| Titel: | Die Hebemaschinen auf der Weltausstellung in Brüssel 1910. | 
| Autor: | K. Drews | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 129 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Die Hebemaschinen auf der Weltausstellung in
                           								Brüssel 1910.
                        Von K. Drews, Oberlehrer an der Kgl.
                              									höheren Maschinenbauschule zu Posen.
                        (Fortsetzung von S. 83 d. Bd.)
                        Die Hebemaschinen auf der Weltausstellung in Brüssel
                           								1910.
                        
                     
                        
                           
                              
                              Elektrisch betriebener Wagenkipper im Hafen
                                 										Duisburg-Ruhrort.
                              
                           In der Halle für Ingenieurwesen, die mit ihren Modellen, Plänen, Zeichnungen,
                              									Denkschriften und dergl. aus allen Gebieten des Ingenieurwesens einen der
                              									anziehendsten Punkte der deutschen Abteilung bildete, war auch ein schönes Modell
                              									der neuen Wagenkipper im Hafen Duisburg-Ruhrort ausgestellt. Ich habe später
                              									Gelegenheit gehabt, diese interessante Anlage an Ort und Stelle im Betriebe zu
                              									besichtigen. Die Gutehoffnungshütte in Oberhausen, die
                              									vier von den sieben Kippern erbaut hat, war so liebenswürdig, mir zum Studium des
                              									Bauwerkes die Konstruktionszeichnungen zur Verfügung zu stellen. Nach diesen
                              									Zeichnungen sind die schematischen Darstellungen des Kippers (Fig. 39 und 40) hergestellt
                              									worden. Bezüglich der Begründung für die gewählte Bauart und der Zahlenangaben
                              									diente mir bei der folgenden Beschreibung eine Arbeit der Herren Oberbaurat Ottmann
                              									und Wasserbauinspektor Loebell in der Zeitschrift
                              									für Bauwesen 1910 als Unterlage.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 129
                              Fig. 38.Elektrisch betriebener Wagenkipper im neuen Hafen
                                 										Duisburg-Ruhrort.
                              
                           Der Hafen Duisburg-Ruhrort ist die Kohlenumschlagstelle für das
                              									rheinland-westfälische Kohlenrevier. Der stetig wachsende Verkehr hat dazu geführt,
                              									daß die alten Hafenanlagen in den Jahren 1903–1908 durch drei neue Becken vergrößert
                              									wurden; diese sind durch einen 2,5 km langen Kanal mit dem Rhein verbunden. Die
                              									Baukosten der neuen Anlagen betrugen 21 Millionen Mark. Gleichzeitig wurde in
                              									Meiderich-Süd ein neuer Hafenbahnhof angelegt, wo täglich 5000 Wagen abgefertigt
                              									werden können.
                           Im Jahre 1909 betrug der Kohlenumschlag im Duisburg-Ruhrorter Hafen 11,94 Millionen
                              									Tonnen.
                           Der in Brüssel ausgestellte Wagenkippertyp für die neuen Hafenanlagen ist das
                              									Resultat eingehender Studien und Versuche. Der Bau geschah nach folgendem
                              									Programm:
                           
                              1. Jeder neue Kipper soll lange und breite Wasserflächen sowie
                                 										eine so große Ausladung erhalten,
                                 										Textabbildung Bd. 326, S. 130Wasserseitiger Teil der Wagenkipper im Hafen
                                       												Duisburg-Ruhrort.Fig. 41. Lageplan der Drehscheiben zur
                                       												Kippbrücke.
                                 										daß die
                                 										breitesten Rheinschiffe, ohne wenden zu müssen, in ganzer Breite beladen werden
                                 										können.
                              2. Jeder Kipper soll eine reichlich bemessene Zahl von
                                 										Aufstellgleisen haben, um eine gewisse Unabhängigkeit des Kippbetriebes von dem
                                 										Wagenverschubdienst zu erlangen, und um eine Erleichterung des Mischgeschäftes
                                 										herbeizuführen.
                              3. Die Kipper sollen so weit in das Hafenbecken hineingebaut
                                 										werden, daß der Schiffsverkehr an den benachbarten Kohlenlagerplätzen den
                                 										Verkehr am Kipper nicht behindert.
                              4. Der Wasserpfeiler des Kippers soll so gestaltet werden, daß
                                 										die Schiffe in leichter und schneller Weise festgelegt, verholt und
                                 										ausgewechselt werden können.
                              5. Die Kohlen sollen beim Umschlag tunlichst schonend behandelt
                                 										werden. Es sollen möglichst wenig Kohlen vorbeifallen oder durch Verstauben
                                 										verloren gehen.
                              6. Jede Wagenladung soll gewogen werden.
                              7. Da die für jeden Kipper geforderten großen Flächen an
                                 										Schiffsplätzen und Aufstellgleisen die Anzahl der im Hafengelände aufstellbaren
                                 										Kipperanlagen beschränken, muß deren Leistungsfähigkeit nach Möglichkeit
                                 										gesteigert werden.
                              
                           Als Betriebskraft wurde Elektrizität gewählt. Den Strom liefert das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk A.-G. in
                              									Essen. Die Stromart ist Drehstrom von 5000 Volt Spannung, die durch Umformer an
                              									jeder Kipperanlage auf 220 Volt gebracht wird. Für die KW-Stunde zahlt die
                              									Hafenverwaltung 8 Pf.
                           Fig. 38 zeigt eine photographische Aufnahme, Fig. 39 und 40 eine schematische
                              									Darstellung des Kippers. Zu jeder Anlage gehören eine Kippvorrichtung, zwei
                              									Drehscheiben, die Zu- und Abführungsgleise und ein Dienstgebäude. Fig. 41 zeigt die Lage
                              									der Drehscheiben zum Kipper. Um den Punkten 1, 3 und 4 des Bauprogrammes zu genügen,
                              									ist zunächst, wie die Figuren zeigen, die Kipperbrücke weit in das Hafenbecken
                              									hineingebaut. Zwischen dem Wasserpfeiler für die Brücke und dem Ufer kann noch ein
                              									Schiff bei niedrigstem Wasserstande liegen; die Durchfahrt zwischen Pfeiler und Ufer
                              									ist 9,65 m breit.
                           Der Pfeiler selbst ist 2,7 m breit und 50 m lang. Diese große Länge ist deshalb
                              									gewählt worden, um den Schiffen bei Ost- und Westwinden, gegen die der Hafen keinen
                              									Schutz bietet, eine sichere Führung zu gewähren. Zum Verholen der Schiffe sind auf
                              									den Köpfen des Pfeilers zwei elektrische Spills angeordnet worden. Die Brücke ladet
                              									über den Wasserpfeiler so weit aus, daß die größten Rheinschiffe auch beim höchsten
                              									Wasserstande in ganzer Breite, ohne zu wenden, beladen werden können.
                           Um Punkt 4 des Bauprogrammes zu genügen, ist der Kipptrichter zu einem Zwischengefäß
                              									von 70 t Fassung ausgebildet worden. Sein Boden ist den Schwankungen des
                              									Wasserstandes entsprechend um 3 m in senkrechter Richtung verstellbar. Der ganze
                              									Trichter läßt sich mittels Laufrollen auf den Untergurten der Brücke verschieben, so
                              									daß er das Schiff in seiner Querrichtung vollständig bestreicht. Durch die
                              									Höheneinstellbarkeit des Trichters wird die Fallhöhe der Kohle auf ein Mindestmaß
                              									beschränkt, letztere also sehr geschont. Bei sehr hohem Wasserstande wird der
                              									Schüttrichter nach innen gezogen und der Wagen schüttet seinen Inhalt unmittelbar
                              									ins Schiff.
                           Der Betrieb an dem Kipper geht wie folgt vor sich: Der beladene Wagen läuft von einem
                              									der Aufstellgleise auf die Volldrehscheibe (Fig. 41). Auf der
                              									Drehscheibe wird der Wagen durch eine Gleisbremse, deren Beschreibung unten folgt,
                              									zum Stehen gebracht. Dann wird die Drehscheibe nach der Kippbrücke hin gedreht,
                              									und die Plattform, auf der der Wagen steht, am landseitigen Ende um so viel
                              									angehoben, daß er von selbst auf dem entstandenen Gefälle von der Drehscheibe bis
                              									zur Kippbühne läuft. Das Gleis auf der Brücke hat auch noch ein Gefälle, auf der
                              									Kippbühne selbst hat es jedoch wieder Steigung. Letztere im Verein mit einer
                              									Gleisbremse bringt den Wagen dann zum Stehen. Das Zurücklaufen hindern
                              									Rücklaufklötze β, die sich hinter die Räder der
                              									vorderen Achse legen. Gleichzeitig legen sich zwei stark abgefederte Fanghaken b um die Vorderachse. Nun ist alles zum Kippen
                              									bereit.
                           Der Kipper ist ein Schwerkraftkipper, d.h. die Kippbühne würde sich unter dem
                              									beladenen Wagen von selbst neigen und, nachdem dieser entleert ist, auch von selbst
                              									wieder aufrichten, indem im ersteren Falle der gemeinsame Schwerpunkt wasserseitig,
                              									im letzteren landseitig von der Kippachse liegt. Zur Sicherheit und zum flotteren
                              									Betriebe ist jedoch ein elektrisch betriebenes Kippwerk vorhanden. Eine Handbremse
                              									dient zum Festhalten der Bühne. Zum Zweck des Kippens lüftet der Maschinist die
                              									Bremse und erteilt dem Motor einen leichten Stromstoß. Der Kippwinkel beträgt 50°.
                              									Die Bewegung wird durch Federbuffer begrenzt. Während des Entleerens wird die Bühne
                              									mittels der Bremse festgehalten. Gleichzeitig bereitet der Maschinist alles zum
                              									Zurücklaufen vor, indem er mittels eines Gestänges die beiden Rücklaufklötze a wegzieht und die Weiche auf das Leergleis
                              									umstellt.
                           Nachdem die Kippbühne mit dem leeren Wagen gegebenenfalls unter Zuhilfenahme des
                              									Motors sich wieder aufgerichtet hat, läuft der Wagen auf dem Gefälle zur
                              									Leerdrehscheibe. Dort wird er durch eine Gleisbremse angehalten, gedreht und durch
                              									Anheben der Plattform zum Ablaufen in die mit Gefälle versehenen Leerwagengleise
                              									gebracht.
                           Das Gestänge der Rücklaufklötze ist mit dem der Weiche in Beziehung gebracht, so daß
                              									das Zurückziehen der Klötze die Weiche auf das Leergleis, ihre Bereitstellung
                              									letztere jedoch auf das Vollgleis einstellt.
                           Zur Sicherung der Volldrehscheibe ist 30 m vor dieser in den Aufstellgleisen für die
                              									beladenen Wagen eine Gleissperre angeordnet, und zwar so, daß das betr. Gleis erst
                              									dann freigegeben wird, wenn die Drehscheibe auf dieses richtig eingestellt ist. Auf
                              									den Drehscheiben befinden sich auch Wiegevorrichtungen.
                           Ueber die konstruktive Ausgestaltung der Anlage ist folgendes zu sagen:
                           Wegen der Durchfahrt für den Trichter sind die beiden Hauptträger der Brücke über dem
                              									Wasserpfeiler auf Kragarmen von Pendelfachwerken gelagert. Wie Fig. 38 erkennen läßt, trägt das eine von diesen
                              									Fachwerken das Maschinenhaus, von dem aus alle Bewegungen gesteuert werden. Die sehr
                              									kräftig ausgeführte Kippbühne dreht sich mit zwei Zapfen in Stehlagern, die auf den
                              									Brückenträgern ruhen. Die beiden Längsträger der Kippbühne sind vorn hochgezogen, um
                              									bei etwaigem Versagen der Fanghaken den Wagen aufzuhalten. In der Ebene der
                              									Drehachse bildet die Eisenkonstruktion der Bühne ein Portal, das ein Ueberschlagen
                              									des Wagens verhindern soll. Zwischen den beiden Bühnen sind die Gleisbremse, das
                              									Fanghakengeschirr und das Gestänge der Rücklaufklötze gelagert.
                           Die Konstruktion der Gleisbremse, die von der Firma E.
                                 										Willmann & Co. in Dortmund ausgeführt worden ist, läßt der Grundriß,
                              										Fig. 40,
                              									erkennen. Sie besteht aus zwei Bremsschienen c, die
                              									sich in Höhe der Fahrschienenköpfe in einem gewissen Abstand von diesen befinden. An
                              									diese Schienen greifen je zwei Federn an. Die Spurkränze des in die Bremse
                              									einlaufenden Wagens suchen die Bremsschienen gegen die Federn zurückzudrängen; die dadurch
                              									entstehende Spurkranzreibung vernichtet die lebendige Kraft des ankommenden Wagens
                              									so weit, daß er ohne heftigen Stoß in die Fanghaken einläuft, deren Geschirr
                              									ebenfalls stark abgefedert ist. Durch zwei zur Zeichenebene senkrechte Hebel, deren
                              									Angriffspunkte mit d bezeichnet sind und die vom
                              									Führerstand aus mittels eines Gestänges betätigt werden, kann die Bremswirkung in
                              									der aus Fig. 40
                              									leicht ersichtlichen Weise erhöht oder die Bremsschienen nach innen gezogen werden.
                              									Ein Rahmen aus ⊏-Eisen dient zur Führung der wagerecht
                              									bewegten Teile.
                           Das Kippwerk befindet sich im Maschinenhaus auf dem einen Pendelfachwerk. Es besteht
                              									aus dem Elektromotor e (42 PS), der mittels zweier
                              									Stirnradvorgelege die beiden mit den Triebstocksegmenten an der Kippbühne kämmenden
                              									Ritzel f antreibt. Auf der Vorgelegewelle sitzt eine
                              									kräftige Bandbremse zum Halten der Kippbühne; die Bremse wird mittels des Handrades
                              										g vom Führer betätigt, h ist der Steuerschalter zum Kippwerk. Auch die Steuerschalter für die
                              									anderen Triebwerke stehen in dem Führerhaus, und zwar ist der Schalter für die
                              									Schüttrinne mit i, für den Schieber mit k, für das Trichterfahrwerk mit l und für das Hubwerk des Innentrichters mit in bezeichnet. n ist eine in Oel laufende
                              									Rutschkupplung, die den Kippmotor vor Ueberlastung schützen soll.
                           Das Trichterfahrwerk befindet sich in einem Häuschen auf derselben Plattform, auf der
                              									das Maschinenhaus steht. Der Motor o (42 PS) treibt
                              									mittels Schneckengetriebe und Stirnvorgelege die beiden Ritzel p an, die mit den an den vorderen Radgestellen des
                              									äußeren Trichters angreifenden Zahnstangen kämmen. Der Trichter wiegt in gefülltem
                              									Zustande 120 t. Endschalter begrenzen die Fahrstrecke.
                           Die Triebwerke zum Heben des Trichters, zur Einstellung der Schüttrinne und zur
                              									Betätigung des Verschlußschiebers befinden sich in einem Anbau an der hinteren
                              									Trichterwand.
                           Der Hubmotor r (72 PS) treibt mittels Schnecken- und
                              									Stirnradübersetzung vier Seiltrommeln an, die am äußeren Trichter gelagert sind. Der
                              									innere Trichter hängt an 16 Seilen; die Seilführung ist aus Fig. 39 ersichtlich.
                              									Auch hier begrenzt ein Endschalter selbsttätig die Hubhöhe.
                           Der Motor s dient zur Bewegung des Verschlußschiebers.
                              									Er treibt mittels eines wagerechten Schneckengetriebes eine Teleskopwelle an. Das
                              									auf dieser sitzende Trieb t wiederum treibt das Zahnrad
                              										u und dieses ein gleichgroßes dahinterliegendes an.
                              									Beide Zahnräder besitzen Kurbelzapfen v, an denen die
                              									beiden Schieberstangen angreifen. Um größere Kohlenstücke beim Schließen des
                              									Schiebers zerschneiden zu können, besitzt sowohl der Schieber wie die innere Kante
                              									der Trichteröffnung Schneiden aus Werkzeugstahl. Der Motor leistet 12 PS, ebenso der
                              									Motor zur Bewegung der Schüttrinne. Dieser steht in Fig. 39 hinter jenem
                              									und treibt in gleicher Weise mittels Teleskopwelle und Kegelräder eine
                              									wagerecht Welle an, auf der zwei Trommeln w zum
                              									Aufwickeln der in Fig.
                                 										39 sichtbaren Seile sitzen.
                           Wie schon oben erwähnt, befinden sich sämtliche Steuerapparate im Führerhaus. Den
                              									drei Motoren am fahrbaren Trichter wird der Strom durch blanke Schleifleitungen am
                              									Untergurt der Brücke zugeführt.
                           Die Drehscheibe, deren Führerhäuser in Fig. 38 rechts
                              									sichtbar sind, haben einen Plattformdurchmesser von 7,7 m; der Durchmesser der
                              									Kreisschiene beträgt 7,26 m.
                           Der mittlere Teil der Plattform mit dem Schienenstrang kann um einen Zapfen eine
                              									Wippbewegung ausführen, um dem daraufstehenden Wagen zum Ablauf ein Gefälle zu
                              									geben. Der Hub am angehobenen Ende beträgt 320 mm. Das Anheben geschieht mittels
                              									zweier Kurbeln, auf deren Zapfen je eine Druckrolle sitzt. Der Wippmotor leistet 42
                              									PS.
                           Zum Drehen der Drehscheibe dient ein 24 PS-Motor, der mittels Schneckengetriebe ein
                              									Ritzel antreibt; dieses kämmt mit einem festen Triebstockkranz. Eine Fußtrittbremse
                              									auf der Motorwelle dient zum genauen Einstellen der Drehscheibe.
                           Zwischen den Schienen auf der Drehscheibe befindet sich ebenfalls eine Gleisbremse
                              									ähnlich der auf der Kippbühne. Die Steuerung sämtlicher Mechanismen geschieht von
                              									dem Führerhaus aus. Der Strom wird der Drehscheibe durch den Königszapfen zugeführt,
                              									auf dem ein Schleifringzylinder wie bei Drehkranen sitzt.
                           Zu jeder Kipperanlage gehört ein Dienstgebäude. Dieses enthält außer den
                              									Aufenthaltsräumen für die Arbeiter, den Kippmeister und den Vertreter der betr.
                              									Kohlenfirma noch eine Gerätekammer, einen Waschraum mit zwei Brausezellen und
                              									Aborte. Die vorhandene Dampfheizung liefert auch das Warmwasser für die
                              									Badeeinrichtung.
                           Die Baukosten einer vollständigen Kipperanlage betragen 391400 M.
                           Die Kipper werden nicht an die Interessenten vermietet, sondern von der
                              									Hafenverwaltung betrieben.
                           Die Durchschnittsleistung i. d. Stunde beträgt 30 Wagen; sie kann aber bis auf 45
                              									Wagen gesteigert werden. Die größte Monatsleistung betrug bisher 5354 Wagen zu je 15
                              									t, das sind 80310 t verladene Kohlen. Der Wert der jährlich über einen dieser Kipper
                              									gehenden Kohlenmengen beträgt ungefähr 7 Millionen Mark.
                           Von den sieben vorhandenen Kippern sind ausgeführt worden, vier von der Gutehoffnungshütte in Oberhausen, zwei von der Duisburger Maschinenbau-A.-G. vormals Bechern &
                                 										Keetman (jetzt Deutsche Maschinenfabrik
                                 									A.-G.), einer von derselben Firma zusammen mit der Aktiengesellschaft für Eisenindustrie und Brückenbau vormals Joh. Caspar
                                 										Harkort. Die Drehscheiben zu sämtlichen sieben Kippern sind von Bechern & Keetman
                              									gebaut worden.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)