| Titel: | Die elektromagnetische Separation von eisenhaltigem Schutt. | 
| Autor: | Hubert Hermanns | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 165 | 
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                        Die elektromagnetische Separation von
                           								eisenhaltigem Schutt.
                        Von Ingenieur Hubert Hermanns,
                           								Aachen.
                        (Schluß von S. 152 d. Bd.)
                        Die elektromagnetische Separation von eisenhaltigem
                           								Schutt.
                        
                     
                        
                           Bei der in Fig. 13 wiedergegebenen
                              									Separationsmethode der Ernst Heinrich Geist
                                 										Elektrizitäts-Aktiengesellschaft erfolgt die Zuführung des zu reinigenden
                              									Gutes mittels eines Transportbandes A, von dem aus
                              									dasselbe auf die schiefe Ebene B und von dieser langsam
                              									auf den Mantel der Magnetwalze gelangt. Der sich um die feststehende Magnetzone C drehende Mantel D zieht
                              									die in dem Material befindlichen Eisenteile an. Das unmagnetische Material
                              									fällt bei der Drehung des Mantels in den Auffangbehälter E. Die Eisenteile werden von dem Mantel mitgenommen und fallen nach
                              									Passieren der unten vorgesehenen Trennungswand bei F
                              									ab. Es liegt auf der Hand, daß die Trennungswand zwischen E und F, um eine Induktion derselben durch
                              									die Magnetzone zu verhindern, nicht aus Eisen bestehen darf. In der Regel wird
                              									dieselbe aus Messingblech oder aus starker, oben mit Messingblech
                              									verkleideter Holzkohle hergestellt. Die Neigung der schiefen Ebene B darf nicht zu steil gewählt werden, da sonst die
                              									Gefahr eintritt, daß Eisenstücke in schnellem Sturz über die Magnetwalze
                              									hinweggelangen und in den für das unmagnetische Material bestimmten Auffangbehälter
                              										E fallen, so daß die Separation eine unvollkommene
                              									sein würde. Aus demselben Grunde darf auch die Geschwindigkeit des Zuführungsbandes
                              										A ein gewisses Maß nicht überschreiten, um ein
                              									Abschleudern der einzelnen Materialbestandteile hintanzuhalten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 166
                              Fig. 13.
                              
                           Die in Fig. 14 gezeigte Ausführungsform derselben
                              									Firma weist ähnliche Verhältnisse auf wie die in Fig.
                                 										13 dargestellte. Die Materialzuführung vermittelt hier eine Schüttelrinne
                              										A, welche das Gut über die schiefe Ebene B zu dem sich um das Magnetsystem C drehenden Mantel D
                              									leitet. Bei E fällt das unmagnetische, bei F das magnetisch erregbare Material ab, während M den Feststellhebel für das Magnetsystem darstellt. Es
                              									braucht wohl nicht besonders noch darauf hingewiesen zu werden, daß die
                              									Magnetfeldlänge der Breite der Zuführungsvorrichtung zu entsprechen hat, um zu
                              									verhindern, daß Teile des Materialstromes seitlich an dem Magnetfeld vorbeifallen.
                              									Diese Länge des Magnetfeldes muß also mindestens so groß, möglichst aber größer sein
                              									wie die Breite des Transportbandes oder der Schüttelrinne. Zur Vermeidung von
                              									Staubentwicklung wird die Magnetwalze vollständig verschalt. Die in Tab. 3
                              									mitgeteilten Daten hinsichtlich dieser Magnetwalzen dürfte von allgemeinerem
                              									Interesse sein. Die Zahlen entnahm ich einer Zusammenstellung der Ernst Heinrich Geist
                                 									Elektrizitäts-Aktiengesellschaft.
                           Tabelle 3.
                           
                              
                                 Walzenmasse
                                 Kraftbedarf
                                 Stündliche Leistungbei 1
                                    											mmSchicht-dicke cbm
                                 
                              
                                 Mantel-längemm
                                 Mantel-durchm.mm
                                 Magnet-feldlängemm
                                 AntriebPS
                                 Erregung(abger.)Watt
                                 
                              
                                 135
                                 200
                                   60
                                 1/10
                                   90
                                 0,06
                                 
                              
                                 235
                                 200
                                 120
                                 ⅛
                                 120
                                 0,13
                                 
                              
                                 335
                                 200
                                 200
                                 ⅙
                                 170
                                 0,22
                                 
                              
                                 435
                                 200
                                 300
                                 ⅕
                                 210
                                 0,34
                                 
                              
                                 535
                                 200
                                 400
                                 ¼
                                 270
                                 0,45
                                 
                              
                                 635
                                 200
                                 500
                                 ¼
                                 320
                                 0,57
                                 
                              
                                 735
                                 200
                                 600
                                 ⅓
                                 370
                                 0,68
                                 
                              
                                 835
                                 200
                                 700
                                 ⅓
                                 410
                                 0,80
                                 
                              
                                 935
                                 200
                                 800
                                 ½
                                 450
                                 0,91
                                 
                              
                           Die angegebenen Werte beziehen sich auf eine Umdrehungszahl der Walze von 30 i. d.
                              									Min.
                           Die nachstehende Tab. 4 enthält die entsprechenden Angaben für größere
                              									Magnetwalzen, bei denen die Messingwalzen eine Stärke von 2 mm haben, während die in
                              									obiger Tabelle angegebenen Werte für Messingwalzen von 1 mm Stärke Geltung
                              									haben.
                           Tabelle 4.
                           
                              
                                 Walzenmasse
                                 Kraftbedarf
                                 Stündliche Leistungbei 1
                                    											mmSchicht-dicke cbm
                                 
                              
                                 Mantel-längemm
                                 Mantel-durchm.mm
                                 Magnet-feldlängemm
                                 AntriebPS
                                 Erregung(abger.)Watt
                                 
                              
                                   360
                                 300
                                   200
                                 ⅓
                                 250
                                 0,28
                                 
                              
                                   510
                                 300
                                   350
                                 ⅓
                                 360
                                 0,49
                                 
                              
                                   660
                                 200
                                   500
                                 ½
                                 450
                                 0,70
                                 
                              
                                   810
                                 300
                                   650
                                 ½
                                 560
                                 0,91
                                 
                              
                                   960
                                 300
                                   800
                                 ¾
                                 680
                                 1,12
                                 
                              
                                 1110
                                 300
                                   950
                                 ¾
                                 750
                                 1,32
                                 
                              
                                 1260
                                 300
                                 1100
                                 1
                                 840
                                 1,54
                                 
                              
                                 1410
                                 300
                                 1250
                                 1
                                 930
                                 1,74
                                 
                              
                           Bei den in Tab. 3 und 4 angegebenen Werten, letztere bezogen auf eine Umdrehungszahl
                              									von 25 i. d. Min., ist angenommen, daß die Schichtdicke auf der Magnettrommel 1 mm
                              									beträgt. Es handelt sich in diesem Falle um ganz fein gemahlenes Gut, das auch die
                              									Eisenbestandteile in feiner Verteilung enthält. Wo jedoch die Eisenstücke sowohl als
                              									auch das Aufbereitungsgut überhaupt von gröberer Beschaffenheit sind, kann die
                              									Schichtdicke auf der Walze entsprechend vergrößert werden, wodurch natürlich auch
                              									die Leistung des Apparates eine entsprechende Steigerung erfährt. Eine 10 mm
                              									betragende Schichtdicke würde eben das Zehnfache der in den Tabellen angegebenen
                              									Werte ergeben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 166
                              Fig. 14.
                              
                           Ist es erforderlich, daß einerseits die Reinigung des zu separierenden Gutes sehr
                              									weit getrieben wird oder andererseits das ausgelesene Eisen einen hohen
                              									Reinheitsgrad besitzt, also möglichst überhaupt nicht von fremden Bestandteilen
                              									durchsetzt ist, wie dies bei der neuerdings mehr und mehr in Aufnahme kommenden
                              									Spänebrikettierung notwendig ist, so ist eine doppelte Reinigung des
                              									Aufbereitungsgutes zu empfehlen. Fig. 15 gibt
                              									schematisch die Anordnung einer Reinigungsanlage mit doppelten Magnetwalzen wieder,
                              									wie sie von den Magnetwerken G. m. b. H. in Eisenach
                              									gebaut werden. Die Schüttelrinne A bringt das
                              									Separationsgut auf die obere Walze B auf, die eine
                              									teilweise Reinigung des Materials i vornimmt. Das noch mit unmagnetischen
                              									Einschlüssen versehene Eisen fällt auf die Schiefe Ebene C ab und gelangt von dieser auf die untere Magnetwalze D, welche eine vollkommene Scheidung von magnetischen und
                              									unmagnetischen Bestandteilen vornimmt. Das unmagnetische Produkt beider Magnetwalzen
                              									gelangt in einen gemeinsamen Auffangbehälter, während die Eisenteile ebenfalls von
                              									einem Behälter aufgenommen werden. In Fig. 16 ist
                              									ein derartiger, fertig zusammengebauter Separator der Magnetwerke G. m. b. H. abgebildet. Das Rahmengerüst dieses Separators,
                              									der nach den vorhergehenden Ausführungen keiner Erklärung mehr bedarf, ist aus
                              									Profilstäben gebildet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 167
                              Fig. 15.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 167
                              Fig. 16.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 167
                              Fig. 17.
                              
                           Was den Antrieb der Separatoren angeht, so erfolgt derselbe vielfach von einer
                              									vorhandenen Transmission aus durch Fest- und Losscheibe, was vielfach nicht nur die
                              									billigste, sondern auch die bequemste Antriebsform ist. Neuerdings kommt aber
                              									elektromotorischer Antrieb immer mehr in Aufnahme, der nicht nur deshalb
                              									empfehlenswert ist, weil ja doch elektrische Energie für die Erregung der Magnete
                              									vorhanden sein muß, sondern auch aus dem Grunde, weil der Aufbereitungsbetrieb
                              									unabhängiger wird, an der zweckmäßigsten Stelle aufgebaut werden kann und von den an
                              									einer von vielen Maschinen belasteten Transmission unvermeidlichen Störungen nicht
                              									berührt wird. Fig. 17 zeigt einen von den Magnet-Werken G. m. b. H., Eisenach, gebauten Separator
                              									mit elektrischem Antrieb, der weiterhin noch einige bemerkenswerte Eigenschaften
                              									aufweist und deshalb einer kurzen Betrachtung unterworfen sei.
                           Der Antriebsmotor ruht auf einem aus ∪-Eisen gebildeten Unterbau und überträgt durch
                              									ein Riemenvorgelege seine Kraft zunächst auf eine hintere Achse, welche die
                              									Schüttelrinne durch ein Kurbelgetriebe in Bewegung setzt, und von dieser auf die
                              									Achse der Magnettrommel. Der Anlasser für den Antriebsmotor ist seitlich an dem als
                              									Rahmen dienenden Holzgerüst angebracht. Bemerkenswert ist die Konstruktion der
                              									Schüttelrinne, welche nach oben hin durch ein Blech abgeschlossen ist, so daß die
                              									Staubentwicklung auf ein Mindestmaß beschränkt ist. Dieser Separator ist auch noch
                              									insofern interessant, als er fahrbar eingerichtet ist und so von der einen
                              									Arbeitsstelle zur anderen verfahren werden kann, was in solchen Fällen von großem
                              									Vorteil sein kann, wo die zur Separation bestimmten Materialien an verschiedenen
                              									Stellen entfallen, so daß der Transport derselben überflüssig ist. Fig. 18 veranschaulicht eine von der Badischen Maschinenfabrik in Durlach unter dem Namen
                              										„System Steinlein“ in den Handel gebrachten
                              									Separator, der in der Hauptsache zur Aufbereitung von Kupolofenschlacken dient,
                              									natürlich aber auch zu anderen ähnlichen Stoffen Verwendung finden kann. Außer mit
                              									der zur Ausscheidung des Eisens dienenden Magnetwalze ist dieser Apparat noch mit
                              									einem auf dem Prinzip der Kugelmühle beruhenden Zerkleinerungsvorrichtung
                              									ausgerüstet. Mittels dieses Apparates werden drei verschiedene Endprodukte erhalten,
                              									und zwar:
                           
                              1. Die größeren Eisenstücke über 5 mm aus der Hohlachse des
                                 										Separators;
                              2. die kleineren Eisenstücke unter 5 mm aus dem hinteren
                                 										Auslaufe des Magnetapparates;
                              3. das Schlackenmehl aus dem vorderen Auslauf des
                                 										Magnetapparates.
                              
                           Bei der Anlage von Aufbereitungseinrichtungen für eisenhaltigen Schutt in
                              									Hüttenwerken ist zunächst darauf hinzuweisen, daß sich die Separation unter
                              									wesentlich anderen Bedingungen und Umständen vollzieht, als dies etwa dort der Fall
                              									ist, wo es sich darum handelt, zu zerkleinerndes Material eisenfrei zu machen, das
                              									nur in geringerem Maße Eisenbestandteile enthält, um etwa die Mühle oder den
                              									sonstigen Zerkleinerungsapparat vor Beschädigungen zu bewahren. Es handelt
                              									sich vielmehr darum, ein Nebenprodukt zu erzielen, um die Gestehungskosten
                              									herunterzudrücken, indem man das Bestreben hat, die früher verloren gehenden
                              									Eisenbestandteile dem Schutt wieder zu entziehen und umzuschmelzen. Es braucht also
                              									einerseits die Reinigung des Materials nicht so weit getrieben zu werden wie bei
                              									Mahlgut, jedoch muß auf der anderen Seite mit sehr ausgedehnten Separationsmengen
                              									gerechnet werden, da die täglich in einem modernen Hüttenbetriebe entfallenden
                              									eisenhaltigen Schuttmengen groß zu sein pflegen. Im allgemeinen wird es sich
                              									empfehlen, eine zentrale Aufbereitungsanstalt anzulegen, den Schutt also an einer
                              									Stelle zusammenkommen zu lassen. Die Erfüllung dieser Bedingung ist nun in der Regel
                              									durchaus nicht mit Schwierigkeiten verknüpft, sofern auch bisher der zur Abfuhr
                              									gelangende Schutt an einer zentralen Stelle zusammengebracht wird, um dann der
                              									Schutthalde zugeführt zu werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 168
                              Fig. 18.
                              
                           Es entsteht jedoch die keineswegs untergeordnete Frage, ob es zweckmäßiger ist, die
                              									Aufbereitungseinrichtungen innerhalb der Werksanlagen aufzustellen oder ob dieselben
                              									an der Absturzstelle auf der Halde zur Aufstellung gelangen sollen. Für die erstere
                              									Lösung spricht der Umstand, daß sich sowohl der Strom für den Betrieb der Anlage
                              									billiger stellt, weil in der Regel nur kurze Leitungen erforderlich sind, vielfach
                              									auch der Antrieb an irgend eine vorhandene Maschine angeschlossen werden kann, als
                              									auch etwa nötig werdende Reparaturen schnell und billig sich ausführen lassen, da
                              									die Arbeitskräfte in genügender Anzahl vorhanden sind. Auf der anderen Seite ist
                              									jedoch auch zu berücksichtigen, daß für die Anlage ein größeres Gelände erforderlich
                              									ist, das sich bei den meist eng gebauten und die Bodenflächen bis aufs äußerste
                              									ausnutzenden Hüttenwerken nicht immer in dem wünschenswerten Umfange auftreiben
                              									läßt. In solchen Fällen verbietet sich natürlich von vornherein die Errichtung
                              									innerhalb der Werksanlagen; vielmehr ist hier die Schutthalde die gegebene Stelle.
                              									Es wird also in der Regel, abgesehen von persönlichen Ansichten des Betriebsleiters,
                              									von den vorhandenen örtlichen Verhältnissen abhängen, wo die Aufbereitungsanlage zur
                              									Aufstellung kommt.
                           Bei der in Fig. 19 wiedergegebenen, von der Maschinenbauanstalt Humboldt für ein lothringisches
                              									Hüttenwerk gebauten Separationsanlage wird Stahlwerksschutt aufgearbeitet. Die
                              									Zufuhr der vom Stahlwerk kommenden Schlacke erfolgt in Kippwagen auf einem
                              									ansteigenden Gleis. In seiner Verlängerung wird dieses Gleis auch zur Abfuhr der von
                              									dem unten erwähnten Grobseparator kommenden Schlackenstücke, deren Abmessungen sich
                              									zwischen 100 und 12 mm bewegen, benutzt. Diese in der Hauptsache aus Thomas-Schlacke bestehenden Stücke werden zur Thomas-Schlackenmahlanlage gebracht.
                           Das vom Stahlwerk unsortiert zugefahrene Rohmaterial wird über einen Rost von 7 m
                              									Länge gestürzt, der aus Gußeisen besteht und mit Rostöffnungen von 100 × 80 mm
                              									versehen ist. Die Hauptmenge dieser Schlacke fällt in einen großen Vorratsbehälter,
                              									in welchem sowohl das während der Nacht als auch das während des Sonntags
                              									entfallende Rohschlackenquantum untergebracht wird. Während eines zehnstündigen
                              									Tagesbetriebes wird dann die ganze Tagesmenge bewältigt. Die auf dem Roste
                              									liegenbleibenden groben Eisenschalen und Schlackenstücke werden nach ausreichender
                              									Anhäufung direkt in vorgeschobene Eisenbahnwagen verladen.
                           Die sich in dem bereits erwähnten Vorratsbehälter ansammelnde Rohschlacke wird von
                              									einem Becherwerk, das speziell zum Heben solcher Schlackenmengen konstruiert ist,
                              									auf ein hochliegendes Schüttelsieb gehoben. Die obere und untere Kette des
                              									Becherwerkes läuft zur Vermeidung von Kraft Verlusten über Führungsrollen, wodurch
                              									auch ein übermäßiger Verschleiß der Kettenglieder nach Möglichkeit vermieden wird,
                              									soweit dies in einem so staubigen Betriebe überhaupt erreichbar ist. Der untere
                              									starke Boden des Becherwerktroges ist beweglich ausgeführt, damit er bei
                              									außergewöhnlichem Widerstand nachgeben kann, um auf diese Weise Brüchen durch
                              									zwischengezwängte Schlackenstücke vorzubeugen. Um eine übermäßige Staubentwicklung
                              									in den Arbeitsräumen zu verhindern, ist das Becherwerk vollständig eingekleidet. Die
                              									Absturzhalle für die Rohschlacke besteht aus einer einfachen Ueberdachung, so daß
                              									auch der sich beim Leeren der Kippwagen bildende Staub raschen Abzug findet.
                           Das erwähnte Schüttelsieb besitzt Löcher von 12 mm, so daß nur das gröbere Material
                              									in einen Separator für grobes Korn gelangt. Das Eisen und die Schlacke fallen in
                              									zwei voneinander getrennte Verladetaschen, aus denen das Material durch aufziehbare
                              									Verschlußklappen in Muldenkippwagen abgezogen und so abgefahren wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 168
                              Fig. 19.
                              
                           Für die Verarbeitung des durch das Sieb gefallenen feinen Materials ist ein
                              									Feinkornseparator vorgesehen, welcher, wie bereits weiter oben ausgeführt, aus zwei
                              									voneinander getrennten Walzen besteht, von denen die obere als Magnetwalze
                              									ausgebildet ist, während die untere lediglich die Zufuhrwalze ist. Mit Hilfe dieses
                              									Separators wird auch das im feinsten Kalkstaub enthaltene Eisen herausgehoben. Für
                              									die hier entfallenden Eisen- und Schuttmengen sind zwei weitere Verladetaschen zur
                              									Aufstellung gelangt. Die gesamte Anordnung ist also so getroffen, daß das grobe und
                              									das feine Eisen getrennt verladen werden können. Natürlich können auch beide Sorten
                              									gemischt verladen werden. Die Abfuhr des Feinschuttes erfolgt in vorgefahrene
                              									Eisenbahnwagen, in welche das Eisen abgezogen wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 169
                              Fig. 20.
                              
                           Die Räume unter den Verladetaschen können als Aufenthaltsräume für die Mannschaften
                              									oder zum Abstellen von Gerätschaften und Werkzeugen oder als Reservelager benutzt
                              									werden. Natürlich müssen sie in diesem Falle mit einer geeigneten Decke, etwa aus
                              									Eisenbeton, versehen werden. Die Becherwerksgrube ist durch einen Einsteigeschacht
                              									bequem zugänglich. Der sich hier ablagernde Staub muß von Zeit zu Zeit mit der
                              									Schaufel in die Becher gegeben werden. Die Transmissionsanlage ist dadurch auf ein
                              									Mindestmaß beschränkt worden, daß der schnellaufende Schüttelsiebantrieb
                              									gleichzeitig als Zwischenvorgelege dient, auf welches der Motor seine Kraft
                              									überträgt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 169
                              Fig. 21.
                              
                           Fig. 20, 21 und 22 zeigen noch drei weitere von dieser Firma teils
                              									für Hüttenwerke, teils für Eisengießereien ausgeführte Schutt- und
                              									Schlackenseparationsanlagen, die im allgemeinen in der gleichen Weise arbeiten wie
                              									die in Fig. 19 veranschaulichte, so daß mir ein
                              									weiteres Eingehen darauf überflüssig erscheint.
                           Ist aber nun innerhalb der Werksanlagen kein Platz für die erforderlichen
                              									Einrichtungen zum Separieren des Schuttes, so ist naturgemäß die Gesamtdisposition
                              									dementsprechend eine andere. In den meisten Fällen erfolgt die Schuttabfuhr in
                              									den Hüttenwerken in der Weise, daß in großen Kasten oder Kippwagen der Schutt an
                              									einer bestimmten Stelle innerhalb des Werkes zusammengefahren wird, von wo aus
                              									derselbe dann mittels einer Seilbahn zur Schutthalde transportiert wird. Entweder
                              									stürzen diese Wagen nun das angefahrene Schuttgut in vorgesehene Tiefbunker, aus
                              									denen die Seilbahnwagen gefüllt werden, oder aber die Kasten sind lose auf fahrbare
                              									Untergestelle aufgesetzt, von denen sie abgehoben und in Seilbahnwagengehänge
                              									eingehakt werden. Die mit dem Schutt gefüllten Seilbahnwagen werden nun bis zur
                              									Endstation gefördert und dort abgestürzt. Hier ist dann zweckmäßig auch die
                              									Separationsanlage vorzusehen, die natürlich mit Behältern zur Aufnahme des zu
                              									separierenden Materials ausgerüstet sein muß. Aus diesen Behältern erfolgt nun die
                              									Beschickung der Separationsmaschinen ganz in der gleichen Weise, wie es oben
                              									geschildert wurde. Das sich ansammelnde metallische Eisen wird nun von Zeit zu Zeit
                              									in die leer zurückfahrenden Seilbahnwagen abgelassen, welche dasselbe in einen an
                              									geeigneter Stelle innerhalb der Werksanlagen vorgesehenen Bunker entleeren, aus dem
                              									das Eisen je nach Bedarf abgezogen werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 169
                              Fig. 22.
                              
                           Es ist natürlich bei dieser Art der Anordnung zu berücksichtigen, daß nicht aller zur
                              									Abfuhr gelangende Schutt überhaupt der Aufbereitung bedarf. Es ist also an der
                              									zentralen Seilbahnstation schon eine gewisse Klassierung der Wagen in solche mit
                              									Eisengehalt und solche ohne Eisengehalt vorzunehmen. Nur die ersteren geben ihren
                              									Inhalt an die erwähnten Bunker ab, während die übrigen weiterfahren und auf die
                              									Halde gekippt werden. Bei geeigneter Anordnung kann der entfallende Schuttrückstand
                              									mittels einer Rutsche direkt der Halde zugeführt werden, so daß sich ein Transport
                              									desselben vollkommen erübrigt.
                           Wo es sich darum handelt, etwa Thomas-Schlacken
                              									aufzubereiten, die in der Thomas-Phosphatmühle
                              									weiterverarbeitet werden sollen, kommt die letztere Anordnung der Separationsanlage
                              									auf der Schutthalde nicht in Betracht, da die entfallenden Schlacken sonst zweimal
                              									transportiert werden müßten, wodurch natürlich die Kosten eine unerwünschte Erhöhung
                              									erfahren, und auch sonst die Auseinanderhaltung von zur Weiterverarbeitung
                              									geeigneten Schlacken und wertlosem Schutt, der der Halde zugeführt wird, sich nur
                              									schwer durchführen läßt.