des Endpunktes der absoluten
                              									Eintrittsgeschwindigkeit c1 bei konstanter Tourenzahl und Gefällshöhe, d.h. die Gleichung der „Eintrittsellipse“. Gleichung 7).
                           2. Aus der Gleichung der Eintrittsellipse ergibt sich für veränderliche Tourenzahl
                              									aber konstantes Gefälle die Gleichung der „Wasserellipse“, welche zugleich die Linie der c1 ist. Gleichung 16)
                              									bezw. 17).
                           3. Die „Wasserellipse“ kann bei veränderlichem Gefälle
                                 										als Linie der c1
                              									beibehalten werden, ebenso wie die für veränderliche
                              									Tourenzahl gefundene Linie des hydraulischen Wirkungsgrades.