| Titel: | BLOCKEINRICHTUNGEN FÜR EINGLEISIGE BAHNSTRECKEN OHNE ZWISCHENBLOCKSTELLEN. | 
| Autor: | Robert Edler | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 519 | 
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                        BLOCKEINRICHTUNGEN FÜR EINGLEISIGE BAHNSTRECKEN
                           								OHNE ZWISCHENBLOCKSTELLEN.
                        Von Ing. Robert Edler,
                           								K. K. Professor, Wien.
                        (Fortsetzung von S. 508 d. Bd.)
                        EDLER: Blockeinrichtungen für eingleisige Bahnstrecken ohne
                           								Zwischenblockstellen.
                        
                     
                        
                           IV.
                           Eine sehr interessante und wertvolle Lösung der Aufgabe hat sich aus einer Anordnung
                              									der Firma Siemens & Halske aus dem Jahre 1892D. R. P. Nr. 64179., die allerdings
                              									mittlerweile teilweise veraltet erschien und abgeändert wurde, entsprechend
                              										herausgebildetVgl. Scholkmann, S. 966..
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 519
                              Fig. 17.
                              
                           Wie Fig. 17 erkennen läßt, sind die Signalblockfelder
                              										A1
                              									E1
                              									A2
                              									E2 im normalen Zustande
                              									verschlossen, während die beiden Zustimmungsblockfelder Z1
                              									Z2 frei sind. Letztere
                              									wirken mit ihren Riegelstangen im geblockten Zustande wieder auf die
                              									Ausfahrsignalstellhebel ein; selbstverständlich stehen diese auch unter Verschluß
                              									durch die Blockfelder A1
                              									A2, welche als
                              									Anfangsfelder der Blocklinie anzusehen sind. In Stationen mit besonderer
                              									Stationsblockung (Hebelfelder) müssen die bekannten Abhängigkeitsbeziehungen
                              									zwischen dem Anfangsfeld der Blocklinie und dem Freigabeblockfeld für das
                              									Ausfahrsignal vorgesehen werden. Die Blockfelder E1 und E2 bilden die Endfelder der Blocklinie und bewirken
                              									unmittelbar den Verschluß der Einfahrsignalstellhebel, wenn keine
                              									Stationsblockung vorhanden ist, während in Stationen mit Stationsblockung und
                              									besonderen Stellwerken das Endfeld nur insofern von dem Signalverschlußfelde des
                              									Einfahrsignals abhängig zu machen ist, als der Verschluß des Endfeldes nur nach
                              									durchgeführter Blockung des Einfahrsignals möglich sein darf, einerlei, ob das
                              									Endfeld im Stationsblockwerk oder im Stellwerk untergebracht ist.
                           Die Betriebsweise der Anordnung Fig. 17 ergibt in
                              									einigen Punkten eine charakteristische Abweichung von den Lösungen I II III, wie aus der nachfolgenden Beschreibung
                              									hervorgeht, Zunächst ist hervorzuheben, daß die Zustimmungsfelder Z1 und Z2 entweder allein,
                              									oder aber beim Verschluß von A1 bezw. A2 mitbedient werden können. Mechanische Verschlüsse
                              									bezw. elektrische Abhängigkeiten sorgen dabei dafür, daß keine Fehlbedienungen
                              									vorkommen können.
                           Soll z.B. eine Zugfahrt von S1 nach S2
                              									durchgeführt werden, so gibt der Beamte in S2 (vgl. Fig. 17)
                              									nach erfolgter Anmeldung des Zuges das Ausfahrsignalfeld A1 in S1 frei, indem er Z2 blockt. Dabei wird zugleich der
                           
                           Tabelle a.
                           
                              
                                 
                                 S1
                                 S2
                                 
                              
                                 
                                 A1
                                 Z1
                                 E1
                                 E2
                                 Z2
                                 A2
                                 
                              
                                 Freigabe
                                 L1 m1 R
                                 
                                    \frac{L_3\,m_3\,R}{b\,m_2\,L_6}
                                    
                                 L5 m3 R
                                 L2 m4 R
                                 
                                    \frac{L_8\,m_5\,R}{d\,m_5\,L_3}
                                    
                                 L4 m6 R
                                 
                              
                                 Blockung
                                 W1 m1 a
                                 
                                    \frac{W_1\,m_2\,L_4}{a\,m_2\,L_2}
                                    
                                 W1 m3 b
                                 W2 m4 d
                                 
                                    \frac{W_2\,m_5\,L_1}{c\,m_5\,L_5}
                                    
                                 W2 m6 c
                                 
                              
                           Tabelle b.
                           
                              
                                 
                                 S1
                                 S2
                                 
                              
                                 
                                 A1
                                 Z1
                                 E1
                                 E2
                                 Z2
                                 A2
                                 
                              
                                 Freigabe
                                 L1 m1 R
                                 
                                    \frac{L_3}{L_6}\,m_2\,\frac{R}{b}
                                    
                                 L5 m3 R
                                 L2 m4 R
                                 
                                    \frac{L_6}{L_3}\,m_5\,\frac{R}{d}
                                    
                                 L4 m6 R
                                 
                              
                                 Blockung
                                 W1 m1 a
                                 
                                    \frac{L_1}{L_2}\,m_2\,\frac{W_1}{a}
                                    
                                 W1 m3 b
                                 W2 m4 d
                                 
                                    \frac{L_1}{L_5}\,m_5\,\frac{W_2}{c}
                                    
                                 W2 m6 c
                                 
                              
                           Tabelle c.
                           
                              
                                 
                                 S1
                                 S2
                                 
                              
                                 
                                 A1
                                 Z1
                                 E1
                                 E2
                                 Z2
                                 A2
                                 
                              
                                 Freigabe
                                 R ml L1
                                 
                                    L_3\,m_2\,\frac{R}{b}
                                    
                                 R m3 L1
                                 R m4 L2
                                 
                                    L^3\,m_5\,\frac{R}{d}
                                    
                                 R m6 L2
                                 
                              
                                 Blockung
                                 W1 m1 a
                                 
                                    L_2\,m_2\,\frac{W_1}{a}
                                    
                                 W1 m3 b
                                 W2 m4 d
                                 
                                    L^1\,m_5\,\frac{W_2}{c}
                                    
                                 W2 m6 c
                                 
                              
                                 Anmerkung
                                 –
                                 L2 = L4
                                 L1 = L5
                                 –
                                 L1 = L45
                                 L2 = L4
                                 
                              
                                 Kontakte an der Sperrstange
                                 –
                                 
                                    \frac{L_1}{L_3}\,{L_1}^5
                                    
                                 –
                                 –
                                 
                                    \frac{L_4}{L_2}\,{L^4}_2
                                    
                                 –
                                 
                              
                           Ausfahrsignalstellhebel in S2 durch die Sperrstange von Z2 zum zweiten Male verriegelt.
                           Nachdem der Zug aus S1
                              									ausgefahren ist, wird er durch das auf „Halt“ zurückgestellte Ausfahrsignal
                              										A S1 gedeckt, wobei
                              									die Hebelsperre (Unterwegsperre und Hebelendsperre) zur Wirkung kommt. Der
                              									Verschlußwechsel bewirkt dann auch noch den Zwang zur regelrechten Blockung von A1 Hiebei wird aber Z1 mitgeblockt, während
                              									das Endfeld E2
                              									(Einfahrt) in S2
                              									entblockt wird.
                           Sobald der Zug in S2
                              									eingefahren ist und die elekrische Druckknopfsperre ausgelöst hat, kann das Endfeld
                              										E2 wieder geblockt
                              									werden (wenn Stationsblockung vorhanden ist, muß zuerst das entsprechende Hebelfeld
                              									geblockt worden sein). Zugleich wird Z2 in S2 und ebenso Z1 in S1 wieder frei, und damit ist der Ruhezustand
                              									wiederhergestellt. Für die entgegengesetzte Fahrtrichtung (S2–S1) wirken die Blockeinrichtungen ganz analog.
                           In Fig. 17 sind im Sinne früher angestellter
                              									Erwägungen zunächst sechs Leitungen angenommen. Die Zahl derselben wird sich dann
                              									leicht verringern lassen. Zur Entwicklung der Schaltung kann man obige Tabelle a
                              									benutzen:
                           Zu dieser Tabelle ist zunächst zu erwähnen, daß bei den Zustimmungsfeldern Z1 und Z2 je zwei Stromwege
                              									für die Freigabe bezw. für die Blockung vorkommen. Die obere Freigabeformel
                              									entspricht dem Wege, den der Strom aus dem fremden Induktor nimmt; bei der unteren
                              									Freigabeformel ist der Strom des eigenen Induktors benutzt. Die obere
                              									Blockungsformel entspricht dem Verschluß des Zustimmungsfeldes allein, die
                              									untere Blockungsformel dagegen kommt beim gleichzeitigen Verschluß des Anfangsfeldes
                              									und des Zustimmungsfeldes zur Anwendung (Drucktasterkupplung!). Man kann nun
                              									zunächst die obige Tabelle a in etwas abgänderter Form (Tabelle b) schreiben:
                           Um die Schaltung der Zustimmungsfelder möglichst zu vereinfachen, empfiehlt es sich,
                              									die Leitungen L3 und
                              										L6 in eine einzige
                              									Leitung zu verschmelzen. Es erscheint ferner zweckmäßig, auch die Leitungen L4 und L2 bezw. L1 und L5 zusammenzuziehen. Da
                              									entsteht aber die Schwierigkeit, daß die Leitung L24 in der Station
                              										S2 zur Freigabe von
                              										E2 und auch von A2 zu verwenden wäre,
                              									ebenso wie auf der Leitung L15 in der Station
                              										S1 das eine Mal A1 das andere Mal E1 entblockt werden
                              									soll. Es fragt sich, ob diese Bedingungen ohne Gefährdung des regelrechten
                              									Blockbetriebes erfüllt werden können. Diese Frage ist zu bejahen, da man ja die
                              									Möglichkeit hat, durch einen Umschalter an der Sperrstange des
                              									Zustimmungsblockfeldes die richtige Stromführung herbeizuführen. So verbindet z.B.
                              									dieser Umschalter (Tellerkontakt) an Z1 in S1 bei entblocktem Zustimmungsfeld Z1 die Leitung L15 mit A1 entsprechend der Fahrtrichtung S1–S2, bei geblocktem
                              									Zustimmungsfeld Z1
                              									jedoch mit E1,
                              									entsprechend der Fahrtrichtung S2–S1 In der Tat muß Z1 bei der Fahrtrichtung S2–S1 zuerst geblockt worden sein, damit späterhin E1 frei werden kann.
                              									Bei der Fahrtrichtung S1–S2 ist
                              									hingegen Z2 noch frei,
                              									wenn A1 entblockt wird.
                              									Man kann also L3
                              									= L5, ferner L2 = L4 und endlich L3
                              									= L6 setzen, wodurch
                              									sich Tabelle b noch weiter vereinfacht (s. Tabelle c).
                           
                           Die Schaltung der Blockfelder A1E1E2A2 kann aus der Tabelle
                              									c unmittelbar abgeleitet werden, wie nachstehende Tabelle d zeigt:
                           Tabelle d.
                           
                              
                                 S1
                                 S2
                                 
                              
                                 A1
                                 E1
                                 E2
                                 A2
                                 
                              
                                 
                                    \frac{R}{W_1}\,m_1\,\frac{L_1}{a}
                                    
                                 
                                    \frac{R}{W_1}\,m_3\,\frac{L_1}{b}
                                    
                                 
                                    \frac{R}{W_2}\,m_4\,\frac{L_2}{d}
                                    
                                 
                                    \frac{R}{W_2}\,m_6\,\frac{L_2}{c}
                                    
                                 
                              
                           Eine eingehendere Ueberlegung erfordert die Schaltung der beiden Zustimmungsfelder
                              										Z1 und Z2.
                           Zunächst ist ersichtlich, daß die Verbindungen
                              										\frac{L_3\,m_2}{L_2\,m_2} in Z1 bezw.
                              										\frac{L_3\,m_5}{L_1\,m_5} in Z2 durch je einen Druckstangentaster
                              									bewirkt werden können gemäß folgender Uebersicht:
                           Tabelle e.
                           
                              
                                 S1
                                 S2
                                 
                              
                                 Z1
                                 Z2
                                 
                              
                                 
                                    \frac{L_3}{L_2}\,m_2
                                    
                                 
                                    \frac{L_3}{L_1}\,m_5
                                    
                                 
                              
                           Es sind daher nur noch die nachstehenden Verbindungen zu untersuchen:
                           Tabelle f.
                           
                              
                                 
                                 S1
                                 S2
                                 
                                 
                              
                                 
                                 Z1
                                 Z2
                                 
                                 
                              
                                 Freigabe
                                 
                                    m_2\,\frac{R}{b}
                                    
                                 
                                    m_5\,\frac{R}{d}
                                    
                                 
                                    \frac{\mbox{Entblockung druch Fremdstrom auf
                                       												L}_3}{\mbox{Entblockung beim Verschluß von E}}
                                    
                                 
                              
                                 Blockung
                                 
                                    m_2\,\frac{W_1}{a}
                                    
                                 
                                    m_5\,\frac{W_2}{c}
                                    
                                 
                                    \frac{\mbox{Blockung von Z allein}}{\mbox{Blockung von Z mit A
                                       												zugleich}}
                                    
                                 
                              
                           Es genügt, die Schaltung für das Blockfeld Z1 ausführlich abzuleiten, da dann die Schaltung des
                              									Blockfeldes Z2 leicht
                              									in analoger Weise aufgefunden werden kann.
                           Man kann vorerst zwei Hilfskontakte x1 und y1 benutzen, wodurch man folgende Formeln erhält (für
                              									das Zustimmungsblockfeld Z1):
                           Freigabe m_2\,x_1\,\frac{R}{b},
                           Blockung m_2\,y_1\,\frac{W_1}{a}.
                           Dem Zustimmungsblockfeld Z1 ist also noch der Kontakthebel m_2\,\frac{x_1}{y_1}
                              									zuzuweisen, während die Verbindungen x_1\,\frac{R}{b} vom
                              									Endblockfeld E1 und die
                              									Verbindungen y_1\,\frac{W_1}{a} von Z1 und A1 abhängig zu machen sind. Die Verbindung x1
                              									b muß hergestellt werden, wenn E1 geblockt wird, während die Verbindung
                              										x1
                              									R bei der Ruhelage des Blocktasters E1 bestehen muß; der
                              									Kontakthebel x_1\,\frac{R}{b} ist also noch an die
                              									Druckstange von Ex
                              									anzuhängen.
                           Analog ist beim Zustimmungsblockfeld Z2 durch Hinzufügung der Hilfskontakte x2 und y2 ein Kontakthebel
                              										m_5\,\frac{x_2}{y_2} am Zustimmungsblockfeld Z2 und ein Kontakthebel
                              										x_2\,\frac{R}{d} am Endblock E2 bestimmt.
                           Es ist vielleicht angezeigt, die bisher gewonnenen Ergebnisse in einer Tabelle
                              									zusammenzustellen; denn es wird dann nur noch erforderlich, die Verbindungen
                              										y_1\,\frac{W_1}{a} und y_2\,\frac{W_2}{c}
                              									beim Blocken von Z1 und
                              										Z2 zu untersuchen.
                              									Man erhält folgende Uebersicht:
                           Tabelle g.
                           
                              
                                 S1
                                 S2
                                 
                              
                                 A1
                                 Z1
                                 E1
                                 E2
                                 Z2
                                 A2
                                 
                              
                                 
                                    \frac{R}{W_1}\,m_1
                                    
                                 
                                    \frac{L_3}{L_2}\,m_2
                                    
                                 
                                    \frac{R}{W_1}\,m_3
                                    
                                 
                                    \frac{R}{W_2}\,m_4
                                    
                                 
                                    \frac{L_3}{L_1}\,m_5
                                    
                                 
                                    \frac{R}{W_2}\,m_6
                                    
                                 
                              
                                 
                                    \frac{L_1}{a}\,m_1
                                    
                                 
                                    \frac{x_1}{y_1}\,m_2
                                    
                                 
                                    \frac{L_1}{b}\,m_3
                                    
                                 
                                    \frac{L_2}{d}\,m_4
                                    
                                 
                                    \frac{x_2}{y_2}\,m_5
                                    
                                 
                                    \frac{L_2}{c}\,m_6
                                    
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                    \frac{R}{b}\,x_1
                                    
                                 
                                    \frac{R}{d}\,x_2
                                    
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 Tellerkont.
                                 
                                 
                                 Tellerkont.
                                 
                                 
                              
                                 –
                                 
                                    \frac{L_1}{L_5}\,{L_1}^5
                                    
                                 (L1 = L5)
                                 –
                                 
                                    \frac{L_4}{L_2}\,{m^4}_2
                                    
                                 (L2 = L4)
                                 
                              
                           Die Verbindungen, welche aus dieser Tabelle abgeleitet werden können, sind in Fig. 18 dargestellt. Sie sind nur noch zu
                              									vervollständigen durch die Kontakthebel y_1\,\frac{W_1}{a} und
                              										y_2\,\frac{W_2}{c} welche den Ausfahrtblockfeldern A1 und A2 zuzuweisen sind,
                              									weil die Zustimmungsblockfelder Z1 und Z2 das eine Mal allein, das andere Mal zugleich mit
                              										A1 bezw. A2 zu verschließen
                              									sind.
                           Endlich sind noch die Tellerkontakte t1 bezw. t2 an den Sperrstangen von A1 bezw. A2 hinzuzufügen, um die gleichzeitige Blockung von
                              										A und Z zu erzwingen, falls A vorher entblockt worden war. Solange jedoch A geblockt ist, kann und muß Z allein
                              									geblockt werden, um vor Einleitung der Zugfahrt die Zustimmung zu erteilen und das
                              									entsprechende Ausfahrsignal freizugeben.
                           Zu der Schaltung Fig. 18 ist noch zu bemerken, daß
                              									sich bei den Blockfeldern A1
                              									E1
                              									E2
                              									A2 je ein Kontakt
                              									ersparen läßt; denn es ist durchaus überflüssig, die Verbindungsdrähte a b c d an beiden Enden abzuschalten; es genügt
                              									vielmehr die Unterbrechung an je einem Ende.
                           Weiters ist noch zu erwähnen, daß die Ausfahrtblockfelder A1
                              									A2 wieder mit dem
                              									Selbstverschluß (Verschlußwechsel) zu versehen sind, um einen Zwang für die Blockung zu
                              									schaffen. Ebenso dürfte es sich aber auch empfehlen, die Zustimmungsfelder Z1 und Z2 mit dem
                              									Verschlußwechsel zu versehen, um eine möglichst sichere Wirkung des Umschalters an
                              									der Sperrstange von Z (Tellerkontakt) zu erreichen.
                              									Durch Anordnung zweier Teller (unterhalb und oberhalb des Kontakthebels) kann man
                              									zweckmäßig für eine zwangläufige Betätigung dieses Umschalters sorgen; es ist nur
                              									darauf Rücksicht zu nehmen, daß die tiefste Stellung der Arretierungsstange 20 mm
                              									unter der Hochlage derselben liegt, während die Sperrstellung nur 13 mm Hub (von
                              									oben gemessen) erfordert. Es ist also zwischen den beiden Tellern ein toter Weg von
                              									7 mm freizulassen, nebst dem erforderlichen Raum für die Mitnehmerrolle des
                              									Kontakthebels.
                           Endlich empfiehlt es sich, zur Erhöhung der Sicherheit wie bei den früher
                              									besprochenen Lösungen in jeder Station einen Schieber samt Knebel hinzuzufügen,
                              									wodurch sich leicht die zweckmäßigen und erforderlichen mechanischen Abhängigkeiten
                              									der Blockfelder voneinander erreichen lassen. Außerdem kann man den
                              									Knebelstromschließer u1
                              									bezw. u2 hinzufügen und
                              									dadurch eine weitere Sicherung gegen unzulässige Blockvorgänge gewinnen.
                           In Fig. 19 ist die soeben entwickelte Anordnung und
                              									Schaltung vollständig dargestellt.
                           Die Blockvorgänge für die Fahrt eines Zuges von S1 nach S2 werden sich demgemäß in folgender Weise abwickeln
                              									(vgl. Fig. 19):
                           1. Station S1 legt den
                              									Knebel nach rechts um (für Ausfahrt) und läutet nach S2 mittels des Wecktasters. Die Wecktaster
                              									und Wecker sind am zweckmäßigsten in die Leitung L3 einzuschalten, wenn man es nicht vorzieht, für die
                              									Weckersignale eine besondere Weckerleitung vorzusehen. Letztere Anordnung kann
                              									deshalb als empfehlenswert bezeichnet werden, weil bei Mängeln an der
                              									Gleichstromklemme des Induktors gelegentlich der Abgabe von Weckersignalen niemals
                              									unbeabsichtigte Verschlußlösungen an den Blockwerken vorkommen können.
                           2. Kann die Station S2
                              									den angebotenen Zug annehmen, so muß S2 den Knebel nach rechts (Einfahrt) umlegen und den
                              									Blocktaster Z2 allein
                              									niederdrücken. Dabei kommt sofort der Verschlußwechsel an Z2 zur Wirkung, so daß der Schieber in S2 festgehalten, der
                              									Tellerkontakt an Z2
                              									umgeschaltet und die ordentliche Blockung von Z2 erzwungen wird. Die Umlegung des Knebels nach
                              									rechts ist unbedingt erforderlich, weil sonst der Umschalter u2 den Stromweg vom
                              									Induktor zum Blockfeld Z2 unterbrochen hält. Außerdem ist der Stromkreis für die Blockung von Z2 allein nur dann
                              									geschlossen, wenn A2
                              									geblockt ist (Tellerkontakt t2 und dritter Druckstangenkontakt an A2).
                           Es könnte aber vorkommen, daß Z2 gedrückt wird, bevor noch der Knebel K2 nach rechts umgelegt
                              									wurde. Dann könnte infolge der Unterbrechung bei u2 die Blockung von Z2 nicht vorgenommen werden; nach dem Loslassen des
                              									Druckknopfes Z2 bliebe
                              									aber der Schieber infolge der Wirkung des Verschlußwechsels an Z2 in der unrichtigen
                              									Lage gesperrt, und damit wäre der ganze Blockbetrieb gleich zu Anfang gestört.
                              									Dagegen kann man sich aber in folgender einfacher Weise schützen: Am Schieber sind
                              									die beiden Verschlußbacken N und N1 angeschraubt. Diese
                              									lassen einen U-förmigen Sperrkanal frei, in den ein Stift an der Riegelstange von
                              										Z2 eintritt. Die
                              									Abmessungen dieser Verschlußorgane sind so gewählt, daß der Schieber gesperrt ist,
                              									wenn sich die Riegelstange von Z2 in der Arretierungsstellung (rechts oder links von
                              										N) befindet. In dieser Stellung ist der Stift 13 mm
                              									tiefer als bei der Hochlage der Riegelstange. Diese Stellung wird dann erreicht,
                              									wenn das Blockfeld Z2
                              									vollständig geblockt ist.
                           Wenn aber der Blocktaster Z2 ganz niedergedrückt wird, so erreicht die Sperrstange von Z2 die tiefste Stellung
                              									(20 mm unter der Hochlage), so daß der Stift an dieser Sperrstange in den
                              									horizontalen Theil des Verschlußkanales eintreten kann, sobald der Schieber durch
                              									Umlegen des Knebels nach rechts verschoben wird. Der Verschlußbacken N wird dabei über den Stift hinübergeschoben.
                           Man erkennt also, daß das Niederdrücken des Blocktasters Z2 wirkungslos bleibt, falls der Knebel
                              									noch nach links (Ausfahrt) gewendet ist, daß es aber genügt, bei vollständig
                              									niedergedrücktem Blocktaster Z2 den Knebel nach rechts (Einfahrt) umzulegen, um
                              									die Blockung von Z2 zu
                              									ermöglichen. Der Verschlußwechsel an Z2 sorgt dafür, daß diese Blockoperation
                              									ordnungsgemäß ausgeführt werden muß. Es wird dabei folgender Stromweg benutzt (Fig. 19):
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 522
                              Fig. 18.
                              
                           Vom Induktor J2
                              									(Wechselstromklemme W2)
                              									über den Knebelkontakt u2 zum Tellerkontakt t2 am Ausfahrtblock A2, über den dritten Taster an A2 (behufs Ueberprüfung
                              									des Blockverschlusses von A2) zum zweiten Taster von Z2 (Kontakt y2), durch m5 (Fenster Z2 wird rot) zum ersten Taster von Z2 (Kontakt L1), dann auf der
                              									Leitung L1 zur Station S5 weiter über den
                              									Tellerkontakt an Z1 zum
                              									Blockfeld A1
                              									(Elektromagnet m1
                              									Fenster A1 wird weiß)
                              									und zur Rückleitung, die in der Station S2 zum Induktorkörper J2 führt.
                           In der Station S2 wird
                              									also das Zustimmungsfeld Z2 geblockt und dadurch der Schieber Sch2 verriegelt, so daß auch A2 sicher gesperrt bleibt, während in der
                              									Station S1 das
                              									Ausfahrtblockfeld A1
                              									frei wird und den Schieber Sch1 sicher in der richtigen Lage festhält.
                              									Infolgedessen ist in der Station S1 das Einfahrtblockfeld E1 zuverlässig gesperrt.
                           Sobald A1 freigeworden
                              									ist, bleibt ein Versuch, das Blockfeld Z1 allein zu verschließen, wirkungslos, weil der
                              									Knebelkontakt u1 und
                              									der Tellerkontakt t1 an
                              										A1 unterbrochen
                              									ist, so daß der Strom vom Induktor nicht zum Blockfeld Z1 allein gelangen kann. Bei dem soeben
                              									erwähnten Versuch, Z1
                              									allein zu blocken, bleibt zwar der Druckknopf von Z1 infolge der Wirkung des Verschlußwechsels an Z1 in halbgedrückter
                              									Stellung gefangen, dies ist jedoch ganz unbedenklich, da ja später Z1 zugleich mit A1 wieder
                              									niedergedrückt werden muß und in ganz normaler Weise geblockt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 523
                              Fig. 19.
                              
                           Das vorzeitige Niederdrücken von Ai (zugleich mit Z1 wird aber dadurch verhindert, daß A1 mit der mechanischen
                              									Druckknopfsperre versehen wird, welche erst dann beseitigt wird, wenn das
                              									Ausfahrsignal auf „Fahrt“ und dann wieder auf „Halt“ zurückgestellt
                              									wird. Dabei kommt die Unterwegs- und Hebel-Endsperre zur Wirkung, welche im Verein
                              									mit dem Verschlußwechsel an A1 und eventuell auch mit der magnetischen Flügelkupplung am
                              									Ausfahrsignalmast die Blockung des Anfangsfeldes A1 erzwingt.
                           3. Nach Ausfahrt des Zuges aus der Station S1 und nach Rückstellung des Ausfahrsignalstellhebels
                              									auf „Halt“ wird der Doppeltaster A1 – Z1 niedergedrückt und durch Drehen an der
                              									Induktorkurbel Wechselstrom auf folgendem Wege abgesendet:
                           Vom Induktor J1
                              									(Wechselstromklemme W1)
                              										zum ersten Druckstangentaster an A1, dann über m1 (Blockfenster A1 wird rot) zum
                              									zweiten und dritten Druckstangentaster an A1, dann über den zweiten Druckstangentaster (Kontakt
                              										y1) des Blockfeldes
                              										Z1 zum
                              									Elektromagneten m2
                              									(Blockfenster Z1
                              									wird rot), weiters über den ersten Druckstangentaster an Z1 zur Leitung L2 und zur Station S2, dort über den Tellerkontakt an Z2 (unterer Kontakt)
                              									zum Endblockfeld E2 und
                              									durch den Elektromagneten m4 desselben (Fenster wird weiß) zur Rückleitung und auf derselben zum
                              									Induktor J1 zurück.
                           In der Station S1 wird
                              									dabei nach vollständig durchgeführter Blockung die Sperrung des Schiebers Sch1 welche bisher die
                              									Riegelstange von A1
                              									besorgt hatte, aufgehoben, jedoch zugleich durch die Riegelstange von Z1 wieder ersetzt. In
                              									der Station S2 kommt zu
                              									der schon vorhandenen Sperrung des Schiebers Sch2, welche die Riegelstange von Z2 besorgt, noch die
                              									Sperrung durch die ausgelöste Riegelstange von E2 hinzu.
                           4. Sobald der Zug an dem auf „Fahrt“ stehenden Einfahrsignale der Station S2 vorbeigefahren ist
                              									und die elektrische Druckknopfsperre( Auslösevorrichtung) an E2 ausgelöst hat, kann nach Rückstellung
                              									des Einfahrsignalstellhebels der Blocktaster E2 niedergedrückt werden, so daß beim Drehen der
                              									Induktorkurbel Ströme auf folgendem Wege abgesendet werden:
                           Vom Induktor J2
                              									(Wechselstromklemme W2)
                              									zum ersten Kontakthebel an E2 über den Elektromagneten m4 (Fenster E2 wird rot) zum zweiten und dritten Kontakthebel an
                              										E2, ferner über den
                              									Kontakt x2 des zweiten
                              									Tasters an Z2 zum
                              									Elektromagneten m5
                              									(Fenster Z2 wird weiß)
                              									und über den ersten Kontakthebel an Z2 zur Leitung L3, auf derselben zur Station S1 und dort über den ersten Kontakthebel
                              									an Z2 zum
                              									Elektromagneten m2
                              									(Fenster Z1 wird weiß);
                              									dann zum zweiten Kontakthebel an Z (Kontakt x1) und über den
                              									dritten Kontakthebel an E1 zur Rückleitung und auf derselben zum Induktor J2 zurück.
                           Damit ist der Ruhezustand aller Blockfelder wieder erreicht, denn die Signalfelder
                              										A1
                              									E2 E2 A2 sind wieder
                              									geblockt, die Zustimmungsfelder Z1
                              									Z2 wieder frei, und
                              									auch beide Schieber können mit Hilfe der Knebel wieder beliebig bewegt werden, um
                              									für einen Gegenzug oder für einen Folgezug von neuem die ganze Reihe der
                              									Blockoperationen in der vorgeschriebenen Art und Weise zwangsweise festzulegen.
                           
                              
                                 (Schluß folgt.)