| Titel: | Das Schleifen und die Schleifmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 762 | 
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                        Das Schleifen und die
                           
                           								Schleifmaschinen.
                        (Schluss von S. 751 d. Bd.)
                        Das Schleifen und die Schleifmaschinen.
                        
                     
                        
                           
                              
                              Fr. Schmaltz' Bogenschleifmaschine.
                              
                           Von Friedrich Schmaltz in Offenbach a. M. wird nach
                              									Engineering 1903 I, S. 140, die in Fig. 134 bis 136
                              									vorgeführte Schleifmaschine für Steuerungsbogen bis 1500 mm Krümmungshalbmesser und
                              									bis 500 mm Länge der Bogensehne bezw. für Kulissenzapfen von 50 mm Durchmesser und
                              									150 mm Länge oder Zapfenlöcher von 200 mm Bohrung und 220 mm Tiefe gebaut. Da die
                              									Einzelheiten des Schleifwerkes bereits beschrieben sind so bedarf nur der Aufbau des
                              									Tisch- und Schaltwerkes dieser Sondermaschine eine besondere Erläuterung. Auf der
                              									Querwange a des Ständerfusses bewegt sich hubartig,
                              									durch eine Schraubenspindel betätigt, der Kreuzschlitten b, auf dem der Tisch c stellbar ist. Für
                              
                              									grobe Einstellung desselben dient eine gewöhnliche Schraubenspindel mit Kurbelzapfen
                              										d, während für die erforderliche Feineinstellung
                              									ein Schneckentrieb mit Teilscheibe f eingebaut ist. Der
                              									Betrieb dieses Tischwerkes wird durch Stufenscheiben g,
                                 										h unmittelbar vom Deckenvorgelege abgeleitet, wobei ein Schneckengetriebe
                              										i die Bewegung der Schlittenspindel besorgt die
                              									durch Anschlagwerke k, welche auf das Wendegetriebe
                              									einwirken, eine vor- und rückläufige Gangart erhält, während zum raschen
                              									Schlittengang ein Zahnstangenwerk vorgesehen ist, welches durch das Handrad l betrieben werden kann. Um aber dieses Tischwerk zum
                              									Bogenschleifen einzurichten, wird ein Drehstück m auf
                              									dem Tisch c aufgespannt, in dessen oberen
                              										Drehteiln eine geführte Tischplatte o sich befindet, an der ein Leitstab p angeschlossen ist, der um das Zapfenstück q als Drehpunkt schwingen kann. Da nun dieser Leitstab
                              									durch ein Auge des Zapfenstückes sich verschieben lässt, so wird bei einer
                              									Verstellung dieses Zapfenstückes q auf der Führungsbahn
                              									des Winkelstückes r, vermöge einer Schraubenspindel s der Krümmungshalbmesser des Kulissenwerkstückes
                              									festgelegt. Mittels Winkelriemen t wird die
                              									Schleifradspindel u in bekannter Weise getrieben und
                              									während das Vorgelege v mittels Winkelriemen die
                              									Kreisumläufe des eigentlichen Spindellagers besorgt, wird von der Stufenscheibe x die Hubbewegung des eigentlichen entlasteten
                              									Lagerschlittens y unmittelbar vom Deckenvorgelege
                              									besorgt, wozu das in Fig. 136 besonders
                              									hervorgehobene Anschlagwerk z für die feine
                              									Hubbegrenzung dient, welche namentlich beim Rundschleifen der angesetzten
                              
                              									Kulissenzapfen von besonderer Wichtigkeit ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 762
                              Schmaltz' Bogenschleifmaschine.
                              
                           
                        
                           
                              Bogenschleifwerk des Brüssler Progrès industrielle.
                              
                           Die wagerechte Anordnung des Bogenleitstabes an Kulissenschleifmaschinen beansprucht
                              									eine bis an 3 m ausladende Grundfläche in der Werkstätte, die anderen Zwecken
                              									verloren geht. Es liegt daher der Gedanke nahe, das Bogenleitwerk in senkrechter
                              									Ebene anzuordnen, was natürlich eine wagerechte Anordnung des Schleifwerkes
                              									voraussetzt.
                           
                           In Fig.
                                 										137 bis 139 ist nach
                              									Engineering 1903 I, S. 141, eine Bogenschleifmaschine mit hochstehendem Leitwerk
                              									vorgeführt, eine Bauart, die vom Werke Progrés
                                 										industrielle in Brüssel gepflegt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 763
                              Bogenschleifwerk des Brüssler Progrès industrielle.
                              
                           Am Bettkasten a ist unmittelbar ein Winkelstück b angegossen an welchem das Hubwerk für die
                              									Bogenschleife angeordnet wird. Dagegen ist zu allgemeinen Arbeitszwecken ein
                              									hochstellbarer Winkeltisch c mit Kreuzschlitten d und Aufspannschlitten f
                              									vorgesehen. Auf dem Bettkasten a ist ferner für die
                              									Arbeitszwecke des Kulissenschleifens ein Ständer g
                              									aufgeschraubt, an dessen hochragender Gleitbahn, der Schwingungsbolzen h für die Leitstangen k
                              									mittels Schraubenspindel i eingestellt wird. Diese
                              									Leitstangen sind fernrohrartig zusammengebaut und gestatten nebst einer groben, eine
                              									Feineinstellung mittels Ueberwurfmuttern l, wodurch der
                              									Einspannblock m für die Kulisse eine genaue Lage
                              									erhalten kann. Um aber dieses Dreieckgestänge gegen eine Seitenbewegung zu sichern,
                              									dient eine schwache angeschlossene Bogenschiene n, die
                              									in zwei Bordrollen o einsetzt, die in fester Lager am
                              									Ständer g angebracht sind. Mittels einer Schubstange
                              										p, die an einem Auge des Blockes m angreift, erhält das Dreieckgestänge k m Schwingungsbewegung entweder mittels eines
                              									einfachen gewöhnlichen Kurbeltriebwerkes oder wie in Fig. 137 angegeben,
                              									durch einen Hubschlitten q, der an einer Wange geführt,
                              									mittels Schraubenspindel s und Wendetriebwerk t (Fig. 137 und 139) von
                              									einer Doppelscheibe u für offenen und gekreuzten Riemen
                              									vom Deckenvorgelege betätigt wird.
                           Von diesem Deckenvorgelege wird mittels Scheibe v, die
                              									Schleifradspindel w getrieben, während mit
                              									Stufenscheiben x und Kurbelscheibe y mittels Hebelschwinge z
                              									der Schleifradspindel w eine achsiale Hubbewegung
                              									erteilt wird.
                           
                        
                           
                              Mayer-Schmidt's Kulissen-Schleifmaschine.
                              
                           Bei dieser Bogenschleifmaschine ist der Leitapparat in senkrechterEbene nach
                              									abwärts gerichtet, angeordnet. Diese Maschine, welche das bereits früher
                              									beschriebene Schleifwerk besitzt, ist nach Engineering 1903 I, S. 237, in Fig. 140
                              									bis 142
                              									dargestellt. Vom Vorgelege a mit Fest- und Losscheibe
                              									wird durch die Trommel b das zweite Vorgelege c und mit Scheibe d die
                              									Schleifradspindel f betrieben, während durch
                              									Riemenscheibe g die Drehung des Spindellagers h vermittelt wird. Durch übersetzende Stirnräder i wird ferner mittels Schneckengetriebe k eine Kurbelscheibe l und
                              									damit durch Winkelhebel m eine Hubbewegung des
                              									Schleifradschlittens erzeugt, wobei eine Genaueinstellung des Schleifrades gegen das
                              									Werkstück dadurch zu erhalten ist, dass mittels Winkelradspindel n die Schraubenspindel o
                              									gedreht wird, an welcher die Spindelmutter mit dem Schlitten angeschlossen ist.
                           Von einer Riemenscheibe o1 dieses dritten Vorgeleges, wird ferner durch einen über die obere feste
                              									Rolle p und die Leitrollen qq um die Rolle r geführten Riemen die
                              									Schlittenspindel s betätigt, was eben durch den
                              									Leitrollentrieb qrq in allen Höhenlagen der Querwange
                              										t ermöglicht ist, in welcher die Schraubenspindel
                              										s lagert, durch welche die Hubbewegung des
                              									Winkelschlittens u hervorgerufen wird.
                           Am senkrechten Querwangenschlitten ist ein abwärts ragendes Flügelstück v angesetzt, längs welchem eine Schraubenspindel w die Verschiebung eines Zapfenstückes x besorgt, welches im Schlitz eines Hebelstückes y gleitet, und den dazu gehörigen Drehpunkt bildet.
                              									Vermöge eines zweiten Zapfenklötzchen z, welches am
                              									Querschlitten u befestigt ist, wird dem Hebelstück y eine schwingende Bewegung erteilt, an welcher sich
                              									das darauf eingespannte Werkstück, die Steuerungskulisse mit beteiligt. Wie bei
                              									allen selbsttätigen Hubbewegungen, so sind auch hier an dieser Maschine die dazu
                              									erforderlichen Anschlag- und Wendetriebwerke (Fig. 142)
                              									vorgesehen.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 764
                              Mayer-Schmidt's Kulissen-Schleifmaschine.