| Titel: | Ueber neuere Riemengetriebe. | 
| Autor: | Rudolf Hundhausen | 
| Fundstelle: | Band 320, Jahrgang 1905, S. 406 | 
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                        Ueber neuere Riemengetriebe.
                        Von Rudolf Hundhausen,
                           								Berlin-Halensee.
                        (Fortsetzung von S. 396 d. Bd.)
                        Ueber neuere Riemengetriebe.
                        
                     
                        
                           An Hand der Figuren 3 und 11 wurde gezeigt, dass bei genügender Länge der
                              									Treibriemen und bei seitlich gerichtetem Verlaufe derselben die Dynamomaschinen und
                              									Elektromotoren auf Gleitschienen durch Schrauben verstellbar angeordnet werden
                              									können, wie auch bei Lokomobilen in landwirtschaftlichen Betrieben etwa nach
                              										Fig. 12 das Anspannen des Riemens durch Anpassen
                              									des Achsenabstandes nach der Riemenlänge zulässig ist.
                           Die Figuren 4 bis 10
                              									zeigten dagegen, dass bei kurzen Riemen und senkrechtem oder geneigtem Riemenzuge
                              										eine solche
                              									starre Einstellung des Motors allgemein durch bewegliche Anordnungen auf der sogen.
                              										„Wippe“ ersetzt worden ist, wobei in der Regel Federn zur Anwendung
                              									gelangten, die je nach Bedarf dem Gewichte des Motors entgegenwirkten oder seine
                              									Kraft unterstützten.
                           Aus Fig. 22 war sodann zu ersehen, dass bei geringer
                              									Länge und senkrechtem Verlaufe der Riemen durch die Einführung des verschieblichen
                              									Konsols und der exzentrisch verstellbaren Spannrolle (vergl. Fig. 1 und 2) schon
                              									etwas gebessert worden war gegenüber der ganz starren Anordnung.
                           Aber auch mit diesen von Hand beweglichen Riemenspannvorrichtungen war der Mangel der
                              									starren Anordnung noch nicht ganz beseitigt, dass der Riemen, um nicht bald wieder
                              									gekürzt werden zu müssen, beim ersten Auflegen übermässig angespannt wurde, was dann
                              									die oben unter 1–4 erwähnten Uebelstände im Gefolge hatte.
                           Die verbesserte Anordnung nach Fig. 23 mit dem Motor
                              										„auf Wippe“ liess aber immer noch das Bedürfnis empfinden, die Anspannung
                              
                              									der beiden Riemen, welche vom Vorgelege zur Maschine hinaufführen, anstatt von Hand durch die exzentrisch verstellbaren
                              									Spannrollen durch eine selbsttätige Einrichtung zu
                              									bewirken, wie beim Motorriemen, und ausserdem die für letzteren angewandte federnde
                              									Aufhängung noch nachhaltiger wirksam zu machen.
                           Beide Zwecke wurden erreicht durch das nach den Fig.
                                 										13 bis 21 so vielseitig anwendbare und
                              									überall vorzüglich bewährte Prinzip der pendelnden Lagerung von Motor und Vorgelege,
                              									wie es seiner Zeit von der Firma Siemens & Halske
                              									ausgebildet und dann vom Verfasser umgestaltet wurde, um seine Anwendung auf den
                              									elektrischen Antrieb der „Monoline“ übertragen
                              									zu können, wie es die Fig. 24 und 25
                              									zeigen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 407
                              Fig. 28. „Perkeo-Pumpe“ mit elektrischem Antriebe: Motor und Vorgelege
                                 
                                 										auf Konsolen mit Scharniergelenk an der Grundplatte beweglich gelagert und mit
                                 										Schrauben von Hand einstellbar; beide Riemen werden paarschlüssig
                                 										angespannt.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 407
                              Fig. 29. Vom Verfasser vorgeschlagene Anordnung (D. R. P. 156042) für Pumpen
                                 										nach Fig. 28, 34, 35: Motor m und Vorgelege v am Gestell bei m0 und v0 drehbar
                                 										gelagert und kraftschlüssig verstellbar; Riemen r2 wird durch Feder d2 zwischen v2 und a2
                                 										gespannt, Riemen r1 durch das Gewicht des Motors
                                 										m; Umkehrung des Getriebes nach Fig. 26 (D. R. P. 138124).
                              
                           Noch einen Schritt weiter zu gehen, sah sich der Verfasser dann veranlasst durch
                              									andere ähnliche Vorgelegeanordnungen, wie in erster Linie die der sogen. „Perkeo-Pumpe“ mit elektrischem Antriebe nach
                              										Fig. 28, welche von der Firma Barchard & Viereck in Kiel seit einigen Jahren in
                              									den Handel gebracht wird. Sie erfordert (im Modell A
                              									und B) einen Raum von 2 m Höhe, 0,4 m Breite und 0,4 m
                              									Tiefe. Pumpe, Motor und Vorgelege sind gemeinschaftlich auf einer hölzernen Bohle
                              									befestigt, so dass ihre Aufstellung (an der Wand) sehr einfach erfolgen kann.
                           Fig. 29 zeigt nun das den Fig. 26 und 21
                              									entsprechende Schema, nach welchem jene Vorgelegeanordnung für den vorliegenden
                              									Zweck umzuändern war; ein Vergleich mit Fig. 26
                              									lässt erkennen, dass das ganze Getriebe sozusagen auf den Kopf gestellt werden
                              									musste.
                           Nach demselben Verfahren ergibt sich nun, wie hier sogleich vorweggenommen werden
                              									mag, als entsprechendes Gegenstück zu Fig. 27, die
                              									ebenfalls neue Anordnung nach Fig. 30, deren
                              									Druckfedern d1 und d2 zwischen m, v und a unter Umständen
                              									zweckmässig durch eine einzige d3 zwischen a und m ersetzt werden können (Fig. 31 bis 33), wobei
                              									nach Bedarf eine Zugfeder z zwischen m und v (Fig. 32), oder eine
                              									Druckfeder d zwischen a
                              									und v (Fig. 33) die Wirkung
                              									der ersteren ergänzen kann.
                           Diese und die weiter unten zu besprechenden Anordnungen nach den Fig. 36 bis 39 stellen
                              									eine weitere Ausbildung des Vorgeleges nach Fig. 26
                              									dar und wurden dem Verfasser als Zusatz zu dem deutschen Patent 138124 unter No.
                              									156042 geschützt.Vergl. auch die
                                    											Auslandspatente: Oesterreich No. 15843 vom 22. 2. 04, Schweiz No. 28414 vom
                                    											9. 2. 03, Italien No. 169/81 vom 31. 3. 03, England No. 27181 vom 9. 12. 02,
                                    											Amerika No. 752778 vom 23. 2. 04.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 407
                              Fig. 30. Umkehrung des Getriebes nach Fig. 27: anstatt der Gewichte von Motor
                                 										m und Vorgelege v wirken diesen entgegen Federn, und zwar d1 zum Spannen des Riemens r1 (wie bei Fig. 26), und zum Spannen des Riemens
                                 											r2 (wie bei Fig. 29).
                              
                           Die Verwandtschaft dieser Erfindungsgedanken mit den vorangegangenen nach den Fig. 24 bis
                              										26 und der Fig.
                                 										27 sei im folgenden kurz entwickelt:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 407
                              Ersetzung der Federn d1 und d2 aus Fig. 30 durch eine Feder d3, nach Bedarf mit einer zweiten z oder d
                                 										vereinigt. (Uebersetzung vom Motor m zum Vorgelege v und von diesem zur
                                 										Arbeitsmaschine a hier ausnahmsweise ins Schnelle angenommen).
                              
                           Wenn man annimmt, dass die Kraft, welche dort zum Spannen des vom Vorgelege v zur Arbeitsmaschine a
                              									führenden Riemens r0
                              									dient, also die Summe der Gewichte von Vorgelege und Motor, negativ wird, d.h. in
                              
                              									entgegengesetztem Sinne auf den Riemen einwirkt, so muss diese Kraft durch Federn
                              									aufgehoben werden, welche so stark zu spannen sind, dass der Ueberschuss der
                              									Federkraft zum
                              									Spannen des Riemens geeignet zu verwenden ist. Danach ergeben sich zunächst die
                              									neuen Anordnungen nach den Fig. 29 bis 33.
                           Wenn man ferner annimmt, dass jene Kraft den Wert „Null“ erreicht oder von
                              									diesem nur um wenig abweicht, so dass die Summe der Gewichte von Motor und Vorgelege
                              									weder in positivem noch in negativem Sinne von wesentlichem Einflüsse auf die
                              									Spannung des Riemens ist, so muss diese Kraft durch Federn ersetzt bezw. unterstützt
                              									oder überwogen werden, so dass die beabsichtigte Wirkung eintritt. Und danach
                              									ergeben sich die neuen Anordnungen nach den Fig. 36 bis 39, bei
                              									denen dasselbe Verhältnis auch für die Riemenübertragung vom Motor zum Vorgelege
                              									zutrifft, weshalb auch hierfür Federn anzuwenden sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 408
                              Fig. 34. Elektrisch angetriebene Pumpe mit Zwischenvorgelege; nur Motorriemen
                                 										nachstellbar durch wagerechte Verschiebung des Motors.
                              
                           
                              
                              Die Anlage nach Fig. 35 wurde von der Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer
                                    											& Co., Frankfurt a. M., geliefert; sie stellt eine Luftpumpe dar
                                 										und Apparate zur Regelung des Luftdruckes für einen Rohrpostbetrieb in der Schellenbergschen
                                    											Hofdruckerei in Wiesbaden; es werden damit die Manuskripte und
                                 										Korrekturen von den Bureaux nach den Setzer- und Maschinensälen und zurück
                                 										befördert.
                              
                           Die Anordnung nach Fig. 29 unterscheidet sich nun von
                              									der nach Fig. 26 nur durch die umgekehrte Anwendung
                              									des vorerwähnten neuen Gedankens auf die sekundäre Uebertragung, während dabei die
                              									primäre unverändert bleibt gegenüber der alten Richter-Hoffmannschen Anordnung nach Fig.
                                 										27.
                           Diese Neuerung ermöglicht nun eine selbsttätige Nachstellung auch in entsprechend
                              									gearteten Fällen, wie beispielsweise beim elektrischen Antriebe von Pumpen mittels
                              									eines Vorgeleges und doppelter Riemenübertragung, wobei die Pumpe unten, das
                              									Vorgelege oben, und der Motor wieder unterhalb desselben, etwa über oder neben der
                              									Pumpe, angeordnet ist.
                           Die hierbei anzuwendende Druckfeder d2 muss nun beträchtlich stärker ausgeführt werden
                              									als die Feder dl nach
                              										Fig. 26, da nicht nur das hinzukommende Gewicht
                              									des Vorgeleges v überwunden, sondern da auch der Riemen
                              										r2 um soviel
                              									stärker angespannt werden muss, als es der sekundär zu übertragenden, bei
                              									Uebersetzung ins Langsame grösseren Kraft entspricht.
                           Die Fig. 30 schliesslich stellt die noch
                              									mögliche Verbindung aus den Fig. 26 und 29 dergestalt dar, dass darin die primäre
                              									Uebertragung aus der ersteren, und die sekundäre aus der letzteren Figur miteinander
                              									verbunden sind.
                           Die Anordnung nach Fig. 30 bedarf mithin keiner
                              									weiteren Erklärung; nur sei dazu bemerkt, dass sie, abgesehen von der doppelten
                              									Anzahl Federn (d1d2), den Anordnungen der beiden Fig. 26 und 29 gegenüber wieder denselben
                              									Nachteil aufweist, wie die alte Anordnung nach Fig.
                                 										27, dass nämlich die Uebertragungen vom Gestellkörper a aus zum Vorgelege v, und
                              									von diesem aus zum Motor m beide in derselben Richtung
                              									nachgestellt werden. Die Fig. 26, 27, 29 und 30 lassen diesen Unterschied deutlich erkennen.
                              									Ebenso, wie es bei dem Getriebe nach Fig. 27 der
                              									Fall ist, weicht nämlich auch bei demjenigen nach Fig.
                                 										30 der Motor m etwa um den doppelten Weg oder
                              									Winkel, wie das Vorgelege v, von seiner mittleren
                              									Grundstellung ab, sobald eine Längung (Streckung) der Riemen eintritt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 408
                              Fig. 35. Pumpenantrieb wie nach Fig. 34, nur mit senkrecht verschieblichem
                                 
                                 										Motor; Achsenabstand zwischen Pumpe und Vorgelege, wie bei Fig. 34,
                                 										unveränderlich.
                              
                           
                              
                              Diese Pumpenanlage ist auf der Saline Lüneburg von
                                 										der Firma Siemens & Halske ausgeführt worden.
                              
                           Die neue Anordnung nach Fig. 29 besitzt dagegen den
                              									schon früher hervorgehobenen Vorzug der Neuerung nach dem Patent No. 138124 (vergl.
                              										Fig. 26), dass die Nachstellung bei der primären
                              									und bei der sekundären Uebertragung in entgegengesetzten Richtungen erfolgt, so dass
                              
                              									der Motor m seine ursprüngliche Stellung nahezu
                              									unverändert beibehält, während nur das Vorgelege v
                              									allmählich tiefer sinkt (bei Fig. 26), oder höher
                              									steigt (bei Fig. 29).
                           Ebenso wie beim elektrischen Antriebe der „Monoline“ nach Fig. 24 und 25 der am
                              									Maschinengestell beweglich gelagerte Motor m seine
                              									wagerechte Stellung fast unverändert beibehält, würde dieses Verhältnis nun auch
                              									zutreffen bei der Anwendung des Getriebes nach Fig.
                                 										29, für die „Perkeo-Pumpe“ nach Fig.
                                 										28, wie auch bei den elektrisch betriebenen Pumpen nach Fig. 34 und 35.
                           Diese drei Figuren lassen deutlich erkennen, wie sehr das Bedürfnis, die Riemen
                              									nachspannen zu können, empfunden wurde, und wie wenig vollkommen die Aufgabe mit den
                              									bisher bekannten Mitteln erfüllt werden konnte:
                           Der Elektromotor ist in allen drei Fällen beweglich angeordnet: in Fig. 28 steht er auf einem Konsol, welches mit einem
                              									Scharniergelenk an der Grundplatte aufgehängt und mit einer Schraube verstellbar
                              									ist, so dass der Motor mit seiner Achse um die des Scharniers schwingend gehoben und
                              									gesenkt werden kann, um den Riemen zu spannen (vergl. Fig.
                                 										4); in Fig. 34 ist der Motor auf Schienen
                              									seitwärts verschiebbar angeordnet, ähnlich wie nach Fig.
                                 										11; und in Fig. 35 sind diese
                              									Gleitschienen an der Rückwand des Raumes befestigt, um den Motor senkrecht zu
                              
                              									verstellen, also möglichst genau in der Richtung des Riemenzuges, welcher für beide
                              									Riemen hier nahezu senkrecht erfolgt, ebenso wie bei der „Perkeo-Pumpe“ nach
                              
                              										Fig. 28.
                           Wie hat man sich nun aber geholfen, um auch den zweiten, vom Vorgelege zur
                              									Antriebsscheibe der Pumpe führenden Riemen nachspannen zu können? – In verschiedener
                              									Weise und in verschiedenem Grade der Vollkommenheit: die Fig. 34 und 35 lassen jede
                              									Nachstellvorrichtung vermissen; bei Fig. 35 liegen
                              									die Achsen senkrecht und in sehr geringem Abstande untereinander, so dass vermutlich
                              									der Riemen mit grosser Ueberspannung aufgelegt werden muss;Die Anlage nach Fig.
                                       												35 wurde von der Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer & Co.,
                                    											Frankfurt a. M., geliefert; sie stellt eine Luftpumpe dar und Apparate zur
                                    											Regelung des Luftdruckes für einen Rohrpostbetrieb in der Schellenbergschen
                                       												Hofdruckerei in Wiesbaden; es werden damit die Manuskripte und
                                    											Korrekturen von den Bureaux nach den Setzer- und Maschinensälen und zurück
                                    											befördert. bei Fig. 34 sind die
                              									Verhältnisse etwas günstiger, aber auch keineswegs glücklich zu nennen. Dort wie
                              									hier war man wohl durch den gegebenen Aufstellungsraum so beschränkt, dass man sich
                              									mit den bisher bekannten Mitteln nicht besser helfen konnte; bei der Anordnung nach
                              										Fig. 34 wäre es unter Umständen in Betracht zu
                              									ziehen gewesen, den Lagerkörper der Kurbelachse auf wagerechten Gleitschienen
                              									parallel verschieblich anzuordnen, wie den Motor, wodurch das Pumpengetriebe vermöge
                              
                              									der grossen Länge seiner Pleuelstange nicht sonderlich beeinträchtigt worden sein
                              										dürfte.Diese Pumpenanlage
                                    											ist auf der Saline Lüneburg von der Firma Siemens & Halske ausgeführt worden.
                           Diesen beiden Anordnungen gegenüber muss nun die bei der „Perkeo-Pumpe“
                              									angewandte Riemenspannung als ein entschiedener Fortschritt anerkannt werden, denn
                              									ebenso, wie der Motor, so ist auch das Vorgelege auf einem Konsolbock gelagert,
                              									welcher in einem Scharniergelenk drehbar an der Grundplatte befestigt und mittels
                              									einer Schraube einstellbar ist.
                           Diese Anordnung erscheint als so bemerkenswert, dass sie sogar für andere ähnliche
                              									Fälle zur Anwendung empfohlen werden könnte, wie sie beispielsweise auch bei den
                              									Vorgelegen nach Fig. 34 und 35 ganz gute Dienste hätte tun können, da sie eine
                              									Anspannung des sekundären Riemens ermöglicht hätte, ohne die des primären zu
                              									behindern; ja, durch die Verstellung der Vorgelegeachse werden sogar beide Riemen
                              									gleichzeitig gespannt, so dass der Motor beinahe unverändert seinen Platz
                              									beibehalten kann, wie wir es an Hand der Fig. 24 bis 26 und 29
                              									besprachen.
                           Fragen wir uns schliesslich, welchen Vorteil denn die vom Verfasser
                              									vorgeschlagene Anordnung nach Fig. 29 gegenüber der
                              									beschriebenen nach Fig. 28 aufzuweisen hat, so ist
                              									darauf zu antworten, dass eben die Selbsttätigkeit der
                              									Nachstellung auch hier in derselben Weise nützlich zur Geltung kommen müsste, wie
                              									wir es früher an zahlreichen Beispielen, wie u.a. namentlich beim elektrischen
                              									Antriebe der „Monoline“ nachgewiesen haben an Hand der Fig. 22 bis 25. Erstens würde
                              									dadurch jede Bedienung der Nachstellvorrichtungen von Hand entbehrlich, es würden
                              									also auch die damit verbundenen Unzuträglichkeiten vermieden werden; und zweitens
                              									liessen sich auch die Riemenlängen noch bedeutend verkürzen, so dass die Höhe (2 m)
                              									entsprechend verringert werden könnte.
                           Bei jeder Nachstellung von Hand bleibt nämlich der Uebelstand bestehen, dass man
                              									erstens auf das Verständnis und den guten Willen des Bedienungspersonals angewiesen
                              									ist, und dass man zweitens in bestimmten Zeiträumen der Sache seine Aufmerksamkeit
                              									zuwenden muss, wenn keine Betriebsstörungen eintreten sollen durch Gleiten der zu
                              
                              									lang gewordenen Riemen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 409
                              Vom Verfassser vorgeschlagene Getriebe (D. R. P. 156042) für liegende oder
                                 										hängende Aufstellung von elektrisch angetriebenen Pumpen und dergl. und von
                                 										Dynamomaschinen für Zugsbeleuchtung usw.; Fig. 36. Anordnung nach Fig. 30, um 90
                                 										° nach rechts verdreht; Fig. 37. Aus Fig. 26 und 29 kombinierte Anordnung, um
                                 
                                 										90° verdreht; Fig. 38. Anordnung nach Fig. 32, um 90 ° nach rechts verdreht;
                                 										Fig. 39. Anordnung, wie Fig. 37, aber beide Federn am Gestell befestigt.
                              
                           Um dieser Unbequehmlichkeit aber vorzubeugen, werden eben die Riemen immer wieder
                              									überspannt, wie es sich bei der „Monoline“ zeigte (Fig. 23). Ein gewisser Vorrat von Spannung muss also auch bei der
                              										„Perkeopumpe“ in die Riemen selbst hineingebracht werden; deshalb müssen
                              									sie bei der jetzigen Anordnung eine entsprechende Länge erhalten und beim
                              									jedesmaligen Nachstellen etwas überspannt werden, was eine grössere Baulänge und
                              									eine stärkere Abnutzung bezw. einen geringeren Wirkungsgrad bedingt. – Die selbsttätige Nachstellung macht dagegen jede
                              									Beaufsichtigung und Bedienung entbehrlich und sichert einen unbedingt gleichmässigen
                              									Betrieb mit günstigstem Nutzeffekt, da die Kraftverhältnisse ein- für allemal
                              									unverändert bleiben, wie sie durch die Konstruktion oder einmalige Einstellung
                              									bedingt werden; die Riemenlängen bezw. Achsenabstände können dabei beliebig
                              									verringert werden.
                           Die Fig. 36
                              									bis 39
                              									schliesslich stellen Abänderungen der im Vorstehenden entwickelten Getriebe dar,
                              									derart, dass dabei weder das Gewicht des Motors, noch das des Vorgeleges zum
                              									Anspannen der Riemen benutzt wird, und dass diese Gewichte auch nicht in
                              									entgegengesetztem Sinne wirken und durch Federn überwunden werden müssen, dass vielmehr lediglich Federn dem vorgenannten Zwecke der
                              									selbsttätigen Nachstellung dienen, und zwar ihm ausschliesslich.
                           Wenn sowohl der Motor m als auch der Vorgelegeträger v senkrecht über oder unter ihrem Aufhängepunkt am
                              									Gestelle beweglich angeordnet sind, so wirken ihre Gewichte weder in positivem, noch
                              									in negativem Sinne auf das Anspannen der Riemen ein, und es sind zu diesem Zwecke
                              									Federn anzuwenden sowohl für die primäre als auch für die sekundäre Uebertragung.
                              									Hieraus erhellt, dass die Anordnung der Figurengruppe
                                 										30 bis 33 ohne weiteres für vorgedachten Fall geeignet ist; dass dagegen die
                              									Anordnungen der Fig. 26 einerseits und der Fig. 29 anderseits nur in Verbindung des primären
                              									Teils aus ersterer mit dem sekundären Teil aus letzterer zu gebrauchen sind; und
                              									dass schliesslich die ältere (Siemens & Halskesche) Anordnung nach
                              										Fig. 27 hier gänzlich ausser Betracht
                              									bleibt.
                           Somit ergibt sich, dass hier nur noch zwei Hauptfälle möglich sind; und diese sind in
                              									den Fig.
                                 										36 und 37 dargestellt, erstere genau entsprechend der Fig. 30, letztere einer Vereinigung aus den beiden Fig. 26 und 29.
                           Die Fig. 38
                              									und 39
                              									schliesslich zeigen dieselben Getriebe, nur, anstatt stehend, hängend angeordnet,
                              									dargestellt nach Art der Fig. 26, 27, 29 und 30, und insofern abgeändert, als die Federn der
                              									praktischen Ausführung angepasst wurden: Fig. 38 entspricht
                              									genau der Fig.
                                 
                                 										32; bei dem Getriebe nach Fig. 39 sind Motor m und Vorgelege v an
                              									Winkelhebeln bei m0 und
                              										v0 am Gestell a drehbar gelagert und durch Zugfedern zm und zv beiderseits mit dem
                              
                              									Gestell der Arbeitsmaschine a derart elastisch
                              									verbunden, dass die Riemen r1 und r2 mit
                              									der erforderlichen Schlusskraft angespannt und bei eintretender Längung selbsttätig
                              									nachgestellt werden.
                           Auch hier zeigt sich wieder die oben bei den Fig. 26
                              									und 29 nachgewiesene Eigentümlichkeit, dass bei den
                              
                              									Anordnungen nach Fig. 37 und 39 der Motor m seine Lage nahezu unverändert beibehält, während nur
                              									der Vorgelegeträger v sich seitwärts (in die – Fig. 39 –
                              									gezeichnete Stellung nach rechts) neigt; dass dagegen bei den Anordnungen nach Fig. 36 und
                              										38 der
                              									Motor m, wie bei Fig.
                                 										27 und 30 besprochen, seitwärts (Fig. 38)
                              									nach rechts ausschlägt um den doppelten Weg oder Winkel, als der Vorgelegeträger v. In dieser Beziehung verdient also auch hier wieder
                              									das Getriebe nach Fig. 39 vor demjenigen
                              									nach Fig.
                                 										38 den Vorzug, ebenso wie die Getriebe nach Fig.
                                 										26 und 29 vor den Getrieben nach Fig. 27 und 30 den
                              									Vorzug verdienen, wofern die räumlichen Verhältnisse nicht einen grösseren Abstand
                              
                              									zwischen Motor und Arbeitsmaschine, sowie die Anordnung des Vorgeleges zwischen
                              									beiden verlangen.
                           Der stehende Aufbau nach Fig. 36 und 37 wird in
                              									vielen Fällen z.B. zum elektrischen Antriebe von liegenden Pumpen, Gebläsen,
                              									Werkzeug- und anderen langsam laufenden Maschinen mit Vorteil anzuwenden sein.
                              									Die hängende Anordnung nach Fig. 38 und 39 dagegen
                              									dürfte zum Antriebe von Automobilfahrzeugen in Betracht kommen und von
                              									Triebwerkswellen, die unter der Decke von Gebäuden angebracht sind. Unterhalb von
                              									Fahrzeugen, insbesondere Eisenbahnwagen, können diese Anordnungen auch umgekehrt für
                              									den Betrieb von Dynamomaschinen zur Versorgung der Fahrzeuge mit elektrischem Strom
                              									für Beleuchtungszwecke vorteilhaft Verwendung finden.
                           Es sei schliesslich bemerkt, dass die Vertauschung des treibenden Teiles mit dem
                              									getriebenen Teile eine neue technische Wirkung nicht herbeiführt; es ist also z.B.
                              									die Ersetzung des Motors m durch eine Dynamomaschine
                              
                              									ohne weiteres zulässig, wie denn auch in Fig. 40
                              									eine kleine, mittels Handkurbel anzutreibende Dynamomaschine darstellt nach einem
                              									Entwürfe der Siemens-Schuckert-Werke.Auf dieses Beispiel bezog sich die
                                       												Fussnote 1) (S. 341 d.
                                       										Bd.)
                           Auch kann an Stelle der Arbeitsmaschine a die eine oder
                              									die andere dynamo-elektrische Maschine eintreten, während umgekehrt an Stelle des
                              									Motors m eine Arbeitsmaschine, z.B. eine mittels
                              									biegsamer Welle angeschlossene Bohrmaschine oder dergleichen eintreten kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 410
                              Fig. 40. Mittels Handkurbel durch doppeltes Riemenvorgelege mit selbsttätiger
                                 										Nachstellung angetriebene Dynamomaschine für Unterrichtszwecke und
                                 										vorübergehenden kleinen Strombedarf; Entwurf der Siemens-Schuckert-Werke G. m.
                                 										b. H.
                              
                                 
                                 Auf dieses Beispiel bezog sich die Fussnote 1) (S. 341 d. Bd.)
                                 
                              
                           Schliesslich können Arbeitsmaschine a und Motor m beide als beliebige Triebwerksteile angesehen werden,
                              									von denen nur der letztere mehr oder weniger beweglich angeordnet sein muss; bei den
                              									Anordnungen nach Fig. 26 und 29 braucht diese Beweglichkeit unter Umständen nur
                              									recht klein auszufallen, wie oben nachgewiesen wurde.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)