| Titel: | BLOCKEINRICHTUNGEN FÜR EINGLEISIGE BAHNSTRECKEN OHNE ZWISCHENBLOCKSTELLEN. | 
| Autor: | Robert Edler | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 534 | 
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                        BLOCKEINRICHTUNGEN FÜR EINGLEISIGE BAHNSTRECKEN
                           								OHNE ZWISCHENBLOCKSTELLEN.
                        Von Ing. Robert Edler,
                           								K. K. Professor, Wien.
                        (Schluß von S. 523 d. Bd.)
                        EDLER: Blockeinrichtungen für eingleisige Bahnstrecken ohne
                           								Zwischenblockstellen.
                        
                     
                        
                           V.
                           Bei allen bisher entwickelten Lösungen der vorliegenden Aufgabe war in jeder der
                              									beiden Stationen S1 und
                              										S2 ein besonderes
                              									Blockfeld für das Ausfahrsignal (A und A2) sowie für das
                              									Einfahrsignal (El und
                              										E2) angenommen. Der
                              									Umstand, daß für eine bestimmte Zugfahrt in der einen Station nur das
                              									Ausfahrblockfeld (z.B. A1 in S1), in
                              									der anderen Station nur das Einfahrblockfeld (z.B. E2 in S2) benutzt wird, während die Signalblockfelder für
                              									die Gegenfahrt dabei gar nicht zur Verwendung kommen, führt zu dem Gedanken, ob es
                              									nicht möglich sein sollte, in jeder Station mit nur einem
                                 										einzigen Signalblockfeld auszukommen. Diese Möglichkeit besteht nun
                              									tatsächlich, und man kann A1 und E1
                              									bezw. A2 und E2 zu je einem
                              									Signalblockfeld verschmelzen, wenn man nur dafür sorgt, daß durch Knebel in
                              									Verbindung mit Schiebern und Kontakten die Freigabe und der Verschluß des richtigen
                              									Signals verbürgt wird. Es wird dann nothwendig, bei einigen Blockoperationen die
                              									Stellung der Schieber in beiden Stationen durch mechanische Verschlußeinrichtungen
                              									oder durch elektrische Abhängigkeiten (Kontakte,) zu überprüfen. Dies läßt sich, wie
                              									noch eingehend zu zeigen sein wird, in einigen Fällen dadurch erreichen, daß man die
                              									Blockwerke nicht synchron arbeiten läßt, sondern daß zuerst das fremde
                              									Blockfeld frei geworden sein muß, bevor das eigene Blockfeld Strom erhält und
                              									verschlossen werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 534
                              Fig. 20.
                              
                           In Fig. 20 ist die Art und Weise des
                              									Zusammenarbeitens der Blockwerke schematisch dargestellt. Es bedeuten dabei A E1 und A E2 die
                              									Signalverschlußfelder für die Ausfahrt und Einfahrt, während Z1 und Z2 die Zustimmungsfelder darstellen. Das geblockte
                              									Signalfeld A E1 (bezw.
                              										A E2) hält beide
                              									Stellhebel (für die Ausfahrt und für die Einfahrt) unter Verschluß, während bei
                              									Entblockung des Signalfeldes beide Signalstellhebel elektrisch frei werden. Trotzdem
                              									kann immer nur einer der beiden Stellhebel ganz entriegelt und auf Fahrt gezogen
                              									werden, weil mit Hilfe eines Knebels, der zum Antrieb eines Schiebers dient und
                              									gleichzeitig Kontakte schließt bezw. öffnet, stets nur einer der beiden Stellhebel
                              									frei gemacht werden kann (vergl. Fig. 21). Der
                              									erwähnte Schieber ist dabei derartig von den Blockfeldern abhängig gemacht, daß das
                              									Signalblockfeld nur dann entblockt und geblockt werden kann, wenn der Schieber in
                              									einer seiner beiden Endstellungen (Einfahrt oder Ausfahrt) steht, während das
                              									Zustimmungsblockfeld überhaupt nur dann verschlossen werden kann, wenn sich der
                              									Schieber (in der Bestimmungsstation) in der Stellung „Einfahrt“ befindet.
                              									Dabei sorgen
                              									Knebelkontakte in der Abfahrtstation dafür, daß dort der Schieber auf
                              										„Ausfahrt“ stehen muß, wenn der Stromkreis für den Verschluß des
                              									Zustimmungsfeldes der Bestimmungsstation geschlossen sein soll.
                           Der Blockbetrieb wird sich demnach z.B. für eine Zugfahrt von S1 nach S2 in folgender Weise abspielen (vergl. Fig. 20 und 21):
                           1. Der Beamte in S1
                              									stellt den Knebel auf „Ausfahrt“ (nach rechts) und läutet auf einer
                              									besonderen Weckerleitung nach S2, um so die Ertheilung der Zustimmung von S2 zu verlangen.
                           2. Der Beamte in S2
                              									stellt den Knebel auf „Einfahrt“ (nach rechts) und drückt den Blocktaster des
                              									Zustimmungsfeldes Z2
                              									nieder, wobei er zugleich die Induktorkurbel dreht. Da das Zustimmungsblockfeld Z2 mit der
                              									Selbstverschlußklinke (Verschlußwechsel) versehen ist, so wird der Verschluß des
                              									Schiebers in S2 schon
                              									durch das Niederdrücken des Blocktasters Z2 bewirkt und die vollständige Ausführung des
                              									Blockverschlusses an Z2
                              									erzwungen. Der Strom geht nun vom Induktor J2 aus und gelangt zuerst auf der Leitung L1 nach S1, wo er mittels des
                              									Umschalters u1 zunächst
                              									die richtige Lage des Schiebers überprüft, dann zum Signalblockfeld A E1 gelangt und über
                              										a unmittelbar die Rückleitung erreicht. Erst wenn
                              										A E1 ordnungsgemäß
                              									entblockt wurde und mittels der hochspringenden Riegelstange den Schieber in S1 richtig gesperrt
                              									hat, findet der Strom vom Elektromagneten m1 des Signalfeldes A
                                 										E1 in S1 seinen weiteren Weg zur Leitung L2 und auf derselben
                              									zurück nach S2, um hier
                              									zum Elektromagneten m3
                              									zu gelangen und das Zustimmungsfeld Z2 ordnungsgemäß zu verschließen. Damit ist die erste
                              									Blockoperation beendet; beide Schieber sind in der richtigen Lage gesperrt und in
                              										S1 ist das
                              									Ausfahrsignal entblockt, während in S2 das Zustimmungsfeld Z2 verschlossen ist.
                           3. In der Station S1
                              									kann jetzt das Ausfahrsignal auf Fahrt gestellt werden, so daß der Zug ausfahren
                              									kann. Nach Rückstellung des Signales hinter dem ausgefahrenen Zug drückt der Beamte
                              									in S1 den Blocktaster
                              										A E1 nieder,
                              									wodurch folgender Stromkreis geschlossen wird: Vom Induktor J1 durch den Elektromagneten m1 des Signalfeldes A E1 zum Knebelkontakt
                              										u1 und in die
                              									Leitung L1, weiter nach
                              										S2 und zum Kontakt
                              										x2 am Blockfeld Z2, um den früher
                              									hergestellten richtigen Verschluß dieses Blockfeldes zu überprüfen, sodann nach A E2 (Elektromagnet m4) und endlich zur
                              									Rückleitung.
                           Dadurch wird in der Abfahrtstation S1 das Ausfahrsignal geblockt und in der
                              									Bestimmungsstation S2
                              									das Einfahrsignal entriegelt. Dies ist aber infolge der Wirkung des
                              									Ueberprüfungskontaktes x2 an Z2 nur
                              									möglich, wenn vorher die erste Blockoperation vollständig korrekt ausgeführt war.
                              									Der Zwang für die vollständige Blockung von A E1 in S1 ist aber dadurch erreicht, daß sowohl die
                              									Riegelstange als auch die Druckstange von A E1 auf den Schieber einwirkt. Letzterer kann also nur
                              									bei vollständig durchgeführtem Blockverschluß wieder frei beweglich werden. Zur
                              									Gewährleistung möglichst großer Sicherheit wird man überdies das Ausfahrsignal
                              									mit der magnetischen Flügelkupplung und der Hebelsperre versehen.
                           4. Der Zug kann, da mittlerweile das Einfahrsignal in S2 auf Fahrt gezogen worden war, in die
                              									Station S2 einfahren,
                              									wobei er auch die zweckmäßig in das Blockwerk eingebaute elektrische
                              									Druckknopfsperre (Auslösevorrichtung) ausgelöst hatte. Nach Rückstellung des
                              									Einfahrsignales kann dann der Blocktaster A E2 in S2 niedergedrückt werden (hiebei wird zugleich die
                              									Auslösevorrichtung wieder mitverschlossen), so daß dann folgender Strom weg zustande
                              									kommt: Vom Induktor J2
                              									über den Verbindungsdraht b zum Zustimmungsblockfeld
                              										Z2 (Elektromagnet
                              										m3) und über γ zunächst unmittelbar zur Rückleitung. Dadurch wird
                              										Z2 wieder frei, die
                              									hochspringende Riegelstange von Z2 schaltet den Kontakt γ um, derart, daß der Strom jetzt auch zum Elektromagneten m4 des
                              									Signalverschlußfeldes A E2 gelangen und letzteres wieder sperren kann. Die vollständige Blockung
                              									von A E2 ist deshalb
                              									erzwungen, weil sowohl die Riegelstange als auch die Druckstange von A E2 in den Schieber
                              									eingreift und letzteren erst nach korrekter Ausführung des Blockverschlusses von A E2 freigibt.
                           Damit ist die Ruhestellung wieder erreicht, und es kann jetzt die Fahrt eines
                              									Gegenzuges oder eines Folgezuges in analoger, bezw. in derselben Weise eingeleitet
                              									werden.
                           In Fig. 20 sind die Stromwege∾ für die einzelnen
                              									Blockvorgänge für beide Fahrtrichtungen schematisch angedeutet. Es handelt sich
                              									jetzt noch darum, die Stromwege symbolisch durch Formeln darzustellen und daraus die
                              									Schaltung selbst abzuleiten.
                           Verhältnismäßig einfach wird die Schaltung der beiden Zustimmungsfelder Z1 und Z2, weil dieselben
                              									immer nur für eine Fahrtrichtung benutzt werden, während die Signalblockfelder A E1 und A E2 bei beiden
                              									Fahrtrichtungen zur Verwendung kommen, so daß Knebelumschalter herangezogen werden
                              									müssen, um die richtige Stromführung zu erzwingen.
                           Aus Fig. 20 läßt sich folgende Tabelle der
                              									Verbindungen ableiten:
                           
                              
                                 
                                 Station S1
                                 Station S2
                                 
                              
                                 A E1
                                 Z1
                                 Z2
                                 A E2
                                 
                              
                                 Richtung S1–S2
                                  u1
                                 →
                                 →
                                  u2
                                 
                              
                                 Freigabe
                                 u1 m1
                                    											a
                                 –
                                 b m3 γ
                                 x2 m4 R
                                 
                              
                                 Blockung
                                 W1 m1 u1
                                 –
                                 L2 m3 RW2
                                    												L2
                                 γ m4 RW2 b
                                 
                              
                                 Richtung S2–S1
                                  u1
                                 ←
                                 ←
                                  u2
                                 
                              
                                 Freigabe
                                 x1 m1 R
                                 a m2
                                    											β
                                 –
                                 u2 m4
                                    											δ
                                 
                              
                                 Blockung
                                 β m1 RW1 a
                                 L4 m2 RW1
                                    												L3
                                 –
                                 W2 m4 u2
                                 
                              
                           Zunächst ist zu erkennen, daß für die bei der Blockung erforderlichen Verbindungen
                              										w1a w1L3
                              									w2L1
                              									w2b je ein Druckstangentaster erforderlich ist. Die
                              									übrigen Verbindungen lassen sich einfacher in folgender Weise zusammenstellen:
                           
                           
                              
                                 Station S1
                                 Station S2
                                 
                              
                                 A E1
                                 Z1
                                 Z2
                                 A E2
                                 
                              
                                  u1
                                 →
                                 →
                                   u2
                                 
                              
                                 
                                    u_1\,m_1\,\frac{\alpha}{W_1}
                                    
                                 –
                                 
                                    \frac{b}{L_2}\,m_3\,\frac{\gamma}{R}
                                    
                                 
                                    R\,m_4\,\frac{x_2}{\gamma}
                                    
                                 
                              
                                  u1
                                 ←
                                 ←
                                  u2
                                 
                              
                                 
                                    R\,m_1\,\frac{x_1}{\beta}
                                    
                                 
                                    \frac{a}{L_4}\,m_2\,\frac{\beta}{R}
                                    
                                 –
                                 
                                    u_2\,m_4\,\frac{\delta}{W_2}
                                    
                                 
                              
                           Die beiden Zustimmungsblockfelder
                              									Z1 und Z2 sind also mit je
                              									zwei Druckstangentastern zu versehen; dazu kommt noch für die oben erwähnten
                              									Verbindungen W1
                              									L3 bezw. W2
                              									L1 je ein
                              									Druckstangenkontakt. Ferner ist an jedes Zustimmungsfeld noch je ein
                              									Druckstangenkontakt und ein Tellerkontakt anzuhängen, um die Verschlußlage von Z1 bezw. Z2 überprüfen zu
                              									können. Diese Doppelkontakte sind mit x1 bezw. x2 bezeichnet. Endlich sind noch die Tellerkontakte
                              										β bezw. γ
                              									erforderlich, um die richtige Auflösung des Verschlusses von Z1 und Z2 bei der Wiederblockung des Einfahrsignals
                              									überprüfen zu können.
                           Jedes der beiden Zustimmungsblockfelder Z1 und Z2 ist daher mit vier Druckstangentastern und zwei
                              									Tellerkontakten auszurüsten.
                           Um nun die Schaltung der beiden Signalfelder
                              									A E1 und A E2 zu ermitteln, hat
                              									man zu bedenken, daß zunächst beim Signalfeld A E1 in der Station S1 für die Fahrtrichtung S1–S2 die Verbindung u1
                              									m1 und für die
                              									Fahrtrichtung S2–S1 die Verbindung R m1 dauernd bestehen
                              									muß. Diese Forderung kann leicht dadurch erfüllt werden, daß man den Knebelkontakt
                              									an der Achse mit m1
                              									verbindet, sodann den rechten Kontakt mit L1 und den linken Kontakt mit R in Verbindung bringt; u1 ist eben gemäß Fig.
                                 										20 mit L1 zu
                              									verbinden, falls es sich um die Fahrtrichtung S1–S2 handelt.
                           Der so bestimmte Knebelkontakt u1 ist also nach folgendem Symbol zu schalten:
                           
                              
                                 
                                    R\,L_1
                                    
                                    \vee
                                    
                                    m_1
                                    
                                 
                              
                           Analog ergibt sich in der Station S2 ein Knebelumschalter u2 nach dem
                              									Schaltungssymbol:
                           
                              
                                 
                                    L_3\,R
                                    
                                    \vee
                                    
                                    m_4
                                    
                                 
                              
                           Je nach der Fahrtrichtung ist weiters bei der Freigabe des
                              									Signalfeldes A E1 der
                              									Elektromagnet m1 mit
                              										a oder mit x1 zu verbinden, während bei der Blockung je nach der
                              									Fahrtrichtung die Verbindung m1
                              									W1 oder ml
                              									β herzustellen ist. Man gelangt zu der entsprechenden
                              									Schaltung, wenn man für die Freigabe den Hilfskontakt y1 und für die Blockung den Hilfskontakt
                              										z1 benutzt und
                              									diese beiden Hilfskontakte je nach der Fahrtrichtung mit Hilfe von Knebelkontakten
                              									mit a oder x1, bezw. mit W1 oder β verbindet. Es
                              									ergeben sich dann folgende Symbole für die Schaltung:
                           
                              
                                 
                                    
                                    m_\,\frac{y_1}{z_1}
                                    
                                 
                                    x_1\,\alpha
                                    
                                    \vee
                                    
                                    y_1
                                    
                                 
                                    \beta\,\W_1
                                    
                                    \vee
                                    
                                    z_1
                                    
                                 
                              
                           Das erste Symbol stellt einen Druckstangentaster am
                              									Blockfeld A E1 dar,
                              									während die beiden anderen Symbole die Schaltung zweier Knebelumschalter
                              									wiedergeben, die mit dem Knebelkontakt u1 zu kuppeln sind.
                           Beim Signalblockfeld ist außerdem noch der weiter oben erwähnte Druckstangenkontakt
                              									für die Verbindung W1
                              									a erforderlich, und weiters der Tellerkontakt a,
                              									welcher gemäß den oben angeführten Erwägungen dazu bestimmt ist, die Ueberprüfung
                              									der Sperrung des Schiebers bei der Freigabe des Ausfahrtblockes zu ermöglichen.
                           Das Signalblockfeld A E1
                              									ist demgemäß mit zwei Druckstangenkontakten und einem Tellerkontakt zu versehen. Der
                              									Knebel wirkt nach den vorläufigen Erwägungen auf drei Umschalter ein.
                           In analoger Weise ist natürlich auch das Signalfeld A
                                 										E2 in der Station S2 einzurichten.
                           Man kann also nach den bisherigen Schlußfolgerungen nachstehende Tabelle der
                              									Verbindungen entwerfen. Es werden dann nur noch einige Ergänzungen hinzuzufügen
                              									sein, um eine möglichst einfache, dabei aber vollkommen entsprechende Schaltung zu
                              									erzielen (vergl. auch Fig. 20 und 21).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 536
                              Station S1; Station S2;
                                 										Druckstangen-Kontakte; Teller-Kontakte; Knebel-Kontakte
                              
                           In dem vorstehenden Schaltungsentwurf sind vier Leitungen
                              									enthalten; es sind dabei aber bei der Fahrtrichtung S1–S2 gemäß Fig. 20 nur
                              									die Leitungen L1 und
                              										L2, bei der
                              									Fahrtrichtung S2–S4 nur die Leitungen
                              										L3 und L4 in Verwendung.
                           Die Leitungen L1 und L3 sind sowohl bei der
                              									Freigabe als auch bei der Blockung erforderlich, während die Leitungen L2 und L4 nur für die Blockung
                              									benutzt werden. Daher sind letztere im Ruhezustande der Blockwerke an einem Ende
                              									isoliert (und zwar an den Druckstangenkontakten von Z2 bezw. Z4).
                           Die Leitung L2 ist
                              									jedoch im Ruhezustande auch am anderen Ende (bei a am
                              									Tellerkontakt A E1)
                              									isoliert, und ebenso ist L4 bei δ an A
                                 										E2 isoliert. Da nun für eine bestimmte
                              									Zugfahrt stets nur das Zustimmungsblockfeld in der Bestimmungsstation zur Wirkung
                              									kommt, während das Zustimmungsfeld in der Abfahrtstation überhaupt nicht benutzt
                              									wird und infolge der mechanischen Verschlusse am Schieber auch gar nicht bedient
                              									werden kann, und weil anderseits niemals beide Signalblockfelder A E1 und A
                                 										E2 zu gleicher Zeit entblockt sein können,
                              									kann niemals gleichzeitig die Verbindung der Leitungen L2 und L4 an den Tellerkontakten α und δ zustande kommen.
                           Diese Erwägungen rechtfertigen es, daß man die beiden Leitungen L2 und L4 in eine
                              									gemeinschaftliche Leitung L0 zusammenzieht.
                           Es sind daher für die einwandfreie Abwicklung der Blockvorgänge drei Leitungen, nämlich L1
                              									L3
                              									L0 erforderlich und
                              									hinreichend. Für den Austausch der Weckersignale ist am zweckmäßigsten eine
                              									besondere Weckerleitung vorzusehen, weil man sich dadurch vor unbeabsichtigten und
                              									unter Umständen gefährlichen Verschlußlösungen bei eventuellen Mängeln an der
                              									Gleichstromklemme des Induktors sicher schützen kann.
                           Selbstverständlich kommt noch eine gemeinschaftliche Rückleitung zwischen S1 und S2 hinzu (eventl.
                              									Erdleitung).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 537
                              Fig. 21.
                              
                           In Fig. 21 ist die im Vorstehenden entwickelte
                              									Schaltung dargestellt, und es soll jetzt nur noch gezeigt werden, in wie weit
                              									dieselbe den Bedingungen bezüglich der Betriebssicherheit entspricht. Wir wählen zu
                              									diesem Zwecke wieder die Fahrt eines Zuges von S1 nach S2.
                           Zuerst wird in der Station S1 der Knebel in die Stellung „Ausfahrt“ (nach rechts) umgelegt.
                              									Dadurch ist das Niederdrücken von Z1 unmöglich gemacht, so daß irrthümliche
                              									Fehlblockungen ausgeschlossen sind, da auch der Blocktaster A E1 gesperrt ist. Sodann gibt der Beamte
                              									in S1 ein vereinbartes
                              									Weckersignal nach S2,
                              									um den Zug anzumeiden („anzubieten“).
                           Falls der Beamte in S2
                              									den angebotenen Zug annimmt, drückt er den Blocktaster Z2, was jedoch nur möglich ist, wenn
                              									vorher der Knebel in S2
                              									auf „Einfahrt“ (nach rechts) umgelegt wurde. Der an Z2 angebrachte Verschlußwechsel
                              									(Selbstverschluß) hält den Schieber und Knebel sofort in der richtigen Lage fest und
                              									erzwingt die Blockung von Z2, wobei folgender Stromweg benutzt wird:
                           Von W2
                              									(Wechselstromklemme des Induktors J2) zum dritten Kontakthebel an Z2 und in die Leitung
                              										L1 sodann in der
                              									Station S1 über den
                              									Knebelkontakt u1,
                              									Welcher die richtige Lage des Schiebers und Knebels in S1 unzweifelhaft überprüft, zum Signalfeld
                              										A E1 (Elektromagnet
                              										m1) und über v1
                              									α zur Rückleitung. Das Signalfeld A E1 wird dadurch
                              									entblockt (Fenster A E1
                              									wird weiß) und die aufsteigende Riegelstange sperrt den Schieber in der
                              									richtigen Lage. Gleichzeitig wird der Tellerkontakt a
                              									umgeschaltet und der Strom gelangt dann nicht mehr zur Rückleitung, sondern in die
                              									Leitung L0 und sodann
                              									in der Station S2 zum
                              									Zustimmungsfeld Z2
                              									(Elektromagnet m3) und
                              									beim zweiten Kontakthebel von Z2 zur Rückleitung (Induktorkörper J2). Dadurch erfolgt
                              									der Verschluß von Z2
                              									und die Festlegung des Schiebers und Knebels in S2 in richtiger Lage.
                           Sobald der Zug die Station S1 verlassen hat, und das Ausfahrsignal wieder auf Halt zurückgestellt
                              									wurde, kann A E1
                              									geblockt werden. Durch das Zusammenarbeiten der Druckstange und der Riegelstange von
                              										A E1 wird dabei die
                              									ordentliche Ausführung des Blockverschlusses erzwungen. Der Strom nimmt folgenden
                              									Weg: Von W1
                              									(Wechselstromklemme des Induktors J1 in der Station S1) zum Knebelkontakt z1, dann über m1 zum Knebelkontakt u1 und in die Leitung
                              										L1 weiter nach x2 am Zustimmungsfeld
                              										Z2, dessen korrekte
                              									Verschlußlage hiemit überprüft wird, weiter zum Knebelkontakt y2 und über m4 (Blockfeld A E2) zum Knebelkontakt
                              										u2 und dann zur
                              									Rückleitung. Dadurch wird AE1 wieder geblockt (Fenster wird rot) und A
                                 										E2 wird für die Einfahrt frei (Fenster wird
                              									weiß). Der Schieber in S1 wird wieder frei beweglich; dagegen wird der Schieber in S2 zum zweitenmale
                              									gesperrt, indem die Riegelstange von A E2 von unten her in den Schieber eintritt. Es möge an
                              									dieser Stelle die Bemerkung hinzugefügt werden, daß sich nach dem Freiwerden des
                              									Schiebers in der Station S1 zwar dort der Knebel nach links umlegen und der Druckknopf des
                              									Blockfeldes Z1
                              									niederdrücken läßt, daß aber doch eine Stromsendung deshalb unmöglich ist, weil die
                              									Leitung L3 am
                              									Knebelumschalter u2 in
                              										S2 unterbrochen
                              									ist. Diese Stromunterbrechung bleibt solange bestehen, bis der Zug, auf den sich die
                              									obigen Blockvorgänge beziehen, in der Station S2 eingefahren und dort durch das wieder geblockte
                              									Signal (Blockfeld A E2
                              									Einfahrt) gedeckt ist. Es sei noch besonders hervorgehoben, daß die Lage des
                              									Schiebers in S2 (für
                              									Einfahrt) überprüft ist durch den Druckstangen- und Tellerkontakt x2 am Zustimmungsfeld
                              										Z2; es ist also
                              									auch die Unterbrechung der Leitung L3 am Knebelumschalter u2 überprüft.
                           Trotz des Umstandes, daß der Schieber in S1 wieder frei beweglich wurde, bevor noch die erste
                              									Zugfahrt ganz beendet ist, erscheint somit jede Gefahr ausgeschlossen, und es könnte höchstens als
                              									Uebelstand empfunden werden, daß beim Niederdrücken des Blocktasters Z1 der Verschlußwechsel
                              									(Selbstverschluß) zur Wirkung kommt, so daß damit eigentlich schon alle weiteren
                              									Blockoperationen für den nächsten Zug (Fahrtrichtung S2–S1) unabänderlich festgelegt wären. Man darf jedoch
                              									nicht vergessen, daß das Niederdrücken des Blocktasters Z1 nur dann möglich ist, wenn der Beamte
                              									in S1 zuerst den Knebel
                              									von „Ausfahrt“ auf „Einfahrt“ umgelegt hatte. Eine irrthümliche
                              									Betätigung von Z1 zur
                              									unrichtigen Zeit erscheint daher genügend wirksam verhindert, da der Beamte in S1 nur dann eine
                              									Veranlassung hat, den Knebel von „Ausfahrt“ auf „Einfahrt“ umzulegen,
                              									wenn ihm von der Station S2 ein Zug angeboten wird. Es genügt daher zur Hintanhaltung aller
                              									Behinderungen bei der Blockbedienung die Vorschrift zu berücksichtigen, daß die
                              									Knebel solange in der jeweiligen Lage stehen bleiben sollen, bis die Fahrt eines
                              									Gegenzuges angeboten wird. Man kann übrigens durch Weglassen des Verschlußwechsels
                              									an den Zustimmungsfeldern Z1 und Z2 jede
                              									Fehlbedienung der Blockwerke gänzlich unmöglich machen. Allerdings kann man dann auf
                              									einen sicheren Verschluß des Schiebers in der Station S2 nur unter der Voraussetzung rechnen,
                              									daß Z2 beim Blocken
                              									zuverlässig arbeitet. Jedoch kann selbst bei einer Störung an Z2 keine Gefahr
                              									entstehen, weil die Ueberprüfung bei x2 und am Knebelumschalter y2 volle Sicherheit verbürgt.
                           Es sind jetzt noch die letzten Handhabungen und Wirkungen an den Blockwerken für die
                              									noch nicht beendete Zugfahrt S1–S2 zu beschreiben.
                           Der Zug fährt in die Station S2 ein und beseitigt durch Befahren eines Schienenkontaktes (isolierte
                              									Schiene) die elektrische Druckknopfsperre, so daß nach Rückstellung des
                              									Einfahrsignals das Blockfeld A E2 bedient werden kann. Der Zwang für die
                              									vollständige Ausführung dieses Blockverschlusses ist wieder durch die gleichzeitige
                              									Wirkung der Sperrstange und Druckstange von A E2 erreicht. Es kommt dabei folgender Stromweg zur
                              									Verwendung:
                           Vom Induktor J2
                              									(Wechselstromklemme W2)
                              									zum zweiten Druckstangenkontakt an A E2, dann über b nach Z2, durch den
                              									Elektromagneten m3
                              									(Fenster wird weiß) zum Tellerkontakt y und zur
                              									Rückleitung. Es wird also zunächst Z2 entblockt, wodurch die eine Sperrung des Schiebers
                              									wieder aufgehoben wird. Sodann findet der Strom nach Umschaltung des Tellerkontaktes
                              									γ seinen Weg weiter zum Knebelkontakt z2, ferner über den Elektromagneten m4 (Blockfenster A E2 wird wieder rot)
                              									zum Knebelumschalter u2
                              									und zur Rückleitung.
                           Nach vollständig durchgeführter Blockung von A E2, welche wie ersichtlich nur nach Entblockung von
                              										Z2 eintreten kann,
                              									ist auch der Schieber in der Station S2 wieder frei beweglich geworden, und damit ist der
                              									Ruhezustand aller Blockeinrichtungen wieder erreicht. Es kann jetzt für einen
                              									Folgezug (S1–S2) oder für einen
                              									Gegenzug (S2–S1) die ganze Reihe
                              									der Blockoperationen in derselben bezw. in analoger Weise durchgeführt werden.
                           * * *
                           Allen angeführten Lösungen der Aufgabe ist die Eigenthümlichkeit gemeinsam, daß die
                              										erste Blockoperation für einen zweiten Zug
                              									(Ertheilung der Zustimmung) erst dann vorgenommen werden kann, wenn die letzte Blockoperation für den ersten Zug (Wiederblockung
                              									des Einfahrsignals) erledigt ist.
                           Bei sehr lebhaftem Verkehr ist es aber mindestens eine sehr große Annehmlichkeit,
                              									wenn die Vereinbarung der zweiten Zugfahrt und die Ertheilung der Zustimmung zu
                              									derselben schon zu einer Zeit erfolgen kann, wo der erste Zug noch unterwegs ist.
                              									Natürlich muß dabei unbedingt dafür gesorgt werden, daß trotzdem die zweite Zugfahrt
                              									erst beginnen kann, wenn die erste Zugfahrt ganz beendet ist und wenn die
                              									erforderlichen Blockverschlusse wieder hergestellt sind.
                           Ferner ist es sehr erwünscht, durch entsprechende Anordnung der Blockwerke dafür zu
                              									sorgen, daß eine ertheilte Zustimmung zurückgegeben werden kann, solange sie nicht
                              									benutzt wurde, d.h. solange das Ausfahrsignal nicht auf Fahrt gestellt wurde. Der
                              									Wunsch nach Erfüllung dieser Möglichkeit wird begreiflich, wenn man bedenkt, daß
                              									öfters eine Aenderung der Zugfolge im letzten Augenblick vereinbart bezw. verfügt
                              									werden muß, um einen verspätet eintreffenden Vorrangzug (internationalen Schnellzug)
                              									zuerst abzufertigen. Auch bei Irrtümern in der Ertheilung der Zustimmung ist die
                              									Möglichkeit, dieselbe noch vor der Zugfahrt zurückzugeben, sehr erwünscht.
                           Es möge einer demnächst folgenden Abhandlung vorbehalten bleiben, die Einrichtungen
                              									der Blockwerke eingleisiger Bahnen ohne Zwischenblockposten zu entwickeln, welche
                              									auch diesen letzteren verwickelteren Bedingungen gerecht werden.