| Titel: | DIE GRUNDLEGENDEN ELEMENTE DER AUFZÜGE MIT DRUCKKNOPFSTEUERUNG. | 
| Autor: | A. Linker | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 710 | 
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                        DIE GRUNDLEGENDEN ELEMENTE DER AUFZÜGE MIT
                           								DRUCKKNOPFSTEUERUNG.
                        Von Dr.-Ing. A. Linker.
                        (Schluß von S. 699 d. Bd.)
                        LINKER: Die grundlegenden Elemente der Aufzüge mit
                           								Druckknopfsteuerung.
                        
                     
                        
                           2. Bei den Steuerungen der Siemens-Schuckertwerke,
                              									Berlin, ist die Schaltwalze in ihrer Wirkung ersetzt durch Stockwerkschalter, welche
                              									vom Fahrkorb gesteuert werden. Fig. 6 zeigt das
                              									Schaltungsschema des Steuerstromkreises eines solchen Aufzuges.
                           Die Druckknöpfe 1–4 sind hierbei so angeschlossen, daß
                              									beim Drücken eines Knopfes die anderen von der Zuleitung abgeschaltet werden und
                              									infolgedessen die einmal eingeleitete Bewegung des Fahrkorbes nicht mehr
                              									beeinflussen können. Ferner wird beim Betreten des Fahrkorbes durch Niederdrücken
                              									des beweglichen Bodens der Fußbodenkontakt Fk geöffnet und dadurch eine Trennung der an den
                              									Schachtzugängen befindlichen Druckknöpfe von der Leitung bewirkt, so daß der Aufzug
                              									jetzt nur vom Fahrkorb aus gesteuert werden kann. Aus dem Schema ist ferner
                              									ersichtlich, daß der Steuerstrom bei Abwärtsfahrt aus einem beliebigen Stockwerk
                              									über den Kontakt v des Stockwerkschalters St1, bei Aufwärtsfahrt
                              									über Kontakt n des Schalters St4 gehen muß. Diese Anordnung bietet die
                              									Sicherheit, daß bei zufälligem oder böswilligem Verstellen eines Stockwerkschalters
                              									und dadurch bedingter Bewegung des Fahrkorbes in falscher Richtung dieser im
                              									untersten oder obersten Stockwerk den Stromkreis selbsttätig unterbricht. Die an dem
                              									Fahrkorb befindlichen kurvenförmigen Stellapparate sind ferner derartig ausgebildet,
                              									daß nach einmaligem Durchfahren des Schachtes sämtliche Stockwerkschalter in die
                              									richtige Lage eingestellt werden.
                           Um nun die Wirkungsweise der Arbeitsstromkreise eines
                              									Aufzugs der Siemens-Schuckertwerke
                              									kennen zu lernen,
                              									wollen wir das vollständige Schema (Fig. 7)
                              									betrachten, in welchem die Apparate und Leitungen so eingezeichnet sind, wie sie auf
                              									der Montage eingebaut werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 711
                              Fig. 6.
                              K biegsames Kabel. – H Halteknopf.
                                 										– Fk Fußbodenkontakt. – Lf Fahrkorblampe. – U Unterbrecher. T Türkontakt. – S
                                 										Sicherung. 
                              
                           Im allgemeinen sind die Hauptschalter HS und der
                              									Notausschalter N geschlossen. Wir nehmen nun an, daß
                              									der im Stockwerk II stehengebliebene Fahrkorb
                              									abwärtsfahren soll. Dann wird durch einen Druck der Taste 1 im Fahrkorb F, wenn alle Türen geschlossen
                              									sind, das Relais R1
                              									betätigt und die Elektromagnetspule E1 des Relais-Wendeanlassers R W für Abwärtsfahrt vom Strom durchflössen. Infolgedessen schließt sie
                              									den Hebel H1 an die
                              									Kontakte 1, 2 an. Dieser Hebel ist so gebaut, daß er
                              									gleichzeitig den Hebel H3 mit den Kontakten 3, 4 schließt. Die
                              									Kontakte 1, 2 schalten den Ankerstrom für Abwärtsfahrt
                              										(5, 6 für Aufwärtsfahrt), Kontakt 3 die Erregung des Feldmagnets M, Kontakt 4 den Strom für die Lüftung des
                              									Bremsmagnets B ein. Die großen Widerstände parallel zu
                              									den Spulen E1, E2 und B sollen Schutz gegen die Wirkungen der Selbstinduktion
                              									beim Ausschalten bieten. Außerdem wird der Unterbrecherkontakt U geöffnet und damit der Steuerstromkreis vom Netz
                              									abgeschaltet.
                           Der Arbeitsstrom fließt nun vom + Pol aus über A durch
                              									die Anzugsspulen a der Elektromagnete E3 und E4, von hier sich
                              									verzweigend einmal über Kontakt 3, die Funkenlöschspule
                              										s3 nach Klemme b der Magnetwicklung und von Klemme e nach dem anderen Pol P
                              									der Stromquelle, bezw. über Kontakt 4, Klemme d, den Bremsmagnet B,
                              									Notschalter N nach P.
                              									Andererseits geht der Hauptstrom über den Kontakt 2 des
                              									Hebels H1 die
                              									Funkenlöschspule s2,
                              									Klemme g des Windenmotors W
                                 										M, von Klemme i über Kontakt l, Anlaßwiderstandsstufe w4, Relais A3 Widerstand w3, Relais A2 usw. über w2, A1
                              									w1 nach P. Zunächst ziehen die Spulen E3 und E4 die durch Feder f2 und f3 gehaltene Traverse T
                              									nach unten, wobei sie bei schwachbelastetem Motor durch die mit E1 bezw. E2 hintereinander
                              									geschalteten Haltespulen h unterstützt werden. Dadurch
                              									wird die Kontaktbrücke 7, 8 frei und fällt infolge der
                              									Luftdämpfung L langsam nach unten, wodurch die Kontakte
                              										7, 8 geschlossen werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 711
                              Fig. 7.
                              
                           Das hat ein Kurzschließen des Widerstandes w4 und der Zusatzspule
                              										Z3 zur Folge.
                              									Nachdem der Ankerstrom für einen Augenblick infolge des geringen Widerstandes
                              									angestiegen ist, nimmt der Motor eine größere Umdrehungszahl an und der Strom sinkt,
                              									wodurch die Kontaktbrücke 9, 10 herabfällt und w3 und Z2 kurz schließt. So
                              									werden nacheinander w3,
                              										w2 und w1 durch die
                              									Kontaktbrücken 11, 12 und 13,
                                 										14 ausgeschaltet, wodurch der Fahrkorb seine größte Geschwindigkeit
                              									erreicht. Ist der Aufzug im gewünschten Stockwerk (in diesem Falle ist es das erste)
                              									angelangt, so wird der Steuerstromkreis durch die Stockwerksschalter St1 geöffnet und die
                              									Spule E1 stromlos.
                              									Gleichzeitig zieht die Feder f1; die Hebel H3 und H1 aus den Kontakten 1,
                                 										2 und 3, 4, wodurch der Anker-, Erreger- und
                              									Bremsmagnetkreis unterbrochen werden. Die Traverse T
                              									hebt die Kontaktbrücken 7–14
                              									nach oben und der
                              									Wendeanlasser ist für eine neue Fahrt wieder gebrauchsfertig.
                           Um zu erkennen, ob der Fahrkorb in Betrieb ist, sind die elektromagnetisch wirkenden
                              										Besetzt-Anzeiger B1–B4 an den Schachtzugängen vorgesehen.
                           Da das Abstellen des Fahrkorbes aus der vollen Geschwindigkeit heraus erfolgt und der
                              									Auslaufweg von der jeweiligen Belastung abhängig ist, so muß daß Stillsetzen des
                              									Fahrkorbes möglichst schnell erfolgen und daher eine kräftige Bremse in Anwendung
                              									kommen, wodurch jedoch bei höheren Geschwindigkeiten ein Stoß beim Anhalten
                              									auftreten würde. Es ist der Einfachheit wegen in diesem Falle ratsam, die
                              									Geschwindigkeit des Fahrkorbes nicht mehr als 0,6 m/Sek. zu wählen. Werden jedoch
                              									höhere Geschwindigkeiten gewünscht, so ist es nothwendig, eine besondere
                              									Verzögerungsvorrichtung anzuordnen, welche die Geschwindigkeit vor dem Anhalten des
                              									Korbes so weit ermäßigt, daß das Stillsetzen ohne Stoß erfolgen kann.
                           3. Auf ähnlichem Prinzip aber mit anderer Ausführung einzelner Vorrichtungen beruht
                              									die Druckknopfsteuerung der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft
                                 										vormals W. Lahmeyer & Co., Frankfurt a. M., deren Steuerstromkreis für
                              									einen Aufzug mit drei Stockwerken in Fig. 8
                              									dargestellt ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 712
                              Fig. 8.
                              
                           Hierbei sind die Stockwerkschalter St zweiarmige Hebel
                              									mit einem Arm a, gegen den sich ein Ansatz b des bewegten Fahrkorbes F beim Vorbeifahren legt. Dadurch unterbricht der betreffende
                              									stromführende Stockwerkschalter den Steuerstromkreis und bringt den Fahrkorb zum
                              									Stillstand. Wird nun z.B. der Druckknopf 1 gedrückt, so
                              									erhält die Spule E1 für
                              									Abwärtsfahrt des Umschaltemagnets Strom und bewegt den selbsthätigen Wendeanlasser
                              									in entsprechendem Sinne. Ferner geht der Schalter St2 in die Geschlossenstellung zurück. Da die
                              									Druckknöpfe durch Federn in die Anfangsstellung zurückgedrückt werden, so ist es
                              									nothwendig, daß der Stromkreis bis zur endgültigen Ausschaltung durch den
                              									Stockwerkschalter von den Kurzschlußspulen K
                              									geschlossen gehalten wird. Ihre Wicklungen sind an die Mitte der zugehörigen
                              									Schalter angeschlossen; es werden daher beim Niederdrücken eines Kontakts nur
                              									diejenigen Knöpfe kurzgeschlossen, welche zu dem betreffenden Stockwerkschalter
                              									gehören. Durch Knopf 3 wird daher nur die
                              									Kurzschlußspule K3
                              									betätigt. Ist nun der Korb im ersten Stockwerk angelangt, so wird Schalter St1 geöffnet und damit
                              									der Aufzug stillgesetzt.
                           Sobald durch die Wirkung des magnetisch gesteuerten Umschalters E1 und E2 der Aufzug sich
                              									einmal in Bewegung gesetzt hat, ist durch eine besondere Schaltung von E1
                              									E2 erreicht, daß kein
                              									Eingriff in die Steuerung von außen erfolgen kann. Es werden nämlich alle
                              									Druckknöpfe nach dem Niederdrücken eines einzigen von dem Stromkreise durch
                              									eine Unterbrechung getrennt und damit wirkungslos.
                           Eine Unsicherheit im Betriebe des Aufzuges könnte nun dadurch eintreten, daß der
                              									Fahrkorb durch einen Zufall oder unvorhergesehenen Umstand zwischen zwei Stockwerken
                              									zum Stillstand käme. Dann wäre kein Stockwerkschalter offen und das Netz nicht in
                              									die beiden Stromkreise für Aufwärts- und Abwärtsfahrt zerlegt. (In gewisser
                              									Beziehung erinnert diese Wirkungsweise der Stockwerkschalter an die Schaltwalze der
                              										Otis Co.) Ein Schließen des Druckknopfes würde daher
                              									einen Stromdurchgang durch beide Spulen E1 und E2 zur Folge haben. Dasselbe würde auch der Fall
                              									sein, wenn zwei Druckknöpfe in Stockwerken zu verschiedenen Seiten des Fahrkorbes
                              									zufällig gleichzeitig gedrückt würden.
                           Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. W. Lahmeyer & Co. die
                              									Wicklungen E1 und E2 des Umschaltmagnets
                              									verschieden stark bemessen, wodurch auch bei gleichzeitiger Erregung der Magnete
                              									erreicht wird, daß der Umschaltmagnet den Wendeanlasser in einem bestimmten Sinne in
                              									Bewegung setzt.
                           Zur weiteren Sicherheit ist schließlich außer den vier Stockwerkschaltern noch am
                              									obern und untern Ende der Fahrbahn je ein Endausschalter im Motorstromkreis
                              									angebracht, welche ebenso wie die Stockwerkschalter durch den Korb selbsttätig
                              									ausgeschaltet werden, um durch Unterbrechung des Motorstromes eine Weiterbewegung
                              									des Fahrkorbes zu verhindern.
                           4. Bei den Druckknopfsteuerungen der Allgemeinen
                                 										Elektrizitätsgesellschaft, Berlin, sind sämtliche Apparate im Maschinenraum
                              									zentralisiert. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Montage und Revision der
                              									Apparate einfacher ist, da die Steuerorgane sich nicht im Fahrschacht befinden.
                              									Infolgedessen sind Aenderungen des Aufzuges zur Unterbringung der Schalte- und
                              									Steuerorgane nicht erforderlich, so daß auch schon bestehende Anlagen nachträglich
                              									ohne große Aenderungen mit elektrischer Druckknopfsteuerung versehen werden
                              									können.
                           Die Verbindung der Winde mit dem Steuermechanismus geschieht durch eine
                              									Kettenübertragung, bei welcher ein Kettenrad auf das Wellenende der Trommel
                              									aufgesetzt wird. Im Prinzip würde diese Steuerungsanordnung derjenigen ähnlich sein,
                              									wie sie von der Otis Elevator Co. angegeben ist; in der
                              									Wirkung jedoch entspricht sie den Vorrichtungen mit Stockwerkschaltern, nur daß
                              									diese hier außerhalb des Schachtes angeordnet sind. Während nun dort die Einstellung
                              									der Fahrtrichtung und die Unterbrechung durch eine vom Windenmotor zwangläufig
                              									angetriebene Trommel erfolgt, hat die Allgemeine
                              									Elektrizitätsgesellschaft auf der Kettenradwelle eine der
                              									Zahl der Haltestellen entsprechende Anzahl von Mitnehmersegmenten angeordnet. Jeder
                              									dieser Mitnehmer betätigt einen Umschalter in der Weise, daß beim Eintreffen des
                              									Fahrkorbes in dem entsprechenden Stockwerk der Umschalterhebel vom Mitnehmer aus der
                              									einen Endlage in die Mittelstellung gebracht wird. Bewegt sich nun der Fahrkorb in
                              									derselben Richtung weiter, so legt der Mitnehmer den Hebel des Umschalters in die
                              									andere Endstellung, welche es ermöglicht, daß der Steuerstromkreis zwecks
                              									Zurückholung des Fahrkorbs auf eine Fahrt in entgegengesetzter Richtung eingestellt
                              									ist.
                           5. Besonders bemerkenswert in ihrer Konstruktion ist die Druckknopfsteuerung von F. Klöckner, Köln-Bayenthal, welche durch D. R. P. Nr.
                              									172045 vom 10. Mai 1904 geschützt ist. Während nämlich bisher der Steuerstromkreis
                              									einen Elektromagnet betätigte, der den Motor in entsprechendem Sinne beeinflußte,
                              									und die Stillsetzung des Fahrkorbes durch Unterbrechung des Steuerstromkreises
                              									mittels der Stockwerkschalter erfolgte, besorgen diese beiden letzten Vorrichtungen
                              									ebenfalls Stockwerkschalter, die jedoch im Arbeitsstromkreis liegen. Dadurch wird
                              									die Anlage wesentlich vereinfacht. Der Stockwerkschalter (Fig. 9) wirkt dabei in folgender Weise:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 713
                              Fig. 9.
                              
                           Der Fahrkorb F hat einen Bügel B, an dem auf einer Seite die Rolle a, auf
                              									der andern Seite die Rollen b und c sitzen. Die Rollen können an den Gleitflachen zweier
                              									Räder d und e schleifen,
                              									welche miteinander fest verbunden sind. Dabei arbeiten die schraffierten
                              									Gleitflächen und Rolle a zusammen. Eine Klinke k greift in den Ausschnitt g eines Rades und verhindert, daß sich die Räder weiterbewegen, als es der
                              									Ausschnitt zuläßt. In dem Arm eines Rades ist eine Schleife vorgesehen, die über
                              									einen Stift i des Umschalters U greift. Dadurch wird erreicht, daß die Räder während ihrer Drehung um
                              									einen der Aussparung am Umfang entsprechenden Winkel nicht auf den Umschalter
                              									einwirken können. An den Rädern ist eine Spiralfeder f
                              									so angebracht, daß ihre Kraftrichtung durch die Achse der Räder geht, wenn die
                              									Klinke in der Mitte des Ausschnitts steht, wobei der Fahrkorb stillsteht.
                           Wird dagegen durch die Rolle a des Fahrkorbes das eine
                              									oder andere Ende des Ausschnitts am Rade gegen die Sperrklinke gelegt, so ist die
                              									Feder bestrebt, die Räder mit dem Umschalter U in der
                              									einen oder andern Richtung zu drehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 713
                              Fig. 10.
                              
                           Erhält nun die im Steuerstromkreis liegende Spule s
                              									durch Drücken des dazugehörigen Knopfes Strom, so zieht sie die Klinke k aus dem Ausschnitt. Infolgedessen dreht die Feder f den Umschalter U so
                              									weit, daß der Arbeitsstromkreis geschlossen wird und der Fahrkorb sich in einem
                              									bestimmten Sinne in Bewegung setzt. Gleichzeitig unterbricht der mit der Klinke
                              									bewegliche Hebel h den durch die Federn r geschlossenen Steuerstromkreis der andern
                              									Druckknöpfe, so daß eine spätere Beeinflussung der einmal eingeleiteten Bewegung von
                              									anderer Seite unmöglich gemacht wird.
                           Das vollständige Schema für einen Aufzug mit vier Stockwerken ist in Fig. 10 angegeben.
                           Angenommen, der Fahrkorb F mit den Druckknöpfen 1–4 und dem Türkontakt T1 befinden sich im zweiten Stockwerk und
                              									die Türkontakte T1
                              									– T4 der einzelnen
                              									Stockwerke seien geschlossen; dann wird durch einen Druck des Knopfes 3 im Schachtzugang des dritten Stockwerks oder im
                              									Fahrkorb ein Strom folgenden Weg nehmen. Von der + Leitung L über die Klemmen o, r, u des
                              									Stockwerkschalters St4 nach
                              									Klemme o des Schalters St3, über die auf die Sperrklinke des
                              									Schaltrades einwirkende Spule s, Klemme Z, Druckknopf 3, Klemme
                              										e nach n, r, e der
                              									Stockwerkschalter St2
                              									und St1 und von da über
                              										T1
                              									– T4 nach dem negativen
                              									Pol des (dünn ausgezogenen) Steuerstromkreises L. Dabei
                              									gibt die Spule s durch Ausziehen der Sperrklinke das
                              									Schaltrad frei, welches nun von der daran angreifenden Feder mit dem Umschalter U8 so gedreht wird, daß
                              									dessen Bügel die Kontakte 5, 6 bezw. 7, 8 miteinander verbinden.
                           Es kann nun ein Strom von dem positiven Pol des (dicker ausgezogenen)
                              									Hauptstromkreises H über die Kontakte 5, 6 des Stockwerkschalters St3 nach Klemme h des als „Türschalter“ bezeichneten
                              									Apparates S und weiter über die Solenoidwicklungen p und q, Klemme i, Türkontakt Tf
                              									y, Kontakte 8, 7, 6, 5 des
                              									Grenzschalters G und 7, 8
                              									des Stockwerkschalters St3 nach dem negativen Pol der Leitung H
                              									fließen.
                           Die Folge davon ist nun, daß das Solenoid q des
                              									Schalters S den Kontakt c anzieht und damit die
                              									Verbindung von f nach o
                              									schließt. Es wird dann die in der Leitung + b, v, c. f,
                                 										d liegende Magnetwicklung Fm des Motors erregt. Gleichzeitig schließt auch das
                              									Solenoid p; durch die Lamelle l den Hauptstromkreis des Motorankers, wobei ein Strom von + H, St3,, h über k, l, a, Motor M, Anlasser
                              										A, den unteren Grenzschalter G. die Kontakte 7, 8 des
                              									Schalters St3 nach dem
                              									negativen Pol der Hauptleitung auftritt. Der Fahrkorb bewegt sich nun nach oben,
                              									stellt das Steuerrad des Stockwerkschalters St2 für Abwärtsfahrt ein, unterbricht dann beim
                              									Eintreffen im dritten Stockwerk durch Drehen des Umschalters U den Stromkreis und bleibt infolgedessen stehen.
                           Damit nun bei einmal eingeleiteter Bewegung des Fahrkorbes eine Störung durch Drücken
                              									eines anderen Druckknopfes ausgeschlossen ist, werden durch die Spule s die Kontakte r mit Hilfe
                              									des in Fig. 9 angegebenen Hebels h geöffnet und damit sämtliche Knöpfe vom Netz
                              									abgeschaltet.
                           Die Grenzschalter G haben den Zweck, beim Ueberfahren
                              									der äußersten Endstellungen den Motorstromkreis sicher zu unterbrechen. Zum Schutz
                              									der Feldmagnetwicklung Fm gegen die Wirkungen der Selbstinduktion ist außerdem zwischen den
                              									Klemmen f g des Türschalters S ein großer Widerstand w angeordnet.
                           6. Abweichend von den bisher angegebenen Konstruktionen sind die
                              									Druckknopfsteuerungen der Firma Stiegler in Mailand. Vor
                              									allem findet sich bei den älteren Anordnungen die nicht gerade vorteilhafte
                              									Anbringung zweier Druckknopfregister getrennt für Aufwärts- und Abwärtsfahrt. Eine
                              									Vereinfachung besteht jedoch darin, daß die Druckknöpfe nach dem Niederdrücken in
                              									ihrer Stellung verbleiben, um den Steuerstromkreis geschlossen zu halten. Dadurch
                              									werden die zu den Knöpfen parallelen Leitungen und Kurzschlußrelais vermieden. An
                              									der Wand des Fahrschachtes ist nun in jedem Stockwerk eine schmale, senkrechte
                              									Leiste angebracht, die den Zweck hat, den zu dem betreffenden Stockwerk gehörenden
                              									Druckknopf beim Vorbeifahren des Fahrkorbes auflaufen zu lassen und dabei in seine
                              									Ausschaltestellung zurückzudrücken. Die Leisten der einzelnen Stockwerke sind
                              									gegeneinander um den Abstand zweier benachbarter Druckknöpfe versetzt.
                           Im untersten und obersten Stockwerk sind die Leisten so breit, daß sie sämliche
                              									Druckknöpfe des zugehörigen Registers zurückdrücken. Dadurch wird vermieden, daß der
                              									Fahrkorb über die Endstellungen hinausfährt. Die Steuerung hat ferner noch die
                              									Eigenthümlichkeit, daß vor Erreichen des Ziels durch Oeffnen der Fahrkorbtür der
                              									Aufzug zwar stillgesetzt werden kann, er sich jedoch sofort nach Schließen derselben
                              									nach dem vom Druckknopf angegebenen Stockwerk weiterbewegt, da das ursprüngliche
                              									Kommando vom Knopf festgehalten wird. Die neuesten Konstruktionen enthalten
                              									zwangläufig gesteuerte Stockwerkschalter, die in der Nähe des Windenmotors
                              									zentralisiert sind, so daß die Aufzüge ohne Aenderung des Schachtes bequem eingebaut
                              									werden können. Aehnlich arbeiten die Steuerungen der Bergmann-Elektrizitätswerke, Berlin, mit elektromagnetisch gesteuerten
                              									zentralisierten Stockwerkschaltern.
                           Die Druckknopfsteuerungen besitzen also nach dem bisher Gesagten trotz der
                              									verschiedenen Ausführungen eine gewisse Uebereinstimmung in der Wirkungsweise, so
                              									daß es leicht möglich ist, auch andere, hier nicht behandelte Formen in schneller
                              									und einfacher Weise bezüglich ihrer Arbeitsweitsweise zu erkennen und zu
                              									beurteilen.