| Titel: | Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren. | 
| Autor: | Fr. Freytag | 
| Fundstelle: | Band 324, Jahrgang 1909, S. 68 | 
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                        Neuere
                           								Einzylinder-Stufenkompressoren.
                        Von Fr. Freytag,
                           									Chemnitz.
                        (Fortsetzung von S. 58 d. Bd.)
                        Neuere Einzylinder-Stufcnkompressoren.
                        
                     
                        
                           Einen stehenden Einzylinder-Stufenkompressor für Luftpressungen von 6 bis 30 at
                              									und für Liefermengen von 250 bis 3000 l/Min. – bei 320 bis 290 Uml./Min. – der Armaturen- & Maschinenfabrik-A.-G. vorm. J.A.
                                 										Hilpert in Nürnberg zeigt die Fig. 5.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 324, S. 68
                              Fig. 6. Liegender Einzylinder-Stufenkompressor der A.-G. vorm. Hilpert.
                              
                           Der gußeiserne, mit angegossenem Kühlmantel versehene Zylinder ruht zentral auf dem
                              									gänzlich geschlossenen, als Gestell der Maschine dienenden Kurbelgehäuse, das
                              									seinerseits wieder auf dem als Fundamentplatte ausgebildeten Zwischenkühler
                              									befestigt ist. Letzterer besteht aus einer Anzahl von Messingrohren, die einerseits
                              									vom Wasser und anderseits von der Luft im Gegenstrom bespült werden. Die gekröpfte
                              									Kurbelwelle führt sich in zwei mit Weißmetall ausgegossenen Ringschmierlagern und
                              									trägt auf dem einseitig verlängerten Schenkel fliegend eine feste und lose
                              									Riemenscheibe. Das Innere des Kurbelgehäuses ist durch zwei große Deckel zugänglich.
                              									Der Kolben mit Manschettendichtung aus einem besonderen Material ist als
                              									Differentialplunger ausgebildet. Die aus leichten Stahlplatten bestehenden
                              									Niederdruckventile bewegen sich in dem halbkugelförmig ausgebildeten, gleichfalls
                              									mit Kühlwasser versehenen Ventilgehäuse, während die Hochdruckventile in der
                              									Zylindermantelfläche untergebracht sind. Die Verbindung des Zwischenkühlers mit
                              									dem Niederdruck- und dem Hochdruckzylinder wird durch Rohre hergestellt.
                           Ein liegender Einzylinder-Stufen-Kompressor derselben Firma von 220/200 mm
                              									Zylinder-Durchmesser u. 200 mm Hub ist in Fig. 6
                              									dargestellt.
                           Dieser zeichnet sich durch seine gedrungene und stabile Bauart aus und kann für
                              									Drücke bis 30 at und Luftmengen von 1000 bis 1660 l/Min, eingerichtet werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 324, S. 68
                              Fig. 5. Stehender Einzylinder.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 324, S. 68
                              Fig. 8. Hörbiger-Ventil zum Kompressor Fig. 7.
                              
                           Zylinder und Kühlmantel bilden mit den Wellenlagern ein einziges Gußstück. Die
                              									leichten Stahlplattenventile sind in besonderen Gehäusen des Zylindermantels
                              									untergebracht, die wie auch die zugehörigen Deckel und ebenso der Zylinderdeckel,
                              									ebenfalls Wasserkühlung besitzen.
                           Die gekröpfte Kurbelwelle ist. in den beiden Rahmenlagern und in einem besonderen
                              									Gegenlager, die sämtlich mit Ringschmierung versehen sind, gelagert.
                           Der aus einem Bündel von Messingrohren bestehende, nach dem Gegenstromprinzip
                              									arbeitende Zwischenkühler kann getrennt von dem Kompressor in einer Fundamentgrube,
                              									auf Trägern an der Wand oder dergleichen aufgestellt werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 324, S. 69
                              Stufenkompressor der A.-G. vorm. Hilpert.
                              
                           Fig. 7 zeigt die Bauart der von der Maschinenbau-A.-G. vorm. Ph. Swiderski in
                              									Leipzig-Plagwitz ausgeführten Einzylinder-Stufenkompressoren mit Riemenantrieb.
                           Zur Steuerung dienen Lenkerventile, Patent Horbiger, die
                              									zu je zwei – ein Saug- und ein Druckventil – im hohlen Deckel bezw. im Mantel des
                              									mit Wasserkühlung versehenen Zylinders untergebracht sind. Die im
                              									Niederdruckzylinder verdichtete Luft gelangt in den über dem Zylinder liegend
                              									angeordneten Zwischenkühler und aus diesem, behufs weiterer Verdichtung, in den
                              									Hochdruckzylinder in Richtung der auf der Abbildung ersichtlichen Pfeile.
                           Die freigängigen Hörbiger-Ventile bestehen, wie
                              										Fig. 8 erkennen läßt, je aus einer
                              									mehrsitzigen Stahlplatte B, die, vom Ventilsitz A selbsttätig abgehoben, sich gegen den die
                              									Hubbegrenzung bildenden Fänger C legt, wobei die Luft
                              									durch reichlich bemessene Durchgangsöffnungen im Ventilsitz und Fänger in
                              									angegebener Pfeilrichtung gedrückt wird. Einen genügend dichten Ventilschluß
                              									bewirken Schraubenfedern D, die gegen Herausspringen
                              									aus den Vertiefungen, in denen sie liegen, gesichert sind. Etwaige Bewegungen der
                              									Ventilplatte senkrecht zur Hubrichtung werden durch seitliche Rippen E am Ventilfänger verhindert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 324, S. 69
                              Fig. 7. Einzylinder-Stufenkompressor der A.-G. vorm. Swiderski.
                              
                           
                              (Fortsetzung folgt.)