| Titel: | Die bei der Turbinenregulierung auftretenden sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden Arbeitswassers. | 
| Autor: | A. Utard | 
| Fundstelle: | Band 324, Jahrgang 1909, S. 487 | 
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                        Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
                           								sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
                           								Arbeitswassers.
                        Von Dipl.-Ing. A. Utard,
                           									Straßburg i.E.
                        (Fortsetzung von S. 476 d. Bd.)
                        Die bei der Turbinenregulierung auftretenden sekundären
                           								Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit usw.
                        
                     
                        
                           b. Gestaltung der
                                 										Druckverhältnisse infolge des Rücköffnens, Rückschließens und des Pendelns des
                                 										Regulators. (Resonanz der
                                 									Schwingungen.)
                           Bei sehr vielen Turbinenanlagen hat sich bei ihrem Inbetriebsetzen ein völlig-
                              									fehlerhaftes Arbeiten des Regulators ergeben, indem derselbe lang anhaltende, ja
                              									sogar dauernde Schwingungen ausführte. Die Entstehungsgründe dieses Pendelns sollen
                              									hier nicht näher betrachtet werden, wohl aber die Veränderungen der
                              									Druckverhältnisse, die infolge dieser als Tatsache hingenommenen abwechselnden
                              									Oeffnungs- und Schließvorgänge hervorgerufen werden.
                           Es braucht wohl kaum besonders hervorgehoben zu werden, daß die Methode von Pfarr uns nicht die Feststellung der durch das Pendeln
                              									bedingten Modifikationen gestattet; denn infolge der Annahme, wonach die zufließende
                              									Wassersäule als starres Körpersystem aufzufassen ist, kann von Schwingungen und
                              									Resonanz keine Rede sein.
                           Rateau sucht, wie schon früher betont, die Elastizität
                              									insofern zu berücksichtigen, als er deren Wirkung durch einen kleinen Windkessel
                              									ersetzt denkt, der am Ende der ebenfalls unzusammendrückbaren Wassersäule angebracht
                              									gedacht ist. Doch ist diese Lizenz, die er sich genommen hat, nicht ganz
                              									unbedenklich, da die Verhältnisse hierdurch etwas verschoben und verschleiert
                              									werden. –
                           Auf S. 255 stellt Rateau fest, daß Resonanz um so eher
                              									zu befürchten sei, je länger die Rohrleitungen. Die Erklärung, wodurch er dieses
                              									beweisen will, dürfte jedoch nicht ganz befriedigend sein. Es ließe sich allerdings
                              									nach der Methode von Alliévi als Begründung für diese
                              									Behauptung anführen, daß bei großer Rohrlänge L die
                              									Dauer der einzelnen Druckperioden \frac{2\,L}{i} auch länger
                              									wird, daß infolgedessen die Druckrückwirkung ϕ nicht so rasch auftreten und ihren
                              									druckmildernden Einfluß geltend machen kann. Es treten auch weniger Druckphasen (von
                              									der Länge \frac{2\,L}{i}) während des ganzen Verstellvorganges
                              									auf.
                           Doch läuft dieser Umstand darauf hinaus, daß bei wachsendem Werte von m die Trägheitserscheinungen an und für sich schon beim
                              									einfachen Verstellvorgang ungünstigere Druckschwankungen bewirken (vgl. Gl. (76)).
                              									Der Wert von z1max
                              									nähert sich immer mehr der Zahl 2.
                           Nun übertrifft die überhaupt mögliche durch Resonanz hervorgerufene Druckschwankung
                              									nur unwesentlich die Höhe 2H0, wie wir noch in diesem Kapitel sehen werden. Somit kann bei großem
                              										m\,\equiv\,\frac{c_1\,L}{g\,H_0\,T} also im speziellen bei
                              									großem L die Resonanz verhältnismäßig weniger Einfluß
                              									ausüben als bei kleinen Werten derselben.
                           In einem Aufsatz, der in der Zeitschrift: „La houille blanche“ veröffentlicht
                              									wurde, hat Graf de SparreLa houille blanche: Sur les effets de
                                    											résonance dans les coups de bélier pour le cas de hautes chutes. Sept. &
                                    											Déc. 1907. auf Grund der Methode von Alliévi den Einfluß der Resonanz untersucht. Der Fall, den er
                              									berücksichtigt, kann in der Praxis niemals vorkommen, wie de
                                 										Sparre gleich anfangs selbst betont; er ist aber insofern von mehr als
                              									theoretischem Interesse, als hierdurch nachgewiesen wird, daß ein ständiges auch
                              									noch so ungünstiges Pendeln die Druckschwankungen nur bis zu einer gewissen Höhe
                              									bringen kann. De Sparre denkt sich die Turbine
                              									abwechselnd momentan ganz geöffnet und dann wieder momentan ganz geschlossen und
                              									zwar je mit einem Intervalle von \frac{2\,L}{i} Sek. Sobald nun
                              										H_0\,>\,\frac{i\,c_1}{g} gelangt er zu einem
                              									Ueberdruck, der höchstens \frac{9}{8}\,H_0 betragen kann,
                              									also:
                           z_{\mbox{max}}\,\left(=\frac{H_{\mbox{max}}}{H_0}\right)\,\leq\,\frac{17}{8}
                              									. . . . . . (84)
                           Auch dann, wenn man die Anfangsbeaufschlagungsgröße bloß um
                              										\frac{1}{x} ihres Betrages plötzlich verkleinert und nachher
                              									wieder vergrößert usw., steigt der Ueberdruck bis zur Größe
                              										\frac{H_0}{x}, wie in der Fortsetzung jenes Aufsatzes
                              									(Dezember 1907) nachgewiesen ist.
                           Während nun der 1. Fall (wofür x = 1) für die Praxis von
                              									vornherein nicht in Betracht kommt, gibt auch der allgemeine Fall einer plötzlichen,
                              									teilweisen und zwar periodisch wiederkehrenden Verkleinerung der Auslaßöffnung um
                              										\frac{1}{x} ihres Betrages keinen Anhaltspunkt zur Ermittlung
                              									der Druckhöhe, die der Berechnung der Rohrwandungen zugrunde gelegt werden soll. Es
                              									kann nämlich \frac{1}{x} den Wert eines jeden beliebigen echten
                              									Bruches von 1 bis 0 annehmen und somit sagt obige Formel nichts aus über den
                              									ungünstigsten Fall, der in der Praxis vorkommen kann. Erst sobald die maximale
                              									Schnelligkeit und das Maß des Anwachsens des Druckes bei Pendelungen festgesetzt
                              									ist, hat man eine Handhabe, um den wirklichen Einfluß der Resonanz zu taxieren.
                           Da nun aus Gl. (76) und der vorausgegangenen Betrachtung sich gezeigt hat, daß bei
                              										a resp. b=\frac{2\,L}{i\,T}
                              									(vergl. Gl. (75)) die denkbar ungünstigsten Schwankungen auftreten, können wir
                              									nunmehr auch die Wirkung von fortgesetzten Schwingungen, d.h. abwechselndem Oeffnen
                              									und Schließen betrachten.
                           Wir lassen die Regulierung unausgesetzt zwischen der Beaufschlagung
                              										p=\frac{2\,L}{i\,T} und p = 0
                              									pendeln und können dann schrittweise den Einfluß einer einfachen, zweifachen usw.
                              									ungünstigsten Regulatorschwingung feststellen. Diese Schwingungen sind nun aus zwei
                              									Gründen die ungünstigsten:
                           Erstens, weil die Anfangs- und Endbeaufschlagung um das Stück
                              										\frac{2\,L}{i\,T} voneinander entfernt sind, so daß die
                              									einer jeden Schwingungsperiode des Regulators entsprechende Zeit
                              										=\frac{2\,L}{i} beträgt. Es macht sich daher die
                              									Druckrückwirkung des Schließens, welche die Tendenz hat, den Druck zu erniedrigen,
                              									ausschließlich während der Oeffnungsperiode bemerkbar. Somit werden sich die beiden
                              									Einflüsse von Φ und ϕ summieren, statt sich voneinander abzuziehen und geben also
                              									größeren Unterdruck; ganz ebenso addieren sich beim Schließen die druckerhöhende
                              									Wirkung des Schließens selbst und die Rückwirkung des vorauf erfolgten Oeffnens.
                              									Hierdurch wäre somit die Vorbedingung zum Entstehen von Resonanz gegeben, insofern
                              									jeglicher neu hinzukommende Impuls stets im Sinne einer Verstärkung der Schwingungen
                              									wirkt.
                           Zweitens ist diese Schwingung als die ungünstigste zu erachten, weil sie gerade von
                              									der Teilbeaufschlagung a=\frac{2\,L}{i\,T} ausgeht und somit bis
                              									zu b = 0 reicht; wäre a
                              									größer, so ist nach Fig. 13 der Enddruck nach einer
                              									Druckperiode kleiner; ebenso wenn a kleiner ist als der
                              									oben angegebene Wert, weil das Schließen resp. Oeffnen vor Ende der Schwingungszeit
                              										\frac{2\,L}{i} beendet ist und der Ueber- resp. Unterdruck
                              									dem kleineren ca = a . c1 entsprechend kleiner ausfällt.
                           Betrachten wir zunächst die einmalige Schwingung: Nach einer Oeffnungsperiode, die
                              									vor a = 0 bis b=\frac{2\,L}{i\,T}
                              									geht, folgt wieder völliger Schluß. Sobald dieses Rückschließen ganz durchgeführt
                              									ist, wird b = 0 und es vereinfacht sich Gl. (56) auf
                              									den Ausdruck:
                           H=\frakfamily{H}-2\,\varphi (vergl. Gl.
                              									(61))
                           Setze hierin \frakfamily{H} nach Gl. (49)
                              									ein unter Berücksichtigung dessen, daß hier ca
                              									= a . c1 = 0, also?
                           Hmax= H0 – 2ϕ . . . . . . . . . . (85)
                           Es ist aber ϕ gleich dem Werte vor Φ vor einer Druckphase
                              										=\frac{2\,L}{i} Sek., also:
                           ϕ = Hmin– H0= s . H0– H0 . . . . . . . . .
                              									. (86)
                           Der Wert s aus Gl. (68a)
                              									errechnet, ergibt:
                           \frac{H_{\mbox{min}}}{H_0}=s-1+2\,m^2-\sqrt{4\,m^4+4\,m^2} .
                              									. (87)
                           Durch Einsetzen dieser Werte in Gl. (85) erhalten wir:
                           H_{2\,\mbox{max}}=H_0-4\,m^2\,H_0+4\,m\,H_0\,\sqrt{m^2+1} .
                              									. (88)
                           oder:
                           \frac{H_{2\,\mbox{max}}}{H_0}=z_{2\,\mbox{max}}=1-4\,m^2+4\,m\,\sqrt{m^2+1}
                              									(88a)
                           Dieser Ausdruck hat kein Minimum, nimmt also mit m ständig zu.
                           Von welchem Werte von m ab ergibt dieser Ausdruck
                              									größere Werte als Gl. (76a)?
                           Es muß dann sein:
                           
                              1+2\,m\,<\,1-4\,m^2+4\,m\,\sqrt{m^2+1}
                              
                           oder:
                           
                              2\,m+1\,<\,2 \cdot \sqrt{m^2+1}
                              
                           Somit durch Quadrieren:
                           m\,<\,\sqrt{\frac{3}{4}} . . . . . . . .
                              									. . (89)
                           Also sobald m kleiner ist als
                              										\frac{3}{4}, kann durch ungünstiges Kombinieren von
                              									Oeffnungs- und Schließvorgang eine größere Druckhöhe eintreten als die Berechnung
                              									des ungünstigsten Schließvorganges allein ergibt. Den Betrag hierfür erhält man
                              									aus Gl. (88).
                           Noch eine andere Untersuchung ist hier angebracht: Wir sahen, daß wir durch Schließen
                              									von a=\frac{2\,L}{i\,T} auf b = 0
                              									nachträgliche Schwingungen der H-Kurve erhalten, die
                              									sogar unter den atmosphärischen Druck heruntergehen können: sobald nämlich m > 0,5 (s. Gl. (81)). Es wirft sich nun die Frage auf,
                              									ob es nicht auch evtl. ungünstigere Verhältnisse nach sich ziehen kann, wenn auf
                              									dieses Schließen ein sofortiges Rücköffnen auf dieselbe Schaufelstellung, von der
                              									ausgegangen war, nämlich p=\frac{2\,L}{i\,T} erfolgt. Zu diesem
                              									Zwecke untersuchen wir die Bedingungen, die H für das
                              									Ende des Rücköffnens zu Null werden lassen. In Gl. (56) fallen für H = 0 die Glieder mit H
                              									weg, somit schreibt sie sich nun zu:
                           \frakfamily{H}-2\,\varphi=0 . . . . . . . . . .
                              									(90)
                           Nun ist ϕ für das Ende des Rücköffnens gleich dem Ueberdruck
                              									(also Φ) am Ende des Schließvorganges. Also:
                           -\,\varphi=\frakfamily{H}\,H_0 . . . . . . . . .
                              									. (91)
                           Setze diesen Wert in Gl. (90) ein:
                           2\,H_0-\frakfamily{H}=0 . . . . . . . . . .
                              									(92)
                           Hierin nach Gl. (76)
                              										\frakfamily{H}=H_0\,[1+2\,m] gesetzt, ergibt:
                           
                              m\,\left(\equiv\,\frac{c_1\,L}{g \cdot H_0\,T}\right)=0,5
                              
                           also sonderbarerweise dieselbe Bedingung wie Gl. (81).
                           Wir müssen noch einen Schritt weiter gehen und den ungünstigsten Wert von H nach einer zweiten Aenderung der Verstellrichtung
                              									ermitteln. Also zuerst Schließen auf Null während der Zeit a . T, dann Rücköffnen auf a mit wieder darauf folgendem völligem Schließen;
                              									hierbei ist selbstverständlich wieder a=\frac{2\,L}{i\,T} (vergl.
                              										Fig. 17).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 324, S. 488
                              Fig. 17.
                              
                           Da nach Gl. (61) bei Punkt 3 der Wert von
                              										H=\frakfamily{H}-2\,\varphi_3 beträgt, ist zuerst ϕ3 zu berechnen. Hierzu braucht man wieder vorerst
                              									den Wert von ϕ2.
                           Bei Punkt 2 ist der Wert von ϕ2 gleich dem Wert von
                              										Φ1 vom Punkt 1, also:
                           
                              \Phi_1=\varphi_2=\frakfamily{H}-H_0
                              
                           Nun hat aber \frakfamily{H} für obiges a den aus Gl. (76a) sich ergebenden Wert, also ist:
                           ϕ2 =
                              										2mH0 . . . . . . .
                              									. . . (93)
                           Dieses in Gl. (57) eingesetzt, et gibt den Wert von H2, sobald wir noch
                              									berücksichtigen, daß für Punkt 2 der Wert von b gleich
                              									ist: \frac{2\,L}{i\,T}, es ist dann nach Gl. (57):
                           
                              H_2=\frakfamily{H}-4\,m\,H_0+2\,m^2\,H_0-\sqrt{(\frakfamily{H}-4\,m\,H_0+2\,m^2\,H_0)^2-(H-4\,m\,H_0)^2}
                              
                           
                           Setze den Wert \frakfamily{H}=H_0+2\,mH_0 ein
                           
                              H_1=H_0-2\,m\,H_0+2\,m^2\,H_0-\sqrt{4\,m^4\,H_0^2+4\,m^2\,H_0^2-8\,m^3\,H_0^2}
                              
                           Somit ist:
                           H_2=H_0-2\,m\,H_0+2\,m^2\,H_0-2\,m\,H_0\,\sqrt{1-2\,m+m^2} .
                              									. (94)
                           Diese Gleichungen (94) und (93) gestatten uns nun die
                              									Berechnung von Φ2 = 93 mittels Gl. (50),
                              									nämlich:
                           Φ = H – H0 + ϕ
                           also:
                           
                              \Phi_2=\varphi_3=2\,m^2\,H_0-2\,m\,H_0 \cdot
                                 										\sqrt{1-2\,m+m^2}=4\,m^2\,H_0-2\,m\,H_0
                              
                           Somit ist nach obigem (Gl. (61)):
                           H_3\,\mbox{max}=\frakfamily{H}-2\,\varphi_3=H_0+6\,mH_0-8\,m_2\,H_0
                              									. . . . . . . . . . (95)
                           oder:
                           z3 max
                              									= 1 + 6m – 8m2 . . . . . . . . . . (95a)
                           Es fragt sich nun, ob und wann z3max größere Werte ergibt als z1max aus Gl. (76a) und
                              									als z2max aus Gl.
                              									(88a).
                           Im ersten Falle ist:
                           1 + 2m < 1 + 6m – 8m2
                           also:
                           m\,\left(\equiv\,\frac{c_1\,L}{g \cdot
                                 										H_0\,T}\right) . . . . . . . . . . (96)
                           Damit z3max größer als
                              										z2max werde, muß
                              									sein:
                           
                              1+4\,m^2+4\,m\,\sqrt{m^2+1}\,<\,1+6\,m-8\,m^2
                              
                           oder
                           
                              2\,\sqrt{m^2+1}\,<\,3+2\,m
                              
                           Durch Quadrieren erhält man als Bedingung:
                           m\,\left(\equiv\,\frac{c_1\,L}{g \cdot
                                 										H_0\,T}\right)\,<\,\frac{10}{24} (also m ∾ 0,4) . . . . . . . . . . . (97)
                           Dieses gestattet uns bereits ein Urteil über den Einfluß der Regulatorschwingungen
                              									auf die Höhe der Druckschwankung. Bei sehr großem Werte von m haben Regulatorschwingungen überhaupt keine druckerhöhende Wirkung (s.
                              										Fig. 18); es muß somit das einfache Schließen
                              									von a=\frac{2\,L}{i\,T} bis auf o den denkbar größten Ueberdruck
                              									(nach Gl. (76)) ergeben. Von m\,\leq\,\frac{3}{4} ab (siehe Gl.
                              									(89)) kann im ungünstigsten Falle eine zweifache Schwingung bereits größere
                              									Druckerhöhung ergeben, vermöge Gl. (88). Eine dreifache Schwingung kann erst dann
                              									Bedeutung erlangen, wenn m mindestens gleich oder
                              									kleiner als 0,5; denn bei m = 0,5 fallen die Weite von
                              									Gl. (76) und Gl. (95) zusammen. Nur wenn m\,\leq\,\frac{10}{24}
                              									braucht Gl. (95) beachtet zu werden, da sie erst von da ab die Werte von Gl. (88)
                              									übertrifft.
                           Man kann nun selbstredend auch eine vierfache, fünffache usw. Aufeinanderfolge dieser
                              									ungünstigsten Schließ- und Oeffnungsperioden betrachten. Analog dem Vorhergehenden
                              									wird sich zeigen, daß, je zahlreicher die Anzahl der Pendelbewegungen ist, um so
                              									kleiner auch der Wert von m, bei dem bereits dieses
                              									Pendeln, d.h. das abwechselnde Oeffnen und Schließen einen nachteiligen Einfluß
                              									ausüben kann.
                           Selbst eine unendliche Anzahl von Richtungswechsel des Verstellvorganges vermag nur
                              									in ganz bestimmtem und beschränktem Maße ihren Einfluß geltend zu machen. Diese max.-Resonanz ist wie schon oben angeführt, vom Comte de Sparre berechnet worden. Er stellt fest, daß
                              									für jeglichen Wert von m der Druck 2H0 beim Schließen, und
                              									beim Oeffnen der Druck = 0 erreicht werden kann; nur aber nach mehr oder weniger
                              									zahlreichen Pendelungen. Als ein Maß hierfür hat er die Formel abgeleitet:
                           k=\frac{g \cdot H_0}{ic_a}-\xi oder
                              										\frac{g \cdot H_0}{ic_a}=k+\xi . (98)
                           worin h die Anzahl der
                              									Doppelschwingungen bedeutet, die zum Auftreten des Druckes 2H0 nötig sind. Also k ist eine ganze Zahl, dagegen ist ξ ein echter Bruch,
                              									somit der hinter dem Komma stehende Teil des Wertes von \frac{g \cdot
                                 										H_0}{ic_a}. Ferner ist (nach seiner Formel No. 18) der Ueberdruck nach
                              										(2k + 1) Schwingungen bestimmt durch den
                              									Ausdruck:
                           H_{2k+1}=H_0+\frac{ic_a}{g}\,\left[2\,k+1-k\,(k+1)\,\frac{ic_a}{g
                                 										\cdot H_0}\right] . (99)
                           Hierbei ist das Pendeln der Turbinenfüllungen als zwischen den
                              									Grenzen p' = 1 und p'' = 0
                              									erfolgend gedacht, also zwischen ganz „Auf“ und ganz „Zu.“ Es wird
                              									aber dabei der effektiv vorhandenen Schließ- und Oeffnungszeit T nicht Rechnung getragen, da die Verstellung als
                              									jeweils momentan erfolgend angenommen ist.
                           Wenn wir nun berücksichtigen, daß das Oeffnen und Schließen an die Verstellzeit T gebunden ist und daß hierbei, wie im obigen
                              									ermittelt, der ungünstigste Fall eintritt, sobald die Schwankungsgrenzen bestimmt
                              									sind durch: p'=\frac{2\,L}{i\,T} und p'' = 0. so erhalten wir durch Einsetzen von ca
                              									= p' . c1 in Gl.
                              									(98):
                           k=\frac{g \cdot H_0}{ic_1} \cdot
                                 										\frac{i\,T}{2\,L}-\xi=\frac{1}{2\,m}-\xi . . (100)
                           Hierin ist k die geringste Anzahl
                              									der Pendelbewegungen des Reglers, nach denen im allerungünstigsten Falle der Druck
                              										2H0 erreicht wird.
                              									Durch Einsetzen von ca
                              									= p' . c1 in Gl. (99)
                              									ergibt sich:
                           H(2k + 1) = H0 + 2mH0[2k + 1 – k(k + 1)2m] . . . . . . . . . . (101)
                           Diese Gleichung zeigt uns, wie nach einmaliger, dreimaliger,
                              									fünfmaliger usw. ungünstigsten Schwingung der Druck bei beliebigem Werte von m sich verhält.
                           Wenn wir nun setzen: z_{2k+1}=\frac{H_{2k+1}}{H_0} so kann man Gl.
                              									(101) auch schreiben:
                           z(2k + 1) = 1 + 2m[2k + 1 – k(k + 1)2m) . . . . . . . .
                              									. . (101a)
                           Hieraus läßt sich selbstredend wieder rückwärts Gl. (76a) und (95a) ableiten, nämlich
                              									wenn man setzt k = 0, resp. k = 1. Durch Einsetzen von k = 2 können wir
                              									den Wert, den eine fünffache Schwingung bedingt, ermitteln. Er ist ausgedrückt durch
                              									die Gleichung:
                           z5 max
                              									= 1 + 10m – 24m2 . . . . . . . . . . (102a)
                           Die Gleichung (88a) kann aus dieser allgemeinen Gleichung (101) nicht abgeleitet
                              									werden, weil letztere bloß den Fall berücksichtigt, der mit einem Schließvorgang als
                              									erster Verstellrichtung beginnt, während Gl. (88a) das Oeffnen als anfänglichen
                              									Verstellsinn hat. Dieser zweite Fall läßt sich ableiten wie folgt und zwar in
                              									ähnlichem Gedankengang, wie derjenige zur Ableitung von Gl. (99) nach de Sparre.
                           Betrachten wir sofort den allgemeinen Fall einer beliebig großen Anzahl von
                              									Schwingungen: Nach 2k Schwingungen, d.h. nach k Doppelschwingungen der Regulierung, also auch der
                              									Turbinenfüllung, geht jeweils der Schließvorgang in den Oeffnungsvorgang über; also
                              									wird meist gerade in diesem Zeitpunkte die größte Druckerhöhung eintreten und zwar
                              									regelmäßig dann, wenn die Zeit jeder einzelnen Schwingungsphase nämlich
                              										\frac{k}{2} gleich ist:
                           t_{\left(\frac{k}{2}\right)}=\frac{2\,L}{i} . .
                              									. . . . . . . . (103)
                           
                           Es mögen Φ2k und ϕ2k die Werte von Φ und ϕ für die Schwingungsphase
                              										2k bezeichnen. Dann ist ϕ2k = Φ2k –1 d.h. gleich der direkten
                              									Druckwelle von der vorhergehenden Periode.
                           Die Fließgeschwindigkeit läßt sich für jeglichen Zeitpunkt ausdrücken durch:
                           c=c_a-\frac{g}{i}\,(\Phi+\varphi) siehe Gl.
                              									(51).
                           Nun ist aber ca = 0, da die erste Verstellung von a = 0 ausgeht. Ein zweiter Ausdruck für c läßt sich dadurch ermitteln, daß wir für eine
                              									konstante Teilöffnung p den Einfluß der Druckschwankung
                              									auf c berücksichtigen. Bezeichnen wir nämlich mit cp
                              									= p . c1 die normale Rohrgeschwindigkeit bei der
                              									Beaufschlagung p, dann ist (vergl. Gl. (7)):
                           
                              c_p=v_0\,\frac{f}{F}=\sqrt{2\,g\,H_0} \cdot \frac{f}{F}
                              
                           und für H verschieden von H0:
                           
                              c=\sqrt{2\,g \cdot H}\,\frac{f}{F}
                              
                           somit:
                           \frac{c}{c_p}=\sqrt{\frac{H}{H_0}} . . . . . . .
                              									. . . (104)
                           Wir können unter Berücksichtigung von ca = 0 und von Gl. (104) die Gl. (51)
                              									schreiben:
                           c \cdot \frac{i}{g}=\frac{i}{g} \cdot
                                 										c_p\,\sqrt{\frac{H}{H_0}}=-(\Phi+\varphi) . . (105)
                           Für den Oeffnungsvorgang (2k – 1) gehen somit die
                              									allgemeinen Gleichungen (50) und (51) über in:
                           H(2k – 1) = H0 + Φ2k – 1 – Φ2k – 2 . . . . . . . . . . (106)
                           und
                           c_{2k-1} \cdot
                                 										\frac{i}{g}=c_p\,\frac{i}{g}\,\sqrt{\frac{H_{2k-1}}{H_0}}=-(\Phi_{2k-1}+\Phi_{2k-2})
                              									(107)
                           Indem man den Wert von Φ(2k –
                                 										2) aus Gl. (107) in Gl. (106) einsetzt, erhält man:
                           H_{2k-1}=H_0+c_{2k-1} \cdot
                                 										\frac{i}{g}+2\,\Phi_{2k-1} . (108)
                           Für das Ende der nächsten Periode, nämlich der Schließperiode, lauten die allgemeinen
                              									Gleichungen:
                           H2k= H0+ Φ2k– Φ2k – 1 . . . . . . . . . (109)
                           c_{2k} \cdot
                                 										\frac{i}{g}=0=-(\Phi_{2k}+\Phi_{2k-1}) . . . . . . . . . . (110)
                           somit:
                           – Φ2k – 1
                              									= Φ2k . . . . . . . . . . (110a)
                           Durch Addieren der Gleichungen (109) und (110a) erhalten
                              									wir:
                           H2k = H0 + 2Φ2k . . . . . . . . . .
                              									(111)
                           Um H2k zu erhalten, müssen wir somit erst den Wert von Φ2k ermitteln. In Rücksicht auf Gl. (110a) läßt sich
                              									Gl. (107) schreiben:
                           \Phi_{2k}-\Phi_{2k-2}=c_p \cdot
                                 										\frac{i}{g}\,\sqrt{\frac{H_{2k-1}}{H_0}} . . (112)
                           Setze hierin den Wert von H2k – 1 aus Gl. (106) ein:
                           \Phi_{2k}-\Phi_{2k-2}=c_p\,\frac{i}{g}\,\sqrt{\frac{H_0+\Plhi_{2k-1}-\Phi_{2k-2}}{H_0}}=c_p,\frac{i}{g}\,\sqrt{\frac{H_0-\Phi_{2k}-\Phi_{2k-2}}{H_0}}
                              									(113)
                           Erhebe diese Gleichung ins Quadrat und erhalte:
                           \Phi^2_{2k}-\Phi_{2k}\,\left(2\,\Phi_{2k-2}-\frac{i^2\,c_p^2}{g^2\,H_0}\right)+\Phi^2_{2k-2}+\Phi_{2k-2}\,\frac{i^2\,c_p^2}{g^2
                                 										\cdot H_0}-\frac{i^2\,c_p^2}{g^2}=0 (114)
                           Diese Quadratgleichung ergibt:
                           \Phi_{2k}=\Phi_{2k-2}-\frac{i^2\,c^2_p}{2\,g^2\,H_0}+\frac{i\,c_p}{g}\,\sqrt{\frac{i^2\,c^2_p}{4\,g^2\,H_0^2}-\frac{2\,\Phi_{2k-2}}{H_0}+1}
                              									(115)
                           Wir können diese Gleichung vereinfachen, wenn wir für cp
                              									= p . c1 den speziellen Wert von p einsetzen, welcher einer Verstelldauer
                              										t=\frac{2\,L}{i} bei einer Gesamtschlußzeit T entspricht. Es ist dann zu setzen:
                              										p=\frac{2\,L}{i\,T}; somit lautet Gl. (115), wenn wir
                              									zugleich noch berücksichtigen, daß m\,\equiv\,\frac{L\,c_1}{g \cdot
                                 										H_0\,T}
                           \Phi_{2k}=\Phi_{2k-2}-2\,m^2\,H_0+2\,m\,H_0\,\sqrt{m^2+1-\frac{2\,\Phi_{2k-2}}{H_0}}
                              									(116)
                           Wir setzen nun in Gl. (116) nacheinander verschiedene Werte von h ein (nur ganze Zahlen).
                           1. k = 1
                           \Phi_2=2\,m\,H_0\,\sqrt{m^2+1}-2\,m^2\,H_0=2\,m\,H_0\,(\sqrt{m^2+1}-m)
                              									(117)
                           2. k = 2
                           
                              \Phi_4=2\,m\,H_0\,[\sqrt{m^2+1}-m]-2\,m^2\,H_0+2\,m\,H_0\,\sqrt{m^2+1-4\,m\,\sqrt{m^2+1}+4\,m^2}
                              
                           Nun ist die letzte Wurzel gleich: [\sqrt{m^2+1}-2\,m] somit:
                           \Phi_4=4\,m\,H_0\,[\sqrt{m^2+1}-2\,m] . . . .
                              									(118)
                           3. k = 3
                           
                              \Phi_6=2\,m\,H_0\,[2\,\sqrt{m^2+1}-4\,m-m+\sqrt{m^2+1-8\,m\,\sqrt{m^2+1}+16\,m^2}]
                              
                           Die letzte Wurzel ist gleich:
                              										[4\,m-\sqrt{m^2+1}] somit:
                           
                              \Phi_6=2\,m\,H_0\,[\sqrt{m^2+1}-m]=\Phi_2
                              
                           Also nach je zwei Doppelschwingungen ergeben sich stets
                              									dieselben Werte von Φ und somit auch von H.
                           Die Druckgrößen H ergeben sich aus Gl. (111) und
                              									zwar:
                           H_{2\,\mbox{max}}=H_{6\,\mbox{max}}=H_{10\,\mbox{max}}=H_0+4\,m\,H_0\,[\sqrt{m^2+1}-m]
                              									(88)
                           oder:
                           z_{2\,\mbox{max}}=z_{6\,\mbox{max}}=z_{10\,\mbox{max}}=1+4\,m\,[\sqrt{m^2+1}-m]
                              									(88a)
                           also selbstverständlich das gleiche Resultat wie früher schon
                              									in Gl. (88).
                           Ferner ist:
                           H_{4\,\mbox{max}}=H_{8\,\mbox{max}}=H_0+8\,m\,H_0\,[\sqrt{m^2+1}-2\,m]
                              									(119)
                           oder:
                           z_{4\,\mbox{max}}=z_{8\,\mbox{max}}=1+8\,m\,[\sqrt{m^2+1}-2\,m]
                              									. (119a)
                           Hiernach ergeben sich Endresultate, die noch etwas ungünstiger sind als in der Gl.
                              									(101a). Speziell z2max
                              									weist in den Grenzen von m=\frac{10}{24} und
                              										m=\frac{3}{4} eine merkliche Erhöhung der Ueberdrücke auf.
                              									Die Höhe von 2H0 wird
                              									ganz wesentlich überschritten, so daß Gl. (88a) keineswegs unberücksichtigt bleiben
                              									darf.
                           Fig. 18 soll uns nun ein Bild der durch mehrfache
                              									Aneinanderreihung von Oeffnungs- und Schließvorgängen möglichen Modifikationen der
                              									Druckverhältnisse geben. Hierbei sind die Werte von m=\frac{c_1\,L}{g \cdot
                                 										H_0\,T}
                              									als Abszissen
                              									aufgetragen und die zugehörigen Verhältniszahlen
                              										z_{1\,\mbox{max}}=\frac{H_{1\,\mbox{max}}}{H_0};
                              										z_{2\,\mbox{max}}=\frac{H_{2\,\mbox{max}}}{H_0} usw. der
                              									ungünstigsten beim Pendeln des Regulators auftretenden Druckschwankungen als
                              									Ordinaten. Die fünf in Betracht kommenden Kurven der zmax ergeben für verschiedene m folgende Werte:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 324, S. 491
                              Fig. 18. Einfluß des Pendelns des Regulators auf die Größe von Hmax.
                              
                           
                              
                                 
                                    m
                                    
                                 =
                                 0,1
                                 0,2
                                 0,3
                                 0,4
                                 0,5
                                 0,6
                                 
                              
                                 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    1 max
                                    
                                 Gl.   (76a)
                                 1,2
                                 1,4
                                 1,6
                                 1,8
                                 2,0
                                 2,2
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    2 max
                                    
                                 Gl.   (88a)
                                 1,326
                                 1,656
                                 1,90
                                 2,082
                                 2,238
                                 2,36
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    3 max
                                    
                                 Gl.   (95a)
                                 1,52
                                 1,88
                                 2,08
                                 2,12
                                 2,00
                                 1,72
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    4 max
                                    
                                 Gl. (119a)
                                 1,644
                                 1,992
                                 2,062
                                 1,89
                                 1,472
                                 0,8418
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    5 max
                                    
                                 Gl. (102a)
                                 1,76
                                 2,04
                                 1,84
                                 1,16
                                 0
                                 –
                                 
                              
                           
                              
                                 
                                    m
                                    
                                 =
                                 0,7
                                 0,8
                                 0,9
                                 1,0
                                 1,2
                                 1,5
                                 
                              
                                 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    1 max
                                    
                                 Gl.   (76a)
                                 2,4
                                 2,6
                                 2,8
                                 3,0
                                 3,4
                                 4,0
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    2 max
                                    
                                 Gl.   (88a)
                                 2,46
                                 2,54
                                 2,60
                                 2,66
                                 2,74
                                 2,80
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    3 max
                                    
                                 Gl.   (95a)
                                 1,28
                                 0,68
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    4 max
                                    
                                 Gl. (119a)
                                 0,01
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                    z
                                    5 max
                                    
                                 Gl. (102a)
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                           Obwohl nun theoretisch die Möglichkeit einer Druckerhöhung bis zu ∾ 2,2H0 (vergl. Gl. (84))
                              									stets vorliegt, wird es doch in den meisten Fällen nicht nötig sein, diesen Druck
                              									der Berechnung der Rohrwandungen zugrunde zu legen. – Die Methode, die uns einen
                              									Anhaltspunkt geben soll über die bei der Resonanz der Schwingungen auftretenden
                              									maximalen Druckschwankungen läuft im Grunde genommen auf eine
                              									Wahrscheinlichkeitsrechnung hinaus. Zu diesem Zwecke müssen wir bedenken, daß die im
                              									obigen betrachteten Fälle die denkbar ungünstigsten Kombinationen von Oeffnen und
                              									Schließen darstellen. Und wie gering ist schon die Eventualität des Eintrittes von
                              										z3max! Es muß
                              									zunächst das Schließen genau bei der Teilbeaufschlagung
                              										a=\frac{2\,L}{i\,T} beginnen; ferner muß das Schließen genau
                              									um das Stück \frac{2\,L}{i\,T} erfolgen, so daß es bei b = 0 aufhört. Von da ab muß gleich, ohne die geringste
                              									Zwischenpause, das Rücköffnen einsetzen; dasselbe muß genau bis zu
                              										p=\frac{2\,L}{i\,T} gehen, worauf dann sofort wieder völliger
                              									Schluß zu folgen hat. Diese bloße Ueberlegung zeigt uns schon zur Genüge, daß der
                              									Eintritt all dieser Bedingungen als recht großer Zufall zu bezeichnen ist; es wird
                              									somit die Berücksichtigung von Gl. (95) dem Einfluß der Resonanz vollauf gerecht.
                              									Diese Formel kann daher als die für die Praxis in Betracht kommende angesehen
                              									werden. Immerhin hängt die Entscheidung darüber, eine wie große Sicherheit man
                              									nehmen soll, auch zum Teil von der Zuverlässigkeit des Reglers ab und von der
                              									Garantie, die er gegen dauerndes Pendeln gewährt.
                           Bei m = 0,5 wird z3max durch den Wert von z2max bereits ein wenig übertroffen; man
                              									könnte dies berücksichtigen, indem man statt z3max schriebe: vergl. Gl. (95a)
                           zmax =
                              									1 + 6m – 7m2 . . . . . . . . . . (120a)
                           Trotzdem hat die Beibehaltung der ursprünglichen Form von Gl.
                              									(95a) kein Bedenken. Wie aus Gl. (81) hervorgeht, darf nämlich der Wert von m = 0,5 niemals erreicht, geschweige denn überschritten
                              									werden, da sonst Unterdruck im Rohr zu gewärtigen ist. Bei kleineren Werten von m wird aber z3max von z2max kaum an Höhe übertroffen.
                           Uebrigens ist leicht einzusehen, daß ebenso wie für jeglichen Wert von
                              										m\,\equiv\,\frac{c_1\,L}{g \cdot H_0\,T} der Wert 2H0 durch Resonanz
                              									erreicht werden kann, auch dieselbe Anzahl von Schwingungen die Entstehung des
                              									Nulldruckes im Gefolge hat. Letzterer entsteht nämlich, sobald der in der
                              									vorhergehenden Druckperiode \left(t=\frac{2\,L}{i}\right)
                              									erreichte maximale Druck den Wert 2H0 betrug (s. Gl. (62) und (80a)) und wenn nachher
                              									die Turbine geschlossen bleibt; läßt man also nach
                              										k\,\simeq\,\frac{1}{2\,m} ungünstigsten Schwingungen, wobei
                              									laut Gl. (100) der Ausdruck 2H0 erreicht wird, kein Rücköffnen mehr eintreten, so
                              									ist der Nulldruck unvermeidlich. Doch braucht diese Eventualität ebensowenig stets
                              									berücksichtigt zu werden, als wir für den max. Druck den Wert 2H0 einzusetzen
                              									brauchten.
                           Angesichts der Tatsache, daß, wie Gl. (92) und die darauffolgende Gleichung zeigten,
                              									bei großer Druckerniedrigung eine einfache Schwingung und zwar der denkbar
                              									ungünstigste Oeffnungsvorgang im Gefolge des ungünstigsten Schließvorganges,
                              									überhaupt keine Verschlimmerung der Verhältnisse zur Folge hat, kann sicherlich die
                              									Bedingung s. Gl. (81): m < 0,5 als völlig
                              									hinreichende Garantie gegen Entstehung von Unterdruck betrachtet werden.
                           Aus dem bisher Gesagten geht hervor, daß bei kleinem Werte von m die Wirkung der
                              									Resonanz der Schwingungen eine gewaltige ist, so daß dieselbe vom Konstrukteur
                              									keineswegs außer acht gelassen werden darf. Um gegen alle Fälle gewappnet zu sein,
                              									wird somit Gl. (95) berücksichtigt werden müssen. Dieselbe zeigt, daß bei gleichem
                              									Verhältnis \frac{L}{H_0} der prozentuelle Betrag der
                              									Druckschwankungen von der Gefällhöhe H0 völlig unabhängig ist.
                           Bei sehr großen Rohrlängen, d.h. genauer bei großem Wert von m, wo uns die
                              									Berücksichtigung der Druckerhöhung (1 + 2m) des
                              									einfachen Schließens schon ohnehin Schwierigkeiten bereitet, brauchen wir
                              									glücklicherweise von den Schwingungen wenig zu befürchten. Im Gegenteil, sobald m > 0,5, wo also der Wert von Gl. (76) einen größeren
                              									Betrag der Druckhöhe als 2H0 ergibt, haben die nachfolgenden Schwingungen die Tendenz, den Druck
                              									ungefähr auf 2H0 zu
                              									beschränken, während sie bei kleinem H0 den Druck auf ∾ 2H0 zu erhöhen suchen. Dieses wird besonders deutlich
                              									durch die z3max- und
                              										z5max-Kurve
                              									illustriert, welche nach Erreichen eines Maximums wieder auf Null sinken.
                           Das Verhalten dieser beiden Kurven könnte im ersten Augenblick als sonderbar
                              									erscheinen. Doch sei an den speziell durch Gl. (81) klar zum Ausdruck kommenden
                              									Umstand erinnert, daß bei m = 0,5 schon die bloßen
                              									Nachwirkungskurven ein Sinken des Druckes bis auf Null ergeben können (weil eben der
                              									vorhergehende max. Druck gleich 2H0 war). Ist aber der absolute Druck gleich Null erreicht,
                              									so kann es kein weiteres darunter mehr geben. Dieses macht sich auf die
                              									Druckrückwirkung in der nächsten Periode bemerkbar, und daher können auch keine
                              									größeren Schwingungen mehr eintreten. Indirekt bestätigen uns dieses die
                              									Zeichnung sowohl als die Gleichung (96a); hiernach sind gerade bei m = 0,5 die Werte von z1max und z3max gleich groß.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)