| Titel: | Neuere Patente aus dem Verbrennungs-Maschinenbau. | 
| Autor: | Rudolf Barkow | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 101 | 
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                        Neuere Patente aus dem
                           								Verbrennungs-Maschinenbau.
                        Vierteljahrsbericht für das dritte Vierteljahr
                           								1910.
                        Von Dipl.-Ing. Rudolf Barkow,
                           								Charlottenburg.
                        Neuere Patente aus dem Verbrennungs-Maschinenbau.
                        
                     
                        
                           Nach Ablauf der grundlegenden Patente auf die Verbrennungsmaschine von Diesel hat sich die Kraftmaschinen-Industrie in großem
                              									Umfange auf den Bau derartiger Maschinen geworfen, und demgemäß ist auch die
                              									Erfindungstätigkeit auf diesem Gebiete eine recht rege gewesen. Die Erteilung der
                              									Patente folgt natürlich den Anmeldungen langsam nach und so sind noch einige Patente
                              									zu behandeln, die schon vor einigen Jahren angemeldet und wahrscheinlich längst in
                              									die Fabrikation eingeführt oder schon wieder aus derselben verschwunden sind.
                              									Immerhin zeigen auch derartige Patente den Weg, auf dem die Erfindungstätigkeit, die
                              									doch zum großen Teil der Entwicklung des Baues der Maschinen folgt, gegangen
                              									ist.
                           Die Patentschrift Nr. 223984/46 a, Gruppe 2 behandelt
                              									eine Regelung der Brennstoffzufuhr bei Gleichdruckmaschinen. Die Brennstoffzufuhr
                              									soll bei diesen Maschinen proportional zur Kolbenbewegung geschehen und ihrer Größe
                              									nach abhängig von der Belastung der Maschine sein. Bei der im Patent angegebenen
                              									Anordnung werden diese beiden Erfordernisse dadurch erfüllt, daß der Kolben der
                              									Brennstoffpumpe proportional der Kolbenbewegung sich bewegt und so in seinen
                              									Abmessungen gehalten ist, daß er das größte überhaupt erforderlich werdende
                              									Brennstoffquantum fördert. Hinter die Brennstoffpumpe ist nun ein gesteuertes Ventil
                              									geschaltet, welches vom Regler der Maschine mittels der Steuerung des
                              									Einblaseventils so beeinflußt wird, daß die Brennstoffmenge der Belastung der
                              									Maschine entspricht. Es wird also erreicht, daß die Brennstoffeinspritzung
                              									proportional der Kolbenbewegung erfolgt und die Dauer derselben von der Stellung des
                              									Reglers abhängig ist. In dem in der Patentschrift wiedergegebenen
                              									Ausführungsbeispiel (siehe Fig. 1) ist angenommen,
                              									daß der Brennstoffbehälter stets unter dem Druck der Einblaseluft steht und daß
                              									diejenige Brennstoffmenge, welche von der Pumpe jeweilig über den der
                              									Maschinenbelastung entsprechenden Bedarf gefördert wird, in diesen Behälter
                              									zurückgeführt wird. Die Abhängigkeit der Einblasesteuerung von der Belastung soll
                              									dadurch erreicht werden, daß eine Nockenscheibe, die exzentrisch auf der
                              									Steuerwelle sitzt und durch Wälzhebel das Einblaseventil und durch einen
                              									Mitnehmer das Oelventil bewegt, vom Regler aus verdreht wird.Die Figur ist ein Auszug aus der sehr
                                    											undeutlichen Patentzeichnung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 101
                              Fig. 1.
                              A Steuerwelle; B Regler; C Mitte
                                 										Einlaßventil; D von der Brennstoffpumpe; E zum Einlaßventil; F Schubstange; G
                                 										zur Brennstoffpumpe.
                              
                           Es erscheint fraglich, ob mit der angegebenen Anordnung ein Verbrennungsprozeß
                              									erreicht werden kann, wie er für die praktische Ausführung erwünscht sein muß. Es
                              									ist bekannt, daß die Entzündung des Brennstoffes bei der Einspritzung eine gewisse
                              									Zeit gebraucht, und daß es weiter zweckmäßig ist, bei Gleichdruckmaschinen nicht
                              									durch Kompression allein den Höchstdruck zu erreichen, daß vielmehr eine
                              									Voreinströmung des Brennstoffes und eine wenn auch nur sehr kurz dauernde
                              									Verbrennung bei abnehmendem Volumen baulich und wirtschaftlich bessere Erfolge
                              									zeitigt als das im vorliegenden Patent angestrebte Verfahren. Ohne Hinzufügung
                              									weiterer Konstruktionsteile und ohne Abänderung des Arbeitsverfahrens wird daher das
                              									Patent praktisch nicht brauchbar sein.
                           Eine nicht sehr angenehme bauliche Einzelheit der Diesel-Maschine war von jeher die Pumpe für die Einblaseluft. Es ist daher das
                              									Bestreben der Konstrukteure gewesen, durch besondere Ausgestaltung der Steuerung
                              									oder des Arbeitsprozesses um die Schwierigkeit herumzukommen, die mit der Anordnung
                              									einer besonderen Einblaseluftpumpe verbunden sind. Dahin gehören die Bestrebungen,
                              									den Arbeitszylinder der Maschine für die Kompression der Einblaseluft mitzubenutzen
                              									(z.B. bei dem Motor von Trinkler) und die Versuche, das
                              									Einblasen des Brennstoffes überhaupt ohne besondere Einblaseluft zu bewerkstelligen,
                              									indem man in einem Hilfsraum einen geringen Teil des Brennstoffes entzündet und mit
                              									Hilfe der so erzeugten hochgespannten Verbrennungsgase den Brennstoff in den
                              									Arbeitszylinder einbläst. (Der Brons- Motor der
                              									Gasmotorenfabrik Deutz ist z.B. ein Produkt dieser
                              									Versuche.) Dieser letzteren Gruppe, die recht große Beachtung verdient, weil sie
                              									eine bedeutende Vereinfachung des Aufbaues der Gleichdruckmaschine zeigt, gehört das
                              									Patent Nr. 224428/46 a, Gruppe 2 an. Die grundsätzliche
                              									Anordnung des Zündraumes, in dem die für das Einblasen des Brennstoffes
                              									erforderliche hohe Spannung erzeugt werden soll, ist in Fig. 2 dargestellt. Durch das Brennstoffventil f wird in den Raum e und durch den engen
                              									Kanal d auch in den unteren Teil des Zündraumes a der von der Brennstoffpumpe zugemessene Brennstoff
                              									eingelagert. Das Ventil b ist dabei geschlossen.
                              									Während der Kompression der Arbeitsluft im Arbeitszylinder wird durch den Kanal c bis zum Ventil b der
                              									jeweilige Kompressionsdruck herrschen. Es tritt also, wenn b durch die äußere Steuerung geöffnet wird, hochgespannte und der
                              									erreichten Kompression entsprechend erhitzte Luft in den Raum a ein, in dem sie Brennstoff vorfindet, der bei
                              									entsprechender Gestaltung von a sich entzünden wird.
                              									Wird nun nach sehr kurzdauernder Eröffnung das Ventil b
                              									wieder geschlossen, so findet in a Verbrennung bei
                              									konstantem Volumen statt, und der Druck der Verbrennung steigt über denjenigen der
                              									Kompression an. Er ist also imstande, das in a und e eingelagerte Oel gegen den im Arbeitszylinder
                              									herrschenden Kompressionsdruck durch h und
                              									gegebenenfalls einen Zerstäuber hinauszutreiben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 102
                              Fig. 2.
                              
                           Es liegt auf der Hand, daß ein derartiges Arbeitsverfahren nur möglich ist, wenn die
                              									räumlichen Verhältnisse von a, e und den Kanälen sehr
                              									gut aufeinander abgestimmt sind, und keine Veränderungen der Widerstände in den
                              									Kanälen d und h infolge
                              									Verstopfungen usw. zu befürchten sind, die natürlich sofort den Prozeß stören müßte.
                              									Rohöle, die stets Verunreinigungen enthalten, würden für den Betrieb nach diesem
                              									Verfahren kaum in Frage kommen.
                           Das Patent Nr. 225044/46 c, Gruppe 7 verdankt seine
                              									Entstehung der Notwendigkeit, für liegende Maschinen des Diesel-Typs ein Einspritzventil zu schaffen, durch welches eine
                              									gleichmäßige Einspritzung des Brennstoffes in feinstverteilter Form sicher
                              									ermöglicht wird. Um dieses zu erreichen, muß der Brennstoff unmittelbar vor der
                              									Einführung in den Arbeitszylinder bezw. Zerstäuber möglichst ringförmig um die
                              									Einspritzventilspindel gelagert sein, damit nicht durch eine einseitige Richtung des
                              									Brennstoff- bezw. Staubstrahles aus Brennstoff und Einblaseluft Brennstoffteile an
                              									die Wände des Verbrennungsraumes geschleudert und so nur unvollkommen verbrannt
                              									werden. Die vorliegende Patentschrift erreicht diese ringförmige Verteilung des
                              									Brennstoffes um die Ventilspindel im wesentlichen durch Anordnung eines nahezu
                              									kapillaren Kanales k (s. Fig.
                                 										3), in dem der Brennstoff entgegen der Einwirkung der Schwerkraft einen
                              									vollen Ring bildet, und infolgedessen beim Einblasen den Zerstäuber l gleichmäßig verteilt passiert. Die Brennstoffzufuhr
                              									zu dem Kanal k erfolgt durch die Erweiterung h und das Röhrchen g in
                              									leicht verständlicher Weise. Die Einblaseluft tritt durch c in den Einlagerungsraum d und drückt den
                              									Brennstoff, den die Brennstoffpumpe durch f zuführt,
                              									mit großer Geschwindigkeit in den Zerstäuber und von da durch a in den Arbeitszylinder. Fig. 4 gibt eine Anordnung für zwei verschiedene Brennstoffe, die
                              									zusammen verbrannt werden sollen. Die in Fig. 3
                              									dargestellte Konstruktion ist hierbei zweimal hintereinandergeschaltet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 102
                              Fig. 3.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 102
                              Fig. 4.
                              
                           Eine Steuerung, die wohl hauptsächlich für Groß-Gaskraftmaschinen gedacht ist, wird
                              									in dem D. R. P. 223852/46 b, Gruppe 3 behandelt. Als
                              									Steuerorgane dienen ein Teil der Kolbenstange, der stark verdickt und als
                              									Kolbenschieber ausgebildet ist, und ein vor der Stopfbüchse des Arbeitskolbens
                              									sitzender Steuerzylinder. Diese Steuerorgane sollen die sonst bei Zweitaktmaschinen
                              									für den Spülluft- und Gemischeinlaß dienenden Ventile ersetzen. Es ist bekannt daß
                              									eine zentrale Spülung wirksamer ist, als eine solche durch seitwärts oder auf dem
                              									Zylinder sitzende Ventile und daß die Gemischverluste infolge der kürzeren Spülzeit
                              									geringer gehalten werden können. Bei der vorliegenden Anordnung ist nun außerdem der
                              									Abschluß des Spülluft- und Gemischeintrittes von der Kolbenbewegung dadurch
                              									unabhängig gemacht worden, daß die Steuerzylinder als gitterförmige, in ihren Lagern
                              									drehbare Büchsen ausgebildet sind und eine besondere Steuerung erhalten, die vom
                              									Regler oder sonstwie beeinflußt werden kann. Die Fig.
                                 										5, 6 und 7
                              									lassen den konstruktiven Zusammenhang gut erkennen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 102
                              Fig. 5.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 102
                              Fig. 6.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 102
                              Fig. 7.
                              
                           Die Notwendigkeit, für große Gaskraftmaschinen Regelungen anzuwenden, die genaueste
                              									Anpassung der Maschinenleistung an den Kraftbedarf mit dauernd guter Verbrennung
                              									verbinden, hat zu zahlreichen Steuerungsformen geführt, von denen eine im D. R. P. 224621/46 b, Gruppe 13 beschrieben ist.Es mag bemerkt werden, daß dieses Patent ein
                                    											Beispiel dafür bildet, daß die Bearbeitung der Anmeldungen im Kaiserlichen
                                    											Patentamt bald in andere Bahnen geleitet werden muß. Die Anmeldung ist
                                    											erfolgt am 20. April 1906, die Ausgabe der Patentschrift am 27. Juli 1910.
                                    											Es ist also ein Zeitraum von ganzen vier Jahren notwendig gewesen, um zu
                                    											einer endgültigen Erteilung des Patentes zu kommen. Wenn man
                                    											auch die etwa auf Wunsch des Anmelders erfolgte Hinausschiebung der
                                    											Auslegung der Anmeldung mit in Betracht zieht, so bleibt dennoch ein
                                    											reichlich drei Jahre umfassender Zwischenraum zwischen der Anmeldung und der
                                    											Beendigung der Prüfung. Die Steuerung, welche den Gegenstand des Patentes
                              									bildet, gestattet vereinigte Qualitäts- und Quantitätsänderung des Gemenges, und
                              									zwar so, daß bei abnehmender Belastung zunächst der Gasgehalt der Ladung verringert
                              									wird, aber die Gemischmenge unverändert bleibt, und dann die Gemischmenge unter
                              									Vergrößerung des Gasgehalts verringert wird. Es soll erreicht werden, daß die
                              									Zündfähigkeit des Gemenges bei jeder Höhe des Verdichtungsdruckes die gleiche
                              									bleibt. Das Prinzip einer derartigen Steuerung ist in den Fig. 8, 9 und 10 dargestellt. Die Patentschrift gibt noch eine ganze Reihe von anderen
                              									Ausführungsformen an, die alle auf derselben Grundlage beruhen, daß nämlich bei
                              									abnehmender Last der Regler zunächst das Gasventil schließt, dann bei einer
                              									bestimmten schlechtesten Gemischzusammensetzung mit der Luftventilstange gekuppelt
                              									wird und nun bei weiterer Abnahme der Belastung das Luft- und Gasventil weiter
                              									schließt, jedoch so. daß das letztere langsamer geschlossen wird, so daß der
                              									relative Gasgehalt der Ladung bei abnehmender Gemischmenge wieder zunimmt. Das
                              									Lufteinlaßventil a wird von dem Hebel c, das Gaseinlaßventil b
                              									von dem Hebel d bedient. Beide Hebel sind durch eine
                              									Traverse ik verbunden, deren Enden in Schleifen der
                              									beiden genannten Hebel geführt sind. Der Mittelpunkt der Traverse o stützt sich auf den Hebel p, der nur oberhalb einer bestimmten Lage frei beweglich ist. Unterhalb
                              									derselben wird er durch das Widerlager q gehalten, so
                              									daß also der Punkt o nicht tiefer gesenkt werden kann,
                              									als bis zu dieser Lage, die in Fig. 8 dargestellt
                              									ist. An der Traverse greift nun mit Hilfe des Hebels l
                              									der Regler an. Die Funktion der ganzen Anordnung ist aus den schematischen Fig. 9 und 10 leicht
                              									zu erkennen und bedarf keiner weiteren Erläuterung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 103
                              Fig. 8.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 103
                              Fig. 9.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 103
                              Fig. 10.
                              
                           Das D. R. P. 224926/46 b, Gruppe 3 ist deswegen
                              									erwähnenswert, weil es ein schon oft versuchtes, aber ebenso oft wieder verworfenes
                              									Steuerungsdetail für Gasmaschinen, den Drehschieber behandelt. Es mag auf das
                              									Hauptpatent D. R. P, 222425 verwiesen werden.
                           Bei den Flüssigkeitsmotoren, insbesondere denjenigen für Fahrzeuge, bildet der
                              									Vergaser immer noch eine pièce de résistance. Erwähnt sollen hier zwei
                              									Spritzvergaser aus den Patenterteilungen des letzten Vierteljahres werden.
                           Das D. R. P. 224363/46 c. Gruppe 13, beruht auf dem
                              									Erfahrungssatze, daß ein gleichmäßiges Gemisch bei einem Vergaser mit konstantem
                              									Querschnitt der Spritzdüse bei verschiedener Belastung dann erzielt wird, wenn man
                              									entsprechend der Belastung, d.h. der angesaugten Gemischmenge Unterdruck und
                              									Geschwindigkeit der an der Spritzdüse vorbeiströmenden Verbrennungsluft regelt.
                              									Weiterhin ist es von Vorteil, die Temperatur der Luft bezw. des Brenngemisches
                              									entsprechend der Belastung zu regeln. In dem Düsengehäuse H (s. Fig.
                                 										11–13), das
                              									an einer Seite zwei Lufteinströmöffnungen M und N besitzt, sind zwei Regelungskörper D und D1 um die Wellen E und
                              										E1 drehbar
                              									gelagert. Diese beiden Körper sind durch Zahnscheiben miteinander gekuppelt und nur
                              									gemeinsam durch einen Steuerhebel L beweglich. Die
                              									weitere Gestaltung der beiden Körper geht aus den Fig. 14a, b, c hervor. Man
                              									erkennt, daß bei einer Drehung der beiden Körper einmal die beiden Oeffnungen M und N in ganz bestimmten
                              									Verhältnissen zueinander geschlossen bezw. geöffnet werden, daß aber auch die
                              									Oeffnungen K und K1 (s. Fig. 13), die
                              									trapezförmig ausgebildet sind, ihre Größe nach bestimmten Gesetzen ändern. Die
                              									Kanäle G der Drehkörper D
                              									und D1 bilden dabei
                              									stets ganz bestimmt geformte düsenähnliche Führungen für die Luft, die durch M und N eintritt. Man kann
                              									nun den beiden Oeffnungen M und N des Gehäuses verschieden temperierte Luft zuführen und so unter
                              									bestimmten Verhältnissen genau regelbare Temperaturen der Vergasungsluft und damit
                              									in gewissem Umfange bei gleichbleibendem Ansaugedruck eine Regelung der in die
                              									Zylinder gelangenden Gemischmenge erreichen. Zugleich wird auch die Zusammensetzung
                              									des Gemisches innerhalb gewisser Grenzen trotz wechselnder Gemischmenge konstant
                              									bleiben, was natürlich für die Güte der Verbrennung förderlich ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 103
                              
                           Einen Spritzvergaser, der ebenfalls die Menge der zu vergasenden Flüssigkeit von der
                              									angesaugten Gemischmenge, und zwar selbsttätig abhängig machen soll, ist in dem D. R. P. 224361/46 c, Gruppe 13 behandelt. Die
                              									erstrebte Wirkung wird hier dadurch erreicht, daß der Luftraum des
                              									Schwimmerbehälters des Vergasers mit dem Saugrohr der Düse durch ein enges Rohr a, b (siehe Fig. 15)
                              									verbunden ist. Der jeweilige Unterdrück im Saugrohr erstreckt sich also in den
                              									Schwimmerbehälter hinein. Dieser hat nun eine Verbindung zur Atmosphäre c, d, e, f. die so eingerichtet ist, daß die
                              									einströmende Luft durch die Erzeugung von Wirbeln, welche zwischen den Düsen e und f entstehen, einen
                              									gewissen, mit der Höhe des Unterdruckes im Saugrohr wechselnden Widerstand findet.
                              									Daraus resultiert, daß bei kleiner Belastung der Maschine in dem Schwimmerbehälter
                              									fast atmosphärischer Druck herrschen wird, während bei großer Belastung der
                              									Unterdruck im Saugrohr fast in voller Höhe sich in den Schwimmerbehälter erstreckt.
                              									Es wird demgemäß das Gemisch bei kleiner Belastung reicher und bei großer Belastung ärmer
                              									werden, ohne daß irgend ein beweglicher Teil verstellt werden muß. Insbesondere wird
                              									das ein Vorzug sein vor den Vergasern, welche mittels Federn, die unter dem Einfluß
                              									des Unterdruckes im Saugrohr stehen, die Menge der in die Spritzdüse tretenden
                              									Flüssigkeit verändern. Die Düsen e und f können zweckmäßig durch einen kleinen Körper nach Art
                              									der Fig. 16 ersetzt werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 104
                              Fig. 15.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 104
                              Fig. 16.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 104
                              Fig. 17.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 104
                              Fig. 18.
                              
                           An konstruktiven Einzelheiten, die bekanntlich gerade im Gaskraftmaschinenbau mit
                              									seinen komplizierten Wärme-Uebertragungsverhältnissen eine große Rolle spielen, ist
                              									zunächst das D. R. P. Nr. 224360/46 c, Gruppe 4 zu
                              									erwähnen. Dasselbe behandelt (siehe Fig. 17 und 18) eine Verstärkung der Ansatzstelle des
                              									Ventilgehäuses an den Zylinder. Diese Stelle, welche stark durch die hohe
                              									Verbrennungstemperatur beansprucht ist, und außerdem infolge ihrer Lage nicht immer
                              									frei von Gußspannungen ist, wird in der vorliegenden Anordnung durch ein
                              									eingegossenes Rohr aus Schmiedeeisen verstärkt, das außerdem noch von dem Kühlwasser
                              									durchströmt wird.
                           Es ist anzunehmen, daß eine derartige Verstärkung den häufigen Rissen dieser
                              									schwachen Stelle am Gasmaschinenzylinder besser entgegenwirken wird, als die hier
                              									und da angewendeten vollen Eisenanker, die zu verstärkten Wärmestauungen an der
                              									gefährdeten Stelle Veranlassung geben können und so manchmal mehr schaden als
                              									nützen.
                           Aus dem Gebiete des Fahrzeugmotorenbaues ist eine Erfindung erwähnenswert, die zeigt,
                              									daß die Erfinder nicht nur auf ihren Geldbeutel, sondern auch auf das Wohl ihrer
                              									Mitmenschen bedacht sind. Das ist das D. R. P. Nr.
                                 										225766/46 c, Gruppe 32. Dasselbe behandelt eine Vorrichtung zur
                              									vollständigen Verbrennung der übelriechenden Auspuffgase der Automobil-Motoren. Die
                              									Erfindung will die noch unverbrannten Gase an einer ständig brennenden Zündflamme,
                              									die noch dazu durch einen Teil der Gase gespeist werden soll, entzünden und
                              									vollständig verbrennen. Es scheint mehr als fraglich, ob auf diesem Wege Erfolge
                              									erzielt werden können. Nicht eine Verbrennung nach dem Zylinder, sondern eine solche
                              									im Zylinder ist es, wonach verständige Konstrukteure von Fahrzeugmaschinen usw.
                              									streben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 104
                              Fig. 19.
                              
                           Ein etwas anderes, aber auf dem gleichen Gebiet liegendes Problem behandelt das D. R. P. 224219/46c, Gruppe 32. Es ist jedem, der
                              									einmal einen Maschinenraum betreten hat, in dem Verbrennungsmaschinen ohne
                              									vollständige Kapselung der Getriebeteile liefen, bekannt, daß nach einer gewissen
                              									Laufzeit der Maschine die Kolbenringe nicht mehr vollständig dicht halten, und daß
                              									dann ein Teil des unverbrannten Gemisches und der Verbrennungsgase in den
                              									Maschinenraum treten und hier die Luft verunreinigen. Eine derartige Verunreinigung
                              									kann bei alten, nicht gut instandgehaltenen Maschinen einen solchen Grad annehmen,
                              									daß der zuständige Gewerbeaufsichts-Beamte den Betrieb der Maschine verbietet. Das
                              									vorliegende Patent schließt nun den Zylinder der Maschine vorn durch einen Deckel
                              									ab, der nur einen Schlitz für die Pleuelstange frei läßt. Durch diesen Schlitz wird
                              									nun mit Hilfe eines kleinen Ventilators Luft in den Zylinderraum eingesaugt, die ein
                              									Austreten von Verbrennungsgasen usw. verhindert. Die Abführung der schlechten Gase
                              									und der Luft erfolgt durch einen Ringraum, der den Zylinderdeckel rings umgibt
                              									(siehe Fig. 19).
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)