| Titel: | Zeitschriftenschau. | 
| Autor: | F. | 
| Fundstelle: | Band 321, Jahrgang 1906, S. 669 | 
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                        Zeitschriftenschau.
                        Zeitschriftenschau.
                        
                     
                        
                           Berliner Stadtbahn. (Schaper.) Infolge Durchführung der Vorortzüge über die
                              									Stadtbahn wurde Verlängerung des Bahnsteiges Jannowitzbrücke und Verbreiterung des
                              									Bahnkörpers notwendig. Die Verbreiterung erfolgte nach der Spreeseite zu um 2,80 m
                              									ohne Einengung des Spreebettes. Zwei doppel-⊤-förmige genietete Längsträger wurden
                              									auf eiserne Gitter-Konsolen gestützt, die nach unten spitz zulaufend sich auf eine
                              									schmale Vorlage der Viaduktpfeiler stützen und oben durch wagerechte Zugbänder
                              									verankert sind. Der äussere der beiden Längsträger lagert unmittelbar auf der
                              									Konsole, der innere auf einem Zwischenträger, dieser seinerseits auf Seitenträgern.
                              									Der Einbau erfolgte ohne Betriebsstörung in nächtlichen Betriebspausen. (Zeitschrift
                              									für Bauwesen, 1906, S. 461.)
                           
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                           Selbstentlader-Trichterwagen.
                              									Beschrieben werden zwei Formen der zweiachsigen Wagen von 20 t Ladegewicht, System
                              										Malissard-Zara, deren eine bei 13,5 cbm
                              									Fassungsraum 8300 kg Eigengewicht hat und für Steine, Erde usw. bestimmt ist,
                              									während die andere 25 cbm Kohlen fasst und 8500 kg wiegt. Mehrere Hundert solcher
                              									Wagen sind bereits bei französischen Kohlenwerken in Betrieb. Die Seitenwände
                              									bestehen aus 7 mm starkem Blech. Der Kohlejwagen hat drei Trichteröffnungen, eine
                              									zwischen den beiden Achsen, je eine an beiden Wagenenden. Die Trichter reichen bis
                              									0,35 m über Schienenoberkante, die Verschlusskappen sind als Zylindersegmente
                              									gebildet, sie schwingen an Hängestangen um wagerechte Querachsen. Zur Betätigung
                              									dient je ein Handhebel, der mittels eines Zwischengliedes an der Mitte der
                              
                              
                              
                              									Hängestange angreift. Die Drehpunkte liegen derart, dass die Klappen in ganz
                              									geöffneter und in geschlossener Stellung selbstsperrend festliegen. Der Steinwagen
                              									hat nur einen Mitteltrichter, als Verschluss dienen zwei zusammenschliessende
                              									Halbklappen, die wegen des festeren Materials nicht zylindrisch gebogen, sondern
                              									flach ansgebildet sind. (Le Génie civil, 1906, Bd. II, S. 314/15.)
                           
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                           Die Einführung des elektrischen Betriebes
                                 										bei den Grossherzoglich Badischen Staatsbahnen. (Kech.) An der Hand einer Kartenskizze zeigt der Verfasser auf wie breiter
                              									Grundlage die Badischen Staatseisenbahnen die Erprobung des elektrischen Betriebes
                              									vornehmen werden. Die Stromlieferung soll seitens des zu erstellenden Kraftwerkes
                              									Wyhlen-Augst erfolgen, von dem eine Turbine von 1500 PS Leistung gepachtet werden
                              									soll. Als Kraftbedarf des Bahnbetriebes sind 2400000 KW/Std. erforderlich. Für die Ausrüstung
                              									liegen drei Projekte vor. Die Siemens-Schuckert-Werke
                              									schlagen als besonders günstig einen Betrieb mit Gleichstrom von 3000 Volt vor.
                              									Vierachsige Lokomotiven von 40 t mit vier 150 PS-Motoren und zwei
                              									Hauptgeschwindigkeiten. Die A. E. G. sieht
                              									Einphasenwechselstrom vor. Dreiachsige Lokomotiven für nur je eine
                              									Hauptgeschwindigkeit. Erstere Firma schätzt die Erstellungskosten auf 2720000 M.,
                              									die Betriebskosten auf 331087 M. Die A. E. G. gibt
                              									hierfür die Zahlen 2281000 M. und 349700 M. Die Betriebskosten für den bisherigen
                              									Dampfbetrieb sind 363522 M. Die grössere Wirtschaftlichkeit wird jedoch nur durch
                              									eine günstige Verwertung des von der Turbine gelieferten und für den Bahnbetrieb
                              									nicht erforderlichen Stromes erzielt. Die Inbetriebsetzung ist Ende 1909 zu
                              									erwarten. (Eisenbahntechn. Zeitschr. 1906. S. 784–786.)
                           
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                           Grösste Schienenlänge. Möglichst
                              									lange Schienen sind erstrebenswert zur Verringerung der Anzahl der Stösse. Die
                              									Länge der Schienen wird jedoch beschränkt durch Schwierigkeiten des Transports,
                              									der Verlegung und der Unterhaltung, da die gewöhnlich nur aus fünf bis sechs Mann
                              									bestehenden Rotten der Bahnunterhaltungsarbeiter Schienen von mehr als 200 kg
                              									Gewicht nur schwer bewältigen hönnen. Ferner ergibt sich bei einer Schiene von 24 m
                              									Länge und 50° C Temperaturunterschied eine Ausdehnung von 13 mm, somit je nach der
                              									Verlegungstemperatur überaus grosse oder nicht ausreichende Stosslücken. Auf
                              									eisernem Oberbau können längere Schienen verlegt werden. Wirtschaftliche Nachteile
                              									sind: höherer Verlust bei eintretender Beschädigung einer langen Schiene sowie
                              									Ueberpreise einzelner Walzwerke. Zur Erleichterung schnellen Ersatzes nimmt man für
                              									die Meterzahl langer Schienen stets ein Vielfaches der kurzen Schienen. Von den
                              									sieben grossen französischen Bahnnetzen haben die Nordbahn, Ostbahn und Lyon-Linie
                              
                              									Vignole Schienen von früher 6 m jetzt 12 und teilweise 18 m Länge und 45 bis 47 kg/m Gewicht,
                              									versuchsweise auch 24 m-Schienen; die Südbahn, Westbahn, Orléans-Linie und
                              									Staatsbahn dagegen pilzförmige Doppelkopfschienen von früher 5,5 m jetzt 11,
                              
                              									teilweise sogar 16,50 und 22 m Länge. Noch längere Schienen werden nicht für
                              
                              									zweckmässig gehalten. (Revue générale des chemins de fer et des Tramways 1906, Bd.
                              									II, S. 151/53.)
                           
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                           Eisenbahnmotorwagen. In der
                              									Ausstellung zu Meiland befinden sich zwei Eisenbahnmotorwagen, erbaut von Komarek, Wien. Der eine hat 0,760 m, der andere 1,435 m
                              									Spurweite. Die Wasserröhren-Dampfkessel sind mit Ueberhitzer versehen und senkrecht
                              									angeordnet. Die Maschine des grösseren Motorwagens hat zwei Zylinder mit
                              									Verbundwirkung, mit 260 bezw. 380 mm Durchmesser und 450 mm Hub. Die Triebräder
                              									haben 1 m Durchmesser. Die Heizfläche des Kessels beträgt 38,2 qm, davon sind 6,5 qm
                              									Ueberhitzerfläche. Die Rostfläche ist 0,9 qm gross. Der Kessel ist für eine Spannung
                              									von 13 at Ueberdruck gebaut. Der Wagen wird mit Abdampf geheizt, mit Oellampen
                              									beleuchtet und enthält 40 Sitzplätze. Die Zylinder des kleineren Motorwagens haben
                              									240 mm Durchmesser und 340 mm Hub. Die Heizfläche des Kessels (der Ueberhitzer
                              									mitgerechnet) beträgt etwa 32,6 qm. Die Gesamtlänge dieses Motorwagens ist 15,425 m.
                              									(Engineering 1906, S. 319.)
                           
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                           Eisenbahnmotorwagen. Die Automobilfabrik Orion, Zürich, hat einen
                              									Eisenbahnmotorwagen für Vorortsverkehr gebaut, der nun für den Verkehr auf der
                              									Strecke Oerlikon–Bauma eingestellt ist. Ein Zweizylinderpetroleummotor mit 30 PSe und 600 Umdrehungen i. d. Minute erteilt dem
                              									Motorwagen eine Normalgeschwindigkeit von 30 km/Std. An der Stirnwand dieses Wagens ist
                              									eine Acetylenlaterne mit Scheinwerfer angebracht, das Wageninnere wird durch
                              									Oellampen beleuchtet. (Z. d. Ver. deutsch. Eisenbahnverw. 6. Sept. 1906.)
                           
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                           Kurvenbewegliche Lokomotiven. R. v. Helmholtz wendet sich gegen die allgemeine
                              									Berechnung des Anlaufwinkels der Vorderachse nach tg\,\varphi=\frac{S}{2\,R}, die zugrunde gelegte
                              									Annahme, dass der feste Radstand des Fahrzeuges sich als Sehne an den Gleisbogen
                              									einzustellen suche, gelten nur für sehr hohe Fahrgeschwindigkeiten. In Wirklichkeit
                              									suche die Lokomotive sich beim Durchfahren einer Kurve zu ecken; darum muss hier
                              									stets ein Spielraum vorhanden sein, der sich aus dem normalen Spielraum in der geraden
                              									Linie (10 bis 25 mm) und der betr. Spurerweiterung in der Krümmung zusammensetzt
                              									(bis 30 mm). Bezeichnet R den Krümmungsradius der
                              									Kurve, s den Radabstand, so ergibt sich mit
                              									hinreichender Genauigkeit die gesamte Spurerweiterung \sigma=\frac{s^2}{2\,R} (bei R 200 m und s = 4 m wird
                              										σ = 40 mm). Es folgt dann noch eine weitläufige
                              									Darstellung der Wirkungsweise des Krauss sehen
                              									Drehgestells beim Durchfahren einer Kurve. (Zeitschr. d. Ver. deutscher Ing. 1906,
                              
                              									S. 1553.)
                           
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                           Lokomotive. Die Berliner
                              									Maschinenbau A.-G. Schwartzkopff hat für die preuss.
                              									Staatsbahnen eine ⅗ Schnellzuglokomotive mit Schmidt
                              									sehen Rauchröhrenüberhitzer gebaut nach den Entwürfen des p. Baurat Garbe. Dieselbe soll Züge auf ebener Bahn mit einer
                              									Geschwindigkeit von etwa 100 km/Std. befördern können. Gesamter Radstand betr. 8,35
                              									m, die Lokomotive kann aber noch Krümmungen mit einem Radius von 180 m durchfahren.
                              									Der Rauchröhrenüberhitzer von Schmidt besteht aus
                              									nahtlosen Röhren mit 30 mm lichter Weite. Die Zylinder sind mit Kolbenschieber von
                              									150 mm Durchmesser versehen. System Heusinger-Waldeck
                              									ist als Steuerung angewendet. Die Lokomotive besitzt eine Schnellbremse, Bauart Knorr, die auf die sechs gekuppelten Räder einen
                              									Maximaldruck von 3200 kg ausüben kann. Der Tender fasst 21,5 cbm Wasser und etwa 6 t
                              									Kohlen. (Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1906, S. 1561.)
                           
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                           Motorlokomotiven. Behandelt werden
                              									von der Gasmotorenfabrik Deutz gelieferte
                              									Benzinmotorlokomotiven. Als besondere Vorzüge dieser Lokomotiven gegenüber ihrer
                              									schärfsten Konkurrentin, der elektrischen Lokomotive, werden die folgenden
                              									hervorgehoben. Bei Verwendung als Förderlokomotiven erfordert der elektrische
                              									Betrieb eine Förderstrecke von keinesfalls unter 2 m Höhe wegen der Stromzuführung,
                              									wenn nicht für die Belegschaft eine besondere Strecke angelegt werden soll. Auch
                              									wird die Oberleitung überall da erschwert, wo die Förderstrecke unter drückendem
                              									Gebirge steht, weil häufig notwendig werdende Ausbesserungen der Schleifleitungen
                              									Betriebsstörungen veranlassen. Bei ungefähr gleichem Anschaffungspreis der
                              									Lokomotiven sind die Gesamtanlagekosten bei elektrischem Betrieb wesentlich grösser
                              									infolge der Leitungen, die ausserdem auch noch die Betriebssicherheit schwächen.
                              									Eine Tabelle gibt Aufschluss über die ausserordentlich günstigen
                              									Gesamtbetriebskosten der Benzinmotorlokomotiven, die für das Tonnenkilometer
                              									zwischen 3⅓ und 7 Pf. schwanken, wohingegen die Kosten der Pferdeförderung, je nach
                              									Gegend und Förderlänge 10 bis 20 Pf/tkm betragen. (Deutsche Strassen- und
                              									Kleinbahn-Zeitung No. 38 vom 20. Sept. 1906.)
                           
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                           Bremsen für elektrische
                                 										Strassenbahnen. (Petit.) Neben der
                              									Betriebsbremse ist bei Strassenbahnwagen auf jeden Fall eine Gefahrbremse
                              									(Kurzschlussbremse) und für Strecken mit langen Gefällen oder für Bahnen, deren
                              									Betrieb mit hoher Fahrgeschwindigkeit oder schweren Fahrzeugen erfolgt, neben der
                              									Handbremse eine weitere mechanische Bremse vorzusehen. Auf Grund der Umfrage des
                              									Internationalen Strassenbahn- und Kleinbahn-Vereins wird angegeben, dass für die
                              									elektrische Bremse der Anschaffungspreis, die Unterhaltungskosten und auch der
                              									Kraftbedarf geringer sind, als für die Luftbremse; dagegen sind die erzielten
                              
                              
                              									Bremswege gleich. Nachteile der elektrischen Bremse sind deren Versagen nach
                              									Entgleisen des Stromabnehmers; sie wirkt ausserdem nicht augenblicklich. Die
                              									Luftbremse kann auf ihre Bereitschaft stets durch das Manometer kontrolliert werden
                              									und wirkt selbsttätig bei Zugtrennungen. (Deut. Strassen- u. Kleinbahnztg. 1906, S.
                              									660 bis 662.)
                           
                              Pr.
                              
                           Oberleitungsmaterialien. (Schuessler.) Die sowohl für Gleichstrom- als auch für
                              									Einphasenwechselstrombahnen mit hoher Fahrgeschwindigkeit bestimmte Oberleitung der
                              										General Electric-Company besteht aus einem an einem
                              									Tragdraht aufgehängten Kupferdraht. Da für die Linienführung nur eigener
                              									Bahnkörper in Betracht kommt, sind Masten mit Auslegern vorgesehen. Mastentfernung
                              									50 m; Porzellanisolatoren auf den Auslegern isolieren den Tragdraht, der an drei
                              									Stellen zwischen jedem Mastpaar mittels 17,5 cm langen Klammern den Fahrdraht trägt.
                              									Der bei der Abspannung der Leitung auftretende Seitenzug muss bei eingleisigen
                              									Bahnen durch eine besondere Befestigung des Fahrdrahtes an einem Ausleger
                              									aufgenommen werden. Bei zweigleisigen Bahnen werden die gegeneinander gerichteten
                              									Seitenzüge in einem Stangenisolator aufgenommen. Die Verwendung der letzteren für
                              
                              									eine Kurve ist unter Abspannung der Stangenisolatoren mittels eines besonderen
                              									Längsdrahtes gezeigt. Zur Verhinderung des Durchhängens der Abspanndrähte in die
                              									Rollenbahn dienen auf den Fahrdraht gesetzte Klammern besonderer Form. Zu den
                              									Stangenisolatoren ist Hickoryholz verwendet, welches mittels Vakuum und
                              									darauffolgendem Ueberdruck imprägniert ist. Die Klammern sind bis auf die zum
                              									Anschluss von Speiseleitungen dienenden aus schmiedbarem Guss, die anderen aus
                              									Rotguss. (Eisenbahntechn. Zeitschr. 1906, S. 788–791.)
                           
                              Pr.
                              
                           Oscillograph. (Ramsay.) Ein Oscillograph für die Arbeiten mit
                              									hochgespannten Strömen ist in Ansicht und im Schnitt dargestellt. Das magnetische
                              									Feld wird mittels eines permanenten Magneten erzeugt. Das schwingende System besteht
                              									aus Phosphorbronzedrähten und ist in einem Metallgefäss in einem Oelbade angeordnet.
                              									Das ganze ruht auf einem Hochspannungs-Rillenisolator. Zur Befestigung der
                              
                              									Zuleitungen ist ein weiterer Isolator vorgesehen. Der Vorschaltwiderstand besteht
                              									aus seidenumsponnenem Draht, der mit Seidenfäden zu einem Tuch gewebt ist. Zur
                              									weiteren Isolierung liegt er in Oel. Die Kurven werden entweder auf
                              									lichtempfindlichen Platten bezw. (durch ein Uhrwerk bewegten) Film- oder
                              									Negativpapierbändern photographisch aufgezeichnet oder mittels rotierender Spiegel
                              									unmittelbar beobachtet. Zu Projektionszwecken wird dem von dem Spiegel des
                              									Oscillographen kommenden Lichtstrahl eine Bewegung senkrecht zu seiner
                              									Schwingungsebene mittels eines durch einen Synchronmotor bewegten Spiegels erteilt.
                              									Der Motor ist näher beschrieben. Die Kurvenbilder sind meistens älteren Arbeiten
                              									entnommen. Neu ist anscheinend die Spannungskurve einer Drehstrommaschine, die beim
                              									Anschluss an gering belastete Kabel grosse Unregelmässigkeiten zeigte. Eine
                              									Aenderung der Polschuhform ergab deren Beseitigung. (The Electrician, 1906, S.
                              									884–887.)
                           
                              Pr.
                              
                           Normalien für
                                 									Gleichstrombahnmotoren. Diese von den ersten Autoritäten der Elektrotechnik für
                              
                              									den internationalen Strassenbahn- und Kleinbahnkongress in Mailand aufgestellten
                              
                              									Normalien geben besonders in dem Kapitel „Abnahmeprüfung“ dem Ingenieur der
                              									elektrischen Bahn alles für ihn wichtige betr. der Gleichstrommotoren an.
                              									(Deut. Strassen- und Kleinbahnztg. No. 38 vom 20. Sept. 1906.)
                           
                              D.
                              
                           Maschinelle Zahnradformerei. Das
                              									erste Erfordernis eines guten Zahnrades ist die genaue Ausführung seiner Verzahnung
                              									und die dadurch ermöglichte Verteilung der oft wie in den Walzwerken stossweise
                              									erfolgenden Belastung auf zwei oder drei Zähne anstatt auf einen einzigen Zahn.
                              									Gefräste Zahnräder besitzen zwar sehr genau gearbeitete Zähne, sie haben aber den
                              									Nachteil, dass sie sehr teuer sind und der in den vollen Rahmen gerichtete
                              									Einschnitt oft Hohlräume blosslegt, die den Querschnitt und mithin die Festigkeit
                              									des Zahnes verringern. Solche Hohlräume befinden sich in Gusskörpern stets an
                              
                              
                              									Stellen grössten Querschnittes, liegen also bei gegossenen Zahnrädern nicht in den
                              									Zähnen, sondern im Rahmen, wo sie weniger gefährlich sind. Indessen bei der
                              									Herstellung gegossener Zahnräder bietet die Gussform die Hauptschwierigkeit. Will
                              									man das ganze Rad auf einmal formen, so muss man über ein sehr kostspieliges Modell
                              									des ganzen Zahnrades verfügen, und das Giessen in segmentförmigen Kernen führt wegen
                              
                              									der verschiedenen Schwindung der einzelnen Kerne beim Trocknen zu
                              									Ungleichheiten der Zähne. Dagegen werden die beiden Vorteile der geringen
                              									Modellkosten und der Genauigkeit der dargestellten Form durch die maschinelle
                              									Zahnradformerei vereinigt. Die Mesta Machine Co.
                              									in West Homestead Pa. hat eine neue Formmaschine konstruiert, die im wesentlichen
                              
                              									aus einem mit Kreisteilung versehenen drehbaren Tisch besteht, über dem eine
                              									wagerechte Schiene den Formstempel mit den Schablonen oder Modellen trägt. Zuerst
                              									wird ein gewöhnlicher Ringkasten aus Stahl auf dem drehbaren Tisch bis zur Unterlage
                              									der Zähne in der üblichen Weise vollgestampft. Darauf wird das einzige Modell von
                              									nur zwei genau geformten Zähnen in der erforderlichen Lage in die Maschine
                              									eingestellt, mittels des Stempels auf das Bett für die Zähne gesenkt und der
                              									Zwischenraum zwischen den Zähnen ausgefüllt. Die Schablone wird darauf gehoben und
                              
                              									nach einer Drehung des Tisches um einen Zahnabstand wieder gesenkt, worauf der
                              									zweite Zwischenraum vollgestampft wird. Auf diese Weise erhält jeder Zahn genaue
                              									Form und Lage. Alle Arten der Zahnräder mit Innen- und Aussenverzahnung, sowie
                              									Kegelräder, Wurmräder, bei denen die Schablone von der Form abgehoben werden kann,
                              									können von der Maschine geformt werden. Die fertige Form kommt in einen
                              									Trockenofen, worauf die Kerne für das Radinnere geformt werden. Nach dem Guss werden
                              									die Räder zur Vermeidung von Spannungen infolge ungleicher Abkühlung und zur
                              									Erzielung eines feineren Gefüges auf Platten, die über Eisenkugeln laufen, in
                              									Glühöfen gerollt, dort auf dunkel Rotglut erhitzt und während mehrerer Tage abkühlen
                              									gelassen. The Foundry, August 1906.
                           Mars.
                           Corrosion von Eisen durch Säuren.
                              
                              									Ueber Versuche zur Bestimmung der Corrosion von verschiedenen Eisensorten und Zink
                              									durch Säuren haben C. S. Burgess und S. G. Engle der „American Electrochemical
                                 										Society“ berichtet. Untersucht wurden:
                           
                              1. Elektrolytisches Eisen,a) Im Zustande der Herstellung,b) Bei 1000°C geglüht und langsam abgekühlt,
                              2. Kohlenstoffarmes Eisenblech (Transformatoreisen),
                              3. Getemperter Stahl,
                              4. Gusseisen,
                              5. Zink,a) Chemisch rein,b) Handelsware.
                              
                           Sämtliche Probestücke hatten 32,26 qcm Oberfläche und waren mittels Schmirgelscheibe
                              									gereinigt.
                           Ausgeführt wurden:
                           Versuch 1: Corrosion durch
                              									Schwefelsäure, Versuchsdauer 20 Stunden, stündlich unterbrochen.
                           Versuch 2: Corrosion durch
                              									Schwefelsäure, Versuchsdauer 17 Stunden ununterbrochen.
                           Versuch 3: Corrosion durch
                              									Salzsäure, Versuchsdauer 17 Stunden ununterbrochen.
                           Das Versuchsverfahren war folgendes: Die Proben wurden gewogen und dann in die Säuren
                              									getaucht. Bei Versuch 1 wurden sie alle Stunden und bei den übrigen Versuchen nach
                              									17 Stunden herausgenommen, mit Natronlauge und heissem Wasser gereinigt,
                              									getrocknet, und dann wurde der Gewichtsverlust festgestellt, bezogen auf eine Stunde
                              									Versuchsdauer und den □' Oberfläche (s. Tab. 1).
                           Tabelle 1.
                           
                              
                                 Material
                                 Gewichtsabnahme
                                 
                              
                                 in g für Stunde und□'' bei
                                    											Versuch
                                 Verhältniszahlen,Gewichtsverlust des
                                    											un-gegluhten elektrolyt.Eisens gleich 100 ge-setzt bei
                                    											Versuch
                                 
                              
                                 
                                 1
                                 2
                                 3
                                 1
                                 2
                                 3
                                 
                              
                                 Elektro-lytischesEisen
                                 ungeglüht
                                 0,3728
                                 0,4575
                                 0,2146
                                 100
                                 100
                                 100
                                 
                              
                                 geglüht
                                 0,0091
                                 0,0209
                                 0,0883
                                 2,5
                                 4,4
                                 4
                                 
                              
                                 Gusseisen
                                 0,0643
                                 0,0796
                                 0,1058
                                 17,0
                                 18
                                 49
                                 
                              
                                 Stahl
                                 0,0971
                                 0,0946
                                 0,0028
                                 26,0
                                 20
                                 1,3
                                 
                              
                                 Transformatoreisen
                                 0,0093
                                 0,0279
                                 0,0090
                                 2,5
                                 6,0
                                 4,5
                                 
                              
                                 Zink
                                 chem. rein
                                 –
                                 0,1410
                                 –
                                 –
                                 30
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 Handelsware
                                 –
                                 0,2607
                                 –
                                 –
                                 57
                                 –
                                 
                              
                           Nach den Verhältniszahlen wird elektrolytisches Eisen also bei weitem am stärksten
                              									durch Säuren angegriffen. Die Ursache soll auf Gegenwart von Wasserstoff im Eisen
                              
                              									zurückzuführen sein. Da der Corrosionswiderstand durch Glülen wächst, und das Gefüge
                              									bedeutend verändert wird, so wird vermutet, dass das Gefüge Einfluss auf die
                              									Widerstandsfähigkeit gegen Corrosion hat.
                           Um diese Frage zu prüfen, wurde ein weiterer Versuch mit elektrolytischem Eisen a)
                              
                              									von grobkristallinischem und b) von dichtem Gefüge in ungeglühtem und geglühtem
                              									Zustande vorgenommen.
                           Die Verhältniszahlen (Tab. 2) bestätigen deutlich obige Vermutung.
                           Tabelle 2.
                           Versuchsdauer 17 Stunden Proben in Schwefelsäure.
                           
                              
                                 Material
                                 Gefüge
                                 Zustand
                                 Gewichtsabnahme
                                 
                              
                                 in g f. d.Stunde u.□''
                                 Verhältnis-zahlen v.H.
                                 
                              
                                 Elektro-lytischesEisen
                                 grob-kristallinisch
                                 ungeglüht
                                 0,4805
                                 100
                                 
                              
                                 geglüht
                                 0,0684
                                 14
                                 
                              
                                 dicht
                                 ungeglüht
                                 0,3291
                                 68
                                 
                              
                                 geglüht
                                 0,0225
                                 4,7
                                 
                              
                           Eine Beziehung zwischen den elektrischen Potentialen und der Corrodierbarkeit konnte
                              									nicht gefunden werden.
                           Spuren von Arsenik schützen Eisen gegen Corrosion.
                           Die aus Tab. 1 ersichtliche bedeutend grössere Auflösungsfähigkeit von ungeglühtem
                              									elektrolytischem Eisen gegenüber Zink, scheint ersteres für die Wasserstoffgewinnung
                              									sehr geeignet zu machen. Die hohen Kosten von elektrolytischem Eisen würden infolge
                              									grösserer Nachfrage bald zurückgehen.
                           
                              
                                 F.