| Titel: | Beitrag zur Berechnung der Eintrittsgrössen einer Wasserturbine. | 
| Autor: | Fritz Neumann | 
| Fundstelle: | Band 320, Jahrgang 1905, S. 417 | 
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                        Beitrag zur Berechnung der Eintrittsgrössen einer
                           
                           								Wasserturbine.
                        Von Dipl.-Ing. Fritz Neumann,
                           								Darmstadt.
                        Beitrag zur Berechnung der Eintrittsgrössen einer
                           								Wasserturbine.
                        
                     
                        
                           Aus der allgemeinen Arbeitsgleichung, deren Entwicklung hier fortgelassen werden
                              
                              									soll, folgte die Beziehung
                           u1w1 cos δ1 – u2w2 cos δ2 = εgHn . . 1)
                           Die Bezeichnung der Geschwindigkeits- und Winkelgrössen sind aus den Diagrammen für
                              									Ein- und Austritt (Fig. 1 und 2) zu entnehmen.
                           Hn bezeichne das
                              									Nettogefälle, d.h. Differenz zwischen Ober- und Unterwasserspiegel direkt an der
                              									Turbine gemessen.
                           Q sei die gesamte zu verarbeitende Wassermenge,
                           ε der hydraulische Wirkungsgrad der Turbine.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 417
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 417
                              Fig. 2.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 417
                              Fig. 3.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 417
                              Fig. 4.
                              
                           Aus bekannten Gründen werde das Austrittsdiagramm für eine Wassermenge von ⅞ Q bestimmt und sei für diese Wassermenge die absolute
                              									Austrittsgeschwindigkeit w2 senkrecht u2. Bei dieser Annahme wird, da δ2 = 90 °, das Glied u2
                              									w2 cos δ2 = 0, so dass
                              									Gleichung 1) die einfache Form erhält
                           u1w1 cos δ1
                              									= εgHn . . . . 2)
                           Zur Bestimmung der Grössen des Eintrittsdiagrammes Werde die ganze Wassermenge Q in Rechnung gezogen. Streng genommen gilt nun
                              									Gleichung 2) nur für ⅞ Q, weil ja nur für diese
                              									Wassermenge das Glied u2
                              									w2 cos δ2 verschwindet. Die
                              									Gleichung 2) soll nun in ihrer einfachen Form auch für eine Wassermenge von Q verwendet werden unter Vernachlässigung des Gliedes
                              										u2
                              									w2 cos δ2, das, da δ2 annähernd 90 °, nur
                              									einen sehr kleinen Wert annimmt.
                           
                        
                           Ableitung der Gleichungen zur
                                 										Bestimmung der Umfangsgeschwindigkeit u1.
                           Gleichung 2) werde nach cos δ1 aufgelöst.
                           \mbox{cos}\,\delta_1=\frac{\varepsilon\,g\,H_n}{u_1\,w_1} . . . .  . . 3)
                           Aus Fig. 3, welche das Diagramm eines sogenannten
                              									Langsamläufer (β1
                              									< 90 °) darstellt, folgt
                           \mbox{cos}\,\delta_1=\frac{a\,e}{w_1} . . . . . . 4)
                           Aus der Gleichsetzung von Gleichung 3) und 4) ergibt sich
                           a\,e=\frac{\varepsilon\,g\,H_n}{u_1} . . . . . 5)
                           Ferner ist:
                           e\,b=\frac{v}{\mbox{tg}\,\beta_1} . . . . . 6)
                           Dieselben Gleichungen kann man natürlich auch Fig. 4
                              									entnehmen, welche das Diagramm eines Schnelläufers (β >
                              									90 °) darstellt. In Gleichung 6) ist v die
                              									Vertikalkomponente der relativen Geschwindigkeit v1. Wenn einmal der Laufraddurchmesser; D1 und die Laufradhöhe
                              										b1 festgelegt ist,
                              									so wird für jeden Winkel β1 die Vertikalkomponente von v1 stets dieselbe Grösse haben.
                           Aus Fig. 3 ist ferner zu entnehmen:
                           u1 =
                              										ae – eb . . . . . . 7)
                           Die Grössen von ae und be
                              									aus Gleichung 5) und 6) eingesetzt, so ergibt sich für die Umfangsgeschwindigkeit
                              									die Gleichung
                           u_1=-\frac{v}{2\,\mbox{tg}\,\beta_1}\,\underset{(-)}{+}\,\sqrt{\left(\frac{v}{2\,\mbox{tg}\,\beta_1}\right)^2+\varepsilon\,g\,H_o} . . 8)
                           Für β1 = 90 ° erhält
                              									man
                           i_{1\,90^{\circ}}=\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n} . . . . . 9)
                           Für v kann auch in Gleichung 8) eine Winkelfunktion von
                              										δ1 eingeführt
                              									werden. Es ist in Fig. 3 oder 4
                           \mbox{tg}\,\delta_1=\frac{v\cdot u_1}{\varepsilon\,H\,g_n} . . . . . . 10)
                           oder
                           v=\mbox{tg}\,\delta_1\cdot \frac{\varepsilon\,g\,H_n}{u_1} . . 11)
                           
                           Der Wert für v in Gleichung 8) eingesetzt, so
                              									erhält man die bekannte Beziehung
                           u_1=\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n\cdot \left(1-\frac{\mbox{tg}\,\delta_1}{\mbox{tg}\,\beta_1}\right)} . . . 12)
                           Aus Gleichung 2) ergibt sich eine Beziehung für w1
                           w_1=\frac{\varepsilon\,g\,H_n}{u_1\,\mbox{cos}\,\delta_1} . . . . . . . . 13)
                           Ferner aus Fig. 3 oder Fig.
                                 										4
                           w_1=\sqrt{v^2+\left(\frac{\varepsilon\,g\,H_o}{u_1}\right)^2} . . . . . . . . 14)
                           Wenn nun u1 noch nicht
                              									ermittelt ist, so berechnet sich w1 aus Gleichung 12) und 13) zu
                           w_1=\sqrt{\frac{\varepsilon\,g\,H_n\cdot (1+\mbox{tg}\,\delta_1)}{1-\frac{\mbox{tg}\,\delta_1}{\mbox{tg}\,\beta_1}}} . . . 15)
                           Nach den meisten Turbinentheorien (s. auch „Hütte“ 1902, S. 784 u. ff.)
                              									bestimmt man nun aus Gleichung 12) und 13) oder 15)Für Gleichung 15) ist in der „Hütte“
                                    											eine andere Form angegeben:w_1=\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n\cdot \frac{\mbox{sin}\,\beta_1}{\mbox{sin}\,(\beta_1-\delta_1)\cdot \mbox{cos}\cdot \delta_1}} das Eintrittsdiagramm und die
                              									Grössenverhältnisse am Laufradeintritt und war der Gang der Rechnung kurz
                              									folgender:
                           Annahme des Winkels β1
                              									und δ1 und Berechnung
                              									von u1 aus Gleichung
                              									12). Nach Festlegung des Laufraddurchmessers D1, Annahme der Leitschaufelzahl z0. Teilung der
                              									Leitschaufel sei t0.
                              									Berechnung der Leitschaufelweite a0 aus der Beziehung
                           a0+ s0= t0sin δ1 . . . . 16)
                           worin s0 die Stärke der Leitschaufel an ihrem Ende bedeutet.
                           Ermittlung von w1 aus
                              									Gleichung 13) oder 14) oder 15). Berechnung der Leitradhöhe b0 aus der Gleichung
                           b_o=\frac{Q}{a_0\cdot z_0\cdot w_1} . . . . . 17)
                           Nun wird in den meisten Fällen b0 nicht eine runde Zahl werden, was natürlich aus
                              									Konstruktionsrücksichten unbedingt erforderlich ist, man ist also gezwungen, nach
                              									Abrundung von b0 auf
                              									eine brauchbare Grösse die ganze Rechnung noch einmal rückwärts durchzuführen.
                              									Ferner ist die Annahme von δ1, von welchem Winkel ja die Leitradhöhe b0 abhängt, namentlich, wenn es sich bei hohen
                              									Gefällen um Langsamläufer handelt, keine leichte Aufgabe und gelangt man meist erst
                              									nach verschiedenen Annahmen auf eine brauchbare Grösse.
                           Wesentlich vereinfacht sich nun die oben angeführte Rechnung, wenn statt δ1 die
                              									Vertikalkomponente der relativen Eintrittsgeschwindigkeit v in die Rechnung eingeführt wird. Nach Annahme von v bestimmt sich die Leitradhöhe b0 einfach aus der Beziehung
                           b_o=\frac{Q}{D_1\,\pi\cdot v} . . . . . 18)
                           Ergibt jetzt b0 eine
                              									nicht brauchbare Grösse, so ist einfach nach Abrundung von b0 das neue v
                              									zu berechnen, was mit einer Einstellung auf dem Rechenschieber geschehen kann. Die
                              									Umfangsgeschwindigkeit u1 bestimmt sich dann aus Gleichung 8). Man kann jetzt das
                              									Eintrittsdiagramm aufzeichnen und ist dann am einfachsten graphisch nach bekannter
                              									Weise a0 + s0 nach Annahme
                              									von z0 zu
                              									bestimmen. Es fragt sich nun, wie gross ist v, die
                              
                              									Vertikalkomponente von v1 zu nehmen, damit man einen günstigen Winkel δ1 und eine brauchbare Radhöhe b0 bekommt.
                           Gleichung 11) erhält für β1 = 90°, wofür u_1=\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n} die Form
                           v_{90^{\circ}}=\mbox{tg}\,\delta_{1\,90^{\circ}}\cdot \sqrt{\varepsilon\,g\,H_n} . . . . 19)
                           oder
                           \mbox{tg}\,\delta_{1\,90^{\circ}}=\frac{v_{90^{\circ}}}{\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n}} . . . . . . . 20)
                           Die Geschwindigkeitshöhe \frac{v^2}{2\,g} stelle nun ein e-faches der Gefällhöhe eHn dar, so dass
                           v=\sqrt{e\,2\,g\,\varepsilon\,H_n} . . . . . 21)
                           Diese Gleichung in Gleichung 20) eingesetzt, so ergibt sich
                           tg δ190° = √2e . . . . . . . 22)
                           oder
                           e = tgδ1 90° . 0,5 . . . . . 23)
                           Man kann jetzt die Werte für e für die verschiedenen
                              									Winkeln δ1 berechnen
                              									und ist in Fig. 5 die e-Kurve für δ1 =
                              									0 bis δ1 = 40 °
                              									eingezeichnet. Diese e-Kurve gilt natürlich für
                              									sämtliche Gefälle, da ja, wie Gleichung 23) zeigt, e
                              									unabhängig von Hn
                              									ist.
                           Bevor weiter gezeigt werden soll, wie die Grösse von v
                              									bei β1 ≶ 90 ° zu nehmen
                              									ist, soll vorerst eine Betrachtung über Gleichung 12) angestellt werden. Diese
                              									lautete:
                           
                              u_1=\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n\cdot \left(1-\frac{\mbox{tg}\,\delta_1}{\mbox{tg}\,\beta_1}\right)}
                              
                           Es werde gesetzt
                           \sqrt{1-\frac{\mbox{tg}\,\delta_1}{\mbox{tg}\,\beta_1}}=k . . . . . 24)
                           also
                           a_1-k\cdot \sqrt{s\,g\,H_n}=k\cdot u_{1\,p0^{\circ}} . . . . 25)
                           Es wurde nun für verschiedene Winkel δ1 und β1 der Koeffizient k
                              									bestimmt. Fig. 6 zeigt diese k-Kurven für δ1 = 5 ° bis 40 ° und β1 = 30 ° bis 150 °. Die Kurven geben ein sehr klares
                              									Bild über die Abhängigkeit der Umfangsgeschwindigkeit u1 von δ1 und β1 Die verschiedensten Aufgaben lassen sich mit Hilfe
                              									dieser Kurven sehr leicht lösen.
                           Wenn z.B. bei einer Turbine nach Festlegung des Laufraddurchmessers eine bestimmte
                              									Tourenzahl verlangt wird, so dass die Umfangsgeschwindigkeit u1 ≷ √εgHn wird, so bestimmt man einfach nach Berechnung der
                              									nötigen Umfangsgeschwindigkeit den Koeffizient k aus
                              									der Gleichung
                           k=\frac{u_1}{\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n}} . . . . . 26)
                           Dann kann aus den k-Kurven direkt abgelesen werden,
                              									welche Kombination von β1 und δ1 die
                              									verlangte Umfangsgeschwindigkeit zulässt oder auch, ob es überhaupt möglich ist, die
                              									verlangte Anfangsgeschwindigkeit zuzulassen.
                           Anderseits kann auch bei gegebener Tourenzahl nach Annahme von β1 und δ1 der
                              									Laufraddurchmesser berechnet werden aus der Gleichung
                           D_1=\frac{k\cdot \sqrt{\varepsilon\,g\,H_n}\cdot 60}{n\cdot \pi} . . . 27)
                           Mit Hilfe der k-Kurven bestimmt sich auch leicht die Grösse von v für β1 ≶ 90 °. In Gleichung 11) werde der Wert von u1 aus Gleichung 25)
                              									und der Wert für tg δ1
                              
                              									aus Gleichung 22) eingesetzt, man erhält dann
                           v=\frac{\sqrt{2\,e\,g\,\varepsilon\,H_n}}{k} 28)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 419
                              Fig. 5.
                              
                           Für β1 = 90 ° ist k = 1 und Gleichung 28) erhält die Form von Gleichung
                              									21). Auch für die absolute Geschwindigkeit w1 lässt sich eine einfache Beziehung aufstellen,
                              									wenn in Gleichung 15) die Werte von tg δ1 und
                           
                              \sqrt{1-\frac{\mbox{tg}\,\delta_1}{\mbox{tg}\,\beta_1}}
                              
                           aus Gleichung 22) bezw. Gleichung 24) eingesetzt werden, es ist dann
                           w_1=\frac{\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n}}{k}\cdot \sqrt{1+2\,e} . . 29)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 419
                              Fig. 6.
                              
                           In zwei Rechenbeispielen soll jetzt die Anwendung der k-Kurven und der e-Kurve gezeigt werden.
                           1. Es soll eine Turbine von Hn = 1 m, Q = 1 cbm mit möglichst hoher
                              									Tourenzahl konstruiert werden. Angenommen der hydraulische Wirkungsgrad ε = 0,8, so ist √εgHn = 2,8 m. Es werde
                              									angenommen δ1 = 35 °,
                              										β1 = 135 °. Für
                              									diese Werte von δ1 und
                              										β1 ist (s. Fig. 5 und 6) k = 1,30, e = 0,245. Es
                              									ist dann
                           u1= k . √εgHn = 3,64 m
                           und
                           
                              v=\frac{\sqrt{e\,2\,g\,\varepsilon\,H_n}}{k}=1,508\mbox{ m.}
                              
                           Mit Bestimmung von u1
                              									und v ist das Eintrittsdiagramm festgelegt und lässt
                              									sich dasselbe ohne Benutzungdes Transporteurs
                              									nach folgender Betrachtung leicht aufzeichnen.
                           In Fig. 1 oder 2 war
                              									a\,e=\frac{\varepsilon\,g\,H_n}{u_1}, den Wert von u1 aus Gleichung 26) eingesetzt, so ergibt sich
                           a\,e=\frac{\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n}}{k} . . . . 30)
                           Im vorliegenden Beispiel ae = 2,15 m.
                           Die Konstruktion des Diagramms ergibt sich jetzt sehr einfach auf folgende Weise:
                           Zu u1 = ab = k . √εgHn wird im Abstande v=\frac{\sqrt{e\,2\,\varepsilon\,g\,H_n}}{k} eine Parallele gezogen
                              									und an u1 von a das Stück a\,e=\frac{\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n}}{k} abgetragen. Dann werde ec ⊥ n1 gezogen, c mit a und b verbunden, ferner
                              										ad || bc gezogen, so stellt abcd das Eintrittsdiagramm dar. Um zu sehen, dass man keine Rechenfehler
                              									gemacht hat, wird man jetzt die Winkel β1 nnd δ1 auf ihre Richtigkeit prüfen.
                           Nach Annahme von D1
                              									bestimmt sich dann die Laufradhöhe b1 aus der Gleichung
                           b_1=\frac{Q}{D_1\,\pi\cdot v} . . . . . 31)
                           Sehr schnell lässt sich mit Hilfe der Kurven auch folgende Aufgabe lösen:
                           Für eine vorhandene Turbine soll ein neues Laufrad konstruiert werden, das als
                              									Schnelläufer ausgebildet werden soll.
                           Konstruktionsgrössen der alten Turbine:
                           Hn =
                              
                              									1,0 m; Q = 0,84 cbm; b =
                              									0,2 m; β1 = 90 °;
                           n1 =
                              									53,5; D1 = 1,0 m; ε = 0,8.
                           Das neue Laufrad soll für n2 = 60 Touren konstruiert werden.
                           
                              k=\frac{n_2}{n_1}=\frac{60}{53,5}=1,12;\ v=\frac{Q}{D_1\,\pi\cdot b_1}=1,335;\ e=\frac{v^2\cdot k^2}{2\,g\,\varepsilon\,H_n}=0,1425.
                              
                           Für e = 0,1425 ist δ1 = 28°.
                           Der für k = 1,12 und δ1 = 28 ° zugehörige Winkel β1 ist gleich 115°. Also es müsste für das
                              									neue Laufrad
                           δ1 =
                              									28° und β1 = 115°
                              
                              
                              									sein.
                           Für das alte Laufrad ist
                           e=\frac{v^2}{2\,g\,\varepsilon\,H_n}=0,1135; mithin δ1 = 25° 30'.
                           Auch eine sehr einfache graphische Methode zur annähernden Bestimmung der
                              									Umfangsgeschwindigkeit möge hier noch angeführt werden.
                           Gleichung 8) lautete:
                           
                              u_1=-\frac{v}{2\,\mbox{tg}\,\beta_1}+\sqrt{\left(\frac{v}{2\,\mbox{tg}\,\beta_1}\right)^2+\varepsilon\,g\,H_n}
                              
                           Das Glied \left(\frac{v}{2\,\mbox{tg}\,\beta_1}\right) ist nun gegen εgHn sehr klein bei β1 = 45 bis 135°; es kann dieses Glied bei nicht
                              									allzu grossem Wert von δ1, ohne einen nennenswertem Fehler zu machen, vernachlässigt werden.
                              									Dieser kleine Fehler ist auch deswegen schon erlaubt, weil ja die Annahme des
                              									Wirkungsgrades s eine mehr oder minder willkürliche
                              									ist. Die Gleichung 8) erhält dann die Form
                           u_1=-\frac{v}{2\,\mbox{tg}\,\beta_1}+\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n}.
                           Die Gleichung kann nun graphisch gelöst werden. Man zeichnet nach Annahme von v sich das Parallelogramm afgh für β1 =
                              									90° (s. Fig. 7), für welchen Winkel ja u1 = √εgHn. Will man jetzt
                              									für irgend einen Winkel β1 die Umfangsgeschwindigkeit u1 bestimmen, so braucht man nur im Mittelpunkt m von v den Winkel β1 – 90 ° abzutragen,
                              
                              									so stellt die Strecke ab (ab') die zu dem betreffenden
                              									∡ β1 gehörige
                              									Umfangsgeschwindigkeit u1 dar und das Parallelogramm abcd (ab'c'd')
                              									ist dann das zum Winkel gehörige Geschwindigkeitsdiagramm.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 420
                              Fig. 7.
                              
                           Denn es ist
                           f\,b'=\frac{v}{2\,\mbox{tg}\,\beta_1} und a\,f=\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n}
                           somit
                           
                              a\,b'=u_1=-\frac{v}{2\,\mbox{tg}\,\beta_1}+\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n}
                              
                           für β1
                              									= 45 ° ist dann u_1=-\frac{v}{2}+\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n},
                           für β1
                              									= 135 ° ist dann u_1=\ \ \frac{v}{2}+\sqrt{\varepsilon\,g\,H_n}