| Titel: | Polytechnische Rundschau. | 
| Fundstelle: | Band 324, Jahrgang 1909, S. 109 | 
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                        Polytechnische Rundschau.
                        Polytechnische Rundschau.
                        
                     
                        
                           Elektrischer Meßwagen für Schienenstöße.
                           Findet bei elektrischen Bahnen, wie dies zumeist der Fall ist, die Stromrückleitung
                              									durch die Fahrschinen statt, so ist neben der mechanischen eine sorgfältige
                              									elektrische Verbindung der Schienenstöße nötig, die durch Messung geprüft werden
                              									muß; ferner ist man gezwungen, auch während des Betriebes den elektrischen
                              									Widerstand der Schienenstöße zu überwachen. Zur raschen Vornahme derartiger
                              									Messungen haben sich die städtischen Straßenbahnen in Wien in Verbindung mit den österreichischen Siemens-Schuckertwerken einen
                              									besonderen Meßwagen gebaut, dessen Räder unter Verwendung von hölzernen Einlagen mit
                              									von der Achse und somit vom Wagen isolierten Spurkränzen versehen sind. Im Innern
                              									des Wagens befindet sich ein aus der Fahrleitung über einen auf dem Dache des
                              									Fahrzeuges sitzenden Bügelstromabnehmer gespeister Gleichstrommotor für 500 Volt
                              									Spannung, der einen Gleichstromerzeuger für 5 Volt Spannung und 200–300 Amp.
                              									antreibt. Ferner sind zwei Präzisionsinstrumente für Strom- und Spannungsmessung und
                              									die erforderlichen Nebenapparate vorhanden.
                           Zu der Messung wird der Wagen von einem Motorwagen über die Strecke geschleppt und
                              									aus dem Stromerzeuger auf dem Fahrzeuge unter Vermittelung der beiden isolierten
                              									Radkränze derselben Wagenseite einen Strom von rund 200 Amp. durch das zwischen
                              									diesen Radkränzen befindliche Schienenstück von 2,1 m Länge geschickt. Zwischen den
                              									beiden Radkränzen schleifen in etwa 1 m Entfernung auf den Fahrschienen als Kontakte
                              									dienende Stahlfederbürsten, an die der Spannungsmesser im Fahrzeug angeschlossen
                              									ist. Jeder Schienenstoß, der während der Fahrt zwischen die Räder und die Kontakte
                              									gelangt, ergibt, falls sein Widerstand höher als der der Fahrschienen ist, ein
                              									Sinken der Stromstärke des Stromerzeugers. Bei besonders schlechten Stößen geht der
                              									Strom, bis auf 80 Amp. zurück; ferner steigt entsprechend der Spannungsabfall
                              									zwischen den Kontakten. Da bei gewöhnlicher Fahrt die Zeit, in welcher sich ein
                              									Schienenstoß zwischen den beiden Meßkontakten befindet, nur 1 bis 1½ Sek. beträgt,
                              									so ist die Messung nur roh. Man muß daher, wenn der Ausschlag der Meßinstrumente
                              									außergewöhnlich groß ist und auf einen schadhaften Stoß schliessen läßt, mit dem
                              									Wagen zurückfahren und den Stoß genau nachmessen. Je nach der Schienen-lange und je
                              									nachdem, wie oft mit Rücksicht auf eine mangelhafte Schienenverbindung ein Anhalten
                              									nötig ist, können in einer Stunde mit dem Meßwagen 2–3 km Schiene oder, da immer nur
                              									eine Schiene gemessen wird, 1–1,5 km Gleis geprüft werden.
                           Bei den Messungen hat sich herausgestellt, daß es vorteilhafter sein würde, wenn der
                              									Meßwagen mit eigenen Antriebsmotoren ausgerüstet und die als Meßkontakte benutzten
                              									Stahlfederbürsten, möglichst 2 m voneinander entfernt wären. (Spangler.)
                           (Elektrische Kraftbetriebe und Bahnen 1908 S. 568–570).
                           
                              Pr.
                              
                           
                        
                           Zur Bremsung von Wagen mit einem Führerstand.
                           Bekanntlich ist es sowohl zur Vermeidung von Unfällen als auch zur Erzielung einer
                              									hohen mittleren Fahrgeschwindigkeit vorteilhaft, eine möglichst wirksame Bremse zu
                              									besitzen. Nun kann zwar eine beliebig hohe Bremskraft durch Hebelübersetzungen oder
                              									Bemessung der Luftdruckbremszylinder erzielt werden; die Steigerung derselben über
                              									ein gewisses Maß empfiehlt sich jedoch nicht, da mit abnehmender Fahrgeschwindigkeit
                              									sich die Reibung zwischen Bremsklotz und Rad vergrößert und infolgedessen ein
                              									Feststellen der Räder zu befürchten ist, Tritt das letztere ein, so gleitet das
                              									Fahrzeug auf den festgestellten Rädern und der Bremsweg wird wesentlich verlängert.
                              									Dieses Feststellen ist besonders bei den hinteren Rädern eines Fahrzeuges zu
                              									befürchten, da infolge der hohen Lage des Fahrzeugsschwerpunktes beim Bremsen die
                              									vorderen Räder stärker belastet und die hinteren Räder entlastet werden. Da je nach
                              									der Fahrrichtung jede Achse beim Bremsen zeitweise entlastet werden kann, hat man im
                              									allgemeinen bei Geschwindigkeiten bis zu 32 km/Std. nicht mehr als 95 v.H. der
                              									Achsbelastung als Bremsdruck gewählt.
                           Hat ein Wagen jedoch nur einen Führerstand, so daß auch für die Bremsung nur eine
                              									Fahrrichtung in Betracht kommt, so kann der Bremsdruck auf die vordere bezw. die
                              									vorderen Achsen wesentlich gesteigert werden. Bei den entsprechenden Versuchen der
                              										Denver City Tramway Company wurde bei einem
                              									vierachsigen Wagen von etwa 17 t Gewicht mit vier Motoren der Bremsdruck der
                              									vordersten Achse erst auf 107 v.H., dann auf 124, 133 und 166 v.H. gesteigert,
                              									nachdem jedesmal das Fahrzeug einen Monat lang befriedigende Betriebsergebnisse
                              									geliefert hatte. Schließlich wurde nach einer weiteren Betriebszeit von drei Monaten
                              									der Bremsdruck auf 193 v.H. gesteigert Die zweite und dritte Achse wurden hierbei
                              									mit 117 v.H. und die vierte Achse mit 96 v.H. abgebremst. Für Notbremsungen war das
                              									Fahrzeug mit einem Zusatzbremszylinder ausgerüstet, der die Bremskraft um 45 v.H.
                              									steigerte, so daß die erste Achse mit 280 v.H., die zweite und dritte Achse mit je
                              									170 v. H, und die vierte Achse mit 148 v.H. abgebremst wurden. Da auch bei den
                              									Notbremsungen niemals ein Gleiten der Räder beobachtet wurde, so muß geschlossen
                              									werden, daß mit den angegebenen Werten noch nicht die äußerste Grenze erreicht ist.
                              									Mit Rücksicht auf die Beanspruchung des Untergestelles, sowie darauf, daß der
                              									Kolbenweg des Bremszylinders bereits vollständig ausgenutzt war, konnte eine weitere
                              									Steigerung nicht vorgenommen werden. Allerdings hätte bei den Versuchen die zweite
                              									Achse noch um etwa 50 v.H. stärker abgebremst werden können, Man nahm jedoch davon
                              									Abstand, um eine einfachere Hebelanordnung zu behalten. Durch die kräftige Bremsung
                              									der vorderen Achsen wurde die mittlere Bremskraft bei diesem Fahrzeuge auf 131 v.H.
                              									für Betriebsbremsungen und 190 v.H. für Notbremsungen gesteigert. Bei einem 20 t
                              									schweren Wagen mit vier Motoren, sowie bei 13,4 t schweren vierachsigen Wagen mit
                              									zwei Motoren wurde auf dieselbe Weise eine Steigerung der mittleren Bremskraft auf
                              									128 v.H. und 107 v.H. erzielt.
                           Ueber das Sandstreuen beim Bremsen äußert sich der Verfasser dahin, daß es bei nassen
                              									Schienen zwar wesentlich ist, daß sich jedoch mit Luftdrucksandstreuern nur
                              									schwierig befriedigende Ergebnisse erzielen lassen, da das Anstellen derselben bei
                              									jeder Bremsung in zu geringen Zwischenräumen erfolgt und daher einen zu großen zum
                              									wesentlichen Teil unnötigen Sandverbrauch ergibt. Ueberdies ist jeder
                              									Druckluftsandstreuer zu verwerfen, der unmittelbar aus dem Hauptluftbehälter
                              									gespeist wird, da hierdurch eine Verringerung des zur Bremsung zur Verfügung
                              									stehenden Luftdruckes die Folge ist. Dieser Nachteil kann nur dadurch behoben
                              									werden, daß die Betriebsluft für den Sandstreuer einem getrennten Behälter entnommen
                              									wird. (Macaloney) (Electric Railway Journal 1903 Bd. II
                              									S. 587–588.)
                           
                              Pr.
                              
                           
                        
                           
                           Der Edison-Akkumulators. D. P. J. 1904, S. 476..
                           Bei dem von der Deutschen Edison-Akkumulatoren-Company G.m.b.
                                 										H., Berlin, gebauten Edison-Akkumulator ist
                              									die Zelle ausschließlich aus stark vernickeltem Eisenblech sowohl für den Trog, als
                              									auch für die Träger der aktiven Masse hergestellt. Als Isoliermittel für die
                              									Elektroden wird Hartgummi, als Elektrolyt 21prozentige, chemisch reine Kalilauge
                              									verwandt, die bei Verdampfung durch destilliertes Wasser ergänzt werden kann. Die
                              									äußere Zellenform ist rechteckig. Die Trogwände sind gewellt, die Nähte geschweißt.
                              									Zur Aufnahme der aktiven Masse dienen im Zellen-innern eiserne Gitter, in die aus
                              									dünnem, perforierten Stahlblech hergestellte, mit der Masse versehene Taschen
                              									eingelegt werden. Diese Masse besteht bei den positiven Platten hauptsächlich aus
                              									Nickeloxyd, bei den negativen aus einer Mischung von Eisen- und Quecksilberoxyd. Die
                              									Taschen werden unter hohem hydraulischen Druck in die Platten eingesetzt und
                              									unverrückbar befestigt. Die Platten werden durch eingeschobene dünne
                              									Hartgummistäbchen von quadratischem Querschnitt in dem erforderlichen Abstand
                              									gehalten, der, von Tasche zu Tasche gemessen, nur etwa I mm beträgt. Die
                              									Raumausnutzung ist daher eine sehr günstige. Zwei positive wechseln mit einer
                              									negativen Platte ab. Die Stromzuführung erfolgt durch zwei die Platten überragende
                              									Polbolzen, die mittels Stopfbüchsen und Weichgummiringen gegen den Trog abgedichtet
                              									sind. Die Füllöffnung des Troges ist durch eine mit Weichgummi abgedichtete Klappe
                              									geschlossen, die gleichzeitig als Ventil ausgebildet ist, um den bei der Ladung
                              									entwickelten Gasen Austritt zu gestatten. Die Ladedauer einer Edisonzelle beträgt
                              									bei der normalen Ladestromstärke etwa 3¾ Stunden. Die Zellenspannung am Ende der
                              									Ladung beträgt 1,8 V, die freie Spannung 1,6 V. Bei Entladung von 10 Stunden Dauer
                              									rechnet man mit einer mittleren Spannung von 1,25 V. Die Zellenspannung beim
                              									Edison-Akkumulator ist also niedriger als beim Bleiakkumulator. Bei unbenutztem
                              									Stehen entladen sich die Akkumulatoren um 1 bis 2% für den Tag. Je nach dem
                              									Gebrauchszweck werden sie in offenen oder geschlossenen Traggestellen in Gruppen von
                              									zwei bis zehn Stück zusammengebaut. Ihr Vorzug besteht in der Abwesenheit von Säure-
                              									oder anderen übelriechenden Dämpfen, sowie der Unempfindlichkeit gegen
                              									Erschütterungen. Sie eignen sich daher besonders für den Elektromobilbetrieb. Das
                              									Gewicht einer Edisonbatterie für ein Lastautomobil von 2 t Nutzlast beträgt rund 575
                              									kg bei einem Anschaffungspreis von 2980 M. Bei Personenfahrzeugen entspricht die
                              									Lebensdauer der Batterie rund 45000 Wagenkilometern, bei Lastwagen rund 30000 km.
                              									Für die Amortisation der Batterie ist bei Lastfahrzeugen 9 Pf., bei
                              									Personenfahrzeugen 6 Pf. pro Wagenkilometer zu rechnen. Die Ladestromkosten stellen
                              									sich bei Selbsterzeugung des Stromes und einem Satz von 5 Pf./KW-Stunde für 75 km
                              									täglicher Fahrstrecke bei Personenfahrzeugen auf 2 Pf. pro Wagenkilometer, bei
                              									Lastwagen mit 2 t Nutzlast und 50 km pro Tag Fahrstrecke auf 3 Pf. pro
                              									Wagenkilometer. (Elektrotechnische Zeitschrift, XXIX. Jahrgang, Heft 44, Seite
                              									1061.)
                           
                              J.
                              
                           
                        
                           Weir's „Uniflux“ Kondensator.
                           Für die elektrische Zentrale in Wood-Lane der Kensington and
                                 										Notting Hill Electric Lighting Company hat die Firma G. and J. Weir in Glasgow zwei Kondensator-Sätze
                              									zum Anschluß an je eine Oerlikon-Turbine von 2000
                              									PS konstruiert, bei dem die Kondensatoren ohne Umführungswände entworfen sind, wo
                              									der Dampf also in gerader Linie von der Eintrittserweiterung zum Auslaßstutzen
                              									fließt. Der Kondensator mit 282 qm Kühlfläche hat den Querschnitt eines
                              									gleichschenklichen Dreiecks, dessen einer Schenkel wagerecht liegt und die
                              									Bodenlinie bildet. Der Dampf wird in eine die ganze kürzere Dreieckseite umfassende
                              									Erweiterung zugeführt, während der Auslaß für das Kondensat sich nahe der
                              									gegenüberliegenden Dreieckspitze befindet.
                           Die vertikalen, mittels Renolds Kette elektrisch
                              									angetriebenen Zwillings-Trockenluftpumpen haben 45 6 mm Zylinderdurchmesser und 127
                              									mm Hub. Anzahl Umdreh. 180 i.d. Min. Sie sind ohne Kühlmantel ausgeführt und werden
                              									durch Wassereinspritzung gekühlt. Die Wasserpumpe ist mit der Luftpumpe auf der
                              									gleichen Grundplatte aufgestellt und wird mittels einer zweiten Renolds Kette vom gleichen Motor (10 PS)
                              									angetrieben.
                           Die folgenden Zahlen geben Werte aus dem regelmäßigen Betrieb.
                           
                              
                                 Vakuum im Auslaßrohr
                                 712 mm bei 762 mm Luftdruck
                                 
                              
                                 Einlaß Umlaufwasser
                                 24° C.
                                 
                                 
                              
                                 Auslaß          „
                                 35° C.
                                 
                                 
                              
                                 Kraftverbrauch Luft- und Wasserpumpe
                                   6 PS
                                 
                              
                                            „            Umlaufwasserpumpe
                                 55 PS
                                 
                              
                                 Dampfkondensiert i.d. St. f.d. qm Kühlfläche 14,4
                                    											kg.
                                 
                              
                           Der scheinbar hohe Kraftverbrauch der Umlaufwasserpumpe rührt daher, daß sie das
                              									Wasser auf die rund 9,5 m hohen Kühltürme schaffen muß. Nach Abzug dieser Leistung
                              									bleiben 18,1 PS oder 0,9 v.H. der Turbinenleistung für den Umlauf-Kraftverbrauch
                              									übrig, im Ganzen für die Kondensator-Hilfsmaschinen 24 PS oder 1,2 v.H. der
                              									Normalleistung. (Engineering 1908, II., S. 765–766).
                           
                              Ky.
                              
                           
                        
                           Beton-Eisensäulen.
                           Die aus Gründen der Feuersicherheit häufig bewirkte Einbetonierung eiserner Säulen
                              									steigert auch deren Festigkeit. In Betracht kommt jedoch nur der von den
                              									Eisenprofilen eingeschlossene Betonkern, während der übrige Teil des Betons „die
                                 										Kruste“ als tragender Bauteil unzuverlässig ist. v.
                                 										Emperger hat im Anschluß an seine Versuche über die erforderliche Anzahl
                              									der Verbindungslaschen der Eisensäulen die Bruchlast ausbetonierter Säulen
                              									festgestellt, deren Bruchlast ohne Beton vorher ermittelt war. Die Säulen wurden mit
                              									ihren bei dieser Prüfung erhaltenen Ausbiegungen mit einer Betonmischung 1: 3
                              									ausgestampft und nach 7 Wochen geprüft. Obgleich sich bei Säulen ohne Ausbiegungen
                              									größere Festigkeiten hätten nachweisen lassen, sollte durch diese Versuche noch
                              									nachgewiesen werden, daß kleine Schäden, die bei der Montage einer Säule
                              									unvermeidlich sind, durch die Ausbetonierung unschädlich gemacht werden. Der
                              									tragende quadratische Säulenquerschnitt wurde von 4 Winkeleisen von 6 cm
                              									Schenkellänge gebildet, deren Ecken einen Abstand von 20 cm hatten. Der Beton hatte
                              									eine Druckfestigkeit von im Mittel 208 kg/qcm. Die Steigerung der Bruchlast nach 7
                              									Wochen beträgt über 100 v.H.
                           Nimmt man an, daß der erzielte Ueberschuß der Bruchlast von dem zwischen den
                              									Profileisen eingeklemmten Betonkern aufgenommen wird, so beträgt seine
                              									durchschnittliche Bruchbeanspruchung 212 kg/qcm. Der Beton wird also unabhängig von
                              									der Länge der Eisensäule bis zu seiner Bruchfestigkeit ausgenutzt.
                           
                           Tabelle.
                           
                              
                                 Länge
                                 Eisen-quer-schnitt
                                 Beton-quer-schnitt
                                 Querverband
                                 Bruchlast
                                 ZunahmederBruchlast
                                 
                              
                                 Fläche
                                 Entfer-nung
                                 ohneBeton
                                 mitBeton
                                 
                              
                                 m
                                 qcm
                                 qcm
                                 mm
                                 cm
                                 t
                                 t
                                 t
                                 v.H.
                                 
                              
                                 2,1
                                 31,6
                                 368,4
                                   60,6
                                   20
                                 75
                                 155
                                 80
                                 107
                                 
                              
                                 2,1
                                 31,6
                                 368,4
                                   60,6
                                   20
                                 60
                                 155
                                 95
                                 158
                                 
                              
                                   2,65
                                 27,4
                                 372,1
                                 120,6
                                   50
                                 65
                                 125
                                 60
                                   92
                                 
                              
                                   3,15
                                 27,4
                                 372,1
                                 120,6
                                 100
                                 58
                                   154,3
                                   96,3
                                 166
                                 
                              
                                   3,60
                                 27,4
                                 372,1
                                 120,6
                                   50
                                 65
                                   125,5
                                   60,5
                                   93
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 i.M.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 123
                                 
                              
                           v. Emperger schlägt vor, in derartigen Beton-Eisensäulen
                              									den Betonkern mit mindestens 25 kg/qcm, das Eisen mit 800 kg/qcm zu beanspruchen,
                              										(v. Emperger.) [Beton u. Eisen 1908, St. 266
                              									ff.]
                           Dr.-Ing. P. Weiske.
                           
                        
                           Betonpfahlgründung.
                           Bei der Betonpfahlgründung nach System Raymond werden
                              									konische Blechrohre in den Boden eingetrieben und mit Beton ausgefüllt. Die
                              									Pfahlköpfe werden durch eine Betonplatte verbunden, auf der sich das aufgehende
                              									Mauerwerk aufsetzt.
                           Der besondere Vorzug der Bauweise ist die konische Form der Pfähle, bei der die
                              									Belastung viel gleichmäßiger am Pfahlumfange auf den Baugrund übertragen wird als
                              									bei prismatischen Pfählen.
                           Wenn ein konischer Pfahl eine harte Bodenschicht nahe an der Oberfläche durchdringt
                              									und sein unteres Ende in weniger festem Boden sitzt, so wird die Tragfähigkeit des
                              									festeren Bodens besser ausgenutzt als beim prismatischen Pfahl. 7,5 m lange konische
                              									Pfähle erweisen sich ebenso tragfähig als 12 m lange prismatische; 6 m lange Pfähle
                              									von 50 cm oberem und 15 cm unterem Durchmesser übertrafen nur schwach sich
                              									verjüngende 10,5 m lange Pfähle. (Burchartz.) [Beton u.
                              									Eisen 1908, St. 257 ff]
                           Dr.-Ing. P. Weiske.
                           
                        
                           Kontinuirliche Träger mit elastisch verbundenen
                              									Stützen.
                           Bei der Berechnung von über mehreren Stützen fortlaufenden Eisenbetonbalken wird
                              									gewöhnlich angenommen, daß die Balken auf den Stützen frei auflagern, obgleich die
                              									Balken mit den Stützen durch den Zusammenhang des Betons und der Eiseneinlagen
                              									elastisch verbunden sind.
                           Genel hat den Einfluß dieser elastischen Verbindung auf
                              									die Trägermomente bei senkrechter Belastung der Träger mit 1 bis 5 Oeffnungen
                              									gleicher Feldweite und für Träger mit 3 Oeffnungen und Feldweiten mit dem Verhältnis
                              									0,8 : 1,0 : 0,8 bzw. 0,8 : 1,0 : 1,0 untersucht. Es werden bei einem Tragsystem
                              									unterschieden: 1. obere Träger (belastet), 2. Stützen, 3. untere Träger oder
                              									Verbindungen der Stützenfüße (unbelastet). Auf die oberen Träger wirken die
                              									Biegungsmomente aus der Belastung, wobei die Trägerenden als frei aufliegend
                              									angenommen werden, und die Stützmomente je zweier benachbarter Stützen. Auf die
                              									Stützen wirken die Stützmomente am oberen und unteren Ende derselben und auf die
                              									unteren Träger die an den Säulenfüßen vorhandenen Stützmomente. Nach diesen Momenten
                              									lassen sich für jede Schnittstelle eines Stabes die Momentengleichungen
                              									aufstellen und daher die für die Berechnung der unbekannten Stützmomente
                              									wichtigen Gleichungen aus der Elastizitätslehre:
                           A=\int\,\frac{M^2}{2\,E\,J}\,ds= Minimum bzw.
                              										\int\,\frac{M}{E\,J}\,\frac{d\,M}{d\,x}\cdot\,ds=0 
                           ermitteln. Hierbei wird der Elastizitätsmodul E und das Trägheitsmoment J innerhalb einer Stablänge als konstant angenommen. Die genauere
                              									Untersuchung zeigt, daß der Einfluß der Lagerung der Stützenfüße auf die
                              									Trägermomente nur von geringem Einfluß ist. Ein von dieser Lagerung abhängiger
                              									Koeffizient a ist für Gelenke am Säulenfuß 1,0, für
                              									feste Einspannung des Säulenfußes 0,75.
                           Die am oberen Träger auftretenden Momente lassen sich als Funktionen des
                              									Ausdruckes
                           
                              \alpha\,\frac{h}{l}\,\frac{J_l}{J_h}
                              
                           berechnen.
                           Hierbei ist h die Stützenhöhe, l die Feldweite, Jl das Trägheitsmoment innerhalb des Trägerfeldes und Jh das Trägheitsmoment
                              									der Stütze.
                           Genel drückt die Trägermomente in der Form
                           
                              M=C\,\left(\frac{p}{g}\right)\,\frac{l^2}{8}
                              
                           aus, so daß man ohne weiteres die Verkleinerung des
                              										„einfachen“ Biegungsmantels
                           \left(M=p\,\frac{l^2}{8}\right bzw.
                              										g\,\frac{l^2}{8} für Nutzlast oder Eigengewicht)
                           durch die Einspannung der Trägerenden erkennen kann.
                           Die Ergebnisse sind in 7 Tabellen zusammengestellt. (Genel).
                           (Beton u. Eisen 1908 S. 317 ff.)
                           Dr.-Ing. P. Weiske.
                           
                        
                           Der Schwedische Staat als Eigentümer von Wasserkräften.
                           Der Schwedische Staat, welcher seit jeher Eigentümer von zahlreichen großen und
                              									kleinen Wasserfällen war, hat vor kurzem für einen Betrag von 4,25 Millionen Mark
                              									Wasserfälle angekauft, die den elektrischen Strom zum Betriebe der Staatsbahnen
                              									liefern sollen. Während aber der Ausbau und die Ausnutzung der Wasserkräfte durch
                              									den Staat bis in die jüngste Zeit ungleich langsamer fortschritten als bei privaten
                              									Anlagen, sind die Arbeiten bei der Verwertung der Trollhättan-Fälle von dem hierzu
                              									eigens geschaffenen Amt so schnell gefördert worden, daß das Kraftwerk
                              									voraussichtlich im Jahre 1910 eröffnet werden wird. Für die Verwaltung dieses
                              									Kraftwerkes wird das im Jahre 1907 geschaffene Wasserfallamt zu einer Behörde
                              									erweitert, welcher die Leitung aller staatlichen Kanal- und Wasserkraftbauten
                              									zufallen soll. Um die Leistungsfähigkeit des Trollhättan-Kraftwerkes, welches
                              									vorläufig für 76000 PS geplant ist, zu vergrößern, hat der Staat einige kleinere
                              									Wasserfälle in der Nähe des Väuern-Sees angekauft und wird außerdem vorgeschlagen,
                              									die Papiermühlen, die unterhalb Lilla Edet liegen, sowie die Vargön-Fabriken am
                              									Göta-Fluß oberhalb Trollhättan mit ihren Wasserfällen anzukaufen. Einen großen
                              									Einfluß auf die Entwicklung dieses Kraftwerkes wird ferner die Regulierung des
                              									Göta-Flusses und des Väuern-Sees ausüben, dessen Abfluß ursprünglich mit Rücksicht
                              									auf den großen Kraftverbrauch der benachbarten Fabriken bei Tage auf 700 cbm und bei
                              									Nacht auf 300 cbm in der Sekunde festgesetzt worden war. Verschiedene Befürchtungen,
                              									die bezüglich der auch bei Nacht arbeitenden Werke und bezüglich des Verkehres
                              									im Kanal geäußert worden sind, haben zur Folge gehabt, daß die Wassermenge während
                              									14 Stunden auf 510 cbm und während der verbleibenden 10 Nachtstunden auf 200 cbm
                              									i.d. Sekunde bemessen werden wird, eine Einteilung, welche, abgesehen von der
                              									Wasserkraft des Väuern-Sees, eine Vermehrung der Leistungsfähigkeit des
                              									Trollhättan-Werkes um 32000 PS zur Folge haben würde. Die Regulierung des
                              									Göta-Flußes übt aber einen Einfluß auf alle höher gelegenen Wasserkraftanlagen, so
                              									daß der Staat genötigt sein wird, die V argön-Fälle anzukaufen, die er ebenfalls für
                              									seine Zwecke nutzbar machen könnte. Der Ankauf dieser Anlagen, sowie der
                              									Inlandpapierfabriken wird gegenwärtig vom Staat eifrig- betrieben. Die durch die
                              									Regulierung des Göta-Flusses nutzbar zu machende Wasserkraft wird auf 180000
                              									Turbinenpferdestärken veranschlagt. (Zeitschr. d. österr. Ingenieur- u.
                              									Archit.-Vereines, 1908, S. 714–715.)
                           
                              H.
                              
                           
                        
                           Die Wasserkräfte des Staates New-York.
                           Abgesehen von den ungeheuren Wasserkräften des Niagara- und des St. Lorenz-Stromes
                              									könnte etwa eine Million PS an den Wasserläufen im Gebiete des Staates New-York
                              									verfügbar gemacht werden. Eine sehr ungünstige Berechnung, bei welcher angenommen
                              									wird, daß 55% dieser Wasserkraft wegen der großen Schwankungen zwischen dem höchsten
                              									und niedrigsten Wasserstand unberücksichtigt bleiben müssen, ergibt schon, daß die
                              									ungenutzten Wasserkräfte einen jährlichen Verlust von etwa 25 Millionen Mark
                              									darstellen, wozu noch die Hochwasser- und sonstigen Flußschäden zu rechnen sind. Der
                              									Bericht befürwortet daher auf das dringendste die umfassende Ausnutzung der
                              									Wasserkräfte durch den Staat, insbesondere die Anlage von Talsperren, indem er
                              									darauf hinweist, daß der Ausbau der Wasserkräfte durch Private oder kleinere
                              									Körperschaften den Zweck nicht so fördern können, weil diese nur solche Anlagen in
                              									Angriff nehmen würden, bei welchen ein Gewinn zu erwarten ist. Für die Anlage von
                              									Talsperren zur Aufspeicherung der Hochwässer und zu ihrer Verwertung für
                              									Kraftwerke kommen zunächst der Sacandaga-Fluß in der Nähe von Conklingville sowie
                              									der Genesee-Fluß in der Nähe von Portage in Frage. Im ersteren Falle handelt es sich
                              									um ein Staubecken von etwa 100 qkm Fläche und über 500 Millionen cbm Wasserinhalt,
                              									welches imstande wäre, 50000 PS zu erzeugen, das ist mehr,, als die Wasserkraftwerke
                              									von Lowell, Lawrence und Holyoke zusammengenommen. Die Talsperre am Genesee-Fluß würde einen
                              									gekrümmten Damm von etwa 400 m Länge an der Krone und 54 m Breite an der Sohle
                              									erfordern und ein Staubecken von 1,6 km mittlerer Breite, 38 qkm Oberfläche und 500
                              									Millionen cbm Wasserinhalt ergeben, welcher bei einer jährlichen mittleren
                              									Wasserabgabe von 16,8 cbm in der Sekunde ermöglichen würde, mit Hilfe eines Tunnels
                              									von 4,8 km Länge und 6 m Durchmesser fortlaufend 32000 PS zu erzeugen. (The
                              									Engineering Record 1908, II., S. 149.)
                           
                              H.
                              
                           
                        
                           Das Verhalten der Eisenelektrode im alkalischen
                              									Sammler.
                           Bei der Entladung beträgt das Potential der Eisenelektrode in 17prozentiger Kalilauge
                              									(bezogen auf 10prozentiges Zinkamalgam in der gleichen Kalilauge als
                              									Vergleichselektrode) im ersten Augenblick 0,4 Volt, verbleibt darauf längere Zeit
                              									bei 0,45 Volt, steigt dann allmählich auf etwa 0,6 Volt und schnellt schließlich auf
                              									1,2 Volt hinauf. Das Anfangspotential ist das einer Eisen-Wasserstoffverbindung; diese geht bei der Entladung in reines Eisen
                              									über, das sich seinerseits bei weiterer Entladung in das Eisenoxydhydrat Fe2O3.2H2O umzuwandeln scheint. Das Schlußpotential ist das des
                              									gasförmigen Sauerstoffs.
                           Die Kapazität der ersten Stufe (Entladung von Eisenwasserstoff zu Eisen) beträgt 40
                              									v.H. der Gesamtkapazität. Die Elektrode zeigt starke Selbstentladung. Bei der
                              									Entladung wird Wasser von der Elektrode aufgenommen. Der Temperaturkoeffizient des
                              									Eisen-Nickelakkumulators ist außerordentlich klein. Göttinger Dissertation von O. Faust (1908).
                           
                              A.