| Titel: | Studien über die Beanspruchung und Formänderung kreisförmiger Platten. | 
| Autor: | Max Ensslin | 
| Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 649 | 
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                        Studien über die Beanspruchung und Formänderung
                           								kreisförmiger Platten.
                        Von Dr. ing. Max Ensslin,
                           								Stuttgart.
                        (Fortsetzung von S. 631 d. Bd.)
                        Studien über die Beanspruchung und Formänderung kreisförmiger
                           								Platten.
                        
                     
                        
                           B. Gleichmässige Oberflächenbelastung von p kg/qcm.p kann auch eine
                                    											Massenkraft, senkrecht zur Mittelfläche gerichtet, sein; z.B. das
                                    											Eigengewicht h . γ
                                    											kg/qcm,
                                    											wenn hcm die Plattendicke und γ
                                    											kg/qcm das
                                    											spezifische Gewicht des Plattenmaterials bedeuten.
                           
                              a) Volle Scheibe mit gleichmässiger
                                 										Oberflächenbelastung.
                              Die hierfür gültigen Gleichungen sind von vielen angegeben. Sie lauten (vergl.
                                 											C. Bach, Elast, und Fest., 4. Aufl., S. 557,
                                 										Gleichung 9) mit b = 0 und p1 = 0).
                              z=\frac{a}{32}\,x^4+\frac{C_1}{4}\,x^2+\frac{C_2}{2}\,ln\,x+C_3 . . . 27)
                              \frac{dz}{dx}=\frac{a}{8}\,x^3+\frac{C_1}{2}\,x+\frac{C_2}{x} . . . 28)
                              
                                 
                                    Radialspannung:
                                       \sigma_x=-\frac{m}{m-1}\,\frac{\lambda}{\alpha}\,\left[\frac{3\,m+1}{m+1}\,\frac{a}{8}\,x^2+\frac{C_1}{2}-\frac{m-1}{m+1}\,\frac{C_2}{x^2}\right]
                                       Ringspannung:
                                       											\sigma_y=-\frac{m}{m-1}\,\frac{\lambda}{\alpha}\,\left[\frac{m+3}{m+1}\,\frac{a}{8}\,x^2+\frac{C_1}{2}-\frac{m-1}{m+1}\,\frac{C_2}{x^2}\right]										
                                    
                                 
                              Hierin bedeuten:
                              C1, C2, C3 Konstante
                              
                                 a=6\,\frac{m^2-1}{m^2}\,\frac{p}{h^3}
                                 
                              
                                 
                                 Sonderfälle.
                                 
                              1) Die Scheibe liegt am äusseren Umfang x = Ra frei auf
                                 											(Fig.
                                    											12).
                              Hierbei ist die Radialspannung σx in allen Punkten des äusseren Randes (x = Ra, λ beliebig)
                                 										gleich Null; ferner muss die Neigung \frac{dz}{dx} der Mittelfläche gegen die xy-Ebene in der Plattenmitte Null sein und
                                 										schliesslich sei angenommen, dass der äussere Umfang der Mittelfläche bei der
                                 										Durchbiegung in der xy-Ebene verbleibe. Mit diesen
                                 										Bedingungen nehmen die Integrationskonstanten in den Gleichungen 27) bis 29)
                                 										folgende Werte an:
                              C2 = 0 . . . . . . . . . . .
                                 										30)
                              C_1=-\frac{a}{4}\,\frac{3\,m+1}{m+1}\,{R_a}^2 . . . . 31)
                              
                                 C_3=\frac{a}{32}\,\frac{5\,m+1}{m+1}\,{R_a}^4
                                 
                              Biegungspfeil in der Plattenmitte:
                              z'=\frac{3}{16}\,\frac{(m-1)\,(5\,m+1)}{m^2}\,\frac{p}{h^3}\,{R_a}^4\,\cdot\,\alpha . . 32)
                              Zur Berechnung der Spannungsverteilung an der Ober- und
                                 										Unterfläche der Scheibe erhält man die Gleichungen, wenn man die Werte 30) und
                                 										31) in Gleichung 29) einführt.
                              
                                 \left\{{{\sigma_x=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\frac{3\,m+1}{m+1}\,[x^2-{R_a}^2]}\atop{\sigma_y=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[\frac{m+3}{m+1}\,x^2-\frac{3\,m+1}{m+1}\,{R_a}^2\right]}}\right
                                 
                              
                              Beispiel: Scheibe mit Ra = 28 cm Halbmesser.
                              
                                 
                                    
                                       x =
                                       
                                    0
                                    7
                                    14
                                    21
                                        28 cm
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    Abstand von der Mitte
                                    
                                 
                                    σx =
                                    – 1990
                                    – 1866
                                    – 1495
                                    – 871
                                          0
                                    
                                 
                                    σy =
                                    – 1990
                                    – 1918
                                    – 1704
                                    – 1345
                                    – 844
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                       												mal ∓ \frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}
                                       											
                                    
                                 
                              Die Spannungsverteilung ist in Fig. 14 durch die
                                 										mit a bezeichneten Kurven dargestellt. Die grösste
                                 										Spannung tritt in der Plattenmitte auf.
                              2) Die Scheibe ist am äusseren Umfang x = Ra vollkommen eingespannt (Fig.
                                    										13).
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 319, S. 650
                                 a Platte frei aufliegend, b
                                    											Platte eingespannt; Fig. 14a. Spannungsmaasstab zu den Figuren 12–26,
                                    											ausgenommen Fig. 22.
                                 
                              Hierbei ist die Neigung der Mittelfläche gegen die xy-Ebene in x = 0 und x = Ra gleich Null; ferner sei angenommen, dass z = 0 sei in x = Ra. Mit diesen
                                 										Bedingungen nehmen die Konstanten in den Gleichungen 27) bis 29) folgende Werte
                                 										an:
                              C2 = 0 . . . 33)
                              C_1=-\frac{a}{4}\,{R_a}^2 . 34)
                              
                                 C_3=\frac{a}{32}\,{R_a}^4
                                 
                              Biegungspfeil in der Plattenmitte:
                              z'=\frac{3}{16}\,\frac{m^2-1}{m^2}\,\frac{p}{h^3}\,{R_a}^4\,\cdot\,\alpha . . . 35)
                              Zur Berechnung der Spannungsverteilung an der Ober- und
                                 										Unterfläche der Scheibe erhält man hiermit nach Gleichung 29):
                              Beispiel: Scheibe mit Ra = 28 cm Halbmesser.
                              
                                 
                                    Radialspannung:
                                       \sigma_x=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[\frac{3\,m+1}{m+1}\,x^2-{R_a}^2\right]
                                       Ringspannung:
                                       											\sigma_y=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[\frac{m+3}{m+1}\,x^2-{R_a}^2\right]										
                                    
                                 
                              
                                 
                                    
                                       x =
                                       
                                    0
                                    7
                                    14
                                    21
                                           28 cm
                                    
                                 
                                    Abstand von der Mitte.
                                    
                                 
                                    σx =
                                    – 784
                                    – 660
                                    – 286
                                    + 336
                                    + 1209
                                    
                                 
                                    σy =
                                    – 784
                                    – 712
                                    – 498
                                    – 139
                                    +   362
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                       												mal ∓ \frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}
                                       											
                                    
                                 
                              Die Spannungsverteilung ist in Fig. 14 durch die
                                 										mit b bezeichneten Kurven dargestellt. Die grösste
                                 										Spannung, hier eine Radialspannung, tritt an der Einspannungsstelle auf.
                              Will man den Einfluss des Freiaufliegens und der
                                    											vollkommenen Einspannung auf den Spannungszustand vergleichen, so kann
                                 										hierzu Fig.
                                    											14 dienen; die Linienzüge b, gültig für
                                 
                                 										Freiaufliegen, und die Linienzüge b, gültig für
                                 										vollkommene Einspannung, sind äquidistant. Wäre der äussere Rand weder ganz frei
                                 										beweglich, noch vollkommen eingespannt, so verliefen die Spannungslinien für σx und σy zwischen a und b, ebenfalls
                                 										äquidistant, und zwar näher bei a oder b, je nachdem der äussere Plattenrand mehr als
                                 										freiaufliegend oder mehr als vollkommen eingespannt angesehen werden darf.
                              
                           
                              b) Gelochte Scheibe mit gleichmässiger
                                 										Oberflächenbelastung.
                              Um die Gleichungen für diesen Fall zu finden, denke man sich die Scheibe durch
                                 										einen konaxialen Zylinder vom Halbmesser x
                                 										geschnitten; die Schubkraft S an der Schnittfläche
                                 										befindet sich dann im Gleichgewicht mit den durch sie hervorgerufenen
                                 
                                 										Schubspannungen. Ein Ringelement der Schnittfläche hat einen Halbmesser x und eine Höhe d λ,
                                 										auf die Oberfläche 2 πx . dλ wirkt überall die
                                 										Schubspannung τy in
                                 										gleicher Grösse, die ganze auf das Ringelement entfallende Schubkraft ist
                                 										also
                              d S = τy . 2 π
                                    											x . d λ
                              somit die Schubkraft S an der
                                 										Schnittfläche
                              
                                 S=\int_{\lambda=\frac{h}{2}}^{\lambda=+\frac{h}{2}}\,\tau_y\,\cdot\,2\,\pi\,x\,\cdot\,d\,\lambda
                                 
                              Nun hat für eine Scheibe, gleichviel ob voll oder gelocht,
                                 										die Schubspannung τy den Wert (vergl. C. Bach, Elast, und
                                 										Fest., 4. Aufl. S. 554):
                              \tau_y=-\frac{m^2}{m^2-1}\,\frac{1}{a}\,\frac{h^2-4\,\lambda^2}{8}\,\left(\frac{d^3z}{dx^3}+\frac{1}{x}\,\frac{d^2z}{dx^2}-\frac{1}{x^2}\,\frac{dz}{dx}\right) . 36)
                              Damit erhält man aus der vorhergehenden Gleichung, da in
                                 										der Schnittfläche x und z als Unveränderliche anzusehen sind:
                              S=2\,\pi\,x\,\frac{m^2}{m^2-1}\,\frac{1}{\alpha}\,\left(\frac{d^3z}{dx^3}+\frac{1}{x}\,\frac{d^2z}{dx^2}-\frac{1}{x^2}\,\frac{dz}{dx}\right) . 37)
                              Der Wert der Schubkraft S ist
                                 										dem besonderen Fall entsprechend einzusetzen (siehe die nachfolgenden
                                 										Beispiele). Die Integration erfolgt genau ebenso, wie in C. Bach, Elast, und Fest., 4. Aufl., S. 556 ausführlich angegeben.
                              Gleichung 37 ist schon auf S. 610 als Gleichung I aufgeführt worden.
                              Während man bei einer Scheibe mit konzentrischer Last den Belastungskreis als
                                 										Auflagerkreis und den Auflagerwiderstand als Belastung ansehen kann, sodass
                                 										zwischen einer inneren und äusseren Stützung kein Unterschied besteht, muss bei
                                 										einer gleichmässig an der Oberfläche belasteten Scheibe wohl unterschieden
                                 										werden, ob sie am äusseren oder am inneren Umfang gestützt ist. Der
                                 										Anstrengungs- und Formänderungszustand ist im folgenden für äussere Stützung unter I, für innere unter II untersucht.
                              
                                 Besondere Fälle.
                                 
                              1) Gelochte Scheibe am äusseren Rand unterstützt, über die
                                 										Oberfläche gleichmässig mit p
                                 										kg/qcm
                                 										belastet (Fig. 15).
                              Auf einen Kreis von Halbmesser x um die
                                 										Scheibenmitte wirkt die Schubkraft
                              
                                 S = (x
                                 2
                                 – R
                                 i
                                 2
                                 ) π . p
                                 
                              Setzt man diesen Wert in Gleichung 37) ein und integriert, so erhält man, wenn
                                 										die Integrationskonstanten C1
                                 										C2 C3 sind:
                              
                              z=\frac{a}{32}\,x^4-\frac{a\,{R_i}^2}{8}\,x^2\,(ln\,x^2-2)+\frac{C_1}{4}\,x^2+\frac{C_2}{2}\,ln\,x^2+C_3 . . . 38)
                              \frac{dz}{dx}=\frac{a}{8}\,x^3-\frac{a\,{R_i}^2}{4}\,x\,(ln\,x^2-1)+\frac{C_1}{2}\,x+\frac{C_2}{x} . 39)
                              Damit liefert Gleichung 4) in C.
                                    											Bach, Elast, und Fest., 4. Aufl., S. 553:
                              
                                 
                                    Radialspannung:
                                       \sigma_x=-\frac{m}{m-1}\,\frac{\lambda}{\alpha}\,\left[\frac{3\,m+1}{m+1}\,\frac{ax^2}{8}-\frac{a\,{R_i}^2}{4}\,\left(ln\,x^2+\frac{m-1}{m+1}\right)+\frac{C_1}{2}-\frac{m-1}{m+1}\,\frac{C_2}{x^2}\right]
                                       Ringspannung:
                                       \sigma_y=-\frac{m}{m-1}\,\frac{\lambda}{\alpha}\,\left[\frac{m+3}{m+1}\,\frac{ax^2}{8}-\frac{a\,{R_i}^2}{4}\,\left(ln\,x^2-\frac{m-1}{m+1}\right)+\frac{C_1}{2}+\frac{m-1}{m+1}\,\frac{C_2}{x^2}\right]
                                       											
                                    
                                 
                              
                                 a=6\,\frac{m^2-1}{m^2}\,\frac{p}{h^3}\,\alpha
                                 
                              Diese Gleichungen gelten, wenn die Scheibe am äusseren
                                    											Umfang gestützt ist; im übrigen kann sie an den beiden Rändern frei
                                 										beweglich oder eingespannt sein.
                              1) Die beiden Ränder der Scheibe sind frei beweglich (Fig. 15).
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 319, S. 651
                                 Fig. 15.
                                 
                              Dann muss die Radialspannung σx = 0 sein in x =
                                    											Ri und x =
                                    											Ra Setzt man noch fest, dass der
                                 										äussere Scheibenumfang auf der xy-Ebene bleibe, so
                                 										ist auch z' = 0 für x =
                                    											Ra. Diese drei Bedingungen führen zu
                                 										folgenden Werten der Integrationskonstanten in den Gleichungen 38) bis 40):
                              C_1=-\frac{3\,m+1}{m+1}\,\cdot\,\frac{a}{4}\,({R_a}^2+{R_i}^2)+\frac{a\,{R_i}^2}{2}\,\left[\frac{m-1}{m+1}+\frac{{R_a}^2\,ln\,{R_a}^2-{R_i}^2\,ln\,{R_i}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\right] . 41)
                              C_2=-\frac{3\,m+1}{m+1}\,\cdot\,\frac{a}{8}\,{R_a}^2\,{R_i}^2+\frac{m+1}{m-1}\,\cdot\,\frac{{R_a}^2\,{R_i}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\,\cdot\,\frac{a\,{R_i}^2}{4}\,\cdot\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2} . . . 42)
                              Der Biegungspfeil in x = Ri ist:
                              
                                 z'=\frac{3}{16}\,\frac{m^2-1}{m^2}\,\frac{p}{h^3}\,\alpha\,\left[\left(\frac{5\,m+1}{m+1}+2\,\frac{3\,m+1}{m-1}\,\times\,\right\right
                                 
                              
                                 \left\frac{{R_a}^2\,{R_i}^2}{{R_a}^4-{R_i}^4}\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right)\,\cdot\,({R_a}^4-{R_i}^4)-4\,{R_i}^2\,\left(\frac{3\,m+1}{m+1}\right
                                 
                              \left\left+\frac{m+1}{m-1}\,\frac{{R_a}^2\,{R_i}^2}{({R_a}^2-{R_i}^2)^2}\,\left(ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right)^2\right)\,\cdot\,({R_a}^2-{R_i}^2)\right] 43)
                              Beispiel; Ra = 28,
                                 											Ri = 14; Ra2 ± Ri2 = 784±
                                 										196 = 980 besw. 588; ln\,\frac{{R_a}^2}{R_i}=1,375; ln Ra2 = 6,657;
                                 											ln Ri2 = 5,282; m=\frac{10}{3}; nach Gleichung 41) und
                                 										42).
                              
                                 \begin{array}{rcl}C_1&=&-2,54\,\cdot\,980\,\frac{a}{4}+\frac{a}{2}\,196\,\left[0,538+\frac{784\,\cdot\,6,657-196\,\cdot\,5,282}{588}\right]\\
                                    &=&+514\,\cdot\, \frac{a}{4}\end{array}
                                 
                              
                                 \begin{array}{rcl}C_2&=&-4,71\,\cdot\,784\,\cdot\,196\,\frac{a}{8}+186\,\cdot\,\frac{784\,\cdot\,196}{588}\,\frac{a}{4}\,196\,\cdot\,1375\\
                                    &=&-461000\,\frac{a}{8} \end{array}
                                 
                              Mit diesen Werten erhält man aus Gleichung 40) zur
                                 										Berechnung der Spannungen an der Ober- und Unterfläche der Scheibe die
                                 										Gleichungen:
                              
                                 \left\{{{\sigma_x=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[2,54\,x^2-392\,(ln\,x^2+0,538)+514+\frac{284000}{x^2}\right]}\atop{\sigma_y=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[1,46\,x^2-392\,(ln\,x^2-0,538)+514-\frac{284000}{x^2}\right]}}\right
                                 
                              woraus:
                              
                                 
                                    Abstand von der Mitte
                                    14
                                    21
                                    28
                                    cm
                                    
                                 
                                    σx
                                       												=
                                    0
                                    – 393
                                    0
                                    
                                    
                                 
                                    σy
                                       												=
                                    – 2327
                                    – 1574
                                    – 1058
                                    
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    
                                    
                                       												mal ∓ \frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}
                                       											
                                    
                                 
                              Die Spannungsverteilung ist in Fig. 15 bildlich dargestellt; wie immer bei vollständig frei
                                 										beweglichen Rändern, treten die Radialspannungen gegenüber den Ringspannungen
                                 										stark zurück. Die grösste Ringspannung tritt am inneren Rand auf.
                              2) Die Scheibe ist am äusseren Rand vollkommen eingespannt,
                                 										am inneren frei beweglich (Fig. 16).
                              In diesem Fall ist die Neigung der Meridianlinie der Scheibe \frac{dz}{dx}=0 in x = Ra; ferner ist
                                 										am inneren Lochrand in x = Ri die Radialspannung σx = 0 und schliesslich sei
                                 										festgesetzt, dass der äussere Umfang der Mittelfläche bei der Durchbiegung in
                                 										der xy-Ebene verbleibe, d.h. dass z' = 0 sei für x =
                                    											Ra. Die Integrationskonstanten C1 und C2 in der Gleichung
                                 										40) nehmen mit diesen Bedingungen folgende Werte an:
                              C_2=-\frac{a}{8}\,\frac{{R_a}^2\,{R_i}^2}{\frac{m-1}{m+1}\,{R_a}^2+{R_i}^2}\,\left({R_a}^2+\frac{m-1}{m+1}\,{R_i}^2-2\,{R_i}^2\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right) . . 44)
                              
                                 C_1=-\frac{a}{4}\,\frac{1}{\frac{m-1}{m+1}\,{R_a}^2+{R_i}^2}
                                 
                              
                              
                                 
                                 \left(\frac{m-1}{m+1}\,{R_a}^4+2\,\frac{m-1}{m+1}\,{R_a}^2\,{R_i}^2+\frac{m+3}{m+1}\,{R_i}^4\right
                                 
                              \left-{R_i}^2\,(\frac{m-1}{m+1}\,{R_a}^2\,ln\,{R_a}^2+{R_i}^2\,ln\,{R_i}^2)\right) . 45)
                              Durchbiegung des inneren Plattenumfangs gegenüber dem äusseren:
                              
                                 -z'=\frac{a}{32}\,({R_a}^4-{R_i}^4)-\frac{a\,{R_i}^2}{8}\,\left({R_a}^2\,ln\,{R_a}^2\right
                                 
                              
                                 \left-{R_i}^2\,ln\,{R_i}^2-2\,({R_a}^2-{R_i}^2)\right)
                                 
                              +\frac{C_1}{4}\,({R_a}^2-{R_i}^2)+\frac{C_2}{2}\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2} . 46)
                              wobei die Werte 44) und 45) zu benutzen sind und
                              
                                 a=6\,\frac{m^2-1}{m^2}\,\frac{p}{h^3}\,\alpha
                                 
                              zu setzen ist.
                              Beispiel: Ra = 28
                                 										cm; Ri = 14; Ra2 = 784; Ri2 = 196; Ra4 = 614700; Ri4 = 38420;
                                 											ln Ra2 = 6,657; ln
                                    											Ri2 =
                                 
                                 										5,282; ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=1,375. Hiermit geben Gleichungen 44) und 45): C_1=+\frac{a}{4}\,\cdot\,1548;
                                 										C_2=-\frac{a}{8}\,\cdot\,87300; die Spannungsverteilung folgt sodann aus Gleichung 40) zu:
                              
                                 \left\{{{\sigma_x=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[2,54\,x^2-392\,(ln\,x^2+0,538)+1548+\frac{46900}{x^2}\right]}\atop{\sigma_y=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[1,46\,x^2-392\,(ln\,x^2-0,538)+1548-\frac{46900}{x^2}\right]}}\right
                                 
                              
                                 
                                    x =
                                    14
                                    21
                                         28 cm von der Mitte
                                    
                                 
                                    σx =
                                    0
                                    + 180
                                    + 778 mal ∓ \frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}
                                    
                                 
                                    σy =
                                    – 266
                                    – 63
                                    + 234   „         „
                                    
                                 
                              Beispiel: Ra = 28;
                                 											Ri = 7. Auf
                                 										demselben Wege erhält man:
                              
                                 
                                    x =
                                    7
                                    14
                                    21
                                          28 cm von der Mitte
                                    
                                 
                                    σx =
                                    0
                                    – 125
                                    + 352
                                    + 1141 mal ∓ \frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}
                                    
                                 
                                    σy =
                                    – 913
                                    – 474
                                    – 126
                                    +   342   „          „
                                    
                                 
                              Beispiel: Ra = 28;
                                 											Ri = 1,5.
                              
                                 
                                    x =
                                    1,5
                                    7
                                    14
                                    21
                                          28 cm
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                            von der Mitte
                                    
                                 
                                    σx =
                                    0
                                    – 619
                                    – 276
                                    + 337
                                    + 1203
                                    
                                 
                                    σy =
                                    – 1513
                                    – 734
                                    – 501
                                    – 141
                                    +   359
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                       												mal ∓ \frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}
                                       											
                                    
                                 
                              Die Fig. 16 bis 18 geben das Bild der Spannungsverteilung in den letzten drei
                                 										Beispielen.
                              Ueber den Ort der grössten Beanspruchung und dessen
                                    											Abhängigkeit von dem Verhältnis des inneren und äusseren
                                    											Plattendurchmessers lassen die Fig. 16
                                 										bis 18 folgendes erkennen:
                              Bei verhältnismässig weiter Bohrung ist die Platte am äusseren Umfang am
                                 										stärksten gespannt und zwar in radialer Richtung durch σx. Bei verhältnismässig kleiner
                                 										Bohrung dagegen tritt die grösste Spannung am innerenRand, an der Bohrung
                                 										selbst auf, und zwar ist die grösste Spannung eine Ringspannung σy.
                              3) Die Scheibe ist am äusseren Rand frei beweglich, am
                                 										inneren eingespannt (Fig. 19).
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 319, S. 652
                                 Fig. 16.
                                 
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 319, S. 652
                                 Fig. 17.
                                 
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 319, S. 652
                                 Fig. 18.
                                 
                              In diesem Fall ist am äusseren Umfang x = Ra die
                                 										Radialspannung σx =
                                 										0; am inneren Rand x = Ri besitzt die Meridianlinie eine zur
                                 											x-Achse parallele Tangente, es ist also
                                 										\frac{dz}{dx}=0 für x = Ri. Von dem äusseren Umfang der
                                 										Mittelfläche werde angenommen, dass er bei der Biegung in der xy-Ebene verbleibe, sodass in Gleichung 38) z = 0 zu setzen ist für x =
                                    											Ra. Mit diesen Bedingungen erhält
                                 										man:
                              
                                 C_2=+\frac{a}{8}\,\frac{{R_a}^2+{R_i}^2}{{R_a}^2+\frac{m-1}{m+1}\,{R_i}^2}\,
                                 
                              \left(\frac{3\,m+1}{m+1}\,{R_a}^2-\frac{5\,m+1}{m+1}\,{R_i}^2-2\,{R_i}^2\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}\right) . 47)
                              
                                 C_1=-\frac{a}{4}\,\frac{1}{{R_a}^2+\frac{m-1}{m+1}\,{R_i}^2}\,\left(\frac{3\,m+1}{m+1}\,{R_a}^4\right
                                 
                              
                                 -2\,\frac{m-1}{m+1}\,{R_a}^2\,{R_i}^2+3\,\frac{m-1}{m+1}\,{R_a}^4
                                 
                              \left-2\,{R_i}^2\,({R_a}^2\,ln\,{R_a}^2+\frac{m-1}{m+1}\,{R_i}^2\,ln\,{R_i}^2)\right) . 48)
                              Die Senkung des inneren Randes gegenüber dem äusseren kann aus Gleichung 46)
                                 										berechnet werden, wobei C1 und C2 aus 47) und 48) einzuführen
                                 										sind und a=6\,\frac{m^2-1}{m^2}\,\frac{p}{h^3}\,\alpha ist.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 319, S. 652
                                 Fig. 19.
                                 
                              Beispiel: Ra = 28
                                 										cm, Ri = 14; Ra2 = 784; Ri2= 196; ln Ra2 = 6,657; ln
                                    											Ri2 =
                                 										5,282; ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2}=1,375; Ra4 = 614700; Ri4
                                 										= 38400. Mit diesen Werten und mit m=\frac{10}{3} geben Gleichungen 47) und 48):
                              
                              C_1=+\frac{a}{4}\,913; C_2=+\frac{a}{8}\,112400. Die Spannungsverteilung an der Ober- und Unterfläche
                                 										der Scheibe folgt aus Gleichung 40):
                              
                                 
                                    Radialspannung:
                                       	\sigma_x=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[2,54\,x^2-392\,(ln\,x^2+0,538)+913-\frac{60500}{x^2}\right]
                                       Ringspannung:									
                                       	\sigma_y=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[1,46\,x^2-392\,(ln\,x^2-0,538)+913+\frac{60500}{x^2}\right]
                                       
                                       											
                                    
                                 
                              
                                 
                                    
                                       x =
                                       
                                    14
                                    17
                                    21
                                    25
                                        28 cm
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                          von der Mitte
                                    
                                 
                                    σx =
                                    – 1184
                                    – 992
                                    – 700
                                    – 324
                                          0
                                    
                                 
                                    σy =
                                    – 350
                                    –
                                    – 474
                                    – 388
                                    – 263
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    mal ∓ \frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}
                                    
                                 
                              Die Spannungsverteilung ist in Fig. 19
                                 										eingetragen. Die grösste Spannung tritt im vorliegenden Fall an dem inneren
                                 										eingespannten Rand auf und ist eine Radialspannung.
                              4) Der äussere und innere Rand ist eingespannt (Fig. 20).
                              Wegen der Einspannung am inneren und äusseren Umfang ist in Gleichung 39) für x = Ri und Ra einzusetzen \frac{dz}{dx}=0. Damit liefert diese
                                 										Gleichung:
                              C_1=-\frac{a}{4}\,({R_a}^2+{R_i}^2)-\frac{a}{4}\,2\,{R_i}^2\,\left(1-\frac{{R_a}^2\,ln\,{R_a}^2-{R_i}^2\,ln\,{R_i}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\right) . 49)
                              C_2=+\frac{a}{8}\,{R_a}^2\,{R_i}^2-\frac{a}{8}\,2\,{R_i}^2\,\frac{{R_a}^2\,{R_i}^2}{{R_a}^2-{R_i}^2}\,ln\,\frac{{R_a}^2}{{R_i}^2} . 50)
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 319, S. 653
                                 Fig. 20.
                                 
                              Setzt man fest, dass der äussere Umfang 2 π Ra bei der Durchbiegung in der xy-Ebene bleibe, so findet man die Senkung des
                                 										inneren Scheibenumfangs gegenüber dem äusseren aus Gleichung 46), wenn man in
                                 										diese Gleichung die Werte 49) und 50) einführt.
                              Beispiel: Ra = 28,
                                 											Ri = 14. Nach
                                 										Gleichungen 49) und 50) ist C_1=+\frac{a}{4}\,1415 und C_2=+\frac{b}{8}\,12900. Hiermit liefert Gleichung
                                 										40:
                              
                                 \left\{{{\sigma_x=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[2,54\,x^2-392\,(ln\,x^2+0,538)+1415-\frac{6940}{x^2}\right]}\atop{\sigma_y=\mp\,\frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}\,\left[1,46\,x^2-392\,(ln\,x^2+0,538)+1415-\frac{6940}{x^2}\right]}}\right
                                 
                              Hieraus:
                              
                                 
                                    
                                       x =
                                       
                                    14
                                    17
                                    21
                                    28
                                    cm von der Mitte
                                    
                                 
                                    σx =
                                    – 406
                                    – 305
                                    – 74
                                    + 576
                                    mal ± \frac{3}{8}\,\frac{m+1}{m}\,\frac{p}{h^2}
                                    
                                 
                                    σy =
                                     – 124
                                    – 140
                                    – 94
                                    + 170
                                      „          „
                                    
                                 
                              Die Spannungsverteilung ist hiernach in Fig. 20
                                 										aufgezeichnet.
                              
                                 
                                    (Fortsetzung folgt.)