| Titel: | DER HEUTIGE STAND IM DAMPFTURBINENBAU. | 
| Autor: | Meuth | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 440 | 
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                        DER HEUTIGE STAND IM
                           								DAMPFTURBINENBAU.
                        Von Bauinspektor Dr.-Ing. Meuth, Stuttgart.
                        (Fortsetzung von S. 430 d. Bd.)
                        MEUTH: Der heutige Stand im Dampfturbinenbau.
                        
                     
                        
                           Unter den Aktionsturbinen mit Geschwindigkeitsstufen weist die Elektra-Dampfturbine von Kolb
                              									eine besondere Bauart auf. Sie hat radiale Beaufschlagung; das Eigenartige dabei ist
                              									die mehrmalige Beaufschlagung des gleichen Radkranzes bei abnehmender
                              									Geschwindigkeit des Dampfes. Fig. 40 deutet das
                              									konstruktive Prinzip und die Wirkungsweise dieser Turbine an, die von der Elektra-Dampfturbinengesellschaft in Karlsruhe i. B. und
                              									ihren Lizenznehmern, unter andern auch von der Kaiserl. Werft in Kiel gebaut
                              									wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 440
                              Fig. 40.Elektra-Dampfturbine.
                              
                           Der Dampf strömt durch Stutzen a
                              									zu und gelangt durch einen Kanal, der bei neueren Turbinen durch ein elastisches
                              									Rohr, welches die Wärmedehnungen in einer für das Gehäuse unschädlichen Weise
                              									aufnimmt, zu den einander gegenüberliegenden Düsen p.
                              									Dort expandiert er auf den Gegendruck im Gehäuse und tritt mit der erreichten
                              									Geschwindigkeit in das Laufrad. Beim Austritt wird er von einem gekrümmten Kanal g aufgenommen, welcher ihn ein zweites Mal auf das
                              									Laufrad führt. Dem Dampf wird durch diese zwei- bis viermal wiederholte
                              									Beaufschlagung seine Strömungsenergie stufenweise entzogen. Die Umleitkanäle
                              									erhalten entsprechend der abnehmenden Dampfgeschwindigkeit von Stufe zu Stufe
                              									zunehmenden Querschnitt. Infolge dieser mehrmaligen Beaufschlagung ein und desselben
                              									Rades, ein Vorschlag, den der bekannte Flugtechniker Lilienthal gemacht hat, wird
                              									eine verhältnismäßig geringe Radgeschwindigkeit mit einfachen Mitteln erreicht. Die
                              									radiale Beaufschlagung ergibt auch einen einfachen Zusammenbau. Kleinere Turbinen
                              									erhalten nur ein einziges Laufrad, größere, die mit Kondensation arbeiten, erhalten
                              									zwei Druckstufen mit zwei Geschwindigkeitsstufen. Hierbei werden die
                              									Umleitkanäle für jede Stufe zu beiden Seiten der Zwischenwand zwischen den beiden
                              									Druckstufen befestigt. Sämtliche Teile werden, um das Innere der Turbine zugänglich
                              									zu machen, nach vorn über die Welle geschoben. Das Schaufelrad ist eine allseitig
                              									bearbeitete Stahlscheibe, um deren Kranz die Schaufeln herumgelegt und durch einen
                              									aufgeschrumpften Nickelstahlring zusammengehalten sind. Die Schaufelform wird in die
                              									gezogenen und auf entsprechende Länge abgeschnittenen Profilstäbe eingefräst;
                              									besondere Zwischenstücke sind hier nicht nothwendig. Bei längeren Schaufeln wird die
                              									Fliehkraft, welche die Schaufeln aufzubiegen sucht, durch einen weiteren
                              									Schrumpfring außen am Schaufelende aufgenommen. Zweistufige Elektradampfturbinen
                              									werden für kleinere Leistungen gebaut und haben dabei einen für solche Leistungen
                              									recht günstigen Dampf verbrauch erreicht, wie aus nachstehenden Versuchsresultaten
                              									einer 100 PS-Turbine von 3000 Touren i. d. Min. hervorgeht.
                           
                              
                                 BelastungKWPS
                                 5/486,8118,0
                                 4/475,8103,1
                                 ¾56,676,9
                                 ½45,061,3
                                 ¼20,527,9
                                 
                              
                                 Dampfdruck vor der Tur-bine kg/qcm
                                    											abs.
                                 10,15
                                 10,1
                                 10,0
                                 9,82
                                 10,4
                                 
                              
                                 Temperatur°C
                                 307
                                 292
                                 276
                                 249
                                 258
                                 
                              
                                 Druck in der 1. Stufekg/qcm
                                 0,276
                                 0,122
                                 0,135
                                 – 0,26
                                 – 0,56
                                 
                              
                                 Druck im Abdampfraum v. H.
                                 87,6
                                 87,9
                                 88,6
                                 88,7
                                 88,9
                                 
                              
                                 Dampfverbrauch für1 PSe/St. kg
                                 7,18
                                 7,27
                                 7,67
                                 8,24
                                 10,48
                                 
                              
                           Fig. 41 zeigt die äußere Ansicht einer 150 PS-Elektra-Dampfturbine mit Drehstromdynamo gekuppelt.
                           
                           Die Umdrehungszahl beträgt 3000 i. d. Min. Die Elektra-Turbine eignet sich
                              									besonders für eine starke Reduktion der Tourenzahl, wie sie zum Antrieb normaler
                              									Ventilatoren und Kreiselpumpen erforderlich ist. Dies kann mit einem einzigen
                              									Schaufelkranz durch Vermehrung der Geschwindigkeitsstufen erreicht werden. So werden
                              									Turbinen von 50 bis 100 PS mit 1200 bis 1000 Umdr. für Pumpenantrieb in der Regel
                              									für Auspuff unter anderweitiger Verwendung des Abdampfes gebaut, die außerordentlich
                              									einfach ausfallen. Fig. 42 stellt eine Maschine zum
                              									Antrieb eines Schiffsventilators von 1000 Umdr. i. d. Min. dar. Die Turbine leistet
                              									60 PS; sie ist mit senkrechter Welle am Deckengerüst aufgehängt.
                           
                        
                           Vielstufige
                                 									Gleichdruckturbine.
                           Unter den verschiedenen Dampfturbinenbauarten haben die vielstufigen Druckturbinen
                              									seit etwa sechs Jahren eine große Verbreitung gefunden. Sie wurden zuerst von Prof.
                              									Rateau und von der Maschinenfabrik von Escher, Wyß &
                                 										Cie. in Zürich nach den Vorschlägen von Zoelly
                              									in die Praxis eingeführt. Eine große Reihe von hervorragenden Dampfmaschinenfirmen
                              									haben als Lizenznehmerinnen den Bau dieser Turbinen aufgenommen und einige davon
                              									haben sich zur Regelung des Absatzes und zum Austausch von Erfahrungen zu einem „Deutschen Zoelly-Syndikat“Das Deutsche Zoelly-Syndikat setzt sich gegenwärtig aus folgenden Firmen
                                       												zusammen: Escher, Wyß & Cie, Zürich; Friedr. Krupp, Essen, und Germaniawerft, Kiel; Norddeutsche Maschinen-
                                       												und Armaturenfabrik Bremen; Siemens-Schuckert-Werke, Berlin; Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg; ferner als
                                       												Lizenznehmer: Schüchtermann & Kremer,
                                       												Dortmund, und Görlitzer Maschinenbau-Anstalt und
                                          													Eisengießerei zusammengeschlossen. Die Rateau-Turbine unterscheidet sich hauptsächlich durch die
                              									konstruktiven Einzelheiten von der Zoelly-Turbine.
                              									Infolge der eigenartigen Bauart der Schaufelräder arbeitet die Rateau-Turbine mit kleineren Radgeschwindigkeiten und dementsprechend mit
                              									höherer Stufenzahl als die Zoelly-Turbine. Erstere
                              									besitzt etwa 15 bis 25 Druckstufen, letztere 8 bis 20, je nach der Größe der
                              									Maschine und des zu verarbeitenden Druckgefälles und der Tourenzahl. Gemeinsam ist
                              									beiden die Zuführung des Arbeitsdampfes zu den Laufrädern nicht durch Düsen, sondern
                              									durch Leitschaufeln mit parallelen Austrittskanten. Die Dampfgeschwindigkeit kann
                              									deshalb niemals den kritischen Wert übersteigen. Die Zoelly-Turbine nähert sich diesem Wert, während Rateau
                              									durch eine engere Unterteilung des Druckes geringere Dampfgeschwindigkeiten
                              									erhält.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 441
                              Fig. 41.150 PS-Elektra-Dampfturbine mit Drehstromgenerator
                                 										gekuppelt
                              
                           Der Vorteil vielstufiger Druckturbinen liegt in der hohen Oekonomie als Folge der
                              									verhältnismäßig geringen Dampfgeschwindigkeiten und in der Unempfindlichkeit
                              									gegenüber hohen Temperaturen, da die mit Rücksicht auf die Wärmedehnungen nötigen
                              									Spielräume zwischen Gestein und rotierendem Teil der Schaufelung ohne Nachteil reichlich groß
                              									genommen werden können. Außerdem tritt wie bei allen Gleichdruckturbinen kein
                              									nennenswerter Achsialschub der Welle auf.
                           Die Abdichtung der einzelnen Druckstufen gegeneinander ist an die Naben der Laufräder
                              									verlegt; es ist hier ein verhältnismäßig nur geringer Spaltquerschnitt, jedoch auch
                              									ein größerer Druckunterschied und zur Anordnung einer genügend langen Dichtung in
                              									der Regel kein Platz vorhanden. Um ein Anstreifen bei Formänderungen der Welle zu
                              									verhindern, wird man den Spielraum lieber etwas größer nehmen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 442
                              Fig. 42.Elektra-Dampfturbine zum Antrieb eines Ventilators.
                              
                           Die Wellenstärke wird meist so bemessen, daß die Turbine über der kritischen
                              									Tourenzahl läuft. Nur bei großen, langsamlaufenden Turbinen liegt die
                              									Betriebstourenzahl unter der kritischen. Zur Abdichtung der Welle nach außen dienen
                              									vielfach Dichtungen mittels Kohlenringen, welche die Welle dicht umschließen, da auf
                              									der Hochdruckseite gegen den vollen Dampfdruck abgedichtet werden muß. Diese
                              									Schwierigkeit, die noch mit den Nachteilen der hohen Dampftemperatur für die Turbine
                              									verbunden ist, hat wohl neuerdings einige Firmen veranlaßt, die Hochdruckstufe mit
                              									einem einzigen Rad und mehreren Schaufelkränzen auszuführen, so daß der größte Teil
                              									des Druckgefälles schon vor dem Eintritt in das Turbineninnere in Geschwindigkeit
                              									umgesetzt wird und in diesem nur geringe Drucke und Temperaturen auftreten. Die
                              									dadurch bedingte Verkürzung der Turbine ist nicht bloß mit Rücksicht auf den
                              									Raumbedarf und die Herstellungskosten, sondern auch auf die Durchbiegungen der Welle
                              									vorteilhaft, so daß es möglich ist, die normale Tourenzahl unter die kritische zu
                              									legen und den Spielraum der Zwischendichtungen zu verkleinern, Vorteile, welche
                              									den geringeren Gütegrad gegenüber der Anordnung reiner Druckstufen einigermaßen
                              									ausgleichen.
                           Eine Dampfturbine der Maschinenfabrik von Escher, Wyß &
                                 										Cie. in Zürich, deren Direktor Zoelly die nach
                              									ihm benannte Turbine zuerst im Jahre 1903 in die Praxis eingeführt hat, ist in Fig. 43 abgebildet, aus welcher die umgemein klare
                              									Disposition der Maschine hervorgeht. Die Turbinen, welche mit 3000 Umdr. laufen,
                              									werden mit 8 bis 10 Stufen, die 1500 tourigen mit 12 bis 16, und die 1000 tourigen
                              									mit 16 bis zwanzig Stufen ausgeführt. Dabei überschreitet das Druckgefälle niemals
                              									den kritischen Wert. Neuerdings werden die Turbinen nur noch mit einem Gehäuse
                              									ausgeführt. Das in der wagerechten Mittelebene geteilte Gehäuse ist auf vier
                              									Gleitfüßen gestützt; in der Nähe des Abdampfraumes befindet sich ein Anschlag,
                              									welcher bewirkt, daß sich die Wärmedehnungen nur nach der Hochdruckseite ausbilden
                              									können; hier werden sie von der Dampfleitung aufgenommen, während die Verbindung von
                              									Turbine und Kondensator von den Wärmedehnungen unbeeinflußt bleibt.
                           Die Lager sind reichlich lang und von dem Turbinengehäuse getrennt; sie werden mit
                              									Drucköl geschmiert, das in einem Röhrenbündel im Fundamentrahmen gekühlt wird. Vorn
                              									befindet sich noch ein Kammlager vor dem eigentlichen Traglager. Das Drucköl gelangt
                              									zunächst in einen Ring in der Lagerschalenmitte und wird von dort durch allmählich
                              									in ihrer Tiefe abnehmende Nuten auf die Schalenfläche verteilt. Die Turbinenwelle
                              									aus geschmiedetem Stahl wird ausgebohrt, um ihr Gewicht zu verringern und um ihre
                              									innere Beschaffenheit zu untersuchen, ferner um sie von Spannungen freizumachen, die
                              									sie bei Erwärmung verbiegen können. Die kritische Tourenzahl liegt bei den
                              									neuen kurzen Ausführungen höher als die normale Tourenzahl. Der Ausbildung des
                              									Rotors ist besondere Sorgfalt zugewendet. Die ganz bearbeiteten Laufradscheiben
                              										(Fig. 44) sind aus Stahl geschmiedet und tragen
                              									an ihrem Kranze Nickelstahlschaufeln von nach außen abnehmender Stärke. Am Umfang
                              									tragen sie ein Stahlband, das die Schaufelkanäle nach außen abschließt. Die
                              									Leitradscheiben sind aus Stahl- oder Grauguß hergestellt und sind zweiteilig. Die
                              									Schaufeln werden bei kleineren Turbinen in Schlitze des Kranzes stramm eingesetzt
                              									und durch seitlich aufgeschraubte Ringe festgehalten. Bei großen Turbinen werden sie
                              									in die Kränze der gußeisernen Leitradscheiben eingegossen. Die ganze Ausführung des
                              									Rotors und der Schaufelung ist eine absolut genaue und zuverlässige Maschinenarbeit.
                              									Die Laufradkanäle sind nach der Austrittsstelle erweitert; die hierbei auftretenden
                              									kleineren Austrittswinkel der Schaufeln ermöglichen eine bessere
                              									Dampfausnutzung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 443
                              Fig. 43.Zoelly-Dampfturbine der Maschinenfabrik Escher, Wyß &
                                 										Cie.
                              
                           Die Abdichtung der Welle auf der Hoch- und Niederdruckseite erfolgt durch eine Art
                              									Labyrinthdichtung, bestehend aus einer Reihe von graphithaltigen Kohleringen, deren
                              									einzelne Segmente durch eine Schlauchfeder zusammengehalten und leicht gegen die
                              									Welle gepreßt werden. Die Kohleringe schleifen sich in kurzer Zeit ein und bilden
                              									ohne erhebliche Reibung und Abnutzung eine gute Dichtung auch ohne Sperrdampf. Zur
                              									Abdichtung der einzelnen Kammern sind auf den Laufradnaben Rillen eingedreht, welche
                              									eine wenn auch nicht sehr vollkommene Labyrinthdichtung bilden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 443
                              Fig. 44.Lauf- und Leitradscheibe.
                              
                           Die Drosselregulierung des Dampfes geschieht mit Hilfe eines gewöhnlichen
                              									Druckölservomotors. Der Oeldruck beträgt 6–7 at. Das doppelsitzige Regulierventil
                              									ist nicht ganz entlastet, sondern erfährt einen Ueberdruck, der auf Schluß des
                              									Ventils wirkt, im normalen Fall aber vom Servomotor überwunden wird. Im Falle
                              									die Pumpe für die Druckölförderung und Lagerschmierung versagt, schließt sich unter
                              									dem Ueberdrucke das Regulierventil und stellt die Maschine ab. Außerdem ist noch ein
                              									besonderer Sicherheitsregulator vorhanden.
                           Die Ausführungen der Lizenznehmer von Zoelly-Turbinen
                              									stimmen im wesentlichen mit der Konstruktion von Escher,
                                 										Wyß überein; auf die Abweichungen wird im folgenden bei Besprechung der
                              									einzelnen Ausführungen näher eingegangen. Nachstehend seien noch in Tab. 3 einige
                              									Versuchsergebnisse von Zoelly-Turbinen der Firma Escher Wyß & Cie. mitgeteilt. Nr. 1 ist eine Turbine
                              									von 5 bis 6000 KW im Rheinisch-Westfälischen
                                 										Elektrizitätswerk in Essen mit 20 Druckstufen, 1000 Umdr. i. d. Min. und
                              									mit einer größten Umfangsgeschwindigkeit der Laufräder von 120 m/Sek. Nr. 2 ist eine
                              									Turbine von 3500 KW für die Società Anonima Elettricita
                                 											„Alta Italia“ in Turin mit 16 Druckstufen, 1500 Umdr. i. d. Min.
                              									und mit einer größten Umfangsgeschwindigkeit von 145 m/Sek. Nr. 3 ist eine Turbine
                              									von 1500 KW für die Société Lilloise d'Eclairage
                                 										Electrique in Lille mit der gleichen Stufen- und Umdrehungszahl wie Nr. 2,
                              									aber mit einer größten Umfangsgeschwindigkeit der Laufräder von 135 m/Sek. Die drei
                              									Maschinen sind mit Drehstromgeneratoren gekuppelt. Die Versuche wurden zum Teil im
                              									normalen Betrieb gewonnen. In der Aufstellung sind bei Nr. 1 bis 3 auch die
                              									umgerechneten Verbrauchszahlen für die Dampfverhältnisse, für welche die Turbinen
                              									gebaut sind, 13 at Anfangsspannung, 350° Dampftemperatur und 96 v. H. Vakuum
                              									aufgenommen. Nr. 4 ist eine Turbine von 300 KW für die Buderusschen Eisenwerke in
                              									Lollar, für 3000 Umdr., 95 v. H. Luftleere, 300° Dampftemperatur und 9 at abs.
                              									Anfangsspannung gebaut. Nr. 5 ist eine Turbine von 700 KW für Helsingfors ebenfalls
                              									mit 3000 Umdr. für 
                           Tabelle 3.
                           
                              
                                 
                                 Nr. 1
                                 Nr. 2
                                 Nr. 3
                                 Nr. 4
                                 Nr. 5
                                 Nr. 6
                                 Nr. 7
                                 
                              
                                 Leistung                                                       KW
                                 5118
                                 3540
                                 1583
                                 315,5
                                 720
                                 1060
                                 2508
                                 
                              
                                 Nutzleistung der Turbine                            
                                    												PSe
                                 7345
                                 5100
                                 2286
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 DampfdruckvoratDampftemperatur
                                 
                                    vor dem ersten Leit-rad in Nr. 1–3; vorda
                                       												Turbine in Nr. 4–7
                                    
                                 at abs.    ° C.
                                 9,4287
                                 10,9243
                                 10,8282
                                 9,1302
                                 13,8306
                                 11,2300
                                 13,5319
                                 
                              
                                 Luftleere im Turbinenausströmrohr       v. H.
                                 92,1
                                 94,3
                                 92,7
                                 96,6
                                 95,8
                                 95,3
                                 93,3
                                 
                              
                                 Gemessener Dampfverbrauch für     1 KW/Std.
                                 6,89
                                 6,86
                                 6,99
                                 7,63
                                 6,84
                                 6,63
                                 6,40
                                 
                              
                                           „                     „            
                                    											„       1 PSe/Std.
                                 4,79
                                 4,76
                                 4,84
                                 5,12
                                 4,63
                                 4,47
                                 4,48
                                 
                              
                                 Für 13 at vor der Turbine, für           1
                                    											KW/Std.
                                 5,33
                                 5,53
                                 5,97
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 350° und 96,5 v. H. Luftleere für       1 PSe/Std.
                                 3,73
                                 3,83
                                 4,13
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                           Tabelle 4.
                           
                              
                                 Anlage
                                 NutzleistungKW
                                 Frischdampf
                                 Vakuumv. H.
                                 Dampfverbrauchfür
                                 Zunahmedes
                                    											Dampf-verbrauchsgegenüberVollast
                                 ThermischerWirkungsgradbezogen auf
                                    											denZustand vor d.Turbine und aufd. effekt. Leistg.
                                 
                              
                                 Druckat abs.
                                 Temperatur° C.
                                 1 KW/Std.kg
                                 1 PSe/Std.kg
                                 
                              
                                 ElektrizitätswerkCharlottenburgn = 1000
                                 4189309221991138
                                 12,612,912,412,8
                                 292292270272
                                 95,896,297,497,8
                                 6,036,266,597,31
                                 4,194,294,404,53
                                 –  2,0  4,5  7,5
                                 68,766,263,259,9
                                 
                              
                                 ElektrizitätswerkHelsingforsn =
                                    											3000
                                 205215141026  510
                                 13,613,813,513,1
                                 307295296284
                                 94,995,595,896,6
                                 5,926,226,597,86
                                 4,114,264,374,78
                                 –  3,5  6,012,0
                                 70,567,265,258,9
                                 
                              
                                 Gewerkschaft
                                    											JakobusHagendingenn = 3000
                                 16411366  851  458
                                 15,515,315,515,6
                                 355356350339
                                 93,394,295,294,9
                                 5,946,257,048,58
                                 3,994,114,394,77
                                 –  3,0  9,016,0
                                 69,766,561,057,1
                                 
                              
                                 UeberlandzentraleAurichn =
                                    											3000
                                 1235  949 606
                                 12,412,612,7
                                 233238220
                                 94,995,596,5
                                 6,977,277,77
                                 4,824,965,14
                                 –2,76,0
                                 67,062,859,0
                                 
                              
                           13 at abs. Spannung, 300° und 94 v. H. Luftleere gebaut. Nr. 6
                              									ist eine 1000 KW-Turbine für die Bremen-Besigheimer
                                 										Oelfabrik mit 3000 Umdr., für 11 at abs. Anfangsspannung, 300° und 95 v. H.
                              									Luftleere gebaut. Endlich Nr. 7 ist eine Turbine mit 2300 KW bei 1500 Umdr. für das
                              									Stadt-Elektrizitätswerk Stuttgart-Münster; für 13 at Anfangsspannung, 320° und 93 v.
                              									H. Luftleere gebaut.
                           Die geringe Zunahme des Dampfverbrauchs bei geringeren Leistungen geht aus Tab. 4
                              									hervor, die bei Versuchen Ende 1910 an Zoelly-Turbinen
                              									der Firma Escher, Wyß & Cie. gewonnen wurden. Diese
                              									geringe Zunahme, die hiernach bei ¾ Belastung etwa 2½ v. H., bei ½ Belastung etwa 6½
                              									v. H. und bei ¼ Belastung etwa 12 v. H. gegenüber dem Verbrauch bei Vollast beträgt,
                              									ergab sich mit gewöhnlicher Drosselregulierung. Das ist mit Rücksicht auf die
                              									vielfachen Bestrebungen, von der einfachen Drosselregulierung abzugehen und durch
                              									Zu- und Abschalten einzelner Düsen zu regulieren, ein beachtenswertes Ergebnis.
                              									Die Firma Escher, Wyß & Cie. und noch andere
                              									Lizenznehmer der Zoelly-Turbine halten daher auch an der
                              									ursprünglichen Drosselregulierung schon wegen ihrer großen Einfachheit fest und sind
                              									bis jetzt zu der Einführung eines Curtis-Rades in der
                              									Hochdruckstufe nicht übergegangen. Um übrigens einen einwandfreien Vergleich
                              									zwischen den Ergebnissen der Drossel- und der Düsenregulierung anzustellen, muß man
                              									natürlich alles auf die effektive Turbinenleistung beziehen, nicht auf die
                              									elektrische Leistung, da die Turbine und ihre Regulierungsart nicht für den
                              									Wirkungsgrad der Dynamo verantwortlich gemacht werden kann. Auch dürfen nur
                              									Resultate gegenübergestellt werden, die beidemal entweder für die Leistung an der
                              									Turbinenkupplung oder mit Abzug der Kondensatorarbeit gelten.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)