| Titel: | DER LOKOMOTIVBAU AUF DER INTERNATIONALEN INDUSTRIE- UND GEWERBE-AUSSTELLUNG IN TURIN. | 
| Autor: | Schwickart | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 769 | 
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                        DER LOKOMOTIVBAU AUF DER INTERNATIONALEN
                           								INDUSTRIE- UND GEWERBE-AUSSTELLUNG IN TURIN.
                        Von Schwickart,
                           								Ingenieur in Cöln-Kalk.
                        (Fortsetzung von S. 765 d. Bd.)
                        SCHWICHART: Der Lokomotivbau auf d. Internat. Industrie- u.
                           								Gewerbe-Ausstellung Turin.
                        
                     
                        
                           10. 1–C–0 Verbund-Naßdampflokomotive der Sardinischen
                                 										Eisenbahnen. (Henschel & Sohn, Cassel.) Fig.
                                 										16.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 769
                              Fig. 16.1–C–0 Verbund-Naßdampf-Lokomotive der Sardinischen Eisenbahnen
                                 										(Lokomotive Nr. 10).
                              
                           Die Maschine ruht auf drei gekuppelten Achsen von 33000 kg Adhäsionsgewicht und auf
                              									einer vorderen Laufachse von 7300 kg Raddruck. Letztere ist als Bisselachse mit
                              									Deichsel und Gelenkführung gebaut und wird durch ein mittleres Pendel mit drei
                              									Bolzen derart belastet, daß jede Seitenverschiebung eine entsprechende
                              									Rückstellkraft erzeugt (gleicht Bauart Winterthur).
                           Die geforderte Leistung ist:
                           
                              
                                 90 t
                                 Zuggewicht
                                 auf
                                 25
                                 v. T.
                                 und
                                 R = 300
                                 m mit
                                 25
                                 km,
                                 
                              
                                 90 „
                                 „
                                 „
                                 0
                                 „
                                 „
                                 
                                    R = ∞
                                    
                                 „    „
                                 55–60
                                 „
                                 
                              
                           Es entsprechen diesen Bedingungen
                           
                              
                                 Z = 4620 kg,
                                 N = 430,
                                 N/qm
                                 Heizfläche
                                 = 4,05,
                                 
                              
                                 Z =   790 kg, 
                                 N = 175,
                                 N/qm
                                 „
                                 = 1,65
                                 
                              
                           Die Maschine ist damit für größere Geschwindigkeiten weniger geeignet.
                           Aus den Zylindern errechnet sich die Zugkraft zu
                              										0,48\,.\,12\,.\,\frac{1}{2}\,\frac{65^2\,.\,63}{130}=5850\mbox{ kg
                                 										}=1\,:\,5,6 des Adhäsionsgewichtes, ein für Naßdampfmaschinen
                              									günstiger Wert.
                           Die Feuerbüchse ist zwischen die Rahmen gelegt. Der Rundkessel hat 1280 mm
                              									mittleren Durchmesser und 16 mm Blechstärke. Die freie Rohrlänge der 182 Siederohre
                              									von 40/45 mm  mit aufgelöteten Kupferstutzen beträgt 3800 mm.
                           Die Kesselarmatur besteht aus zwei Coale-Sicherheitsventilen, einem Sicherheitsventil mit Federwage und zwei Friedmann sehen Restarting-Injektoren.
                           Der Hochdruckzylinder liegt rechts, der Niederdruckzylinder links. Die allgemeine
                              									Anordnung der Steuerung ist für beide Maschinenseiten gleich, sie werden durch eine
                              									gemeinschaftliche Steuerschraube und -Welle eingestellt. Der Unterschied der
                              									Füllungen beider Zylinder wird nur durch verschieden lange Hängeeisen erreicht. Zum
                              									Anfahren ist ein Wechselventil Bauart Winterthur über dem
                              									Hochdruckzylinder angebracht, das bei größter Füllung Frischdampf von reduzierter
                              									Spannung dem Niederdruckzylinder zuführt, während der Abdampf des Hochdruckzylinders
                              									auspufft. Beim Zurücklegen der Steuerung auf etwa 65 v. H. betätigt ein mit der
                              									Steuerwelle verbundener Zug ein Hilfsventil, das mit dem Wechselventil derart in
                              									Verbindung steht, daß letzteres mittels Dampfdruck umgesteuert wird und nun den
                              									Hochdruckdampf in den Verbinder leitet, sowie die Frischdampfleitung abschließt. Die
                              									Kolben und Schieber werden durch einen Zentralöler Nathan-Friedmann geschmiert. Die Maschine besitzt außer einer Le Châtelier-Bremse Dampfbremse, die mit vier Klötzen auf
                              									die beiden hinteren Achsen wirkt.
                           
                           Die in Fig. 17 dargestellte
                           11. 1–C–0 Tender-Zwilling-Naßdampflokomotive (T 9) der
                              									preußischen Staatsbahnen (Orenstein & Koppel – Arthur
                                 										Koppel, A.-G., Berlin) ist eine wohl hinreichend bekannte Maschine. Die
                              									Anzahl der Siederohre beträgt 217 von 41/46 mm  und einer freien Länge von
                              									3700 mm. Die Achslasten sind 14,79–15,14–15,52–15,13 t, die Achsstände 2700 + 1650 +
                              									1650 mm. Die Maschine hat vorderes Krauß-Drehgestell, wobei als Neuerung die
                              									Gleitpfannen auf den Achsbüchsen der Laufachse, um die Spurkränze der Lauf- und
                              									Kuppelachse zu schonen, nach innen geneigt sind. Der Langkessel besteht aus
                              									nahtlosen Schüssen. Diese Maschinen werden schon seit 1900 mit Erfolg für
                              									Rangierdienst sowie auf Nebenbahnstrecken und im Vorortverkehr verwendet.
                           
                        
                           C. Nebenbahn-, Rangier- und
                                 										Schmalspurlokomotiven.
                           Die stattliche Anzahl von Kleinbahn- sowie Nebenbahnlokomotiven der verschiedenen
                              									Spurweiten bietet eine günstige Gelegenheit, lang vermißte Widerstands- und
                              									Leistungstabellen zu bringen. Leider werden diese Lokomotiven nur zu oft
                              									stiefmütterlich behandelt, man stellt sich mit einer Beschreibung zufrieden. Die
                              									Gründe sind sehr naheliegend; genaue Versuche werden nicht angestellt oder können
                              									nicht angestellt werden. Dies hat dazu geführt, daß jede Firma selbst Werte
                              									aufstellt, die in vielen Fällen nur bei gut verlegtem Gleise, günstigen
                              									Witterungsverhältnissen u.a. erreichbar sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 770
                              Fig. 17.1–C–0 Tender-Zwilling-Naßdampflokomotive (T 9) der preußischen
                                 										Staatsbahnen. (Lokomotive Nr. 11.) 
                              
                           Es würde hier zu weit führen, für jede einzelne Maschine eine Leistungstabelle
                              									aufzustellen und damit auch der Allgemeinheit nicht gedient sein. Der Verfasser
                              									schlägt für Lokomotiven und Wagen auf schlecht verlegtem Gleise, sowie für
                              									Rangierlokomotiven und Gleise mit vielen Kurven oder Rillenschienen folgende
                              									Widerstandsformeln vor.
                           a. Für Lokomotiven:
                           w = 4,2 + 0,07 • v + 0,001
                              									• v2 + k,
                           w = Widerstand in kg f. d. t,
                           v = Geschwindigkeit in km/Std.,
                           k = 0,3 bis 0 bei 1000 bis 1435 Spurweite,
                              = 0,5 bis 0,3 bei 650 bis 1000     „
                              = 0,75 bis 0,5 bis 650 Spurweite.
                           b. Für Wagen:
                           w = 2,6 + 0,01 v + 0,0005
                              										v2 + k,
                           k = 0,25 bis 0 bei 1000 bis 1435 Spurweite,
                              = 0,45 bis 0,25 bei 650 bis 1000     „
                              = 0,7 bis 0,45 bis 650 Spurweite.
                           Die Widerstände gelten nicht für normalspurige wie schmalspurige Lokomotiven auf gut
                              									verlegtem Gleise, die längere Strecken durchlaufen. Hierfür kann gelten
                           w=2,4+\frac{v^2}{1300} oder
                              										w=2,5+\frac{v^2}{1000}.
                           Ebenso werden die Leistungen f. d. qm Heizfläche bei Lokomotiven bis 50–70 qm
                              									Heizfläche oft zu hoch angenommen. Die Abkühlungsfläche des Kessels nimmt
                              									bekanntlich mit der Abnahme der Heizfläche, auf die Einheit bezogen, zu, d.h. der
                              									Wirkungsgrad des Kessels wird ungünstiger. Zieht man noch das weniger geschulte
                              									Personal in Betracht, so kommt man zu dem Schluß, daß die Größe der Heizfläche mit
                              									in die Rechnung eingezogen werden muß. Auch hier hat der Verfasser versucht, eine
                              									Handformel aufzustellen für n = Leistung in PS/qm
                              									Heizfläche.
                           n = 1,6 + 0,4 u + 0,03 • H für Zwillingslokomotiven
                           u = Umdrehung/Sek.,
                           H = Heizfläche (max. 70 qm).
                           Die Werte sind bei Verbundlokomotiven mit 1,09 bis 1,1 zu multiplizieren. Angenommen
                              									ist ein Kesseldruck von p = 12 at. Bei höheren Drücken
                              										p1 wird
                           
                              n_1=n\,\sqrt{\frac{p_1}{p}}=0,29\,.\,n\,\sqrt{p_1}.
                              
                           Die errechneten Werte sind für Lokomotiven, die dem Personen- oder Güterverkehr
                              									dienen, 8 bis 10 v. H. größer zu nehmen. Lokomotiven mit größeren Heizflächen laufen
                              									durchweg auf gut verlegtem Gleise, und sollen hier die Borries schen Werte Gültigkeit haben. Eine graphische Darstellung der
                              									Formel, wobei neben N und u auch die PS des ganzen Kessels einzutragen sind, läßt leicht für die
                              									berechnete Leistung die Heizfläche und n ablesen. Zum
                              									Schluß sei noch darauf hingewiesen, daß bei der Annahme des Adhäsionsgewichts nicht
                              									das volle, sondern dieses bei halben Vorräten in Rechnung zu setzen ist, da nur bei
                              									Befolgung aller dieser Voraussetzungen ein richtiges Bild der Leistungsfähigkeit
                              									erhältlich ist.
                           Ich kann mich nach diesem Vorworte darauf beschränken, kurz die Eigenthümlichkeiten
                              									der Maschinen wiederzugeben.
                           Tab. 18 gibt eine Uebersicht der Abmessungen.
                           Die in Fig. 18 wiedergegebene 1–C–0 Nebenbahn-Tenderlokomotive von A. Borsig, Berlin-Tegel (N
                              									12) hat infolge ihres Verwendungszwecks als Personen- und Güterzuglokomotive 1390 mm
                              									Raddurchmesser. Um Kurven von 150 m durchlaufen zu können, hat die Laufachse 60 mm
                              									Seitenspiel.
                           Der Rahmen ist als Kastenrahmen ausgebildet. Die Abfederung der Kuppelachsen erfolgt
                              									durch unten liegende Blattfedern, während die der Laufachse durch Spiralfedern
                              									bewirkt wird. Zwischen der Laufachse und ersten Kuppelachse ist ein in der Mitte
                              									liegender Längsausgleichhebel eingeschaltet. Die Tragfedern der Treib- und hinteren
                              										
                           Tabelle 18. Nebenbahn-, Rangier- und
                              									Kleinbahnlokomotiven.
                           Hauptabmessungen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 771
                              Spurweite; Lokomotive Nr.; Gattung;
                                 										Zylinderdurchmesser; Kolbenhub; Treibraddurchmesser; Laufraddurchmesser; Fester
                                 										Radstand; Ganzer; Dampfüberdruck; Feuerbüchsheizflache; Rohrheizfläche;
                                 										Ueberhitzerheizfläche; Gesamtheizfläche; Rostfläche; Anzahl der Rohre;
                                 										Durchmesser der Rohre mm; Länge der Rohre; Leergewicht; Dienstgew. bei vollen
                                 										Vorräten; halben; Adhäsionsgew. b. vollen; halben; Wasservorrat; Kohlenvorrat;
                                 										*)wasserberührt.
                              
                           Kuppelachse sind ebenfalls durch zwei Ausgleichhebel
                              									verbunden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 771
                              Fig. 18.1–C–0 Nebenbahn-Tenderlokomotive von Borsig. (Lokomotive Nr.
                                 										12).
                              
                           Die Abmessungen und Bauart des Kessels sind aus der Figur ersichtlich. Der Rost ist
                              									aus Polygon-Roststäben gebildet. Gespeist wird der Kessel durch zwei
                              									nichtsaugende Friedmann-Injekteure.
                           Das Dach des Führerstandes ist als Doppeldach ausgebildet.
                           
                           Ferner ist die Maschine mit Westinghouse- und
                              									Handbremse ausgerüstet.
                           Die Lokomotive soll Personenzüge von 130–150 t mit 60 km und Güterzüge von 220–250 t
                              									mit 25 km befördern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 772
                              Fig. 19.B + BT Mallet-Lokomotive. (Lokomotive Nr. 15.)
                              
                           Die unter Nr. 15 angeführte und in Fig. 19
                              									dargestellte Mallet-Maschinedergleichen Firma dient zur
                              									Beförderung von Güterzügen auf Gebirgsstrecken mit starken Krümmungen. Die beiden
                              									Triebgestelle sind in der bekannten Weise durch zwei Scharniere verbunden. Der
                              									Kessel wird in nur zwei Punkten getragen. Der vordere Kesselträger ist an einer nach
                              									vorn gehenden Verlängerung des hinteren Rahmens befestigt und ruht gleitend auf dem
                              									vorderen Drehgestell. Während der Kessel mit diesem Träger fest verbunden ist, wird
                              									die Feuerbüchse gleitend auf dem Rahmen des hinteren Triebwerks gelagert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 326, S. 772
                              Fig. 20.0–D–0 Tenderlokomotive der Italienischen Staatsbahnen.
                                 										(Lokomotive Nr. 20.)
                              
                           Der Dampf wird vom Dom direkt über den Kessel in die hinteren Hochdruckzylinder
                              									geleitet. Sowohl das Verbinderohr wie Auspuffrohr sind beweglich gelagert. Im
                              									übrigen entsprechen die Ausrüstungen denen der vorher betrachteten Lokomotive.
                           Einige Beachtung verdient die (Nr. 20) 0–D–0 Tenderlokomotive
                                 										der Gruppe 20 der italienischen Staatsbahnen von 950 mm Spurweite (Berliner
                                 										Maschinenbau-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff), die in. Fig. 20 als Schnittzeichnung wiedergegeben ist. Sie
                              									findet auf der Insel Sizilien Verwendung, wo neben den normalspurigen Linien, die
                              									fast um die ganze Küste führen sowie das Innere durchqueren, schmalspurige Strecken
                              									laufen; so von der Küste bei Girgenti nach Selinunte und weiter über Partanna, von
                              									wo die Line später wieder in die erstgenannte einmündet. Ferner ist die Verbindung
                              									von Canicatti nach Naro zu nennen. Da diese Linien Steigungen von 30 v. T. und
                              									Krümmungen von 100 m Radius aufweisen, andererseits schwere Züge zu befördern sind,
                              									mußten die Maschinen bei 950 mm Spurweite schwer werden und große
                              									Kurvenbeweglichkeit besitzen. Der feste Radstand ist auf 2500 mm beschränkt und der
                              									vordersten Kuppelachse 15 mm seitliches Spiel gegeben.
                           Die Feuerbüchse hat eine Rostfläche von 1417 mm Länge und 1070 mm Breite. Da das
                              									lichte Maß zwischen den Rahmen nur 770 mm beträgt, ist die Feuerbüchse über den
                              									Rahmen ausgebaut. Es mußte einmal die hintere Kuppelachse unter dieser angeordnet,
                              									andererseits eine genügende Feuerbüchstiefe im vorderen Teil erreicht werden. Aus
                              									diesem Grunde ist der Rost im hinteren Teil wagerecht angeordnet, während der
                              									vordere Teil zwischen den beiden hinteren Achsen tief heruntergezogen wurde. Die
                              									Hinterwand ist schräg. Die Feuerbüchse ist aus Arsenikkupfer, die Stehbolzen aus
                              									Manganbronze. Da das Speisewasser wenig gut ist, ist auch die Rauchkammerrohrwand
                              									aus Arsenikkupfer hergestellt und der Langkessel auf dem unteren Drittel seines
                              									Umfanges mit einem 2 mm starken Kupferbelag versehen; weiter ist zwischen Bodenring
                              									und äußerem Mantel ein 2 mm starkes Kupferblech an letzterem angenietet, welches 50
                              									mm über dem Bodenring vorsteht.
                           Die im Langkessel untergebrachten 205 Siederohre von 41/45 mm  und 3350 mm
                              									Länge sind aus Messing mit Arsenik-Kupferstutzen.
                           Hinten am Dom ist ein Stutzen befestigt, auf dem zwei Sicherheitsventile sitzen, von
                              									denen eins durch einen Federhebel belastet ist, während das andere ein Pop-Ventil der Coale Muffler and Safety Valve Co. ist.
                              									Zur Kesselspeisung dienen zwei Friedmannsche
                              									Restarting-Injekteure, Klasse S Z, Nr. 7 und Nr. 9.
                           Der Boden des Aschkastens dient gleichzeitig als Rahmenversteifung. Diese Ausführung
                              									ist mir schon bei der 1–C–0 Heißdampf-Schnellzuglokomotive Serie 640 der
                              									italienischen Staatsbahnen begegnet (Brüssel 1910). Der Regulator ist nach Zara und der Exhaustor mit verstellbaren Zungen
                              									ausgebildet.
                           Der Rahmen besteht aus 25 mm-Blechen. Die Achslager sind beweglich nach Patent Zara. Die Achslagerführungen aus Stahlguß sind oben
                              									verbunden. Die Achsgabelhalter sind sehr steif gehalten.
                           Die Federn der beiden hinteren bezw. der beiden vorderen Achsen sind durch Balanciers
                              									verbunden.
                           Die Dampfschieber sind nach der Bauart der American
                              									Balanced Valve Co. entlastet. Die Stopfbuchsen haben
                              									Metalldichtung der Leed' s Forge Co.
                           Die Dampfeinströmrohre haben, um sich frei ausdehnen zu können, an den Zylinderenden
                              									Stopfbuchsen erhalten. Am rechten Dampf röhr sitzt außerhalb der Rauchkammer ein
                              									großes Luftsaugventil.
                           Von den Sonderausrüstungen sind zu nennen: Hardy-Vakuum-Schnellbremse, Dampfheizung System Haag, ein Nathan-Lubrikator von 3 1 Inhalt zur
                              									Schmierung der Zylinder und Schieber.
                           In Tab. 19 und 20 sind die beförderten Zuglasten, welche von der Generaldirektion der
                              									italienischen Staatsbahnen aufgestellt sind, wiedergegeben.
                           Tabelle 19.
                           
                              
                                 Steigungv. T.
                                 bei einer Geschwindigkeit von km/Std.
                                 
                              
                                 15
                                 20
                                 25
                                 30
                                 35
                                 40
                                 
                              
                                 10
                                 385
                                 325
                                 260
                                 210
                                 170
                                 135
                                 
                              
                                 15
                                 260
                                 220
                                 175
                                 140
                                 110
                                   85
                                 
                              
                                 20
                                 195
                                 160
                                 125
                                   95
                                   75
                                   55
                                 
                              
                                 25
                                 150
                                 125
                                   95
                                   70
                                   55
                                 –
                                 
                              
                                 30
                                 120
                                 100
                                   75
                                   55
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 35
                                 100
                                   80
                                   60
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                           Es ergeben sich hieraus:
                           1. für Personenzüge:
                           
                              Z=(44,5+80)\,\left(2,4+\frac{25^2}{1000}+30+\frac{400}{100-20}\right)=4734\mbox{
                                 										kg}
                              
                           N=\frac{4734\,.\,25}{270}=438,3 PS oder 4,4
                              									PS/qm H.
                           2. für Güterzüge:
                           
                              Z=(44,5+100)\,\left(2,4+\frac{20^2}{1000}+30+\frac{400}{100-20}\right)=5462\mbox{
                                 										kg,}
                              
                           N=\frac{5462\,.\,20}{270}=404 PS oder 4
                              									PS/qm H.
                           Tabelle 20.
                           
                              
                                 
                                    Fahrtrichtung
                                    
                                 
                                    Personenzüge
                                    
                                 
                                    Güterzüge
                                    
                                 
                              
                                 von
                                 nach
                                 Geschwindigkeit
                                 FahrzeitMin.
                                 Zug-gewichtt
                                 Geschwindigkeit
                                 FahrzeitMin.
                                 Zug-gewichtt
                                 
                              
                                 größtekm/Std
                                 mittlerekm/Std.
                                 größtekm/Std.
                                 mittlere km/Std.
                                 
                              
                                 Nero
                                 Canicatti
                                 35
                                 30
                                 35
                                 100
                                 25
                                 22
                                 45
                                 120
                                 
                              
                                 Canicatti
                                 Nero
                                 35
                                 31
                                 34
                                 100
                                 25
                                 23
                                 44
                                 120
                                 
                              
                                 Castelvetrano
                                 Selinunte
                                 35
                                 35
                                 24
                                 150
                                 25
                                 25
                                 33
                                 130
                                 
                              
                                 Selinunte
                                 Castelvetrano
                                 35
                                 32
                                 26
                                 100
                                 25
                                 23
                                 34
                                 120
                                 
                              
                                 Castelvetrano
                                 Partanna
                                 35
                                 27
                                 26
                                   80
                                 25
                                 21
                                 33
                                 100
                                 
                              
                                 Partanna
                                 Castelvetrano
                                 35
                                 34
                                 21
                                 150
                                 25
                                 24
                                 28
                                 180
                                 
                              
                           Trotz des Vorranges der Elektrizität gegenüber der Dampfkraft bei Straßenbahnen
                              									findet man doch noch eine Reihe in- und ausländischer Betriebe, die sich der sogen.
                              									Tramlokomotive bedienen. Vorteilhaft wird sie dort verwendet, wo periodisch
                              									einsetzender Betrieb, z.B. bei Ausflugsorten, oder schwacher Betrieb ist. Allerdings
                              									werden hier in letzter Zeit benzol-elektrische Triebwagen mit Erfolg eingeführt.
                           
                              
                                 (Schluß folgt.)