| Titel: | Ein Beitrag zur statischen Theorie der Regulatoren. | 
| Autor: | A. Pröll | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 52 | 
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                        Ein Beitrag zur statischen Theorie der
                           								Regulatoren.
                        Von Dr.-Ing. A. Pröll,
                           								Danzig-Langfuhr.
                        Ein Beitrag zur statischen Theorie der Regulatoren.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich pflegt man bei der statischen Ermittlung von Regulatoren mit der
                              									Aufzeichnung der von Tolle eingeführten sogenannten C-Kurven zu beginnen, welche die Größe der Fliehkräfte
                              									an den Schwungkugeln als Funktion des Abstandes ihrer Mittelpunkte von der Spindel
                              									darstellen. Die C-Kurve gestattet eine bequeme
                              									Uebersicht über die statischen Eigenschaften des Reglers, insbesondere auch eine
                              									rasche Ermittlung des theoretischen Ungleichförmigkeitsgrades. Entsprechen nämlich
                              										(Fig. 1) X1 und X2 den beiden äußersten Regulatorstellungen mit den
                              									Fliehkräften C1 und C2, so erhält man (nach
                              										Tolle) den Ungleichförmigkeitsgrad o auf zeichnerischem Wege, indem man aus dem
                              									Koordinatenanfangspunkt O die sogenannten
                              									Fliehkraftstrahlen OC1
                              									und OC2 zieht, sie mit
                              									irgend einer Ordinate – (am bequemsten nimmt man gleich die Endordinate X2C2) – zum Schnitt
                              									bringt und dann nach der Figur den Quotient
                              										\delta=\frac{\Delta_c}{c_m} bildet, der angenähert den
                              									mittleren Ungleichförmigkeitsgrad in dem Bereiche des Regulatorausschlages von X1 bis X2 darstellt. Es zeigt
                              									sich nun bei vielen Konstruktionen, daß das statische Verhalten des Reglers an
                              									verschiedenen Punkten des benutzten Teiles der C-Kurve durchaus nicht gleich ist,
                              									daß vielmehr einzelne Partien einen zu stark statischen Charakter haben, während
                              									andere nahezu astatisch oder gar labil werden. Einen astatischen Punkt z.B. erkennt
                              									man daran, daß an ihm die Tangente an die C-Kurve durch
                              									den Anfangspunkt O geht; in der Nähe eines solchen
                              									erfolgt die Verstellung des Reglers nahezu bei konstanter Tourenzahl.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 52
                              Fig. 1.
                              
                           Für manche Zwecke ist eine solche Verschiedenheit des statischen Charakters des
                              									Reglers erwünscht, für andere ist sie schädlich; in sehr vielen Fällen ist es aber
                              									zweckmäßig, die Veränderlichkeit von δ innerhalb des
                              									Reglerausschlages zu kennen oder voraus bestimmen zu können, und dazu soll in den
                              									folgenden Zeilen ein einfaches Verfahren angegeben werden. Vorher aber möge noch
                              									eine bestimmte Festsetzung der Begriffe Platz greifen. Der oben definierte
                              									Ungleichförmigkeitsgrad bezieht sich auf das ganze Gebiet von X1 bis X2, er ist ein
                              									Mittelwert, (wie dies in der erwähnten graphischen Darstellung und in der
                              									ursprünglichen Definition
                              										\delta=\frac{\omega_2-\omega_1}{\omega_m} aus den
                              									Winkelgeschwindigkeiten zum Ausdruck kommt), und als solcher angenähert und bei
                              									nicht zu großer Verschiedenheit von ω2 und ω1 berechtigt. Wollte man nun auf sehr kleine
                              									Aenderungen Δω zwischen zwei um Δx abstehende Reglerstellungen den Begriff des „momentanen“
                              									Ungleichförmigkeitsgrades anwenden, so würde dieser beim Grenzübergang zu
                              										\lim\,\left(\frac{\Delta\,\omega}{\omega}\right)_{\Delta\,\omega=0}
                              									selbst unendlich klein werden, also verschwinden. Will man daher das statische
                              									Verhalten einer C-Kurve an ihren einzelnen Punkten untersuchen, so scheint es zweckmäßig
                              									zu sein, das Verhältnis dieses momentanen
                              									Ungleichförmigkeitsgrades zum entsprechenden Zuwachs des Schwungkugelausschlages zu
                              									beachten, welches beim Uebergang zu unendlichen kleinen Veränderungen in der Form
                              										\delta'=\frac{d\,\delta}{d\,x} auftritt und vielleicht als
                              										„Stabilitätsgradient“ bezeichnet werden
                              										könnte.Analog zur
                                    											Bezeichnung „Stabilitätsgrad“, die von Tolle für den theoretischen
                                    											Ungleichförmigkeitsgrad vorgeschlagen worden ist. Dieser Begriff
                              									ist, wie ersichtlich, strenger als der des oben definierten
                              									Ungleichförmigkeitsgrades und verhält sich zu ihm genau so wie die momentane Geschwindigkeit
                              										v=\frac{d\,s}{d\,t} eines Punktes zu dem während einer
                              									endlichen Zeit mit variabler Geschwindigkeit zurückgelegten Weg s. Insbesondere ist auch der gesamte
                              									Ungleichförmigkeitsgrad
                              										\delta=\int\limits_{x_1}^{x_2}\,\delta'\,d\,x. Er hat also
                              									nur einen Sinn, wenn man ihn als bestimmtes Integral zwischen zwei Grenzlagen mit
                              									den Abszissen x1 und
                              										x2 auffaßt; für
                              									einen Punkt x = x1 =
                              										x2 der C-Kurve wird dieses aber 0, daher verschwindet δ.
                           Zur Berechnung von δ' gehen wir von der eingangs
                              									erwähnten Konstruktion für δ aus und beschränken uns
                              									dabei auf ein unendliches kleines Element \overline{A\,B}=d\,s
                              									der C-Kurve (Fig. 2),
                              									die wir jetzt als Kurve y = f(x) in einem x-y-Koordinatensystem gegeben denken. Es ist dann
                           OX = x, AX = y, AE = dy, BE = dx, und
                              										AC = CD
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 53
                              Fig. 2.
                              
                           entspricht dem Stück Δc in
                              									Fig. 1, während CX die
                              									dort verzeichnete Größe cm darstellt. Daher ist
                           
                              d\,\delta=\frac{A\,C}{C\,X}=\frac{1}{2}\,\frac{A\,D}{C\,X}=\frac{1}{2}\,\frac{A\,D}{C\,X}=\frac{1}{2}\,\frac{A\,E-D\,E}{C\,X}.
                              
                           Nun ergibt sich weiter aus dem Vergleich der schraffierten ähnlichen Dreiecke
                           D\,E=\frac{d\,x\,.\,(y-d\,y)}{x-d\,x} und mit
                              										C\,X=A\,X-\frac{1}{2}\,A\,D
                                   =A\,X-\frac{1}{2}\,(A\,E-D\,E)=y-\frac{1}{2}\,\left(d\,y-\frac{d\,x\,(y-d\,y)}{x-d\,x}\right);
                           somit wird
                           
                              d\,\delta=\frac{d\,y-\frac{d\,x\,(y-d\,y)}{x-d\,x}}{2\,y-d\,y+\frac{d\,x\,(y-d\,y)}{x-d\,x}}=\frac{x\,d\,y-y\,d\,x}{2\,y\,(x-d\,x)-x\,d\,y+y\,d\,x}
                              
                                 
                              										=\frac{x\,d\,y-y\,d\,x}{2\,x\,y}=\frac{1}{2}\,\left(\frac{d\,y}{y}-\frac{d\,x}{x}\right),
                           nachdem die unendlich kleinen additiven Größen im Nenner
                              									weggelassen wurden.
                           Man findet schließlich den Ausdruck für den Stabilitätsgradienten
                           
                              \delta'=\frac{d\,\delta}{d\,x}=\frac{1}{2}\,\left(\frac{1}{y}\,\frac{d\,y}{d\,x}-\frac{1}{x}\right).
                              
                           Beispiele: 1. Es ist die Form der C-Kurve (y = f(x) zu finden, die der
                              									genauen Astasie entspricht. Hier ist δ = 0 und daher
                              									auch δ' = 0, daher
                           \frac{d\,y}{d\,x}\,.\,\frac{1}{y-\frac{1}{x}}=0;
                              										\frac{d\,y}{y}=\frac{d\,x}{x}; \mbox{lg nat
                                 										}y=\mbox{lg nat }x+K
                           oder x = Kx.
                           Die gesuchte Kurve ist also eine Gerade durch den Anfangspunkt, wie sich das auch aus
                              									den Betrachtungen über den astatischen Punkt ergibt. Es sei bemerkt, daß auch für
                              									jeden astatischen Punkt einer beliebigen C-Kurve d'= 0 sein muß, positive δ' gehören zum stabilen, negative δ' zu einem
                              									labilen Teil der C-Kurven.
                           2. Die C-Kurven seien Gerade, die nicht durch den
                              									Anfangspunkt gehen: y = ax
                              									± b (a und b positive Zahlen!) Wie ist das statische Verhalten der
                              									betreffenden Regler?
                           Es ist
                           
                              2\,\delta'=\frac{a}{a\,x\,\pm\,b}-\frac{1}{x}=\frac{\mp\,b}{x\,(a\,x\,\pm\,b)}.
                              
                           Der Geraden I (y = ax + b) (Fig. 3) entspricht
                              									also ein negativer Gradient, der mit wachsendem x
                              									abnimmt, d.h. der Regler ist labil, nähert sich aber mit wachsendem Ausschlag der
                              									Astasie, weil δ' für x = ∞
                              									verschwindet und auch δ = 0 wird. Der Geraden II (y = ax – b) entspricht ein stabiler Regler, dessen
                              									Ungleichförmigkeitsgrad abnimmt (aber auch für unendlichen Ausschlag konstant, und
                              									zwar = 0) wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 53
                              Fig. 3.
                              
                           3. Es soll eine C-Kurve mit konstantem Stabilitätsgradienten gefunden werden.
                           \delta'=\alpha=\frac{1}{2}\,\left(\frac{1}{y}\,\frac{d\,y}{d\,x}-\frac{1}{x}\right);
                              										2\,a\,d\,x=\frac{d\,y}{y}-\frac{d\,x}{x}
                           
                              2\,a\,x+K=\mbox{log nat }y-\mbox{lg nat }x=\mbox{log nat
                                 										}\frac{y}{x}
                              
                           \frac{y}{x}=e^{2\,a\,x+K} oder mit
                              										e^K=A
                           y = Axe2ax.
                           Die C-Kurve ist also eine
                              									exponentielle, die im Anfangspunkt die Tangente y = Ax hat (Fig. 4).
                              									Betrachtet man ein beliebiges Stück dieser Kurve, etwa zwischen den Ausschlägen X1 und X2, (mit den Abszissen
                              										x1 und x2) so ist natürlich
                              									der gesamte Ungleichförmigkeitsgrad von der Differenz x2
                              									– x1 abhängig, und
                              									wächst mit ihr (wegen
                              										\delta=\int\limits_{x_1}^{x_2}\,\delta'\,d\,x=a\,(x_2-x_1);
                              									die Kurve ergibt aber in allen Teilen gleiche statische Eigenschaften des
                              									betreffenden Reglers. Es wäre aber zwecklos, wenn man etwa nach einem Reglergetriebe
                              									suchen wollte, welches derartige C-Kurven besitzt. Denn
                              									es ist, wie wir sogleich an dem Beispiel eines der einfachsten Reglersysteme
                              									erkennen werden, schon mit den vorhandenen Mitteln möglich, eine etwa gestellte
                              									Forderung nach konstantem δ' mit praktisch genügender
                              									Annäherung zu erfüllen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 53
                              Fig. 4.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 53
                              Fig. 5.
                              
                           4. Für den gewöhnlichen Porterschen Gewichtsregler mit
                              										rhombischer Aufhängung (Fig. 5) ergibt sich bekanntlich C = Cg + Cq (Bezeichnung nach
                              										Tolle)Cg: Anteil an der C-Kurve, herrührend von den Schwunggewichten. Cg: Anteil von der Muffenbelastung.
                              									= K tg α, wobei
                              										\mbox{sin}\,\alpha=\frac{x-a}{e} ist.
                           
                           Daher ist
                           
                              C=K\,\frac{x-a}{\sqrt{l^2-(x-a)^2}}=y
                              
                           Man findet
                           
                              \frac{d\,y}{d\,x}=\frac{K\,l^2}{(l^2-(x-a)^2)^{3/2}}\mbox{ u.
                                 										}2\,\delta'=\frac{(x-a)^3+a\,l^2}{x\,(x-a)\,(l^2-(x-a)^2)},
                              
                           wonach also δ' für x = 0, x = a und x = l + a unendlich groß wird
                              									und für unsere Betrachtungen den Sinn verliert; es ergibt sich aber in dem
                              									benutzbaren Teil der C-Kurve ein Bereich in dem δ' in der Nähe seines Maximums nicht sehr veränderlich
                              									ist. Die Fig. 5, welche für einen Porter-Regler mit a = 3
                              									cm, l = 36 cm gezeichnet wurde, zeigt, daß zwischen x1 = 13,5 cm und x2 = 25,5 cm δ' nur geringen Aenderungen unterworfen ist und im
                              									Mittel = 0,027 gesetzt werden kann. Dieser Bereich genügt aber vollkommen für den
                              									gesamten Reglerausschlag. Der Portersche Regler kann
                              									also der gegebenenfalls zu stellenden Forderung nach einem konstanten
                              									Stabilitätsgradienten ganz gut angepaßt werden. Bei dem Entwurf eines solchen Reglers wäre dann auch die δ'-Kurve zu berücksichtigen und der Ausschlag danach zu begrenzen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 54
                              Fig. 6.
                              
                           Ganz anders werden indessen die Verhältnisse für den Kley-Regler (mit gekreuzten Pendelarmen und Hängestangen), bei diesem ist
                              									– a statt + a zu setzen
                              									und wir erhalten
                           
                              2\,\delta'=\frac{(x+a)^3-a\,l^2}{x\,(x+a)\,(l^2-(x+a)^2)}.
                              
                           Fig. 6 zeigt, daß die δ'-Kurve im benutzbaren Bereich des Reglers ständig
                              									ansteigt, der Regler wird mit wachsendem Ausschlag immer stabiler. An der Stelle A1 hat er einen
                              									astatischen Punkt, dessen Abszisse x1 aus der Bedingung folgt δ'
                                 										= 0, also hier
                           (x_1+a)^3-a\,l^2=0;
                              										x_1=-a+\sqrt[3]{a\,l^2}.
                           Führt man den Winkel a durch
                              										\mbox{sin}\,\alpha=\frac{x+a}{l} ein, so ist der dem
                              									astatischen Punkt entsprechende Winkel gegeben durch
                           
                              \mbox{sin}\,\alpha_1=\frac{x_1+a}{l}=\frac{1}{l}\,\sqrt[3]{a\,l^2}=\sqrt[3]{\frac{a}{l}},
                              
                           eine bekannte Beziehung. Gewöhnlich wählt man x1 als unterste
                              									Reglerstellung. Der Hauptvorteil des Kley-Reglers liegt
                              									darum auch in dem kleineren Ungleichförmigkeitsgrade (Pseudoastasie) besonders bei
                              									den untersten Reglerstellungen, während die Gleichförmigkeit des
                              									Stabilitätsgradienten beim stärker statischen Porter-Regler größer ist.
                           In ähnlicher Weise könnten auch andere Systeme von Gewichts- und ebenso auch von
                              									Federreglern in bezug auf δ' untersucht werden. In
                              									solchen Fällen, bei denen die Gleichung der graphisch ermittelten C-Kurve nicht aufgestellt werden kann, oder der
                              									analytische Ausdruck δ' zu verwickelt und
                              									unübersichtlich wird, kann man sich eines zeichnerischen Verfahrens bedienen.
                              									Die Bestimmung von \frac{d\,y}{d\,x} geschieht dann wohl am
                              									genauesten mit Hilfe des Wagenerschen SpiegelderivatorsWagener, Physikal. Zeitschrift. 10. Jahrgang.
                                    											Seite 57..
                           Endlich erhalten wir durch Verwendung des Stabilitätsgradienten δ' eine schärfere mathematische Fassung für den
                              									Ungleichförmigkeitsgrad δ. Es ist nämlich, wie schon
                              									oben erwähnt, zwischen zwei Grenzen x1 und x2
                           
                              \delta_{1,2}=\int\limits_{x_1}^{x_2}\,\delta'\,d\,x=\frac{1}{2}\,\int\limits_1^2\,\left(\frac{d\,y}{y}-\frac{d\,x}{x}\right)=\frac{1}{2}\mbox{
                                 										log nat }\left(\frac{y_2\,x_1}{y_1\,x_2}\right).
                              
                           Setzen wir hierin statt y wieder
                              									die Zentrifugalkräfte G = C = Mω2x ein, so wird
                              									auch
                           
                              \delta_{1,2}=\frac{1}{2}\mbox{ log nat
                                 										}\frac{M\,{\omega_2}^2\,x_2\,x_1}{M\,{\omega_1}^2\,x_1\,x_2}=\mbox{ log nat
                                 										}\frac{\omega_2}{\omega_1}.
                              
                           Zu diesem Ausdruck wäre man auch direkt gekommen durch
                              									Betrachtung des Grenzwertes von δ für unendlich kleinen
                              									Zuwachs dx als
                              										d\,\delta=\frac{d\,\omega}{\omega}, womit dann
                              										\delta_{1,2}=\int\limits_1^2\,\frac{d\,\omega}{\omega}=\mbox{ log nat
                                 										}\frac{\omega_2}{\omega_1} wird.
                           Entwickelt man log nat \frac{\omega_2}{\omega_1} in eine Reihe, so
                              									hat man auch
                           
                              \delta_{1,2}=2\,\left[\frac{\frac{\omega_2}{\omega_1}-1}{\frac{\omega_2}{\omega_1}+1}+\frac{1}{3}\,\left(\frac{\frac{\omega_2}{\omega_1}-1}{\frac{\omega_2}{\omega_1}+1}\right)^3+---\right]
                              
                               
                              										=2\,\frac{\omega_2-\omega_1}{\omega_2+\omega_1}+\frac{2}{3}\,\left(\frac{\omega_2-\omega_1}{\omega_2+\omega_1}\right)^3+---.
                           Man sieht, daß die übliche Definition
                              										\delta=\frac{\omega_2-\omega_1}{\omega_m} des
                              									Ungleichförmigkeitsgrades nur das erste Glied berücksichtigt, wie das auch bei den
                              									geringen Werten von S vollauf gerechtfertigt ist.
                           Schließlich möge noch bemerkt werden, daß die aufgestellte Formel für δ' nur dort gilt, wo auch die Bildung des
                              									Ungleichförmigkeitsgrades nach Fig. 1 durch den
                              									Ausdruck \delta=\frac{\delta\,c}{c_m} erlaubt ist. Dies trifft,
                              									wie TolleTolle, Die Regelung der Kraftmaschinen, II.
                                    											Auflage. gezeigt hat, stets zu für Reglerschwungmassen, die aus
                              									Umdrehungskörpern bestehen, deren Achsen parallel zur Aufhängeachse der Pendelarme
                              									gerichtet sind, also insbesondere für die meist benutzten Schwungkugeln. Die
                              									Abteilung gilt aber nicht für die keulenförmigen Schwungmassen einzelner
                              									Flachregler, auch nicht für die unsymmetrischen Schwungmassen, die man gelegentlich
                              									bei Federreglern, z.B. beim Stumpfschen Leistungsregler findet, wenn auch dort die Beziehung
                              									für δ' immerhin noch sehr angenähert richtig
                              									bleibt.
                           
                        
                           
                              Zusammenfassung.
                              
                           Unter Zugrundelegung der Tolleschen Fliehkraft (C-) Kurven für die Zentrifugalregulatoren wird der
                              									Begriff des „Stabilitätsgradienten“ für die
                              									Aenderung des Ungleichförmigkeitsgrades entwickelt und durch eine Formel
                              									dargestellt. Die Anwendung wird an verschiedenen Beispielen gezeigt.