| Titel: | Untersuchungen an Lamellensenksperrbremsen. | 
| Autor: | A. Bergmann | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 312 | 
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                        Untersuchungen an
                           								Lamellensenksperrbremsen.
                        Von Dipl.-Ing. A. Bergmann.
                        (Fortsetzung von S. 298 d. Bd.)
                        Untersuchungen an Lamellensenksperrbremsen.
                        
                     
                        
                           
                              13. Bremsdruck, hervorgerufen
                                    											durch das Festhalten der Last beim Senken.
                              Beim Festhalten der Last nach vorhergehendem Senken ist das die Bremse
                                 										festziehende Drehmoment aus gegangen von der Last
                                 											\left(\mbox{Lastmoment }=\frac{L\,\eta\,x}{n}\right) und
                                 										den etwa auftretenden Massenkräften der Last und der mit ihr verbundenen
                                 										rotierenden Massen, deren Drehmoment an der Bremse mit Mi bezeichnet sei. Dem Festziehen der
                                 										Bremse widersetzen sich der Widerstand im Gewinde G = P
                                    											r tg (α + φ) und die Reibungsmomente an
                                 										den drei Flächenpaaren II, III, IV R2 + R3+ R4
                                 										= P μ. (ρ2
                                 										+ ρ3
                                 										+ p4) insgesamt
                                 										also ein Moment
                              G + R2 +R3 +
                                 											R4
                                 										= P [r tg (α + φ) + μ. (ρ2
                                 										+ ρ3
                                 										+ p4)].
                              Aus der Momentengleichung
                              
                                 \frac{L\,\eta\,x}{n}+M_i=G+R_2+R_3+R_4-P\,[r\,\mbox{tg}\,(\alpha+\varphi)+\mu\,(\rho_2+\rho_3+\rho_4)]
                                 
                              ergibt sich der Bremsdruck während des Festhaltens der
                                 										schwebenden Last nach vorhergehendem Senken zu
                              
                                 P=\frac{\frac{L\,\eta\,x}{n}+M_i}{r\,\mbox{tg}\,(\alpha+\varphi)+\mu\,(\rho_2+\rho_3+\rho_4)}=\frac{L\,\eta\,x}{n\,b_1}+\frac{M_i}{b_1},
                                 
                              Dieser Bremsdruck kann sich zwischen zwei festen Grenzen
                                 										bewegen, deren Bestimmung für den Konstrukteur genügt.
                              1. Die Last kommt so langsam zum Halten, daß Massenkräfte überhaupt nicht
                                 										auftreten; dann wird
                              Mi
                                 										= 0 und
                              P=\frac{L\,\eta\,x}{n\,b_1} . . . . . .
                                 										. . 18)
                              2. Der Motorantrieb kommt augenblicklich zum Stillstand; dann erreichen,
                                 										vorausgesetzt, daß vor dem Abstellen des Motors der Senkvorgang in normaler
                                 										Weise unter konstantem Druck verlief, die Massenkräfte ihren größten Wert. Nimmt
                                 										man fernerhin an, daß die einzelnen Windungen der Feder nicht zum Anliegen
                                 										kommen, so läßt sich zur Berechnung des Bremsdruckes Gleichung 14 benutzen,
                              P=\frac{L\,\eta\,x}{n\,b_1}+\frac{M_i}{b_1}=P_a+p\,.\,s=P_a+p\,.\,\left(\frac{\beta}{\delta}+\sqrt{\left(\frac{\beta}{\delta}\right)^2+\frac{C^2}{\delta}}\right);
                              β = – r e1 tg α + A • B – A •
                                    											b1
                                 										Pa
                                 										; δ = A • b1
                                 										 • p;
                              A=\frac{r\,\mbox{tg}\,\alpha\,g\,n^2}{L\,\eta\,x^2+J\,g\,n^2};
                                 											B=\frac{L\,\eta\,x}{n};
                              b1=r tg (α +
                                    											φ) + μ. (ρ2
                                 										+ ρ3
                                 										+ p4) .
                              Anfangsdruck Pa ist der mittlere Bremsdruck.
                              P_a=P_m=\frac{L\,\eta\,x}{n\,b_1}.
                              Die 5-Werte sind daher von der Stelle aus zu rechnen, für
                                 										die der Bremsdruck =\frac{L\,\eta\,x}{n\,b_1} wird Die
                                 										Anfangsgeschwindigkeit C (d. h- die seitliche
                                 										Verschiebungsgeschwindigkeit der Bremswelle) ist entsprechend der mittleren
                                 										Lastsenkgeschwindigkeit zu nehmen, nämlich
                              
                              
                                 
                                 C=V\,\frac{r\,\mbox{tg}\,\alpha\,.\,n}{x}.
                                 
                              Die Motorbeschleunigung wird e1 = 0. Man erhält dann
                              P=\frac{L\,\eta\,x}{n\,b_1}+p\,\left(\frac{A\,.\,B-A\,b_1\,.\,P_a}{A\,b_1\,p}-\sqrt{\left(\frac{A\,B-A\,b_1\,P_a}{A\,b_1\,p}\right)^2+\left(V\,\frac{r\,\mbox{tg}\,\alpha\,.\,n}{x}\right)^2\,\frac{L\,\eta\,x^2+J\,g\,n^2}{r\,\mbox{tg}\,\alpha\,g\,n^2\,b_1\,p}}\right),
                                  =\frac{L\,\eta\,x}{n\,b_1}-\frac{L\,\eta\,x}{n\,b_1\,p}-\frac{L\,\eta\,x\,b_1}{n\,b_1\,.\,b_1\,p}+\sqrt{\left(\frac{L\,\eta\,x}{n\,b_1\,p}-\frac{L\,\eta\,x\,b_1}{n\,b_1\,.\,b_1\,.\,p}\right)^2+\left(V\,\frac{r\,\mbox{tg}\,\alpha\,.\,n}{x}\right)^2\,\frac{(L\,\eta\,x^2+J\,g\,n^2)}{r\,\mbox{tg}\,\alpha\,g\,n^2\,b_1\,p}}\,p^2,
                                  =\frac{L\,\eta\,x}{n\,b_1}+V\,\frac{r\,\mbox{tg}\,\alpha}{x}\,\sqrt{\frac{L\,\eta\,x^2+J\,g\,n^2}{r\,\mbox{tg}\,\alpha\,g\,b_1}}\,p
                                 										. . . . . . . . 19)
                              Die Größe des Bremsdruckes hängt also ab von der Federstärke (Faktor p), der Größe der bewegten Massen (L und J) und der
                                 										Senkgeschwindigkeit (V). (Ueber den Einfluß dieser
                                 										Faktoren vergl. Kap. 7–10.)
                              Im praktischen Betrieb wird keine der beiden Grenzen vollkommen erreicht werden,
                                 										da die Bedingungen hierfür wohl nie ganz erfüllt sind.
                              
                           
                              
                                 Bedingungen für das Festhalten der Last beim
                                    											Senken.
                                 
                              Da die Bedingungen für das Festhalten der Last um so ungünstiger werden, je
                                 										geringer der Bremsdruck, so ist für den Bremsdruck während des Festhaltens der
                                 										Last Gleichung 18 zugrunde zu legen.
                              Die Last wird gehalten durch die Reibungsmomente
                              
                                 R_1+R_2+R_3+R_4=P\,.\,\mu\,(\rho_1+\rho_2+\rho_3+\rho_4)=\frac{L\,\eta\,x\,\mu\,(\rho_1+\rho_2+\rho_3+\rho_4)}{n\,[r\,\mbox{tg}\,(\alpha+\varphi)+\mu\,(\rho_2+\rho_3+\rho_4)]}.
                                 
                              Das Lastmoment an der Bremse ist
                                 											=\frac{L\,\eta\,x}{n}.
                              Also lautet die Bedingung für das Festhalten der Last
                              \frac{L\,\eta\,x}{n}\,\leq\,\frac{L\,\eta\,x\,.\,\mu\,(\rho_1+\rho_2+\rho_3+\rho_4)}{n\,[r\,\mbox{tg}\,(\alpha+\varphi)+\mu\,(\rho_2+\rho_3+\rho_4)]},
                              r\,\mbox{tg}\,(\alpha+\varphi)\,<\,\mu\,\rho_1 .
                                 										. . . . . . . . 20)
                              Das ist erheblich ungünstiger als die Bedingung für das
                                 										Festhalten der schwebenden Last nach vorhergehendem Anheben (vergl. Kap. 1).
                              Für die Versuchsbremse ergibt Gleichung 20
                              0,607 < 0,667.
                              so daß bei dem Versuchsapparat die Bedingungen für das
                                 										Festhalten der schwebenden Last unter allen Umständen erfüllt sind.
                              
                           
                        
                           D. Erweiterung der
                                 									Rechnung.
                           
                              14. Konstruktionen mit beliebiger
                                    											Sperrscheibenzahl.
                              Die sinngemäße Ausdehnung aller bisher aufgestellten Gleichungen auf andere
                                 										Konstruktionen mit mehr oder weniger Sperrscheiben und Lamellen ist ohne
                                 										weiteres statthaft, da die einzelnen Ausführungen der Weston-Senksperrbremse alle auf dem bei der Versuchsanordnung
                                 										angewandten Prinzip beruhen; man braucht nur entsprechend der Lamellen- und
                                 										Sperrscheibenzahl mehr oder weniger R bezw. ρ Glieder in die Gleichungen einzusetzen.
                              Fig. 3–4 zeigen
                                 										eine der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1901, S. 1084 entnommene
                                 										Konstruktion, deren Wirkungsweise die gleiche ist wie die der Konstruktion Fig. 1–2, nur
                                 										sind statt einer einzigen Sperrscheibe mehrere mit eingefügten Lamellen
                                 										angeordnet. Für diese Bremse seien die Bedingungen des Festhaltens der Last
                                 										nach vorhergehendem Senken aufgestellt. Dem Zurücksinken der Last widersetzen
                                 										sich 12 Reibungsmomente RI bis RXII an den Flächenpaaren 1–XII, dem Festziehen der Bremse 13 Momente R0 bis RXII an den
                                 										Flächenpaaren 0–XII
                                 										und das Moment G im Gewinde. Die Bedingung für das
                                 										Festhalten der Last lautet also
                              RI
                                 										+ RII + . . . + RXI + RXII > R0 + R1 + . . . + RXI + RXII + G,
                              0 > R0 + G,
                              d.h. die Last sinkt zurück, da sie beim Sinken weniger
                                 										Widerstand findet als beim Festziehen der Bremse.
                              Der gleiche Uebelstand findet sich bei der Konstruktion Fig. 5–6 (Zeitschrift des
                                 										Vereins deutscher Ingenieure 1901, S. 1085). Für das Festhalten der Last nach
                                 										dem Senken ergibt sich die Bedingung
                              RI
                                 										+ RII + . . . + RXXVI  > R0 + R1 + . . . + RXXVI + G,
                              0 > R0
                                 										+ G.
                              Im Betriebe stellt sich die Sachlage allerdings nicht ganz so unvorteilhaft, weil
                                 										die Reibung an Zahnrädern und Lagerzapfen oder besondere Einrichtungen, wie
                                 										elektrische Stoppbremsen, außer der Reibung an den Sperrscheiben auf ein
                                 										Festhalten der Last hinwirken.
                              Um auch den praktischen Beweis für die Unzweckmäßigkeit der Konstruktionen Fig. 3–4 und 5–6 zu erbringen,
                                 										wurde bei der Versuchsanordnung die Sperrscheibe S1 herausgenommen. Die Bedingung für
                                 										das Festhalten der Last war dann
                              
                                 R
                                 3
                                 + R
                                 4
                                 > R
                                 2
                                 + R
                                 3
                                 + R
                                 4
                                 + G,
                                 
                              
                                 0 > R
                                 2
                                 + G,
                                 
                              also genau wie bei den Konstruktionen Fig. 3–4 und 5–6. Die Versuche
                                 										ergaben, daß die Last nach dem Anheben, aber nicht beim Senken festgehalten
                                 										wurde.
                              Günstiger würden sich die Verhältnisse gestalten, wenn man zwischen die
                                 										Lamellenscheibe L und das Gehäuse G1 (Fig. 3–4) noch
                                 										eine Sperrscheibe einfügte, wie das bei der Versuchsbremse geschehen ist (oder
                                 										die Lamelle L wegließe). Die Bedingungsgleichung
                                 										lautet dann
                              R0
                                 										+ R1 + . . . + RXIII > R1 + . . . + RXIII + G,
                              
                                 R
                                 0  
                                 > G
                                 
                              Man hat also grundsätzlich immer eine Sperrscheibe mehr als Lamellenscheiben
                                 										anzuordnen, wobei die beiden Stirnflanschen (bei der Versuchsanordnung E1 und E2) weder als
                                 										Sperr- noch als Lamellenscheibe mitzuzählen sind.
                              
                           
                        
                           E. Versuche mit einer
                                 										Sperrscheibe.
                           
                              15. Vorversuche.
                              Für die Versuche mit einer Sperrscheibe wurden die Lamellenscheibe E3 und die
                                 										Sperrscheibe S2
                                 											(Fig. 8–10)
                                 										herausgenommen und der Raum zwischen der Lasttrommel und dem Stellring T mit Zwischenstücken ausgefüllt. Die Flächenpaare
                                 											III und IV und
                                 										alle damit zusammenhängenden Größen fielen also aus der Rechnung heraus. Da die
                                 										Versuche mit einer Sperrscheibe hauptsächlich dazu
                                 										dienen sollten, den Unterschied zwischen einer Konstruktion mit einer Sperrscheibe und einer solchen mit mehreren
                                 										zu untersuchen, mußten die übrigen Verhältnisse tunlichst ungeändert bleiben.
                                 										Der Ausfall der Momente R3 und R4
                                 										war daher durch eine entsprechende Vergrößerung des Momentes R2 zu ersetzen. Zu
                                 										diesem Zwecke wurde der innere Teil der Fläche II
                                 										der Sperrscheibe S1
                                 										weggedreht und dadurch der Hebelarm ρ2 des
                                 										Moments R2 länger
                                 										gemacht. Der neue Wert für R2 ist nur wenig kleiner als R2
                                 										+ R3 + R4. Der durch das
                                 										Herausnehmen der Lamellenscheibe E3 entstandene Ausfall
                              
                              Tabelle 7.
                              
                                 
                                    Feder
                                    Nr. 1
                                    Nr. 2
                                    Nr. 3
                                    
                                 
                                    Trägheitsmoment
                                    
                                       J
                                       1
                                       
                                    
                                       J
                                       2
                                       
                                    
                                       J
                                       3
                                       
                                    
                                       J
                                       4
                                       
                                    
                                       J
                                       1
                                       
                                    
                                       J
                                       2
                                       
                                    
                                       J
                                       3
                                       
                                    
                                       J
                                       4
                                       
                                    
                                       J
                                       1
                                       
                                    
                                       J
                                       2
                                       
                                    
                                       J
                                       3
                                       
                                    
                                       J
                                       4
                                       
                                    
                                 
                                    Bremsdruck in kg ermittelt.
                                    praktischRechnerisch
                                    41,040,9
                                    45,247,3
                                    52,351,7
                                    60,060,2
                                    41,142,7
                                    54,953,0
                                    60,459,7
                                    69,672,2
                                    44,045,2
                                    58,760,3
                                    66,969,6
                                    80,286,7
                                    
                                 
                                    Differenz in v. H. des rechnerischen
                                       												Wertes
                                    0,24
                                    – 4,4
                                    1,2
                                    – 0,33
                                    – 3,7
                                    3,6
                                    1,2
                                    – 3,6
                                    – 2,7
                                    – 2,6
                                    – 3,9
                                    – 7,6
                                    
                                 
                              an rotierender Masse war so gering, daß er vernachlässigt
                                 										werden konnte.
                              Nachdem sich sämtliche Reibungsmomente genügend konstant gezeigt hatten, wurde
                                 										ihre Größe bei nicht aufgelegtem Riemen bestimmt.
                                 										Für den Anpressungsdruck P = 1 kg ergab sich
                              R1
                                 										+ R2 = P • μ (ρ1 + ρ2) = 1 • μ
                                 											(ρ1 + ρ2) =
                                 										4,06 kgcm,
                              G + R2 = P [r tg (α + φ) + μ ρ2] = 1 • [r tg (α +
                                 										φ) + μ ρ2] = 4,03 kgcm,
                              G + R1 = P [r tg
                                 										(α + φ) + μ ρl] = 1 • [r tg (α + φ) + μ ρ1 = 0,87 kgcm;
                              R2
                                 										= P • μ ρ2 = 1 • μ • ρ2 = 3,61 kgem,
                              G = P • r tg (α + φ) = 1 • r tg (α + φ) = 0,42 kgcm,
                              R1= P • μ ρl = 1 • μ
                                 										• ρl = 0,45 kgcm.
                              Nimmt man an, daß ρ2 = dem
                                 										mittleren Halbmesser der ringförmigen Bremsfläche II war, so wurde (Durchmesser des Kreisringes außen – 17,0 cm: innen –
                                 										15,5 cm)
                              \rho_2=\frac{17+15,5}{4}=8,125 cm und
                              \mu=\frac{R_2}{1\,.\,\rho_2}=\frac{3,61}{8,125}=0,443
                                 										cm.
                              Es wurde dann von den grundlegenden Versuchen die in Kap. 9 angegebene
                                 										Versuchsserie über den Einfluß der rotierenden Massen wiederholt. Das Resultat
                                 										aus je 20 Versuchen zeigt Tab. 7 und Fig. 21
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 326, S. 314
                                 Fig. 21. Einfluß der rotierenden Massen.
                                 Trägheitsmoment der rotierenden
                                    											Massen in kg-Sek.2 cm. Praktische
                                    											Resultate.–––––––– Rechnerische Resultate.
                                 
                              Für die rechnerische Ermittlung folgte aus Gleichung 14 für
                              Feder Nr. 1:
                              
                                 P=19,3+\sqrt{371+0,221\,(L'\,\eta'\,x^2+J\,g\,n'^2)}
                                 
                              Feder Nr. 2:
                              
                                 P=19,3+\sqrt{371+0,413\,(L'\,\eta'\,x^2+J\,g\,n'^2)}
                                 
                              Feder Nr. 3:
                              
                                 P=19,3+\sqrt{371+0,71\,(L'\,\eta'\,x^2+J\,g\,n'^2)}.
                                 
                              Die errechneten Werte sind bei den praktisch ermittelten
                                 										angegeben.
                              Die nochmalige Feststellung der Momente R1, R2 und G ergab
                              R1 + R2 =
                                 										4,05 kgcm,
                              G + R2 = 4,02 „,
                              G + R1 = 0,87 „
                              R2
                                 										= 3,6 kgcm; G = 0,42 kgcm; R1 = 0,45 kgcm.
                              Die Momente sind also konstant geblieben.
                              
                           
                              16. Versuche bei betriebsmäßigem
                                    											Senken.
                              Diese Versuche wurden für die niedrigste Senkgeschwindigkeit von 76 Umdr h. der
                                 										Bremswelle i. d. Min. bei allen drei Federn vollkommen durchgeführt und dann
                                 										Versuche mit den beiden höchsten Geschwindigkeiten von 139 und 196 Umdr. der
                                 										Bremswelle i. d. Min. gemacht, bei denen die Bremse bei Verwendung von zwei
                                 										Sperrscheiben nicht mehr einwandfrei gearbeitet hatte (Fig. 18 Tab. 6 Diagr. Nr. 41–62). Beim Lastsenken mit 139 Umdr. der
                                 										Bremswelle i. d. Min. wurde das Flächenpaar II nach
                                 										kurzer Zeit angegriffen und mußte wiederholt neu eingeschliffen werden. Die
                                 										Versuche wurden daher bei den hohen Geschwindigkeiten auf die Federn Nr. 1 und 3
                                 										beschränkt und außerdem bei der höchsten Geschwindigkeit nur mit dem größten der
                                 										Trägheitsmomente J4
                                 										der rotierenden Massen gearbeitet.
                              Die Verschiedenheit in der mittleren Höhe des Bremsdruckes ist eine Folge der
                                 										wiederholten Nachbearbeitung des Flächenpaares II.
                              Irgendwelche grundsätzliche Unterschiede zeigten sich gegenüber den mit zwei
                                 										Sperrscheiben aufgenommenen Diagrammen nicht, im allgemeinen war der Verlauf des
                                 										Bremsdruckes bei einer Sperrscheibe günstiger; die
                                 										Druckschwankungen kamen trotz des raschen Einleitens der Senkbewegung durch
                                 										Riemen-Einrücken – nur bei den Diagrammen Nr. 61 und 62 wurde der Motor
                                 										angelassen – stets zur Ruhe und selbst bei der höchsten Senkgeschwindigkeit, der
                                 										stärksten Feder und dem größten Trägheitsmoment der Schwungmassen stellte sich
                                 										die Bremse schnell auf den mittleren Bremsdruck ein. Die Anordnung einer Sperrscheibe ergab also, wenn man von der bei
                                 										der Versuchsbremse durch die Verhältnisse bedingten raschen Abnutzung der
                                 										Reibflächen absieht, durchweg bessere Betriebsresultate. Dies hatte, wie aus den
                                 										Diagrammen hervorgeht, seinen Grund darin, daß bei einer Sperrscheibe die Last beim Lüften der Bremse pünktlicher
                                 										freigegeben wurde und daher, insbesondere beim Einleiten des Senkvorganges, der
                                 										vorauseilenden Motorbewegung besser nachkommen konnte, so daß der ungünstig
                                 										einwirkende direkte Motorantrieb ganz unterblieb oder doch nur vorübergehend bei
                                 										Beginn des Lastsenkens eintrat. So stellte sich die Bremse bei einer Sperrscheibe (196 Umdr. der Bremswelle i. d.
                                 										Min., Feder Nr. 3, Trägheitsmoment der rotierenden Massen J4, Diagr. Nr. 62)
                                 										verhältnismäßig rasch auf den mittleren. Bremsdruck ein, während bei zwei
                                 										Sperrscheiben und zum Teil günstigeren Verhältnissen (139 Umdr. der Bremswelle
                                 										i. d. Min., Feder Nr. 3, Trägheitsmoment J2, J3, J4, Diagr. Nr. 14–16) ein konstanter Zustand
                                 										überhaupt wicht eintrat.
                              
                           
                        
                           
                           F. Gesamtergebnisse und
                                 										konstruktive Gesichtspunkte.
                           
                              17. Grundlagen für Berechnung und
                                    											Konstruktion.
                              Unter der Voraussetzung, daß bei y Sperrscheiben
                                 										alle Bremsflächen denselben Reibungskoeffizienten μ und ihre Reibungsmomente
                                 										(mit Ausnahme des Momentes R1 an dem Flächenpaar I mit dem Hebelarm ρ1) denselben
                                 										Hebelarm ρ haben, gilt für die Weston-Senksperrbremse:
                              1. Als Kupplung beim Anheben der Last kann die Bremse nicht versagen.
                              2. Das Festhalten der schwebenden Last erfolgt stets, wenn die Anzahl y der Sperrscheiben um eins größer ist als die der
                                 										Lamellenscheiben (y – 1) [vergl. Kap. 14) und wenn
                                 										zugleich (vergl. Kap. 13)].
                              R tg (α + φ) < μ ρ1 . . . .
                                 										. . . 20)
                              3. Das Senken der Last wird durch Lüften der Bremse bewirkt, wenn (vergl. Kap.
                                 										2).
                              r tg (α + φ) < μ ρ (2 y –
                                 										1) – η2 [r tg (α + φ) + μ ρ1] . . . . . . 5a)
                              4. Die Senkbewegung geht unter regelmäßigen periodischen Schwankungen des
                                 										Bremsdruckes und der Lastgeschwindigkeit vor sich. Die Höhe der
                                 										Druckschwankungen hängt ab von der elastischen Abstützung der Bremse, der Größe
                                 										des Trägheitsmomentes der rotierenden Massen und der Energie, die den Massen
                                 										unmittelbar durch die Antriebskraft zugeführt wird. Der Einfluß dieser Faktoren
                                 										ergibt sich mit praktisch hinreichender Genauigkeit aus der Gleichung
                              Bremsdruck
                                 											P=\frac{L\,\eta\,x}{n\,[r\,\mbox{tg}\,(\alpha+\varphi)+\mu\,\rho\,(2\,y-1)]}+\sqrt{\left(\frac{L\,\eta\,x}{n\,[r\,\mbox{tg}\,(\alpha+\varphi)+\mu\,\rho\,(2\,y-1)]}\right)^2+\frac{C^2\,.\,p\,(L\,\eta\,x^2+J\,g\,n^2)}{r\,\mbox{tg}\,\alpha\,n^2\,g\,[r\,\mbox{tg}\,(\alpha+\varphi)+\mu\,\rho\,(2\,y-1)]}}
                              Der Einfluß der elastischen Abstützung ist enthalten in
                                 											p, derjenige der rotierenden Massen in J und der der zugeführten Energie in C.
                              Bei richtig gewählten Verhältnissen dämpfen sich diese Schwingungen allmählich,
                                 										und der Bremsdruck stellt sich auf den mittleren Wert
                              P_m=\frac{L\,\eta\,x}{n\,[r\,\mbox{tg}\,(\alpha+\varphi)+\mu\,.\,\rho\,(2\,y-1)]}
                                 										. . . . . . . 17b)
                              ein (vergl. Kap. 11).
                              5. Um das Einstellen der Bremse auf den mittleren Druck zu erzielen und zu
                                 										begünstigen, hat man die Massenkräfte der von der sinkenden Last zu bewegenden
                                 										Teile möglichst klein zu halten und vor allem jeder direkten Beteiligung des
                                 										Motors an dem Antrieb der von der Last zu bewegenden Massen vorzubeugen, weil
                                 										gerade dadurch die größten Störungen verursacht werden. Das Einstellen der
                                 										Bremse auf den mittleren Druck wird begünstigt, wenn
                              
                                 1. die Möglichkeit vorhanden ist, daß sich das Bremsmoment
                                    											allmählich ändert (elastisches Abstützen der Bremse),
                                 2. das Trägheitsmoment der Massen, die von der sinkenden
                                    											Last in Bewegung gesetzt werden müssen, klein gemacht,
                                 3. die Drehgeschwindigkeit der Bremswelle gering
                                    											gehalten,
                                 4. die Senkbewegung langsam eingeleitet und
                                 5. die Anzahl der Sperrscheiben möglichst beschränkt
                                    											wird.
                                 
                              Bei Entwurf einer Senksperrbremse hat man sich zunächst zu entscheiden, an
                                 										welcher Stelle im Hubwerk die Bremse ihren Platz finden soll. Je weiter entfernt
                                 										vom Motor man die Bremse einbaut, desto geringer wird ihre Drehgeschwindigkeit
                                 										und das Trägheitsmoment der von der Last bewegten Massen, so daß die Last,
                                 										insbesondere beim Einleiten des Senkvorganges, der vorauseilenden
                                 										Motorbewegung eher nachkommen kann und so der ungünstige direkte Motorantrieb
                                 										leichter vermieden wird. Zum Vergleich sei für beide Anordnungen der Bremse bei
                                 										dem genannten 25 t-Kran die Senkbeschleunigung der Last berechnet, unter der
                                 										Voraussetzung, daß die Lastgeschwindigkeit nur durch die Trägheit der von ihr zu
                                 										bewegenden Triebwerksteile verzögert werde. Es bezeichne
                                   L die Last,
                                   η den Wirkungsgrad des
                                 										Getriebes zwischen Last und Bremswelle,
                                   x den
                                 										Lasttrommelhalbmesser + ½ Seildicke,
                                   J das Trägheitsmoment
                                 										der Triebwerksteile bezogen auf die Bremswelle,
                              1 : n die Uebersetzung
                                 										zwischen Last und Bremswelle,
                                   ε die
                                 										Winkelbeschleunigung der Bremswelle,
                              a=\varepsilon\,\frac{x}{n} die
                                 										Lastbeschleunigung.
                              Für die Bremswelle gilt die Momentengleichung
                              
                                 \frac{L\,\eta\,x}{n}=\frac{L}{g}\,.\,\varepsilon\,.\,x\,.\,\eta\,\frac{x}{n}+J\,\varepsilon=\varepsilon\,\left(\frac{L\,\eta\,x^2}{g\,n^2}+J\right),
                                 
                              die Winkelbeschleunigung der Bremswelle wird
                              
                                 \varepsilon=\frac{L\,\eta\,x\,g\,n}{L\,\eta\,x^2+J\,g\,n^2},
                                 
                              die Lastbeschleunigung
                              
                                 a=\varepsilon\,\frac{x}{n}=g\,\left(\frac{L\,\eta\,x^2}{L\,\eta\,x^2+J\,g\,n^2}\right).
                                 
                              Bei Anordnung der Bremse auf der Motorwelle wird
                              L = 25000 kg; η = 0,65; x = 37,5 cm;
                                 											J= 36 kg-Sek.2 cm; 1: n = 1: 307; g = 981 cm/Sek.2
                              und Lastbeschleunigung
                              a = 6,7 cm/Sek.2,
                              bei Anordnung der Bremse auf der Welle des I. Vorgeleges
                              L = 25000 kg; η = 0,72; x = 37,5 cm;
                                 											J = 89,0 kg-Sek.2 cm; 1:n = 1: 61,4; g = 981 cm/Sek.2
                              und Beschleunigung
                              a = 70 cm/Sek.2.
                              Dabei macht es für die Dimensionen und die Herstellungskosten der Bremse wenig
                                 										aus, ob die Bremse auf der Motorwelle oder der Welle des I. Vorgeleges
                                 										angeordnet wird; denn die erforderliche Bremsleistung ist an beiden Wellen die
                                 										gleiche.
                              Die Bremsarbeit setzt sich aber zum größten Teil in Wärme um. Für die
                                 										Dimensionierung der Bremse ist daher nicht der Flächendruck allein, sondern das
                                 										Produkt aus Flächendruck und Geschwindigkeit maßgebend. Im allgemeinen dürfte es
                                 										also vorzuziehen sein, die Bremse nicht unmittelbar auf die Motorwelle zu
                                 										setzen.
                              Als Material für Sperr- und Lamellenscheiben empfiehlt sich Stahl auf Bronze,
                                 										Messing oder Kupfer, letzteres (nach A. Ernst)
                                 										dann, wenn man auf Schmierung der Reibflächen ganz verzichten will, wie es
                                 										zuweilen bei Handantrieb und kleinen Ausführungen geschieht. Für die beiden
                                 										Stirnstücke der Bremse, deren Ausführung in Stahl, Bronze, Messing oder Kupfer
                                 										zu kostspielig würde, kann man Gußeisen nehmen und die Reibflächen mit einer
                                 										dünnen Scheibe des in Betracht kommenden Materials armieren.
                              Das Schmieren der Reibflächen hat zwar eine Verminderung der Reibung zur Folge,
                                 										aber den Vorteil sanfter Bremswirkung und größerer Lebensdauer der Bremse.
                                 										Hierbei ist allerdings zu beachten, daß bei guter Schmierung und sehr
                                 										niedrigen Flächendrucken der Reibungskoeffizient annähernd umgekehrt
                                 										proportional zum Flächendruck ist, also bei gleichem Druck mit der Größe der
                                 										Reibfläche wächst (vergl. Engineer 1884, Bd. 58, S. 57 und folg.). Dieser Fall
                                 										lag bei der Versuchsbremse vor, die deshalb ohne Schmierung arbeitete. Während
                                 										man früher meist mäßige Fettschmierung anwandte, läßt man neuerdings die
                                 										Bremsscheiben in ein Oelbad eintauchen. Nach Kammerer kann dann der Reibungskoeffizient bei Metallreibflächen im
                                 										Mittel μ = 0,1, das Produkt aus zulässigem Flächendruck f und Gleitgeschwindigkeit c f • c bis zu
                                 										30 kg/qcm-m/Sek. gesetzt werden. Diese Werle enthalten eine genügende Sicherheit
                                 										gegen übermäßiges Erwärmen der Bremse.
                              Bezüglich der Anzahl der Sperrscheiben soll man grundsätzlich eine Sperrscheibe
                                 										mehr anordnen als Lamellenscheiben, wobei die beiden Stirnflanschen der Bremse
                                 										weder als Sperr- noch als Lamellenscheibe mitzuzählen sind. Mit einer einzigen
                                 										Sperrscheibe wird man in der Regel nur bei kleineren, von Hand betriebenen
                                 										Hebezeugen auskommen. Bei größeren Ausführungen und motorischem Antrieb muß man
                                 										mehrere Sperrscheiben anordnen; man erhält sonst zu große Abmessungen für die
                                 										Reibflächen. Mit der Größe der Reibflächen wächst aber die Schwierigkeit, den
                                 										Druck gleichmäßig über die ganze Fläche zu verteilen und die
                                 										Gleitgeschwindigkeit innerhalb der zulässigen Grenzen zu halten. Andererseits
                                 										vergrößert selbst eine große Sperrscheibenzahl die achsiale Ausdehnung der
                                 										Bremse nicht bedeutend, da die einzelnen Scheiben nur eine geringe Dicke zu
                                 										erhalten brauchen. Im Interesse einer gleichmäßigen Druckverteilung wird man
                                 										auch den kreisförmigen Bremsflächen keine große Breite geben.
                              Als Material für die Gewindeteile nimmt man am besten Stahl auf Bronze. Die
                                 										Schmierung muß mit Rücksicht auf zuverlässiges Arbeiten der Bremse und wegen des
                                 										Verschleißes stets reichlich sein. Hierzu verwendet man meist Fett, das durch
                                 										eine Bohrung der Welle zentral zugeführt wird. Zweckmäßig schützt man das
                                 										Gewinde gegen das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit. Der
                                 										Reibungskoeffizient tg φ wird dann selbst bei nicht
                                 										ganz sorgfältiger Wartung keinen großen Schwankungen unterliegen, da sich das
                                 										Fett in den Gewindegängen lange hält. Im Mittel kann man bei guter
                                 										Fettschmierung setzen tg φ = 0,1 und φ = 5° 50'. Für die Flächenpressung lassen sich die
                                 										für Bewegungsschrauben gültigen Werte anwenden. Für Stahl auf Bronze kann man
                                 										also nach von Back bei guter Schmierung mit dem
                                 										Flächendruck bis zu 100 kg/qcm gehen. Das Gewinde erhält quadratischen,
                                 										rechteckigen oder trapezförmigen Querschnitt und wird bei kleinen Ausführungen
                                 										in die Bremswelle, das Muttergewinde in das auf der Bremswelle sitzende
                                 										Lastritzel eingeschnitten. Den Kerndurchmesser der Schraube nimmt man dann
                                 										gewöhnlich ebenso stark wie den der Bremswelle. Bei größeren Konstruktionen
                                 										setzt man auch wohl das Schraubengewinde als besonderen Teil auf die Bremswelle
                                 										auf.
                              Ein elastisches Abstützen der Bremse hat den Vorteil sanfter Bremswirkung, da es
                                 										ein allmähliches Abstufen des Bremsmomentes ermöglicht. Außerdem begünstigt es
                                 										das Einstellen der Bremse auf den mittleren Bremsdruck beim Lastsenken. Die
                                 										elastische Abstützung erreicht man am besten durch Einschalten einer Feder. Die
                                 										Feder ist so stark zu wählen, daß sie bei Vollast etwa das Doppelte des
                                 										mittleren Druckes beim Lastsenken aufnehmen kann. Sie wirkt zwar um so
                                 										günstiger, je größer ihr Hub f. d. Belastungseinheit ist, jedoch darf ihr
                                 										Gesamthub nur so groß bemessen werden, daß das exakte Anhalten der Last dadurch
                                 										nicht zu sehr beeinflußt wird. Der Federhub darf also um so größer sein, je
                                 										näher die Bremse am Motor liegt. Ein allzu starkes Zusammendrücken der Feder,
                                 										wie es für die angegebene Federstärke beim Anheben der Vollast meist eintreten
                                 										wird, läßt sich durch einen Anschlag verhindern. Die Verwendung von
                                 										Lederscheiben zur elastischen Abstützung der Bremse ist nicht zu empfehlen, da
                                 										Leder für diesen Zweck nicht hinreichend nachgiebig ist und seine Elastizität
                                 										auch auf die Dauer ganz verliert.
                              Der Konstruktionsteil, der erforderlichenfalles beim Lastsenken die Kupplung
                                 										zwischen Motor und Last vermitteln soll und zugleich das Lüftspiel begrenzt, ist
                                 										bei der Versuchsanordnung als Stellring ausgeführt worden. Für den praktischen
                                 										Betrieb indessen ist diese Konstruktion unzweckmäßig, weil sich das Lastritzel
                                 										auf der Bremswelle, besonders wenn die Bremsschraube geringe Steigung hat,
                                 										leicht an dem Stellring festklemmt und so die Bremse außer Tätigkeit setzt. Das
                                 										Festklemmen läßt sich mit Sicherheit dadurch vermeiden, daß man die Kupplung
                                 										nach Art einer Klauenkupplung mit tangentialen Anschlägen ausführt (vergl. die
                                 										Konstruktion Fig. 3–4 und 5–6).
                              Die Sperrwerkseinrichtung der Bremse muß selbstverständlich geräuschlos sein. Die
                                 										Sperrzahnteilung macht man klein, damit die Last möglichst in jeder Stellung
                                 										gehalten werden kann. Praktische Erfahrungen haben ergeben, daß eine einzige
                                 										Sperrklinke nicht hinreichend betriebssicher ist; man hat daher mindestens zwei
                                 										Klinken mit versetzter Teilung anzuordnen, was außerdem den Vorteil hat, daß die
                                 										Sperrzahnteilung entsprechend größer sein darf. Statt Sperrverzahnung und Klinke
                                 										wendet man auch wohl Differentialbandbremsen an.
                              Der Gang der Berechnung einer Senksperrbremse ist etwa folgender: Man bestimmt
                                 										zunächst Größe und Anzahl der Bremsflächen. Diese werden beim Lastsenken, bei
                                 										dem sie ständig aufeinander reiben, am ungünstigsten beansprucht und müssen
                                 										daher nach ihrer Beanspruchung beim Lastsenken berechnet werden. Hierzu benutzt
                                 										man Gleichung 17b,
                              
                                 P_m=\frac{L\,\eta\,x}{n\,[r\,\mbox{tg}\,(\alpha+\varphi)+\mu\,\rho\,(2\,y-1)]}.
                                 
                              Nach der Lage der Bremse im Hubwerk und der Maximallast
                                 										ergibt sich das an der Bremse angreifende Lastmoment
                                 											=\frac{L\,\eta\,x}{n}. Dann macht man Annahmen über die
                                 										Durchmesser der Reibflächen. Mit dem äußeren Durchmesser ε1 wird man, um eine gleichmäßige
                                 										Druckverteilung zu erhalten, nicht über 25–30 cm hinausgehen; der innere
                                 										Durchmesser ε2 ist
                                 										durch die Dicke der Bremswelle begrenzt. Aus den Annahmen über ε1 und ε2 ergibt sich der
                                 										mittlere Hebelarm der Reibung an den Bremsflächen
                                 											\rho=\frac{\varepsilon_1+\varepsilon_2}{4}. Aus der
                                 										Oberfläche der Reibflächen
                                 											=({\varepsilon_1}^2-{\varepsilon_2}^2)\,\frac{\pi}{4} und
                                 										dem zulässigen Flächendruck erhält man den höchst zulässigen Bremsdruck beim
                                 										Lastsenken = Pm.
                                 										Der Flächendruck p und der Reibungskoeffizient μ richten sich nach dem Material, der Schmierung
                                 										und der Gleitgeschwindigkeit c der Reibflächen (für
                                 										Metall auf Metall in Oelbad: f • c < 30 kg/qcm /Sek.; μ = 0,1). Die Größe von
                                 										r tg(α + φ) kann man in erster Annäherung = 0 setzen, da sie im Verhältnis zu μ
                                 										ρ (2 y – 1) klein ist. Durch Einsetzen der Werte in Gleichung 17b findet man
                                 										dann die Anzahl der Sperrscheiben.
                              Die Gewindesteigung ergibt sich aus den beiden Gleichungen
                              R tg (α + φ) < μ ρ1. . . .
                                 										. . . . 20)
                              (Bedingung für das Festhalten der schwebenden Last)
                                 										und
                              
                              r tg (α – φ) < μ ρ (2 y – 1) – η2 [r tg (α + φ) μ ρ1] 5a)
                              (Bedingung für die Wirkungsweise als Senksperrbremse;
                              Der Halbmesser r der Schraube ist durch die Dicke
                                 										der Bremswelle gegeben. Die Bremswelle wird als gewöhnliche Vorgelegewelle auf
                                 										Verdrehung und Biegung berechnet, wobei man der Formänderungen wegen eine
                                 										geringe Materialbeanspruchung zugrunde legt. Der Wert von ρ1 richtet sich nach den Abmessungen des
                                 										Flächenpaares I. Seine Reibfläche wird, da sie
                                 										derselben Beanspruchung unterliegt, in der gleichen Weise berechnet wie die
                                 										übrigen Bremsflächen und erhält bei Anordnung mehrerer Sperrscheiben in der
                                 										Regel auch die gleiche Größe. Für den Gewindereibungskoeffizienten nimmt man zur
                                 										Sicherheit einen höheren Wert (tg φ = 0,13) und
                                 										berechnet dann aus Gleichung 20 den Steigungswinkel a. Erfüllen die so erhaltenen Größen die Gleichung 5a nicht, so
                                 										ist die Rechnung mit einem entsprechend veränderten Werte von ρ1 von neuem durchzuführen. Gewöhnlich ist
                                 										Gleichung 5a erfüllt, wenn man mehr als eine Sperrscheibe (y > 1) anordnet.
                              Zwecks Berechnung der Anzahl der Gewindegänge hat man den höchsten auftretenden
                                 										Bremsdruck zu bestimmen. Das Druckmaximum tritt entweder beim Anheben oder beim
                                 										Festhalten nach vorhergehendem Senken und zwar meist beim Anheben ein. Man muß
                                 										also den Bremsdruck bei Vollast und unter Benutzung des normalen Wertes für tg
                                 											φ (für Stahl auf Bronze bei guter Schmierung tg
                                 											φ = 0,1) aus Gleichung 1 und aus Gleichung 19
                                 										ermitteln, und den größeren der beiden Werte, der sich in der Regel aus
                                 										Gleichung 1 ergibt, der Berechnung der Gewindelänge zugrunde legen.
                              
                                 
                                    (Schluß folgt.)